Keine Elche in Schweden - Oliver BERNARDI - E-Book

Keine Elche in Schweden E-Book

Oliver BERNARDI

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Beschreibung

Erste Elternzeitreise - erster Wohnmobilurlaub! Ursprünglich nur als persönliche Dokumentation gedacht, entstand die Idee, die überwiegend amüsanten Erfahrungen mit anderen zu teilen und letztlich sogar diese Form der Veröffentlichung zu wagen. Vielleicht wird unser Sohn im Erwachsenenalter die Hände über dem Kopf zusammenschlagen angesichts dieser intimen Einblicke in unser Familienleben anlässlich dieser Reise - aber immer noch besser, als lediglich ein paar peinliche Fotos von Papa in Frauenkleidern beim Männerballett an Fastnacht im www hinterlassen zu bekommen, oder?! Viel Spaß beim Lesen und Mitschmunzeln!

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Seitenzahl: 147

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Oliver BERNARDI

Keine Elche in Schweden

Nur samstags zwischen 11:00 - 12:00 Uhr

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Prolog:

16.05.19:

17.05.19:

18.05.19:

19.05.19:

20.05.19:

21.05.19:

22.05.19:

23.05.19:

24.05.19:

25.05.19:

26.05.19:

27.05.19:

Gastbeitrag N9na:

28.05.19:

Ergänzung 29.05.19:

Ergänzung 30.05.19:

31.05.19:

01.06.19:

02.06.19:

03.06.19:

04.06.19:

05.-08.06.19: Gastbeitrag N9na

09.06.19:

10.06.19:

11.06.19:

12.06.19:

13./14.06.19: Gastbeitrag N9na

15.06.19:

16.06.19:

18.06.19:

19.-21.06.19:

Epilog

Impressum neobooks

Prolog:

Keine Elche in Schweden

Nur samstags von 11-12 h

Oliver M. Bernardi

Impressum

Texte: © Copyright by Oliver BernardiUmschlag: © Copyright by Oliver BernardiVerlag: [email protected]

Druck: epubli, ein Service der

neopubli GmbH, Berlin

Printed in German

Dieses Buch widme ich unserem

Sonnenschein Lukas!

Diese Reise hätte so ziemlich genau vor drei Jahren bereits stattgefunden haben sollen. Es sollte die letzte größere Reise zu zweit werden, bevor wir konkret daran arbeiten, aus der Zweisamkeit eine Mama-Papa-Kind-Beziehung werden zu lassen, sprich Nachwuchs zu bekommen.

Die Planungen, also für die Reise mit einer fahrbaren Einzimmerwohnung, standen bereits. Mehr sogar, das Wohnmobil war bereits verbindlich gebucht und die Abfahrt terminiert. Der Erstentwurf sah einen 8-wöchigen Trip nach Schweden und Norwegen vor. Nach genauerer Befassung mit den klimatischen Gegebenheiten in Norwegen und der Erkenntnis, dass die Westküste dort sehr stark zerklüftet ist und demnach entweder die Fjorde umfahren bzw. mittels, in der Masse recht kostspieliger, Fährverbindungen überwunden werden müssten, kamen wir recht schnell zu dem Entschluss, unsere weiteren Planungen zunächst auf den Südteil des schwedischen Königreiches zu fokussieren.

Dann kam der 12.04.2016. Einen Tag vorher hatte ich mich überreden lassen, doch noch an dem Volleyballtunier bei der Arbeit am Folgetag mitzuwirken. Eine folgenschwere Entscheidung, denn gegen Ende des zweiten Satzes gab’s ein fieses Knallgeräusch und zwar im Fersenbereich meines rechten Beines. Machen wir’s kurz - die Achillessehne war gerissen. Auch die bereits am Folgetag durchgeführte OP und die unmittelbar anschließend eingeleiteten physiotherapeutischen Maßnahmen bewahrten uns nicht vor der zeitnahen Gewissheit, dass das mit unserem Skandinavientrip wohl nix werden würde. Glücklicherweise hatte Nina auf dem Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung bestanden. Sehr ärgerlich, aber letztlich nicht zu ändern, lösten wir diese Versicherung schweren Herzens ein.

