Jagen und Angeln, Erzählen und Kochen - Rainer Witkowski - E-Book

Jagen und Angeln, Erzählen und Kochen E-Book

Rainer Witkowski

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Beschreibung

Das besondere Buch vom Jagen und Angeln, vom Erzählen und Kochen – ein „must-have“ für alle Jagd- und Angel-Fans. Kurzgeschichten, erzählt für Jäger und Angler. Das Büchlein enthält leckere Wild- und Fischrezepte zum Nachkochen. Auch der Humor fehlt nicht. Der Autor wünscht allen seinen Lesern im doppelten Sinne einen wunderbaren Naturgenuss und sagt Ihnen Petri Dank und Waidmanns Dank.

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Seitenzahl: 83

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Widmung:

Dieses Buch widme ich meinem Vater,dem überzeugten Hegejäger, Hegeangler, dem Oberforstmeistera.D. und dem Naturschützer und begeistertenWild- und Fischhobbykoch,Harry H. Witkowski (1929–1994)

Harry H. Witkowski beim Bau jagdlicher Einrichtungen

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Erzählungen

Ein potenzieller Täter? (Jagdstory)

Eine besondere Fischart (Angelstory)

Ein entwaffneter Schwarzkittel (Jagdstory)

Das Brett (Angelstory)

Damals in Sanssouci (Jagdstory)

Ein ganzer Schwarm (Angelstory)

Der 1-er Hirsch (Jagdstory)

Wie verschwanden die Enten? (Angelstory)

Jagende Schneemänner (Jagdstory)

Rotaugen und Brassen (Angelstory)

Lyrisches und Humor

Witziges für Jäger

Witziges für Angler

Anglergedicht v. Isaak Walton

Kochrezepte

Wildrezepte

Wildrezept Nr. 1 (Reh-Medaillons)

Wildrezept Nr. 2 (Reh-Geschnetzeltes)

Wildrezept Nr. 3 (Rehkeule)

Wildrezept Nr. 4 (Wildschweinkeule)

Wildrezept Nr. 5 (Wildschweingulasch)

Wildrezept Nr. 6 (Hasenrücken)

Wildrezept Nr. 7 (Kaninchenkeule)

Wildrezept Nr. 8 (Damwildrücken)

Wildrezept Nr. 9 (Hirscheintopf geschmort)

Wildrezept Nr.10 (Wildente in Rotwein)

Wildrezept Nr.11 (Gänseleber)

Wildrezept Nr.12 (Schnepfendreck)

Wildrezept Nr.13 (Nutria)

Fischrezepte

Fischrezept Nr. 1 (Hechtschnitten, pochiert)

Fischrezept Nr. 2 (Hechtschnitten, Stettiner)

Fischrezept Nr. 3 (Zander, gebraten)

Fischrezept Nr. 4 (Zander mit Pfifferlingen)

Fischrezept Nr. 5 (Flussbarsch, gebraten)

Fischrezept Nr. 6 (Waller/Wels)

Fischrezept Nr. 7 (Fischbouletten)

Fischrezept Nr. 8 (Fischsuppe)

Fischrezept Nr. 9 (Aal in Biersoße -historisch)

Epilog

Abschließende Bemerkungen

Haftungsausschluss + Quellen

Über den Autor – Vita

Prolog

Zunächst einmal ein großes Dankeschön dafür, dass Sie sich für mein kleines Erzähl- und Rezeptbuch entschieden haben.

Sie haben den (Buch-) Versuch in der Hand, selbst erlebte und hier erzählte Jagd-und Angelgeschichten mit wunderbaren Wild-und Fischgerichten verbinden zu wollen.

