MERIAN Reiseführer Mallorca - Niklaus Schmid - E-Book
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MERIAN Reiseführer Mallorca E-Book

Niklaus Schmid

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Beschreibung

Mit dem MERIAN Reiseführer Mallorca wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Insel in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise. MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Insel und liefern vertiefende Hintergründe. Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen.

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

MERIAN ist eine eingetragene Marke der GANSKE VERLAGSGRUPPE.

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

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GRÄFE UND UNZER VERLAG

Postfach 86 03 66, 81630 München, www.merian.de

Leserservice:

[email protected]

Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)

Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr

Verlagsleitung Reise: Grit Müller

Verlagsredaktion: Susanne Kronester

Autor: Niklaus Schmid

Redaktion: Beate Martin

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Schlussredaktion: Christiane Gsänger

Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München

Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt

ISBN 978-3-8342-3139-0

1. Auflage 2020

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Bildnachweis

Titelbild (Blick auf die Nordwestküste Mallorcas), Getty Images: The Image Bank/Jorg Greuel

Alamy: colau > | AWL Images: Stefano Politi Markovina > | CC-BY-NC-SA 2.0 Creative Commons > | Corbis: JAI/Niels Van Gijn > | Flor de Sal > | gemeinfrei > | Getty Images: Yann Guichaoua-Photos >; Rainer Mirau >; Moment RF/Ellen van Bodegom >; Smith Collection/Gado >; DEA/W. Buss >; AFP/Jaime Reina > | GlowImages: >; imagebroker/Daniel Schoenen > | Huber Images: Reinhard Schmid >, >; Marcos Molina >, >, >, >; Reinhard Schmid >; Frank Lukasseck >, >, >; Hans-Peter Merten >, >, >; Cornelia Dörr >; Richard Taylor > | imagebroker/Steffen Beuthan > | imago: imagebroker >, >, >, >, >, >, > | Interfoto: Friedrich > | Jahreszeiten Verlag: Arthur F. Selbach >, >, > | laif: hemis/Richard Soberka >; Miquel Gonzalez >; Monica Gumm >; Frank Heuer >, >; Gregor Lengler >; Joerg Modrow >; Fautre/Le Figaro Magazine >; Miquel Gonzalez >; Sabine Bungert >; Tobias Gerber >, > | look-foto >, >, >, >, >; Anastasia Petrakova > | mauritius images: Alamy/Allan Cash Picture Library > | mauritius images: imageBROKER/Karl F. Schöfmann / Successió Miró/VG-Bild-Kunst, Bonn 2020 >; TPP >; Alamy/Expuesto – Nicolas Randall >; Timm Humpfer Image Art >; Alamy >; age fotostock >, >; Markus Lange >; age >; United Archives/WHA > | Niklaus Schmid > | picture-alliance: DUMONT Bildarchiv >; ullstein bild > | Seasons Agency: GourmetPictureGuide > | Shutterstock.com: ladipictures >; Ugo Burlini >, >; Olga Gorchichko >; Oscar Quetglas Navarro >; Andrei Bortnikau >; skovalsky >; Simon Dannhauer >; Sebas Adrover >; Balate Dorin >; Gary Rhodes >; Artesia Wells >; Ventura >; nito >; Michal Rancak >; maradon 333 >; Lenush > | stock.adobe.com: weixx > | vario images: Westend61 >

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Produkten: Roswitha Riedel, [email protected]

Liebe Leserin, lieber Leser,

DIE THEMEN DER INSEL

Die Inselbewohner: Vom Wesen der Mallorquiner und vom Leben auf der Insel >

Brennpunkt im Mittelmeer: Fremde Gäste, günstige Lage >

El porc negre mallorquí: Schwarz, urtümlich und geschützt – Mallorcas glückliche Schweine >

Els Foners Balears: Vom Schleudern und Loslassen >

Die mallorquinische Eidechse: Zierstreifen und Sollbruchstelle >

Palmas Patios: Die Wunderwelt der Innenhöfe >

Joan Miró: Der Seestern mit einem gelben und roten Punkt >

El barrio Santa Catalina: Fischen war gestern >

Ludwig Salvator: Königlicher Aussteiger >

Chopin in Valldemossa: Frühe Abneigung und späte Liebe >

Künstlerdorf Deià: Er, Robert Graves, und die anderen >

Im Zeichen des Halbmonds: Bedrohung und eindrucksvolles Erbe >

Las almendras, les ametles, die Mandeln: Blütentraum und Inselduft >

Vi de la terra de Mallorca: Reblausplage und Himmelsleiter >

Seegraswiesen vor Mallorcas Küsten: Klimaschutz und Kinderstube >

Ramon Llull: Der Philosoph auf dem Berg Randa >

ZEICHENERKLÄRUNG

MERIAN Top 10

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REGIONEN

1. PALMA

Übersichtskarte

Die Römer nannten sie Palmaria Palmensis, die Siegespalme, und bis heute macht die Inselhauptstadt diesem Namen Ehre – mit großzügigen Plätzen, verwinkelten Gassen und Einkaufsstraßen, deren Modernismo-Fassaden an Blumenwiesen denken lassen. >

