Jake & Nathaniel: Grenzenlos - Cardeno C. - E-Book

Jake & Nathaniel: Grenzenlos E-Book

Cardeno C.

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Beschreibung

Jake Owens und Nathaniel Richardson sind beste Freunde – schon so lange sie denken können. Doch für Nathaniel, der ein brillanter Arzt und Wissenschaftler ist, war immer klar, dass er seinen Freund Jake nicht auf die Art und Weise haben kann, wie er möchte. Denn Jake, der auf die meisten Menschen einschüchternd und aggressiv wirkt, ist hetero. Zumindest hatte Nathaniel das immer angenommen. Nach einer leidenschaftlichen Nacht ist auf einmal alles anders, die Karten werden neu gemischt. Und jetzt ist es Jake, der alles dafür tun muss, um Nate von seiner Liebe zu überzeugen. Ein Titel der Home Storys Reihe. Dieser Titel wurde neu übersetzt. Es handelt sich um eine 2nd edition mit Bonuskapitel.

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Seitenzahl: 412

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Cardeno C.

Jake & Nathaniel: Grenzenlos

Impressum

© dead soft verlag, Mettingen 2017

http://www.deadsoft.de

© the author

Originaltitel: Where He Ends And I Begin

(2nd edition)

Übersetzung: Natalie Anders

Ein Titel der Homestorys Reihe

Cover: Irene Repp

http://www.daylinart.webnode.com

Bildrechte:

© rawpixel – 123rf.com

1. Auflage

ISBN 978-3-96089-100-0

Inhalt:

Jake Owens und Nathaniel Richardson sind beste Freunde – schon so lange sie denken können. Doch für Nathaniel, der ein brillanter Arzt und Wissenschaftler ist, war immer klar, dass er seinen Freund Jake nicht auf die Art und Weise haben kann, wie er möchte. Denn Jake, der auf die meisten Menschen einschüchternd und aggressiv wirkt, ist hetero. Zumindest hatte Nathaniel das immer angenommen.

Widmung

Kapitel eins

Jake

Ich schaute zu dem Körper neben mir – lange Beine, flacher Bauch, glatte Brust – und schloss meine Augen, fragte mich, wie zum Teufel ich hier gelandet war. Nicht wortwörtlich natürlich, weil ich mich in einem Bett in meinem Hotelzimmer befand. Ich wusste sehr wohl, wie ich hier gelandet war. Aber hier im Sinne von: Wie kam ich soweit, dass ich einen anderen Mann berühren wollte – nein, berühren musste, um diesen Bauch, diese Brust unter meinen Fingern zu fühlen, diese langen Beine um mich herum. Und nicht irgendeinen Mann – Nate. Meinen besten Freund seit dem Tag meiner Geburt. Und das meine ich wortwörtlich.

Unsere Mütter sind in einem kleinen Örtchen im Süden aufgewachsen. Tür an Tür sogar. Meine Mom war das fünfte Kind, mit vier älteren Brüdern. Nates Mom die dritte von acht, auch das einzige Mädchen. Beide mit dem Wunsch, all dem Testosteron zu entkommen, waren sie seit ihrer Kindheit unzertrennlich. Dieselben Kurse, dieselbe Girl Scout Gruppe, dieselbe Kirchengruppe. Dasselbe alles. Es war also keine Überraschung, dass, als sich meine Mutter mit ihrer High-School-Liebe verlobt hatte, Nates Mom einen Monat später das Gleiche tat. Ihre Hochzeiten lagen zwei Wochen auseinander, im Sommer nach dem Schulabschluss. Und sie kauften Häuser direkt nebeneinander in unserer Stadt und entschieden dann ein paar Jahre später, dass es an der Zeit war, eine Familie zu gründen. Das verkündeten sie ihren Ehemännern, nachdem sie es miteinander ausgemacht hatten. Und ja, ich meine, wir sind eine Familie. So sind wir aufgewachsen – als wären wir alle eine Familie.

Zum Glück war mein Vater ziemlich entspannt und Nates Dad? Na ja, er wollte nur seine Frau glücklich sehen. Außerdem wussten sie beide, worauf sie sich einließen, als sie mit unseren Müttern zusammenkamen. Es war ein Gesamtpaket: Du konntest nicht eine ohne die andere haben. Es war also auch keine Überraschung, dass, sobald Nates Mom in den Wehen lag, meine Mom ihre bekam. Einige Stunden später lagen Nate und ich Seite an Seite in einem Krankenhausbettchen, genau zwischen den Betten unserer Mütter.

Der Arzt erklärte Nates Mom, dass etwas während der Geburt passiert war. Ich habe keine Ahnung was, aber das Endergebnis war, dass sie keine weiteren Kinder haben konnte. Und das war’s dann auch für meine Mom. Als ich sie gefragt habe, ob sie es bereute, keine weiteren Kinder zu haben, nur weil ihre beste Freundin es nicht konnte, oder ob sie sich eine größere Familie wünschte, lachte sie und sagte, dass wir bereits eine sechsköpfige Familie wären (Nate und seine Eltern eingeschlossen) und sie keine größere Familie wollte.

Wie du also siehst: Es war Nates und mein Schicksal beste Freunde zu werden. Ich glaube nicht einmal, dass ich eine Wahl gehabt hatte. Nicht dass es mir etwas ausmachte. Wie konnte es jemandem etwas ausmachen mit Nate befreundet zu sein? Er war immer so verflucht liebenswert. Soweit ich mich erinnern kann, hatte Nate nichts als freundliche Worte für jeden um ihn herum übrig. Er ist einer dieser Menschen, zu denen sich alle hingezogen fühlen. Und wenn er mit dir spricht, fühlst du dich immer wie die einzige Person im Raum, als ob du all seine Aufmerksamkeit hättest. Na ja, fast immer. Wenn ich im selben Raum sein sollte, so hast du Nates Aufmerksamkeit mit mir zu teilen. Pech gehabt, ich hatte ihn zuerst.

Wie auch immer, er scheint es immer zu wissen, wenn ich einen Raum betrete. Selbst wenn ich nichts sage und hinter ihm bin. Irgendwie weiß er es und er unterbricht, was auch immer er tut (ein Bild ausmalen, als wir im Kindergarten waren, Buchstaben schreiben in der Vorschule, in der neunten die Lösung für eine Matheaufgabe an die Tafel schreiben), dreht sich um, strahlt mich mit diesem Nate-Lächeln an und macht dann weiter.

Selbstverständlich geht das in beide Richtungen. Ich kann es auch immer spüren, wenn er den Raum betritt. Es ist beinahe, als wäre alles bis zu diesem Moment leer und plötzlich ist es das nicht mehr. Plötzlich scheint alles richtig zu sein. Dann schau ich von dem auf, was auch immer ich tue (irgendein verfluchtes Spielzeug im Kindergarten kaputt machen, lernen, wie man in der Vorschule ‚fuck‘ buchstabiert, in der neunten irgendeine Cheerleaderin in einem Keller voller betrunkener Teenager ficken) und sehe ihn in den Raum kommen und mich natürlich mit diesem Nate-Lächeln anstrahlen. Ich vermute, das wirkt etwas sonderbar, aber niemand in unserer Stadt dachte sich irgendetwas dabei. Nicht einmal diese Cheerleaderin, als ich mittendrin aufhörte, um seinen Blick und sein Lächeln zu erwidern, bevor ich mich wieder auf sie konzentrierte und den Akt beendete.

