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Als Berufstätige:r, als Mutter/Vater, als Student:in, als Rentner:in, ….: Fragen Sie sich manchmal, warum andere plötzlich viel mehr (Frei-)Zeit haben, trotz gleicher Aufgabenlast? Oder wie Sie diese Vorteile aus der KI herausbekommen, von denen man überall hört? Oder ist das alles zu viel, sodass Sie nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, sich schlecht fühlen und das Thema am liebsten „wegignorieren“ würden?
Als Unternehmer:in, als Geschäftsführer:in, als Vorstandsmitglied, als Top-Manager, als Führungskraft: Fragen Sie sich, wie Sie Ihre Organisation zukunftsfest machen können? Wie Sie den Knoten aus Kostendruck, Widerstand der Mitarbeitenden, Fachkräftemangel und den unabsehbaren, schnellen Veränderungen durchschlagen? Und haben Sie keine Zeit, sich zusätzlich mit dem Thema KI auseinanderzusetzen?
So klappt es wirklich mit der KI-Transformation!
Katja Nettesheim, KI-Expertin und Praktikerin im Thema Transformation & Technologie, holt Sie da ab, wo Sie stehen in Ihrer persönlichen oder organisatorischen KI-Transformation. Von dort aus gibt sie Ihnen verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen, damit auch Sie sich und Ihre Organisation mit der Kraft von KI verstärken können.
Damit Sie und Ihre Organisation KI einsetzen und dadurch Zeit und Kosten einsparen, sich dem widmen können, was Sie gut und gern machen. Und damit Sie neue Tätigkeitsfelder erobern, von denen Sie ohne KI nie zu träumen gewagt hätten.
Widerstände überwinden, strukturierten Prozess verfolgen, KI-kompetent werden
Katja Nettesheim gibt in ihrem Buch Anleitungen für die persönliche KI-Transformation. Dabei startet sie mit Einwänden, die wir uns entgegenhalten (z. B. „KI? Nein, das ist nichts für mich!“). Danach zeigt sie, wie wir uns viele unliebsame Tätigkeiten mit KI erleichtern können. Dazu beschreibt sie für 20 Bereiche, wie KI uns im Alltag echten Mehrwert schaffen kann.
Im zweiten Teil wendet sie sich der KI-Transformation von Organisationen (Unternehmen, Vereine, Behörden, etc.) zu. Zunächst geht sie auf die Widerstände ein (z. B. „Das haben wir doch immer schon so gemacht“). Danach nutzt sie ihre Erfahrung aus der digitalen Transformation und gibt Hinweise, wie Sie die Fehler bei der KI-Transformation vermeiden. Sie fasst dies zusammen in einem Fahrplan, wie wir die KI-Transformation in Organisationen wirklich wirksam umsetzen können, ergänzt um konkrete Arbeitshilfen.
Zu ihrer Expertise bringt die Autorin die Perspektiven von 40 Top-Führungskräften ein, die sie in ihrem Podcast „Pioniere des Wandels“ interviewt hat.
Die Lösung: KI-Kompetenz!
Alle, die in einer „AI first“-Zukunft erfolgreich sein wollen, kommen in diesem Buch auf ihre Kosten. Wenn Sie KI richtig nutzen und sich die daraus entstehenden Vorteile gutschreiben wollen, ist dies genau das richtige Buch für Sie.
Nutzen Sie dieses Buch, lösen Sie Widerstände auf, packen Sie an und werden Sie / Ihre Organisation zukunftsfähig mit KI-Kompetenz!
Die Autorin
Prof. Dr. Katja Nettesheim gehört zu den führenden KI- und Transformationsexperten in Deutschland.
Ihre Mission ist es, Menschen und Unternehmen zukunftsfähig zu machen.
Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Expertise in der digitalen Transformation von Unternehmen. Dies gibt ihr einen Vorsprung beim Wahrnehmen der mit der KI-Transformation verbundenen Chancen für die Menschen und Unternehmen in unserem Land – und damit für das Land selbst.
Ihre Mission verfolgt sie auch als Gründerin des Start-ups Culcha, als Inhaberin einer Beratung für Transformation, als Aufsichtsrätin und als Professorin. Zuletzt hat sie die KI-K Initiative gegründet, zur Verbreitung von KI-Kompetenz. Getreu dem Motto: „Es muss ein KI-K durch unser Land gehen: KI-Kompetenz für eine Zukunft in Wohlstand“ wollen die Mitglieder ein neues Wirtschaftswunder auslösen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2024
Die nun folgenden Personen haben uns in den vergangenen Jahren als Interviewpartner:innen in unserer Podcast-Reihe »Pioniere des Wandels« Rede und Antwort gestanden. Ihre besten Zitate haben wir in dieses Buch übernommen. Manche haben auch noch speziell dafür ihre Transformations-Geschichte erzählt, ihre individuellen Appelle formuliert oder ihre persönlichen Erfolgsgeheimnisse preisgegeben. Wir danken allen herzlich!
Die Positionen und Unternehmen beziehen sich auf den Zeitpunkt der Interviews.
KI-Kompetenz entwickeln
Künstliche Intelligenz verändert gerade unser aller Leben, sowohl im privaten wie auch im beruflichen. Um dem standzuhalten und KI sinnvoll einsetzen zu können, ist es notwendig, unsere Denk- und Arbeitsweise anzupassen, gegebenenfalls zu ändern. Katja Nettesheim zeigt in ihrem Buch auf, wie man dabei vorgeht, welche Vorteile der Einsatz von KI beruflich und privat hat, mit welchen Stolperfallen man rechnen muss und wie man diese umgehen kann.
Im zweiten Teil nimmt sie Organisationen in den Blick, wo typischerweise viel Widerstand besteht. Hier zeigt die Autorin zusammen mit 40 Praktiker:innen auf Basis ihrer langjährigen Erfahrung, wie echte KI-Transformation gelingen kann.
Dieses Buch wendet sich an KI-Einsteiger, wie auch an Menschen, die sich schon länger mit KI befassen und mehr darüber wissen wollen, wie KI ihnen selbst Vorteile verschafft. Ferner adressiert es diejenigen, die die Zukunftsfähigkeit einer Organisation sichern wollen.
Überraschende Erkenntnis: KI ist keine Raketenwissenschaft!
»Das Buch bietet praxisnahe Anleitungen, wie Einzelpersonen und Unternehmen KI erfolgreich in ihren Alltag integrieren können. Ein wichtiger Schritt, um Deutschlands Innovationskraft zu sichern. Und damit für die neue ›Weltklasse Made in Germany‹, die wir auch mit der Innovationsagenda 2030 vorantreiben!«
Verena Pausder, Vorsitzende des Deutschen Startup-Verbandes e.V., Mitgründerin FC Viktoria Berlin, Podcast Host »Fast & Curious«, Bestseller-Autorin »Das Neue Land«
»Katja ist in der Digital-Branche seit Jahren sehr respektiert und tief verwurzelt. Jetzt öffnet sie für andere den Weg, die in das Thema KI einsteigen wollen und sich darüber geschäftliche Vorteile erarbeiten möchten. Kompakt, sorgfältig und mit konkreten Handlungsempfehlungen.«
Philipp Westermeyer, Gründer der OMR, Plattform für Online-Marketing mit Events, Seminaren, News, Reports etc.
Für eine Zukunft in Wohlstand
von KATJA NETTESHEIM
5Für Sumi, die mir alles gegeben hat.
Für Helena und Victoria, denen ich alles gebe.
Ich habe dieses Buch geschrieben, um Ihnen den Erwerb und die Verbreitung von KI-Kompetenz so leicht wie möglich zu machen. Weil es wichtig ist, dass wir alle uns in dieser Hinsicht weiterentwickeln. Warum ist mir das so wichtig? Das erfahren Sie in Kapiteln 1 und 2.
