Intuitiv Intervallfasten - Uwe Knop - E-Book

Intuitiv Intervallfasten E-Book

Uwe Knop

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Beschreibung

Intuitiv Essen & Intervallfasten werden eins - Das erste Buch zum Intuitiven Intervallfasten - wissenschaftlich auf dem aktuellsten Stand - Die Vorteile von Intuitivem Essen und Intervallfasten erstmals zur natürlich-besten Essweise vereint - Für alle, die so gesund, jung und schlank wie möglich bleiben wollenDerzeit dominieren zwei Trends die moderne Ernährungswelt: Intuitiv Essen (IE) und Intervallfasten (IF). Beide Essweisen überzeugen durch ihre jeweilige biologische Plausibilität und folgen einem natürlichen Ansatz: Denn der echte, der körperliche Hunger bildet die evolutionäre Schnittmenge beider Essformen. Daher lassen sie sich trend- & zeitgemäß zur perfekten Ernährung der neuen Zwanziger Jahre verschmelzen: Individuell – Intuitiv – Intervallfasten, kurz: I3. Lesern wird "das Beste aus beiden Welten IE + IF" kredenzt. Anhand einfacher alltagstauglicher Tipps, Anleitungen und zwei eigens für das Buch kreierter Challenges erfahren sie neben der Theorie auch die gelebte Praxis: wie man I3 im Alltag erlernt und erlebt. So entwickeln I³-Erprobte das richtige Gespür, wie sie das für sie optimale Essverhalten mittels der perfekten Symbiose zweier "Ernährungszwillinge im physiologischen Geist" erreichen – für mehr Gesundheit, ein biologisch-schlankes Wohlfühlgewicht und ein langes Leben.

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Zur neuen Essklasse INTUITIV INTERVALLFASTEN gibt es auch eine Facebook-Gruppe für Gleichgesinnte:

www.facebook.com/groups/intuitiv.intervallfasten

Andrea Ciro Chiappa und Uwe Knop

INTUITIVINTERVALLFASTEN

Gesund, jung & schlankmit der (r)evolutionären I3-Formel

© 2021 Polarise

Ein Imprint der dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

www.polarise.de

1. Auflage 2021

Autoren: Andrea Ciro Chiappa und Uwe Knop

Lektorat: Martin Wohlrab

Copy–Editing: Irina Sehling

Covergestaltung: Julia Geiser

Printed in Germany

ISBN (Buch) 978-3-947619-35-1

ISBN (PDF) 978-3-947619-36-8

ISBN (ePub) 978-3-947619-37-5

ISBN (Mobi) 978-3-947619-38-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind über www.dnb.de abrufbar.

INHALT

1Vorabhinweis

2Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört!

3Kristallkugel Ernährungsforschung

4Klare Kante! 20 Wissenschaftler: 1 Wahrheit

5Das Ende der gesunden Lebensmittel

6Diäten machen dick & krank

7Intuitives Essen (IE) – so is(s)t man natürlich

8Der Schlüssel zum Wunsch- & Wohlfühlgewicht?

9Wissenschaftliche Studien zu intuitivem Essen

10Intervallfasten vs. Fasten – das Minifasten für alle

11Intervallfasten – gesunder Hunger durch Esspausen

12Der ideale Schlankmacher unserer Zeit?

13I3 – Individuell Intuitiv Intervallfasten

14Die I3-2-Wochen-Challenge

15Aller praktischen Tipps für den I3-Essalltag sind 3

16Die Autoren

1

VORABHINWEIS

Dieses Buch und seine individuelle Anleitung zum intuitiven Intervallfasten richtet sich an psychosomatisch gesunde Menschen, die weder an einer geistigen noch körperlichen Erkrankung leiden.

Bei kranken Menschen, bei Patienten aller Art stehen Therapie und Heilung der Erkrankung im Fokus. Hier kann es – je nach persönlicher Vorgeschichte mit gestörtem oder falschem Essverhalten – durchaus sein, dass im Rahmen einer ärztlichen Therapie auch die ernährungsmedizinisch forcierte, gezielte Änderung der Ernährung und Nahrungsmittelauswahl als ein Baustein zum Erfolg der multimodalen (mehrstufigen) Behandlung beiträgt. Aber (Ernährungs-)Therapie von Krankheiten, das ist hier und heute nicht unser Thema.