Am Ende waren wir die Kinder unserer Mütter und alle wussten, dass sie unzertrennlich waren. Außerdem war es eben immer so zwischen uns gewesen, seit dem Tag unserer Geburt.

Außer unserer tiefen Verbundenheit – eine Verbundenheit, die ich nicht mal in Worte fassen kann, sind wir immer komplett verschieden gewesen. Und ich meine verdammt verschieden. Nate ist hell, mit blondem Haar und stechend blauen Augen, meine Haut ist gebräunt, ich habe schwarze Haare und grüne Augen. Er war immer schon sehr schlank, ein Schwimmer, während ich muskulöser bin, großer Bizeps, Six-Pack, selbst wenn gerade keine Sportsaison ist. Deswegen, obwohl wir beide groß sind (seine 1,85 m zu meinen 1,95 m), bin ich gute 25 Kilo schwerer.

Aber die Unterschiede lagen nicht nur in unserem Aussehen. Wie ich gesagt habe, war Nate immer Mister Freundlich, Mister Nett zu allen. Ich schwöre, dass er tatsächlich mal ein Kätzchen von einem Baum gerettet hat. Ein verdammtes Kätzchen von einem Baum! Ich bin nicht wirklich nett. Ich kann sogar ein richtiger Arsch sein. Ich habe ein gewalttätiges Temperament und manchmal möchte ich einfach irgendetwas oder irgendjemanden schlagen, das Adrenalin in meinem Körper spüren.

Nachdem ich mich mehrmals in der High-School geprügelt hatte, haben manche Leute in unserem Ort gedacht, ich sei ein bisschen durchgeknallt – verdammt, vielleicht dachten sie auch, ich sei total durchgeknallt. Tatsache ist: Es ist mir egal. Es ging mir immer am Asch vorbei, was die meisten Leute denken, und außer wenn es ein guter Freund ist – und das ist nur Nate, verschwende ich keinen Gedanken an die anderen. Ich war immer mit Training beschäftigt (in der High-School war es Football im Herbst, Basketball im Winter, dann Baseball im Frühling) oder damit unter Mädchenröcke zu kommen und natürlich mit Nate zusammen sein. Der Rest? Nun, es bedeutete mir nichts.

Die andere Besonderheit an Nate ist, dass er ein verdammtes Genie ist. Ernsthaft, selbst als Kind war er beängstigend klug. Unsere kleine Stadt hatte nie jemanden wie ihn in der Schule. Sie wussten nicht, was sie mit ihm tun, wie ihn unterrichten sollten. Und darum eben war er immer an der Tafel, mit Matheaufgaben – selbst die Lehrer konnten diesen Mist nicht lösen, aber für Nate ergab alles irgendwie Sinn. Einmal erzählte er mir, dass er die Zahlen und wie sie miteinander funktionierten, in seinem Kopf sehen konnte. Ich habe nie verstanden, was zum Teufel er meinte. Es hat mich erstaunt, dass sie ihn nicht früher seinen Abschluss haben machen lassen, besonders nachdem er seine Abi-Prüfung in der elften gemacht und die volle Punktzahl erreicht hatte. Er hatte keine einzige verdammte Frage falsch beantwortet. Und so kriegt man freie Fahrt zu vielen Colleges.

Ich bin natürlich nicht dumm, aber ich bin nicht Nate, nicht mal annährend. Zum Glück bin ich nicht schlecht in Sport und auf dem Football-Feld wird meine aggressive Seite zu einem Vorteil, so hatte also auch ich Stipendien für einige Schulen.

Im letzten Schuljahr verglichen Nate und ich unsere Listen, fanden die Colleges, die übereinstimmten und suchten eins mit einem guten Football-Team und einem tollen Wissenschaftsprogramm. Und so sind wir nach New York gezogen, als wir achtzehn waren.

Ich dachte diesen ersten Tag in New York vor zehn Jahren zurück, aber ich schnappte zurück in die Gegenwart, als Nate seufzte und sich etwas bewegte. Es war jedoch genug. Genug, um das Laken über sein Bein zu ziehen, genug, um das Mondlicht über seine Taille, seine Hüften, seinen Schwanz gleiten zu lassen. Er war perfekt – pink, glatt, lang und dick, wenn er hart wurde. Bis vorletzte Nacht habe ich ihn nie hart gesehen.

All diese Jahre der Freundschaft, all diese Übernachtungen in dem Haus des anderen, in dessen Bett. Aus irgendeinem Grund hatte ich ihn nie hart gesehen und ich hätte niemals gedacht, es würde wie letzte Nacht geschehen. Letzte Nacht – fuck! Wir sind immer schon wie eine Person gewesen. Ich habe nie gewusst, wo er endet und ich beginne. Aber es war nie wahrer als letzte Nacht, als ich ihn leckte, an ihm saugte, sein Stöhnen hörte.

Mein ganzer Körper schauderte bei der Erinnerung, als ich zu Nate sah. Ich hatte Angst, die Bewegung hätte ihn geweckt, aber er atmete immer noch tief, schlief fest. Ich schloss meine Augen, legte meinen Arm über sie und dachte an letzte Nacht. An seinen schlanken, fast konkaven Bauch, seine glatte Brust, beides bebend, während ich mit meinen Händen darüber hochfuhr und die Haut ertastete. Ich musste nach oben streichen, weil ich vor ihm kniete, die Knöpfe seiner Jeans öffnete und sie hinab zu seinen Knöcheln zog. Ich konnte seine Erregung sehen, als er sich vorschob, um aus seinen Boxershorts hinauszukommen, und ich war mehr als bereit zu helfen. Zuerst jedoch rieb ich mein Gesicht über die Beule. Ließ mich ihn durch den Stoff fühlen, der mit jeder Minute feuchter und feuchter von seinem tropfenden Schwanz wurde. Ich wollte ihn probieren. Ihn schmecken.

Meine Hände zitterten vor Vorfreude, vor Lust, als ich die Shorts langsam hinunterzog und ihn endlich sah. Gott, ich wollte ihn so sehr, ich konnte nicht aufhören zu zittern und es waren nicht nur meine Hände. Mein ganzer Körper vibrierte vor Erwartung, Lust und Verlangen. Ich versuchte mich zu beruhigen. Blickte zu Boden, schloss meine Augen, hoffte, ich könnte meinen Atem beruhigen, aber er war so nah an mir. Ich konnte ihn riechen, seine Hitze an meinem Gesicht spüren. Zum Teufel mit der Ruhe!

Ich öffnete meine Augen, nahm seinen Schwanz in meinen Mund und schluckte ihn bis zur Wurzel. Ich habe keine Ahnung, wie ich das geschafft habe; es war das erste Mal, dass ich den Schwanz eines anderen Mannes berührte, von Blasen ganz abgesehen. Aber es war Nate, mein Nate. Mein Verlangen ihn zu verzehren war so verzweifelt, mein Begehren, ihn als physischen Teil meines Körpers zu haben so überwältigend, dass jeder Würgereflex, den ich besitzen mochte, sich abschaltete, weil er wusste, er hatte keinen verdammten Platz in meinem Hals. Nicht wenn Nate dort war. Ich bewegte meinen Kopf auf und ab, kreiste mit meiner Zunge über seine Haut und er stöhnte.