2. SERRA DE TRAMUNTANA

Übersichtskarte

Eine Region der Gegensätze: Schroffe Klippen wechseln mit Orangentälern, unweit von Piratentürmen liegt ein weltbekanntes Künstlerdorf. Hier, wo düstere Legenden wuchern, sah Chopins Geliebte George Sand »eine grüne Schweiz unter blauem Himmel«. >

3. DIE GROSSEN BUCHTEN IM NORDEN

Übersichtskarte

Begrenzt wird dieser Landstrich von der Halbinsel Formentor im Westen und der Cala Rajada im Osten. Dazwischen liegen kilometerlange Strände, megalithische Monumente, ein Naturpark und, zum Landesinneren hin, Millionen Mandelbäume. >

4. DIE HÜGEL UND CALAS IM OSTEN

Übersichtskarte

Fjordähnliche Buchten, Burgen und Klöster prägen Mallorcas Ostküste. Zu diesen landschaftlichen Perlen kommen die Kunstperlen aus Manacor und die Qualitätsweine aus Felanitx – kein Wunder, dass viele Besucher hier von einem Zweitwohnsitz träumen. >

5. DER STILLE SÜDEN

Übersichtskarte

Windräder in der Ebene und glitzernde Salzberge – so präsentiert sich der Inselsüden beim Landeanflug. Das sollte man sich aus der Nähe ansehen und auf dem Weg dorthin die Landstädte Campos und Llucmajor sowie die Megalithanlage Capocorb Vell. >

6. DIE LÄNDLICHE MITTE

Übersichtskarte

Sie ist das Herz der Insel. Hier im bäuerlichen Mallorca abseits des Tourismus sind die Bräuche und Traditionen erhalten geblieben. Dazu zählen die Märkte vor wuchtigen Pfarrkirchen, etwa in der ehemaligen Königsresidenz Sineu. >

© Jahreszeiten Verlag: Arthur F. Selbach

Mirador Es Colomer: Aussichtsterrasse mit Traumblick.

MEIN MALLORCA

Magnet im Mittelmeer: Strände, Buchten, wunderschöne Landschaften – Mallorcas Anziehungskraft ist ungebrochen. Diese Insel hat tausend Gesichter, und sie birgt immer noch eine Vielzahl von Überraschungen.

»Wenn Du das Paradies ertragen kannst, komm nach Mallorca«, schrieb die amerikanische Schriftstellerin Gertrude Stein ihrem englischen Kollegen Robert Graves. Das Paradies ertragen? Aber ja doch, sagte ich mir, und machte mich auf die Reise. Ich sollte für ein deutsches Wochenblatt schreiben. Inselnachrichten für Urlauber und Residenten.

Für jemanden, der wie ich auf Formentera lebt, ist Mallorca keine richtige Insel. Viel zu groß, viel zu bekannt, ja, auch damals schon, vor über 30 Jahren. Mein Kopf war also voller Vorurteile. Was ist dran an dieser Insel, fragte ich mich, was gibt ihr die Anziehungskraft? Ist ihre Schönheit nicht von den Millionen Besuchern abgetragen, verbraucht?

Überrascht war ich von der Vielfalt der Insel. Ja, es war laut an der Platja de Palma in Höhe des Balneario Nr. 6, der später zum Synonym des Massentourismus wurde. Aber es gab eben auch den Naturstrand Es Trenc, damals noch ein Geheimtipp, und die Dörfer im Tramuntana-Gebirge, die auch heute noch einen verwunschenen Eindruck machen. Die Strände waren im Vergleich zu Formentera weit entfernt. Dafür aber waren die Wege dorthin ein Erlebnis, über Landstraßen mit schier unendlichen Natursteinmauern ging es vorbei an Mandeltälern und Orangenhainen, an Kirchen, die wie Bollwerke auf den Hügeln thronten. Ich sah die typischen Windräder, war beeindruckt von Burgruinen, die von der mittelalterlichen Vergangenheit zeugten, und bewunderte mächtige Steinanlagen, die aus prähistorischer Zeit stammten. Was für eine geschichtsträchtige Insel!

