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Die Frage, wem das das Heilige Land bzw. das Land Israel gehört, wird in der heutigen Zeit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Christenheit sehr kontrovers diskutiert. Die wenigsten kennen die gesamte biblische Sicht. Um hier Klarheit zu schaffen, zeigt uns Asher Intrater ausgehend vom Bund Gottes mit Abraham die Entwicklung der israelischen Nation und die Rolle des Heiligen Landes in den letzten vier Jahrtausenden bis zur Wiederkunft Christi auf. · die Entstehung der Nation unter Mose und die Eroberung des Landes unter Josua · die ersten Könige, die Teilung des Landes, Vertreibung und Rückkehr aus dem Exil, · die Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. und das „Große Exil“ danach, · der Zionismus und die Neugründung des Staates Israel, · die Rolle der israelischen Nation bei der Wiederkunft Christi. Schließlich geht er der Frage nach, ob sich ein christlicher Zionismus biblisch begründen lässt, erläutert die schwierige politische Situation heute und gibt Anregungen, wie wir Israel praktisch und im Gebet unterstützen können.
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Seitenzahl: 92
Veröffentlichungsjahr: 2022
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ASHER INTRATER
Israel –
Was sagt die Bibel wirklich über das Land?
GLORYWORLD-MEDIEN
1. E-Book-Auflage 2022
© 2006 by Asher Intrater
© 2007 der deutschen Ausgabe GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de
Alle Rechte vorbehalten
Bibelzitate sind, sofern nicht anders gekennzeichnet, der Lutherbibel, rev. Fassung von 1984, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1987, entnommen. Weitere Bibelübersetzung: Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 1985 (ELB).
Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.
Übersetzung: Anja HerzogLektorat/Satz: Manfred Mayer, GloryWorld-MedienCover: Vision C, www.vision-c.de
ISBN (epub): 978-3-95578-130-9
ISBN (Druck): 978-3-936322-30-9
Vorwort
1. Bund und Eroberung
Die Patriarchen
Mose und Josua
Richter
David und Saul
Das geteilte Königreich
Prophetie, Evangelium und das Königreich
Jeremia und Jona
Die Stufen vom Exil zur Erlösung
Das Tausendjährige Königreich und die Wiederherstellung
2. Exil und Erlösung
Die Wiederherstellung aller Dinge
Die Wiederherstellung Israels
Weltliche und religiöse Irrtümer
Biblische Beispiele für Exil und Wiederherstellung
Pluralismus und Zionismus
Das wiederhergestellte Paradies
Jeschua und die Wiederansiedlung
Das Land und Armageddon
3. Die biblische Basis des Zionismus
Die Wegscheide
Das Königreich für Israel wiederherstellen
Dein Reich komme
Vorbestimmte Grenzen
Die geistlichen Gründe für den Zionismus
„Tikkun Haolam“ („Reparatur der Welt“)
Endzeit-Erweckung
Gebet für Israel
Postskriptum
Ich habe Asher zum ersten Mal in Jerusalem in seinem Jüngerschaftszentrum getroffen. Von Anfang an war es klar, dass dieser bekannte Theologe und erfahrene Leiter an die kommende Erweckung in Israel glaubt und junge Menschen darauf vorbereitet. Jetzt schon gründen sie Gemeinden in Israel und suchen das Beste des Landes und dienen in verschiedenen Nationen. Der zweite Besuch war bei uns zu Hause mit einem „seiner“ Jünger. (Es sind Jünger von Jesus, aber er ist ihr Trainer.) Die Gegenwart Gottes war stark wahrnehmbar und die Verbindung zu Asher wurde mehr und mehr die eines Bundesbruders.
Als Israel 2006 von Libanon aus massiv mit Raketen beschossen wurde und sich dagegen wehrte, boten wir sofort unsere Hilfe. Wir waren bereit, mit ihnen an die israelisch-libanesische Grenze zu gehen. Asher und seine Leute waren schon da und verteilten Hilfsmittel an Juden und Araber. Seine Liebe zu den Muslimen ist von Jesus geprägt. Das ist glaubwürdige, messianische Christusnachfolge!
In dieser Broschüre kommt uns seine theologische Schärfe und Konsequenz entgegen. Es ist ein Appell an die Christen im deutschsprachigen Raum, uns zu Israel zu bekennen und sie in ihrem Zeugnis glaubhaft zu unterstützen. Werden wir es in der Führung des Heiligen Geistes tun? Werden Sie es tun? Gott segne Sie!
Dr. Marco Gmür
CH-Goldach
Viele Konflikte in der Welt hängen heute mit der Frage zusammen, wem das Land Israel rechtmäßig gehört. Dieses Buch ist der Versuch einer kurzen, aber ausgewogenen Zusammenfassung der grundlegenden biblischen Aussagen zu diesem Thema aus messianisch-jüdischer Sicht.
