Junge, so hast du's drauf - Niklas Hoppe - E-Book

Junge, so hast du's drauf E-Book

Niklas Hoppe

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Beschreibung

Das Leben als Teenager steckt voller Stolperfallen – doch echte Helden wissen, wie man ihnen elegant ausweicht! In diesem praxiserprobten Buch finden Jungs und junge Männer alles, was es an Skills und Know-how braucht, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Von Dating über erste Finanztipps, das Binden einer Krawatte, Facts zu Ernährung und Training bis hin zu handwerklichem Können erklärt Niklas Hoppe kurz und knapp sämtliche Dinge, für die sich Jungs in der spannenden Zeit bis zur Volljährigkeit interessieren. Ein perfekter Ratgeber – nützlich, unterhaltsam und ohne ein Wort zu viel.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 197

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National­bibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.

 

Für Fragen und [email protected]

 

 

Wichtiger Hinweis

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

 

 

Originalausgabe

1. Auflage 2025

© 2025 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 MünchenTel.: 089 651285–0

 

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektro­nischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ­ausdrücklich vor.

 

 

Redaktion: Ulrike Reinen

Umschlaggestaltung und Layout: Maria Verdorfer

Umschlagabbildung: xxxLayout: Maria VerdorferSatz: Hannah EckereBook: ePUBoo.com

 

 

ISBN Print 978–3-7423–2523–5ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978–3-7453–2573–7

 

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Inhalt

Einleitung
Dein Respekt und deine Anerkennung
Wie verdienst du dir Respekt?
Wie wirkst du auf ­andere Menschen?
Wie stellst du dich richtig vor?
Wie führst du ein Gespräch?
Wie machst du ein ­Kompliment?
Wie schreibst du einen Kommentar im Internet?
Wie löst du einen Konflikt?
Wie wirst du erwachsen??
Dein Dating-Leben
Was macht dich attraktiv?
Wie sprichst du ein Mädchen an?
Was sind die Nachteile von Dating-Apps?
Worauf musst du beim ersten Date achten?
Wie führst du eine Beziehung?
Wie beschenkst du jemanden?
Wie machst du Schluss?
Deine Ernährung
Was sind ­Kalorien und Makronährstoffe?
Warum nicht jeden Tag Pommes und Eis?
Was schmeckt dir?
Was musst du in der Küche können?
Wie kochst du Nudeln, Reis, ­Kartoffeln und Kaffee?
Wie bereitest du leckere Gerichte zu?
Dein Zuhause
Wie hältst du eine Wohnung in ­Ordnung?
Wie bleibt alles in der Wohnung funktionstüchtig?
Was brauchst du für dein erstes eigenes Zuhause?
Wie hängst du einen Spiegel auf?
Wie baust du dir ein Holzregal?
Wie reparierst du ein verstopftes Waschbecken?
Warum quietscht deine Tür?
Wie reparierst du ein Loch in der Wand?
Dein Geld
Was ist ein Haushaltsplan?
Welcher Nebenjob passt zu dir?
Wie findest du einen Nebenjob?
Wie bewältigst du Alltagsstress?
Woher bekommst du die Motivation für deine Ziele?
Dein Kleiderschrank
Wie sollst du dich kleiden?
Was passt dir am besten?
Wie pflegst du deine Kleidung?
Woraus und wo werden deine Klamotten hergestellt?
Wie bindest du eine Krawatte?
Wie nähst du einen Knopf an?
Deine Technik
Wie gehst du mit deinem Handy um?
Was musst du im Internet ­beachten?
Wie machst du gute Fotos?
Wie reparierst du dein Fahrrad?
Wie hilfst du jemandem bei einer Autopanne?
Dein Körper
Wie viel Körperpflege brauchst du?
Was steht dir besser – Bart oder Rasur?
Welchen Einfluss haben Alkohol und Nikotin auf den Körper?
Wie hältst du dich fit?
Welche Sportart ist die richtige für dich?
Solltest du dich piercen oder ­tätowieren ­lassen?
Schlusswort
Danksagung

Einleitung

Junge, ich werde ganz normal mit dir reden. Ich werde nicht versuchen cool zu sein oder dich wie ein Kind zu behandeln. Denn ich bin keine 16 mehr und du möchtest wie ein Erwachsener behandelt werden, oder?

