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Sie lässt sich ein. Obschon sich alles im Kreis dreht. Auf ihre Stimme des Herzens. Welche sie ruft, auf eine Reise zu den Delfinen zu gehen! Die ein grosses magisches Abenteuer werden soll. Ungeahnte Türen öffnen sich. Ägypten. Der heilige Tunnel. Die magische Insel. Die Schlüssel der Ewigkeit. Die vielen Lichttore. Allverbundenheit. Ihre Freunde, die Wale und alle anderen Wesen. Sie fühlt und ist. Und dann landet sie inmitten einer Pyramide. Ihr Tempel. Angekommen. Im NICHTS. Und auch in ALLEM. Sie erkennt sich und auch, wieso sie da ist. Sie öffnet wieder ihre Augen und findet ihn. In ihr und um sie herum. Sie ist. Hier.
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Seitenzahl: 557
Veröffentlichungsjahr: 2024
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KAIMANA!
Die stillen Tränen des Meeres
Angeleitet von den Hütern der Erde, für das WERDEN des Neuen! Gewidmet allen Menschen auf der ganzen Welt, zum Wohle aller Wesen.
Geschrieben von Lina Oswald
Vorwort
Danke
Einweihung Sternentor
Der Ruf
Meine heilige Reise
Umgeben von tanzenden Delfinen
Ohana Circle
Impulse unterdrücken
Erwartungen schmelzen
Was für ein Segen
Spiegel im Außen
Trennung und Einssein
Die zwei Delfine sehen mich
Ansichten und Bewertungen
Emotionen und Gefühle
Ausgegrenzt und verstoßen
Über mich hinauswachsen
Weiches Sehen
Berührung des Herzens
Wie damals, vor jeglicher Zeit
Das Tor
Angekommen
Die heilige Zusammenkunft
Nagwals Botschaft
Das Paradies auf Erden
Die heilige Lichtsäule
Die Wale und ihre Magie
Es ist Zeit für die Insel
Der kraftvolle Regenbogen
Der Blumenkranz und die Blumenkette
Der Walsänger
Wer ich bin
Annahme des Schattens
Urwunde der Andersartigkeit
Zauber und Magie
Der heilige Tempel
Wenn Gott übernimmt
Der Traum mit Adonai
Die passenden 12 Schlüssel der Ewigkeit
Verschiedene Welten auf einmal
Gemeinsames Dienen und Wirken
Mein einzigartiges SEIN
Meine Gabe
Hinter der Leere
Vereinigung mit Akbal und Adonai
Ich bin neu
Vom Schatten ins Licht
Lemurien Mu
Ein friedvoller und liebevoller Mitspieler sein
Der heilige Berg ruft
Der heilige Wasserfall
Mich den Göttern stellen
Die Perle
Die Rückkehr
Meinen Platz einnehmen
Der heilige Spaß des Lebens
Abschied nehmen
Das wahre Leben
Mein heiliger Tempel im wahren Leben
Die Weiblichkeit
Wirkung des heiligen Tempels
Kreise schließen sich
Meine Freundin Rosalie
Das Paradies hinter der Leere
Vollendung
KAIMANA, DER DIAMANT UND DIE KRAFT DES MEERES
1) Reise in die Lichtsäule, das leere Buch der Ewigkeit
2) Die 12 Schlüssel und das lebendige heilige Gebet von Kaimana
3) Erlösung der Trennung
4) Brief der magischen Insel für dich
Über die Autorin
Mit dem Öffnen dieses Buches strömt goldener glitzernder Sternenstaub empor, welcher dich auf eine Reise voll von Wundern und Magie einlädt. Der Sternenstaub kitzelt deine Nase, berührt dein Herz und umhüllt dich mit seiner warmen Frequenz. Dann zeigt er ein paar Schritte vor dir ein Tor, welches du durchschreiten darfst, das dich führt auf eine heilige Reise. Der Sternenstaub zeichnet für dich als Einladung ein großes Herz, in welchem geschrieben steht: «Herzlich willkommen, schön dass du hier bist!»
Es ist nämlich eine besondere Buchreise. Das Buch wurde nicht einfach geschrieben, weil ich als Autorin mal Lust dazu hatte. Nein. Es wurde geschrieben, weil meine Seele genau zu gegebener Zeit dies schreiben wollte. Es ist ein Seelenbuch. Ein Seelenbuch ist einzigartig, weil es sich selbst schreibt. Seite für Seite. Die Seele führt durch die Zeilen und durch die Kapitel. Sie zeigt deutlich, was reinkommt und was nicht. Ob es einem gefällt oder nicht. Ein Seelenbuch ist eine besondere heilige Reise. Die alles verändern kann. Bei einem Seelenbuch geht es niemals darum, etwas besonders gut zu machen. Es geht vielmehr darum, das was von oben reingegeben wird, in Worte und Zeilen zu fassen. Sozusagen Kanal zu SEIN für das, was geschrieben werden möchte. Dieses Buch ist auch eine Einladung, etwas hinter den Worten wahrzunehmen, sozusagen mit dem Herzen zu lesen. Weil das Buch voller Hingabe und mit viel Liebe geschrieben worden ist. Heilige Frequenzen. Downloads. Schlüssel. Wunder. Magie. Zauber. Bis in die tiefsten Tiefen. Stille. Liebe!
Der Sternenstaub stellt das Buch in vier Teilen vor! Im ersten Teil beginnt die Reise, fließt über in die Ewigkeit, die in den zweiten Teil führt, vollendet sich im dritten und vollbringt sowie vereint sich im vierten Teil. Ich lade dich gerne ein, vor allem ab Teil zwei, einen Gang zurückzuschalten. Die Seiten langsam zu kosten und zu nehmen. Vielleicht sogar ein Kapitel pro Tag zu lesen. Den Frequenzen Raum zu geben. Gewisse Kapitel zu wiederholen. Dir das ganze Buch ein zweites Mal oder mehrmals zu gönnen. Vielleicht möchtest du sogar einmal im Jahr im August diese Buchreise erleben und dabei erfahren, dass sich bei jeder Reise etwas Neues offenbart. Ja. Ein Seelenbuch ist lebendig. Es ist gefüllt. Voll. Von Leben. Es wandelt sich, wandelt dich und führt dich durch das Buch selbst. Der Sternenstaub breitet sich aus und führt in die Dankbarkeit.
Ich danke mir selbst! Ja! Zuerst mir selbst! Dieses Buch hat mich an den ersten Platz gesetzt, auch in meinem Leben. Ich danke mir, dass ich diesen Weg gegangen bin. Durch tiefe Täler geschwommen bin und hohe Sprünge gewagt habe. Immerwährend wissend, dass alles goldrichtig ist. Dass das Höchste sich offenbart. Von selbst. Dass ich bin. Geführt. Und EINS mit Gott. Ich danke meiner Mamma Giacumina von Herzen. Mein Vorbild im SEIN. Die bedingungslos ist und liebt. Immerwährend. Geduldig und selig. Die pure Hingabe an das Leben selbst ist. Ich danke meiner langjährigen Freundin Christa-Maria. Sie hat mich in die Welt der Delfine, Wale und Hawaii initiiert. Sie hat den Ruf in mir erweckt, sodass ich nur noch damit fließen konnte. Ich danke meiner wundervollen Freundin Suade Iris Rosalie. Für den intensiven Austausch in den letzten Monaten. Für das gegenseitige Begleiten im heiligen Raum unter Frauen. Ich danke meinem Patenkind Selina für das sofortige Ja, dieses Buch mit ihren puren und reinen Bildern zu illustrieren. Es ist ein Segen, dass diese Bilder diese Geschichte untermalen und frequentieren. Ich danke Bettina vom Seelenbuch-Verlag für die klare und liebevolle Begleitung der Geburt dieses Seelenbuches. Für diese Reise, die mein ganzes Leben verändert hat. Es ist Klarheit und Liebe zur Wahrheit und zum Detail, die das vollbringen ließ, was damit vollbracht wurde. Ich danke Arthur für die liebevolle Begleitung unserer Kinder, während diese Zeilen zu Papier geflossen sind. Und auch für die Präsenz und das mir immer wieder den Rücken freihalten. Ich danke meinen geliebten Kindern, Luan und Anela, dass wir uns gewählt haben und uns begleiten. Stets meine Meister, die ich bedingungslos LIEBE. Bis in alle Ewigkeit. Ich danke von Herzen ALLEN, die in irgendeiner Weise Beitrag waren auf meinem Weg. Ich DANKE allen Delfinen und Walen für ihre Weisheiten und Lehren.