Die Tatsache, dass ich mir am ersten Tag ohne Vakoped-Schuh, den ich zu diesem Zeitpunkt mehr als 10 Wochen getragen hatte, die Achillessehne erneut abriss, es war der Tag der Eröffnung der Fußball-Europameisterschaft, sei nur am Rande erwähnt.

Zeitsprung.

Am 30.06.2018 erblickte unser Sonnenschein Lukas Moritz das Licht der Welt. Bereits zuvor hatten Nina und ich uns entschlossen, die noch ausstehende Schweden-Reise eben als Elternzeit-Reise und damit zu dritt stattfinden zu lassen.

Im Herbst 2018 stand dann eher unerwartet der Kauf eines neuen Autos an, nachdem unser lieb gewonnener Kombi eines deutschen Herstellers aus dem Bereich Ingolstadt nach gut 320.000 km meinte, seinen Ruhestand in Anspruch nehmen zu müssen. In diesem Zusammenhang stand plötzlich auch der mögliche Erwerb eines Kastenwagen-Wohnmobils im Raum. Der beabsichtigte 2-wöchige Probeurlaub ins Allgäu und an den Bodensee mit einem solchen Gefährt im Oktober 2018 endete leider in einer lediglich 3-tägigen PKW-Tour nach Neustadt a.d.W. mit einem geliehenen Auto, da der Kombi bereits bei „Wir kaufen Dein auto.de" stand. So wurde aus dem Kastenwagen vorerst doch nur ein kleiner Van, aber immerhin mit Anhängerkupplung!

Zu diesem Zeitpunkt schien alles noch so weit weg und außer dem Anmieten des Campers passierte in Sachen Reisevorbereitung in dem Jahr auch nicht mehr viel.

Anfang Februar, genauer gesagt am 02.02.2019, feierten wir dann insbesondere ein Willkommensfest für Lukas mit ganz vielen lieben Menschen! Wir erfuhren einen tollen Support und unsere Gäste zeigten sich sehr kreativ und großzügig mit ihrer Unterstützung für unseren geplanten Trip!

Das war für uns der Kick-Off und die Vorfreude steigerte sich von Woche zu Woche.

Die kommenden drei Monate vergingen wie im Flug. Relativ spontan ergab es sich, dass Angelika & Rainer, Nina’s Eltern, uns die ersten 2 Wochen mit einem eigenen Campingmobil auf unserer Reise begleiten würden. Ruckzuck war es Mitte Mai und was dann so alles geschah, lest ihr in den folgenden Kapiteln.

Viel Spaß dabei!

16.05.19:

Homeoffice. 16:30 Uhr Wohnmobil abholen. Reisegefährt entspannt beladen. Ein Glas Sekt zur Einstimmung und Freitag locker gegen 12 Uhr los rollen - klingt doch super!

Soweit die Theorie!

Wie sagte John Lennon einst: „Leben ist das, was passiert, während du fleißig Pläne schmiedest!“