Um Ihnen dafür die beste Unterstützung zu bieten, haben wir verschiedene Elemente eingebaut, um das Buch gut nutzbar zu machen. Als Erstes erhalten Sie hier eine Inhaltsübersicht, die Ihnen zeigt, was Sie in jedem Kapitel erwartet (ein detailliertes Inhaltsverzeichnis folgt weiter unten):
1. Ausgangspunkt
In diesem Kapitel erfahren Sie, wo wir als Land aktuell stehen in Bezug auf Digitalisierung und Bruttoinlandsprodukt. Und was wir alle – als Individuen – machen können, um gemeinsam in eine bessere Position zu kommen, nämlich in eine »Zukunft in Wohlstand«.
8Dieses Kapitel eignet sich für alle Leser:innen. Überspringen können es diejenigen, die schon voll von der Notwendigkeit der KI-Transformation überzeugt sind und direkt loslegen wollen.
2. Unsere große Chance
Schwerpunkt dieses Kapitels ist die KI-Revolution: Wie KI unsere Gesellschaft schon verändert hat und was kurzfristig noch zu erwarten ist. Dabei dürfen auch die Risiken der KI nicht fehlen – und wie wir sie verringern können. Zuletzt beantworten wir die Frage, was das Ganze mit Ihnen zu tun hat und über welche Fähigkeiten Sie schon heute verfügen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.
Dieses Kapitel eignet sich ebenfalls für alle Leser:innen. Es unterstützt selbst diejenigen, die schon überzeugt sind, mit zusätzlicher Motivation.
3. Ihre persönliche KI-Transformation beginnt jetzt
Im dritten Kapitel geht es dann darum, wie Sie persönlich anfangen können, unliebsame Arbeit auf die KI zu delegieren.
Dazu gehört auch einer meiner Lieblingsabschnitte, der die Einwände behandelt, die in unserem Kopf plötzlich auftauchen, wenn wir an KI-Nutzung denken. Danach folgt ein weiterer schöner Abschnitt, nämlich wie vier ganz unterschiedliche Menschen ihre persönliche KI-Transformation angegangen sind.
In Abschnitt 3.4 geben wir Ihnen dann eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Ihre künstlich-intelligente Assistenz aufsetzen, sie mit Ihren besonderen Umständen vertraut machen und mit ihr reden. Zum Abschluss zeigen wir für zehn alltägliche Anwendungsfälle, wie KI Ihnen Arbeit abnehmen kann.
Ich lege dieses Kapitel allen Leser:innen stark ans Herz. Diejenigen, die KI schon intensiv nutzen, können es querlesen.
4. KI-Transformation für alle, die auch für eine Organisation verantwortlich sind
Im vierten Kapitel geht dann darum, wie Sie Ihre neue KI-Kompetenz auf die Organisationen, für die Sie verantwortlich sind, übertragen können. Als solche Organisationen kommen vor allem Unternehmen in Betracht, aber auch Behörden, Vereine, Parteien, Schulen, Verbände und ähnliche Einheiten, wo es darauf ankommt, Begeisterung für eine solch tiefgreifende Veränderung zu schaffen.
Hier fangen wir wieder mit den Widerständen an, die Ihnen begegnen, und was Sie spontan dagegen tun können (»Einwandbehandlung«). Danach geht 9es an die Verwandlung der Organisation: Wie Sie Veränderungslust schaffen, wie Sie eine KI-Strategie erarbeiten und danach, wie Sie KI-Kompetenz systematisch in der Organisation ausrollen.
Zum Schluss zeigen wir Beispiele von vier Organisationen, mit ihren jeweils unterschiedlichen Wegen zur bzw. in der KI-Transformation.
Dieses Kapitel ist für diejenigen, die andere mitreißen wollen: Führungskräfte in Unternehmen aus den Bereichen General Management (z. B. CEOs), Technologie (z. B. CIOs) und Personal (z. B. CHROs). Vorstände oder Geschäftsführer:innen von Parteien und Vereinen. Direktor:innen von Schulen. Und alle anderen, die Einfluss auf eine Gruppe von Menschen haben. Vorab: Der wichtigste Hebel, den Sie dabei haben, ist Ihre eigene Vorbildfunktion! Ausgehend vom Prototyp »Unternehmen« ist Vieles, mit etwas Transferleistung, auch für andere Organisationen hilfreich. Kommen Sie also bitte nicht auf die Idee, die vorhergehenden Kapitel zu überspringen. Sie ruinieren damit die Erfolgsaussichten Ihres Vorhabens und machen sich unter Umständen sogar lächerlich. Das will ja niemand !
5. Kritisches Hinterfragen & Ausblick
Zu guter Letzt widmen wir noch ein Kapitel dem beständigen kritischen Hinterfragen der Nutzung und der Ergebnisse der KI. Denn, obwohl ich immer stark für Nutzung von KI plädiere, darf dies nicht unreflektiert und unreguliert geschehen. Wie wir das in Zukunft gewährleisten können, stellt den Abschluss des Buches dar, …
… der natürlich Pflichtlektüre für alle Leser:innen ist!
Unser Ziel ist es, Ihnen den Erwerb und die Verbreitung von KI-Kompetenz möglichst einfach zu machen. Daher werde ich Sie auch nicht mit Wissen oder Quellen, mit theoretischen Herleitungen oder akademischen Kategorisierungen überhäufen. Stattdessen ist unser Ziel, dass Sie ein kompaktes Buch in der Hand halten, das leicht zu lesen ist, und das Sie manchmal auch zum Lachen bringt. Wir wollen, dass dieses Buch ein paar Spuren in Ihrem Gedächtnis und in Ihrer Arbeit – sei es im privaten oder beruflichen Zusammenhang – hinterlässt. Dafür haben wir all unsere psychologischen und neurowissenschaftlichen Erkenntnisse genutzt. Lassen Sie sich überraschen!
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass wir versuchen, Ihnen so viele
praktische Arbeitshilfen wie möglich an die Hand zu geben:
Für das ganze Buch gibt es ein ausführliches Glossar für die rot markierten Begriffe, das Sie unter https://www.vahlen.de/37209736 oder auf www.katjanettesheim.de (sukzessive mit weiteren Arbeitshilfen) einsehen können.
Im ersten Teil, der persönlichen KI-Transformation, regen wir immer wieder Ihre Mitarbeit an. Sie haben einfach deutlich mehr von der Lektüre, wenn Sie gleich in die Aktivität kommen. Suchen Sie sich dabei aus, was zu Ihnen passt:
Arbeiten Sie mit dem Text, z. B. durch Unterstreichen, Anmerkungen oder Exzerpieren.Halten Sie Ihre Erkenntnisse, Gedanken und Umsetzungsimpulse während der Lektüre in einer Datei oder einem Notizbuch fest. So haben Sie direkt einen Absprungpunkt für die Umsetzung.Und vielleicht (hoffentlich?) haben Sie Lust, Ihre KI-Transformation gleich aktiv anzugehen? Für den Fall haben wir ein paar wesentliche Aktivitäten vorgedacht, mit denen Sie parallel zur Lektüre starten können.Im zweiten Teil, der KI-Transformation von Organisationen, gehen wir einen anderen Weg. Dort geben wir Ihnen mit Frameworks, Prozessen und vielen Erfolgsrezepten aus der Praxis das Handwerkzeug dafur, mit Ihrer Organisation den Weg der Transformation zu gehen. Digitale Versionen einiger Werkzeuge finden Sie ebenfalls auf meiner Webseite. Dieses Handwerkszeug sollte Sie in die Lage versetzen, direkt loszulegen. Und wenn etwas augenblicklich noch nicht relevant für Sie ist: Kleben Sie ein Post-it dran und kommen Sie später darauf zurück. Viele unserer Werkzeuge können Ihnen die erste, teure Runde mit Beratungen sparen. Für weitere Impulse, Anmerkungen, Fragen etc. kontaktieren Sie mich gern unter ki-k@culcha.com.
Ich habe inzwischen eine mittlere zweistellige Zahl von Digitalen Transformationen und neuerdings auch einige KI-Transformationen begleitet. Dabei habe ich viel von anderen gelernt, von Kunden, Podcast-Gästen, Projektpartner:innen. Deren wertvolles Wissen wollen wir Ihnen auch bieten! Daher haben wir Wert darauf gelegt, sie auch zu Wort kommen zu lassen. Zur Auflockerung 11geschieht das in Form von wörtlichen Zitaten. Sie bekommen hier also nicht nur die Expertise von einer Person, sondern von über 40, allesamt Pioniere in ihrem Feld.
