Nane, die kluge Elfe - Ursula Zebunke - E-Book

Nane, die kluge Elfe E-Book

Ursula Zebunke

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Beschreibung

Ob ein verirrter Waldgeist, ein abgestürztes Eselchen oder aber die Sorge eines Pegasus ... Die kleine Elfe Nane und ihre menschliche Freundin Ela helfen allen Geschöpfen im Wald, finden neue Freunde und erleben gemeinsam viele Abenteuer.

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Seitenzahl: 72

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Aller Anfang ist märchenhaft

Die Sorgen des Pegasus

Ein neuer Freund

Der Liederbaum

Zwei Kobolde

Lyra – die Hüterin der Himmelsmelodien

Drei Prüfungen

Das Herz des Waldes

Der uralte Groll

Das Konzert des Lachens

Eine Feier für Gizmo und Juppie

Aller Anfang ist märchenhaft

I n einem kleinen Dorf, umgeben von einem dichten, geheimnisvollen Wald, lebte ein Mädchen namens Ela. Ela war bekannt für ihre Neugier und ihre unerschütterliche Entdeckerfreude. Jeden Nachmittag, wenn die Sonne golden durch die Baumwipfel schien, zog es sie in den Wald. Sie kannte jeden Baum, jeden Bach und jeden Stein, doch eines Tages stieß sie auf etwas, das sie noch nie zuvor gesehen hatte: eine Lichtung, die in einem sanften, silbrigen Glanz lag.

Auf dieser Lichtung saß eine Elfe, deren Flügel in allen Farben des Regenbogens schimmerten. Ihr Name war Nane, und sie war nicht nur wunderschön, sondern auch unglaublich klug. Als sie Ela entdeckte, lächelte sie warm. Ela, zuerst ein wenig schüchtern, fasste sich ein Herz und sprach die Elfe an. Schnell merkten die beiden, wie gut sie sich verstanden. Nane erzählte von den Geheimnissen des Waldes, von sprechenden Tieren und versteckten Wasserfällen, die Wünsche erfüllen konnten. Ela hingegen berichtete von ihrer Welt, von Büchern voller Geschichten und von den Sternen, die sie jede Nacht bewunderte.

Von diesem Tag an trafen sich Ela und Nane jeden Tag. Sie erlebten die wunderlichsten Dinge: Einmal zeigten ihnen die Eichhörnchen den Weg zu einem Baum, der die süßesten Beeren trug, die Ela je geschmeckt hatte. Ein anderes Mal flogen sie auf dem Rücken eines großen, schillernden Vogels durch den Wald und sahen die Welt aus einer ganz neuen Perspektive. Nane lehrte Ela, wie man mit den Pflanzen sprach und wie man die Melodie des Windes verstand. Ela zeigte Nane ihre Lieblingsgeschichten und brachte ihr bei, wie man auf einem Ast balancierte, ohne herunterzufallen – was für eine Elfe gar nicht so einfach war, wenn sie ihre Flügel nicht benutzen durfte!

Eines Abends, als der Mond hoch am Himmel stand, führte Nane Ela zu einem versteckten Teich, dessen Wasser in der Dunkelheit leuchtete. "Das ist der Teich der Träume", flüsterte Nane. "Wenn du einen Wunsch hineinflüsterst, wird er wahr." Ela schloss die Augen und wünschte sich, dass ihre Freundschaft mit Nane niemals enden möge. Als sie die Augen öffnete, sah sie, wie das Wasser des Teiches noch heller leuchtete.

Von diesem Tag an wussten Ela und Nane, dass ihre Freundschaft etwas ganz Besonderes war, eine magische Verbindung, die so tief war wie die Wurzeln der ältesten Bäume und so hell wie die Sterne am Nachthimmel.

Einige Wochen nach ihrem Besuch am Teich der Träume saßen Ela und Nane auf einer großen, bemoosten Wurzel und beobachteten die fleißigen Ameisen. Plötzlich hörten sie ein leises Wimmern, das aus dem tiefsten Teil des Waldes zu kommen schien. Neugierig folgten sie dem Geräusch und entdeckten bald einen kleinen, verirrten Waldgeist. Er war kaum größer als Elas Daumen, durchsichtig wie Nebel und weinte bittere Tränen, weil er den Weg zurück zu seiner Familie nicht finden konnte.

Nane, die kluge Elfe, wusste sofort, was zu tun war. "Wir müssen ihn zum Fluss der Erinnerung bringen", erklärte sie Ela. "Dort, wo das Wasser in den Kristallsee mündet, können verlorene Seelen ihren Weg wiederfinden." Ela war aufgeregt, aber auch ein wenig besorgt. Sie hatte noch nie von diesem Fluss gehört.

Der Weg dorthin war voller kleiner Herausforderungen. Sie mussten durch ein Dickicht aus Dornenrosen kriechen, deren Blüten betörend dufteten, aber scharfe Stacheln hatten. Nane kannte einen Trick: Sie sang ein altes Elfenlied, und die Dornen zogen sich für einen Moment zurück, um ihnen den Durchgang zu ermöglichen. Dann überquerten sie einen Bach voller glitzernder Kieselsteine, die bei jedem Schritt eine leise Melodie von sich gaben. Ela half dem kleinen Waldgeist über die Steine, indem sie ihn sicher in ihrer Hand trug.

Als sie endlich den Fluss der Erinnerung erreichten, staunten sie nicht schlecht. Das Wasser schimmerte in allen Blautönen und trug unzählige kleine Lichtpunkte mit sich, die wie winzige Sterne tanzten. Der Fluss mündete in einen großen, klaren See, den Kristallsee, dessen Grund aus leuchtenden Kristallen bestand.