Wir wollen Sie nun stattdessen auf die liebevolle Reise zu sich selbst mitnehmen und werden Ihnen zeigen, worauf es beim genussvollen Essen zur Lebenserhaltung – der schönsten Hauptsache der Welt – wirklich und wahrhaftig ankommt. Lassen Sie sich die Lektüre munden …

2

JETZT WÄCHST ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT!

Es waren einmal zwei Ernährungswissenschaftler, ein deutscher Pionier des intuitiven Essens und ein Leiter der Deutschen Fastenakademie … Sie unterhielten sich … und merkten schnell: »Wir kommen aus unterschiedlichen Richtungen, aber wir haben das gleiche Ziel!« Also setzten sie sich gemeinsam an einen Tisch und schrieben auf, worauf es beim Essen wirklich ankommt. Und wenn sie nicht gestorben sind … Nein, nein, dann schreiben sie nicht »noch heute«. Denn wir sind fertig mit unserem Buch. Und Sie lesen gerade darin … Doch zuerst möchten wir uns kurz persönlich vorstellen, damit Sie wissen, wessen Zeilen Sie gleich lesen werden … Nun, wer sind wir?

Dipl. oec. troph. Andrea C. Chiappa

Leiter der Deutschen Fastenakademie: Als Sohn italienischer Gastronomen war ich bereits früh und beinahe täglich mit dem Thema Essen & Trinken konfrontiert. Es gab Gäste, die kaum etwas aßen und mit der Gabel gelangweilt Bohnen auf dem Teller zählten, während andere schier Unmengen an Nahrung und Getränken verschlangen. Oft waren die »schlechten Esser« eher schlank. Nicht immer aber waren die »sehr guten Esser« dick oder gar adipös. So gab es Gäste, die recht klein und schmächtig ausschauten, aber dennoch große Teller mit jeweils Vorspeise, Pasta, Fleischgericht und Dessert aßen. Besonders beeindruckte mich der Besuch einer australischen Triathletin. Der mehrmalige Champion trainierte in Deutschland und kam eines Abends mit Teamkollegen ins Restaurant meiner Eltern. Ihre Statur war sehr schmal und die Körpergröße klein. Gemeinsam mit ihren weitaus größeren Kollegen verlangte sie nicht nur die dreifache Portion Nudeln, sondern bestellte auch ständig Brot nach. Niemals in meinem Leben hatte ich eine Frau so viel essen sehen. Aber die allseits beobachtbaren großen Unterschiede zwischen Körpergröße und Nahrungsmengen spielten später in meinem Studium der Ernährungswissenschaften kaum eine Rolle. Der Hang zur Berechenbarkeit und Vereinfachung, dazu, den Menschen als fest planbare Größe handhabbar zu machen, ist in der Ernährungswissenschaft besonders groß! Das zeigt sich deutlich in den standardisierten Ernährungsempfehlungen der Fachgesellschaften. Doch diese antiquierten Denkweisen und vergessenen Zeitalter neigen sich dem Ende zu …

Ganz und gar nicht passte die Lehrmeinung zu meinen Erkenntnissen, die ich als »Fastenwissenschaftler« sammelte. Ich bin seit meiner Studentenzeit mit Fastenthemen beauftragt. Meine Diplomarbeit schrieb ich zur Eiweißfrage im therapeutischen Fasten. Hierzu wertete ich Fastenverläufe von adipösen Patienten aus, die über zwölf Monate lediglich Wasser, Tees und Vitamin- und Mineralstoffsupplementierung erhielten. Doch der erwartete Proteinmangel war nicht feststellbar! Für die Ärztegesellschaft Heilfasten & Ernährung mit Sitz in Überlingen plane und organisiere ich Fachfortbildungen und Fastenärztekongresse über die Sicherheit und Wirksamkeit von Fastentherapien. Hier lernte ich vieles über die Heilkraft der Fastentherapie kennen, direkt aus erster Hand.

