Justus, Till und der kleine, grüne Traktor - Ursula Zebunke - E-Book

Justus, Till und der kleine, grüne Traktor E-Book

Ursula Zebunke

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Beschreibung

Die beiden Brüder Justus und Till wohnen auf einem Bauernhof. Ihre große Leidenschaft ist der kleine, grüne Abenteuer-Traktor, wie sie ihn liebevoll nennen. Langeweile kommt bei den zwei Jungs nicht auf. Dafür sorgen Miau, die Hofkatze, Papa mit seinen tollen Ideen und natürlich der kleine, grüne Traktor.

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Seitenzahl: 62

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Die Geschichte in diesem Buch ist frei erfunden. Die darin vorkommenden Personen sind rein fiktiv und stehen in keiner Verbindung mit lebenden Personen. Ähnlichkeiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Zwei Brüder und ein kleiner grüner Traktor

Ein vorwitziger Schmetterling und ein verlorener Drache

Im Kindergarten

Der bunte Nachmittag

Die Vogelscheuche

Papas Hilfe

Der Wunderstein

Das Geheimnis im Nebelwald

Vorbereitungen für ein Hoffest

Ein unvergessliches Hoffest

Es weihnachet

Das neue Jahr beginnt

Besuch bei „Oma Frieda“

Zwei Brüder und ein kleiner grüner Traktor

Auf einem malerischen Bauernhof, umgeben von saftigen Wiesen und hohen Bäumen, lebten die zwei Brüder Till und Justus. Till, der jüngere, war ein Wirbelwind mit leuchtenden Augen und einer unstillbaren Neugier. Justus, der ältere, war nachdenklicher und kannte sich schon ein bisschen besser mit den Dingen aus, die auf einem Bauernhof wichtig waren. Doch eine Sache faszinierte sie beide gleichermaßen: der kleine, grüne Traktor, der oft über die Felder tuckerte.

Für die beiden Jungen war dieser Traktor mehr als nur eine Arbeitsmaschine; er war ein Wunderwerk der Technik. Sein Motor, der so schön schnurrte, wenn er ansprang, die großen, profilierten Reifen und die vielen Hebel und Knöpfe in der Fahrerkabine zogen Till und Justus magisch an. Wenn der Traktor stand, kletterten sie oft auf die großen Hinterräder, um von dort aus in die Kabine zu steigen.

Justus, mit seinem Forschergeist, erklärte Till die Funktionen der einzelnen Teile. „Der große Hebel hier, ist der Gangschalter“, sagte er einmal und deutete auf eine Stange. „Und das Pedal da unten ist das Gas. Wenn der Motor läuft und Papa Gas gibt, wird der Traktor schneller.“ Till staunte und wiederholte alles, was Justus ihm erzählte, als wäre es eine geheime Formel.

Ihr absolutes Highlight war es, wenn sie auf dem Traktor mitfahren durften. Sorgfältig hielten sie sich am Sitz fest, spürten die Vibrationen des Motors und sahen zu, wie die Welt um sie herum in einem grünen Schleier vorbeizog. So konnten sie gemeinsam das Abenteuer, ein Feld zu pflügen oder eine riesige Heuballen-Ladung zu transportieren, erleben. Es waren diese Momente, in denen die Brüder eine ganz besondere Verbindung zu der alten Maschine spürten und schon davon träumten, wie sie eines Tages selbst so geschickt damit umgehen würden wie ihr Vater.

Eines Nachmittags, als die Sonne schon tief stand und die Schatten auf dem Hof länger wurden, sahen die Brüder, wie ihr Papa vom Traktor stieg, aber den Motor einfach weiterlaufen ließ. Er musste nur kurz etwas im Werkstattschuppen holen. Justus' Augen funkelten vor Aufregung. Das war ihre Chance!

„Komm, Till! Wir müssen ganz schnell sein!“, flüsterte er.

Till, der immer für ein Abenteuer zu haben war, kletterte schon mit dem linken Fuß auf das riesige Hinterrad und schwang sich hoch. Er landete mit einem lauten Plumps auf dem Fahrersitz. Justus folgte ihm und half Till, sich festzuhalten. Der Motor brummte fröhlich vor sich hin, als würde er sie anfeuern.

„Justus, der Traktor ist ja noch an! Dürfen wir das?“, fragte Till leise.

„Klar, Papa hat doch gesagt, wir können das auch mal selbst ausprobieren. Ich lenke, und du gibst Gas, okay?“, schlug Justus vor.

