Keynes für Jedermann - Gerald Braunberger - E-Book

Keynes für Jedermann E-Book

Gerald Braunberger

4,7

Beschreibung

John Maynard Keynes – aktueller denn je John Maynard Keynes (1883 bis 1946) war der bedeutendste, aber auch der umstrittenste Ökonom des 20. Jahrhunderts. Lange Zeit galten seine Lehren als veraltet, obwohl er schon früh die eminente Bedeutung der Finanzmärkte für die Wirtschaft erkannt hatte. In der aktuellen Krise wird seine wichtigste These, wonach Marktwirtschaften gelegentlich stabilisierender Staatseingriffe benötigen, von Politikern und Ökonomen wieder begierig aufgenommen. Keynes war aber nicht nur Ökonom – er war auch Meisterspekulant an der Börse, Kunstfreund und -förderer, Politikberater, Vermögensverwalter, Gemälde- und Büchersammler, Journalist und Essayist. "Keynes für Jedermann" schildert das faszinierende Leben und die wieder modern gewordenen Lehren eines außergewöhnlichen Mannes. • Keynes – gut und kurzweilig erklärt • Mehr als eine Biographie über einen der spannendsten Ökonomen • Für alle, die mitreden können möchten

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Gerald Braunberger

KEYNES FÜR JEDERMANN

GERALD BRAUNBERGER

KEYNES FÜR JEDERMANN

Die Renaissance des Krisenökonomen

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek – Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Gerald Braunberger

Keynes für jedermann

Die Renaissance des Krisenökonomen

F.A.Z.-Institut für Management-,

Markt- und Medieninformationen GmbH

Frankfurt am Main 2009

ISBN 978-3-89981-436-1

Bookshop und weitere Leseproben unter:

www.fazbuch.de

Copyright

F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen GmbH Mainzer Landstraße 199 60326 Frankfurt am Main

Gestaltung/Satz:

F.A.Z., Verlagsgrafik

Titelbild:

Corbis/Bettmann

Satz Innen:

Ernst Bernsmann

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten.

INHALT

Einführung

I Leben und Überzeugungen

1 Das Leben eines Solitärs

2 Philosophie, Kunst und Bloomsbury

3 Kapitalismus, Staat und Politik

4 Finanzmärkte und Kapitalanlage

5 Selbstbild eines Ökonomen

II Werk

1 Die Allgemeine Theorie

2 Die Rolle der Finanzpolitik

3 Das Sparparadoxon

4 Das Gespenst der Inflation

5 Das Reich der Enkel

6 Eine Weltwährungsordnung

III Wirkung

1 Aufstieg, Fall und Wiederkehr

2 Wall-Street-Keynesianismus

3 Animal Spirits

4 Keynes in Deutschland

Fazit:Was lehrt uns Keynes?

Literatur

Der Autor

EINFÜHRUNG

„Ja, er ist tot – so tot wie Newton und Einstein.“

Der Nobelpreisträger Paul Samuelson über John Maynard Keynes

„Man wird die Geschichte jener Jahrzehnte, die mit dem Ende des Ersten Weltkriegs beginnen, wahrscheinlich ebenso wenig ohne den Namen dieses seltsamen Mannes wie ohne denjenigen eines Einstein, eines Churchill, eines Roosevelt oder eines Hitler schreiben können.“

Der Ordoliberale Wilhelm Röpke

John Maynard Keynes (1883 bis 1946) ist wieder da. Wer daran zweifelt, erhält auf einer modernen Suchmaschine im Internet für die Eingabe „John Maynard Keynes 2009“ mehr Treffer als für viele bekannte moderne Ökonomen. Es handelt sich um ein unwahrscheinliches, aber doch auch verständliches Comeback. Unwahrscheinlich, weil Keynes von der herrschenden Meinung vor langer Zeit als eine einstmals fraglos bedeutende, aber auch der Vergangenheit angehörende Gestalt im Mausoleum der verblichenen Ökonomen abgelegt wurde. Verständlich, weil die aktuelle Finanz und Wirtschaftskrise das Vertrauen in die zeitgenössischen Ökonomen erschüttert hat und Keynes den Ruf eines Krisenökonomen besitzt, der sein wichtigstes Buch verfasste, um einen Weg aus der schlimmsten Wirtschaftskrise des 20. Jahrhunderts zu zeigen. Die Bereitwilligkeit, mit der selbst jahrzehntelange „Anti-Keynesianer“ in der aktuellen Krise eine Wirtschaftspolitik vertreten, die sich mit dem Namen des Briten verbindet, ist bemerkenswert und in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte einmalig.