Als Gott die Welt erschuf, übergab Er den Planeten Erde der menschlichen Rasse (vgl. Ps 115,16). Er stellte Adam in den Garten Eden und trug ihm auf, die Herrschaft über die gesamte physische Schöpfung auszuüben (vgl. 1 Mo 1,26). Weil er sündigte, verlor Adam jedoch seine Herrschaft. Die Bibel schildert ausführlich den Prozess der Erlösung der Nachkommen Adams von der Sünde und mit dieser Erlösung letztlich den Prozess ihrer Wiederinbesitznahme der Erde.
Denn die Bösen werden ausgerottet; die aber des HERRN harren, werden das Land erben. Aber die Elenden werden das Land erben (Ps 37,9.11).
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen (Mt 5,5).
Gott schloss einen Bund mit Abraham, wodurch der Plan der Erlösung ins Rollen kam. Dieser Plan beinhaltete nicht nur die persönliche Errettung durch das Opfer des Messias, sondern auch die Schaffung der Nation Israel und am Ende die Wiederherstellung des Planeten Erde. Gott sagte Abraham, er solle zu einem besonderen Ort gehen („Lech L’cha“), den Er ihm zeigen werde (vgl. 1 Mo 12,1). Durch diesen Bund gibt Gott Abraham das Land Kanaan (Israel) vorbehaltlos als Besitz. Gott bestätigt diesen Bund gegenüber Abraham, Isaak und Jakob siebenmal im Verlauf des 1. Buches Mose:
• Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben (1 Mo 12,7).
• Denn all das Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben für alle Zeit (1 Mo 13,15).
• Deinen Nachkommen will ich dies Land geben (1 Mo 15,18).
• Und ich will dir und deinem Geschlecht nach dir das Land geben, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewigem Besitz (1 Mo 17,8).
• Bleibe in diesem Lande … denn dir und deinen Nachkommen will ich alle diese Länder geben (1 Mo 26,3).
• Das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben (1 Mo 28,13).
• … und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben und will’s deinem Geschlecht nach dir geben (1 Mo 35,12).
Der biblische Standpunkt zu diesem Thema ist klar und unmissverständlich. Sowohl der westliche Humanismus, der einen göttlichen Bund über dem heiligen Land leugnet, als auch der islamische Fundamentalismus, der behauptet, das Land gehöre den Anhängern Mohammeds, widersprechen dem Wort Gottes. Daher wurde die Frage, wem das Land Israel gehört, eine Art Prüfstein für die moderne Welt, wodurch sich zeigt, ob sie biblische Werte achtet oder nicht.
Anmerkung: Islamische Terrororganisationen wissen, dass Israel keinen Krieg will und sogar Frieden machen würde, wenn es nur einmal eine Einstellung der Terroranschläge gäbe. Warum hören sie also nicht auf? Weil sie glauben, dass das ganze Land Palästina bzw. Israel dem Islam gehören muss. Diese falschen Ansichten über den Besitz des Landes führten dazu, dass sie denken, ihre kriminellen Terroranschläge seien gerechtfertigt. (Sprüche 29,12: Ein Herrscher, der auf Lügen hört, hat nur gottlose Diener.)
Aus biblischer Perspektive sind es nicht die Israelis, die palästinensisches Gebiet „besetzen“, sondern die muslimische Welt, die das Land besitzen will, das Gott durch einen göttlichen Bund dem Volk Israel gab. Israel ist von 22 islamischen Nationen umgeben. Aber es gibt nur ein Land für Israel und das jüdische Volk.
Dass das Land Abraham und seinen Nachkommen durch Isaak gehört, ist ein absoluter und unwiderruflicher Bund. Dieser Bund ist der erste Schritt dazu, dass die Menschheit den Planeten Erde wieder in Besitz nimmt, was Adam verloren hatte. Obwohl Abraham und seinen Nachkommen das Land durch einen Bund gegeben wurde, nahmen sie das Land nicht sofort in Besitz.
• Als seine und Lots Männer einen Streit haben, sagt Abraham zu Lot, er solle auswählen, welchen Teil des Landes er haben möchte (vgl. 1 Mo 13,9).
• Isaak gibt nach, als er mit den Philistern über den Besitz der Brunnen streitet (vgl. 1 Mo 26,22).
• Jakob lebt nach einem Streit mit Esau fast 20 Jahre im Exil in Syrien (vgl. 1 Mo 31,38).
• Josef und die vier Generationen mit ihm leben im Exil in Ägypten bis zur Zeit des Auszugs (vgl. 1 Mo 15,13).
Anmerkung: Sowohl Jakob als auch Josef baten darum, dass man ihre Gebeine im Land Kanaan begraben würde. Dieser prophetische Akt zeigt ihren Glauben an das Bundesversprechen, das besagt, dass zur Zeit der Auferstehung und des messianischen Königreichs das gesamte Land an das Volk Israel zurückfallen werde.