Und dann die Hauptstadt Palma! Eng sind die Gassen der Altstadt, gesäumt von den ockerfarbenen, nach außen eher abweisend wirkenden Häusern, deren Innenhöfe aber eine Zauberwelt voller Blumen beherbergen. Unübersehbar die Kathedrale, wie eine steinerne, vor Anker liegende Galeone strebt sie am Hafenrand in den Himmel. Ob gläubig oder nicht, hier ist jeder ergriffen. So ging es auch mir, beeindruckt von der Stadt, von der abwechslungsreichen Landschaft und, ja auch, von den Bewohnern, deren Zuneigung man sich jedoch erst verdienen muss. In diesem Punkt sind die Mallorquiner dann doch wieder typische Insulaner.

Wenn Leser des Wochenblatts wissen wollten, was man als Besucher keinenfalls verpassen darf, nannte ich die Mandelblüte. Und wenn sie fragten, was man besser nicht tun sollte, riet ich ihnen, sich nicht von den Meldungen beeinflussen zu lassen. Grundsätzlich sollte man sich der Insel vorurteilsfrei nähern.

© Niklaus Schmid

Der Autor Niklaus Schmid reiste mit 30 vier Jahre durch Indien, Afrika und Südamerika. Seit 1978 lebt er auf der Insel Formentera. Eine Zeit lang hat er in einer Zeitungsredaktion auf Mallorca gearbeitet. Niklaus Schmid ist Autor mehrerer Hörspiele und Krimis. Zwei seiner Romane um den Privatdetektiv Elmar Mogge, »Der Hundeknochen« und »Bienenfresser«, spielen auf den Balearen. Niklaus Schmid ist langjähriger MERIAN-Autor.

DER ERSTE BLICK AUF MALLORCA

© vario images: Westend61

Ein zauberhaftes Naturschauspiel sind die blühenden Mandelbäume, die Mallorca in einen weißen und rosafarbenen Blütentraum verwandeln.

0 MERIAN TOP 10

Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die Mallorca über seine Grenzen hinaus bekannt ist.

1 Kathedrale La Seu, Palma

Die »Kathedrale des Lichts« ist Palmas Wahrzeichen. Das stolze Haus zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria ist ein äußerst beeindruckendes Bauwerk. >

© mauritius images: imageBROKER/Karl F. Schöfmann / Successió Miró/VG-Bild-Kunst, Bonn 2020

Joan Mirós Atelier in Cala Major: Hier kann der Besucher in die Wirkstätte des berühmten Surrealisten eintauchen.

2 Fundació Pilar i Joan Miró

Unter Mallorcas Sonne fand der Maler Joan Miró Anregungen für seine Bilder. Sein Atelier blieb unverändert, als sei der Meister der Moderne nur kurz aus dem Haus gegangen. >

3 Valldemossa

Die Schriftstellerin George Sand und der Komponist Frédéric Chopin verbrachten den Winter 1838/1839 in einer ehemaligen Mönchszelle des Klosters von Valldemossa. >

4 Fornalutx und Biniaraix

Blickfang der zwei Nachbardörfer – »die schönsten Weiler Mallorcas« – sind die hübschen Häuser, schmalen Gassen und Treppen aus Naturstein inmitten von Orangengärten. >

5 Halbinsel Formentor

Die Halbinsel Formentor im Nordosten Mallorcas lockt mit großartiger Landschaft, Brise und Brandung, stillen Buchten und einem Hotel, dessen Gästeliste einst wie heute mit weltberühmten Namen aufwarten kann. >

6 Cabrera-Archipel

Wer die »Ziegeninsel« nicht nur aus der Ferne betrachten möchte: Mit dem Ausflugsboot gelangt man zur Inselgruppe, umrundet diese und hält direkt in Port de Cabrera, dem wohl schönsten Hafen der Balearen. >

7 Naturstrand Es Trenc

Kilometerlang erstreckt sich westlich von Colònia de Sant Jordi der feine Sandstrand – umgeben von Dünen und Pinienwäldchen, naturbelassen, ohne ein einziges Hotel. >

8 Petra

Das Inselinnere, die große Ebene Es Pla und das Landstädtchen Petra sind eine Entdeckung wert. >

9 Els Calderers

Das Herrenhaus wird als Freilichtmuseum genutzt und zeigt anschaulich, wie der Landadel vor 100 Jahren lebte. >

! Wandern im Südwesten

»La Isla de la Calma«, die Insel der Stille: Noch gibt es sie, wie eine Bergwanderung von der Ortschaft Sant Elm zu den Ruinen des Trappistenklosters von Sa Trapa beweist. >

0 MERIAN EMPFEHLUNGEN

Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.