Ich hatte nie gehört, wie er ein solches Geräusch machte, hatte ihn bis zu diesem Moment nie diese Art von Vergnügen erleben gesehen, und die Erkenntnis, dass ich diese Reaktion hervorgerufen hatte, war zu viel. Ich kam fast auf der Stelle. Ich brauchte einen Moment, um mich wieder zu beruhigen – dachte daran, dass ich 28 Jahre alt war, verdammt noch mal, und das war zu alt, um in der eigenen Hose zu kommen.

Ich zwang den Orgasmus zurück und machte weiter. Ich nahm nur die Spitze seines Schwanzes in meinen Mund und saugte hart. Wieder stöhnte er und legte seine Hand auf meinen Kopf, kämmte mit den Fingern durch mein Haar und begann meinen Namen zu rufen, wieder und wieder, während seine Hüften nach vorne ruckten und er sich in mich schob. Zuerst langsam, dann schneller, immer noch meinen Namen stöhnend, zog er meine Haare zu sich, vergrub sich komplett in meinen Mund und kam.

Ich konnte seine warme Flüssigkeit in meinem Rachen spüren und schluckte entschlossen. Ich wollte keinen einzigen Tropfen verlieren. Das war ein Teil von Nate in mir und ich würde alles davon behalten. Als er aufhörte in meinen Mund zu pumpen, sah ich zu ihm hoch, mit meinen Lippen immer noch um seinen Schwanz. Ich wollte mich nicht bewegen. Ich wollte ihn für immer in mir behalten. Aber seine Knie gaben nach, er schloss seine Augen und sank zu Boden.

Ich fing ihn in meinen Armen auf und war zuerst starr vor Angst, aber sein Atem ging gleichmäßig. Ich denke, er hatte mehr getrunken, als ich angenommen hatte und das, kombiniert mit dem Orgasmus, hatte ihn ausgeknockt. Ich trug ihn zum Bett. Danach saß ich da und beobachtete seinen Schlaf, ging sicher, dass seine Atemzüge gleichmäßig blieben und er okay war.

Nachdem ich sicher war, dass er nur müde war und seinen Rausch ausschlief, bemerkte ich die Feuchtigkeit in meiner Hose. Fuck, ich war alleine davon gekommen ihn zu blasen. Furchtbar erbärmlich, ich weiß, aber immerhin ist es Nate, mein Nate. Niemand hat so eine Wirkung auf mich wie er. Niemand hatte sie, niemand wird sie jemals haben. Ich hoffe nur, dass wenn er aufwachte, er mir dafür verzeihen wird, dass ich ihm einen geblasen haben, während er betrunken war. Ich hoffe bloß, er wird es verstehen. Fuck, was für eine Sauerei!

Kapitel zwei

Nate

Ich lehnte meinen Kopf an den Sitz und hörte dem Grollen der Flugzeuggetriebe zu, als der Flieger langsam Richtung Abflugbahn rollte. Eine Woche weg vom Labor, am Strand liegen, entspannen und eine schöne Zeit haben. Das war das, was Jake mir sagte, während er meine Taschen packte, und erklärte, dass er bereits mit meinem Boss gesprochen hatte und es lächerlich war, dass ich seit einem Jahr keinen Urlaub gemacht hatte, besonders nach all diesen 14-Stunden-Tagen im Labor. Und auch wenn es zu viel Arbeit gab, um für eine Woche wegzufahren, konnte ich nicht nein zu Jake sagen. Niemand konnte jemals nein zu Jake sagen. Er war eine Naturgewalt, eine unglaubliche, mächtige Naturgewalt. Ich habe es nur wegen der Naturgewalt, die Jake Owens war, durch die Middle-School und High-School in einem Stück geschafft.

Damals war ich klein und dürr. Hatte meinen Wachstumsschub erst, als ich siebzehn war – Spätzünder, würde ich sagen. Also war ich all diese Jahre, die wir in unserer Kleinstadt lebten, einer von den kleineren Jungs in der Schule Außerdem verbrachte ich die meiste Zeit mit der Nase in einem Buch oder schrieb Formeln, um die Mysterien der Wissenschaft zu ergründen. Ich war ein Nerd und wenn das nicht gereicht hätte, um ein paar gute Arschtritte der anderen Jungs zu kassieren, dann die Tatsache, dass ich mich in der achten Klasse geoutet habe.

Jake war der Erste, dem ich es sagte. Erschien mir nur fair, da er der Grund war, warum ich wusste, dass ich schwul bin. Das sagte ich ihm allerdings nicht, versteht sich. Als die Pubertät einschlug und die anderen Jungs über Mädchen redeten, war alles, woran ich denken konnte, Jake. Sie sahen sich Fotos in Zeitschriften von Schauspielerinnen und Sängerinnen an und redeten darüber, wie heiß diese aussahen, wen sie ficken wollten, und ich konnte nur Jake sehen. Wenn ich dann alleine nachts in meinem Bett saß, besetzte er alle meine Fantasien. Selbst wenn ich versuchte an jemand anderen – irgendjemanden anderen, zu denken, während ich masturbierte, meine Gedanken kehrten immer wieder zu Jake zurück, bevor ich kam.

So fand ich also heraus, dass ich schwul war. Die Erkenntnis machte mir panische Angst. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Also musste ich es natürlich mit Jake besprechen. Es würde erst real sein, wenn ich es ihm sagte und ich konnte nur herausfinden, was zu tun war, indem ich mit ihm sprach. Mathematik, Wissenschaft, Dinge, die ich in Büchern fand – solche Dinge konnte ich alleine tun, alleine begreifen. Aber Leben, Menschen, meine eigenen verfluchten Gefühle – diese Dinge beanspruchten meine ganze Person und ich war nicht vollständig ohne ihn.

Die ganze Nacht versuchte ich den Mut zu finden, es ihm zu sagen. Wir feierten mit ein paar anderen von der High-School. Alle tranken, flirteten. Jake saß mit irgendeinem Mädchen auf der Couch – schwer zu sagen, mit wem, denn er hatte viel Zeit auf irgendeiner Couch, in Betten oder Ecken mit jedem süßen Mädchen unserer Schule und den Nachbarsschulen verbracht, bevor wir wegzogen. Jedenfalls lachte sie über alles, was er sagte, spielte mit ihren Haaren, arbeitete also praktisch alles aus dem „Ich will, dass du mich sofort fickst“-Regelbuch ab, und Jake sah zu mir auf der anderen Seite des Raumes und sagte ihr, dass sie gehen sollte. Sie war fassungslos, doch er stand einfach auf, richtete seine offensichtliche Erektion (dieses ganze Flirten hatte wohl funktioniert), kam zu mir herüber, hockte sich hin, dass wir uns in die Augen sahen und sagte: „Lass uns hier verschwinden. Du sieht aus, als müsstest du reden.“

Ich war still auf dem Heimweg, versuchte die richtigen Worte zu finden, den Mut. Wir sollten diese Nacht bei uns zu Hause verbringen – wir machten das jedes Wochenende, schliefen bei mir zu Hause oder bei ihm. Wir hatten das schon so lange gemacht, wie ich mich erinnern konnte, daher war es überhaupt nicht komisch, dass er sich sofort auszog, als wir in mein Zimmer kamen. Natürlich entschied ich mich für diesem Moment, als er nackt vor mir stand und in einer Schublade, in der er seine Sachen aufbewahrte, nach einer Hose zum Schlafen wühlte, um mit einem „Jake, ich denke, ich bin schwul“ herauszuplatzen.

