Vielen Dank, liebe Spinne! #2 - Niklaus Schmid - E-Book

Vielen Dank, liebe Spinne! #2 E-Book

Niklaus Schmid

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Beschreibung

(Folge 2 von 5) Niklaus Schmid in Bestform! Immer 3 Top-Kurzkrimis. DER INDER: Amelie lernt auf kuriose Weise einen vermögenden Mann kennen, der kurz nach ihrer Heirat verstirbt. Ein paar Jahre später findet sie in einer Teepackung eine mysteriöse Botschaft von einem Inder zu dem sie kurzerhand Kontakt aufnimmt. Ihre beste Freundin traut der Sache nicht. Doch Amelie lässt sich völlig einwickeln. Am Flughafen kommt es dann zum Eklat. HAUS MIT MEERBLICK UND ZISTERNE: Die Zisterne hinter dem Haus muss gereinigt werden. Kurz bevor Bruno damit fertig ist, zieht seine Ehefrau die Leiter nach oben. Sie will, dass er da unten qualvoll verreckt. Doch geht ihr Plan auf? STEISSLINGEN, TEXAS: Ralf Dassel wird nach Steißlingen am Bodensee versetzt. Aus Langeweile beginnt er, sich für Jachten zu interessieren. Eines Tages trifft er auf einen Besitzer, der seine Jacht inkl. Crewmitglied verkaufen möchte. Die Jacht ist für Dassel unerschwinglich, doch die zum Inventar gehörende, exotische Juana macht ihm ein lukratives Angebot.

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Seitenzahl: 44

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Vielen Dank,

liebe Spinne! #2

von

Niklaus Schmid

Impressum

Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency

Foto: Faisal Akram from Dhaka, Bangladesh

© 110th / Chichili Agency 2015

EPUB ISBN 978-3-95865-570-6

MOBI ISBN 978-3-95865-571-3

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

INHALT

Der Inder

Haus mit Meerblick und Zisterne

Steißlingen, Texas

KURZINHALT

Niklaus Schmid in Bestform! Immer 3 Top-Kurzkrimis.

DER INDER: Amelie lernt auf kuriose Weise einen vermögenden Mann kennen, der kurz nach ihrer Heirat verstirbt. Ein paar Jahre später findet sie in einer Teepackung eine mysteriöse Botschaft von einem Inder zu dem sie kurzerhand Kontakt aufnimmt. Ihre beste Freundin traut der Sache nicht. Doch Amelie lässt sich völlig einwickeln. Am Flughafen kommt es dann zum Eklat.

HAUS MIT MEERBLICK UND ZISTERNE: Die Zisterne hinter dem Haus muss gereinigt werden. Kurz bevor Bruno damit fertig ist, zieht seine Ehefrau die Leiter nach oben. Sie will, dass er da unten qualvoll verreckt. Doch geht ihr Plan auf?

STEISSLINGEN, TEXAS: Ralf Dassel wird nach Steißlingen am Bodensee versetzt. Aus Langeweile beginnt er, sich für Jachten zu interessieren. Eines Tages trifft er auf einen Besitzer, der seine Jacht inkl. Crewmitglied verkaufen möchte. Die Jacht ist für Dassel unerschwinglich, doch die zum Inventar gehörende, exotische Juana macht ihm ein lukratives Angebot.

DER INDER

Ich meine, Amelie braucht jetzt einen Anwalt, aber es sollte ein verdammt guter sein. Denn ihre Gegner sind gewitzt, und sie fühlt sich von ihnen hinters Licht geführt, ausgenutzt, emotional missbraucht. Wie es dazu kam? Nun, damit Sie meine Freundin besser einschätzen können, muss ich ein wenig ausholen.

Andere Menschen finden eine Geldmünze, Amelie stolpert, fällt hin und findet eine Brieftasche. Aber nicht etwa eine leere, die schon hundert Passanten durchwühlt haben, nein, sie findet eine samt goldener Kreditkarte und Geheimzahl. Ich, zugegeben, würde jetzt auf Einkaufstour gehen, schickes Kleid, passende Handtasche, und vielleicht noch schnell, ehe die Karte gesperrt wird, eine Reise buchen.