Jäger und Angler haben mehr gemeinsam als sie oftmals selbst glauben wollen: Sei es die Liebe zur Natur, die Durchführung aktiven Naturschutzes (ja, richtig, Hege und Pflege!), die Ausübung und Bewahrung von Brauchtum und noch Vieles mehr. So kommen nicht nur Jäger nach erfolgloser Jagd mit einem Rucksack voller Pilzen nach Hause…

Ist es nicht so, dass es am besten schmeckt, wenn man in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter das Erlebte erzählen darf?! Die Jäger haben dafür einen tollen Begriff, das sogenannte Schüsseltreiben (bitte nicht verwechseln mit dem „Kesseltreiben“- das ist etwas ganz Anderes), also ein Gemeinschaftsessen nach erfolgreicher Jagd. Auch die Angler sitzen gern zusammen am Lagerfeuer und einem darüber hängenden, großen Topf mit leckerer Fischsuppe und berichten über ihre Abenteuer. So manches Angler- oder Jägerlatein wird einander erzählt. Die Freude der Alten, dem einen oder anderen Jungjäger oder -angler „einen Bären aufgebunden“ zu haben ist dann groß.

Nun ja, Sie finden hier nicht überall Spaßiges. So manches Erlebte war eher bedrückend und machte nachdenklich. Dennoch überwiegt die Freude am Naturgenuss – und das im doppelten Sinne!

Ich stamme aus einer Jäger- und Anglerfamilie, bin selbst ein beherzter Angler, Naturfreund und – fotograf. Und das auch alles schon seit mehr als 50 Jahren…

Übrigens hatte ich das große Glück, alle hier niedergeschriebenen Storys im ehemaligen Bezirk Potsdam (zu DDR-Zeiten) und später dann im Land Brandenburg erleben zu dürfen. Daher könnte es sein, dass aufgrund der Unterschiede zwischen den damaligen und heutigen Jagd – und Fischereigesetzen Manches für „junge Leute“ nicht mehr so ganz nachvollziehbar erscheint.

Dennoch lassen Sie sich bitte zu einem guten Glas Rotwein nieder und stöbern in meinen Kurzgeschichten oder Kochrezepten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen bzw. guten Appetit! Waidmanns Heil und Petri Heil!

Ihr Rainer Witkowski

Ein potenzieller Täter?

Ende Mai lud mich mein Bruder Harry zur Bockjagd ein. An mehreren Tagen während dieses Kurzurlaubes soltes es auf Pirsch- und Ansitzjagd gehen. Wir waren ein gut eingespieltes Team. Mein Bruder jagte mit dem Drilling, ich mit der Spiegelreflex und dem Tele. Wir verständigten uns schweigend per Handzeichen. Disziplin und gegenseitige Solidarität waren gefragt. Jeder gönnte Jedem den diesbezüglichen Erfolg.

Unter diesen Umständen sagte ich gerne zu. Mein Bruder hatte cirka 100 Kilometer nördlich Berlins, am Rande der Schorfheide eine kleine Jagdhütte. Mit großer Vorfreude wurde die Ausrüstung vorbereitet, Stative und mehrere Tele wollte ich schon dabei haben.

Es gelang uns Beiden, am Freitag relativ früh in den Feierabend gehen zu können. So trafen wir uns dann schon an der Jagdhütte gegen 16:30 Uhr. Die Fahrzeuge wurden entladen. Alles rein in die Hütte und schnell in die Jagdkleidung geschlüpft. Wir ergriffen alles Nötige und los ging es mit dem SUV meines Bruders ins Revier. Rein vorsorglich hatten wir bereits im April mehrere Leitersitze aus Derbstangen gebaut und dann entlang einer Wald-Feld-Kante aufgestellt. So würde das Wild vertrauter zwischen Wald und Feld wechseln. Das Auto parkten wir in einer unbewachsenen Schonungs-Lücke. Wir sagten immer, dass das unsere Naturgarage sei. Verblendet wurde das Fahrzeug mit einer Fleck-Tarn-Plane. So war es für Neugierige kaum zu entdecken und das Wild wurde nicht durch reflektierendes Licht gestört.

Da es vorrangig um die Jagd ging, war mein Bruder der Boss. Er wählte die konkreten Ansitzleitern aus. Mich plazierte er in der Nähe eines starken Wildwechsels, der direkt zu einer Suhle führte. Er selbst kletterte auf einen Sitz, der etwa 70 Meter entfernt stand.

