Italienische Reisen - Dieter Jaeschke - E-Book
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Italienische Reisen E-Book

Dieter Jaeschke

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Beschreibung

Ars vivendi unter der Sonne Italiens – Dieter Jaeschkes Lesebuch „Italienische Reisen“ weckt Sehnsucht und Reiselust. Jetzt als eBook bei dotbooks. Wir wandeln auf Richard Wagners Spuren in Ravello, fahren mit dem Cabrio durch die rauschenden Kornfelder der Basilikata und werfen einen Blick in Angela Merkels Lieblingshotel auf Ischia: Auf seinen Reisen durch Italien hat der Journalist Dieter Jaeschke im Mezzogiorno und der südlichen Toskana Menschen und ihre Geschichten kennengelernt: Seine leidenschaftlichen Reportagen erzählen von Kunst, von Kulinarischem, von der atemberaubenden Landschaft Italiens. Il sole e l’anima italiana – entdecken Sie die Sonne und Seele dieses faszinierenden Landes neu. Als besonderen Bonus enthält dieses Lesebuch ein auf Italienisch verfasstes Kapitel, in dem der Autor die Handlungsorte des Filmklassikers „Io non ho paura“ besucht und dieses beeindruckende Stück Filmgeschichte aufleben lässt. Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Italienische Reisen“ von Dieter Jaeschke. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

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Seitenzahl: 80

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Über dieses Buch:

Wir wandeln auf Richard Wagners Spuren in Ravello, fahren mit dem Cabrio durch die rauschenden Kornfelder der Basilikata und werfen einen Blick in Angela Merkels Lieblingshotel auf Ischia: Auf seinen Reisen durch Italien hat der Journalist Dieter Jaeschke im Mezzogiorno und der südlichen Toskana Menschen und ihre Geschichten kennengelernt: Seine leidenschaftlichen Reportagen erzählen von Kunst, von Kulinarischem, von der atemberaubenden Landschaft Italiens. Il sole e l’anima italiana – entdecken Sie die Sonne und Seele dieses faszinierenden Landes neu.

Als besonderen Bonus enthält dieses Lesebuch ein auf Italienisch verfasstes Kapitel, in dem der Autor die Handlungsorte des Filmklassikers „Io non ho paura“ besucht und dieses beeindruckende Stück Filmgeschichte aufleben lässt.

Über den Autor:

Dieter Jaeschke wurde 1969 in Hattingen an der Ruhr geboren und entdeckte bereits im Alter von sechs Jahren seine Liebe zu Süditalien. Studienreisen und private Entdeckungstouren führen ihn seitdem immer wieder dorthin. Er studierte in Karlsruhe, Bochum und Florenz Geschichte, Italianistik und BWL. Seit 2013 leitet er das deutsche Auslandsschulbüro in Bukarest. Dieter Jaeschke veröffentlichte zahlreiche Artikel und Reportagen in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung und im Reiseteil der Süddeutschen Zeitung.

Dieter Jaeschke im Internet: www.dieter-jaeschke.de

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Originalausgabe Juni 2014

Die Texte dieses Bandes erschienen in gekürzter Form zwischen 2007 und 2009 in der Süddeutschen Zeitung.

Copyright © 2014 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München

Titelbildabbildung: © ronnybas / fotolia.com

ISBN 978-3-95520-609-3

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Dieter Jaeschke

Italienische Reisen

Ein Lesebuch

dotbooks.

„Ich verzieh es allen, die in Neapel von Sinnen kommen.“

Goethe, Tagebuch der Italienischen Reise, 27. Februar 1787

Vorwort

Viele meiner schönsten Kindheitserinnerungen sind mit Süditalien verbunden. Den Urlauben mit Eltern und Schwester folgten bald die ersten Reisen auf eigene Faust; dem Wunsch, diese Eindrücke mitzuteilen, Artikel im „Reisejournal“ der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Mit dem Studium der Geschichte und Romanistik war die Neugier gelegt, weitere Landstriche dieser faszinierenden Regionen südlich von Rom kennenzulernen: Kampanien, Kalabrien, die Basilikata. Aus zufälligen Begegnungen mit den Menschen dort wuchsen Bekanntschaften, aus manchen wurden Freundschaften.

