Jenseits der Angst - Achim Fringes - E-Book

Jenseits der Angst E-Book

Achim Fringes

0,0

Beschreibung

Eine besondere Angst ist die Angst vor Glück und dem Glücklichsein. Auf den ersten Blick eine seltsame Angst, da doch das Streben nach Zufriedenheit und Glück bei sehr vielen Menschen Antrieb und Lebensziel darstellt. Achim Fringes, erfolgreicher Unternehmensberater, Redner und Autor erzählt auf eine sehr persönliche Weise von seinen Begegnungen mit Erfolg und der Schwierigkeit, glücklich zu sein und vor allem glücklich zu bleiben.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 127

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt:

Worte

Angst

Der große Film

Erfolg

Evolution

Glück und Erfolg

Entdeckungsreise

Soll und Haben

Ein weiter Weg

Traumland

Wünsch dir was

Von Hoffnungen und Werten

Auf den Spuren der großen Denker

Wandelmut

Zeit und Ordnung

Das Leben ist ein Berg

Glück im Gepäck

Bei den menschlichen Taten geht es laut Jean-Paul Sartre um den Sinn der Welt und den Platz des Menschen im Universum. Selbst wenn der Mensch es nicht will, schafft er durch jede seiner Handlungen eine allgemeine Werteskala. Die Zukunft ist noch nicht geschaffen und noch nicht entschieden. Es sind die Menschen, die sie gestalten werden, und jede Bewegung trägt dazu bei, sie zu entwerfen. Wer die furchterregende Mission, die jedem Mensch gegeben ist, nicht voller Angst empfindet, der muss ein großer Pharisäer sein.

Für Jean-Paul Sartre ist Angst allerdings keineswegs ein Hindernis für das Handeln, sondern vielmehr die Voraussetzung dafür.

Worte

Ich habe viele Bücher geschrieben für die große Liebe meines Lebens. Die Bücher dieser Zeit sind voll mit dem Wort Liebe. Sie sind alle wahr und keines werde ich je bereuen.

Als Begriff ist Liebe aber so sehr missbraucht, geschunden, verfälscht und missdeutet worden. Wir benutzen „Liebe“, ohne darüber nachzudenken - für irgendein Produkt, für eine bestimmte Zeit, für ein Gericht, für ein Getränk. Wir packen es in schnulzige Romane und Filme und füllen ganze Bibliotheken mit diesem Wort, als gäbe es kein anderes.

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, was der eine oder andere nicht lieben könnte, und unter uns: Ich liebe Schalke 04 nicht wirklich.

Letztlich ist Liebe so individuell wie der Mensch selbst, der sie erlebt und empfindet, für was auch immer.

Für mich hängt Liebe eng, sehr eng, mit dem Begriff der Freiheit und Angst zusammen. Nun kann man das für zu einfach halten oder unromantisch, aber ich kann nicht heraus aus meiner Idee von wahrhaftiger Freiheit. Ich habe die Worte: „Freiheit ist immer die Freiheit des Anderen“, von Jean-Paul Sartre sehr verinnerlicht. Es ist ein sehr schwerer Satz, der als Wert in meinem Leben eine übergroße Bedeutung hat. Diese Freiheit heißt für mich eben nicht nur Freiheit, sondern vielmehr Vertrauen.

Vertrauen ist der Antrieb meines Lebens und hat mir eine Vielzahl an Türen geöffnet, so dass ich darauf nicht verzichten kann und es auch nicht möchte. Vertrauen ist der Anfang allen Verstehens und ich will weiterhin verstehen, gleich was mit meinem Vertrauen in dieser Welt geschieht. Vertrauen ist es, was die Angst vor dem Verlieren besiegt.

Eine Menge Worte habe ich gesammelt im Zusammenhang mit diesem Buch.