Die eindrücklichsten Erfahrungen erlebe ich jedoch, wenn ich als Fastengrguppenleiter Fastenwandergruppen veranstalte. Die Erlebnisse und Berichte von tausenden Fastengästen, die gemeinsam in der Gruppe für eine Woche und mehr fasten und wandern, sind beeindruckend und erhebend zugleich. Der Mensch braucht nicht nur die Fülle, er braucht im gleichen Maße die »Leere« für Wohlbefinden und Gesunderhaltung. Das bescheinigt auch die Studienlage. Genetische, biologische und physiologische Studien zeigen eindrucksvoll, wie tief eine längere Nahrungskarenz (= Phasen des »Nicht-Essens«) die entlegensten Bereiche des Stoffwechsels justieren kann.

Dipl. oec. troph. Uwe Knop

Pionier und »Sprachrohr der Bewegung« des intuitiven Essens: Aufgewachsen in einem kleinen idyllischen Dorf an der Mosel, in dem es weniger als eintausend Einwohner gab, spielte die traditionelle deutsche Küche meiner Oma die prägende Rolle. Meine Großmutter war Köchin, nicht nur aus Leidenschaft, sondern auch und insbesondere aus der Verpflichtung heraus, zehn Kinder in Vor- und (Nach-)Kriegszeiten trotz massiven Nahrungsmittelmangels so gut und ausgewogen wie nur damals möglich zu ernähren. Und dieses ess-elementare Denken blieb bis zu meiner Kindheit weit nach den Kriegsjahren in den 1970ern und -80ern im Gedanken- und Versorgungsfokus meiner Großeltern: »Der Junge muss essen«, hieß die Devise. Dass ich satt war, das war den beiden das Wichtigste – erwachsen aus ihren entbehrungsreichen Erfahrungen der Kriegsjahre. Dementsprechend hoch war der Stellenwert eines wohl schmeckenden und vor allem reichhaltigen Essens in unserer Familie. Das Engagement meiner Großeltern ging gar so weit, dass sie sehr gerne abwarteten, bis ich den Teller leer gegessen hatte, satt war und das Besteck weglegen wollte … um mir erst dann das verlockende Angebot zu machen: »Wenn du jetzt noch das eine, kleine Schnitzel hier isst, dann bekommst du zwei Mark.« Wir schrieben das Jahr 1979, ich war zarte sieben Jahre jung – und zwei Mark, keine Frage, das war damals richtig viel Geld für einen Erstklässler wie mich. Ich rechnete im Kopf schnell um in die Währung, die für Kinder noch heute den höchsten »Value« hat: »Okay, zwei Mark, dafür bekomme ich vier Snickers beim ›Bäckersch-Häns‹ …« So hieß damals unser Dorfladen, und ja, ein Snickers kostete 50 Pfennig. Ergo: gesagt, getan, gegessen: Extraschnitzel verspeist, abkassiert und ab nach draußen zum Spielen – freudestrahlend mit dem Wissen, wenn der nächste Hunger kommt, dann hole ich die zwei Mark aus der Tasche und mir und den Spielkameraden ein paar Snickers! Heute würde jeder Ernährungsapostel aufschreien: »Man kann doch einem Kind kein Geld bieten, damit es über seinen Hunger hinaus isst – und dann auch noch Fleisch!« Ja, da ist was dran. Könnte grenzwertig werden. Könnte. Wie so vieles in der Ernährung nur sein könnte, da der Konjunktiv diesen Wissenschaftszweig dominiert. Aber ich war und blieb stets ein sehr dünnes, gar dürres Kind, trotz »bezahlten Nachschlags« und der daraus resultierenden Schokoriegel. – All das hatte keinerlei Einfluss, weder auf mein Gewicht noch auf meine Gesundheit. Alles bestens, ich entwickelte mich prächtig.

Diese Geschichte ist für mich noch heute prägend und ich erzähle sie mit einem Lächeln immer wieder gerne, denn sie vermittelte mir schon damals im Kindesalter: »Essen ist was ganz Wichtiges!« … Zeitsprung … So war auch klar, dass ich Ernährungswissenschaften studieren wollte, denn das war es, was mich am meisten im Hinblick auf meine Ausbildung interessierte: »Die elementare Hauptsache der Welt, das Wichtigste, was uns am Leben erhält: Ernährung, gutes Essen, darüber will ich noch mehr wissen, das will ich studieren …« – was ich dann auch tat. Nur leider lernte man an der Universität damals nichts von dem Elementarwissen, das ich heute, autodidaktisch erlernt, besitze – und das Sie nach der Lektüre des Buchs besitzen werden … denn:

Warum haben wir dieses Buch geschrieben?