Vermutlich gab es kaum einen dreizehnjährigen Jungen in einem kleinen Südstaaten-Örtchen, der dich in dem Moment nicht zusammengeschlagen hätte. Vor allem, wenn dieser Junge auch noch gerade nackt in deinem Zimmer steht. Aber nicht Jake. Er hörte einfach auf herumzukramen, kam zu mir und setzte sich neben mich aufs Bett, während er nichts außer einem Lächeln trug.

„Schwul? Cool. Hey, hast du eine Trainingshose oder irgendwas, das mir passen würde? Ich glaube, ich habe meinen letzten sauberen Pyjama beim letzten Mal getragen und es ist verflucht kalt, um nackt zu schlafen.“

Und so einfach verschwanden alle meine Ängste. Jake störte es nicht, er schien nicht zu denken, dass irgendetwas mit mir nicht stimmte und so entschied ich, dass mit mir alles in Ordnung war.

Am nächsten Tag sagte ich es meinen Eltern (natürlich meine ich mit „meine Eltern“ beide Paare – Jakes und meine). Sie waren überrascht, regten sich aber nicht sonderlich auf. Auch wenn sie Angst hatten, ich würde es schwer in der Schule haben. Unsere Mütter sagten mir, dass ich es vielleicht für mich behalten sollte. Jake hatte auf der Couch neben mir gesessen, während ich es unseren Eltern gebeichtet hatte, aber die ganze Zeit eine Zeitschrift gelesen und bis zu diesem Moment hatte ich geglaubt, dass er nicht zuhörte.

Er senkte die Zeitschrift, sah unsere Eltern an und sagte: „Niemand wird Nate wehtun, niemand wird ihn ärgern. Er übertrifft jedes Kind an dieser Schule und er hat keinen Grund sich für das zu schämen, was er ist, weil er verdammt unglaublich ist.“ Dann hob er seine Zeitschrift wieder auf und las weiter. Das war’s.

In der Schule hörte ich auf, vorzugeben, ich wäre an Mädchen interessiert. Es dauerte nicht lange, bis jeder wusste, dass ich schwul war, und ich leugnete es nicht. Aber wie Jake versprochen hatte, sie taten mir nie weh, ärgerten mich nicht einmal deswegen. Kein einziges Mal. Das war wegen Jake. Er war der beliebteste Junge der Schule, der beste Sportler, bestaussehend und er hatte einen gemeinen rechten Haken – schon damals. Die Leute wussten, dass es besser war, sich nicht mit ihm anzulegen und ich war sein bester Freund, also durch unsere Beziehung geschützt.

Das Flugzeug landete mit einem Ruckeln und das weckte mich auf.

„Wir sind da, Schlafmütze. Mach dich für eine fan-sau-tastische Woche bereit.“ Die tiefe Stimme ergoss sich über mich, während seine Hand sanft meinen Oberschenkel tätschelte. „Wach auf, Nathaniel.“

Ich war bereits wach, aber ich wollte nicht, dass er es wusste. Ich hoffte, dass er seine Hand dann etwas länger auf meinem Oberschenkel lassen würde. Irgendwann blickte ich auf und sah sein Lächeln.

„Ich hole unsere Taschen. Du siehst fertig aus.“

Und das tat er auch – er nahm beide Koffer und ging durch die Menge, achtete dabei darauf, dass ich immer noch hinter ihm war. Dann winkte er ein Taxi heran und hielt die Tür für mich auf, bevor er unsere Koffer im Kofferraum verstaute.

„Ich hab online gesehen, dass ganz nah am Hotel ein großartiger Sushi-Laden ist. Ich finde, wir sollten hin. Ich meine, wenn du Lust hast. Scheiße, Nate, du siehst so müde aus.“

Und jetzt sag mir, wie ich ihn nicht lieben sollte? Ich meine, der Kerl mag nicht einmal Fisch, verdammt noch mal, aber er sucht nach Sushi-Restaurants, weil es mein Lieblingsessen ist. Er hält mir die Tür auf, trägt mein Gepäck, ist tatsächlich um mein Wohl besorgt. Ist es eine Überraschung, dass ich mit meinen 28 Jahren nie in der Lage gewesen war, eine Beziehung länger als paar Wochen zu halten?

Niemand kann Jake das Wasser reichen und es dauert nicht lange, bis andere Männer das erkennen. Und ich könnte nie das Gegenteil vorspielen. Ich würde immer lieber mit ihm auf der Couch sitzen und einen Film schauen, statt in einer Bar einen Blowjob in einem Hinterzimmer bekommen. Selbst wenn ich diese Blowjobs bekam, schloss ich immer die Augen und sah sein Gesicht. Das ist immer noch die einzige Methode, wie ich kommen kann. Und wenn ich das erledigt hatte, wollte ich nach Hause gehen, in der Hoffnung, dass er immer noch wach war, um über unseren Tag zu reden.

Ich denke, dass die meisten schwulen Kerle irgendwann auf einen Hetero stehen, hoffnungslos verknallt, was früher oder später mit gebrochenem Herzen oder zumindest extremer Enttäuschung endet. Und jetzt stell dir vor, diese Verknalltheit dauert schon so lange an, wie du dich erinnern kannst. Stell dir vor, es wäre der einzige Mann, denn du jemals geliebt, gemocht, jemals wirklich gewollt hast.

Es war hoffnungslos. Ich habe das immer gewusst. Jake mag Mädchen. Er hatte mit genug von ihnen geschlafen, um eins dieser Football-Stadien, in denen er im College gespielt hatte, zu füllen. Na ja, geschlafen ist nicht das richtige Wort. Er hatte sie gefickt und war dann immer zurück zu unserem Apartment zurückkommen, um zu schlafen. Aber der Punkt ist: Jake steht auf Mädchen und ich habe einen Schwanz. Die Situation ist, war und würde immer hoffnungslos sein. Ich habe das immer gewusst und mich damit abgefunden. Vor langer Zeit habe ich mich dafür entschieden, mein Leben mit ihm als meinem besten Freund zu leben. Irgendwie war das genug. Ich weiß nicht, was sich im Taxi geändert hatte, als wir vom Flughafen losfuhren, aber irgendetwas war geschehen. Etwas in mir zerriss und ich wurde fuchsteufelswild.

Beim Abendessen im Sushi-Restaurant konnte er sehen, dass irgendetwas nicht stimmte. Als ob meine miese Laune und die bösen Blicke nicht reichten, die Tatsache, dass ich mehr Sake trank als Sushi aß, war sicherlich Hinweis genug.