Diese Worte und Sätze mögen Fragen aufwerfen, vielleicht auch Antworten geben. Was auch immer sie bewirken bleibt dahingestellt, denn sie folgen keinem Ziel, keinem Weg oder gar einer verschlüsselten Botschaft. Das Geschriebene drückt nur aus, was ich denke und empfinde. Es ist nicht gefiltert und es nimmt keine Rücksicht auf all die Dinge, die das Leben bestimmen: Nicht auf Alter, nicht auf Gesellschaftsstand, nicht mal auf Gefühle. Es beschreibt allein meine Welt der Gefühle und des Wahrnehmens. Es beschreibt den Teil meiner Wirklichkeit, in der auch andere diese Wirklichkeit mitbestimmen.

Worte, die einmal gesprochen sind, lassen sich einfach nicht zurücknehmen, so sehr man sie auch bereut, so sehr das Gegenüber auch um Verzeihung bittet und Wiedergutmachung verspricht.

Ich glaube, dass die Verbindung zu einem Menschen auch nur eine bestimmte Anzahl an kränkenden und verletzenden Worten und Taten erträgt. Sind es zu viele bricht die Verbindung ab.

Worte und Taten sind unwiderruflich und unvergänglich eingemeißelt in der Seele des anderen.

Diese Erkenntnis fordert einen vorsichtigen, aber keinesfalls berechnenden Umgang mit Worten. Der achtsame Umgang darf nie dazu führen, dass die Wahrhaftigkeit der Aussage verändert wird.

Angst

Angst ist ein Gefühl, so wie Liebe, Hass, Neid oder Freude. Angst ist ein sehr altes und auch ein lebenswichtiges Gefühl, weil sie uns über Millionen Jahre dazu befähigt hat, in einer lebensfeindlichen Umwelt zu überleben.

Angst ist unsere Alarmanlage. Wenn Gefahr droht reagiert eine Alarmanlage mit einer schrillen, ohrenbetäubenden Sirene, ähnlich wie die Gefahrenmeldung bei der Polizei.

Einmal ausgelöst, löst unsere „Alarmanlage Angst“ einen uralten, festgelegten automatischen Prozess aus. Bei uns schrillt jedoch keine Sirene, es geht kein Licht an und es wird auch keine Schutzmacht benachrichtigt. Stattdessen steigt der Blutdruck, was die Muskulatur besser durchblutet, das Herz schlägt schneller, die Atmung wird verstärkt, die Pupillen erweitern sich. Das alles geschieht automatisch und dient dazu unseren Körper auf Kampf oder Flucht vorzubereiten. All das geschieht in rasender Geschwindigkeit und unausweichlich, ohne dass Zeit zum Nachdenken bleibt. Im Angesicht des Säbelzahntigers, der als Lieblingsbeute den Menschen hatte und bis zu seinem Aussterben dessen Hauptbedrohung darstellte, haben wir auch nicht die Zeit darüber nachzudenken, warum das so ist. Angst schüttet in rasender Geschwindigkeit Botenstoffe und Hormone in unserem Gehirn aus und setzt so den Prozess in Gang, der unaufhaltsam abläuft. Das ist für den Köper gezwungenermaßen eine Stresssituation. Er reagiert darauf mit dem Millionen Jahre alten Überlebensprogramm.

Bei einer Alarmanlage gibt es des Öfteren einen Fehlalarm, der bestimmte Folgeprozesse auslöst, obwohl es keine reale Bedrohung gibt. Bei unserer Alarmanlage „Angst“ gibt es ebenfalls öfter einen Fehlalarm im Gehirn der, obwohl keine reale Bedrohung vorliegt, Alarm auslöst - mit allen dazugehörigen Stressreaktionen. Doch anders als bei der Alarmanlage, lässt sich ein Fehlalarm, in Form von Angst, nicht so leicht abstellen.

Nun ist die Begegnung mit dem Säbelzahntiger ein Beispiel dafür, wie die Angst uns über viele Generationen hinweg - vom Urmenschen bis hin zum heutigen Homo sapiens - das Überleben gesichert hat. Es ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, dass Angst auch negative Auswirkungen hat. Denn der Säbelzahntiger ist lange ausgestorben, aber die Angst vor ihm ist geblieben. Das gleiche Programm läuft ab.