Ganz einfach, weil zusammenkommen muss, was zusammengehört: unser beider Wissen auf dem aktuellen Stand der Forschung, leicht verständlich »kredenzt« für jedermann und jedefrau. In Kürze: Derzeit dominieren zwei Trends den Ernährungsmarkt: Intuitives Essen (IE) und Intervallfasten (IF). Beide Essweisen überzeugen nicht nur durch die jeweilige biologische Plausibilität, bedingt durch ihren nativen, also biologischnatürlichen Ansatz, sondern auch durch körperliche, physiologische und psychische Vorteile sowie positive Effekte und Wirkungen auf Körper, Geist und (Wohlfühl-)Gewicht. Beides sind Essweisen, die wir in Einklang und Harmonie mit uns selbst ausleben.

Hinzu kommt eine weitere große Schnittmenge beider Essformen – daher lassen sie sich trend- & zeitgemäß zur »perfekten Ernährung der zwanziger Jahre« verschmelzen: I3.

Bei IE stehen der körperlich-biologische Hunger, Verträglichkeit und Sattessen im Fokus, bei IF die ausgedehnten Pausen, also die Intervalle zwischen den Mahlzeiten – die wiederum dafür sorgen, dass der Hunger sich neu entwickeln kann und richtig spürbar wird. Dabei entfaltet sich beim IF der echte, körperliche Hunger esspausenbedingt als »Leitemotion«: Man wird zwangsläufig nach vier, sechs oder mehr Stunden IF nur essen, wenn man richtig Hunger hat. Und hier schließt sich der Kreis zwischen IE & IF:

Wer nur isst, wenn er Hunger hat, bis er richtig satt ist, wird lange, mindestens vier bis sechs Stunden, mit Nährstoffen versorgt sein und bis zur nächsten Mahlzeit kein körperliches intensives Bedürfnis verspüren, etwas zwischendurch zu essen. Das wiederum bedeutet, bei Intuitivem Essen (IE) haben wir »automatisch« ein natives Fastenintervall. Dieses kann und sollte ausgedehnt werden, indem wir den Hunger maximal ausreizen, etwas überspitzt formuliert: Faste – bis fast zum »Hungerast«. Denn dann, erst dann, mit ausgewachsenem Körperhunger, schmeckt die Mahlzeit richtig gut – gegessen mit Achtsamkeit, allen Sinnen, Wohlgefühl und gesundem Genuss sowie Respekt vor und Liebe zu Natur und Nahrung. Erst mit und in diesen ausgedehnten Phasen der Nahrungskarenz entfalten sich die positiven Wirkungen des Intervallfastens (IF). Dabei steht stets Ihr eigener Körper, Ihre individuelle Chronobiologie, Ihr absolut einzigartiger Stoffwechsel im Fokus.

Die Pausen zwischen den Mahlzeiten bedürfen demnach keiner – bis dato bei allen kolportierten IF-Formen – willkürlich erfundenen Zeitabschnitte; seien es Stunden: 16 : 8, 17 : 7, 12 : 12, 23 : 1, oder Tage: 1 : 1, 6 : 1, 5 : 2. Vielmehr sind die Intervalle auf die eigene Persönlichkeit und den Lebensstil bezogen ganz individuell von jedem selbst herauszufinden:

Wie ausgedehnt ist mein persönliches Intervall für den größtmöglichen Hunger? Esse ich lieber morgens oder abends nichts? Welche positiven Effekte wird meine »neue Essklasse« haben? Was habe ich davon?

Das sind die Kernfragen, deren Antworten wir gemeinsam mit Ihnen auf dieser Buchreise finden wollen. Hinzu kommt: I3 ist jetzt schon für viele von uns geliebt-gelebter Alltag – dabei wissen wir gar nichts davon. Denn wer beispielsweise zu den »nativen Frühstücksaversiven« gehört, die morgens nur Kaffee, Tee oder gar nichts weiter essen und trinken, einfach, weil sie keinen Hunger haben, der ist bereits waschechter, intuitiver »hidden Intervallfaster«! Wer seine letzte Mahlzeit beispielsweise um 20.00 Uhr verzehrt, dann »ohne Frühstück durch den Tag« bis um 13.00 Uhr lebt, der gehört zur IF-Klasse 17 : 7: 17 Stunden fasten, sieben Stunden essen (also nicht dauernd, sondern in diesem Intervall).