Aber was macht Amelie? Sie stöbert im Internet und bekommt den Namen des Karteninhabers heraus; vier Wochen später ist sie mit ihm verheiratet, anderthalb Jahre später ist sie Witwe. Jetzt gehört ihr ein Luxusapartment mit Blick auf den Rhein. Und wenn sie sich langweilt, bringt sie mit dem Audi Cabriolet aus dem Nachlass ihres Mannes die leeren Rotweinflaschen zum Glascontainer und geht anschließend einkaufen, im Bio-Laden selbstverständlich.

Letztens kam sie auf dem Rückweg mal wieder auf einen Sprung zu mir. Diesmal hatte sie nicht nur ungespritzte Zucchini und sündhaft teuren Bio-Wein in ihrem Weidenkörbchen. Nein, Amelie hatte Tee gekauft, aber nicht den grünen, der angeblich den Kopf frei macht, sondern schwarzen, natürlich aus biologisch einwandfreiem Anbau. Preislich lag der Tee – eine Darjeeling-Spitzensorte von handgepflückten zarten Blättchen und Blattsprossen – beim Aldi-Champagner, weshalb wir ihn gleich ausprobierten …

Moment mal! Ziehen Sie jetzt nicht gelangweilt die Augenbraue nach oben. Ich komme schon noch auf den Punkt.

Auf dem Paket die übliche Beschreibung, dass alles kontrolliert werde, keine Pestizide verwandt und die internationalen Umwelt- und Sozialstandards eingehalten würden, fairer Preis für die Produzenten, schnarch, schnarch. Innen dann diese kleine Pappe mit dem Gütesiegel von Transfair, kennt man ja. Doch auf der Rückseite von dem Kärtchen, und jetzt kommt es, da stand eine Botschaft.

Amelie hielt mir das Stück Pappe unter die Augen. „Kira, schau dir das an! Hier ist eine Botschaft!“ Sie sprach das in einem Tonfall, wie ihn wohl Moses drauf hatte, als er mit den Gesetzestafeln vom Berg Sinai kam.

„Botschaft, he?“ Ich zuckte die Schultern, sie guckte beleidigt.

„Ja, lies selbst!“ Nun gut, sagen wir, es war eine Nachricht, in ungelenken Buchstaben und mit Bleistift geschrieben: Bitte schreiben Sie mir. Es hilft mir und den Kindern, die auf der Teeplantage arbeiten. Mein Name ist Arun.

Es folgte eine E-Mail-Adresse.

Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Kein Spendenaufruf, schon mal gut. Anderseits, was soll das bringen?“

„Es ist wie eine Flaschenpost. Der Mann, ich nehme an, Arun ist ein Männername, wirft die Botschaft ins große weltweite Netz und hofft, dass jemand sie findet. Wissenschaftler haben doch sogar eine Art Chronik ins Weltall geschickt.“

„Weltall, Flaschenpost. Du willst dem Kerl doch nicht schreiben, Amelie?“

„Und ob! Wenn’s dem Mann gut tut, wenn’s ihm hilft.“

Amelie zückte ihr Smartphone und schrieb dem Mann von der Teeplantage eine kurze Mail. Na ja, warum nicht, macht keine Umstände, kostet ja nichts. Sie wünschte ihm und den Kindern alles Gute und sagte, dass sie auch in Zukunft den Tee von Fairtrade kaufen würde. Den abschließenden Satz, die Arbeit möge ihm weiterhin Spaß machen, strich sie auf mein Anraten. Dann drückte sie auf Senden.

Wir tranken den Tee, er hatte seine fünf Minuten gezogen. Der Tee war in Ordnung, wenngleich ein bisschen schlapp im Geschmack. Ich bevorzuge die kräftige Ostfriesenmischung. Bei der zweiten Tasse, ich überlegte gerade, wie Kinderarbeit zu Fairtrade passte, klingelte Amelies Handy.

„Geh schon ran. Bestimmt dein Inder. Wetten, dass er jetzt Geld will, weil eine Oma krank ist oder weil er einem der Kinder den Schulbesuch ermöglichen will.“

„Oh, eine SMS.“

„Es geht um Kohle, stimmt’s?“

„Ein Gedicht, er hat mir ein Gedicht geschrieben.“