Dieser Facettenreichtum schlägt sich auch in der gendergerechten Sprache nieder: Wir gendern hauptsächlich mit Doppelpunkt, aber wenn es den Lesefluss stört, nutzen wir auch mal das substantivierte Partizip (den Ausdruck habe ich gerade erst bei ChatGPT nachgefragt – z. B. »Mitarbeitende« ), nennen alle Geschlechter oder nur eines (und das nächste Mal das andere). Wenn wir Originalzitate wiedergeben, belassen wir die Form so, wie sie der/die Sprecher:in gewählt hat. In jedem Fall sind immer alle mit gemeint (und wenn wir mal nur das Femininum verwenden, dann meint es natürlich auch Männer ).
Falls für Ihren Geschmack zu viele Anglizismen vorkommen, entschuldige ich mich im Vorhinein, verbunden mit dem Hinweis, dass dies die Fachsprache in Tech (sic!) ist und zwanghafte Übersetzungen der Fachbegriffe oft dazu führen, dass man nicht mehr weiß, was gemeint ist.
All das ist mir in Fleisch und Blut (und Herz) übergegangen, als Gründerin eines Start-ups mit einem Frauenanteil von zeitweise 66 %, mehrheitlich Gen-Y-Mitarbeitenden und solchen, die kaum ein Wort Deutsch sprachen. Also sehen Sie es mir bitte nach, falls Sie selbst anders formulieren.
Natürlich ist dieses Buch entstanden unter Nutzung von KI. Um dies so transparent wie möglich zu machen, nutze ich bei den Prompt-Beispielen oft solche, die ich im Schreibprozess tatsächlich verwendet habe. Dabei habe ich aber eine klare Grenze gezogen: Ich habe KI nicht dazu genutzt, etwas schreiben zu lassen, wo mir das Wissen fehlte, die Richtigkeit zu überprüfen. Falls Sie tiefergehend daran interessiert, wie KI hier in dieses Buch eingeflossen ist, kann ich Ihnen die Dokumentation der KI-Nutzung gern zur Verfügung stellen.
Wenden Sie sich dazu an uns unter ki-k@culcha.com, genauso wenn Sie weitere Anmerkungen haben oder Ihre Erfahrungen mit der KI-Transformation teilen wollen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Und nun: Viel Spaß mit unserem Buch!
P.S.: Über diesen QR-Code kommen Sie zu den Zusatzmaterialien, wie dem Glossar.
Ein KI-K muss durch Deutschland gehen
Vorwort von Melanie Kehr, CIO der Kreditanstalt für Wiederaufbau
Vorwort von Dr. Ralf Wintergerst, CEO von Giesecke+Devrient und Präsident des Bitkom e.V.
Über die Autorin
141. Ausgangspunkt
2. Unsere große Chance
2.1 Willkommen in der Zukunft: Die KI-Revolution verstehen
2.1.1 KI: Von Science-Fiction zur Realität
2.1.2 Wie KI unseren Alltag bereits verändert hat
2.2 Die KI und Sie: Warum Ihre KI-Kompetenz jetzt zählt
2.2.1 Die KI-Revolution hat bald noch weitreichendere Auswirkungen
a. Wirtschaftliche Auswirkungen
b. Gesellschaftliche Auswirkungen
c. Persönliche Auswirkungen
2.2.2 Die Risiken beim Einsatz von KI und wie wir damit umgehen können
2.3 KI-Kompetenz?
2.3.1 Auf Sie kommt es an!
2.3.2 Was ist eigentlich KI-Kompetenz?
2.3.3 Wie wir KI-Kompetenz in diesem Buch vermitteln
2.4 Die Denkweise für die KI-Transformation
2.4.1 Das Konzept der wachstumsorientierten Denkweise (»Growth Mindset«)
2.4.2 Offenheit für KI-Technologie
2.4.3 Neugier & Lernen
2.5 Sie können das!
3. Ihre persönliche KI-Transformation beginnt jetzt
3.1 KI und menschliche Intelligenz funktionieren ÄHNLICH
3.2 Sylvie & Bernhardt: Eine Goldene Hochzeit in sechs Wochen organisieren?
3.3 Persönliche KI-Transformation: Innere Widerstände und gelungene Beispiele
3.3.1 Zwölf Gründe, warum die KI-Transformation schwer erscheint – aber nicht ist
a. Die Angst vor dem Unbekannten
b. Komplexität und Missverständnisse
c. Allgemeines, diffuses Misstrauen gegenüber KI
d. Die Kraft der Gewohnheit
e. Halluzinationen und sonstige funktionale Risiken
f. Angst vor Arbeitsplatzverlust
g. Überforderung durch Auswahl
h. Ethische Bedenken
i. Sorge um Datenschutz und Sicherheit
15j. Veränderung der sozialen Dynamik
k. Das Gefühl der Ersetzbarkeit und Entwertung
l. Soziale Normen
3.3.2 Es geht auch anders: Persönliche Geschichten
a. Nico Lumma
b. Kirsten Lange
c. Alexander Klebe
d. Katja Nettesheim
3.4 Wie können Sie anfangen? Der Prozess der KI-Transformation
3.4.1 Verstehen Sie die Grundlagen
3.4.2 Setzen Sie sich Ihr eigenes Ziel
3.4.3 »KI-fizieren« Sie Ihre nervigsten Aufgaben
3.4.4 Ein Schritt nach dem nächsten zur KI-Transformation
3.4.5 Bleiben Sie ethisch sauber!
3.4.6 Ständige Verbesserung der KI-unterstützten Prozesse
3.4.7 Bleiben Sie up-to-date
3.5 Gestatten, Maxi, Ihre neue KI-Assistenz!
3.5.1 Wie gestalte ich meine neue Assistenz?
a. Maxi, mein neues Mitarbeitende
b. Feineinstellung der neuen Assistenz
3.5.2 Was sollte Ihre neue Assistenz über Sie wissen?
a. Ihren Hintergrund
b. Worauf legen Sie wert?
3.5.3 Wie reden wir miteinander?
a. Text oder Sprache?
b. Die Qual der Wahl: Welche Sprache?
c. Der Anfang eines tiefen Austauschs …
d. So macht Maxi, Ihre neue Assistenz, was Sie wollen!
e. Das richtige Verständnis sicherstellen
f. Das Profi-Prompt-Framework
g. Misstrauen Sie Maxi – trotz allem!
3.5.4 Zehn Arten, wie Maxi Ihnen Vorteile schafft
a. Mehr Wissen: Zusammenfassen oder Erklären von Dokumenten
b. Mehr Inhalt: Themenideen generieren oder recherchieren
c. Mehr Sprachen: Babel war gestern!