„Hey, Mann, trink ein bisschen weniger, okay? Ich will nicht, dass dir schlecht wird.“ Er sprach sanft, mit Besorgnis in den Augen. Beinahe fühlte ich mich schuldig, bis er über den Tisch griff und meinen Arm streichelte. „Rede mit mir, Nate. Was ist los?“

Meine Haut fühlte sich, als würde sie brennen. Es fühlte sich immer so an, wenn er mich berührte. Seine Finger auf meinen Arm erregten mich auf eine Art, wie sonst nichts auf der Welt, und ich meine nichts – nicht einmal ein enger Arsch um meinen Schwanz. Nichts.

„Verdammt nochmal, fass mich nicht an, Jake!“ Ich zog meinen Arm weg und stand so schnell auf, so dass mein Stuhl hinfiel. „Fass mich nie wieder an!“

Ich stürmte aus dem Restaurant und zurück zu unserem Hotelzimmer, knallte die Tür hinter mir zu, schoss meine Schuhe gegen die Wand und marschierte zum Schrank. Er hatte alle unsere Sachen ausgepackt, als wir angekommen waren, um mir Zeit zum Ausruhen zu geben. Während ich meinen Koffer aufmachte und meine Kleider von den Bügeln zu reißen begann, pisste mich seine Freundlichkeit noch mehr an.

Es war so typisch für ihn – sich immer um mich kümmern, mich immer zu beschützen. Er liebte mich, das wusste ich, aber nicht so, wie ich seine Liebe brauchte. Er liebte mich gerade genug, um mich davon abzuhalten, jemals in der Lage zu sein jemanden anderen zu lieben. Ich stopfte meine restlichen Sachen in den Koffer, als ich ihn hereinkommen und auf das Bett hinter mir setzen hörte.

„Was habe ich gemacht, Nate? Es tut mir so leid. Bitte, verzeih mir. Was habe ich getan?“ Seine Stimme war schwach, fast zittrig.

Ich habe ihn nie so verletzlich gehört, aber ich war zu müde, zu sauer, zu betrunken, um mich zu beruhigen. Ich drehte mich mit Wut in den Augen zu ihm um und schrie: „Deinetwegen werde ich immer alleine sein!“

Schmerz und Verwirrtheit überzogen sein Gesicht. „Du bist nicht alleine, Nate. Ich bin da. Ich werde immer bei dir sein. Du weißt das. Ich werde dich niemals verlassen.“

Ich heulte. „Ja, du bist da, du warst immer da, aber es ist nicht genug, Jake. Ich brauche mehr.“ Und ich wusste, dass es wahr war. Ich brauchte mehr. Ich brauchte eine komplette Beziehung. Ich brauchte jemanden, der mich hielt, mich berührte und liebte. Und ich musste diesen jemand auch lieben. Das Problem war … ich konnte niemanden außer ihm lieben.

„Mehr? Was meinst du, Nate? Ich werde dir alles geben, was du brauchst, Kumpel. Bitte, rede nur mit mir.“

Wenn ich nüchtern und ruhig gewesen wäre, hätte ich es ihm vielleicht erklärt. Ich hätte gesagt, dass ich in ihn verliebt war, dass ich schon immer in ihn verliebt gewesen war. Aber ich war nicht nüchtern und ich war ganz bestimmt nicht ruhig, also sagte ich: „Ich brauche einen Blowjob, Jake. Denkst du immer noch, du kannst mir alles geben, was ich brauche?“

Ich begann mich wieder meinem Koffer zuzuwenden, als er aufstand und vor mir auf die Knie ging. Es war ein derartiger Schock, dass ich nicht sofort begriff, was er tat, aber dann fasste er mit der Hand unter mein Hemd und strich über meinen Bauch und meine Brust, hinterließ eine so überwältigende Spur aus Hitze, dass ich zu schwitzen begann.

Ich riss mein Hemd herunter, um abzukühlen, erkannte dann, dass er seine andere Hand benutzt haben musste, um meine Jeans aufzuknöpfen, denn sie lag auf dem Boden. Ich schnappte nach Luft, als seine Hand meinen Schwanz durch meine Shorts streichelte, und dann rieb sein Gesicht darüber, bevor er meine Shorts zu Boden zog. Mein nackter Schwanz streifte sein Gesicht und ich explodierte fast, aber er stoppte.

Ich sah ihn seinen Kopf senken und seine Augen schließen und dachte: ‚Er kann es nicht tun. Ich widere ihn an. Was zum Teufel habe ich mir gedacht?‘

Dann öffnete er seine Augen, sah zu mir hoch und schluckte meinen Schwanz in einem Stück. Alle meine Sinne vibrierten. Es war, als könnte ich seine Zunge und seinen Mund an meinem ganzen Körper spüren. Ich stöhnte und er hörte auf, sich zu bewegen.

Ich begriff in diesem Augenblick irgendwie, dass ihm das kein Vergnügen bereiten konnte. Er tat nur das, was er immer getan hatte – er kümmerte sich um mich. Ich hätte ihn stoppen sollen. Ich hätte ihm sagen sollen, dass ein Blowjob weit über die Grenzen einer Freundschaft hinausging, sogar unserer. Aber ich konnte es nicht. Ich brauchte ihn so dringend und der Gedanke, dass er aufhören würde, war mehr, als ich ertragen konnte. Wenn er also weiter leckte, weiter saugte, beschloss ich dieses Zeichen der Freundschaft zu akzeptieren. Wissend, ich würde nie wieder eine Chance erhalten, ließ ich mich komplett gehen und verlor mich in meinen Gefühlen. Ich streichelte sein Haar und zog ihn zu mir, während ich in seinen Mund hineinstieß. Ich erinnere mich Stöhnen gehört zu haben und erkannte, dass es mein eigenes war.

„Jake, Jake, oh Gott, Jake.“

Ich kam hart. Es war der intensivste Orgasmus, den ich je hatte und ich spürte, wie ich in warme, sichere Dunkelheit fiel.

Kapitel drei

Nate

Ich wachte auf und sah mich um, versuchte mich zu erinnern, wo ich war und warum ich dieses dumpfe, pochende Gefühl in meinem Kopf hatte. Ich rieb mir die Augen und die Erinnerung schlug wie eine Ohrfeige zu. Ich war so gemein gewesen, so kindisch, so verdammt selbstsüchtig. Oh mein Gott, was hatte ich ihm angetan? Wie konnte ich ihn dazu nötigen mir einen zu blasen, wenn alles, was er tun wollte, war mit mir zu reden und mir zu helfen?

Ich stand auf, überrascht, dass mein Kopf nicht mehr wehtat als das schwache Pochen, das ich fühlte. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass die Sachen, die ich vergangene Nacht getragen hatte, nicht mehr in einem zerknitterten Haufen auf dem Boden lagen. Mein Koffer war auch nicht mehr auf dem anderen Bett und alle meine Sachen, die ich in meiner Raserei hineingestopft hatte, hingen ordentlich auf den Bügeln im Schrank. Für einen Moment fragte ich mich sogar, ob nichts von all dem geschehen oder das Ganze nicht sogar ein Albtraum gewesen war. Aber so betrunken war ich nicht gewesen und ich wusste, dass die letzte Nacht kein Albtraum – oder sollte ich sagen Traum? – gewesen war. Mir war bewusst, was passiert war.

Ich stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser fühlte sich gut auf meinem Kopf und meinem Körper an und ich seifte mich überall ein, hielt kurz an der Narbe an meinem Bauch inne.