Also lass uns Klartext reden. Falls du dir dieses Buch selbst gekauft hast: Danke! Wirklich. Das weiß ich sehr zu schätzen. Vielleicht hast du es aber auch geschenkt bekommen. Von deinen Eltern, Großeltern, Tante, Onkel, Freund, Freundin oder sonst jemandem. Irgendwer geht davon aus, dass du noch ein bisschen dazulernen könntest. Seien wir mal ehrlich: Vermutlich solltest du das wirklich und das ist keine Schande. Manche der Dinge in diesem Buch habe ich auch erst mit 30 gelernt oder wirklich kapiert.

Mein Vater und meine Mutter haben mir nie erklärt, wie ich mit einem Mädchen spreche oder was mich attraktiv macht. Niemand hat mir gezeigt, wie ich ein Waschbecken repariere oder ein Holzregal baue. Ich musste es selbst lernen – oft mithilfe des Internets – und bin bei meinen ersten Versuchen ziemlich oft auf die Nase geflogen.

Dieses Buch soll dir helfen, wenigstens ein paar Fehler weniger zu machen als ich. Es besteht letztendlich aus ungefähr 100 Lifehacks (wie man heute sagen würde) für alle Lebensbereiche, die jetzt auf dich zukommen. In vielen Fällen findest du vor der eigentlichen Anleitung jedoch ein bisschen Grundlagenwissen. Das ist etwas trocken und öde, aber es hilft dir besser zu verstehen, warum du bestimmte Arbeitsschritte durchführen musst.

Dabei gibt es oft mehr als nur einen Weg zum Ziel, also zum Beispiel das Loch in einer Socke zu flicken. Ich erkläre dir hier Dinge, wie ich sie mache und wie sie sich für mich bewährt haben. Falls dir jemand sagt, dass man etwas »so aber nicht macht«, dann meint er »das habe ich anders gelernt«. Sei offen für andere Lösungswege, aber lass dich nicht stressen. Wenn du deinen Weg gefunden hast, dann bleib dabei – egal ob du es einfacher findest, du schneller ans Ziel kommst oder es sich für dich schlicht besser anfühlt. Lass das deinen ersten Merksatz in diesem Buch sein:

Es gibt mehr als nur einen Weg.

Nun geht es bei den Anleitungen in diesem Buch nicht nur um handwerkliches und technisches Können, sondern auch um Zwischenmenschliches und Respekt. Denn diesen Respekt willst du dir verdienen, richtig? Dann lass uns doch einfach damit anfangen.

Dein Respekt und deine Anerkennung

Kennst du das, wenn jemand den Raum betritt und ihn (oder sie!) dann alle ansehen? Die Anwesenden nicken ihm anerkennend zu oder grüßen ihn mit seinem Namen. Wenn über ihn gesprochen wird, dann nur positiv – über seine Erfolge und seine Stärken. »Auf den lass ich nichts kommen!« oder »Für den würde ich meine Hand ins Feuer legen!« hört man andere sagen. Das, was diesem Menschen entgegengebracht wird, nennt man Respekt. Den muss man sich verdienen. Kein Arschloch zu sein, ist ein guter Anfang, aber es geht noch weiter.

Jeder Mensch will, dass seine Leistungen anerkannt werden. Wir wollen alle respektiert werden. Wieso bekommen das viele trotzdem nicht hin? Sich Respekt und Anerkennung zu verdienen ist anstrengend und wir sind faul. Ich werde dir in diesem Kapitel einige Tipps geben, aber umsetzen musst du sie selbst. »Keine Lust« ist keine Option.

Wie verdienst du dir Respekt?

Gibst du jemand anderem Geld, dann hast du selbst weniger im Portemonnaie. Gibst du stattdessen gar kein Geld aus, dann bleibt mehr übrig. Mit Respekt verhält es sich genau umgekehrt. Jemand anderem Respekt zu zollen, führt zu mehr Respekt dir gegenüber. Bist du respektlos gegenüber anderen Menschen, dann wirst auch du respektlos behandelt. Daraus folgt:

Wenn du Respekt bekommen willst, dann zolle ihn zuerst anderen.