Für die kraftvollen Einweihungen, Lichttore, Aktivierungen, Frequentierungen und die liebevolle Begleitung. Tiefe Berührung und Liebe ist immerwährend. Ich danke Mutter Erde selbst, die uns alles zur Verfügung stellt, was wir brauchen. Dem Ozean, unserem heiligen Tempel, der die pure Fülle ist. Der Sonne, die uns mit Leben erweckt. Dem Universum, das uns die Unendlichkeit sichtbar macht. Der magischen Mondin und ihrer Liebe, unseren Verbündeten, den Sternen, die uns immer wieder mit ihrem Sternenstaub segnen und alle weißen, farbigen und roten Regenbögen, für die Verbundenheit und Magie im SEIN und für ihre Brücken in andere Welten. Ich danke dem Leben selbst, für die Wunder, die mich stets staunen lassen. Ich danke allen Flüssen, Seen und Bächen. Dem fließenden Wasser, der Quelle, die unser GOLD und heilig ist und uns noch lange mit Mineralien und wertvollen Informationen erhalten bleibt. Ich danke den kristallinen kraftvollen Bergen, die stets das heilige Wasser reinigen und die kristalline Matrix im Wasser erhalten. Ich danke DIR, Gott, für die Führung und deine bedingungslose Liebe. Die mich stets berührt. Ja. Mit DIR lebe ich die schönste Liebesbeziehung! Ich DANKE DIR, dass du diese Zeilen liest! Danke. Es ist.
Nun wünsche ich dir auf diesem Wege eine wundervolle, heilige Reise und möge sie dich erinnern, wer du in Wahrheit bist und wozu du da bist. Möge sie mehr Liebe, Frieden, Einheit, Fülle und Freiheit für dich und alle Wesen kreieren.
In Liebe, deine Lina
Nun strömt wieder glitzernder goldener Sternenstaub vor dir empor und hüllt dich ganz damit ein. Das Tor zeigt sich wieder und lädt dich ein, den Schritt zu wagen, wirklich durchzuschreiten. Auf die andere Seite zu gehen und zu SEIN. Nun bist du bereit. Jetzt. Du gehst den Schritt in das Nichtwissen! Es vibriert, während du durchgleitest. Als du da bist, wird es still und weit. Der Sternenstaub verführt dich nun in die Wirklichkeit des Jetzt, die sich wie ein stiller und vibrierender Traum anfühlt, jedoch womöglich wirklicher und realer ist als das, was wir glauben zu kennen und zu sein. Umhüllt und durchdrungen von Sternenstaub atmest du nun langsam aus und wieder ein und tauchst tief in den gegenwärtigen Moment hinein. Mit jedem Ausatmen sinkst du tiefer in dein SEIN. Öffnest dich mehr und mehr für die Ewigkeit. Und bist plötzlich im Ozean. Im Ozean der Liebe. Dein Kopf ist still! Dein ganzer Körper entspannt sich und wird weich und weicher. Je tiefer du gleitest, umso mehr Grenzen lösen sich auf. Die Formlosigkeit offenbart sich. Ja, an dem Ort gibt es weder Raum noch Zeit. Du bist. Im SEIN. In dir vereint. Angekommen und All-Eins. Du bist. Es ist. Kein Zufall, dass genau du dieses Buch in deinen Händen hältst. An dieser Stelle danke ich dir nochmals von HERZEN, dass du dich auf diese Reise begibst. Ein Abenteuer der Liebe zu dir, zum Meer, zu den Delfinen und Walen und allen anderen Wesen der Erde. Der Verstand wird vielleicht nicht alles begreifen! Das Herz aber wird wissen. Danke, dass du dir dafür die Zeit nimmst. Denn der Wandel des Neuen ist hier und jetzt. In diesem Moment bereits geschehen. Ich ehre und anerkenne DICH. Denn du bist da. Im Ozean. Im Wasser. Umhüllt von Liebe, tauchst du noch tiefer in dein Sein. Jetzt. In die Stille. Plötzlich hörst du von weitem das Klicken der Delfine. Das Klicken kommt näher und wird lauter.
Du siehst ihre Umrisse, du fühlst, dass sie zu dir kommen. Schon sind sie da. Freudig schwimmen sie um dich herum und führen dich tiefer in den Ozean hinein. So tief, dass du plötzlich besondere Klänge vernimmst. Klänge, die dich vollständig einnehmen. Du bist ergriffen. Die Gesänge der Wale. Um dich herum. Eine Symphonie. Ein Orchester. Von allen Seiten bist du umarmt von ihnen. Heilig ist es. Ein großer Segen. Du empfängst ihre kristallinen Frequenzen. Alles vibriert. Du öffnest dein goldenes Tor des Herzens und lässt sie rein. Tief in deine Zellen hinein. Dort sind sie nun, bis in alle Ewigkeit. Die Delfine und die Wale begleiten dich auf dieser Reise. Sternenstaub. Ja, es ist Zeit für die Offenbarung der höchsten Wahrheit. Es ist Zeit für die große Liebe, die du selbst bist. Du bist der pure Segen. Vollkommen. Liebe. Alles wandelnd zu Sternenstaub. Es ist schön, dass wir gemeinsam reisen. Eine Reise in das Paradies hinter der Leere. Hier. Und. Jetzt. Die reale Wirklichkeit. Willkommen. In der Unendlichkeit des SEINS. Angebunden an das kosmische Bewusstsein, tief verwurzelt in Mutter Erde bist du. Reines Licht. Du bist das Alles und das Nichts! Du bist. Ab jetzt da. Du siehst. Die Farben, die Schönheit und die Fülle des Lebens wie nie zuvor. Ein tiefer Frieden stellt sich ein. Ein weit offenes Herz. Du bist frei und durchdrungen von Frequenzen der puren Reinheit und Wahrheit. Dein ganzes Seelenlicht entfaltet sich wie in keinem deiner Leben zuvor. Du bist neu. Angekommen. Zu Hause in dir. Ganz da. Du weißt nun, wer du bist, wer du immer warst und immer sein wirst. Licht und Liebe. Du weißt nun auch, wozu du da bist. Für den Frieden und um zu LIEBEN. Du stehst nun da mit deiner Perlenkette eingeweiht und in die Ewigkeit eingereiht. Du verschenkst DICH. Du webst Kreise des Lichts und flechtest Einheit, streust dabei Sternenstaub und frequentierst mit deinen Schlüsseln die Wahrheit. Auf deinem Weg nimmst du alle und alles mit. Bis in alle Ewigkeit. Wellen der Dankbarkeit und Gnade durchfluten dich! Tief erfüllt und glückselig lebst du dein wahres LEBEN, deine BERUFUNG, den FRIEDEN, die FÜLLE und die FREIHEIT hier auf Erden. Du BIST jetzt und immerwährend. Ja, du bist. Ein Geschenk des Himmels. Danke, dass es dich gibt. Du bist. Es ist. Eine besondere Reise, denn ob Mann oder Frau …
Echt jetzt? Diese Anzeige auf Facebook, mit ihren wunderschönen Bildern und dem sehr bewegenden Text, springt mich regelrecht an und lässt mich nicht mehr los. Ich ärgere mich über mich selbst, denn ich hätte Besseres zu tun, als hier meine Zeit zu vergeuden. Wie so oft in meinem Leben und nur aus purer Langeweile wollte ich ein bisschen auf Facebook surfen. Anstatt den wesentlichen und sinnvollen Dingen nachzugehen. Diesmal aber ist etwas anders. Es bleibt nicht langweilig, denn die Anzeige triggert und flasht mich gleichzeitig. Sie zieht mich in ihren Bann. Innerlich zerrissen will ich sie irgendwie lesen und doch nicht. Es ist ganz komisch, denn kaum lese ich ein paar Sätze, weiß ich nicht mehr, was ich gelesen habe. Eigenartig, wie wenn mein Verstand nicht mehr richtig funktionieren würde. Mein Körper aber reagiert und beginnt sofort zu vibrieren, mein Herz klopft bis zum Hals und mir wird ganz heiß und übel. Jetzt schauen mich wieder diese Delfinaugen an, mit diesem liebevollen und freudvollen Blick. Ich schmelze dahin, diese Augen, dieses Lachen, diese Energie. Es zieht mich regelrecht zu ihnen in diese Bilder hinein. Noch darin badend, höre ich plötzlich eine tiefe Stimme, die zu mir spricht: «Diese Reise ist für dich, Kaimana!» Augenblicklich drehe ich mich um. «Wer hat gerade zu mir gesprochen?» Mein Herz pocht bis zum Hals! «Wer bist du? Wo bist du?» Ich sehe niemanden. Es wird mir ganz mulmig in der Magengegend und heiß. Was geschieht hier mit mir, frage ich mich. Komisch. Habe ich es mir eingebildet? Ich drehe mich wieder zum Laptop um und plötzlich höre ich die tiefe Stimme erneut: «Diese Reise ist für dich, Kaimana!» Ich drehe mich wieder um. «Wer bist du?», frage ich. «Was willst du hier?» Ich kann immer noch niemanden entdecken! Mittlerweile sitze ich hier vor meinem Laptop mit knallrotem Kopf. Wahrscheinlich beginne ich zu spinnen. Was ist nur mit mir los? Ich bemerke, dass draußen die Nacht anbricht. Ich öffne das Fenster und lehne mich hinaus.