Als habe er es geahnt, hatte Keynes in einer berühmten Passage im Jahre 1936 geschrieben: „Die Gedanken der Ökonomen und Staatsphilosophen sind, sowohl, wenn sie im Recht, als wenn sie im Unrecht sind, einflussreicher, als gemeinhin angenommen wird. Die Welt wird in der Tat durch nicht viel anderes beherrscht. Praktiker, die sich ganz frei von intellektuellen Einflüssen glauben, sind gewöhnlich die Sklaven irgendeines verblichenen Ökonomen … Ich bin überzeugt, dass die Macht erworbener Rechte im Vergleich zum allmählichen Durchdringen von Ideen stark übertrieben wird … Aber früher oder später sind es Ideen, und nicht erworbene Rechte, von denen die Gefahr kommt, sei es zum Guten oder sei es zum Bösen.“

John Maynard Keynes war aber nicht nur ein bedeutender Ökonom, sondern auch ein ganz ungewöhnlicher Mann mit einer beeindruckenden Vielfalt an Interessen, dem das Leben im Elfenbeinturm fernlag. Der erste Teil des Buches ist daher seiner Vita gewidmet. Er enthält nicht nur einen Lebenslauf, sondern auch Kapitel über Keynes, den Freund von Philosophie und Kunst, über Keynes, den Kapitalanleger, über sein Verständnis von Kapitalismus, Staat und Politik sowie über seine Anforderungen an einen guten Ökonomen.

Der zweite Teil behandelt Keynes’ Werk, das weit über sein bekanntestes Buch, die Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes (hiernach meist als Allgemeine Theorie abgekürzt) hinausgeht. Keynes ist entgegen einer populären Verkürzung nicht nur ein Vertreter expansiver Finanzpolitik in Krisen gewesen. Er befasste sich intensiv mit vielen Fragen rund um Geld, Währung, Finanzmärkte und Inflation und entwickelte im Zweiten Weltkrieg einen Entwurf für eine Weltwährungsordnung. Keynes hat ein außerordentlich reiches, ganz überwiegend praxisorientiertes, aber auch alles andere als unumstrittenes Werk hinterlassen.

Das Thema des dritten Teiles bildet die Wirkung, die das Werk des Briten in der Politik vieler Staaten, darunter auch in Deutschland, wie in den Wirtschaftswissenschaften hinterlassen hat. Dieser Teil behandelt Aufstieg, Niedergang und Wiedergeburt keynesianischer Wirtschaftspolitik und Ökonomik und stellt neben der gängigen Mainstream-Interpretation seines Werkes auch moderne finanzmarktorientierte und verhaltensökonomische Ansätze vor.

Keynes’ Ideen beschäftigen heute wieder viele Menschen. Daher ist es wichtig, diese Ideen zu kennen.

Frankfurt, im September 2009 Gerald Braunberger

1 DAS LEBEN EINES SOLITÄRS

„Es gab kaum eine Zeit in seinem Leben, in der er nicht aus großer Höhe auf den Rest Englands und einen großen Teil der Welt hinabschaute.“

Der Keynes-Biograph Robert Skidelsky

Cambridge

Cambridge war vor knapp 130 Jahren eine kleine Stadt mit einer der berühmtesten Universitäten Englands. Das Establishment der Stadt wurde von einem überwiegend liberal geprägten Bildungsbürgertum gebildet, das oft materiell abgesichert, wenn auch nicht unbedingt vermögend war. Die Universität in Cambridge galt als besonders qualifiziert in den Fächern Philosophie und Mathematik und hatte wie die Erzrivalin in Oxford lange Zeit vor allem junge Männer für eine kirchliche Laufbahn ausgebildet.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hatten sich aber immer mehr Menschen innerlich vom Christentum entfernt, und so begannen sich Cambridge und Oxford auf die Ausbildung junger Männer für die Verwaltung und die Politik, die sogenannten Mandarine, zu spezialisieren. Darin erwiesen sich die beiden Universitäten als außerordentlich erfolgreich; bis zum heutigen Tage haben alleine 15 britissche Premierminister in Cambridge studiert. Das Bildungsbürgertum in Cambridge begann daher, zu einem Elitismus zu neigen, und seine Universität als Brutstätte der qualifiziertesten Politikberater des Landes zu verstehen.

In dieses Umfeld wurde John Maynard Keynes am 5. Juni 1883 in der Harvey Road Nr. 6 geboren. Sein Vater John Neville Keynes war ein bekannter Mann nicht nur an der Universität, wo er Logik und Politische Ökonomie lehrte, sondern wegen mehrerer Buchveröffentlichungen auch in den gebildeten Kreisen außerhalb der Stadt an der Cam. Mangelndes berufliches Selbstbewusstsein und fehlender Antrieb hatten John Neville Keynes jedoch eine glänzende akademische Karriere versagt, so dass er niemals Professor wurde. In seinen späteren Jahren machte er sich in der Verwaltung der Universität einen guten Namen. Da John Neville Keynes sehr gute Beziehungen zu vielen Gelehrten unterhielt und sie gerne zu sich nach Hause einlud, lernte sein Sohn schon in jungen Jahren die berühmtesten Professoren der Stadt kennen. Dass es ihn in die Wissenschaft ziehen würde, erstaunt angesichts dieser Erfahrungen nicht.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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