1 Trobada d’Havaneres, Port de Sóller

Strandkonzert: Den Seemannsliedern an der Platja de Ca’n Generós lauschen Tausende von Zuhörern. >

2 Moros y Cristianos, Sóller

Ein historisches Ereignis, nachgestellte Schaugefechte und etwas Karneval: Wer sich im Mai auf der Insel aufhält, sollte sich dieses beeindruckende Fest nicht entgehen lassen. >

3 Sa Llotja (La Lonja), Palma

Die alte Warenbörse ist mit ihren kunstvollen Spitzbogenfenstern, den Wasserspeiern und der Engelsfigur über dem Hauptportal schön wie eine gotische Kirche. >

4 Es Baluard – Museu d’Art Modern i Contemporani, Palma

Das Museum an der Festungsmauer beherbergt Klassiker der Moderne und Werke zeitgenössischer Meister. >

5 Mercat de L’Olivar, Palma

Ein Besuch von Palmas größter Markthalle ist nicht nur ein Marktbummel, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. >

6 Can Joan de S’Aigo, Palma

Palmas älteste Chocolatería, ein Café mit Kultcharakter, schmückt sich mit rotem Plüsch und Marmortischchen. >

7 Celler Sa Premsa, Palma

Mallorcas Traditionslokal tischt zwischen mächtigen Weinfässern mallorquinische Hausmannskost auf. >

8 Gärten von Alfàbia

Laubengänge, Teiche und Palmenalleen im Schatten des Tramuntana-Gebirges – das Wunderwerk der Gartenbaukunst ist ein Erbe aus maurischer Zeit. >

9 Finca Raixa

Vom prächtigen Herrenhaus, das noch nicht lange für Besucher zugänglich ist, führt eine der berühmtesten Treppen Mallorcas zum Apollo-Garten. >

! Parc Natural de S’Albufera

Das ausgedehnte Naturschutzgebiet mit 300 Vogel- und 400 Pflanzenarten ist für Wanderer und Radfahrer frei zugänglich, Autos müssen draußen bleiben. >

@ Santuari Sant Salvador

Klosterburg und Kirche, auf dem Berg Puig de Sant Salvador gelegen und als Wallfahrtsort schon seit dem 14. Jh. bekannt, bieten fantastische Panoramablicke über die Insel. >

# Fira del Fang, Marratxí

Töpferkunst und andere traditionelle Produkte: Mallorcas wichtigste Handwerksmesse steht ganz im Zeichen der Rückbesinnung auf althergebrachte Handwerkskunst. >

$ Flor d’Ametler

Ein Parfüm, hergestellt auf der Basis von Mandelblüten, verspricht den exklusiven Duft der Insel. >

% Mercat de Sineu

Auf dem Bauernmarkt in Sineu drängen sich allwöchentlich am Mittwoch Mensch und Tier. >

^ Mit dem »Roten Blitz« von Palma ins Orangental Sóller

Mit dem Bummelzug auf Nostalgiereise: Durch 13 Tunnel und viele Hochbrücken geht es von der Inselhauptstadt durch die Bergeinsamkeit der Serra de Tramuntana nach Sóller. >

MALLORCA KOMPAKT

Amtssprache: Spanisch und Katalanisch (Mallorquí)

Einwohner: 876.200

Fläche: 3680 km²

Bevölkerungsdichte: 243 Einwohner/km²

Größte Stadt: Palma (428.000 Einw.)

Kleinste Ortschaft: Escorca (211 Einw.)

Höchster Berg: Puig Major, 1445 m

Internet:www.conselldemallorca.cat

Religion: 92 % Katholiken

Universität: Universität der Balearen, gegründet 1978 in Palma, sechs Fakultäten, 13.700 Studenten, 924 wissenschaftliche Angestellte

Währung: Euro

Klima (Mittelwerte)

Lage und Geografie

Mallorca liegt östlich des spanischen Festlands, etwa 200 km südöstlich von Barcelona. Nach Nordafrika sind es nur rund 300 km. Die Küstenformation ist sehr vielgestaltig. Der großen Bucht von Palma schließt sich das nur von engen Felsenbuchten unterbrochene Nordwestgebirge Serra de Tramuntana an. Den weiten Buchten im Norden folgt die Bergkette Serres de Llevant mit ihren fjordähnlichen Calas im Osten. Flach hingegen präsentiert sich der Migjorn genannte Inselsüden, der weitgehend unbebaute Strände aufweist, die stellenweise von Felsnasen unterbrochen werden.

© Shutterstock.com: ladipictures

Zu Mallorcas Landschaftsbild gehören die Windmühlen, die über die gesamte Insel verstreut sind, hier beim kleinen Städtchen Campos im Landesinneren.