Das tut gut, es beruhigt mich wieder. Ich höre das Plätschern des Brunnenwassers von meinem Lieblingsbrunnen, welcher direkt vor unserem Haus ist. Dieser Brunnen schenkt uns das beste Wasser der Welt. Wann immer ich von einer Reise nach Hause komme, trinke ich zuerst von diesem klaren Bergquellwasser, welches direkt aus den Bergen oberhalb vom Haus entspringt. Mmmmmhhhh … Das Beste, was es gibt. Jetzt atme ich die kalte Luft ein paar Mal tief ein und aus und lasse meine Gedanken treiben! Was, wenn diese Stimme mir den Weg weist und diese Reise wirklich für mich ist? Was, wenn ich genau auf dieser Reise mein Glück finde, meine Erfüllung in mir? Was, wenn das der Ruf meines Herzens ist? Und was, wenn ich mir das alles einbilde? Ich schwelge noch eine ganze Weile in solchen Pro- und Kontra-Gedanken und gucke dabei zu den Sternen. «Was meint ihr denn, meine Freunde, ihr großartigen kosmischen Lichter! Ist diese Reise wirklich für mich?»
Ich tauche für einige Zeit in die Sternenbilder ein. In den Bergen ist der Himmel so klar und die Sterne sind leuchtender als an anderen Orten auf der Welt. Auch wenn ich noch nicht so weit gekommen bin bisher, glaube ich daran, dass sie hier besonders sind. Sie sind meine Gefährten. Und wie so oft flüstern sie mir eine Idee zu. Ich soll die Anzeige mal ganz durchlesen, bevor ich ins Bett gehe. Voller Vertrauen. Denn ich werde mich sowieso richtig entscheiden. Ich entspanne mich dadurch wieder ein bisschen mehr. «Danke und gute Nacht, meine lieben Sterne, bis morgen», flüstere ich ihnen zu, schließe das Fenster ganz sanft und bewege mich zum Laptop zurück, wo ich die Anzeige wieder vor mir finde.
Erstrahle dein Seelenlicht!
Diese Reise ist magisch und sehr besonders.
Sie führt dich zu dir, an deinen wahren Platz im Leben.
Dadurch entfalten sich deine Gaben wie von selbst.
Dein ganzes Seelenlicht erstrahlt in die Welt.
Die Delfine rufen dich,
um auch mit dir Lichtkreise zu weben.
Fühlst du einen Ruf in deinem Herzen?
Wenn ja, ist dieser Platz für DICH!
Wir verbringen eine ganze Woche auf der Habiba,
einem wunderschönen Boot auf dem Roten Meer.
Wir tauchen in das ozeanische Bewusstsein ein,
begegnen achtsam den Delfinen und genießen
unsere gemeinsame magische Zeit in der Ohana.
In einer Ohana, was auf Hawaiianisch Gemeinschaft
oder Familie bedeutet, gehören alle dazu und
sind gleichwertig wichtig, als Teil des Ganzen.
Die Delfine leben genau das vor in ihren Delfintribes.
Die Delfine nehmen immer alle mit und integrieren jede Kraft.
Wir machen es ihnen gleich. Eine Woche auf dem Boot
lädt dazu ein, ganz aus dem Kern DU zu SEIN!
Die Delfine sind hochfrequente Wesen. Kein Wunder,
dass sich so viele Menschen zu ihnen hingezogen fühlen.
Sie erhöhen die Schwingung der Erde, der Menschen
und Tiere, gleichen aus und harmonisieren die Felder.
Mit ihren Ultraschallwellen, die sie aussenden,
bewirkten sie schon eine Menge Wunder. Ja, sie erinnern,
wer wir in Wahrheit sind und wozu wir da sind.
Komm mit auf die Reise und erinnere dich!
Du bist hier, um dein ganzes Licht in die Welt zu erstrahlen!
Ich habe diese Worte mittlerweile dreimal gelesen und darauf geachtet, was dabei mit mir passiert. Sie bewegen mich tief. Mein Körper reagiert, mein Herz klopft nach wie vor wild und es wird mir ganz heiß. Puuuuaaahhhh. Wenn ich nur wüsste, was das bedeutet. Ich erinnere mich nicht, dass ich mich je so gefühlt habe, vor allem nicht beim Lesen einer Anzeige. Es ist neu. Dem Ruf zu folgen und hier einen Platz einzunehmen, würde wirklich bedeuten, dass ich viele Komfortzonen überwinden müsste. Ich bin in den Schweizer Bergen aufgewachsen und war bisher nur in Europa unterwegs. Ich habe in Deutschland und Österreich einige Aus- und Weiterbildungen oder Freunde besucht. Aber immer per Zug oder Auto. Das ist für mich sicherer. So geht Reisen ganz gut. Ja klar. Aber Fliegen? Ich bin noch nie geflogen. Und zwar ans Meer? Ich habe ganz einfach Angst vor dem Meer und vor Haien. Mit diesen Voraussetzungen nach Ägypten zu reisen, um auf dieses Boot zu gehen und eine Woche irgendwo im Roten Meer zu sein, ist fast leichtsinnig. Ein Teil in mir hofft, dass ich diese Reise einfach vergesse! Dann ist sie vom Tisch. Punkt. Definitiv geht mein Allerwertester hier so richtig auf Grundeis. So, jetzt ist aber Schlafenszeit. Ich schließe den Laptop und gehe todmüde ins Bett. «Ja, darüber schlafen war immer schon die beste Medizin», sage ich zu mir und beruhige mich zugleich mit meinen eigenen Worten.
Die darauffolgenden Tage und Nächte waren super intensiv! Nachts träumte ich meistens vom Meer und den Delfinen und im Alltag begegnete ich ihnen immer wieder in Zeitungen, im Fernsehen oder auf Plakaten. Es ist wie verhext und so, als würden sie mich die ganze Zeit rufen. Über alle möglichen Kanäle. Heute Morgen, als mich per Zufall wieder diese freudvollen Delfinaugen aus einer Zeitung heraus anschauen, muss ich es einfach tun. Direkt dem Impuls folgen. Und zwar, bei der Reiseleitung mal abklären, ob es überhaupt noch einen Platz gäbe für mich. «Bingo, was für ein krasser Impuls.» Ich lache selbst über mich, denn auf diese Idee hätte ich schon längst kommen können. Ist die Reise bereits ausgebucht, hätte es mir einige Adrenalinwellen erspart. Aber gut, lieber spät als nie, denke ich mir. Und klar hofft ein Teil in mir, dass die Reise bereits ausgebucht ist, denn dann könnte ich das alles einfach loslassen.
Um das herauszufinden, brauche ich die Kontaktdaten, die in der Anzeige zu finden sind! Die Anzeige habe ich irgendwo auf meinem Desktop abgespeichert! Oder habe ich sie doch schon gelöscht? Nein, da ist sie ja. Ich öffne die Anzeige und mein Herz beginnt sofort wieder zu pochen. Es ist schon eigenartig, wie kraftvoll diese Energie ist. Wie abgefahren muss denn die konkrete Reise sein, wenn die Anzeige mich schon dermaßen umhaut!!!
Okay, in der Anzeige ist alles wunderbar aufgeführt. Die Reiseleitung bietet zur Kontaktaufnahme ihre Telefonnummer oder Mailadresse an. Ich schreibe lieber eine E-Mail, denn telefonieren tue ich nicht so gerne. Und je nachdem, was für eine Antwort ich betreffs der Reise bekomme, habe ich dadurch Zeit, dies alles schön auf mich wirken zu lassen. Das fühlt sich auf alle Fälle sehr stimmig und entspannt an. Die Mailadresse lautet: [email protected], wie schön ist das denn bitte! Ich schreibe mal ganz nüchtern und distanziert: «Hallo, liebe Reiseleitung, gerne möchte ich wissen, ob Sie für die Delfinreise nach Ägypten, die im August 22 stattfindet, noch einen freien Platz haben. Liebe Grüße, Kaimana» Ich klicke auf Senden und schon ist die Mail weg. Booom! Umgehend bezweifle ich meinen Schritt und möchte ihn wieder rückgängig machen. «Oh Mann, Kaimana», sage ich zu mir selbst. «Jetzt lass es mal gut sein. Entspanne dich einfach und lass dich überraschen, was zurückkommt! Ist ja noch keine Buchung. Ich habe nur gefragt, ob ein Platz frei ist.» Ich kontrolliere mich so was von, das gibt es doch gar nicht. Es ist nicht auszuhalten mit mir. Puuuh, ein bisschen frische Luft würde mir jetzt ganz guttun. Ich geh mal mit meinem Hund Flora eine Runde in den nahe gelegenen Wald spazieren. «Komm Flora», rufe ich ihr zu. Bereits auf dem Weg zum Wald erreichen mich verschiedene Blumendüfte. Die Vielfalt an Wildblumen und Schmetterlingen ist hier enorm. Ich staune immer wieder, als wenn ich dies zum ersten Mal erleben würde. Und mmmmmh, die frische und reine Bergluft ist in der Tat paradiesisch. Sie klärt mich sehr schnell, darüber bin ich auch sehr dankbar. Dann tauche ich in die Waldenergie ein und genieße den Duft der Bäume. Die Waldwesen, wie Gnome, Trolle etc. nehme ich auch wahr, wobei ich sie noch nicht wirklich sehen kann. Ich fühle sie und das ist ein freudvoller Genuss.