d. Mehr Expertise: Aufgaben lösen, die Fachwissen voraussetzen
e. Mehr Eloquenz: Bestehende Texte verbessern
f. Mehr Substanz: Erarbeiten eines fundierten Textes
g. Mehr Vorstellungskraft: Bilder erzeugen
h. Mehr Engagement: Videos erstellen mit Untertiteln und Übersetzungen
16i. Mehr Zeit und Überzeugungskraft: Präsentationen schnell erstellen
j. Mehr Sicherheit: Daten analysieren für datengetriebenes Arbeiten
3.5.5 Prompts, die Ihnen auch den Alltag erleichtern
3.6 Konkrete Initiativen zur Wahrung von Ethik, Datenschutz und Privatsphäre
3.7 Die persönlichen Tipps unserer »Pioniere des Wandels«
3.8 Das Ende der Geschichte von Sylvie und Bernhard
4. KI-Transformation für Organisationen
4.1 Die häufigsten Widerstände und wie Sie ihnen begegnen
4.1.1 Digitale oder KI-Transformation: Worüber reden wir hier eigentlich?
4.1.2 »Transformation? Da muss IT/die Geschäftsführung/HR ran.«
4.1.3 »Ich halt’s mit Helmut Schmidt: Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.«
4.1.4 »Das machen wir doch schon längst!«
4.1.5 »Was hat das mit mir zu tun?«
4.1.6 »Wir sind hier in einer anderen Situation.«
a. »Uns geht’s doch gut!«
b. »Wir sind doch nur die Personalverwaltung!«
c. »Das gibt unser SAP nicht her.«
17d. »Wir kriegen halt einfach keine Digitalos hier in die Provinz.«
e. »Für so was haben wir kein Geld.«
f. »Ich kann hier nichts mehr treiben, die Teams sind selbstorganisiert.«
g. »Der Datenschutz sagt, wir dürfen das nicht.«
4.1.7 »Ich fühle mich nicht mitgenommen.«
4.1.8 »Wir haben halt eine andere Kultur.«
a. »Mein Bauchgefühl sagt mir, …«
b. »Das haben wir doch immer schon so gemacht.«
c. »Wer zahlt, schafft an!« (hierarchisches Miteinander)
d. »Was ausprobieren? Nee, das gefährdet unseren guten Namen.«
e. »Das hat doch früher auch gelangt!«
4.1.9 »Ich bin das anders gewöhnt, ich kann mich nicht mehr umstellen.«
4.1.10 Sie wollen Mitarbeiter:in des Monats werden?
4.2 Der konkrete Fahrplan zur KI-Transformation Ihrer Organisation
4.2.1 Ohne persönliche Öffnung und Nutzung von KI geht nichts!
a. Einfacherere Führungsprozesse
b. Bessere Führungsfähigkeiten
4.2.2 Zunächst: Lust auf Veränderung in der Organisation verbreiten
a. Growth Mindset (wachstumsorientierte Denkweise) überall etablieren
b. Die Innovationskultur stärken
c. Angst und Widerstände abbauen
d. Transformationale Führung vorleben und verbreiten
e. Offenheit für Technologie erzeugen
f. Ein grundlegendes Verständnis von KI vermitteln
g. Eine Kultur für datengetriebenes Arbeiten und Entscheiden erzeugen
h. Und warum das alles?
4.2.3 So entwickeln Sie Ihre eigene KI-Strategie
a. Wo stehen Sie bisher?
b. Die Reise zu einer guten KI-Strategie
c. Ihre Ausstattung: Verbindliche Zusagen einholen und Budgets sichern
d. Ihre Fitness: Lücken aus der Standorterhebung füllen
e. Ihre Etappenziele: Leuchttürme auswählen
f. Ihr Start: Die Leuchttürme umsetzen
4.2.4 Systematische Anwendung von KI: die KI-Transformation!
a. Individuelles Vorgehen je nach Stoßrichtung
b. Kluger Einsatz von KI: Da, wo es zählt!
c. Agiles und dezentrales Arbeiten als Fundament
d. Verbleibende Lücken schließen
e. Strukturelle Hindernisse beseitigen oder mildern
f. Fruchtbare Bedingungen für Akzeptanz und Nutzung von KI schaffen
g. Ihre Wunderwaffen im Prozess der Umsetzung Ihrer KI-Transformation
4.3 Organisationen, die schon große Fortschritte gemacht haben
a. Bundesagentur für Arbeit
b. Kölner Stadtanzeiger-Medien
c. OTTO GmbH & Co KG
d. Ringier
e. Moderna
f. »KI von Klarna ersetzt 700 Vollzeitkräfte«?!
5. Kritisches Hinterfragen & Ausblick
5.1 Kritisches Hinterfragen der bisherigen Vorgehensweisen
5.1.1 Persönlich bei jedem Einzelnen
5.1.2 In der gesamten Organisation
5.2 Kritisches Hinterfragen der neuen Vorgehensweisen
5.3. Ausblick: Wie wir es schaffen, KI nutzen und gleichzeitig die Risiken vermindern
18Dankesworte
Verzeichnis der Abbildungen, Textkästen, Interviews
Stichwortverzeichnis
Endnoten- und Literaturverzeichnis
Deutschland, seine Bevölkerung und seine Unternehmen haben eine Chance bekommen: die Künstliche Intelligenz (KI)-Revolution. Es ist die vermutlich letzte Möglichkeit, zur Weltspitze aufzuschließen. Was es dafür braucht? Diese Chance beherzt zu ergreifen.
Meine 20-jährige Transformationserfahrung hat mich gelehrt: Wenn man den technologischen Wandel wie diesen für sich nutzbar machen will, benötigt es einen Dreischritt. Es gilt:
die hauptsächlich durch die generative Künstliche Intelligenz (GenKI) ausgelöste Wirkung dieser Veränderung auf uns alle anzuerkennen, zu verstehen, wie diese Veränderung funktioniert, z. B., was die neuen persönlichen und beruflichen Erfolgsfaktoren im Zeitalter von KI sind, undsich diese nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch anzueignen.Das betrifft natürlich alle Unternehmen und staatliche Stellen. Zuerst aber betrifft es jede:n Einzelne:n. Jede:r Einzelne kann – und muss! – beitragen, unser Land zukunftsfähig zu halten. Indem er/sie bei sich selbst anfängt, die Chancen durch KI für sich nutzbar zu machen, also KI-kompetent zu 20werden. Um danach die Organisationen, auf die er/sie Einfluss hat, zu transformieren.
Das Schöne dabei: Haben sich auch andere Personen in dieser Organisation selbst schon auf den Weg gemacht, wird diese Transformation – die des Gemeinderats, der Firma, des Vereins – um ein Vielfaches einfacher.
Lassen Sie uns deshalb eine Bewegung schaffen, damit ganz Deutschland KI-kompetent wird. Dieses Mal nicht von oben nach unten (dafür haben wir keine Zeit mehr!), sondern von unten nach oben.
Und das mit allen Mitteln, die wir dafür einsetzen können: Das Buch, das Sie in Ihren Händen halten, Trainings, Webinare, Apps, Kooperationen zwischen Start-ups und öffentlichen Stellen, Pressearbeit, etc. Dazu mit all den Partnern, die wir für diese gute, unseren Wohlstand sichernde Sache aktivieren können: Freunde & Bekannte, staatliche Organisationen, Autor:innen, andere Akteure, die sich für Deutschlands Zukunft einsetzen, Familienunternehmer:innen, Multiplikator:innen, Vereine, die sich um den Standort Deutschland Sorgen machen und Viele weitere mehr.
Ein KI-K muss durch Deutschland gehen: KI-Kompetenz für eine Zukunft in Wohlstand.
Den aktuellen Stand der Bewegung finden Sie auf www.ki-k.org. Wir freuen uns, wenn Sie mitmachen.
Katja Nettesheim, September 2024
Wir alle stehen in Deutschland im Jahr 2024 vor enormen Herausforderungen: wirtschaftlich, ökonomisch und sozial. Die rasante Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) wird einen entscheidenden Beitrag für eine Revolutionierung der Arbeitswelt leisten. Ein Technologiesprung, der eine herausragende Chance bedeutet, Innovationen in Zukunftstechnologien zu motivieren und damit unsere Zukunftsfähigkeit zu sichern.
Der fortschreitende Klimawandel, ein mäßiger wirtschaftlicher Produktivitätszuwachs und ein sich verschärfender demographischer Wandel bedrohen unseren Wohlstand. Gleichzeitig ist offensichtlich, dass die Digitalisierung einer der größten Hebel ist, um diesen komplexen Herausforderungen zu begegnen. Mit Digitalisierung können wir einen unerlässlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten, unsere Produktivität steigern und den Auswirkungen des demografischen Wandels entgegenwirken.
KI baut auf den Grundlagen der Digitalisierung auf und nutzt riesige Datenschätze in intelligentester Art und Weise. Damit heben wir die Digitalisierung auf ein neues Level – KI ist der Schlüssel zum Umgang mit hoher Komplexität.