Das war natürlich nur ein kleiner Trick von Justus, um Till mutiger zu machen. Till, der an so einem Nachmittag auch mal mutiger sein wollte, drückte sofort mit seinem kleinen Fuß aufs Gaspedal. Und Schwupps - was für ein Gefühl! Der Traktor machte einen Riesensatz nach vorne und rumpelte los, als hätte er es ganz eilig. Justus versuchte, das Lenkrad zu drehen, aber der Traktor schien ein Eigenleben zu haben. Er fuhr mitten durch das Blumenbeet der Mama. Die Blumen flogen nach links und rechts, und ein ganzer Schwarm von Schmetterlingen stieg in die Luft, als wäre es ein großes Feuerwerk.

„Hahaha, die Blumen sind lustig! Und guck mal, die Schmetterlinge!“, rief Till und kicherte.

„Nicht lachen, Till! Wir müssen anhalten!“, rief Justus, aber er musste selbst grinsen.

Sie rumpelten über den Hof, der Traktor steuerte geradewegs auf den Hühnerstall zu. Die Hühner rannten aufgeregt gackernd auseinander, als hätten sie gerade das schnellste Hühnermobil der Welt gesehen. Und was war das? Ein Schwein kam angerannt und sprang mit einem lauten Quiek auf den Traktor, um mitzufahren. Aber es fiel gleich wieder runter und wälzte sich im Matsch. Das sah so lustig aus, dass die beiden Jungs jetzt gar nicht mehr aufhören konnten zu lachen.

Plötzlich spürten sie, wie sich die Hände von Papa auf ihre Schultern legten. Er hatte alles gesehen und war eilig auf den Traktor gesprungen, um Schlimmeres zu vermeiden. Schnell brachte der den Traktor zum Stehen. Er schaute die Brüder erst ganz streng an, aber als er das Chaos sah, schüttelte er nur mit dem Kopf. Und dann musste auch er laut lachen. Er nahm die beiden auf den Arm und sagte: „Ihr kleinen Gauner! Das ist der schnellste Blumenbeet-Pflüger und Hühner-Erschrecker-Traktor, den ich je gesehen habe!“

Von diesem Tag an, wurde der alte Traktor auf dem Bauernhof nur noch der „Abenteuer-Traktor“ genannt. Und Till und Justus wussten, dass sie noch ganz viel über das Fahren und die Bauernhof-Regeln lernen mussten. Aber sie freuten sich auf jeden Tag, den sie mit ihrem Papa und dem alten Traktor verbringen konnten, um neue Abenteuer zu erleben – ohne Blumen und Hühner aufzuschrecken.

Dazu gab Papa ihnen geheime Fahrstunden. Er wusste genau, dass er seine beiden Söhne nicht davon abhalten konnte, den Traktor zu fahren, wenn niemand aufpasste. Deshalb fand er es sicherer, ihnen die Technik des Fahrens beizubringen, auch wenn Mama diese Idee nicht gut fand.

Miau, die Hofkatze, war eine kleine Draufgängerin. Sie saß am liebsten ganz oben auf dem Scheunendach und schaute dem Traktor nach, wenn er rumpelnd vorbeifuhr. Ihr größter Traum war, einmal in die große weite Welt zu fahren, und der Traktor war ihre einzige Chance!

Eines Tages, als Till und Justus auf dem Fahrersitz saßen und auf Papa warteten, schlich sich Miau von hinten an. Sie sprang mit einem eleganten Satz auf einen der großen Hinterreifen und von dort weiter. Till, der sich gerade vorbeugte, um Justus etwas ins Ohr zu flüstern, sah sie zunächst gar nicht. Aber Justus merkte, wie etwas Flauschiges seinen Oberschenkel streifte. „Ist da was?“, fragte er. Doch Till schüttelte den Kopf.

Miau nutzte die Gelegenheit. Sie sprang auf Tills Schoß und schaute ihm tief in die Augen. Till, der erst jetzt merkte, dass die Katze hier war, sagte: „Miau, was machst du denn hier?“

Die Katze schnurrte und schaute ihn einfach nur an. Das musste bedeuten, dass sie mitfahren wollte. Die Jungs starteten den Traktor auf Papas Zeichen und Miau saß ganz aufgeregt mit den Ohren nach vorne. Sie genoss die Vibrationen des Motors und fühlte sich wie eine kleine Königin. Sie fuhr mit über die Felder und beobachtete die Mäuse, die sie sonst jagte.

Als der Traktor auf den Hof zurückfuhr, war Miau so begeistert, dass sie Till ein kleines, verschlafenes Küsschen auf die Wange gab. Till lachte und sagte: „Jetzt ist Miau eine richtige Traktor-Katze!“

So kam es, dass Miau, die Hofkatze, ihr erstes Traktor-Abenteuer erlebte. Jetzt waren Till und Justus bereit für etwas Neues, und Miau auch!

Ein vorwitziger Schmetterling und ein verlorener Drache

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