Flora rennt vergnügt vor mir her und schaut dann zurück, ob ich ihr auch folge. Sie kennt unseren Lieblingsweg. Sie ist bereits eine sehr alte Dame für eine Hündin. Ich liebe Flora, sie hat mich schon durch viele Lebensphasen begleitet. Ich wünsche mir, dass das noch lange so bleibt. Mein Verstand springt wieder zur Reiseleitung. «Was mache ich denn, wenn es noch freie Plätze gibt?», frage ich mich selbst.
Am nächsten Tag gehe ich, wegen meiner offensichtlichen Vermeidungsstrategie, erst gegen Abend in meine Mailbox. Die Antwort macht mir Angst. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mich tagsüber immer wieder gefragt, ob die Reiseleitung schon geantwortet hat. Und sehr bewusst die Mailbox vermieden und mich mit anderen Sachen abgelenkt! Jetzt ist es aber so weit. Ich stelle mich der Antwort. «Okay Kaimana, es ist ja nur eine E-Mail», sage ich mir selbst beruhigend. Gleichzeitig nehme ich wahr, wie mein Herz wieder bis zum Hals klopft, als würde es um was ganz Großes gehen. Ich entscheide mich nun, die Sache mit etwas Souveränität und ganz nüchtern zu betrachten. Zumindest versuche ich es. Mit dieser Absicht gehe ich in meine Mailbox rein und checke die eingegangenen Nachrichten. Und siehe da, die Reiseleitung hat schon geantwortet! «Liebe Kaimana, danke für deine Anfrage! Es gibt noch genau einen Platz, wenn dein Herz dich ruft, nimm ihn. Dann ist diese Reise defi-nitiv für dich. Willst du? Ich freue mich, von dir zu hören. Alles Liebe, deine Reiseleitung»
«Ja, ich will ihn!», schießt es aus meinem Mund völlig unkontrolliert heraus. «Oh mein Gott, was habe ich gerade gesagt?» In mir geht es ab wie auf einer Achterbahn. Alles dreht sich. Es gibt noch einen Platz! Genau einen. Das gibt es ja gar nicht. Nur noch einen Platz? Die eine Stimme in mir sagt: «Noch einen Platz! Papperlapapp. Das ist nur gutes Marketing!» Die andere Stimme in mir sagt: «Nein, es ist wahr. Dieser Platz gehört dir, Kaimana!» Ich weiß, dass es stimmt und dass es meiner ist. Woher ich das weiß, weiß ich nicht. Ich weiß, dass es so ist. Ich muss diesen Platz nehmen. Ich kann nicht mehr darüber schlafen, die letzten Wochen waren so intensiv. Ich kann die Entscheidung nicht mehr verschieben, denn sie ist klar. Ich möchte endlich Nägel mit Köpfen machen. Genau jetzt.
Ich schreibe sofort zurück. «Liebe Reiseleitung, ja, ich will, Kaimana» Das war’s. Ich klicke auf Senden und flippe gleich mal aus. Um mich ist es geschehen! Ich hüpfe rum, kreische, springe, lache, zittere und weine. Alles gleichzeitig. «Gibt es so was?» Abgefahren, das ist alles so abgefahren. Puahhh, was für ein Schritt. Es sprengt alle meine Komfortzonen auf einmal. Kann ich das händeln? Egal. Ich werde es sehen. Jetzt muss ich was Besonderes machen. Ich muss mich feiern. Unbedingt! So einen krassen Schritt habe ich zuvor noch nie gewagt! Zumindest habe ich keine Erinnerung daran. Es ist so mutig von mir, mich all diesen Ängsten zu stellen. Echt groß. Darauf will ich anstoßen, und zwar in der Badewanne. Genau das mache ich. Ich nehme mir ein gefülltes Glas Sekt und feiere mich in der Badewanne bei Kerzenlicht. Früher als wir Engadiner, ich und meine damaligen Freunde, gerne Partys gefeiert und auch getrunken haben, waren stärkere Drinks eher was für mich. Heute genieße ich ab und zu mal ein Glas Wein oder Sekt. Während sich die Wanne mit der blauen Nachtkerzenessenz füllt, zünde ich drei schöne blaue Kerzen an und lege mein Glas und ein paar Tiare Blumen bereit. Die Badewanne ist mittlerweile gefüllt, mein Körper nackt und ready zum Eintauchen. Der pure Genuss erwartet mich. Das warme Wasser umarmt meinen Körper weich und geschmeidig! Der Duft der blauen Nachtkerze strömt durch meine Nase in mich hinein und entspannt mich. Die Kerzen runden die ganze sinnliche Sinfonie ab. «Auf dich, Kaimana, du mutige Kriegerin! Ich feiere dich sehr für diesen Schritt, möge er all deine Türen öffnen. So ist es. Danke. Danke. Danke.» Der prickelnde Sekt in meinem Mund zerläuft so wundervoll und ich bin tief berührt von mir selbst. Ein paar stille salzige Tränen fließen an meinen Wangen runter und vermischen sich mit dem Badewannenwasser. Ich schließe meine Augen und tauche tief ein. In einen Traum. Darin kommen die Delfine zu Besuch. Sie schwimmen um mich herum, stupsen mich an, lächeln und sagen: «Wir freuen uns auf dich, Kaimana.» «Ich freu mich auch auf euch», sage ich und tauche ganz tief ab und weit weg.
Am nächsten Morgen habe ich schon eine Nachricht von der Reiseleitung in meiner Mailbox. Sie schickt mir alle Infos und die Rechnung zu, aber zuerst feiert sie mich so richtig ab für meinen großen Mut. Sie muss wohl ahnen, dass mir diese Reise so richtig Angst macht.
Sie erwähnt Themen in der Mail, die mich total überraschen. Für sie aber scheint es das Normalste der Welt zu sein! Zeilen wie diese tun mir einfach gut! «Es ist möglich, dass durch diese Entscheidung Ängste hochkommen, Kaimana. Wenn das so ist, umarme sie alle, heiße sie willkommen, im Wissen, dass sie nicht die Wahrheit sind! Umarme und liebe sie, sodass sie sich auflösen und von selbst dahinschmelzen. Was bleibt, ist die Wahrheit.» Aufatmen. Diese Zeilen entspannen. Ich atme nun tiefer als zuvor. Irgendwie bin ich überrascht. Ich fühle mich plötzlich sicherer. Zudem schreibt sie auch, dass ich mich jederzeit melden darf! «Egal wie klein oder groß deine Fragen oder Anliegen sind, Kaimana, sie sind niemals zu viel und schon gar nicht doof! Nimm dich bitte ernst.»
Mit jedem Wort, das ich lese, entspanne ich mich noch mehr und fühle mich sicherer! Das Letzte, was ich lese, berührt mich fast zu Tränen. «Kaimana, lies bitte die folgenden Worte mit einer Hand auf deinem Herzen. Fühle die Worte, die Frequenzen, die Wahrheit darin. Wiederhole sie gerne immer wieder.
Ich bin jeden Moment sicher, geborgen, geschützt,
vollumfänglich genährt, umsorgt und geliebt. Fülle strömt aus
den unterschiedlichsten Quellen zu mir. Danke, es ist.»
Ich weiß jetzt, dass ich am richtigen Platz bin. Ob es die Worte sind oder ihre Energie, die mir so guttun? Wahrscheinlich spielt es keine Rolle. Die Worte sind Seelenbalsam für mich, genauso wie sie sind. Ich spüre tatsächlich und völlig unverhofft bereits eine leichte Vorfreude auf diese Reise. Vermutlich, weil ich mich sehr sicher fühle mit der Reiseleitung. Mittlerweile dauert es nur noch drei Wochen bis zum Beginn. Also habe ich noch ein bisschen Zeit, um mich um alles zu kümmern. Ich kaufe mir Schnorchel, Maske und Flossen und gehe damit ins Freibad, wie sie es mir empfohlen hat. So kann ich üben und bin vorbereitet. Das fühlt sich richtig gut an. Meinen Koffer habe ich schon fast gepackt, auch wenn es noch einen Moment dauert, bis es losgeht. Ich bin einfach gerne ready. In meinem Bauch kribbelt es ja auch schon und mit jedem Tag werde ich nervöser und aufgeregter. Drei Tage vor dem Abflug schlafe ich nicht mehr. Mit den Ängsten hält es sich aber echt in Grenzen, was mich sehr überrascht.