22Nun gilt es, die Chancen und auch Risiken im Umgang mit KI genau zu verstehen – im sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Umfeld. Eine Herausforderung angesichts der enormen Geschwindigkeit, mit der sich die KI entwickelt und die sich, angesichts zunehmender Rechenleistungen, exponentiellem Wachstum von Daten, der Verbreitung von KI-Anwendungen bei gleichzeitiger Zunahme der Entwicklung von KI-Algorithmen und Deep Learning, weiter beschleunigen wird.
Daher ist für jedes Unternehmen unverzichtbar: Ohne eine umfassende KI-Transformation wird es kaum gelingen, sich im globalen Wettbewerb langfristig zu behaupten. Der Einsatz von KI im Unternehmen wird nur erfolgreich sein, wenn wir unsere Unternehmensstrategie und die Denkweise von allen Mitarbeitenden mit Blick auf KI grundsätzlich neuausrichten und »KI verstehen«, ihren Mehrwert gezielt einsetzen und auch die zugehörigen Risiken analysieren und bewusst und vertretbar eingehen.
Dabei ist das Verständnis entscheidend, dass KI nicht »in der IT-Organisation passiert«, sondern ein gezielter, professioneller KI-Einsatz durch die gesamte Organisation vorangetrieben und getragen werden muss – mit Business Expertise, Verständnis des Angebots externer Partner und einem adäquaten Ambitionsniveau im Umfeld Informationssicherheit, Datenschutz und Recht.
Zwei Ansätze sind hierfür ausschlaggebend: Es werden die Unternehmen erfolgreich sein, die ein offenes Leadership mit Begeisterung für KI-Innovation und Fokus auf den Nutzen zeigen und gleichzeitig auf innovationsfreudige, kreative Mitarbeitende in cross-funktionalen Teams setzen können.
Klar wird damit, wie wichtig es ist, dass wir alle die Chancen der KI-Transformation ergreifen – mit Leadership, Neugier, Begeisterung – aber auch tiefem Know-How, Durchhaltevermögen und dem Verständnis, dass wir am Anfang der Reise stehen, auf die wir uns mit Entschlossenheit, mobilisierten Teams und Leadership einlassen.
Die Transformation in die digitale Welt erfordert Technologie, vor allem benötigt sie engagierte Personen, die sie vorantreiben und Unternehmen, die den Skillaufbau in der Breite befördern.
Die Verantwortung liegt bei uns: Nehmen wir sie an – mit Mut und Innovationsgeist, um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu sichern.
Melanie Kehr
CIO der Kreditanstalt für Wiederaufbau
In der Weltwirtschaft und der Geopolitik werden die Karten derzeit so intensiv neu gemischt wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. Wenn Deutschland bei diesem Umbruch mit im Regiestuhl sitzen möchte, ist eines entscheidend: Wir müssen neuen Technologien mit Neugier und Offenheit begegnen. Künstliche Intelligenz ist von diesen Technologien wohl diejenige mit dem größten Potenzial.
KI-Anwendungen sind vielerorts noch nicht im Alltag angekommen oder werden lediglich als Werkzeug eingesetzt, um uns von monotonen Routineaufgaben zu entlasten. Die wirklich spannenden Anwendungsfälle zeichnen sich dabei gerade erst ab. In nahezu allen Bereichen wird KI künftig sowohl Prozesse und Arbeitsweisen als auch Kundenangebote selbst radikal verändern. Dieser Wandel muss sorgfältig durchdacht und behutsam reguliert werden. Aber ich bin sicher: Wir dürfen ihm mit Zuversicht begegnen.
24Noch etwas ist gewiss, und da spreche ich auch aus der Sicht eines CEOs, der sein Unternehmen und seine wachsende Belegschaft sicher ins nächste Jahrzehnt führen möchte: Der zunehmende Einsatz von KI bedeutet nicht, dass uns Menschen die Arbeit ausgeht. Im Gegenteil. Beim aktuellen Pulsschlag der Veränderung können wir jede Unterstützung gebrauchen, um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.
Bei Giesecke+Devrient ist das Thema Künstliche Intelligenz bereits seit 2018 auf der Agenda. Was zunächst mit kleineren Arbeitsgruppen begann, ist heute durch ein AI Board und dedizierte KI-Verantwortliche tief in unserer Organisation verankert. Künstliche Intelligenz kommt nicht nur in unseren Produkten zum Einsatz, etwa bei Technologien rund um den Flughafen der Zukunft oder der Qualitätssicherung von Bezahltransaktionen. Sie unterstützt auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit – sei es nun strategischer, kreativer oder operativer Natur.
KI wird unser Leben zunehmend prägen und sich kontinuierlich weiterentwickeln. Wenn wir offen für diese Technologie sind und bereit sind, dazuzulernen, ergeben sich ganz neue Chancen. Welche das sind und wie wir sie für uns nutzen können – dazu finden Sie hier sicherlich zahlreiche Anregungen und Impulse.
Dr. Ralf Wintergerst
Group CEO von Giesecke+Devrient
Präsident des Bitkom e. V.
Prof. Dr. Katja Nettesheim Expertin der Digitalen Transformation seit 2005 Gründerin der Transformations-App Culcha Professorin, Aufsichtsrätin, Speakerin
Prof. Dr. Katja Nettesheim ist eine der führenden Transformationsexpert:innen in Deutschland. Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der digitalen Transformation von Unternehmen. Als Aufsichtsrätin, Beirätin, Professorin für Unternehmenstransformation (Steinbeis Hochschule, ESMT) und Inhaberin der Transformations-Beratung MEDIATE hat sie eine facettenreiche Expertise aufgebaut. Sie war dabei Interim-CDO, Sparringspartnerin für CEOs in Transformationsfragen und Change Manager. All das als Ausdruck ihrer Passion, die Wirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz zukunftsfähig zu halten.
Basierend auf dieser Expertise, die sie bei rund 100 Unternehmen gesammelt hat, gründete sie 2019 das Technologie-Start-up Culcha. Culcha stößt die Verhaltensänderungen in der Belegschaft an, die für den Erfolg von Transformationsstrategien erforderlich sind. In diesem Zusammenhang führt sie ständig Gespräche mit einem Dutzend Unternehmen pro Woche, über ihre Transformationsherausforderungen.
Sie nutzt diese Expertise auch, um ihre Follower auf LinkedIn gelegentlich zu Themen wie #transformation, #kitransformation, #transformtech zu 26unterhalten und zu informieren. Dazu führt sie schon seit 2021 den Podcast »Pioniere des Wandels«, in dem sie mit Top-Managern aus der Geschäftsführung, der IT und dem Personalwesen zu den Herausforderungen und Erfolgsrezepten in der Transformation spricht. O-Töne und Erkenntnisse aus diesen über 40 Gesprächen sind an vielen Stellen dieses Buches eingeflossen. Wir stellen Ihnen die Gesprächspartner:innen auf den inneren Umschlagseiten einzeln vor.
Dazu veranstaltet sie Webinare, ein LinkedIn Audio-Format namens »Culcha Club« und die Preisverleihung »Digital Transformer of the Year (DTOY)« zu den Themen Transformation und KI.
Auch persönlich hat sie Erfahrung mit Transformationen: Als promovierte Juristin mit Schwerpunkt Internationales Steuerrecht gab sie diese Karriere im Zusammenhang mit dem Aufkommen der inzwischen für unzulässig erklärten Steuerstruktur »cum ex« auf. Anschließend stieg sie bei der »Boston Consulting Group« in die Welt der Wirtschaft ein. Nach einer Zeit als Angestellte des Axel Springer-Konzerns, u. a. in der Verlagsgeschäftsführung des »Hamburger Abendblatts«, wagte sie 2008 den Schritt in die Selbstständigkeit, später ins Unternehmertum. Mit ihrer ersten Firma »MEDIATE« hat sie bereits rund 100 Unternehmen bei Transformations- und Change-Prozessen unterstützt (u. a. ProSiebenSat.1, Parship, Bonnier, Egmont, Deutsche Post). 2019 entwickelte sie sich dann zur Tech-Unternehmerin fort mit der Gründung des Start-ups Culcha.