Die Zeit nach dem Unfall war die schlimmste Zeit unseres Lebens gewesen. Keiner von uns beiden war körperlich schlimm verletzt worden. Jake hatte hauptsächlich Beulen und blaue Flecken gehabt und mir ging es auch einigermaßen gut, nachdem man mich zusammengenäht und mir ausreichend Blut reingepumpt hatte.

Jakes Eltern hatten nicht so viel Glück gehabt. Sie waren beide beim Aufprall gestorben. Ich war natürlich unendlich traurig gewesen. Es war fast so, als hätte ich meine eigenen Eltern verloren. Aber hauptsächlich machte ich mir Sorgen um Jake.

Noch lange Zeit danach hatte er nicht schlafen können. Ich hörte ihn oft nachts schreien und rannte dann zu seinem Zimmer, sah wie er sich im Bett herumwarf, in einem Albtraum gefangen. Ich kroch dann immer zu ihm ins Bett, legte meine Arme um ihn und flüsterte: „Es ist okay, Jake. Ich bin hier. Alles wird gut werden.“ Er wurde dann immer ruhig, presste seinen Kopf gegen meine Brust und schlief friedlich weiter.

Keiner von uns sprach über diese Nächte, wenn wir gemeinsam in seinem Bett aufwachten, während wir uns festhielten. Wir standen einfach auf, machten uns für die Schule fertig und gingen unserem Tag nach.

Ich hatte jedoch Probleme mit meiner Konzentration, wenn ich mich die ganze Nacht an ihn gepresst hatte. Das alles führte dazu, dass ich ihn noch mehr wollte und ich wurde wütend auf mich selbst, weil mich sein Leid auch noch erregte. Denn am Ende war es eben genau das. Er litt und brauchte nach dem Tod seiner Eltern einen Freund und ich konnte mich nicht um ihn kümmern, ohne die ganze Zeit einen schmerzhaften Ständer zu haben. Das Ganze machte mich verrückt.

Ich versuchte mit ihm über die Albträume und den Unfall zu reden – ich war sofort bewusstlos gewesen, als der Lastwagen in uns kracht, und konnte mich erst an die Dinge nach der Operation erinnern. Aber er schien sich unwohl zu fühlen und sagte, dass er nicht darüber reden wollte. Ich wollte ihn nicht bedrängen, also ließ ich es. Denn was gab es da noch zu bereden? Ein Lastwagenfahrer war am Steuer eingeschlafen, hatte unser Auto getroffen und seine Eltern getötet. Jeder hätte Albträume nach so einem Ereignis.

Ich stellte das Wasser aus und trocknete mich ab. Als ich mich angezogen hatte und mich gerade zu fragen begann, wo Jake blieb, ging die Tür auf und er kam mit einer Papiertüte und einem großen Becher Kaffee herein. Er stellte den Kaffee und die Tüte auf dem Tisch ab und warf mir ein Fläschchen mit Aspirin zu.

„Du siehst gar nicht so schlimm aus, wenn man bedenkt, wieviel du letzte Nacht getrunken hattest. Trotzdem habe ich gedacht, ein paar Aspirin, etwas Kaffee und Essen in deinem Magen würden helfen.“

Ich blickte in seine Augen und versuchte seine Gefühle zu lesen. Er schien nervös, schuldbewusst zu sein. Tja, das passierte wohl, wenn du einen Hetero dazu zwingst deinen Schwanz zu lutschen.

„Jake, wegen letzter Nacht …“ Ich wollte mich entschuldigen, alles auf den Alkohol und die langen Nächte im Labor schieben. Ich war nicht bereit ihm die Wahrheit zu sagen: dass meine Gefühle für ihn irgendwie so groß waren, dass ich an nichts anderes denken konnte als ihn. Dass mein Verlangen nach ihm so verzehrend war, dass ich ohne irgendeine körperliche Erleichterung, irgendeinen Weg meinen Körper sagen zu lassen, was mein Herz fühlte, nicht funktionieren konnte. Aber er unterbrach mich.

„Es tut mir leid, Nate. Ehrlich, ich fühl mich so beschissen deswegen. Lass mich kurz unter die Dusche springen und dann können wir reden. Ich fühl mich ekelhaft und ich muss mich einfach saubermachen.“

Er ging zum Badezimmer und schloss die Tür. Seine Worte schnitten mir ins Herz. Ekelhaft. Wegen mir fühlte er sich ekelhaft. Ich fühlte Tränen in meinen Augen brennen.

Jake

Ich musste für einige Stunden wieder eingeschlafen sein, denn als ich die Augen öffnete, strömte Sonnenlicht durch die transparenten Vorhänge des Balkons. Nate lag neben mir, immer noch schlafend und immer noch nackt.

Ich erinnerte mich daran, wie gut sich seine Haut in der vergangenen Nacht angefühlt hatte, und ich wollte verzweifelt meine Hand austrecken und mit meinen Fingern über seine Brust fahren. Aber ich wollte ihn nicht aufwecken. Stattdessen stand ich auf, hob seine Sachen auf und packte seinen Koffer aus. Ich hoffte, dass wenn er aufwachte, wir reden und uns wieder versöhnen konnten. Dann zog ich mich an und verließ den Raum.

Die Morgenluft war immer noch kühl und es gab eine leichte Brise, die sich gut in meinem Gesicht anfühlte. Ich erinnerte mich auf der Fahrt nicht weit vom Hotel ein Kaffeehaus gesehen zu haben, daher wollte ich uns dort Frühstück und Kaffee holen. Ganz viel Kaffee. Ich hatte immer versucht nicht mit dem Zeug zu übertreiben, weil es schlecht für die sportliche Leistung ist und ich hatte verdammt viel Zeit meines Lebens auf dem Football-Feld verbracht, aber Nate war ein Kaffee-Junkie. Ich habe tatsächlich mal eine Intervention in Betracht gezogen, als es schien, als ob er von dem Zeug allein leben würde, entschied mich jedoch für Urlaub, in der Hoffnung, er müsste nur vom Labor wegkommen und könnte dann entspannen. Er war so angespannt gewesen, so nervös. Ich hatte ihn noch nie so gesehen. Nicht einmal als unsere Eltern starben. Also technisch gesehen waren es meine Eltern, aber wir sind immer eine Familie gewesen.

Es war der Sommer nach unserem zweiten Studienjahr gewesen und wir kehrten beide für ein paar Wochen nach Hause zurück. Nates Vater hatte an diesem Abend ein Geschäftsessen und seine Mutter war mitgegangen. Meine Eltern dachten, es wäre schön, uns zu einem neuen Restaurant mitzunehmen, das im Nachbarort eröffnet hatte. Dort, wo wir aufgewachsen waren, war es ziemlich ländlich. Ein neues Restaurant war also eine große Sache. Wir hatten eine großartige Nacht, lachten und brachten uns gegenseitig auf den neusten Stand. Nate und ich erzählten meinen Eltern alles über die Schule, New York, unser Apartment – alles eben.

Als wir das Essen beendet hatten, fuhren wir nach Hause. Es war schon ziemlich spät und die Straße verlassen. Plötzlich sah ich einen hellen Blitz und wir flogen durch die Luft. Ich spürte Stahl an meinem Körper und hörte ein so lautes Knirschen, dass ich nicht begreifen konnte, was passierte, dann war alles still.