Rückblickend muss ich sagen, dass bisher der krasseste und intensivste Prozess vor der Entscheidung lag. Das hat echt was mit mir gemacht. Jetzt bin ich nervös, aufgeregt, freudig, gespannt, wie ein Kind, das zum ersten Mal bei einer Freundin übernachtet. Krass. Zudem schrieb mir die Reiseleitung eines Tages in einer Mail, dass geistige Delfine bei mir seien und mich sicher und geschützt nach Ägypten begleiten würden. Sie würden auch dafür sorgen, dass alles rundläuft! Bisher kann ich dem nur zustimmen. Und ja, ich habe die Delfine von Anfang an gespürt. Sie sind da. Das zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen und erfüllt mein Herz. Ich fühle sie immer wieder und das schenkt mir Vertrauen, denn sobald ich die Augen schließe, nehme ich diese wunderschöne Wärme um mich herum und in mir wahr. Sie sind einfach immer da. Dadurch fühle ich mich getragen und begleitet.
Am Tag der Abreise sitze ich im Flugzeug nach Hurghada, in der Reihe 33 am Fenster, schon angegurtet und bereit. Ich bin ganz überrascht, wie ruhig ich mich fühle. Hat es echt mit den Delfinen zu tun, die mich begleiten? Wahrscheinlich! Die Reiseleitung erwähnte noch, dass ich mich für die Wunder öffnen soll, die mir auf dem Weg begegnen werden! Es sind Wunder und keine Zufälle! Wie krass. Und kaum denke ich daran, fühle ich tatsächlich wieder diese warme Energie, die durch meinen ganzen Körper strömt. Tränen schießen mir in die Augen, ich bin tief berührt. Denn gestern noch musste ich mich übergeben, weil ich einen kurzen Angstanfall vor dem Flug bekam. Mein Verstand erzählte krasse Geschichten, dass ich einen Flugzeugabsturz erleben und deswegen niemals in Ägypten ankommen würde! Mr. Google half mir auch nicht besonders, weil ich interessanterweise noch krassere Geschichten über Ägypten fand. Lauter Beweise, wieso ich die Reise sofort hätte stornieren müssen, was natürlich Quatsch ist. Trotz dieser Zweifel, die ich so gut kenne, habe ich mich dann gestern doch überwunden, Mr. Google und meine Augen zu schließen und die Delfine wahrzunehmen. Umgehend kehrte Ruhe ein und ich fühlte mich wieder sicher! Geschlafen habe ich dennoch praktisch gar nicht, aber das macht ja nichts. Jetzt bin ich hier und kann mich ausruhen. Ich fühle mich mittlerweile pudelwohl, was für mich ein Wunder ist. Rückblickend war der heutige Tag genau so, wie es die Reiseleitung vorausgesehen hatte. Ganz fließend und wundervoll. Da kommt mein Verstand nicht recht mit oder wertet es als Zufall ab, was aber nicht wirklich stimmt, denn genau das sollen eben die kleinen und großen Wunder der Schöpfung sein! Die Reiseleitung hat uns mehrmals darauf hingewiesen, dass wir sie wirklich sehen und anerkennen sollen!
Und ja, der heutige Morgen war aus diesem Blickwinkel schon voller Wunder. Denn bereits beim Check-in-Schalter flutschte es einfach. Ich kam angelaufen und wurde sofort bedient, ohne anzustehen. Dann musste ich durch die Sicherheitskontrolle und auch da machte der Mann gerade ein neues Abteil auf, sodass ich eine lange Warteschlange umgehen konnte. Ich lief direkt zum Band und gab alles auf. Fließend ging ich durch die Kontrolle durch und musste nur noch mein Handgepäck, welches vom Gerät gescannt wurde, wieder in Empfang nehmen. Alles war entspannt. Und schon befand ich mich auf dem Weg zum Gate 33. Beim Gate angekommen, entdeckte ich direkt daneben diese kleine Kaffeebar, bei der ich einen Cappuccino holte. Am Gate wartete ich mit meinem Cappuccino in der Hand, bis wir ins Flugzeug steigen konnten. Es war unkompliziert, fließend und getragen vom Leben. Viele Menschen hatten mich bereits freudvoll angelacht an diesem Morgen und sie waren sehr hilfsbereit. Meine Freundin sagte noch vor zwei Tagen, dass ich mir am Flughafen viel Zeit einplanen müsse, denn die Warteschlangen seien so lang für Flüge nach Ägypten. Bei mir war das eben ganz anders, genau umgekehrt. Fließend und leicht. Mit einem Lächeln im Gesicht gucke ich nun aus dem Fenster und schaue zum Himmel. Ich flüstere leise den Delfinen zu: «Ihr Lieben, ich bin auf dem Weg zu euch. Ich freue mich unendlich, euch bald zu erleben.» Mein Herz wird ganz warm und pocht schneller. Genau in dem Moment tönt die Stimme des Piloten aus dem Lautsprecher. Ja, es scheint loszugehen. Er bringt das Flugzeug in Bewegung und fährt zur Startbahn, bereitet sich vor, baut die ganze Energie auf und dann legt er los. Er wird immer schneller, bis er mit unfassbarem Tempo die Startbahn abfährt und im richtigen Moment in die Luft abhebt. Der Flugstart hat schon ganz schön gekribbelt im Bauch! Wie krass das ist, dass innerhalb kurzer Zeit solch ein Tonnengewicht in der Luft ist. Er zieht höher und höher, bis wir die optimale Höhe für diesen Flug erreicht haben und das Flugzeug gefühlt waagrecht liegt. Dabei sehe ich, wie die Schweizer Berge und die Seen unter mir kleiner und kleiner werden. Dafür wird der Himmel weiter und größer, bis nur noch der blaue Himmel und zwischendurch Wolken sichtbar sind. «Uuuuaaaaaah! Das erste Mal Fliegen und ich fühle mich sicher und pudelwohl. Gibt es so was!», sage ich mir selbst. Staunend über dieses Wunder sitze ich da und schaue immer noch aus dem Fenster.
Bis ich von der Stewardess in eine andere Realität gezogen werde. Sie bietet mir was zu trinken und ein paar Nüsse an. Ich wähle einen Orangensaft, welchen ich praktisch in einem Schluck austrinke. Sie lächelt und fragt: «Möchten Sie noch einen?» «Nein danke, jetzt ist mir nach schlafen zumute», sage ich. Dafür stecke ich meine Kopfhörer an, lausche meiner Lieblingsmusik und döse sofort weg. Bis mich diese Stewardess liebevoll weckt, indem sie ganz sanft meine Hand berührt. Ich öffne meine Augen und sehe sie vor mir. «Sie konnten mich nicht hören, darum habe ich Sie berührt! Bitte verzeihen Sie mir, dass ich Sie wecken muss. Sie sollten noch, bevor wir landen, dieses Formular ausfüllen. Und Ihr Frühstück steht auch schon seit drei Stunden für Sie bereit!» Mit einem weichen Lächeln schaut sie mich an. «Danke», sage ich und lächle über mich selbst. Ich habe fast den ganzen Flug verschlafen. Auch gut. Noch ein bisschen verträumt, nehme ich das Formular samt Kugelschreiber in die Hand und fülle es aus. «Ist ja keine große Sache», flüstere ich mir selbst zu. Den Pass brauch ich dafür und die Adresse, wo ich schlafen werde, auch. «Ach krass, was gebe ich denn da an?» Ja klar, das Rote Meer. Ich schlafe auf dem Boot auf dem Roten Meer. «So, erledigt.» Nun esse ich noch was Kleines und schon höre ich wieder den Piloten sprechen. Die Landung steht in zwanzig Minuten bevor. Deswegen müssen wir die Gurte schließen, die Sitze aufrichten und die Tische zuklappen. Was für ein freudiges Announcement. Ich bin bereit. Ich gucke aus dem Fenster und sehe das Meer. Wow, zum ersten Mal sehe ich das Meer live! Die vielen Blautöne. Kraaaaaas. Wie schön das Meer ist. Ich staune. Mein Herz schmilzt. Das Flugzeug dreht vor der Landung ein paar Runden in der Luft. Dadurch sehe ich plötzlich die Wüste. Die Wüste, weit und groß. Ich bin tief berührt. Dieser Anblick wechselt durch die Umkreisungen des Flugzeuges noch ein paar Mal zwischen Meer und Wüste ab, bevor der Pilot nach einem letzten Kreis die Landung ansteuert. Das Flugzeug sinkt. Als es fast den Boden berührt, halte ich den Atem an. Dann landet er ganz sanft auf der Landebahn und bremst regelrecht das Tempo ab. Während er sich einen Parkplatz sucht, klatschen alle. Wir sind absolut sicher und angenehm in Ägypten angekommen. Als das Gurtzeichen erlischt und wir die Gurte wieder öffnen können, stehen alle auf und öffnen die Ablagefächer des Handgepäckes. Alle nehmen das Handgepäck zu sich und stehen nun zum Aussteigen bereit.