Bevölkerung

428.000 Mallorquiner, also knapp die Hälfte der rund 876.200 Inselbewohner, leben in der Hauptstadt Palma, der Rest in den 52 Gemeinden.

Die Bewohner der anderen Baleareninseln Menorca, Ibiza und Formentera gelten als Vettern. Mit den Katalanen vom Festland fühlen sich die Mallorquiner durch die gemeinsame Sprache verbunden. Doch der Unterschied zwischen Mallorquinern und Andalusiern ist, was Temperament und Lebenseinstellung angeht, riesengroß. Nicht selten wird ein Mallorquiner seine Landsleute aus den entfernten Regionen Spaniens als »gent de fora«, als »Leute von draußen«, bezeichnen.

Rund 190.000 Ausländer leben derzeit auf Mallorca. Die Deutschen stellen mit 31.000 registrierten Residenten die größte Gruppe, gefolgt von 18.000 Marokkanern und 16.000 Briten. Interessant ist, dass Letztere noch bis in die 1970er Jahre an der Spitze standen.

Politik und Verwaltung

Seit 1983 gibt es in Spanien 17 autonome Regionen mit eigener Regionalverfassung und eigenem Parlament. Eine davon ist die Comunitat Autónoma de les Illes Balears, zu der außer Mallorca auch die Baleareninseln Menorca, Ibiza und Formentera gehören. Die Hauptstadt ist Palma. Eigenständig entscheidet die Balearenregierung in den Bereichen Kultur, Umwelt, Tourismus und Soziales.

Die konservative PP (Partido Popular) und die PSOE (Sozialistische Arbeiterpartei) sind seit vielen Jahren die größten Parteien in Spanien und auf den Balearen. Drittstärkste Partei wurde in den letzten Wahlgängen die Vox, die sich im Jahr 2013 von der Partido Popular abgespalten hat. Dahinter folgen die ebenfalls verhältnismäßig jungen Parteien Ciudanos und Podemos.

Sprache

Zwei Sprachen werden auf Mallorca gesprochen: Kastilisch – das wir als Spanisch kennen – und Katalanisch in der mallorquinischen Mundart. Das Katalanische ist keineswegs, wie häufig angenommen wird, ein spanischer Dialekt, sondern eine alte eigenständige Kultursprache, die sich wie andere romanische Sprachen aus dem Latein entwickelt hat. Zur Blüte gelangte das Katalanische durch den mallorquinischen Dichter Ramon Llull (um 1235–1316). In den folgenden Jahrhunderten verlor es an Bedeutung, wurde von der Zentralmacht in Madrid unterdrückt und unter Francos Diktatur verboten.

Mit der Demokratie wurde alles anders. Heute ist »Català« Unterrichtsfach an den Schulen und Umgangssprache allerorten. Einige Bücher über Pflanzen und Tiere der Balearen sind zweisprachig, andere werden erst gar nicht auf Spanisch herausgegeben. Mit Stolz verweisen Traditionalisten darauf, dass Katalanisch im Mittelalter eine Universalsprache des westlichen Mittelmeers war und heute noch von rund 10 Mio. Menschen gesprochen wird. Seit 1991 gilt auf Mallorca für Orte, Straßen und Namen die katalanische Schreibweise. Aus La Puebla wurde Sa Pobla, der Paseo Maritimo heißt nun Passeig Marítim.

Wirtschaft

Das Pro-Kopf-Einkommen auf Mallorca ist mit das höchste in Spanien. Dienstleistungen, sprich die Tourismusindustrie, stehen an vorderster Stelle, es folgen Bauwirtschaft und Kleinindustrie wie etwa die Lederverarbeitung rund um Inca, insbesondere die Schuhproduktion.

Camper ist die wohl bekannteste mallorquinische Schuhmarke. Als erste europäische Firma erhielt Camper 1999 das Umweltsiegel für Schuhe. Das Unternehmen verwendet Materialien, die schadstoffarm und wiederverwertbar sind. Bei der Lederherstellung achtet es darauf, dass das Gerbereiwasser wieder aufbereitet wird, bei der Wolle und Baumwolle, dass sie aus kontrolliertem Anbau kommen. Der Familienbetrieb in Inca, der inzwischen weltweit exportiert, macht zudem vor, dass ökologisch gefertigte Schuhe sehr wohl elegant, kleidsam und modisch sein können. Also von wegen Bauernschuhe, das nämlich bedeutet der Firmenname Camper, vom mallorquinischen els campers, die Bauern, abgeleitet. Trotz aller Erfolge von Camper und den anderen mallorquinischen Marken ist der Export von Schuhen etwas gesunken.