Katja Nettesheim kennt die Thematik der Transformation daher aus einer Vielzahl verschiedener Facetten und wie kaum jemand sonst. Mit ihrer Energie und Leidenschaft ist sie prädestiniert, ein überlebenswichtiges Buch zu schreiben, um eine Bewegung von Überzeugungstätern zu schaffen, die über den Hebel der KI-Transformation gemeinsam den Fortbestand unserer Wirtschaft und damit unseres Wohlstands sichern wollen.
Sie erreichen sie unter ki-k@culcha.com.
Vor über 30 Jahren haben wir begonnen, unsere Gesellschaft und unsere Unternehmen digital zu transformieren. Zum Vergleich: Es hat nur 20 Jahre gedauert, um die Pyramiden von Gizeh (2580–2560 v. Chr.) zu errichten.
Was ist in Deutschland in Bezug auf die Digitalisierung in dieser Zeitspanne passiert? Nicht genug, denn Deutschland liegt im internationalen Vergleich derzeit im unteren Mittelfeld. Ein paar Zahlen hierzu: Deutschland liegt auf
Platz 13 von 27 EU-Mitgliedstaaten, also im Mittelfeld der EU-Länder, mit einem Digitalisierungsgrad von 50 bis 55 Prozent laut dem Digital Economy and Society Index (DESI) der EU-Kommission (2023)130Platz 23 von 64 Staaten weltweit, hinter Ländern wie den Niederlanden, den VAE, Belgien oder Österreich, in dem World Digital Competitiveness Ranking der renommierten Business School IMD aus dem Jahr 2022 (wobei die Einzelwertung für technische Fähigkeiten uns auf dem 52. Platz von 63 führt – erinnert eher an den Eurovision Song Contes als an »deutsche Ingenieurskunst« oder ein stolzes »Made in Germany«!)2.Platz 17 unter den G20-Staaten, und das mit einem Rückgang der relativen Wettbewerbsposition zwischen 2018 und 2021, gemäß dem Digital Riser Report der Hochschule ESCP. Wörtlich: »(…) Germany dropped enormously in terms of its relative competitive position.«3»Platz 1« erzielt Deutschland allerdings in der Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW aus dem Jahr 2022, und zwar hinsichtlich der Größe des Verlustes in Attraktivität des Wirtschaftsstandorts innerhalb der letzten 15 Jahre – und zwar noch vor Großbritannien (trotz Brexit)4Einschub 1: Abbildung: Veränderung der Rangplätze im Länderindex seit dem Jahr 2006
Quelle: Berechnungen von Calculus Consult
Das heißt also, wenn wir das Absinken Großbritanniens dem Brexit zuschreiben, haben wir das Gleiche – und noch einen Prozentpunkt mehr – geschafft, obwohl wir in der EU geblieben sind. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Ich weiß, dass Viele das nicht hören wollen. Aber genau das ist ein Grund für diese beklagenswerte Position und muss deshalb so klar herausgearbeitet werden. Ich habe das, seit ich mich mit Transformation beschäftige, also bald 20 Jahre lang, beständig selbst erlebt bzw. mit eigenen Ohren gehört: Dass man unangenehme Weisheiten hierzulande nicht hören will. Stattdessen suhlt man sich in den Erfolgen der Vergangenheit. Klassischer »Vogel Strauß«. Ein schönes Sprichwort, das ich in meinen Gesprächen häufig anbringe, ist Folgendes:
Wem die Götter Schlechtes wünschen, dem senden sie 30 Jahre Erfolg.
Die Reaktion darauf ist meistens ein herzliches Lachen – vermutlich ein Weglachen.
Die Tatsache, dass die Zeiten des deutschen Erfolges vorbei sind, muss erstmal akzeptiert werden. Sonst kommen wir nicht voran – das sagt schon die Binsenweisheit »Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung!«. Wir dürfen diesen Befund, diese klare Datenlage, nicht länger ignorieren, sondern sie als Beschreibung der Realität akzeptieren und zur Grundlage für unser Handeln machen. Dafür sind die interessengeleiteten Jubelmeldungen von Verbänden und Politik nicht gerade hilfreich. Wie wäre es also mit etwas mehr echten Impulsen zum Aufbruch, statt der Pflege ach so zarter Egos?
Danach müssen wir uns fragen: Woran liegt dieses Defizit? Wer oder was ist die Ursache? Und wie können wir es besser machen? Das sind die Themen, denen ich in diesem Buch nachgehe. Denn es geht um unsere Zukunft.
In der Folge des Digitalisierungsdefizits hat Deutschland nämlich auch an Wohlstand eingebüßt. Nehmen wir hier nur mal, als einen von mehreren Indikatoren, die Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes, wie es alljährlich von der OECD ermittelt wird:
32Einschub 2: Abbildung: Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes weltweit (2008–2025, inkl. neuster Prognose der OECD für Deutschland)5
Während Deutschland nach dem vorletzten Schock, der Finanzkrise 2008/2009, stark zurückkam, wendete sich das Blatt ab 2014. Bis kurz vor der Corona-Krise konnten wir im Vergleich zu den 17 Ländern der Eurozone noch einigermaßen mithalten, seit der Corona-Krise hingegen liegt unsere Heimat im Wachstum des realen BIPs deutlich unter dieser Gruppe (die übrigens global betrachtet ihrerseits Schlusslicht ist). Das setzt sich auch in den Prognosewerten bis 2025 fort.
Natürlich kann man jetzt wieder die Glaubwürdigkeit dieser und jener der oben genannten Studien anzweifeln, sich auf die Definition der Kennzahlen stürzen und die Abgrenzung der Grundgesamtheit kritisieren. Doch eigentlich wissen wir doch, dass das im Großen und Ganzen stimmt – oder? Warum dann Energie verschwenden mit solchen Haarspaltereien?
Bislang sind – wie auch aus diesen Daten ersichtlich – keine großen Bemühungen erkennbar, diesen Rückstand aufzuholen. Im Gegenteil, in den letzten Jahren war der Trend eher – sagen wir mal vorsichtig – »misslich«:
Nach dem Digitalisierungsindex 2023 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz stagniert die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland 33weiterhin, bzw., wenn man genau hinschaut, geht sie sogar leicht zurück: »Der deutschlandweite Indexwert beträgt 108,6 Punkte im Jahr 2023 im Vergleich zu 110,5 Punkten im Jahr 2022«. Nach einem starken Anstieg im Jahr 2021 (corona-bedingt) bewegt sich Deutschland seitdem seitwärts:
Einschub 3: Abbildung: Entwicklung des deutschlandweiten Digitalisierungsindex’ in den Jahren 2020–20236
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft
Die Analyse der Veränderung der einzelnen, dem Index zugrundeliegenden Kategorien ergibt leider keinen klaren »Schuldigen«: 2023 kommt es sowohl bei den unternehmensinternen Kategorien als auch bei den externen Rahmenbedingungen zu einem Rückgang der Digitalisierung mit -1,0 bzw. -2,6 Punkten.
Besonders erschreckend: Unter den unternehmensinternen Kategorien nehmen vor allem die umsatz- und zukunftsrelevanten Teilbereiche ab:
Forschungs- und Innovationsaktivitäten: 3,0 Punkte RückgangGeschäftsmodelle: 3,1 Punkte RückgangProdukte: sagenhafte 15,4 Punkte Rückgang im Jahr 2023!In den unternehmensexternen Kategorien setzt sich vor allem die negative Entwicklung des Humankapitals fort: Im Jahr 2023 verliert diese Kategorie 16,9 Punkte, was der stärkste Rückgang unter allen Kategorien ist. Dies hat mit der sich weiter vergrößernden Fachkräftelücke in Digitalisierungsberufen zu tun. Ein weiterer Grund, warum ich dieses Buch schreibe!
Ein anderer interessanter Datenpunkt: Dieser Rückgang ist hausgemacht! Denn schon 2021 ermittelte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), dass Deutschland bei Investitionen in IT der überwiegenden Mehrheit der führenden Volkswirtschaften hinterherhinkt.