Süditalien wird selten differenziert gesehen. Entweder ist es der hoffnungslos verbrämte Sehnsuchtsort mit magischem Sirenengesang – oder das Schandmal von Korruption und Misswirtschaft. Letztlich wird sich jeder Reisende sein eigenes Bild vom „Mezzogiorno“ machen. „Italienische Reisen” ist eine Einladung zu einigen der schönsten Orte in Süditalien. Sechs der neun Kapitel dieses Buches sind in den Jahren 2007 bis 2009 als Beiträge im Reiseteil der Süddeutschen Zeitung erschienen. Hier werden sie nun in der ungekürzten „Originalfassung“ veröffentlicht – mit einem neuen Beitrag über Neapel und der italienischen Übersetzung des Kapitels über Giuseppe Cristiano aus dem Spielfilm „Io non ho paura”, „Ich habe keine Angst”.

Prolog

Ich war sechs, der letzte Sommer vor der Einschulung, meinen noch jungen Vater plagte das Rheuma und die Ärzte Ratlosigkeit. „Fahren Sie doch mal zur Thermalkur nach Ischia“, schlug einer vor.

Die Fahrt mit dem Fährschiff der Linee Lauro über den Golf von Neapel. Das betörende Schauspiel dieser Hafenmetropole im flirrenden Licht des Hochsommers, von der Reling aus betrachtet, ein Kapitänsmützchen auf dem Kopf. Salz in der Luft. Der Vesuv als waberndes Kulissenspiel. Dann die Einfahrt in den Hafen von Ischia-Porto. Pastellbunte Häuschen in Rosa, Grün und Blau. Der Kellner Raffaele im „Miramare e Castello”, der mir im neapolitanischen Singsang die ersten italienischen Worte beibrachte. Ciao. Buongiorno. Buon appetito. Un gelato, ma grande! Cioccolato. Crema. Limone. Lim-mooone! Eis, wie ich es so noch nie zuvor gekostet hatte. Riesige Teller mit dampfenden Spaghetti. Das Castello Aragonese da draußen vor der Bucht, ein verwunschener Ort der Sagen und Legenden. Ich war sechs und hatte Arkadien gesehen.

Der Kellner, der vor Angela Merkel Pancetta versteckte

Sant’Angelo auf Ischia, Golf von Neapel.

Auf den ersten Blick wirkt der Ort wie eine Fiktion. Ganz gleich, ob man vom Meer heran schippert oder die engen Eselspfade hinunter steigt. Pastellfarbene Würfelhäuschen schmiegen sich im Sonnenlicht aneinander, dazwischen stellt die südliche Flora ziemlich unbescheiden zur Schau, was sie zu bieten hat. Die kuschelige Piazzetta an der Hafenmole erinnert ein wenig an Capri, nur sind die Boutiquen nicht ganz so exklusiv wie dort. In den zwei Freiluftlokalen herrscht fröhliches Geschnatter bis nach Mitternacht, leger in Leinen und Seide gehüllte Italiener mit der Yacht vor der Bucht machen sich über Meeresgetier und köstliche Weißweine her. Irgendwie ist das alles zu schön, um wahr zu sein. Sant’Angelo – das Kampen von Ischia, ein mediterranes Disneyland? Bis vor kurzem schien diese Gleichung aufzugehen, bis der Müllskandal von Neapel auch Ischia in einen Strudel aus Negativschlagzeilen riss …