Gestiegen hingegen ist die Ausfuhr von Meersalz. Um die 6000 t Salz gehen jährlich ins Ausland. Zwar ist der Anteil von 60 t Flor de Sal dabei nur gering, dafür aber bringt er einen im Verhältnis weit größeren Gewinn. Und Ansehen sowieso! Denn bei den Urlaubern sind die Töpfchen mit edler »Salzblume« ein beliebtes Mitbringsel.

Die Landwirtschaft, in früherer Zeit die Haupteinnahmequelle der Insel, spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle.

Nebenbei bemerkt

Mallorcas Sand ist so begehrt, dass er sogar bei eBay angeboten wird. Nun wurde von den lokalen Politikern die Umweltbehörde zum Einschreiten aufgefordert.

Die Insel kann mit Rekordzahlen aufwarten: Escorca in der Serra de Tramuntana ist mit 133,33 km² eine der größten Gemeinden, hat aber nur 211 Einwohner. Und das bei jährlich über einer Million Touristen vor Ort.

DIE INSELBEWOHNER

Vom Wesen der Mallorquiner und vom Leben auf der Insel

Selbstverständlich sind die Menschen auf den Balearen Spanier. Aber in ihren Eigenarten – sei es die katalanische Sprache oder die Art, wie sie ihre Feste feiern – sind sie eben auch wieder ganz anders als ihre Landsleute vom Festland.

Es gibt Mallorquiner und Menorquiner, Ibicencos und Formenterenser, aber den Balearenbewohner als einheitlichen Menschenschlag, den gibt es nicht. Zu unterschiedlich ist die Geschichte der Inseln, zu verschieden sind sie in der Größe, der Landschaft und den Strukturen. Auf Mallorcas nächster Nachbarinsel Menorca gehörte der Boden einigen Großgrundbesitzern; auf Ibiza und Formentera gab es viele kleine selbstständige Bauern. Gemeinsam ist den Inselbewohnern, überspitzt gesagt, dass sie zwar Spanier sind, sich in erster Linie aber als Mallorquiner und Menorquiner, Ibicencos und Formenterenser fühlen. Verwandt sind sie untereinander und zudem mit den Katalanen vom Festland durch die Sprache. Aber muss man Verwandte eigentlich öfter als unbedingt nötig besuchen? Ein Mallorquiner wird, sollte er einmal Urlaub machen, nach Paris oder London fliegen, doch kaum nach Menorca oder Ibiza. Was soll er da? Sonnenschein, Sandstrände und Scharen von Touristen – all das hat er auch zu Hause.

»Ich liebe Mallorca … vor allem, weil es seine eigene authentische Kultur bewahrt.« Michael Douglas

Was ist nun typisch für den Mallorquiner? Bei den sonntäglichen Besuchen auf dem Land unterhalten sich die Menschen über die steigenden Preise und über Familienangelegenheiten, wie überall in Spanien, wie überall auf der Welt. Oder ist es auf Mallorca doch ein bisschen anders? Das deutschsprachige »Mallorca Magazin« stellte ein »fast erotisches Verhältnis der Einheimischen zum Geld« fest. Und das war, bevor der Euro die Peseta ablöste.

Wie steht es mit dem Stierkampf? Die Begeisterung an der »Corrida« hat so weit nachgelassen, dass sich ein großer Teil der Inselbevölkerung für deren Abschaffung ausspricht. Doch noch kämpfen die Befürworter auf Mallorca für die Tradition des Stierkampfes. So gegensätzlicher Meinung die Mallorquiner in dieser Frage sind, so einig sind sie sich in ihrer Begeisterung für Fußball, seit das Team von RCD Mallorca in die höchste spanische Liga aufgestiegen ist.

Auch ein ausgeprägter Hang zum Glücksspiel wird den Mallorquinern nachgesagt, der eher zu- als abnimmt. Lotto, Toto, in jeder Kneipe Spielautomaten, und überall gibt es Lotterien, die schwindelerregende Gewinne versprechen. Der Losverkäufer mit den bunten, täglich neuen Losen am Revers und dem Ruf »Para hoy – für heute« gehört zum Straßenbild. Und jedes Jahr fiebert die Insel der Weihnachtslotterie El Gordo entgegen. »Der Dicke« ist mit Preisen von insgesamt über 2 Mrd. Euro die umsatzstärkste Lotterie der Welt.

¿La Unión Europea, gràcies no? – ¡La Unión Europea sí! – Die Vorteile und Nachteile des europäischen Binnenmarkts und die gemeinsame Währung sind ebenfalls ein Dauerthema. »Werden wir mithalten können, wir mit unseren zum Teil höheren Preisen als in Alemania?«, »Wer will noch unsere Mandeln und Oliven, wenn die woanders billiger sind?«, so sorgen sich die Menschen auf der Insel und wissen doch, dass es zu Europa keine Alternative gibt. Zum Tourismus auch nicht. Er ist der weitaus größte Wirtschaftszweig und sichert Mallorca das mithin höchste Pro-Kopf-Einkommen Spaniens.