An erster Stelle steht demnach dein respektvoller Umgang mit anderen Menschen. Wie oft hast du schon ein Brettspiel gegen deine Schwester verloren? Wie oft warst du bei einem kleinen Wettrennen mit einem Freund schon zu langsam? Wie oft wusste es deine Mutter besser?

Kein Mensch kann ständig der Beste, Schnellste und Klügste sein. Viel wichtiger ist es, wie du mit diesen Situationen umgehst. Kurz gesagt: Du solltest kein schlechter Verlierer sein und das bedeutet:

➢Sei nicht sauer. Lass deine schlechte Laune nicht an den anderen aus. Am schlimmsten ist ein Wutanfall, bei dem du das Spielbrett vom Tisch wirfst.

➢Schieb deine Niederlage nicht auf die äußeren Umstände. Dein Fahrrad, deine Laufschuhe oder das Wetter sind nicht schuld daran. Und selbst wenn es so wäre, hast du trotzdem verloren und solltest dem Gewinner seinen Sieg gönnen.

➢Hau nicht ab. Verlieren macht keinen Spaß. Verlieren tut weh. Halte es aus!

Gratuliere deiner Schwester oder deinem Freund zum Sieg. Sag deiner Mutter: »Stimmt, du hast recht«, wenn dies der Fall ist. Das ist Respekt. Denn versetz dich mal in die Lage der anderen: Angenommen, du selbst hast gewonnen oder wusstest etwas besser, dann möchtest du dafür doch auch Lob und Anerkennung bekommen, oder?

Noch mehr Respekt verdienst du dir damit, auch diejenigen zu respektieren, die du eigentlich nicht magst. Der nervige Junge und das unbeliebte Mädchen in deiner Klasse haben nämlich ebenso Respekt verdient. Schließlich wirst auch du in deinem Leben früher oder später mal anderen auf die Nerven gehen oder wegen irgendetwas nicht gemocht werden. Vielleicht ist das einfach nur ein Missverständnis, doch auch das wirst du nur ausräumen können, wenn du respektvoll bleibst und dir Respekt entgegengebracht wird.

Anderen gegenüber Respekt zu zeigen, ist die wichtigste und einfachste Art, dir selbst Respekt zu verdienen. Es gibt jedoch noch mehr Möglichkeiten, um Anerkennung zu bekommen.

➢Talent wird respektiert.Du kannst besonders gut malen, Fußball spielen oder Rechenaufgaben lösen? Wunderbar! Das ist ein Talent.

➢Verfolge dein Interesse mit Leidenschaft, egal ob du dich für Modelleisenbahnen, Comics oder Sammelkarten interessierst, Etwas mit Leidenschaft tun, bringt dir Anerkennung ein.

➢Du bist Experte: zum Beispiel für Dinosaurier, Computer oder Autos. Dazu musst du dich Hunderte Stunden mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Respekt!

Bonustipp

Im Englischen gibt es das Sprichwort »Comparison is the thief of joy«. Es beschreibt, dass wir uns unserer eigenen Freude berauben, wenn wir uns ständig mit anderen Menschen vergleichen. Denn es wird immer jemanden geben, der etwas besser, schneller oder müheloser kann als du. Dabei ist es in vielen von uns Menschen fest verankert, uns zu vergleichen und neidisch auf andere zu sein. In Experimenten von Francesco Alpizar im Jahr 2005 durften Versuchspersonen zum Beispiel aussuchen, ob sie entweder selbst eine Gehaltserhöhung von 500 Euro bekommen und die Kollegen leer ausgehen oder 1000 Euro Erhöhung erhalten, während die Kollegen 2000 Euro mehr bekommen. Die meisten wählten die erste Option. Die eigene Gehaltserhöhung war also nicht so wichtig wie die Nullrunde der Kollegen.

Neidisch und missgünstig zu sein ist unvernünftig und macht dich selbst unglücklich. Versuch dich davon zu lösen, gönne anderen ihren Erfolg und vergleiche dich nur mit dir selbst. Sei stolz auf den Fortschritt, den du selbst machst.

Nicht nur du hast Talent, Leidenschaft oder Expertenwissen. Auch die Menschen um dich herum. Erkenne ihre Fähigkeiten an. So erntest du als Dank selbst den Respekt, den du verdienst.

