Kaffeeduft und Sonnenschein - Ulrike Strätling - E-Book

Kaffeeduft und Sonnenschein E-Book

Ulrike Strätling

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Beschreibung

Das neue Buch von Ulrike Strätling für Menschen mit Demenz "Kaffeeduft und Sonnenschein". Ulrike Strätling gelingt es, mit ihren kurzen Geschichten Erinnerungen heraufzubeschwören, die ansonsten in Vergessenheit geraten. Sie beschreibt Alltagssituationen und besondere Erlebnisse, erzählt von Menschen, Tieren und Kaffeebechern. Zusätzlich zu den kurzen Geschichten gibt es auch wieder fröhliche Reimgeschichten zum Ergänzen. So können nicht nur alte Erinnerungen geweckt, sondern auch das Gedächtnis trainiert werden. Wer Berührungspunkte mit Menschen hat, die an einer Demenz erkrankt sind, weiß, dass für lange Geschichten oft die Aufmerksamkeit nicht ausreicht. Die kurzen Geschichten und einprägsamen Reime von Ulrike Strätling eignen sich dagegen perfekt, um zu fördern aber nicht zu überfordern und sind ein gutes Hilfsmittel für Pflegepersonal und Angehörige von Menschen mit Demenz

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 90

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Ulrike Strätling

Kaffeeduft und Sonnenschein

Neue Geschichten zum Vorlesen und Erinnern

© 2023 Brunnen Verlag GmbH, Gießen

Umschlagmotiv: Adobe Stock

Umschlaggestaltung: Daniela Sprenger

ISBN Buch 978-3-7655-4389-0

ISBN E-Book 978-3-7655-7839-7

www.brunnen-verlag.de

Inhalt

Als die Kaffeemaschine streikte

Ein Ausflug in den Tierpark

Das Hemd, das klemmt (Reimgeschichte)

Eine Maschine Buntes

Ein Kaffeebecher erzählt

Der Wind (Reimgeschichte)

Ein Tier als Seelentröster

Der Zaunkönig

Die Wiese (Reimgeschichte)

Platz da …

Das Toilettenhäuschen

Gymnastikstunde (Reimgeschichte)

Vom Mann, der Fische fangen ging

Das kluge Schweinchen

Ich wünschte, ich wäre … (Reimgeschichte)

Ein Schlummerkorn muss sein

Gib Gas, Jürgen!

Die Maus im Haus (Reimgeschichte)

Wer ist der Mann im Garten? (Rategeschichte)

Wintergrillen

Auf dem Eis (Reimgeschichte)

Ein langer Spaziergang

Die singende klingende Hecke

Der singende Frosch (Reimgeschichte)

Ein Männerschnupfen

Freche Möwen

Kommt ein Vogel … (Reimgeschichte)

Ein Stück Schweizer Käse

So schöne Flusskiesel

Was wir so alles machen (Reimgeschichte)

Gutes Essen

Mit Häkelnadel und Wolle

Ich bin ein Freund (Reimgeschichte)

Im Krankenhaus

Wo ist mein Bademantel?

Rentner sein … (Reimgeschichte)

Eine Schildkröte, die hinaus in die Welt will

Der Leierkastenmann

Der Himmel auf Erden (Reimgeschichte)

Ein Stück Seife, bitte!

Hochzeit im Wald

Die Kuh (Reimgeschichte)

Wie heißt das Fest?

Eine Gutenachtgeschichte (Reimgeschichte)

Die Bäume meines Opas

Niemand (Reimgeschichte)

Das elektrische Bügeleisen

Die Standuhr (Reimgeschichte)

Die Spardose

Wenn es Nacht ist im Wald (Reimgeschichte)

Das Osterfeuer

Der träumende Apfel (Reimgeschichte)

Ein Geschenk für den Osterhasen

Eine Wichtelgeschichte

Ein kleines Wunder

Herr Dütschke und seine Katzen

Themenverzeichnis

Als die Kaffeemaschine streikte

Oma Luise stand in der Küche und schlug gerade ihre Hände über dem Kopf zusammen. Lautstark schimpfte sie: „Diese modernen Geräte taugen nichts. Alles unnötiger Schnickschnack, den man nicht braucht.“ Dann rief sie nach ihrem Mann: „Paul, komm doch bitte mal, die Kaffeemaschine geht nicht.“

Opa Paul kam angeschlurft. Er sagte: „Gibt es heute Morgen keinen Kaffee?“

„Nein, das Ding ist kaputt. Erst geht meine schöne alte Kaffeemühle entzwei und jetzt auch noch diese supermoderne Kaffeemaschine. Ach Paul, früher war alles besser. Alles wurde mit den Händen gemacht. Gemahlen, aufgebrüht, gerührt, gehackt und schaumig geschlagen. Heute gibt es für alles Maschinen. Ach Paul, wo sind sie hin, die guten alten Zeiten“, seufzte Oma Luise.