Mose führte das Volk aus Ägypten zunächst in die Wüste. Sie gingen nicht direkt ins verheißene Land. Rückkehr und Wiederherstellung sollten in mehreren Stufen erfolgen. Mose selbst, der wohl absolut an das im Bund ausgesprochene Besitzrecht glaubte, wurde verwehrt, auch nur einen Fuß in das Land zu setzen. Gott selbst verwehrte es ihm. Offensichtlich wird Mose Teil der endgültigen Wiederherstellung sein, wenn diese im messianischen Königreich zur Erfüllung kommt (vgl. Mt 17,3).
Unmittelbar nach Mose folgte allerdings die große Eroberung des Landes unter Josua Ben Nun. Hier sehen wir, dass Gottes Versprechen eines Königreiches für Israel schließlich mit seinem prophetischen Zeitplan übereinstimmte. Die Inbesitznahme und das vorausgesagte Besitzrecht trafen nun zusammen ebenso wie die Eroberung und der Bund.
Einer der ausschlaggebenden Faktoren war die Unterordnung Josuas unter den Engel des Herrn, den Befehlshaber der himmlischen Armeen. Dieser göttliche Bote ist die Gestalt von Jeschua (Jesus), dem Messias, vor seiner Fleischwerdung.
Anmerkung: Im Hebräischen sind die Namen „Josua“ und „Jesus“ gleich. Im Originaltext heißt es „Jehoschua“ und „Jeschua“. Manchmal spreche ich daher bei dieser Stelle vom Treffen zwischen dem großen „J“ und dem kleinen „J“.
Und es begab sich, als Josua bei Jericho war, dass er seine Augen aufhob und gewahr wurde, dass ein Mann ihm gegenüberstand und ein bloßes Schwert in seiner Hand hatte. Und Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unsern Feinden? Er sprach: Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des HERRN und bin jetzt gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde nieder, betete an … (Josua 5,13-15).
Man beachte das „Nein“, die unparteiische Antwort des Engels von JHWH (d. h. Jahwe). Es geht also nicht darum, ob Gott auf unserer Seite steht, sondern ob wir auf Seiner Seite sind. Sobald sich Josua diesem göttlichen Boten unterordnet, führt der JHWH-Engel die Armeen von Israel in einen militärischen Feldzug, bei dem die gottlosen Kanaaniter ausgelöscht werden und ihr Land in Besitz genommen wird. (Soweit wir wissen, gibt es keine Nachfahren dieser sechs damaligen kanaanitischen Stämme.)
Die Unterordnung des Anführers der israelischen Regierung und Armee unter den göttlichen Boten ist von großer Bedeutung, wenn wir verstehen wollen, was Gottes Plan für die endgültige Inbesitznahme des Landes ist. Eine gänzliche Eroberung hängt mit dem messianischen Königreich zusammen und das messianische Königreich mit dem messianischen König.
Dieser Engel des HERRN ist derselbe wie der, den Gott durch Mose ankündigte, dass er die Kinder Israels während der Eroberung des verheißenen Landes Kanaan anführen würde (vgl. 2 Mo 23,23). Nur durch Ihn würde Israel das Land in Besitz nehmen und darin wohnen. Derselbe Engel würde ihnen helfen, das Land Schritt für Schritt zu erobern (vgl. 2 Mo 23,30). Wenn wir verstehen, dass der Engel von JHWH der Messias vor seiner Fleischwerdung war, können wir dadurch den Zusammenhang zwischen der Verkündigung des Evangeliums und der Wiederherstellung des Königreichs für Israel erkennen.
Anmerkung: Die Verbindung zwischen dem Engel des HERRN (JHWH) und dem Messias vor seiner Fleischwerdung stellt uns sowohl auf der jüdischen als auch auf der christlichen Seite vor eine gewisse theologische Herausforderung. Auf der einen Seite braucht es Unterordnung unter diese göttliche Christus-Figur vor der Eroberung des Landes. Auf der anderen Seite sehen wir, dass die Person Jeschua als militärischer Führer im Namen Israels die Eroberung des Landes anführt.
Aus messianischer Perspektive sind sowohl Jeschua als auch der Engel des HERRN im Alten Testament derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit (vgl. Hebr 13,8) und der Erste und der Letzte (vgl. Offb 1,17).
Im gesamten Buch der Richter mussten sich die von Gott auserwählten Richter ebenfalls dem Engel Jahwes unterstellen, bevor sie Land eroberten und erweiterten, wie z.B.
• Otniël (vgl. Ri 2,1; 3,9)
• Gideon (vgl. Ri 6,11 ff.)
• Simsons Eltern (vgl. Ri 13,3 ff.)
Immer dann, wenn der Führer und das Volk sich dem göttlichen Boten unterstellten, eroberten sie noch mehr Land. Wandte sich das Volk aber von Gott ab und sündigte, dann verkleinerte Gott durch militärische Niederlagen das Land, das sie besetzt hielten. Weder die Zu- noch die Abnahme des besetzten Gebietes änderte jedoch etwas am Besitzrecht des Landes. Besitz ist absolut; Besetzung relativ.