Auch diese bis dato »Unwissenden« sind Vorreiter des neuen, chronobiologischen Ernährungstrends, der das Beste aus zwei Welten zur natürlichsten Ernährungsform des Menschen vereint: I3 – Individuell Intuitiv Intervallfasten.

Hunger Sattessen Fastenintervall

Hunger Sattessen Fastenintervall …

Unser neues Buch lässt beide Ernährungsweisen nun erstmals konzertiert verschmelzen. Dabei wird Ihnen das Beste aus beiden Welten – IE + IF – kredenzt, um anschließend anhand praktischer Tipps, Anleitungen und Challenges zu erläutern, wie Sie I3 im Alltag erlernen, er- & ausleben und so mittels der perfekten Symbiose zweier »Ernährungszwillinge im evolutionsbiologischen und physiologischen Geiste« die für Sie optimale Ernährungsform finden. Dabei gehen wir gemeinsam die verschiedenen Stufen »hinauf bis zum Esszenit«.

Im ersten Teil des Buchs erfahren Sie, warum die Forschung zu »gesunder Ernährung« mehr dem Lesen aus einer Kristallkugel gleicht als einer Wissenschaft, die harte Fakten schafft. Danach werden wir Ihnen die wesentlichen Erkenntnisse zu IE und IF vorstellen – garniert mit einer ordentlichen Portion Appell an den gesunden Menschenverstand. Last, but not least folgt das »finale fusione«: IE und IF verschmelzen zu I3, zu Ihrem neuen persönlichen Essstil, der mehr Selbstliebe, Lebensqualität, Gesundheit und Ihr biologisches Wohlfühlgewicht für Sie bereithält …

Der menschliche Körper ist enorm anpassungsfähig, sonst wären wir schon längst ausgestorben – IE und IF haben uns dabei schon seit Jahrtausenden geleitet und überleben lassen. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. In diesem Sinne …

… wünschen wir Ihnen eine lukullische Reise zu sich selbst.

Ihre

Dipl. oec. troph. Andrea C. Chiappa

Dipl. oec. troph. Uwe Knop

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KRISTALLKUGEL ERNÄHRUNGSFORSCHUNG

Unser Essverhalten ist bei so manchen Zeitgenossen heutzutage zu ersatzreligiösen Zügen mutiert. Es dient nicht mehr der Sättigung, als Nahrungsaufnahme, die unser körperliches Überleben sichert, sondern huldigt nun primär ganz anderen, »höheren« Zielen:

Essen ist Mittel sowohl zur Selbstdarstellung, Identitätsstiftung, Sinnfindung und Abgrenzung als auch zur Missionierung und Erlösung. Dieses weite Feld des Tellers als Schmelztiegel der Emotionen, des Sündenpfuhls, der Moralisierung und des Glaubens bedient eine Heerschar selbst ernannter Ernährungsinfluencer & Co. mit ihren ausgeklügelten Selbstvermarktungsstrategien, die den Heiligen Gral gesunder Ernährung für sich proklamieren und propagieren (nur um damit viel Geld zu verdienen). »Beim Thema Essen wird heute mehr moralisiert als bei der Sexualität. Beim Sex ist mittlerweile fast alles erlaubt, was einvernehmlich geschieht. Beim Essen ist dagegen immer weniger erlaubt«, so brachte es der Ernährungspsychologe Prof. Christoph Klotter von der Fachhochschule Fulda im Juli 2019 auf den Punkt (Ärzte Zeitung) – und ergänzte im Mai 2020 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ): »Tatsächlich kann Ernährung an die Stelle der Religion treten. In dem Augenblick, da der christliche Glaube verblasst ist und die politischen Utopien gescheitert sind, nistet sich das spirituelle Bedürfnis woanders ein. Das Essen hat bei vielen diese Funktion übernommen. Da haben sich Ersatzreligionen ausgebildet, die einander erbittert bekämpfen.«