Wenn das Wachstum nach Rekordjahren ausbleibt, schreckt das die Hotelbesitzer auf. Reflexartig kommt dann die Reaktion des Tourismusministers, der der angeblichen Krise damit begegnen will, dass unter den Touristen die höheren sozialen Schichten angesprochen werden sollen. Anders ausgedrückt: Es soll mit weniger Besuchern derselbe Umsatz gemacht werden. Ein schöner Traum, wie ihn wohl jeder Tourismusbeauftragte zwischen Andalusien und Zypern träumt. Solch ein Plan findet sogar bei den örtlichen Grünen Zustimmung, wenngleich unter der Bedingung, dass die neuen Luxushotels an die Stelle der alten Billigunterkünfte gestellt werden.

Die Fremden bringen nicht nur die begehrten Einnahmen, sie verändern die Sitten und Gebräuche, sorgen für Zwiespalt zwischen Jung und Alt. Am deutlichsten zeigt sich der Generationenkonflikt auf dem Land. Da gibt es den Vater, der wie seine Vorfahren einen Acker bestellt, der als Baugrund Millionen wert wäre, den er aber um nichts auf der Welt verkaufen würde. Der Sohn arbeitet derweil als Kellner, ärgert sich und wartet; worauf er wartet, kann man sich leicht ausmalen. Es gibt aber auch Fälle, da haben die Alten vor Jahrzehnten das Bauernhaus an einen Ausländer für ein, wie man sagt, Butterbrot verkauft. Darüber ärgern sich nun die Kinder, die den heutigen Wert ihres Erbes schmerzlich vor Augen haben.

Ein anderes Reizthema sind Drogen. Dass die Balearen eine Drehscheibe für den Drogenhandel sind, hängt mit der günstigen Verkehrslage zusammen. Die Inseln zwischen Afrika und Europa haben eine über 1000 km lange Küste mit Buchten, die unmöglich zu kontrollieren sind, so wenig wie die zigtausend Passagiere, die Tag für Tag mit dem Flugzeug kommen.

© look-foto

Wie hat sich die Insel doch verändert seit dem Einsetzen des Massentourismus in den 1960er-Jahren – zwei alte Männer im Gespräch.

Hart zu arbeiten, wo andere feiern und Ferien machen, fällt naturgemäß besonders schwer. Doch der Bauer, der seinen Acker verkauft hat und sich plötzlich hinter einem Ladentresen wiederfindet, ist auch nicht zu beneiden. Am besten sind noch die Alten in den Dörfern dran. Eine Weile gehen sie weiterhin auf ihre Felder und umhegen aus alter Gewohnheit die Bäume oder Weinstöcke. Da sie Zeiten erlebt haben, in denen die tägliche Sorge darin bestand, überhaupt irgendwie satt zu werden, sind sie recht zufrieden.

Es gibt auf Mallorca ungefähr 31.000 deutsche Residenten. Sie leben ganzjährig auf der Insel oder nur für Monate, oder sie kommen in regelmäßigen Abständen für ein paar Wochen. Sie sind in den Süden gegangen, um aus der Ferne eine Werbeagentur in Deutschland zu leiten oder um vor Ort eine Inselzeitung zu gründen. Erwähnenswert ist das, weil diese Leute verwirklicht haben, wovon Tausende noch heute träumen: eine Boutique im Süden, eine Kneipe mit vier Tischen. Doch die meisten Unternehmen überleben nicht die erste Saison. Ob Aussteiger, ideenreiche Unternehmer oder Rentner, sie alle blieben, sofern sie denn blieben, Fremde – auch noch nach 20 und mehr Jahren. »Nie vereinigen sie sich, wenn sie sich nicht ähneln«, sagt ein mallorquinisches Sprichwort.

GESCHICHTE

Mallorca ist ein Kontinent im Kleinformat, ein Magnet im Mittelmeer, der einst Eroberer aus den angrenzenden Ländern anlockte, was seine Vielfalt und Vitalität geprägt hat.

© Shutterstock.com: Ugo Burlini

Zeugen aus Mallorcas Frühzeit finden sich über die gesamte Insel verteilt. Das prähistorische Heiligtum von Son Corró im Inselinneren stammt von ca. 550 v.Chr.

Die Talaiot-Kultur (1300 v.Chr.)