Konkret - 15:30 h Abfahrt in Klein-Winternheim (relativ überstürzt und dennoch 20 min. später als geplant). Stau auf der A 3. Noch vor der Abfahrt Richtung Maintal steh ich schon kurz vor dem Blasenbruch; 6 Espressi waren heute vielleicht doch zu viel. 16:50 h Betreten der Rezeption des Wohnmobil-Verleihs. Unter Verzicht ausführlicher Begrüßungsworte signalisiere ich unmissverständlich, zuallererst ein dringendes menschliches Bedürfnis stillen zu müssen und, na klar, die Kundentoilette befindet sich auf dem anderen Werksgelände schräg gegenüber… Zurück an der Rezeption: „So, ich bräuchte dann ihren Personalausweis und ihre Kreditkarte.“ Überflüssig zu erwähnen, dass diese beiden Plastikkarten sich natürlich NICHT in meinem mitgeführten Portemonnaie befinden, warum auch? Wäre doch viel zu einfach. Um das zu wissen, hätte man ja die Unterlagen, die seit Wochen bei uns zu Hause liegen, auch lesen müssen… Der Dienstausweis tut es letztlich auch und zum Glück gibt’s da ja noch die VISA-Card des Gemeinschaftskontos… „Die eingegebene PIN ist nicht korrekt!“ Ich krieg Puls und sag noch: “Es gibt echt Tage, an denen man besser einfach im Bett bleibt!“ - der Typ hinter’m Tresen ist locker: „Ok, dann machen wir es mit Unterschrift.“ Nachdem die Formalien erledigt sind, folgt die Einweisung. Und die dauert mit gut 75 Minuten etwa 3-mal länger als erwartet, schließlich soll ich um 18 Uhr wieder daheim sein, um auf Lukas, unseren kleinen Schatz, aufzupassen. Es ist bereits 18:15 h (!) als ich wieder auf dem Gelände des Vermieters ankomme, nachdem ich den Micra auf einem ziemlich runtergekommenen Parkplatzgelände hinter dem „Fressnapf“ um die Ecke abgestellt habe; angeblich steht er dort sicher für die nächsten 5 Wochen. Prophylaktisch habe ich die Inhalte der Seitenfächer, des Handschuhfaches und des Kofferraumes mal in eine Kiste geräumt und mitgenommen, man weiß ja nie?! Der Einweiser, der bei meiner Rückkehr nicht mehr anwesend war, hatte mir zuvor versichert, dass ich noch vom Gelände käme. 18 h Geschäftsschluss! Und damit auch kein Zutritt zu den Toiletten mehr möglich!!! 6 Espressi waren WIRKLICH zu viel gewesen… Tadaa, aber wir haben doch ein Wohnmobil mit Klo! Gesagt, getan! Aber wieso funktioniert die Spülung nicht? So ein Mist! Ich schnell raus aus dem Mobil und zur Rezeption. Von weitem sehe ich schon, dass der Typ von innen gerade abschließt. Wild gestikulierend renne ich auf ihn zu. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, dass ein anderes Wohnmobil quer vor das mittlerweile geschlossene Stahltor des Betriebsgeländes geparkt wurde. Der Typ ist echt tiefenentspannt. „Haben sie die Wasserpumpe schon eingeschaltet?“ Ups, vielleicht hätte ich dem Einweiser doch mal zuhören sollen… „Ich mach Ihnen das Tor auf und fahr das WoMo weg!“ DANKE! Zwei Minuten später und ich hätte meine erste Nacht auf dem Gelände des Wohnmobilvermieters verbringen müssen. Ich glaub ich wäre Amok gefahren!

Das integrierte Navigationsgerät lotst mich anders zurück, als ich hin gefahren bin. Dabei wollte ich nur möglichst schnell auf die Autobahn. Das Ding ist mit seinen 2,34 Breite und 7,47 m Länge nämlich schon gewöhnungsbedürftig. So kommt es, dass ich durch Frankfurt geführt werde! Plötzlich strahlt mich eine Tankstellenanzeige an - „Diesel 1,21 €“ - super denk ich mir, der Tank ist ohnehin noch halb leer, und fahr auf. Intuitiv links neben die Zapfsäulen, denn bei meinem Touran ist der Tankstutzen auf der Beifahrerseite. Nicht so beim Womo. Und damit nimmt das Drama seinen Lauf!