Ernährungssoziologin Prof. Christine Brombach, Hochschule ZHAW in Wädenswil, formuliert es wie folgt: »Zwar muss jeder essen, aber was wir essen, wird immer wichtiger. Der Teller ist zur Kampfzone von Ideologien geworden. Den einen geht’s um Gesundheit und Figur, den anderen ums Klima und Gerechtigkeit.« (Blick [CH], Feb. 2020)

Dabei machen auch immer mehr Enthaltsamkeitsfanatiker, Neopuritaner und Ökocalvinisten im Zuge ihrer rhetorisch geschärften, heilbringenden Verzichtspropaganda den Menschen Angst vorm Essen und Genießen. Ein neuer »Foodamentalismus« macht sich breit …

Das alles ändert jedoch nichts an der Leere der Lehre in puncto Beweise für Gesundheit, Schlankheit und ein langes Leben – nur leere Versprechungen, sonst nichts. Am besten vergessen Sie alles, was Sie bis dato über »gesunde Ernährung und ungesunde Lebensmittel« zu wissen glauben. Denn Sie werden es nicht mehr brauchen, weil dieses veraltete Wissen des vergangenen Jahrtausends Sie nur stört, sonst nichts … Da das vollumfängliche Vergessen aber nicht so einfach ist, machen wir es nun leichter:

AUS MANGEL AN BEWEISEN …

Was haben der Weihnachtsmann und die Regeln zur gesunden Ernährung gemeinsam? Ganz einfach: Viele Menschen glauben daran, doch es gibt keine Beweise für beider Existenz. Für Ernährungsregeln gibt es keine Beweise, weil das Fundament der Ernährungsforschung sogenannte »Beobachtungsstudien« darstellen. Diese Studien sind in ihrer wissenschaftlichen Aussagekraft sehr schwach, denn: Sie können keine Kausalitäten (Ursache-Wirkungs-Beziehungen) liefern, sondern nur Korrelationen (statistische Zusammenhänge). Solche Zusammenhänge aber erlauben wiederum nur Hypothesen, Vermutungen und Spekulationen.

Ein einfaches Beispiel verdeutlicht dieses Vorgehen in der Ernährungsforschung, an dem sich das »etablierte System« noch immer festklammert: Wenn es heißt: »Wurst erhöht das Diabetesrisiko«, dann wurde nur ein statistischer Zusammenhang zwischen Wurstverzehr und Diabetesrisiko aus den Studiendaten isoliert herausgerechnet. Warum dieser Zusammenhang besteht, das weiß jedoch niemand. Also kann niemand sagen, Wurst »erhöht« das Diabetesrisiko, sondern maximal: »Wurstesser haben ein erhöhtes Risiko.« Genauso gut hätte man feststellen können: »Wasser mit Kohlensäure erhöht das Diabetesrisiko«, weil man aus den Daten errechnet hat, dass Menschen mit Diabetes im Vergleich zu Gesunden mehr Sprudel als stilles Wasser trinken. Das ist absurd – und genauso absurd sind Ernährungsregeln und -pyramiden der diversen Fachgesellschaften wie DGE, ÖGE und SGE, mit denen sie bereits seit Jahrzehnten der Bevölkerung in D/A/CH Empfehlungen für gesunde Ernährung erteilen und die für Fachleute eine gern genutzte Referenz darstellen. Ganz konkret zu den Pyramiden erklärte die Wissenschaftlerin Dr. Jana Meixner, Department für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie, Donau-Universität Krems, im April 2019 in Der Standard: »Ernährungspyramiden versuchen, eine Wahrheit in Essensfragen zu vermitteln, die es nicht gibt.«

Für den bereits erwähnten Ernährungspsychologen Klotter von der FH Fulda herrscht derzeit in puncto Ernährungsempfehlungen ein »autoritärer Duktus – und der ist empirisch nicht abgesichert. Die ganze Ernährungswissenschaft hat diesen Duktus. Leider sind auch die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) autoritär formuliert.« (Die Welt, Februar 2020)