Ich mache es den anderen nach und erfahre dabei, wie es geht. Zuerst dürfen die von der Business Class rausmarschieren und dann alle anderen! Ich laufe mit der Menschenmasse durch die Gänge zum Visumstand, denn ein Visum brauche ich noch, bevor ich wirklich den Flughafen verlassen darf. Auch easy, sofort erledigt und schon geht es durch die Kontrollen, die alle super entspannt verlaufen! Dann hole ich mein Gepäck, welches schon auf dem Band seine Kreise zieht und bin draußen. «Wie kann es jetzt noch besser werden?», frage ich mich, während ich das Gebäude des Flughafens verlasse und gleichzeitig durch eine Hitzewand laufe. Uffff! Ich nehme die heiße Temperatur wahr, aber auch den geschmeidigen Wind, der stets da ist. Das ist sehr angenehm. Ich laufe mit den anderen Menschen zu den Taxis hin und schon erkenne ich meinen Namen auf einem der Taxischilder. Der Taxifahrer nimmt meinen Koffer und führt mich zum Auto. Er ist total freundlich. Er öffnet mir sogar die Tür. Ich steige ein, setze mich gemütlich hin und schon geht es los. Ich bemerke die Klimaanlage, die die Temperatur abkühlt und die schöne ägyptische Musik, die im Radio läuft. Schon werde ich direkt zum Hafen gefahren. Alles, aber wirklich alles ist im Fluss. Auf dem Weg bleibt mir aber der Mund teilweise offen stehen, weil ich so staune über diese Welt, in die ich hier eintauche. Auf der linken Seite und geradeaus auf der Straße sehe ich Autos und Busse, die an uns vorbeiflitzen, uns überholen oder hupen wie wahnsinnig. Es sieht chaotisch aus, aber der Taxifahrer selbst wirkt entspannt. Ich gehe davon aus, dass das hier normal ist. Rechts bemerke ich die Wüste und sehe plötzlich sogar Kamele, die hindurchlaufen. Krass, diese Polaritäten. Nach circa dreißig Minuten biegt der Taxifahrer in Hurghada Stadt ein und fährt plötzlich durch enge Gassen. Ich sehe so viel, dass ich nicht mal mehr sagen kann, was ich alles gesehen habe. So viele Menschen und Autos sind hier. Was mich krass beeindruckt, ist die Metzgerei, vor der das Auto kurz stehen bleibt! Da sind tote Tiere mit Tausenden von Fliegen einfach aufgehängt in dieser Hitze. Das wäre in der Schweiz undenkbar. Schon fährt er weiter und biegt links in den Hafen ein. Es wird plötzlich weiter und ruhiger. Eine eigene Welt offenbart sich mir hier in Ägypten. Eine Welt, die ins Rote Meer führt. Der Hafen. Voll von Booten. Es überrascht mich, dass es dennoch so ruhig ist. Es ist besonders für mich.
Der Taxifahrer muss bei der Barriere anhalten und etwas besprechen, bevor die sich öffnet und er weiterfahren kann. Er fährt nur noch ein paar Meter und hält direkt vor unserem Boot an. Da werde ich schon von der Reiseleitung erwartet. Ich steige aus und nehme wieder diese krasse Hitze wahr, diesmal aber ohne Wind. Jetzt erst bemerke ich, wie heiß es wirklich ist. Es sind fast vierzig Grad. Der Taxifahrer gibt mir meinen Koffer und wir verabschieden uns. Fliegender Wechsel, denn die Reiseleitung steht schon vor mir und umarmt mich. Sie heißt mich hier willkommen.
«Herzlich willkommen hier in Hurghada, liebste Kaimana. Du bist dem Ruf deines Herzens gefolgt. Ich ehre und anerkenne deinen Mut und deine Schritte, die du bisher gegangen bist. Wisse, dass nach dieser Reise nichts mehr so sein wird, wie es war. Ich lade dich daher ein, ganz bewusst diesen Schritt zu gehen. Jetzt befindest du dich noch symbolisch im Hafen der Erde, den du gut kennst. Hier vor dir ist unser wunderschönes Boot, welches für die nächsten Tage unser Zuhause ist. Mit dem Schritt über die Brücke auf dieses Boot lässt du das Alte hinter dir und öffnest dich für die Leere, aus der das Neue entsteht. In diesem Sinne lade ich dich jetzt ein, dir Zeit zu nehmen, um ganz bewusst diesen Schritt zu gehen! Lege dafür eine Hand auf dein Herz und nimm den Impuls bewusst wahr, wenn du bereit bist. Dann gehst du ihn.» Die Reiseleitung schaut mich bezeugend an und geht dann auf das Boot zu den anderen. Ich sehe, dass sie alle bereits diesen Schritt gemacht haben, da sie schon dort sitzen. Ich nehme mir jetzt dennoch in aller Ruhe die Zeit, die ich brauche und schließe dabei meine Augen. Ich lege beide Hände auf mein Herz und sinke in mich hinein. Die Worte der Reiseleitung klingen noch nach, vor allem diese hier: Nichts wird mehr so sein, wie es war. Das berührt mich tief. Ich lasse diese Berührung zu und plötzlich wird es wieder ruhig und weit. Wie eine Welle, die abklingt. Diese Ruhe ist mein klares Ja. Ich flüstere: «Ja, ich bin bereit.» In dem Moment erscheint in der Mitte der Brücke ein goldenes Tor für mich, welches ich durchschreiten darf. Wow, was für ein Flash! Ein goldenes Tor. Für mich. Ich öffne meine Augen, nehme meinen Koffer und wage den Schritt auf das Boot, den Schritt durch das Tor in das Neue. Ich atme dabei tief ein und aus und halte einen Moment inne.
Dann laufe ich zum Vorraum des Bootes, wo auch alle anderen sind. Die Koffer stehen alle noch in der Mitte des Raumes und rundherum sind gepolsterte Sitzbänke, worauf sich die Teilnehmer verteilt haben. Meinen Koffer gebe ich auch in die Mitte. Die Reiseleitung zeigt mir den Schuhkasten für meine Schuhe, denn ab jetzt brauchen wir sie nicht mehr. Wie schön, ich liebe es ohne Ende, barfuß unterwegs zu sein. Schon setze ich mich zu den anderen hin und sehe mich um. Ich sitze neben zwei Frauen, eine links und eine rechts von mir. Links von uns ist eine kleine Bar, die verschiedene Teesorten, Kaffee und eine Früchteschale bereithält. Rechts davon steht ein großer Kühlschrank mit kalten Getränken! Wir sind also gut versorgt und dürfen uns frei bedienen. Obwohl ich auch durstig bin, bleibe ich erst einmal sitzen und komme hier an, wie alle anderen auch.
Wir schauen uns noch skeptisch und eher distanziert an, wissen aber alle, dass wir nun hier eine ganze Woche zusammen sein werden. Da gibt es kein Zurück mehr. Ja, es ist schon ein Ding, auf so engem Raum mit unbekannten Menschen zu sein. Wir sind genau acht Leute, meine Lieblingszahl. In dem Moment läutet ganz sanft ein Glöckchen, das die volle Aufmerksamkeit zur Reiseleitung leitet. Alle werden ruhig. Wir sind hier.
«Herzlich willkommen auf unserer wunderschönen Habiba, unserem Goldschatz!», sagt sie. «Fühle dich hier wohl, dehne dich aus, nimm dir alles, was dir guttut und was du brauchst, und vor allem, genieße deine magische heilige Reise in dieser Ohana. Wisse, dass du während der gesamten Reise stets sicher, geborgen, geschützt, umsorgt, göttlich geführt und bedingungslos geliebt bist. Alle lichtvollen Engel, Delfin- und Walwesen haben bereits einen Kreis um unser Boot gebildet und begleiten uns während der gesamten Reise. Wir haben jeden Einzelnen und jede Einzelne hier erwartet und sind sehr glücklich, dass ihr nun alle ganz real da seid und wir unsere Reise in die Tat umsetzen können. Schließe nun bitte für einen kurzen Moment deine Augen und nimm bewusst wahr, dass du da bist. Nimm dich hier sitzend wahr. Du bist hier, für dich. Nimm deine Füße wahr, die tiefe Wurzeln in den Boden schlagen, durch das Meer hindurch, bis zum Herz von Mutter Erde. Tief verwurzelt bist du hier und jetzt. Atme tief ein und aus. Deine Füße, deine Beine und dein ganzer Schoß sind aufgefüllt mit wunderschönen weichen Erdfrequenzen. Vom Schoß strömt goldrote Energie hoch in alle anderen Körperteile! Der Wirbelsäule entlang steigt sie konzentriert hoch und verlässt deinen Kopf wie ein Strahl, der ins Universum schießt zu deinem Heimatstern und weiter zum kosmischen Bewusstsein. Dort bist du bis in alle Ewigkeit angebunden. Vom kosmischen Bewusstsein strömt goldenes Licht über deinen Kopf in dein ganzes SEIN hinein. Es füllt dich auf mit wunderschönen Sternenlichtfrequenzen. Die Erd- und Sternenlichtfrequenzen vereinen sich. Du bist tief verwurzelt und hoch angebunden, Lichtsäule im gegenwärtigen Moment. Dehne dich nun aus und nimm unsere Ohana wahr. Gemeinsam als Ohana sind wir eine große Lichtsäule. Dehne dich nun bitte noch weiter über das Boot hinaus aus und nimm die Lichtwesen wahr, die uns begleiten. Spüre ihre Liebe für dich.