Eine kraftvolle Morgensonne taucht die Terrasse des „Miramare“ in blendendes Licht. Cristofaro und seine Jungs decken Tische, bauen ein für süditalienische Verhältnisse schier dekadentes Buffet auf. Ein Maestrale sorgt für eine frische Brise, vertreibt die etwas drückende Schwüle der letzten Tage. „Così si sta bene“, „so geht’s uns wieder gut“, sagt Cristofaro. Der Mann in der schnieken weißen Uniform mit Goldkordel auf den Schultern arbeitet seit 43 Jahren im Miramare. Schon als Zwölfjähriger balancierte er Teller an die Tische. Er übersprang zwei Mittelschul-Klassen und machte den Hotelfach-Abschluss parallel zu den ersten Jahren seiner Berufstätigkeit. Sein Italienisch ist geschliffen, er gebraucht gekonnt den Konjunktiv der Bildungsbürger, nur ab und zu rutscht ihm ein „Eschprrresso“ für den Kaffee oder eine „Schprrremuta“ für den frisch gepressten Orangensaft heraus. Im neapolitanischen Dialekt wird das „s“ häufig zu einem leicht genuschelten „sch“. Auch die deutsche Bundeskanzlerin lässt sich immer wieder gern eine Spremuta auf der Terrasse servieren. Angela Merkel logiert seit über zehn Jahren im „Miramare“. Schon dessen Terrasse ist ein kleines Naturschauspiel, kaum drei Meter breit aber bestimmt 50 Meter lang. Zur Rechten schaut der Gast auf den etwa 100 Meter hohen und grün bewachsenen Felsen, der dem einstigen Fischerdorf vorgelagert ist. Zur Linken liegt der Marontistrand mit vulkanischen Thermalquellen, die an manchen Stellen 86 Grad heißes Wasser ins Meer sprudeln. Dazwischen erstreckt sich in einer Panoramaperspektive von gut 150 Grad das Tyrrhenische Meer. Wie mit der Reißnadel gezogen teilt der Horizont Himmel und Wasser an einer harten Kante und liefert ein Beispiel für südliche Farbenlehre. Der Himmel leuchtet hell „celeste“, in einem federleichten Babyblau. Das Meer dagegen schimmert dunkel „azzurro“. AZZURRO. Was für einen Italiener alles in diesem Begriff mitschwingt: Wärme trotz des tiefen Tons, zugleich die Verheißung einer kühlen Erfrischung nach einer langen Arbeitswoche oder einem Liebesspiel am nächtlichen Strand. Wer weiß, vielleicht hat in einem solch romantischen Augenblick eine der Erfolgsgeschichten von Sant’Angelo begonnen? In den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts kam die Sächsin Linda Penzel auf ihrer persönlichen Grand Tour nach Sant’Angelo, damals gottverlassen und nur vom Meer oder über den einen Kilometer langen Maultierpfad erreichbar. Sie angelte sich den Fischer Alberto Mattera, schuf sich im Schatten der damaligen Achse Rom-Berlin ihre eigene, indem sie aus der kleinen Wirtsstube von Albertos Familie die erste Pension des Ortes machte. Die Nachfahren des seinerzeit recht ungewöhnlichen Paares bauten immer wieder an, hier einen Seitenflügel, da einen Pool, dort eine Therme für Massagen und kochend heiße Fangopackungen. Linda und Alessandra Calise, die Enkelinnen, regieren heute ein Wellness-Imperium, das ein ordentliches Stück des gesamten Dorfes beansprucht. Das Vier-Sterne-Haus ist ein wenig in die Jahre gekommen, gewiss, doch die mit Majolika verzierten Bodenfliesen, die üppigen Sessel und Sofas, die blitzend weiß getünchte Fassade unterscheiden das Badehotel auf Anhieb und sehr angenehm von immergleichen Kettenbetrieben. Bestimmt gefällt auch der Kanzlerin diese frühe deutsch-italienische Romanze – und die Tatkraft, die die weiblichen Chefs der Familie Mattera-Calise immer noch versprühen, auch wenn sich jüngst eine Finanzgesellschaft aus Neapel in den Betrieb eingekauft hat.