Unsere evolutionsbiologische Prägung hilft also nicht unter allen Umständen beim Umgang mit Angst. Gleichwohl ist und bleibt die Angst überlebenswichtig, auch wenn sie oft im Leben und im Alltag über das Ziel hinausschießt und objektive Gefahren falsch beurteilt.

Das Herz fängt an zu rasen, wir hecheln, der Mund wird trocken, kalter Schweiß bricht aus - und all das, weil wir eine Spinne sehen oder eine schmale Brücke über einem Abgrund überqueren müssen.

Weder die sichere Brücke, noch die harmlose Spinne stellen eine reale Gefahr dar, dennoch können sie all diese, aufgrund von Angst entstandenen, panischen, körperlichen Reaktionen auslösen.

Es gibt sehr viele medizinisch anerkannte Ängste, die sogenannten Phobien. Das sind Ängste vor eigentlich ungefährlichen Situationen oder Dingen. Bei den medizinisch anerkannten rund 600 Phobien gibt es eine Menge unglaublicher Ängste.

Die Ursachen für diese Ängste können vielfältig sein: traumatische Ereignisse, ungelöste Konflikte, von den Eltern anerzogene Ängste oder evolutionär bedingte, aus unserem archaischen System kommende.

Die Angst von Enten beobachtet zu werden, ist nur eine von vielen verrückten bzw. ungewöhnlichen Ängsten. Was uns alles Angst einjagt, ist schier unglaublich. So gibt es die Angst vor Zahlen (Arithmophobie), Angst vor Clowns (Coulrophobie) oder Angst vor Büchern (Dikephobie), was ja bei Ihnen anscheinend nicht der Fall ist.

Ängste können auch als Teil einer Gruppe erlebt werden. Zum Beispiel die Angst vor Deutschland und seiner Kultur (Germanophobie). Diese Gruppenangst ist weit verbreitet und nicht nur auf Deutschland beschränkt, denn die Angst vor Holland (Dutchphobie) gibt es genauso.

Die Liste könnte hier noch auf viele weitere Länder und Kulturen ausgeweitet werden.

Angst jedoch versetzt unsere Gesellschaft in eine Null-Risiko–Gesellschaft, in der wir uns gegen alles und jeden absichern möchten. Angst lässt uns mittlerweile in einer paradoxen Wirklichkeit leben.

Wir sind die am längsten lebenden und gesündesten Menschen in der Geschichte, aber unsere Ängste steigen rasant an und wir versuchen uns gegen jegliche, noch so unwahrscheinliche Gefahr abzusichern.

Wir sind dabei, aufgrund unbegründeter Ängste, unsere Gesellschaft und unser Leben stark einzuschränken und zu verändern. Wir wären wahrscheinlich sogar heute bereit darüber zu diskutieren, im Park alle Enten zu erschießen, weil wir Angst davor haben, von ihnen beobachtet zu werden.

Egal was auch geschieht, viele Menschen wollen einfach nicht wahrhaben, dass die Bedrohungen unseres Lebens seit Jahrzenten abnehmen und auch weiter abnehmen werden.

Aber ein nüchterner Blick auf die Wirklichkeit der Wahrscheinlichkeit ist längst von einer ungezügelten Angst und Panikmache abgelöst worden.

Die Redewendung „In China ist ein Sack Reis umgefallen“ ist eine Metapher für ein unwichtiges Ereignis. Mit dieser abfällig-scherzhaft verwendeten Floskel drückt man sein Desinteresse aus oder signalisiert die empfundene Bedeutungslosigkeit eines Themas oder eines Vorgangs. Durch die vielen Bilder und Berichte, die von den sogenannten Informations-Medien auf uns einprasseln, ist es heutzutage so, dass sich viele von uns wirklich ducken, wenn in China ein Sack Reis umfällt.