Etwa zu dieser Zeit begannen die Urbewohner damit, über der Erde zu bauen. Sie schichteten Felsblöcke zu Wohn-, Grabstätten und Verteidigungsanlagen auf. Letztere bezeichnet man als Talaiots, was sich von dem mallorquinischen Wort talaia für Wachturm herleitet. Es sind also diese Türme aus Großsteinen, die der ganzen Epoche ihren Namen gaben. Doch sie sind nicht die einzigen Errungenschaften der Ureinwohner. Aus zahlreichen Funden weiß man, dass sie Töpfe formten, Tiere züchteten und Ackerbau betrieben. Die Reste Hunderter megalithischer Siedlungen sind auf Mallorca erhalten. Die größte ist Capocorb Vell (>) südlich von Llucmajor.

Beginn der Maurenherrschaft (902)

Für über 300 Jahre gaben nun die Sarazenen, wie die Araber im Mittelalter genannt wurden, auf der Insel den Ton an. Für die Bewohner wurde es keine allzu schlechte Zeit, denn die islamischen Herrscher erwiesen sich als tolerant und in vielen Fertigkeiten überaus geschickt. So legten sie etwa in Banyalbufar und auch andernorts Terrassengärten an und überzogen das Land mit einem Bewässerungssystem. Sie brachten den Mandelbaum, die Dattelpalme und Feigenbäume auf die Insel, sie bauten Burgen und Paläste. Es blühten der Handel und das Handwerk, die Wissenschaft – und die Piraterie.

Die Rückeroberung (1229)

Schon lange hatte den Bischöfen in Barcelona und Tarragona das Piratentum, aber auch das Wohlleben der Araber ins Auge gestochen. Anfang des 13. Jh. schien die Gelegenheit für einen Eroberungsfeldzug günstig. Der Kreuzzug wurde vorbereitet, an der Spitze stand der junge König Jaume I von Aragonien. Am Silvestertag des Jahres 1229 durchbrachen seine Truppen die Stadtmauer der Medina Mayurka, wie Palma damals hieß. Nachdem die Zitadelle der Araber gefallen war, wurde schnell die restliche Insel erobert. Die Güter der Vorbesitzer teilte Jaume unter den Bischöfen und den adligen Kriegsteilnehmern auf. In Palma ließ er einem Gelübde folgend, das er vor der Schlacht gegeben hatte, ein Haus »zur Ehre der Heiligen Jungfrau Maria« errichten – die Kathedrale La Seu.

Kolumbus entdeckte Amerika (1492)

In den zweieinhalb Jahrhunderten, die der Rückeroberung folgten, entwickelte sich Mallorca zur bedeutenden Handelsdrehscheibe im Mittelmeer. Der Niedergang kam 1492 mit der Entdeckung der Neuen Welt, als sich der Seehandel vom Mittelmeer in den Atlantik verlagerte. In der Folgezeit wurde die Insel von Piraten heimgesucht. Im Jahr 1541 besuchte der deutsche Kaiser Karl V., der als Carlos I spanischer König war, den bröckelnden Außenposten seines Reichs. Auf kaiserliche Anordnung hin wurden die balearischen Küsten und Städte befestigt. Natürlich waren die Schutzanlagen kein nobles Geschenk; der Kaiser brauchte die Balearen als Stützpunkt.

Der Erbfolgekrieg (1701–1714)

Nach dem Tod des letzten spanischen Habsburgers Karl II. begannen Frankreich und das habsburgische Österreich einen Krieg um die spanische Krone zu führen. Die Balearen standen dabei auf Habsburger Seite – es war die Seite der Verlierer. Nach dem Friedensschluss von Utrecht im Jahr 1713 fiel Menorca an England. Die Briten herrschten für 70 Jahre auf der Insel. Die restlichen Balearen jedoch gehörten fortan wie das Festland zum Reich des Königs Felipe V. Dieser stammte aus dem Hause Bourbon, jener Dynastie, die bis zum heutigen Tag an der Spitze des spanischen Staates steht.

Die Königin und die Klöster (1833)

Im Alter von zwei Jahren wurde Isabella II zur Königin gekrönt. Bemerkenswert ist dies zum einen wegen ihres Alters, zum anderen weil später unter ihrer Herrschaft die Mönchsorden auf der Insel enteignet wurden. Unter den verstaatlichten Klöstern befand sich auch jene Kartause von Valldemossa, in der sich 1838 Frédéric Chopin und George Sand für einen Winter einquartierten – Mallorcas erste Touristengruppe.

© Interfoto: Friedrich

Urlaub im Kloster: Die historische Aufnahme zeigt die Kartause von Valldemossa, in der sich Frédéric Chopin und George Sand 1838 einquartierten.

Der Spanische Bürgerkrieg wütet im Land (1936–1939)

Als General Francisco Franco