Wohlwissend, dass beim Zurücksetzen eines solchen Schiffes die Einweisung durch eine zweite Person mehr als Sinn ergibt, lege ich in Ermangelung einer solchen den Rückwärtsgang ein und vertraue auf die Dienste der Heckkamera. Leider nimmt ein gerade auf das Tankstellengelände einfahrender BMW kurzfristig meine volle Aufmerksamkeit im linken Außenspiegel in Anspruch, als es auch schon kracht. Ein meines Erachtens unaussprechlich dämlich an dieser Stelle angebrachter Pfeiler der Überdachung stoppt meine Rückwärtsfahrt, zum Glück in Schrittgeschwindigkeit, jäh! Ich unterstelle dem Architekten böswilligen Vorsatz bei seinen Planungen, denn dieser Pfeiler ist mit einer derart massiven Rohrkonstruktion „geschützt“, dass selbst ein Leopard II-Panzer sich vermutlich einen nicht unerheblichen Karosserieschaden eingefangen hätte. Ich möchte das Schadensbild am Sun TI 700 MEG folgendermaßen umschreiben - das Gestänge des für drei Fahrräder ausgelegten und am Heck des Fahrzeugs montierten Thule-Fahrradträgers entspricht nach diesem Malleur nicht mehr ganz dem optischen Originalzustand. Diese arrogante Rohrkonstruktion hat nicht mal einen Kratzer!!! Was jetzt ganz amüsant klingen mag, hat sich nicht wirklich so angefühlt! Im Gegenteil, aber das ist nicht jugendfrei… Die Vorfreude auf den Schweden-Trip war kurzfristig im unterirdischen Bereich, quasi vorübergehend nicht mehr existent! Es fanden auch keine weiteren Aktivitäten des Vorpackens mehr an diesem Abend statt und auch der Sekt, mit dem ich eigentlich auf die Reise noch angestoßen haben wollte, blieb ungeöffnet. Stattdessen lag ich vor lauter Raserei um 20:45 h im Bett. Und auch das sollte sich als unkluge Entscheidung entpuppen…

17.05.19:

03:06 Uhr - die Nacht ist zu Ende. Dieser verdammte 6-Stunden-Schlaf-Rhythmus. Mein Plan, die schlechte Laune „auszuschlafen“ - kläglich gescheitert! Was ein Glück, dass ich auch früh morgens nach dem Aufstehen bereits recht produktiv sein kann. Und so erledige ich das, was bereits am Vorabend hätte erledigt werden sollen. Als Nina, die gestern allein noch bis 1:00Uhr nachts gepackt hat, um 7 Uhr mit unserem Sonnenschein nach oben kommt, habe ich theoretisch, bis auf meine Klamotten, alles gepackt. Ähnlich wie bei einem Kater wirken die Geschehnisse des gestrigen Tages noch unangenehm nach. Aber nutzt ja alles nix. Um kurz nach 9 Uhr greife ich zum Hörer und informiere den Wohnmobil-Verleih über die Lage. Ich weiß nicht genau, was die rauchen, aber auch dieser Mitarbeiter ist extrem relaxed und gegen 10:30 h sind die Formalien vorerst erledigt.

Zwischenerkenntnis des Tages: Vorpacken ist das Eine - Verstauen im Womo das andere! Will sagen, das Ganze dauert, oh Wunder, doch länger als erwartet. Zumal fast kein Gang nach draußen vergeht, ohne einen Nachbarn oder Nachbarin zu treffen und ein Schwätzchen zu halten. Das „Schiff“ vor der Tür ist eben nicht unbemerkt geblieben und außerdem weiß spätestens seit unserem Wendehammer-Fest am letzten WE die halbe Wohngegend von unserer Elternzeitreise. Aber genau dieses nachbarschaftliche Miteinander schätzen wir sehr!

Der Fahrradträger funktioniert noch passabel und es braucht „nur“ 4 Anläufe, bis ich unsere zwei Bikes schlussendlich befestigt habe. Theoretisch wäre sogar Platz in dieser bombastisch großen Fahrradgarage im Heck des Mobile Homes, aber wenn dieser blöde Fahrradhalter mir schon so einen Ärger verursacht hat, dann soll er jetzt gefälligst auch arbeiten für sein Geld (grins)! Neben dieser turnhallenanmutenden Heckgarage bin ich absolut begeistert vom sonstigen Staufachangebot dieses Gefährts; allein wie viel Bierdosen man in diesen Bodenfächern unter bekommt - der Hammer (Doppelgrins)!

