Kalt, stumm und friedlich #4 - Niklaus Schmid - E-Book

Kalt, stumm und friedlich #4 E-Book

Niklaus Schmid

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Beschreibung

KALT, STUMM UND FRIEDLICH: Immer drei Kriminalgeschichten der besonderen Art. In Folge 4 sind die Leichen nicht nur kalt, sondern auch noch nass. Ischia - Traum und Trauma: Wolfram Klesse entledigt sich in der Bucht von Ischia seiner Yacht, um die Versicherungssumme zu kassieren. Mit der neuen Yacht will er dann bei einem weiteren Segeltörn seine Frau loswerden... Guten Appetit, Liebling: Koster hasst seine Frau, die aus einem vermögenden Elternhaus stammt. Für alles muss er bei ihr betteln. Doch das soll sich nun ändern. Norderneyer Abschiedsgruß: Roth hegt den Verdacht, dass seine Geliebte einen Liebhaber hat. Um ihr auf die Schliche zu kommen, versteckt sich im Kofferraum ihres Fahrzeugs. Der Weg führt nach Norderney mit ungewissem Ausgang.

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Seitenzahl: 41

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KALT, STUMM

UND FRIEDLICH

#4

 

 

 

 

Impressum:

Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency

Foto: fotolia.de

© 110th / Chichili Agency 2014

EPUB ISBN 978-3-95865-083-1

MOBI ISBN 978-3-95865-084-8

 

 

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

 

 

Kurzinhalt

KALT, STUMM UND FRIEDLICH: Immer drei Kriminalgeschichten der besonderen Art. In Folge 4 sind die Leichen nicht nur kalt, sondern auch noch nass.

Ischia – Traum und Trauma: Wolfram Klesse entledigt sich in der Bucht von Ischia seiner Yacht, um die Versicherungssumme zu kassieren. Mit der neuen Yacht will er dann bei einem weiteren Segeltörn seine Frau loswerden…

Guten Appetit, Liebling: Koster hasst seine Frau, die aus einem vermögenden Elternhaus stammt. Für alles muss er bei ihr betteln. Doch das soll sich nun ändern.

Norderneyer Abschiedsgruß:

Ischia – Traum und Trauma

Der erste Törn

Wie ein Schatten glitt das Boot über das tiefblaue Wasser. Während Wolfram Klesse hin und wieder den Kurs korrigierte oder das Hauptsegel dichter holte, ließ er seinen Blick entlang der felsigen Küste von Ischia schweifen. Die letzte Ortschaft lag zwei Meilen hinter ihm, die Häuser, die sich als weiße Flecken vor dem goldbraunen Hintergrund abhoben, wurden spärlicher. Hinter ihm lagen nun auch die Strände mit den Sonnenschirmen, den Windsurfern und dem Kindergeschrei. Eine sanfte Brise umwehte ihn, er spürte Salzgeschmack auf den Lippen.

Zum ersten Mal, seit er den Hafen von Neapel verlassen hatte, konnte Klesse den Törn so richtig genießen. Da war keine Stimme, die ihn auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam machte, die Texte aus einem Kunstreiseführer zitierte, die ihn mit Zahlen über historische Schlachten und Altertümer anödete. Bis auf das Rauschen der Bugwelle entlang der Bordwand, einem gelegentlichen Möwenschrei und dem leichten Knattern des Focksegels war es herrlich still an Bord der Nina – denn Marga, Klesses Frau, lag in ihrer Koje und war die leiseste und sanftmütigste Ehefrau, die sich ein Mann nur wünschen konnte.

Marga schlief. Schon seit Stunden. Und sie würde noch lange schlafen.

Klesse pfiff ein Liedchen. Obwohl Pfeifen an Bord eigentlich tabu war, weil es angeblich die Windgeister herbeirief. Doch solche Bedenken störten Klesse im Augenblick wenig. Denn in diesem Moment öffnete sich auf der Steuerbordseite eine fast kreisrunde, von steilen Klippen umgebene Bucht.

„Ideal!“, entfuhr es Klesse. „Hier wird es hier passieren.“

Er löste die Sperre an der Windentrommel. Raschelnd fiel das Hauptsegel aufs Deck. Die ketschgetakelte Nina lief nur noch unter Fock und Besansegel.

Nachdem der Skipper die Selbststeuerungsanlage eingestellt hatte, stieg er den Niedergang hinunter. Er spähte in die Kabine. Da lag sie. Margas Miene war streng. Sie hatte kurzes, schwarzes Haar, das mit grauen Strähnen durchzogen war, ihre Lippen waren schmal und gerade. Der Mund einer enttäuschten Lehrerin, dachte Klesse.

Er ging in die kleine Schiffsküche, wo die Zutaten für das Abendessen bereitlagen: Tomaten, eine Avocado und eine Portion Garnelen, dazu sollte es Rigatoni geben. Zuerst kochte Klesse die Nudeln, dann bereitete er die Garnelen vor. Er löste die Krustentiere aus ihrer Schale und beträufelte sie, nachdem er mit einem spitzen Küchenmesser den dunklen Darm entfernt hatte, mit Limettensaft. Für ein, zwei Sekunden kam er sich komisch vor, dass er so methodisch vorging. Andererseits, man wusste ja nie, wie eine Sache ausging. Da war es besser, wenn man sich genau an die Anleitungen aus dem Kochbuch hielt:

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Garnelen darin anbraten. Ahornsirup und Essig dazugeben und alles gut schwenken …

Na ja, auf das Schwenken konnte er wohl verzichten.

Während er die Avocado halbierte und ihr Fruchtfleisch würfelte, übte er schon mal die Sätze, die er so einem Provinzcarabinieri sagen würde: Signor, meine Frau war von der langen Seereise müde, also habe ich mich um das Abendessen gekümmert. Irgendwann merkte ich, dass sich der Anker gelöst hatte. Da bin ich an Deck gegangen und habe ihn neu gesetzt. Als ich in die Kombüse zurückkam, sah ich den Qualm. Wie bitte, woran ich als Erstes …? Nun, an meine Frau! Ihr galt mein erster Gedanke. Denn, wie schon erwähnt, Marga lag schlafend in der Koje, sie musste ich retten. Für die Löschversuche war es dann zu spät. Wie es überhaupt passieren konnte, dass so plötzlich …? Nun, Signor, es stimmt, die See war ruhig, doch eine auslaufende Welle muss das Schiff in eine extreme Schräglage versetzt haben. Und dadurch …