Das solltest du vermeiden

Andersherum gibt es Dinge, die dazu führen, dass deine Mitmenschen dich nicht mehr respektieren – wenn du zum Beispiel nicht gut verlieren kannst. Darüber hast du schon etwas erfahren, doch es gibt noch mehr:

➢Etwas ankündigen und dann doch nicht durchziehen oder vergessen:Stell dir vor, du bist Fan eines Fußballvereins und dein Kumpel ebenso. Der Rest deiner Schulklasse feiert dagegen den Lokalrivalen. Du verabredest mit deinem Kumpel, am nächsten Tag die Trikots eures Vereins zu tragen, denn zu zweit fühlt ihr euch damit sicherer als alleine. Doch dein Kumpel kommt ohne besagtes Trikot und hat dich damit im Stich gelassen. Egal ob er es vergessen oder sich einfach nicht getraut hat, für dich ist es eine große Enttäuschung. Sei nicht dieser Kumpel. Lass deinen Worten auch Taten folgen!

➢Ständig zu spät kommen: Vielleicht hast du auch einen Freund, mit dem du eigentlich gerne Zeit verbringst. Doch wenn ihr euch verabredet, erscheint er fast jedes Mal zu spät. Die Kette seines Fahrrads ist rausgesprungen, er musste noch Hausaufgaben machen oder seinen Hamster füttern. Irgendeine Entschuldigung hat er immer parat, aber es nervt trotzdem, weil es so oft passiert. Zu spät zu kommen ist respektlos gegenüber anderen. Also sei nicht dieser Freund!

➢Anderen Menschen ständig ins Wort fallen: Wenn jemand etwas zu sagen hat, dann unterbrich ihn nicht. Das zeigt mangelnden Respekt vor der Meinung dieser Person. Außerdem verliert sie dadurch leicht den Faden. Hör lieber zu und stelle sinnvolle Rückfragen!

➢Fiese Streiche spielen: Du möchtest wie ein Erwachsener behandelt werden? Dann benimm dich auch so. Anderen fiese Streiche zu spielen ist nicht erwachsen, denn du hast Spaß auf Kosten eines anderen Menschen. Der Streich ist ja an und für sich schon unangenehm. Jemanden dann auch noch auszulachen, ist an Respektlosigkeit kaum zu überbieten.

Wie wirkst du auf ­andere Menschen?

Als ich 15 war, entdeckte ich zuerst Heavy Metal für mich und dann Fantasy-Rollenspiele. Ich ließ mir die Haare lang wachsen und trug schwarze XL-Band-Shirts mit auffälligen Logos. Ich war und bin großer Fan von Herr der Ringe, insbesondere die Darstellung von Legolas gefiel mir sehr. Ich hielt mich für eine Art Gruftie-Legolas mit entsprechend übermenschlichen Fähigkeiten. Das war meine Eigenwahrnehmung. Die Menschen um mich herum sahen mich anders. Sie sahen einen Nerd, einen schmächtigen Teenager mit zweifelhaftem Mode- und Musikgeschmack. Das ist erst mal überhaupt kein Problem. Du solltest dir nur bewusst darüber sein, dass es diesen Unterschied zwischen Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung – also wie andere dich sehen – gibt.

Unnützes Zusatzwissen

Nicht jedes Lebewesen schafft es überhaupt, sich selbst als Individuum wahrzunehmen. Um das zu prüfen, wurde 1970 der sogenannte Spiegeltest entwickelt und der funktioniert folgendermaßen. Zunächst steckt man zum Beispiel einen Schimpansen und einen Spiegel in einen Raum, damit sich der Schimpanse mit dem Spiegel vertraut machen kann. Er sollte erkennen, dass das Spiegelbild er selbst ist und kein anderer Affe. Wie kann man das aber überprüfen? Indem man dem Schimpansen mit Farbe einen kleinen Fleck auf die Stirn malt. Wenn er sich nun wieder im Spiegel betrachtet und verstanden hat, dass er sich selbst sieht, wischt er sich den Fleck von der Stirn. Neben Schimpansen bestehen auch Orang-Utans, Elstern, Tauben, Delfine und Kleinkinder ab circa zwei Jahren den Spiegeltest.

Natürlich solltest du immer du selbst sein, dich nicht verstellen und nicht zu viel Wert darauf legen, was andere von dir denken. Das ist sehr leicht gesagt, doch selbst die meisten Erwachsenen haben große Probleme damit. Jeder Mensch möchte gesehen werden.