Paul begutachtete die Kaffeemaschine von allen Seiten. Dann meinte er: „Die ist hin. Wir brauchen etwas Neues.“ Oma Luise stöhnte und sagte dann: „Dann gehe los und kaufe eine neue Kaffeemaschine. Aber komm mir nicht wieder mit so einem supermodernen Schnickschnack an. Das ist nur Geldmacherei von den Geschäftsleuten. Ich will die gleiche Kaffeemaschine, nur neu.“ Opa Paul lief noch am frühen Morgen los.

Inzwischen gab es ein neues Geschäft gleich in der Nähe. Ein Fachgeschäft für Elektroartikel. Dort gab es auch Kaffeemaschinen. Also ging Paul geschwind hinein in den neuen Laden und äußerte seinen Wunsch. Doch der Verkäufer schüttelte bedauerlicherweise den Kopf und meinte: „Diese Kaffeemaschinen führen wir nicht mehr. Inzwischen gibt es weitaus bessere. Maschinen, die den Kaffee sogar mahlen und die Milch aufschäumen. Oder Maschinen für Cappuccino oder Espresso.“ Oh weh. Paul brach der Schweiß aus. Was sollte er tun? Doch Opa Paul musste sich entscheiden, und zwar schnell, denn er hatte Kaffeedurst. So kaufte er einen Kaffeeautomaten, der den Kaffee mahlte und anschließend aufbrühte. Er besorgte auf dem Heimweg noch Kaffeebohnen und freute sich auf eine frische Tasse Kaffee. Oma Luise wartete schon.

Stolz präsentierte Paul das neue Gerät, das nicht gerade billig war. Oma Luise verzog das Gesicht. Sie sah nicht erfreut aus. Dann rief sie: „Was ist das? Wie soll ich denn damit fertigwerden? Was hast du da bloß gekauft?“ Paul hantierte, klapperte und raschelte, holte Tassen hervor und lächelte, als der Kaffeeautomat brodelte. Bald zog der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee durch die Küche. Und siehe da, er schmeckte vorzüglich.

Luise war nun doch ganz begeistert und meinte: „Man muss doch immer wieder mit der Zeit gehen. Auf diese Weise lernen wir immer etwas Neues dazu.“

Ein Ausflug in den Tierpark

Es war ein wunderschöner Sommertag im Juli. Die Sonne schien warm vom strahlend blauen Himmel. Es war schon fast zu warm und es hatte lange nicht geregnet. Die Erde war trocken und staubte. Paula und Sebastian saßen beim Frühstück. Es gab Toastbrot mit Butter und Erdbeermarmelade. Dazu ein schönes Tässchen Kaffee. Zwischen zwei Happen sagte Paula: „Lass uns heute mal in den Tierpark gehen. Da ist es schön schattig. Außerdem gibt es dort den schönen Streichelzoo. Und den liebe ich doch so.“ Sebastian war einverstanden, er fand die Idee ganz toll. Nach dem Frühstück wollten sie sich fertig machen.

„Ich ziehe meine Lieblingsjeans und mein buntes Sommerhemd an“, meinte Paul. Seine Frau Paula runzelte die Stirn und meinte: „Da wirst du nicht mehr reinpassen. Dein Bauch ist viel zu dick geworden.“

„Papperlapapp“, knurrte Sebastian und stieg in die Hose. Paula holte sich einen leichten Sommerock aus dem Kleiderschrank und dazu eine weiße Bluse. Das passte gut zusammen. Sebastian zwängte sich derweil in die Hose. Oje, er bekam den Reißverschluss nicht zu. Er zog den Bauch ein und schaffte es, den Reißverschluss hochzuziehen. Nun noch den Knopf schließen. Dazu legte er sich auf den Rücken, zog noch einmal den Bauch ein und siehe da, der Knopf passte ins Knopfloch. Sebastian bekam kaum Luft, aber er gab es nicht zu. Die enge Jeanshose kniff am Po und am Bauch. Es drückte und zwickte überall. Sebastian biss die Zähne zusammen und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

Wenig später waren sie im Tierpark. Im Schatten der Bäume war es angenehm kühl. Paula steuerte auf den Streichelzoo zu. Sie liebte es, die Ziegen und Schafe zu streicheln. Es gab auch viele Jungtiere und die waren besonders herzig. Paula hatte Spaß und streichelte ein kleines Zicklein.

Plötzlich kam ein Böckchen angestürmt. Der junge Ziegenbock steckte neugierig seinen Kopf unter Paulas Sommerrock. Paula erschrak und kreischte. Sie rief ihren Mann. Der stand außen am Zaun und grinste. Der Ziegenbock hob den Rock seiner Frau hoch, knabberte am Stoff und verschwand wieder darunter. Mit seinen Hörnern spielte er mit dem Rock. „Sebastian, bitte hilf mir doch, nimm das Böckchen mal weg“, schrie seine Frau. Sebastian eilte zu seiner Frau. Er bückte sich, um das Böckchen zu fassen. Da krachte es. Es machte ritsch und ratsch. Die Hose war geplatzt. Die ganze Hosennaht aufgerissen. Sebastian erschrak und fasste sich ans Gesäß. „Oh nein, oje, oje“, rief er.