Ich sah mich um und erkannte, dass unser Auto von der Straße gestoßen worden war. Als Nächstes bemerkte ich Blut. Sehr viel Blut. Meine Eltern waren im vorderen Teil des Autos und ihre Türen waren verzogen, so dass sie eingeklemmt waren, ohne eine Möglichkeit herauszukommen. Meine Mom war übersäht von Schnitten und war bewusstlos. Mein Vater stöhnte auf dem Fahrersitz. Und dann war da noch Nate. Er war neben mir zusammengesackt, ein Stück Metall ragte aus seinem Bauch und er blutete stark.

Ich schnallte mich ab, presste meine Hand gegen die Wunde und versuchte verzweifelt die Blutung zu stoppen. Ich wusste, wir waren nicht weit von der Stadt entfernt. Ich hätte meine Tür öffnen und Hilfe holen können. Genau das sagte ich meinem Vater, dass ich gehen würde, sobald ich Nates Blutung stoppen konnte. Er würde es sonst nicht schaffen. Er hatte zu viel Blut verloren. Mein Vater wandte sich zu uns und begutachtete die Situation.

Dann erklärte er mit schwacher, müder Stimme: „Du wirst die Blutung mit nichts, was ich im Auto habe, stoppen können. Die Wunde ist zu groß, zu tief. Ich habe nichts da, um sie zu schließen, und wenn du aufhörst dagegen zu pressen, wird der Krankenwagen es nicht rechtzeitig hierher schaffen, um ihn zu retten. Nicht rechtzeitig, um ihn zu retten.“

Ich sah nach vorne und begriff, was mein Vater meinte. Meine Mutter war immer noch bewusstlos und atmete, aber sehr langsam. Mein Vater hielt sich die Hand gegen den Bauch und ich konnte sehen, dass er starke Schmerzen hatte. Sie waren auch verletzt, schwer verletzt, und wenn ich zur Stadt rannte, könnte der Krankenwagen rechtzeitig kommen, um meine Eltern zu retten. Aber nicht schnell genug, um Nate zu retten.

Ich wusste, was ich tun musste. Ich sagte zu meinem Vater, dass ich ihn liebte, aber er hörte mich nicht mehr, weil er mittlerweile auch das Bewusstsein verloren hatte. Dann hob ich Nate vorsichtig auf meine Arme, stieg aus dem Auto und rannte, während ich meine Hand immer noch fest gegen die Wunde presste, um die Blutung zu verlangsamen.

Ich war immer ein schneller Läufer gewesen, aber üblicherweise rannte ich nicht nachts mit einem blutenden Mann in meinen Armen. Ich war verdammt langsam, aber ich rannte weiter, bis ich am Krankenhaus war. Als ich durch die Tür kam, schrie ich nach Hilfe und sie kamen sofort herbei. Ich legte Nate auf eine Trage, nannte seine Blutgruppe und nahm erst dann meine Hand von seiner Wunde, als sie ihn zur Notaufnahme brachten. Erst danach berichtete ich, wo meine Eltern waren und erklärte, dass sie augenblicklich Hilfe brauchten. Auch wenn ich wusste, dass diese zu spät kommen würde.

Ich war nur deswegen nicht schnell genug, weil ich Nate tragen musste und mich um seine Verletzung kümmerte. Ich wusste, dass wenn der Krankenwagen bei meinen Eltern sein würde, sie tot waren. Aber ich wusste auch, dass Nate es schaffen würde. Nate, mein Nate. Ich wusste, er würde überleben.

Ich trug die gleichen Sachen wie am Tag zuvor und wusste, dass ich ziemlich übel roch. Ich konnte mich nicht zu Nate setzen und mit ihm reden, konnte mich nicht dafür entschuldigen, dass ich ihn ausgenutzt hatte, während immer noch Sperma an meinem Körper klebte und mich daran erinnerte, wie jämmerlich ich war. Ich hatte meinen besten Freund ausgenutzt, während dieser offensichtlich durch harte Zeit ging und nachdem er auch noch zu viel getrunken hatte.

Ich gab Nate das Essen und den Kaffee und duschte mich schnell, wickelte dann ein Handtuch um meine Hüften und öffnete die Tür. „Hey, Mann. Können wir reden?“

Nate saß auf einem Stuhl, trank seinen Kaffee und aß den einfachen Bagel, den ich gekauft hatte. Er schrie mich nicht an oder versuchte auch nicht mich mit seinen Augen zu erdolchen, also dachte ich, dass vielleicht alles in Ordnung war. Ich ließ sogar die Hoffnung zu, dass er es gemocht hatte, dass er es nochmal wollen würde, dass er mich wollen würde. Aber dann sah er auf, überflog meinen Körper und ich sah wieder Wut.

„Verdammt, Jake, zieh dir was an! Wie soll ich mit dir reden, wenn du so herumläufst?“

Mein Herz sank bis zu meinem Magen. „Ich verstehe das, Nate. Du fühlst dich nicht zu mir hingezogen. Du hast dich nie zu mir hingezogen gefühlt. Aber ich bin nicht kein Monster, dass mein nackter Körper dich so anwidert, dass du nicht mehr reden kannst.“ Zitternd wandte ich mich zum Schrank.

„Nicht zu dir hingezogen?“ Seine Stimme war leise, er schrie nicht mehr. „Wovon sprichst du, Jake? Wie könnte irgendjemand sich nicht zu dir hingezogen fühlen? Du bist perfekt.“

War das Sarkasmus? Wollte er mich verarschen? Vermutlich nicht. Er klang ehrlich.

„Schau, Nate, es ist okay. Wir können uns nicht aussuchen, auf wen wir stehen. Aber lass uns nicht so tun als ob, okay? Ich bin in dich verliebt, seit wir Kinder waren, und das weißt du. Aber du hast mich nie ein zweites Mal angeschaut. Verdammt, als du mir erzählt hast, du wärst schwul, bin ich so glücklich gewesen. Ich dachte, dass du vielleicht das gleiche für mich empfindest wie ich für dich. Aber dann, als ich mich zu dir gesetzt habe – komplett nackt übrigens – hast du mich nicht berührt, du hast mich nicht mal angesehen. Ich habe das laut und klar verstanden: Wir sind nur Freunde. Und ich habe damit die letzten fünfzehn Jahre gelebt. Ich habe dir nie im Weg gestanden, selbst wenn du diese Bars mit jedem Tony, Bill und Tom verlassen hast. Und ich habe dich nie angefasst. Aber letzte Nacht …“

Er unterbrach mich. „Woher weißt du von Tony? Ich habe dir von Bill erzählt und ich war ein paar Wochen mit Tom zusammen, aber woher weißt du von Tony?“

Mist. Mist. Mist. Er hatte mir nie von Tony erzählt und jetzt war ich aufgeflogen. Was soll’s, ich schwenkte bereits die Wie-könnte-ich-noch-jämmerlicher-sein-Flagge, also konnte ich sie gleich auf Vollmast hissen.