Beim zwischenzeitlichen Blick auf die Uhr, so gegen 14 Uhr, wird mir spätestens klar - mit der geplanten Abfahrt um 12 Uhr wird’s wohl nix mehr! Machen wir es kurz, als ich so gegen 18 Uhr den Zündschlüssel drehe, steht rührenderweise die halbe Straße versammelt, um uns zum Abschied zu winken und eine schöne Reise zu wünschen! Einfach genial. Noch schnell beim Pizzamann unseres Vertrauens vorbei und ab auf die Autobahn. Vorteil der verspäteten Abfahrt - die Verkehrssituation hat sich super entspannt. Interessanterweise führt uns das Navi nicht wie üblich über Kassel Richtung Ostwestfalen, sondern via Gießen über Land. Und was soll ich sagen - schon beginnt der Urlaub. Eine attraktive Strecke mit sehr schönen Landschaftsbildern. Luki pooft über die gesamte Fahrt, was für alle Beteiligten unwahrscheinlich zur Entspannung beiträgt. Kurz vor 22 Uhr sind wir dann in Benhausen bei Rainer & Angelika angekommen. Die erste Etappe ist geschafft!

18.05.19:

Der Samstag ist recht schnell erzählt. Nach einem gemütlichen Frühstück düsen Rainer und ich noch schnell mit dem Auto in die Stadt, um Ersatzschläuche für die mitgeführten Fahrräder zu organisieren - sicher ist sicher. Das war das Einzige, was wir nicht mehr eingekauft hatten, bevor wir Rheinhessen auf Wiedersehen gesagt hatten. Mehr aus Gewohnheit fülle ich am GAA der Sparda meine Bargeldreserven auf, als mir klar wird, weder Dänemark noch Schweden führen den Euro als Währung. Egal, sicher ist sicher. Ich kann es nicht leugnen, ich bin Deutscher… Und damit zählt selbstredend auch die Pünktlichkeit zu den bevorzugten Tugenden. Der Blick auf die Uhr verrät mir, dass 11 Uhr, der ursprünglich anvisierte Abfahrtszeitpunkt, längst verstrichen ist. Meine innere Stimme reagiert erstaunlich entspannt. Ich komme scheinbar langsam in Urlaubsmodus. Apropos, noch NIE bin ich so unvorbereitet und dennoch innerlich entspannt in einen Urlaub gestartet. Ich weiß, dass wir am Sonntag (19. Mai 2019) von Fehmarn nach Dänemark übersetzen wollen und ich am 21. Juni 2019 das Wohnmobil um 09:00 Uhr wieder in Maintal abgeben muss. That’s it! Dazwischen NULL Plan, außer, dass wir die Westküste bis zu den Schären nördlich von Göteborg hochfahren, uns von dort aus Richtung Stockholm entwickeln wollen, um von dort „quer runter“ grob Richtung Malmö zu gondeln. Vielleicht noch ei-nen Abstecher nach Kopenhagen auf dem Rückweg, aber mehr Details habe ich tatsächlich nicht.

Gegen 13 Uhr rollen wir dann los Richtung Norddeutschland. Lukas findet das permanente Angeschnalltsein im Kindersitz semi-attraktiv, was sich in zunehmenden Unmutsbekundungen, zuletzt mehr als unüberhörbar, bemerkbar macht. Der Junge hat recht und erinnert uns daran, dass doch der Weg das Ziel ist - also raus auf den Autohof Soltau und erst mal Picknickdecke auf den Asphalt!

Die Weiterfahrt verläuft recht entspannt, aber die Zeit ist schon vorangeschritten und wir wollen unseren kleinen Schatz nicht unnötig strapazieren. Wir entscheiden kurzerhand heute nicht mehr bis Fehmarn durchzurollen, sondern steuern den „Womohafen Scharbeutzer Strand“ an. Nina und ich hatten im vergangenen Frühjahr während unseres Lübeck-urlaubs einen Tagesausflug nach Scharbeutz gemacht und erinnerten uns an ein leckeres Frühstück in wunderbarem Sonnenschein direkt an der Strandpromenade. Genau diese Location war keine 5 Gehminuten von unserem Stellplatz entfernt. Diesmal gab es Abendessen im Camper, war aber auch nicht schlecht! Erste Etappe completed!