Der Waldgeist zögerte einen Moment, als er das schimmernde Wasser sah. Nane ermutigte ihn sanft: "Hab keine Angst, kleiner Freund. Dein Weg wartet auf dich." Mit einem tiefen Atemzug ließ sich der Geist ins Wasser gleiten. Er begann zu leuchten, wurde heller und heller, bis er schließlich als funkelnder Lichtpunkt den Fluss hinaufschwebte und in der Ferne verschwand.

Ela und Nane sahen sich an und lächelten. Sie hatten dem kleinen Waldgeist geholfen und noch einen weiteren magischen Ort im Wald entdeckt. Von diesem Tag an wussten sie, dass der Wald nicht nur Geheimnisse, sondern auch immer wieder neue Möglichkeiten bereithielt, anderen zu helfen und selbst zu wachsen.

Ela und Nane setzten ihre Erkundungen fort, und ihre Freundschaft wurde mit jedem Abenteuer tiefer. Eines sonnigen Nachmittags, als sie durch einen Hain von alten Eichen streiften, hörten sie ein seltsames Geräusch – ein leises, melodisches Summen, das wie tausend kleine Glocken klang. Sie folgten dem Klang und fanden sich vor einer riesigen, uralten Eiche wieder, deren Äste bis in den Himmel zu reichen schienen.

Aus einer Spalte im Stamm der Eiche schimmerte ein warmes, goldenes Licht. Neugierig wagten sie einen Blick hinein und entdeckten eine Höhle, die mit leuchtenden Moosen und Kristallen ausgekleidet war. In der Mitte der Höhle schwebte eine Gestalt, die Ela noch nie zuvor gesehen hatte: eine Waldhüterin, eine uralte und weise Kreatur, die halb Baum, halb Mensch war. Ihre Haut war wie Rinde, ihr Haar wie Blätter, und ihre Augen glühten wie Bernstein.

Die Waldhüterin war in einen tiefen Schlaf versunken, und das Summen, das sie gehört hatten, kam von einem Schwarm winziger, leuchtender Glühwürmchen, die um sie herumtanzten und versuchten, sie zu wecken. Nane erklärte Ela, dass die Waldhüterin einmal im Jahr erwachte, um den Wald mit ihrer Lebensenergie zu segnen, aber dieses Mal schien etwas nicht zu stimmen.

Nane, die sich an die Legenden erinnerte, wusste, dass die Waldhüterin nur durch das Lied der Blumen des Morgentaus geweckt werden konnte, die nur in den kürzesten Nächten des Jahres blühten. Da die Waldhüterin jedoch nicht aufgewachte, mussten Ela und Nane sich etwas überlegen. Ela hatte eine Idee: "Vielleicht können wir ihr eine Geschichte erzählen? Geschichten haben doch auch Magie, oder?"

Nane war begeistert von der Idee. Gemeinsam setzten sie sich vor die schlafende Waldhüterin, und Ela begann, die Geschichte ihrer Freundschaft zu erzählen – von ihrem ersten Treffen, dem Teich der Träume und dem kleinen Waldgeist, dem sie geholfen hatten. Nane fügte Details hinzu, sang leise Elfenlieder und webte die Magie des Waldes in die Erzählung ein.

Langsam, ganz langsam, öffnete die Waldhüterin ihre bernsteinfarbenen Augen. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf ihrem rindenartigen Gesicht aus. "Ihr habt die Magie der Freundschaft genutzt", flüsterte sie mit einer Stimme, die wie das Rascheln von Blättern klang. "Das ist die stärkste Magie von allen."

Die Waldhüterin bedankte sich bei Ela und Nane und segnete sie mit einem Schimmer von goldenem Staub, der auf sie herabregnete. Der Wald schien aufzuatmen, und Ela spürte eine Welle von Wärme und Freude, die sie durchströmte. Ela und Nane, erfüllt von der Magie ihrer letzten Begegnung, verbrachten die nächsten Tage damit, die neu gewonnene Energie des Waldes zu spüren. Sie bemerkten, wie die Blumen noch farbenprächtiger blühten und die Vögel noch lieblichere Lieder sangen. Eines Abends, als die Sonne langsam hinter den Baumwipfeln versank und der Himmel in den schönsten Orange- und Violetttönen leuchtete, beschlossen sie, einen Spaziergang zu einem hohen Felsen zu machen, von dem aus man den ganzen Wald überblicken konnte.

Die Sorgen des Pegasus

A ls sie den Gipfel erreichten und der Blick über das weite Blättermeer schweifte, geschah etwas Unglaubliches. Hoch oben am Horizont, wo der letzte Schein des Tageslichts auf die aufkommende Dunkelheit traf, erschien eine majestätische Gestalt. Es war ein Pegasus, ein strahlend weißes Pferd mit riesigen, schneeweißen Flügeln, die im Abendlicht golden schimmerten. Es zog Kreise am Himmel, seine Bewegungen waren von einer unglaublichen Anmut und Leichtigkeit.

Ela stockte der Atem. Sie hatte nur in ihren Büchern von solchen Fabelwesen gelesen. Nane, deren Augen vor Staunen leuchteten, flüsterte: "Er kommt nur selten so nah an den Wald heran. Er ist ein Bote des Himmels, der die Träume und Hoffnungen der Welt in die Sterne trägt."

Der Pegasus schien ihre Anwesenheit zu spüren. Er senkte seinen Flug und schwebte langsam näher, bis er direkt über ihnen war. Ein sanfter Windstoß, der von seinen Flügeln