Aber warum ist das so? Weil für die DGE & Co. Beobachtungsstudien eine »wichtige Grundlage für die Ableitung evidenzbasierter Empfehlungen für die Bevölkerung zur Prävention ernährungsmitbedingter Krankheiten« darstellen. Doch damit widerspricht die DGE fundamentalen Forschungsgesetzen, wonach sich aus Ernährungsbeobachtungsstudien (epidemiologischen Untersuchungen) keine Beweise für Ursache und Wirkung ableiten lassen – sondern ausschließlich statistische Zusammenhänge, die immer nur Vermutungen zulassen. Oder wie die ehemalige Vorsitzende des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (DNEbM), Prof. Gabriele Meyer, klarstellte: »Beobachtungsstudien sind nicht geeignet, präventive oder therapeutische Empfehlungen abzuleiten.«

Die internationale Kritik an diesen Studien wird daher immer lauter, auch aus den eigenen, oecotrophologischen Reihen – doch die immer älter werdenden Ernährungsfunktionäre hierzulande werden gleichzeitig anscheinend immer tauber. Denn selbst systemkritische Rezensionen in Fachzeitschriften werden totgeschwiegen und bleiben unkommentiert. Insbesondere für den härtesten aller Studienendpunkte, die Gesamtsterblichkeit (Mortalität), sind die Effekte einzelner Nährstoffe »gleich null«. Die Forschung in diesem Bereich »erscheint hoffnungslos«. Immer mehr Publikationen dieser »Lesart« untermauern die kritischen Aussagen zahlreicher internationaler Wissenschaftler.

Auch die deutsche Ärzte Zeitung mahnte Anfang 2014 zu größerer Vorsicht bei der Interpretation von Ernährungsbeobachtungsstudien. In einem Leitartikel werden »viele Studien mit wenig Nährwert« angeprangert: »Untersuchungen, wie man sich gesund essen kann, gibt es im Überfluss. Doch die meisten sind mit größter Vorsicht zu genießen. Mithilfe von Beobachtungsstudien kann nur festgestellt werden, ob zwei Konstellationen besonders häufig gemeinsam auftreten. Aus einem solchen Zusammentreffen lässt sich aber kein ursächlicher Zusammenhang ableiten.« Weiter heißt es: »Nur mit riesigen Langzeitstudien unter randomisierten kontrollierten Bedingungen wird es letztlich möglich sein, herauszufinden, mit welcher Ernährung sich die Mortalität [Sterblichkeit] senken lässt. Solche Studien sind extrem aufwendig und teuer.« Und nicht nur das: Derartige Ernährungsstudien sind praktisch nicht durchführbar, daher gibt es auch keine relevanten Studien höchster Güte, sogenannte RCTs (Randomised Clinical Trials). Denn allein das wichtigste Studienkriterium der »Randomisierung« ist nicht umsetzbar – aber genau dieses zufällige Verteilen/Auslosen der Teilnehmer in die verschiedenen Studiengruppen ist essenziell, um eine Ausgewogenheit und Vergleichbarkeit der Gruppen zu gewährleisten, ergebnisverzerrende Störfaktoren auszuschließen und wissenschaftlich belastbare Erkenntnisse zu gewinnen. Jedoch lässt sich niemand gern für zwei, fünf oder gar zehn Jahre Studienlaufzeit vorschreiben, dass er beispielsweise kein Fleisch essen soll, weil er in die Vegetariergruppe gelost wurde – umgekehrt will man sich den Aufschrei der Empörung gar nicht vorstellen, wenn Vegetarier für zehn Jahre in die Fleischgruppe gelost werden …

Ex-Cochrane-Direktor Antes brachte es im März 2020 in einem Interview mit der Stiftung Gesundheitswissen nochmals unmissverständlich auf den Punkt: »In Beobachtungsstudien lassen sich statistische Zusammenhänge, sogenannte Korrelationen herstellen. Solch ein Zusammenhang kann beispielsweise lauten: ›Die Befragten, die pro Tag mindestens 100 Gramm Nüsse essen, hatten in den letzten 10 Jahren weniger Herzinfarkte.‹ In solchen Fällen neigen wir dazu, eine Wirkung (in diesem Fall der Nüsse) anzunehmen, wo vielleicht ganz andere Ursachen dahinterstecken: Möglicherweise sind die Nährstoffe in Nüssen gesund – es kann aber auch der Fall sein, dass Menschen, die gerne Nüsse essen, sich generell gesünder ernähren. Diese Vertauschung von Ursache und Wirkung und damit der falsche Schluss auf Kausalität ist ein chronischer, nicht auszurottender Fehler bei der Auswertung solcher Studien.«