„Ich weiß von Tony, weil ich dich mit ihm in der Bar gesehen habe. Ich war dir gefolgt, um sicher zu gehen, dass du okay bist. Es war nicht lange nach dem Unfall und die Bar war in einem zwielichtigen Teil der Stadt. Ehrlich gesagt, solltest du mir danken, denn wäre ich nicht dagewesen, hättest du eine unschöne Bekanntschaft mit ein paar homophoben Arschlöchern gemacht, die den Laden aufräumen wollten.“

Ich hatte nicht vorgehabt ihm von diesen Typen an der Bar zu erzählen. Ich war frustriert und im Abwehrmodus, deswegen redete ich zu viel. Ich musste mich unbedingt beruhigen. Daher setzte ich mich aufs Bett und legte den Kopf in meine Hände. Er war für sehr lange Zeit still, dann setzte er sich zu mir und legte seine Hand auf meine Schulter.

„Wie kannst du nur denken, ich hätte mich nie zu dir hingezogen gefühlt?“

Wir saßen nebeneinander auf dem Bett und ich trug immer noch nichts außer dem Handtuch. Ich konnte seine Haare riechen und seine Körperwärme an meiner Haut spüren. Und seine Augen, seinen Blick. Ich konnte meinen Körper nicht kontrollieren, konnte ihn nicht davon abhalten auf Nate zu reagieren. Und zwar ziemlich deutlich, denn  mein Schwanz war steinhart und stieß gegen das Handtuch, um eine sehr offensichtliche Beule zu bilden.

Kapitel vier

Nate

Ich konnte das Wasser in der Dusche laufen hören und versuchte die Tränen niederzukämpfen. Warum weinte ich überhaupt? Hatte ich erwartet, dass er es nicht ekelhaft finden würde, meinen Schwanz zu lutschen? Ich habe nie eine Frau geküsst und glaub mir, wenn mich jemand zwingen würde an irgendeiner Mund-zu-Vagina-Aktion teilzunehmen, würde ich höchstwahrscheinlich kotzen.

Ich nahm ein paar Aspirin und spülte sie mit Kaffee hinunter. Dann holte ich einen Bagel aus der Tüte und begann zu kauen. Langsam wurde ich ruhiger und fühlte mich, als wäre ich irgendwie im Reinen mit dem, was letzte Nacht passiert war. Ich war ein totales Arschloch gewesen, aber tief in mir drin wusste ich, dass Jake meine Entschuldigung akzeptieren und wir mit dem Thema abschließen könnten. Wir waren schon zu lange Freunde, als dass ein betrunkener Fehler unsere Freundschaft dauerhaft beschädigen würde. Ich wusste das.

Die Badezimmertür öffnete sich und Jake fragte, ob wir reden könnten.

Ich sah auf, bereit mit meiner Entschuldigung zu beginnen und dann sah ich ihn.

Sein Haar war feucht und durcheinander, er hatte ein Handtuch um seine Hüften gewickelt und Wassertropfen glitten an seiner schlanken, muskulösen Brust hinab. Er sah wie ein wandelnder feuchter Traum aus. Mein Mund wurde trocken und ich erklärte ihm mit Nachdruck, er solle sich anziehen. Ich meine, ernsthaft, wie sollten wir eine Unterhaltung führen, wenn ich nur daran denken konnte, ihn über das nächstbeste Möbelstück zu beugen, das ich finden konnte? Wie aus dem Nichts wurde er laut.

„Ich verstehe das, Nate. Du fühlst dich nicht zu mir hingezogen. Du hast dich nie zu mir hingezogen gefühlt. Aber ich bin kein Monster, dass mein nackter Körper dich so anwidert, dass du nicht mehr reden kannst!“

Ich verstand nicht, was ihn so wütend machte, und ganz bestimmt nicht, warum er gesagt hatte, ich würde mich nicht zu ihm hingezogen fühlen. Ich hatte nie etwas anderes gefühlt. Seit ich mich erinnern kann. Das war immerhin der Grund, warum ich wollte, dass er sich anzog.

„Nicht zu dir hingezogen? Wovon sprichst du, Jake? Wie könnte irgendjemand sich nicht zu dir hingezogen fühlen? Du bist perfekt.“

„Schau, Nate, es ist okay. Wir können uns nicht aussuchen, auf wen wir stehen. Aber lass uns nicht so tun als ob, okay? Ich bin in dich verliebt, seit wir Kinder waren, und das weißt du. Du hast mich nie ein zweites Mal angeschaut. Verdammt, als du mir erzählt hast, du wärst schwul, war ich so glücklich. Ich dachte, dass du vielleicht das gleiche für mich empfindest, wie ich für dich. Aber dann, als ich mich zu dir gesetzt habe – komplett nackt übrigens – hast du mich nicht berührt, du hast mich nicht mal angesehen. Ich habe das laut und klar verstanden: Wir sind nur Freunde. Und ich habe damit die letzten fünfzehn Jahre gelebt. Ich habe dir nie im Weg gestanden, selbst wenn du diese Bars mit jedem Tony, Bill und Tom verlassen hast. Und ich habe dich nie angefasst. Aber letzte Nacht …“

Meine Gedanken taumelten. Hatte er grade gesagt, dass er mich liebte? Dass ich derjenige war, der nicht auf ihn stand? Ich hatte so viele Fragen. Er war hetero, wie konnte er in mich verliebt sein? Und wie, um Himmels willen, konnte er denken, ich wäre nicht an ihm interessiert? Mein Gott, ich brauchte praktisch eine Ganzkörper-Zwangsjacke, um ihn nicht anzuspringen.

Von all den Gedanken und Emotionen, die in mir herumhüpften, fühlte ich mich schwindelig. Ich wusste nicht, wie ich meine Fragen in Worte fassen sollte, also fing ich mit der einfachsten an.

„Woher weißt du von Tony? Ich habe dir von Bill erzählt und ich war paar Wochen mit Tom zusammen, aber woher weißt du von Tony?“

Tony war der erste Mann, der mich ficken durfte. Ich hatte ihn nicht wirklich gemocht, aber es war während der Zeit, als Jake nach dem Unfall all diese Albträume hatte, also verbrachte ich meine Nächte in seinem Bett und meine Tage mit durchgehender Erektion. Ich war so verdammt geil, dass ich kaum geradeaus sehen konnte und Tony war da. Ich weiß, es ist kein toller Grund, um mit jemandem Sex zu haben, aber ich dachte mir, dass wenn ich auf die wahre Liebe wartete, ich als Jungfrau sterben musste. Denn ich hatte nie jemand anderen als Jake geliebt hatte.

„Ich weiß von Tony, weil ich dich mit ihm in der Bar gesehen habe. Ich war dir gefolgt, um sicher zu gehen, dass du okay bist. Es war nicht lange nach dem Unfall und die Bar war in einem zwielichtigen Teil der Stadt. Ehrlich gesagt, solltest du mir danken, denn wäre ich nicht dagewesen, hättest du eine unschöne Bekanntschaft mit ein paar homophoben Arschlöchern gemacht, die den Laden aufräumen wollten.“

Ich erstarrte, als ich mich an die Nacht erinnerte. Wir waren draußen gewesen, hatten getrunken und geflirtet. Er fragte mich, ob ich mit zu ihm gehen wollte und ich hatte zugestimmt. Ich bin wirklich keine totale Schlampe, normalerweise ging ich nicht mit wildfremden Kerlen nach Hause, aber wie ich schon sagte:: Es gab mildernde Umstände und zwar meine extreme und unkontrollierbare Geilheit.