Sie anerkennen deinen Mut, dass du dem Ruf deiner Seele gefolgt bist! Sie bezeugen dich in deinem großen Schritt, denn du hier gehst. Sie haben dich hergerufen, weil die Zeit gekommen ist, dich zu erinnern, wer du in Wahrheit bist und wofür du da bist. Du bist bereit, deinen wahren Platz einzunehmen. Du bist bereit, deine Berufung voller Freude im Dienst des Höchsten zu leben. Dein ganzes Seelenlicht zu erstrahlen. Du bist bereit, hier zu sein. Bereit für ein glückliches Leben. Darum bist du hier.» Während ich zuhöre, fließen mir die ganze Zeit schon die Tränen! Ich weiß nicht genau wieso. Am liebsten möchte ich sie unterdrücken, denn mir ist es ziemlich peinlich, dass ich so eine Heulsuse bin. In dem Moment sagt die Reiseleitung, als hätte sie meine Gedanken gehört: «Und bitte lass immer die Tränen frei fließen. Das ist Heilung pur! Nun bitte ich dich, ganz langsam und in deinem Tempo wieder zurückzukommen. Öffne deine Augen und schau dich bitte um, ohne zu sprechen. Sieh die anderen, die auch da sind. Sieh mit deinem Herzen. Nimm wahr, wer da ist. Nimm die Energie dahinter wahr. Lass dir dafür Zeit. Fühle.» Ich gucke rum und sehe die anderen wirklich anders. Ich nehme sie weich wahr. Ihre Gesichter sind strahlender als zuvor. Wie wunderschön sie alle plötzlich sind. Ein paar Augenblicke bleibe ich so und genieße unser Zusammensein und diese Weichheit. Das ist schön und angenehm. Nun begrüßt uns die Reiseleitung persönlich in diesem Circle! «Ich heiße dich willkommen, Anna. Schön, dass du da bist, Sarina. Fühle dich sicher, Kaimana. Beschützt und geführt, Marco. Jan und Caroline, schön seid ihr als Paar hier mit uns. Jonas, du bist ein Segen. Nina, du bist geborgen hier. Sabina, danke dass du meine rechte Hand bist und mich und uns unterstützt auf dieser Reise.»
Wenn eine Gruppe von Menschen mich direkt anguckt, bemerkt Kaimana für sich, wird es mir irgendwie komisch und unangenehm. Ich kann es kaum aushalten und werde dabei knallrot. Dafür schäme ich mich sehr. Jedes Mal von Neuem. In dem Moment läutet es wieder und die Reiseleitung führt uns weiter: «Lass nun bitte alles, was war, los. Das Feld ist frei, sodass du ganz bei dir bist. Atme bewusst und nimm alles auf. Wenn du bereit bist, gehst du in der Stille los und erkundest unser Boot, die Habiba, bis ich wieder läute! Dann treffen wir uns wieder hier im Ohana Circle.»
Ich geh los, und zwar direkt zum Kühlschrank und bediene mich, denn ich habe echt Durst bekommen. Mit einer Wasserflasche in der Hand mache ich mich auf den Weg. Das Boot wirkt älter, ist aber wunderschön. Es hat eine Seele, eine besondere Energie. Ich verstehe, dass die Delfine dieses Boot und den Chef und seine Crew gerne mögen, dies erwähnte nämlich die Reiseleitung einmal in einer E-Mail. Die Habiba ist noch dazu überraschend groß, drei Stockwerke hat sie. Ich spüre, dass meine Füße es sehr genießen, barfuß auf diesem Holzboden unterwegs zu sein. Es ist mir irgendwie sehr vertraut. Obwohl ich noch nie auf einem Boot war. Ich habe Lust, alles zu erkunden und gehe die Treppen hoch bis zum obersten Stockwerk. Kleine Tische und gepolsterte Bänke sind hier zu finden, ziemlich gemütlich und schön. Alles überdacht und geschützt vor der starken Sonneneinstrahlung. Der Kapitän und der Chef begrüßen mich liebevoll. Sie haben wohl den schönsten Job der Welt. Auch die Aussicht von der Brücke ist top. Von dort geht es raus zu einem Vorderraum, welcher eine freie Sicht zum Himmel hat und mit schönen weißen Matratzen ausgelegt ist. Wer weiß, ob ich hier mal schlafe! Ich liebe es nämlich, unter freiem Sternenhimmel zu sein. Genau dort lege ich mich jetzt hin. Ich genieße die Aussicht, die Wärme der Sonne auf meiner Haut und fühle mich pudelwohl. Ich spüre aber auch den Drang, noch den Rest des Bootes zu entdecken. Darum stehe ich wieder auf und fließe weiter. Direkt zum Esszimmer. Wie gemütlich es hier ist und wie praktisch. Gepolsterte Sitzbänke und vier große Tische erwarten mich. In der Wand gibt es eine Verbindung zur Küche! Von dort kann der Koch sein für uns gekochtes Essen rüberschieben. Genial. Ich bemerke eine Treppe, die zu den Kabinen runterführt. Da geht es lang. Nun stehe ich in einer der kleinen Kabinen, wobei klein rein subjektiv ist, und nehme wahr. Zwei Bücher sind hier ausgelegt. Ein Buch über Delfine und Wale und eines über die heiligen Reisen. Da werde ich die Tage drin lesen. Unter den Büchern sind zwei blau-goldene Badetücher. Wunderschön. Es gibt genau sechs Kabinen. Wir Teilnehmer schlafen im Doppelzimmer und die Reiseleitung und ihre Assistentin haben jeweils ein Einzelzimmer für sich. Genauso wurde dies im Infoblatt beschrieben. Mal sehen, mit wem ich eine Kabine teile. Hoffentlich mit einer netten Person. «Ach, wird bestimmt genau richtig sein.»
Ich geh wieder hoch, denn ich habe Lust auf einen Kaffee. Dazu kommt es aber leider nicht mehr, weil es, während ich die Treppe hochsteige, bereits wieder läutet. Wir alle sind wieder im Ohana Circle, was unsere Treffen im Kreis bedeutet, vereint und gucken gespannt zur Reiseleitung. Diese spricht wieder und sagt: «Ich hoffe sehr, dass ihr euch hier wohlfühlt und bitte euch, dass ihr euch bei Fragen oder Anliegen bei mir oder Sabina, meiner wundervollen Assistentin und Freundin, meldet. Das gilt für die gesamte Reise, egal um welche Uhrzeit. Wir sind 24/7 für euch da, folge dem Impuls und sprich uns an. Klopfe, wenn es sein muss, nachts an unserer Tür. Okay?» Alle nicken und lächeln zurückhaltend. Ich würde mir bestimmt niemals erlauben, nachts bei der Reiseleitung zu klopfen. Never. Krass, dass sie das anbietet. Sie spricht weiter: «Nun möchte ich gerne mit euch weitere Schritte gehen, und zwar werden wir die Zimmer verteilen. Das machen wir folgendermaßen: Schaue dir bitte nochmals alle an, die hier sind. Fühle, nimm wahr und bleib in Verbindung mit dir. Wenn du dich zu jemandem hingezogen fühlst, mit dem oder der du das Zimmer teilen magst, stellst du dich vor dieser Person hin und guckst, ob ein Ja oder Nein kommt. Erlaube dir immer ein Ja oder ein Nein aus deinem Herzen. Sei ehrlich mit dir. Wir üben hier die absolute Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit. Ja? Es geht immer perfekt auf, bitte vertraue. Habt ihr euch gefunden, setzt ihr euch zusammen und seid. Gemeinsam hier.» Wir schauen uns an. Ich fühle dabei, was in mir abgeht und nehme ziemlich schnell einen klaren Impuls wahr. Ich fühle mich zu Anna hingezogen, wage als Erste den Schritt in die Mitte und bleibe vor ihr stehen. Ich wähle sie und sie bejaht. Das freut mich total. Ich nehme sie als eine sehr kraftvolle und weiche Frau wahr. Wir setzen uns gemeinsam hin und warten, bis alle Paare sich gefunden haben. «Gut. Nehmt euch jetzt bitte Zeit, um miteinander anzukommen, zu sein, euch ein bisschen kennenzulernen und miteinander eure Zimmer einzurichten. Übrigens, in den Kabinen findet ihr jeweils zwei Bücher, die zum Lesen sind, aber mir gehören und blau-goldene Tücher, die ich euch schenke. Okay?» Alle nicken dankbar. «Heute Abend nach dem Essen treffen wir uns oben auf dem Deck für einen weiteren Ohana Circle. Ich freue mich unendlich, dass ihr da seid. Los geht’s.»