Deine Eigen- und Fremdwahrnehmung bringst du folgendermaßen zusammen:

➢Akzeptiere deinen Körper: Wir können vor allem unsere Körpergröße, unseren Bartwuchs und unsere Veranlagung, Muskeln aufzubauen, nicht ändern. Wenn du klein und kräftig gebaut bist, dann wirst du in diesem Leben kein Legolas. Wenn du nur schwer Muskeln aufbaust, dann wirst du kein zweiter Arnold Schwarzenegger. Und das ist völlig in Ordnung! Menschen mit lockigen Haaren hätten manchmal gerne pflegeleichte, glatte Haare. Menschen mit glatten Haaren hätten manchmal gerne eine majestätische Lockenmähne. Wir möchten sehr oft genau das, was wir nicht haben. Dabei hat jeder Körper seine Vor- und Nachteile. Nimm deinen Körper an wie er ist. Du hast nur den einen.

➢Akzeptiere deine Fähigkeiten: Ich habe mir schon einige Fußball-Bundesliga-Spiele angesehen und dachte mir oft, dass ich gerne so gut spielen würde. Zum Fußballprofi fehlt mir jedoch das nötige Talent. Dafür kann ich schnell technische und mathematische Probleme lösen. Du hast sicher auch ein Talent und Dinge, die du nicht so gut kannst. Werde dir deiner Stärken und Schwächen bewusst. Dann kannst du das Beste aus dir machen.

➢Setze dir erreichbare Ziele: Natürlich kannst und solltest du dich verbessern. Du kannst fehlendes Talent mit Fleiß und Geduld ausgleichen. Genauso kannst du dir deine Haare färben, wenn du mit deiner Naturfarbe nicht zufrieden bist. Deine Ziele müssen jedoch realistisch sein und dürfen deine Gesundheit nicht gefährden. Für vieles brauchst du sogar enormes Talent und Fleiß. Wenn du dir ein Ziel setzt, das du nicht erreichen kannst, dann ist dein Frust vorprogrammiert. Setze dir also Ziele, die du auch erreichen kannst, und wenn du eines erreicht hast, dann setze dir einfach ein neues.

Zu guter Letzt solltest du dir bewusst darüber sein, dass auch die Art, wie du dich zeigst, etwas mit Respekt zu tun hat. Wenn du gerne als Punk gesehen werden möchtest, heißt das nicht, dass du dich permanent danebenbenehmen darfst. Es gibt Zeit, Locations und Wege dich als Punk zu zeigen. Zu bestimmten Anlässen und an bestimmten Orten hat man außerdem Dresscodes, also Kleidungsvorschriften, auch wenn sie unausgesprochen sind. In eine Kirche gehst du beispielsweise nicht mit Flipflops.

Ich selbst bin Atheist und kein Fan der Kirche. Doch unsere Mitmenschen haben immer unseren Respekt verdient, auch wenn wir eine andere Lebenseinstellung haben.

Wie stellst du dich richtig vor?

Der erste Eindruck ist wichtig. Das hast du sicher schon ungefähr hundertmal gehört und selbst auf mich wirkt dieser Satz ziemlich ausgelutscht, aber überleg mal selbst: Hat dir schon mal jemand die Hand gegeben und deine Finger dabei zerquetscht? Hat dich schon mal jemand umarmt, obwohl du lieber auf Distanz geblieben wärst? Hat sich schon mal jemand gar nicht vorgestellt, wodurch ihr euch unangenehm angeschwiegen habt?

Der erste Kontakt zwischen zwei Menschen beeinflusst sehr stark, was danach kommt. Im Kindergarten ist das noch etwas leichter. Dort stellen sich die Kinder nicht mit Namen und Händeschütteln vor, sondern mit gemeinsamer Spielzeit in der Bauecke oder auf der Schaukel. Du bist aber nicht mehr im Kindergarten. Du bist jetzt in einem Alter, in dem wir Menschen uns viel schneller einen Eindruck von einem anderen Menschen verschaffen. Ob das gut ist, kann ich dir auch nicht sagen, aber sei darauf vorbereitet. Wie du auf andere Menschen wirkst, ohne mit ihnen gesprochen zu haben, hast du bereits im vorangegangenen Kapitel gelernt. Jetzt geht es um den ersten Kontakt.