Auch das Ziegenböckchen hatte sich erschrocken und wollte weglaufen. Doch es blieb mit seinen Hörnern im Rock hängen. Da machte es noch mal ritsch und der Rock war zerrissen. Rock zerrissen, Hose geplatzt, das war zu viel. Paula und Sebastian eilten schnell nach Hause. Später, bei einer guten Tasse Tee, mussten die beiden herzlich lachen. Es war trotz allem ein schöner Tag gewesen.

Das Hemd, das klemmt (Reimgeschichte)

Der Paul zieht an das neue Hemd,

doch was ist das, es spannt und … (klemmt),

zu dick ist der Bauch,

und der Hintern … (auch),

wie konnte das passieren,

ging er doch jeden Tag … (spazieren),

doch Tatsache ist, das Hemd

ist zu eng und … (klemmt),

Paul will den Bauchumfang messen,

er muss dringend weniger … (essen),

das Maßband zeigt ihm an,

dass er so nicht weitermachen … (kann),

es müssen ganz munter,

fünf Kilo … (runter),

zwei Wochen strenge Diät,

und kein Bier mehr so … (spät),

keine Haxe, Bauchfleisch und Wurst,

nur noch Wasser gegen den … (Durst),

Obst, Gemüse und Salat,

am Sonntag gibt’s auch mal … (Spinat),

das alles ist dann sehr gesund,

man wird fit und die Welt ist … (bunt),

und siehe da, dann passt das Hemd,

und nichts mehr … (klemmt).

Eine Maschine Buntes

Es war Dienstag und eigentlich wollte Klara die Fenster putzen. Andererseits wartete die bunte Wäsche darauf, gewaschen zu werden. Und weil die Sonne so schön vom blauen Himmel schien und ein wenig Wind ging, entschied sie sich kurzfristig um. Die Fenster mussten warten, die Wäsche ging vor. Es war das ideale Wetter für eine Maschine Buntes. Draußen auf der Leine würde der Wind sie herrlich trocknen. Es gab nichts Besseres für die Wäsche. Sie duftete anschließend so herrlich nach Sonne. Außerdem konnte man sich gut das Bügeln sparen. Das hat dann schon der Wind übernommen. Also ab mit der Wäsche in die Waschmaschine. Waschpulver dazu und den Schalter auf Buntwäsche stellen. In der Zwischenzeit war Zeit für eine Tasse Kaffee. Klara knabberte einige Schokoladenkekse dazu. Schließlich musste man bei Kräften bleiben.

Die Wäscheleinen befanden sich auf einer Wiese hinter dem Haus. Als die Maschine Buntes fertig war, lief Klara in den Hof. Zunächst putzte sie mit einem feuchten Lappen die Leinen ab. Klara war da pingelig. Saubere Wäsche gehörte auf eine saubere Leine. So, nun konnte sie die Wäsche aufhängen. Das machte sie sehr sorgfältig. Klara war zufrieden, als alles hing. Nun konnten der Wind und die Sonne die Teile trocknen.

Doch was war das? Plötzlich zwitscherte und piepste es über Klara. Klara sah hoch. Jede Menge Spatzen flatterten um sie herum. Klara klatschte in die Hände: „Nee, nee, so geht das nicht. Husch, husch, weg mit euch.“ Sie klatschte weiter und fuchtelte mit den Armen in der Luft herum. Immer im Wechsel. Klatschen und fuchteln. „Ihr werdet mir nicht auf die Wäsche kacken“, rief sie den Vögeln zu. Dann klatschte es feucht auf Klaras rechten Arm. Ein Vogelkack. Dann klatschte es auf ihren Kopf. Noch ein Vogelkack. Das war zu viel. „Es reicht“, schrie Klara den Vögeln zu. Dann lief sie in die Wohnung.

Arm waschen, Haare waschen, Klara war erst mal beschäftigt. Doch die Sorge um ihre Wäsche trieb sie an. Völlig fertig lief sie nach draußen, sie war ja auch nicht mehr die Jüngste. Sie erwartete das Schlimmste. Schmutzige Wäsche durch Vogeldreck. Sie würde alles noch einmal waschen müssen. Doch was war das? Die Wäsche war sauber und sogar schon trocken. Klara nahm die Buntwäsche erleichtert ab.

Zurück im Haus sagte sie zu sich selbst: „Auf diesen Schreck brauche ich erst mal einen schönen Eierlikör. Den habe ich mir verdient.“

Ein Kaffeebecher erzählt

Es kam eine Zeit, da tranken die Menschen ihren Kaffee lieber aus großen Kaffeetassen. Sie nannten diese Tassen Kaffeebecher oder Kaffeepott. Da passte mehr rein und man musste nicht so oft nachgießen. Eigentlich ganz praktisch. Und genau in dieser Zeit entstand ich. Ich stelle mich mal kurz vor. Ich bin Laura, ein Kaffeebecher. Kaffeepott höre ich nicht so gerne. Ich fühle mich nicht wie ein Pott. Ich bin ein schöner, mit Rosen bemalter Kaffeebecher, aus Porzellan. Handbemalt übrigens, so viel Zeit muss sein.