Irrnisfuge - Peter Trawny - E-Book

Irrnisfuge E-Book

Peter Trawny

4,3

Beschreibung

Über die Wildheit des Denkens Die Diskussionen um Heideggers "Schwarze Hefte", jene vor Kurzem publizierten Aufzeichnungen aus dem Jahrzehnt zwischen 1931 und 1941, haben gezeigt, wie das extreme Denken Heideggers die öffentliche Verständnisfähigkeit an ihre Grenzen treibt. Woher stammt die Wildheit eines Denkens, das sich wissentlich jeder Normalisierung entzieht? Heidegger hat früh schon die gewöhnliche Auffassung der Wahrheit für eine in seinen Augen ursprünglichere aufgegeben: "Die Wahrheit ist in ihrem Wesen die Unwahrheit", heißt es einmal. Es kann sein, dass sich hier ein Weg öffnet, den die Demokratie der Vernunft und ihre Institutionen nur für einen gefährlichen Irrtum halten können. Peter Trawny versucht in diesem aufregenden Essay, der zeitgleich auf Französisch und Englisch erscheint, zu zeigen, dass das Irren zur Freiheit des Denkens gehört.

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Peter Trawny

Irrnisfuge

Heideggers An-archie

INHALT

Irrnisfuge

Anmerkungen

»Ungeheuer ist viel. Doch nichts

Ungeheuerer als der Mensch.«

Friedrich Hölderlin, Übersetzung des ersten Standlieds des Chors der thebanischen Alten aus der »Antigone« des Sophokles

»Das Seyn selbst ist ›tragisch‹.«

Martin Heidegger, Überlegungen XI

»In diesem Gedicht habe ich versucht, das Ungeheuerliche der Vergasungen zur Sprache zu bringen.«

Paul Celan über »Todesfuge«

Die Bedeutung der Veröffentlichung der »Überlegungen«, der von Heidegger selbst sogenannten »Schwarzen Hefte«, ist noch offen. Doch sie haben klarer als alles zuvor von ihm Veröffentlichte gezeigt, dass das, was er 1961 am Anfang seines »Nietzsche« über diesen schreibt, dass »der Name des Denkers« »als Titel für die Sache seines Denkens« stehe, auch für Heidegger selbst gilt: »Die Sache, der Streitfall, ist in sich selbst Aus-einander-setzung.«1 Heidegger – der Name steht für die Sache dieses Denkers, die immer schon als anstößig galt, nun aber durch die Veröffentlichung der »Überlegungen« ein unausweichlicher Streitfall geworden ist; unausweichlicher Streitfall für jeden, der Heideggers Denken begegnen möchte.

Heidegger hat keine Philosophie, keine Lehre, die zum Vorbild einer akademischen Schule werden könnte. Er hat das selbst einmal gesagt: »Ich habe keine Etikette für meine Philosophie – und zwar deshalb nicht, weil ich keine eigene Philosophie habe […].« Die Annahme, es gäbe eine heideggersche Philosophie, setzt voraus, dass sie ein werkhaftes Gebilde ist, dass sie als Gegenstand zu erscheinen vermag, in Form eines Buches oder einer Gesamtausgabe. Doch mit ihrem Motto »Wege – nicht Werke« hat er das richtige Zeichen gesetzt. Die Schriften des Denkers sind offene Versuche. Selbst die geschlossensten Gebilde wie »Sein und Zeit« sind unvollendet geblieben.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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