34Einschub 4: Abbildung: IT-Investitionen bezogen auf das BIP im internationalen Vergleich7
Quelle: OECD
In einfachen Worten: Wir predigen Wein und trinken Wasser. Oder: Wir reden viel und machen wenig. Ist es ein Zufall, dass diese Investitionsschwäche zeitlich zusammen fällt mit dem Beginn des dauerhaften Rückstands Deutschlands beim Wachstum des realen BIPs, den wir oben gesehen haben?
Mittelfeld in der Digitalisierung, Schlusslicht im Wohlstandsaufbau – das kann doch nicht sein, oder? Ich erinnere nur an »Exportweltmeister«, »made in Germany«, »Wirtschaftswunder«! Das ist doch die Positionierung, die wir in der Welt haben wollen und unser Anspruch an uns selbst!
Die Wirtschaft hat aber nun eine neue Dimension: Digitalisierung. Folgerichtig müssen wir diesen Anspruch auch auf die Digitale Transformation anwenden. Wie wäre es mit »Digitalisierungsweltmeister«, »digitized in Germany« oder »Transformationswunder«? Hört sich gut an, oder?
Dazu kommt: Die nächste, noch viel größere Stufe der Digitalen Transformation 35hat bereits angefangen: die Transformation durch Künstliche Intelligenz, also die »KI-Transformation«.
Unterschiedlichste Studien zeigen schon erhebliche Vorteile für Unternehmen, die KI nutzen:
18 %-ige Steigerung in Schlüsselbereichen wie Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterproduktivität (IDC Studie, 2023)815,2 % Produktivitätssteigerung in der industriellen Produktion (Microsoft-Umfrage, 2024)9,»Der Mehrwert, den generative KI-Anwendungsfälle liefern könnten, entfällt zu etwa 75 Prozent auf vier Bereiche: Customer Operations, Marketing und Vertrieb, Softwareentwicklung sowie Forschung und Entwicklung.« (McKinsey, 2023)10Auch wenn diese Zahlen als »Beraterliteratur« vorsichtig betrachtet werden sollten, kommt die Business School IMD zu einem ähnlichen Schluss, diesmal sogar in Bezug auf Staaten:
»Incorporating AI technology from the top down will build digital nationhood in 2024 11.« (Die Integration von KI-Technologie von oben nach unten wird die digitale Nation im Jahr 2024 stärken)
Es ist also an der Zeit, endlich etwas zu unternehmen!
Willkommen an der Schwelle zur Zukunft, einer Ära, in der die KI nicht mehr nur eine kleine Rolle in unserem Leben spielt, sondern das Skript für unser Leben neu schreibt. Diese Revolution erfordert eine KI-Transformation, die Summe der nächsten Schritte zur Sicherung unseres Wohlstands und zur Verbesserung unserer Position auf dem globalen Markt.
Und nun, in diesem Moment, steht Deutschland vor einer wichtigen Entscheidung: Mitgehen oder abgehängt werden?
Genauso sieht es die Zukunftsforscherin Amy Webb, die mit ihrem Future Today Institute jüngst zwei Szenarien für die Wirtschaft und die Gesellschaft Deutschlands entworfen hat12:
36Szenario 1: Chancen ergreifen
Dieses Szenario veranschaulicht eine Zukunft, in der Deutschland seine wirtschaftliche Landschaft erfolgreich transformiert, indem es digitale Innovationen annimmt, seine Industrien modernisiert und in neue Technologien und Bildung investiert. Schlüsselaktionen dieses Szenarios sind die Umsetzung einer Strategie »Made in Germany 2035« (mit Fokus auf KI, neuen Materialien und Industrie 5.0-Technologien), die Vereinfachung bürokratischer Prozesse und die ganzheitliche Integration von KI in alle Unternehmensbereiche. Die Ergebnisse wären eine dynamische Wirtschaft mit einer führenden Position in Advanced Manufacturing, neue Ansätze zur Wiederherstellung der ökologischen Integrität sowie ein weitreichendes Innovationszentrum, das eine inklusive und (wieder)vereinte Gesellschaft fördert. Auf dem Weg dorthin braucht es, so Webb, neue Geschäftsmodelle, eine Strategie für die Entwicklung der Belegschaft, die wirklich den Problemen gerecht wird (anstatt nur Symbolcharakter zu haben) und ein Netzwerk von Unternehmen und Institutionen (»Ökosystem«), das darauf ausgerichtet ist, gemeinsam zu experimentieren und Neues hervorzubringen. Über allem schwebt die Bereitschaft, wieder mehr zu lernen, auch aus neuen, bisher nicht genutzten Quellen.
Szenario 2: Versuchter Schutz des Status quo
In diesem Szenario wird eine Zukunft dargestellt, in der Deutschland als Wirtschaftsmacht absteigt, weil es versucht, den gegenwärtigen Zustand zu bewahren, der durch mangelnden Ehrgeiz und ziellose Innovationsbemühungen gekennzeichnet ist. Die von der Regierung und den Wirtschaftsführern getroffenen Maßnahmen sind unzureichend, um die grundlegenden Probleme zu lösen, was zu einem Mangel an Arbeitskräften, schwindenden Exportmärkten, gesteigerter Abhängigkeit von Energieimporten und geringerer Anziehungskraft für ausländische Talente führt. Das Szenario ist wesentlich geprägt davon, sich einlullen zu lassen von früheren Erfolgen, geprägt weiterhin von den negativen Folgen des planlosen Innovierens und den Auswirkungen der Entfremdung der Belegschaft. Dies alles ist fatal für die Wettbewerbsfähigkeit.
Für Amy Webb ist ein strategischer Wechsel erforderlich, der das Ergreifen von Chancen anstelle der Verteidigung des Status quo in den Vordergrund stellt. Sie schließt aus ihren Daten, dass der Schlüssel dafür darin liegt, (endlich) zu begreifen, dass eine andere Art der Zusammenarbeit dringend nötig ist. Eine Zusammenarbeit, die Innovation und Risikobereitschaft fördert und eine Kultur schafft, die Experimente schätzt und Fehler zulässt. Wirtschaftsführer sollen entschlossen in Richtung Innovation handeln, mutig in Technologien investieren, die Wachstum ermöglichen, und 37eine Atmosphäre pflegen, die die Entwicklung und das Engagement der Belegschaft fördert.
Deutschland, die einst führende Wirtschaftskraft Europas, steht also an einem kritischen Punkt. Trotz beeindruckender Errungenschaften in Wissenschaft und Technik machen die Daten klar, dass wir im digitalen Rennen hinterherhinken. Dass wir uns also besonders anstrengen müssen, wenn wir das erste Szenario, das mit dem positiven Ergebnis, erreichen wollen.
Dafür ist KI kein Allheilmittel, aber eine notwendige Bedingung. Denn die KI-Revolution bietet eine einzigartige Gelegenheit, die vorhandenen Entwicklungslücken zu schließen. KI ist in unserem Alltag bereits präsent, von intelligenten Assistenten bis hin zu fortschrittlichen Analysetools in der Industrie. Die Frage ist nicht, ob KI unser Leben beeinflussen wird, sondern wie wir diese Technologien nutzen, um unseren Platz in der Zukunft zu sichern. Das Rennen ist noch nicht gelaufen – wir haben noch eine Chance, hier auf Augenhöhe mitzuspielen, wenn wir uns wirklich beeilen und ernst gemeinte Initiativen konsequent durchziehen.