So sind heute nicht die ausgemachten - zu Katastrophen aufgeblähten - Ereignisse und Lebensumfelder die reale Gefahr für unser sicheres Leben, sondern die extrem übersteigerte Angst vor diesen.

Da kann es schon nicht mehr verwundern, dass es Ängste gibt, die für breite Schichten der Menschen oft sogar als Lebensziel betrachtet werden.

Was mich besonders fasziniert sind Ängste, wie die Angst gelobt zu werden (Doxophobie). Um es deutlich zu machen: Menschen, die unter Doxophobie leiden, haben nicht etwa Angst davor, nicht gelobt zu werden, sie befürchten vielmehr das Gegenteil. Die Plutophobie wiederum bezeichnet die krankhaft übersteigerte Angst vor Reichtum und Wohlstand. Sie bezieht sich nicht nur auf die Angst vor dem Reichtum anderer. Es gibt Betroffene, die alles, was zu Reichtum führen könnte, wie z.B. Geld anzuhäufen und zu sparen, meiden.

Bei der Orthophobie wiederum hat der Betroffene Angst vor Eigentum, was allgemein ja eher als etwas Positives gilt. Bei der Philophobie hat der Betroffene Angst zu lieben oder sich zu verlieben - eine wahrhaft traurige Angst.

Und dann ist da noch eine Angst, wie sie hinter dem Titel dieses Buches steckt: Es ist die Angst vor dem Glück und dem Glücklichsein.

Wissenschaftler bestätigen, dass es solche Sorgen gibt. Sie können für die Betroffenen sehr belastend sein und so einem guten Leben im Weg stehen. Doch die Angst vor dem Glück hat, was den Leidensdruck angeht, oft nicht den gleichen Stellenwert wie Phobien oder andere Angststörungen, sicher auch deshalb, weil es eine besondere Form der Angst ist; letztlich denken wir doch alle, dass alle Menschen nach Glück und dem Glücklichsein streben.

Glück bringt oft Zweifel und Befürchtungen mit sich und stellt Fragen wie: Wird das Glück mich bald verlassen? Habe ich das Glück verdient? Neiden mir andere mein Glück?

Wenn man erfolgreich und/oder glücklich ist, bedeutet dies also nicht, dass man auch gleichzeitig angstfrei lebt. Oft stellt sich, gerade in dieser eigentlich positiven Zeit, Angst ein. Dahinter steckt unsere Sehnsucht nach Dauer und Beständigkeit. Diese Sehnsucht ist tief in uns verankert, denn für unsere kindliche Entwicklung ist das ständige Wiederholen von Gewohntem und Vertrautem ungemein wichtig. Es lehrt uns früh, unsere Gefühlsseite und Liebesfähigkeit zu entfalten und so Vertrauen und Hoffnung entstehen zu lassen. Zudem fördert dies die Entwicklung des Gedächtnisses, was wichtig ist für Erkenntnis und Erfahrung und uns Orientierung in der Welt gibt.

Säuglinge beginnen mit circa acht Monaten, Angst vor Fremden zu entwickeln. Wenn Fremde ihnen zu nahkommen, drehen sie sich ab oder weinen. Es ist ein Schutzmechanismus, Unbekanntes zu erkennen und sich erst einmal nicht darauf einzulassen. Wenn das Kind es lernt, behutsam Vertrauen zu anderen zu fassen, macht das den Weg frei für Beziehungen und ebnet den Kontakt zu anderen Menschen. Das Überwinden der Angst ermöglicht schrittweise die Zuwendung zur Welt.

Eine chaotische Welt ließe uns diese Fähigkeiten nur schwer erlernen. Dem Äußeren würde ein inneres Chaos entsprechen. Die Angst vor der Vergänglichkeit steht hinter der Sehnsucht nach Dauer und Beständigkeit. Das Gefährliche daran ist, dass diese Angst uns befällt, je mehr wir uns gegen sie absichern wollen.