19.05.19:

Erkenntnis der ersten Nacht im Wohnmobil - auf einem Nagelbrett zu schlafen klingt herausfordernd - die wahre Kunst liegt darin, nicht mehr als die Breite eines flach liegenden Frühstücksbrettchens zu benötigen - und wir sprechen hier von der schmalen Seite! Die breite Seite wäre Luxus, quasi XXL King Size! Und dass alles bei einer theoretischen Liegefläche von 212 cm Breite wohlgemerkt!

Häh, aber ihr seid doch nur mit zwei Erwachsenen und einem knapp 11 Monate alten Baby unterwegs?! Richtig! Da wäre das Reisebett des kleinen Mannes namens Lukas, das mit knapp 80 cm zu Buche schlägt. Die verbleibende Liegefläche teile ich mir selbstredend fifty/fifty mit meiner Best Pearl Ever, schließlich leben wir im Zeitalter der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau.

In dieser Nacht, es ist halt die erste im „neuen Zuhause“, hat unser Sohn allerdings ungewöhnlich früh den Entschluss gefasst, sich doch viel lieber zwischen Mama & Papa zu Kuscheln. Und was soll ich sagen - er ist ein großzügiges Kind; schließlich hätte er mit seinen aktuell 75 cm Gesamtkörperlänge auch die komplett für Papa vorgesehenen 66 cm beanspruchen können. Nach mehreren Umdrehungen um die eigene Achse, völligst unerwarteten, aber umso heftigeren und ruckartigen Verlagerungen des Kopfes von rechts nach links unter Mitführung der Arme scheint er schlussendlich seine Position gefunden zu haben. Knapp einer blutenden Nase entronnen und gefühlt ein blaues Auge bekommend, ich sag’ euch so ein Babyhinterkopf kann ganz schön hart sein, liege ich alles andere als bequem, aber irgendwie doch dankbar an der Außenwand des Mobils - danke mein Sohn - ich liebe Dich einfach!

Challenge lautet: Entwickele eine Liegetechnik, die es dir ermöglicht, auf der Fläche eines hochkant stehenden Frühstückbrettchens problemlos übernachten zu können!

Hatte ich schon erwähnt, dass es 04:18 h ist? Solche Erkenntnisse kann man nur so früh am Morgen gewinnen. Und ehrlich gesagt hatte ich sie bereits um 01:25 h gewonnen, aber die Challenge nur noch mit 2, statt in den letzten Wochen 5 bis 5einhalb Stunden Schlaf pro Nacht auszukommen vertage ich….

Schweden wir kommen!

Nach dem Frühstück drehen Rainer und ich mit Lukas eine Runde am Strand. Begeistert beobachtet er die Möwen. Auf den ersten Metern hinter der Wasserkante liegen eine Unmenge an kleinen Seesternen. Hoffentlich spülen die Wellen sie wieder ins Meer, wäre schade um die schönen Lebewesen. Gegen 10:30 h starten wir die Motoren und passieren nach knapp 1 km eine ⛽️. Nochmal kurz volltanken und auf zur Fähre Richtung Dänemark. Sagte ich gerade kurz? Der Tank von Rainer’s Mobil ist schnell voll, leider lässt sich aber der Verschluss nicht mehr schließen. Und in der Tat, da ist nichts zu machen! Der Zündschlüssel lässt sich einfach nicht bis zum Anschlag einführen. Genial, dieses Gefährt ist - ACHTUNG - gerade erst vor zwei Tagen zugelassen worden, also krach neu, und da bewahrheitet sich scheinbar ein Spruch, den man dieser Fahrzeugmarke, zumindest in den 80ern, nachsagte - Fehler In Allen Teilen!!!