Unnützes Zusatzwissen

Es ist nicht ganz klar, ob das Händeschütteln bereits prähistorisch, also in vorgeschichtlichen Zeiten, praktiziert wurde, um zu zeigen, dass man in friedlicher Absicht kommt. Wenn man jemandem die rechte Hand reicht, bedeutet das immerhin, dass man in dieser keine Waffe hält. Möglich ist auch, dass die Geste ein paar Hundert Jahre vor Christus entstanden ist. Sich die Hände zu reichen symbolisiert demnach die Verbindung zwischen zwei Menschen und es bedeutet ein Versprechen – im wahrsten Sinne des Wortes – zu halten. Sicher ist jedenfalls, dass Händeschütteln eine Praxis des Orients und Europas ist. In Japan und China beispielsweise, ist der Händedruck weiterhin eher unüblich.

Wichtig für diesen ersten Kontakt, ist der richtige Händedruck. Stell sicher, dass deine Hände sauber und trocken sind. Falls du zu schwitzigen Händen neigst, dann wisch sie dir unauffällig an deiner Hose ab, kurz bevor du jemandem die Hand gibst. Das klingt albern, macht aber wirklich viel aus. Greife beherzt zu, aber zerquetsche bitte nicht die Hand deines Gegenübers. Das Ganze soll kein Arm-Wrestling-Kampf sein, sondern eine Begegnung auf Augenhöhe. Es bedeutet ebenso, nach wenigen Sekunden wieder loszulassen.

Du konntest dir schon eine Weile deine Hände nicht waschen, bist krank oder möchtest etwas Distanz wahren? Um Missverständnissen vorzubeugen, könntest du bei der Begrüßung beiläufig erwähnen, dass du zum Beispiel schmutzige Hände hast oder leicht erkältet bist. Insbesondere dann, wenn dein Gegenüber dir bereits die Hand reicht. Es ist nämlich ein unglaublich unangenehmes Gefühl, dabei hängen gelassen zu werden. Ansonsten ist das aber kein Problem, da sich seit Covid auch zwei nonverbale Begrüßungen etabliert haben, die wenig oder gar keinen Körperkontakt erfordern.

Zunächst einmal wäre da der »Fist Bump«, den wir im Deutschen etwas holprig Ghetto-Faust nennen. Du ballst deine Faust und stößt sie leicht (leicht! Das ist kein Boxkampf) gegen die geballte Faust deines Gegenübers. Fertig.

Mit einer kleinen Verbeugung kommst du sogar ganz ohne Körperkontakt aus. In Ostasien ist die Verbeugung die traditionelle Form der Begrüßung und gleichzeitig eine Respektsbekundung. Verbeuge dich jedoch nicht zu tief. Da diese Art der Begrüßung bei uns eher unüblich ist, wirkt eine sehr tiefe Verbeugung ziemlich eigenartig. Ein langsames Kopfnicken reicht meistens aus.

Händedruck, Brofist, Verbeugung

Bonustipp

Du spielst gerne mit dem Feuer? Dann habe ich was für dich. Der Handkuss ist eine sehr traditionelle, wenn nicht gar altbackene Variante, dich einer Frau vorzustellen. Und hier ist auch das Risiko. Während manche Frauen den Handkuss als klassische Begrüßung genießen, werden ihn andere unzeitgemäß und albern finden. Er ist also wie ein kleines Glücksspiel.

Falls du dich für den Handkuss entscheidest, dann beachte folgende zwei Dinge. Ergreife die Hand der Frau locker, sodass sie diese jederzeit zurückziehen kann. Ein Handkuss wird außerdem stets nur angedeutet. Deine Lippen berühren nicht ihre Hand!

So beginnst du ein Gespräch

1.Sag Hallo und nenne deinen Namen: »Hi, ich bin Niklas«. Im beruflichen Kontext solltest du dich formeller vorstellen und auch deinen Nachnamen dazu nennen: »Guten Tag, ich bin Niklas Hoppe.

2.Wähle eine der beschriebenen nonverbalen Begrüßungen: Händeschütteln, Fistbump oder eine leichte Verbeugung beziehungsweise ein ­Kopfnicken.