Wir nehmen unsere Koffer und machen uns auf den Weg in unsere Bootskabine. Als wir die Koffer die Treppe runterführen wollen, stellen wir uns ziemlich doof an. Es ist gar nicht so einfach, wie es ausschaut, dabei lachen wir uns platt. Ein wundervoller Mann der Bootscrew sieht uns und bietet sofort seine Hilfe an. Das ist ja ein Gentleman und er hat es voll im Griff. Eins, zwei, drei und alles ist im Zimmer. Anna und ich spüren schnell, dass wir beide unkompliziert sind. Es fließt einfach zwischen uns. Wir richten uns gemütlich ein. Ich packe dafür alle Kleider und mein Necessaire in den Schrank und stelle den Koffer raus in den Gang. Die Bootsmänner verstauen sie im Maschinenraum, was total praktisch ist, denn so haben wir viel mehr Platz. Kaum habe ich alles eingerichtet, zieht es mich hoch aufs Deck. Bevor ich losgehe, gucke ich mir nochmals die Bücher und Tücher an. Ich nehme ein Tuch in die Hand und fühle den weichen, geschmeidigen Stoff. Ich betrachte diesen sehr genau: Delfine, Wale, heilige Geometrie, Sterne und das Logo der Reiseleitung sind drauf. Alles da. Das Tuch fühlt sich schön an. Ich werde es mir gerne umbinden in den Tagen hier auf dem Boot. Nun nehme ich nochmals die Bücher in meine Hände, die mittlerweile kribbeln. Zwischendurch werde ich die lesen, das weiß ich jetzt schon. Und nun habe ich echt Lust auf ein paar Früchte, Kaffee und Wasser. Alles gleichzeitig. Bei dem Gedanken muss ich grinsen, weil er so typisch ich ist. Anna kommt mit und wir quatschen ein wenig. Spannend ist, dass sie die Erste war, die sich für diese Reise angemeldet hatte. Sie wartete schon über ein Jahr darauf, dass die Reiseleitung eine Reise nach Ägypten durchführen würde. Als diese ausgeschrieben wurde, griff sie sofort zu. Ich stattdessen bin die Letzte, die sich angemeldet hat. Schon läutet es wieder. «Waaaaaas? Schon Abendessen? Krass, wie schnell die Zeit vergangen ist», sage ich zu Anna. Wir machen uns auf den Weg zum Esszimmer. Der Koch hat ein mega Büfett für uns errichtet. Ägyptische Spezialitäten wie Humus mit Pitabrot, Gemüse, Reis und noch vieles mehr stehen für uns im Essraum bereit. Was für ein Genuss. Es duftet herrlich und genauso schmeckt es bestimmt auch. Großzügig fülle ich meinen Teller mit Leckereien und finde anschließend im Obergeschoss ein Plätzchen zum Essen. Ein paar andere, unter anderem auch Anna, setzen sich zu mir und wir quatschen noch eine Weile über Gott und die Welt.
Ich sehe, dass die Sonne gleich untergeht, alles wirkt golden. Was für ein Flash. Sonnengenuss. Kaum ist die Sonne weg, macht sich mein müder Körper extrem krass bemerkbar. Alle anderen sagen mir, dass es ihnen ebenso geht. Ich bin so müde, dass ich beinahe am Tisch einschlafe. Grins. Obwohl es super heiß ist hier, weiß ich, dass ich gut schlafen werde. «Nach dem Essen treffen wir uns für einen Ohana Circle. Ob ich das noch schaffe?» Wir alle lächeln. Es geht allen ähnlich. Ich räume meinen Teller ab und bewege mich zum Ohana Circle. Die Reiseleitung läuft gerade an mir vorbei und ich sage lächelnd: «Ich bin schon ready.» «Super, ich läute gleich.» Alle kommen und setzen sich. Es geht gleich los. «Ich weiß, dass einige von euch sehr müde sind. Lass uns aber mal der Wahrheit ins Gesicht gucken.» Dabei lächelt die Reiseleitung. «Nun bist du schon ein bisschen in dieser Gruppe angekommen. Ich möchte weitere Gruppenfelder öffnen und dich nun gerne einladen, dich hier kurz vorzustellen und in SMS-Länge zu teilen, was dich bisher von dieser Reise überrascht hat. Wer beginnt?» Nina streckt ihre Hand aus und startet. Der Reihe nach geht es durch die Ohana. Jeder teilt kurz und knackig etwas von sich. Das bricht ein wenig das Eis und ist goldwert. Auch wenn es für mich absolut stressig ist und ich wieder knallrot im Gesicht anlaufe. Alle sind nun wach und präsent. Was mich überrascht ist, dass alle geflasht sind, wie die Delfine uns im Flow hierherbegleitet haben. Nachdem die letzte Teilnehmerin gesprochen hat, führt uns die Reiseleitung auf eine Reise. «Schließe dafür deine Augen und sei ganz bei dir. Lass diese Müdigkeit zu. Bewusst. Präsent. Was geschieht, wenn sie hier sein darf? Atme tief ein und aus. Sei damit. Es erlöst sich. Dahinter ist ewige Lebendigkeit, das ewige Leben. Dort docken wir jetzt an. Denn das bist in Wahrheit du. Du bist hier, verwurzelt und verbunden, Lichtsäule im gegenwärtigen Moment. Du bist ganz präsent. Atme tief ein und aus. Du dehnst dich aus, über die Ohana, über das Boot hinaus und bist plötzlich im Ozean. Das Tor der Unendlichkeit öffnet sich und du schwimmst durch. Du bist nun im leeren Raum der unendlichen Möglichkeiten. Alles ist für dich möglich. Alles ist so einfach. Gucke jetzt, was diese Woche dir schenken darf. Was ist deine Intention für diese Reise? Was soll geschehen? Was darf sich in dir und deinem Leben verändern? Was wünschst du dir? Wie siehst du dich nach dieser Reise? Wie fühlst du dich? Was ist anders und neu?
Oder gehst du über jede Vorstellung hinaus? Direkt ins Sein? Ins Nichtwissen? In den höchsten Raum? Sei einfach hier. Empfange. Bilder. Antworten. Leere. Fühle und sei. Verschiedene Intentionen ploppen ins Feld!»
Die Reiseleitung beginnt wie in Trance zu uns zu sprechen:
Ich weiß, wer ich bin.
Ich weiß, wozu ich hier bin.
Ich lebe meine Berufung.
Ich bin frei, glücklich und erfüllt.
Ich erfülle meine Träume.
Ich gehe meinen Seelenweg, voller Fülle und Erfolg.
Mein Herz ist offen und ich diene dem Höchsten.
Ich bin ein friedvoller, strahlender Mensch.
Ich bin gesund und in meiner vollen Kraft.
Ich achte auf mich, alle Wesen und bin All-Eins.
Ich bin. Ganz ich. Ich bin ganz hier. Ich bin.
Jetzt spricht sie wieder normal weiter: «Nun öffnet sich das Buch der Ewigkeit direkt vor dir. Dieses Buch hat nur leere Seiten. Darin gibst du nun deine Intention rein. Erlaube dir das Höchste. Du wirst bemerken, dass das, was du reingegeben hast, sofort vom Buch empfangen wird. Das Buch schließt sich und wird vom Raum der Unendlichkeit aufgenommen. Ja, du darfst alles loslassen und das Universum machen lassen, denn alles ist bereits da. Bedanke dich nun beim Raum der Unendlichkeit und gleite wieder zurück durch das Lichttor. Danke es ist. Alles bereits geschehen. Komme nun langsam wieder zurück und atme ein paar Mal tief ein und aus. Komm in deinem Tempo hier in diesem Kreis an und öffne in deiner Zeit wieder deine Augen.»
Wie kraftvoll diese Reise mit dem Buch der Ewigkeit war. Bei mir kam sofort rein, dass ich mir die totale Befreiung wünsche. Das habe ich auch ins Buch gegeben. Nun bin ich gespannt, was geschieht. Und übrigens: Ich fühle mich nicht mal mehr so müde.
Die Reiseleitung setzt fort: «Sehr schön. Lieben Dank, ihr Herzensmenschen für euer Einlassen. Ich ehre euch sehr. Ihr konntet nun die höhere Absicht für diese Reise downloaden. Wir lassen sie jetzt in die Nacht hineinwirken. Diese Absichten sind immer für alle. Darum dürfen sie von selbst bewirken, ohne dass wir etwas analysieren oder tun müssen. Wir lassen geschehen. Von selbst. Okay? Morgen früh verlassen wir gemeinsam den Hafen oben auf dem Deck, bevor wir in die Unendlichkeit des Ozeans eintauchen. Stets im Wissen, dass wir neu nach Hause kehren. Es ist für die gesamte Reise hilfreich zu wissen, dass dein Verstand vielleicht vieles in Frage stellen möchte», erklärt die Reiseleitung weiter. «Das ist absolut okay, denn dein Verstand wird das, was du hier erfahren und erleben darfst, nicht begreifen. Er kann das begreifen, was er kennt. Diese Reise ist aber noch unbekannt, sie ist neu für dich und sie macht dich neu. Falls du das Höchste für dich herausnehmen möchtest, lade ich dich ein, diese Reise mit deinem Herzen zu gehen und ab jetzt auch hinter den Worten wahrzunehmen. Okay?» Alle nicken und sie sagt dann. «Okay! Nun schließen wir den heutigen Ohana Circle und ich wünsche euch eine wundervoll erholsame Nacht. Schlaft gut, ihr Lieben. Bald geht es so richtig los! Juhuuuuui!»