Das oecotrophologische Universalcredo lautet daher konsequenterweise: Nichts Genaues weiß man nicht! Einen der Hauptgründe für dieses nebulöse Wissen um den Gesundheits- oder Schadwert von Nahrung wiederholte Prof. Hans-Georg Joost, ehemals Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE), bei der Vorstellung des »Aktionsplans Ernährungsforschung« bereits im Juni 2013: Im Bereich der Ernährung gebe es zwar viele Korrelationen, sehr häufig fehle aber der Beweis für einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang (Kausalitätsnachweis). Soso …

Das Wichtigste

Es gibt keine Beweise für »gesunde« Ernährung, weil sich die Forschung fast ausschließlich auf Beobachtungsstudien stützen muss, die systembedingt keine Beweise liefern können und deshalb absolut zu Recht massiv in der Kritik stehen!

Der Vollständigkeit halber: Es gab – was man kaum glauben mag – vor 13 Jahren eine echt seriöse 8-Jahres-Langzeit-RCT mit fast 50.000 US-Frauen (50–79 Jahre), die in zwei Gruppen randomisiert (»gesunde Ernährung« [u. a. viel Obst, Gemüse] und die Vergleichsgruppe ohne »Ernährungsintervention«) und auf zahlreiche Herz-Kreislauf-Erkrankungs-Parameter untersucht wurden. Im Jahr 2006 erschien diese Studie in einem der wissenschaftlichen Top-3-Journale, im JAMA [1]. Prof. Ingrid Mühlhauser, Gesundheitswissenschaftlerin an der Uni Hamburg und Vorsitzende des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin, konstatierte dazu klar: »Die einzige wirklich gute Studie, mit einer großen Teilnehmerzahl und über acht Jahre hinweg, hat ergeben, dass es völlig egal ist, wie sich die Probanden ernährt haben. Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes – alles gleich.« Seitdem ist keine vergleichbar gute Ernährungsstudie erschienen …

Besuchen Sie einmal die Website www.tylervigen.com – hier finden Sie die verrücktesten Korrelationskonstrukte, die über jeden Zweifel erhaben sind, um folgende Kernbotschaft klar und deutlich zu vermitteln: Ein Faktor muss nicht Ursache des anderen sein – auch wenn beispielsweise ein sinkender Margarineverzehr mit niedrigen Scheidungsraten korreliert, weil man vielleicht denken könnte, Mann und Frau würden sich im Bunde der Ehe nicht mehr »die Butter vom Brot nehmen« …

Keine Frage, natürlich gibt es Kausalzusammenhänge von Gesundheit und Krankheit mit Ernährung … Es wäre ja auch vermessen und biologisch-physiologisch dumm, das abzustreiten, denn dafür sind Essen und Ernährung viel zu elementar. Essen hält Leib und Seele zusammen. Mehrfach »unser täglich Brot« zu essen ist de facto das elementarste (Trieb-) Verhalten zur Lebenserhaltung überhaupt. Ohne Essen sterben wir – klare Kausalevidenz! Aber: Die von ideologisch motivierten Betonköpfen mit Inbrunst »ersehnten« ursächlichen Zusammenhänge mit »gesunder Ernährung(sphilosophie)« sind nicht evaluierbar, nicht messbar, nicht (kausal) fixierbar – einfach, weil das gesamte System der Ernährung zu individuell und hochkomplex ist und die nötigen Studien schlicht und einfach nicht durchführbar sind – weder heute noch morgen. Und das ist sowohl für das Selbstverständnis des ernährungswissenschaftlichen Systems als auch für die »Essgläubigen der kulinarischen Diaspora« nicht akzeptabel. Ergo wird überhöht, fantasiert und Wunschdenken zur Wahrheit stilisiert – damit das Mantra lautet: »Wir wissen Bescheid und sagen euch, was ihr zu tun und zu lassen habt. Also hört auf uns, wenn euch eure Gesundheit lieb ist!«