Die Zeit ging ins Land. Das Singen der Vögel nahm ab, die üblichen Zivilisationsgeräusche auch. Kurz vor Dämmerungsbeginn hörte ich hinter mir im Gehölz ein Grunzen und Quieken. Nun brachte ich die Kamera in „Schuß“-Position. Nur wenige Momente später stand eine Bache mit ihren schon relativ großen Frischlingen fast direkt unter mir. Die Kleinen flitzten sofort zu einer großen Pfütze auf dem alten Panzerweg und suhlten sich darin. Die Bache schien völlig vertraut und legte sich dazu. Jetzt konnte ich die Kamera auslösen. Das Klatschen der Spiegelreflex wurde von den Sauen erstaunlicherweise nicht wahrgenommen. Ein prima Foto! Die Mini-Rotte hielt sich relativ lange auf, bis sie dann zur großen Suhle auf dem Felde wechselte. Als ich mit dem 7x50 diese lärmende Rasselbande verfolgte, peitschte ein Schuß in die Stille. Offensichtlich hatte mein Bruder abgezogen. Für mich hieß es, diszipliniert zu warten. Mit dem Glas versuchte ich den Bereich meines Bruders abzuleuchten. Nun sah ich ihn auf dem Acker laufen. Er blieb stehen, schaute herüber und winkte mir zu. Das war das Zeichen, daß ich zu ihm kommen sollte. Vor Spannung war mein Puls ziemlich stark. Das aufgegangene und nun sprießende Wintergetreide war bereits so hoch, dass ich auf dem Feld nichts Markantes bei meinem Bruder sehen konnte. „Hat er etwa das Wild verfehlt? Er ist doch einer der besten Schützen!“, dachte ich noch. Erst wenige Schritte vor ihm sah ich den Bock liegen. „Waidmannsheil!“, rief ich ihm zu und gratulierte. Harry antwortete mit „Waidmannsdank“ und meinte: “Schau ihn Dir genau an!“ Nun sah ich einen wirklich außergewöhnlichen Rehbock. Während die linke Gehörnhälfte völlig fehlte, war die rechte Seite nur eine sehr starke, unverzweigte Stange. Dieser Spieß hatte an seiner Spitze verkrusteten Schweiß. Mit großer Wahrscheinlichkeit hatte dieser Bock bei Revierkämpfen im Vorfeld zur eigentlichen Blattzeit im Juli einen Rivalen wund geforkelt. Als mein Bruder noch verweilte, ging ich zum Feldrand. Von einer jungen Eiche schnitt ich mehrere Brüche ab und kehrte zurück. Jetzt bekam der Bock seinen letzten Bissen und meinem Bruder überreichte ich auf dem Jagdmesser den Schützenbruch. Nun wurde auf dem erlegten Bock noch der sogenannte Inbesitznahmebruch abgelegt. Kurz darauf holten wir unser Fahrzeug, bargen den Rehbock vom Felde. Direkt vor Ort wurde das Tier nun ordnungsgemäß aufgebrochen und zur Auslüftung vorbereitet. Die Wildwanne, hinten im Auto, hatte schon so manchen guten Dienst geleistet. Wir konnten so ganz unproblematisch das Wild und den Aufbruch sauber abtransportieren. An der Hütte angekommen, wurde der Bock sofort zum Auslüften gespreizt und „aufgehängt“. Nun noch schnell den Aufbruch säubern und alles geteilt und aufbereitet in die Kühltruhe gelegt. Jetzt konnten wir durchatmen. Wir plauderten noch bis tief in die Nacht. Mein Bruder war sehr stolz auf diesen Hegeabschuss. Nachtrag:

Nur wenige Tage nach unserem Aufenthalt erlegte ein Jagdkamerad meines Bruders einen Rehbock im gleichen Revier. Dieser Bock hatte an seinem Träger eine tiefe Stichwunde, die sich schon entzündet hatte. Wahrscheinlich war es der Gegner des von meinem Bruder erlegten Bockes. Ein weiterer Hegeabschuss!

Eine besondere Fischart!