3.Stelle eine Verbindung her: Im Beruf nennst du deine Position und wie lange du schon dabei bist, zum Beispiel: »Ich bin Kellner und arbeite seit sechs Monaten hier.« Im privaten Bereich kannst du stattdessen versuchen, mit einem deiner Hobbys eine Verbindung herstellen: »Ich finde Sportwagen interessant und habe schon mal in einem echten Rennwagen gesessen.«

4.Zeige Interesse und stelle eine Frage: Zu einem Gespräch gehören mindestens zwei Menschen. Frag also deinen Gesprächspartner etwas, damit dieser auch Gelegenheit bekommt, etwas von sich zu erzählen. Weitergehende Hilfe zum Thema Gesprächsführung findest du auf Seite XX.

Völlig unvermittelt auf fremde Menschen zuzugehen ist schwierig. Das fällt mir auch immer noch schwer. Manchmal musst du dich dazu überwinden – und manchmal kannst du dir auch Hilfe holen. Falls du jemanden kennst, der die Fremde beziehungsweise den Fremden kennt, dann bitte darum dich vorstellen zu lassen. Über jemand anders vorgestellt zu werden, bedeutet, direkt eine Verbindung zu haben.

Andersherum kannst du natürlich dieser Mittelsmann sein, der jemanden vorstellt. Im besten Fall weißt du sogar, dass die beiden ein bestimmtes Interesse teilen. Dann könntest du sagen: »Hi Vanessa, das hier ist Tobi. Ich weiß, dass ihr beide Comics sammelt.« So gibst du beiden gleich einen perfekten Gesprächsstart. Andere miteinander bekannt zu machen ist ein Gefallen, der dich nichts kostet. Dennoch stärkt es deine Freundschaften und bringt dir Respekt ein.

Wie führst du ein Gespräch?

»Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden«, hat meine Mutter immer gesagt. Mir ging diese Weisheit auf die Nerven. Denn ich habe mich lange schwer getan, Menschen anzusprechen und viel hat sich daran nicht geändert. Ich frage mich: »Was mache ich, wenn sie mich nicht mag?« oder »Was tu ich, wenn er mich blöd findet?«. Das Ding ist: Meistens geht es deinem Gegenüber ganz genauso – eine Sackgasse. Du löst das Problem, indem du die Initiative ergreifst, ein Gespräch startest und dabei gleichzeitig signalisiert, dass du in friedlicher Absicht kommst. Wie das funktioniert? Ich erklär’s dir.

Der Schlüssel für ein gutes Gespräch sind Gemeinsamkeiten. Mach deine Augen und Ohren auf, um sie zu finden. Trägt dein Gegenüber vielleicht Schuhe, die du auch hast und magst? Mögt ihr beide Basketball? Könnt ihr euch beide für Hunde begeistern? Sprich es an und bau ein Gespräch darüber auf.

Notfalls musst du etwas im Dunkeln stochern. Hier sind ein paar Ideen für Gesprächsstarts, mit denen du nach Gemeinsamkeiten suchen kannst:

➢Musik: »Ich höre gerade wieder dieses Album von XY hoch und runter. Was hörst du so für Musik?«

➢Filme und Serien: :»Ich bin echt gespannt auf die nächste Star-Wars-Serie. Hast du eine Lieblingsserie?«

➢Urlaub: »Wir waren letztes Jahr in Spanien, das war super. Wohin fährst du gerne?«

➢»Wusstest du schon, dass …?« In diesem Buch findest du unter »unnützes Zusatzwissen« jede Menge spannende Infos. Dieses eignet sich ebenfalls hervorragend, um ein Gespräch zu starten oder in ein Gespräch einzustreuen.

Denk immer wieder daran, deinen Gesprächspartnern die Gelegenheit zu geben, sich einzubringen. Frag aktiv nach ihrer Meinung zu einem Thema. Das gilt ganz besonders für Gespräche in einer größeren Runde. Manche Menschen sind in Gruppen besonders zurückhaltend, obwohl sie interessante Dinge zu sagen haben. Du kannst dir mit Leichtigkeit ihren Respekt verdienen, indem du sie aktiv nach ihrer Meinung fragst. So gibst du ihnen den Raum, sich in das Gespräch einzubringen. Zeig dann Interesse und versuch nachzuempfinden, was die anderen zu sagen haben.

Unnützes Zusatzwissen