Je größer diese Angst ist und je mehr wir uns ausmalen, was Veränderung Schlechtes mit sich bringen könnte, desto mehr bestärkt sich das Streben nach Dauer und Sicherheit und die Neigung, alles beim Alten zu belassen. Wir versuchen immer das Bekannte, Vertraute und Gleiche wiedervorzufinden oder wiederherzustellen.

Was geschieht, wenn ich Erfolg und Glück erreicht habe, diese Frage bleibt auf dem Weg zum Glück oft unbeantwortet. Die Welt ist voll mit Ratgebern und Wegbeschreibungen zum Glück. Wenn es aber darum geht, was passiert, wenn ich dort angekommen bin, darauf bleiben diese Bücher eine Antwort schuldig.

Einige Ängste, die auf unbegründete Gefahren hin ausgelöst werden, können wir heute schon recht gut behandeln. Den einen oder anderen Fehlalarm können wir so verhindern. Die Angst aber ist tief in uns verankert, weil sie uns nach wie vor hilft, Gefahren zu bewältigen.

Mit all dem befasst sich die Wissenschaft seit Jahren intensiv. Man ist dem Denken und Fühlen auf der Spur - aber halt nur auf der Spur. Auf jede neue Antwort, scheint mir, folgt eine neue Frage. Bei allen Fortschritten, die bei der Erforschung vom Denken und Fühlen gemacht worden sind, enden doch fast alle damit, dass es sich letztlich um Vermutungen und erste Ansätze handelt. Die Forschung über das, was in einem menschlichen Gehirn vorgeht, gleicht der Erforschung eines Ozeans, wobei wir uns heute an einem Punkt befinden, wo wir erst bis zu den Knöcheln in diesem Ozean stehen. Schiffe bauen und diesen Ozean zu überqueren ist noch ein sehr kühner Plan.

Dabei ist das, was wir bereits über den Ozean „Geist“ wissen, schon in höchstem Maße beeindruckend und faszinierend. Wir wissen um diesen Ozean und für mich gehören wir damit zu den großen Entdeckern der Gegenwart.

Der große Film

Im Allgemeinen trennen wir in unserer Welt die physikalische Welt sehr genau von der geistigen Welt. Hierbei können wir deutlich unterscheiden, was wir sehen und fühlen können und das, was wir uns vorstellen und erdenken können.

Zu gern möchten wir das glauben was wir sehen oder empfinden, weil uns diese Dinge am sichersten erscheinen. Das Gehirn bringt aber nur einen winzigen Bruchteil der real existierenden Welt in unser Bewusstsein.

Dass wir uns nicht auf Empfindungen und auf das Sehen allein verlassen können, lässt sich auch an einem kleinen Experiment demonstrieren:

Nehmen wir mehrere Kupferdrähte und setzen einige von diesen unter Strom, so können wir visuell nicht erkennen, welche unter Strom sind und welche nicht.

Indem wir die Drähte aber berühren, können wir schon deutlich spüren, welche Drähte unter Strom stehen. Bis zu einer gewissen Stärke des Stromes können wir das Defizit unseres Sehens durch Fühlen ausgleichen. Fließt aber nur eine sehr geringe Menge Strom, sind wir nicht in der Lage, dies allein durch Berühren der Drähte zu erkennen. Dass aber Strom fließt, obwohl wir dies weder sehen noch spüren, beweist die kleine Lampe, die ans Ende unserer Drähte angeschlossen ist.

Unser Strombeispiel ist relativ einfach und leicht nachvollziehbar.

Die Welt unserer Empfindungen besteht aus drei Bereichen: der Außenwelt, der Welt unseres Köpers und der Welt unserer geistigen und emotionalen Zustände.

Die drei Wirklichkeitsbereiche stoßen direkt aneinander oder gehen direkt ineinander über. Alle erlebten Vorgänge zwischen mir und meinem Körper, zwischen mir und der Außenwelt und zwischen meinem Körper und der Außenwelt laufen in meiner Wirklichkeit ab.

Unser Gehirn produziert unsere Wirklichkeit, vergleichbar mit einem Film, der uns vorgeführt wird, um es plastisch auszudrücken.