Und damit meine ich nicht, was wir schon haben: Die nationale Strategie für Künstliche Intelligenz, wie zuletzt im Aktionsplan des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (warum eigentlich da?) konkretisiert, zielt darauf ab, die (angeblich) »exzellente Basis Deutschlands bei Forschung und Kompetenzen in sicht- und messbare wirtschaftliche Erfolge umzusetzen und einen konkreten spürbaren Nutzen für die Gesellschaft« zu erzeugen13. Allein dieser Satz zeigt bereits, wie stark das deutsche Ambitionsniveau Lücken zu Ländern wie den USA, China oder anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union aufweist. Während z. B. die USA und China führend in der Entwicklung und Anwendung von KI sein wollen, geht Deutschland von der aktuellen Situation aus, die nicht erbaulich ist, anstatt ein klares, ambitioniertes Ziel zu formulieren. Außerdem wiederholen sich die Fehler der Vergangenheit. So hat jüngst der EU-Rechnungshof festgestellt, dass sich die KI-Investitionslücke zwischen den USA und der EU, die sowohl den öffentlichen als auch den privaten Sektor betreffe, zwischen 2018 und 2020 mehr als verdoppelt habe. Damit liege die EU um über 10 Milliarden Euro zurück14. Wenn schon ein Rechnungshof übertriebene Sparsamkeit rügt, dann steht das Dach wohl in Flammen …
Wir müssen also wirklich noch eine Schippe drauflegen! Aber wer soll’s tun? Schauen wir zurück auf unseren Referenzpunkt, die Digitale Transformation. 38Dabei hat sich unser Staat nicht mit Ruhm bekleckert, weder in eigener Sache, noch bei der Förderung der Wirtschaft:
Z. B. ergab eine Befragung der Unternehmensberatung BCG in 41 Ländern, dass die Unzufriedenheit mit den digitalen Behördendiensten nur in zwei Ländern noch größer als in Deutschland: in Österreich und in Japan15. Wen wundert’s da, dass im Digitalisierungsindex 2023 des Wirtschaftsministeriums selbst im Jahre 2023 der Begriff »Künstliche Intelligenz« nicht ein einziges Mal vorkommt?
Auch eine großangelegte, konzertierte Aktion der Wirtschaft lässt weiterhin auf sich warten. Aufrufe und ernst gemeinte, wirklich dem Schweregrad der Aufgabe gerecht werdende Angebote der Wirtschaftsverbände? Fehlanzeige, wenn man mal hinter die vollmundigen Appelle und Ankündigungen schaut. Gleiches gilt für die Vorstände, die Geschäftsführungen und weitere Akteure, die die Geschicke von Unternehmen bestimmen: Nur wenige, wie z. B. die Otto Group oder Axel Springer, haben sich der Digitalen Transformation so ernsthaft verschrieben, wie es nötig ist, wenn man sich einem kompletten Paradigmenwechsel entgegensieht. Stattdessen war es in den letzten 20 Jahre ein wenig so, als hätten – rein hypothetisch – Betriebe in der ehemaligen DDR nach der Wende einfach den Kapitalismus ignoriert, sich einander vergewissert, dass er sie nicht beträfe, wieder vorbeiginge und einfach weiter gemacht mit dem Wirtschaften à la Sozialismus.
Vor diesem Hintergrund ist die Botschaft klar: Der Schlüssel zum Nutzen der KI-Revolution als Chance für eine Zukunft in Wohlstand liegt in der Eigeninitiative: Jede:r Einzelne, jedes Unternehmen, jede Bildungseinrichtung, jeder Verein muss die Bedeutung von KI für sich selbst anerkennen, die entsprechenden KI-Kompetenzen lernen und aktiv anwenden. Etwas abstrakter formuliert: Es geht darum, in Bezug auf KI eine Kultur des Realismus, der Neugier, des Lernens, der Anpassungsfähigkeit und des »Neu-Anfangens« zu schaffen.
Der Fokus liegt dabei wirklich auf den einzelnen Individuen: In all den Gesprächen, die ich in den vergangenen 20 Jahren mit Top-Führungskräften zu den Hindernissen bei der Digitalen Transformation geführt habe, lagen die nicht mitziehenden Mitarbeitenden und Führungskräfte – oder, in der abstrakteren Form, die »entgegenstehende Unternehmenskultur« – ganz vorn. Seit 2017 sehen wir dies auch in unseren Befragungen zum »Digital Transformer 39of the Year«, einer Initiative zur Förderung der Digitalen Transformation in Deutschland: Die »entgegenstehende Unternehmenskultur« war immer unter den Top 3 der Transformations-Herausforderungen.
Wenn wir also Deutschland wieder zum Erfolg führen wollen, müssen wir uns zunächst an die eigene Nase packen. Jede:r Einzelne ist dafür verantwortlich, eine persönliche KI-Transformation zu durchlaufen. Denn nur wer die Materie versteht und die Vorteile am eigenen Leibe erlebt hat, kann die Organisation, für die er/sie verantwortlich ist, glaubwürdig und ohne Reibungsverluste durch eine organisatorische KI-Transformation führen. Die Ebenen sind also wie folgt:
KI-Kompetenzaufbau für alle Einzelnen: Wir müssen alle unsere Abläufe kritisch hinterfragen, uns mit den Möglichkeiten der KI vertraut machen und einfach anfangen, sie einzusetzen. Wenn ich einen Wunsch habe für Deutschland, dann ist es folgender:
»Anfänger sein« muss wieder positiv gewertet werden. Wer etwas Neues anfängt, ist mutig und sollte bewundert werden.
Organisationen transformieren: Organisationen müssen über eine sinnvolle KI-Strategie verfügen und diese lustvoll stringent umsetzen. Keine Schutzbehauptungen mehr. Und ja, das muss, selbst in Zeiten von begrenzten Budgets!
Eine inklusive KI-Gesellschaft schaffen: Der Zugang zu KI-Ressourcen und -Wissen muss für alle ermöglicht werden, um eine gerechte Teilhabe zu gewährleisten.
Wir stehen also am Anfang einer spannenden Reise. Mit der richtigen Einstellung und den erforderlichen Kompetenzen können wir im internationalen Wettbewerb die Lücken bei der KI-Kompetenz schließen und dadurch unseren Wohlstand sichern. Bisher ist das einzige Alleinstellungsmerkmal, mit dem Deutschland international hausieren geht, die Rolle als Hüter eines ethisch verantwortlichen und datenschutzgerechten Einsatzes von KI. Das ist gut und wichtig, aber wenn uns die Entwicklung der Digitalwirtschaft und der sie beherrschenden 40Unternehmen in den letzten Jahren eines gezeigt hat: Damit ist kein Blumentopf bzw. Renommée zu gewinnen. Und Wohlstand auch nicht.
Das folgende Kapitel legt den Grundstein für unser gemeinsames Ziel, meines und aller Beteiligten dieses Buches: eine Zukunft, in der KI-Kompetenz nicht nur ein Wunsch, sondern eine Realität für alle in Deutschland ist.
KI hat sich von visionären Ideen einiger Science-Fiction-Autoren zu einer der prägendsten Realitäten unseres Alltags entwickelt. Was einst nur futuristisches Träumen war, ist heute eine wesentliche Triebkraft der modernen Gesellschaft und Wirtschaft. Erinnern Sie sich noch an den Kinoklassiker »Terminator« mit Arnold Schwarzenegger aus dem Jahr 1984? Mit einer Google Glass, die gerade als Sonnenbrille wieder auf den Markt kam, oder einer Apple Vision Pro sind wir in unserer Realität schon sehr nah an der Terminator-Brille.
44Die Entwicklung der KI ist eine faszinierende Geschichte, deren erste theoretische Überlegungen zurückreichen bis in die 1950er-Jahre. So legten Visionäre wie Alan Turing im Jahr 1950 mit Fragen wie »Kann eine Maschine denken?« die Grundlage für das, was wir heute als KI verstehen. Diese Neugierde entfachte eine wissenschaftliche Bewegung, die über die Jahrzehnte hinweg exponentiell wuchs. In der Folge hat sich KI von einem wissenschaftlichen Nischenforschungsbereich zu einer Schlüsseltechnologie entwickelt, die unseren Alltag und unsere Arbeitswelt tiefgreifend verändert.
Diese Reise war allerdings alles andere als geradlinig. Sie erlebte mehrere Phasen von Aufschwüngen und Rückschlägen, besonders in den 1970er- und 1990er-Jahren, als die Forschung aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung jeweils fast zum Erliegen kam. Diese Durststrecken prägten den Begriff »KI-Winter« für Zeiten, in denen es kaum Fortschritte gab. Dennoch folgte auf jeden KI-Winter eine Periode des Aufschwungs mit neuen, leistungsstärkeren Technologien und einem Anstieg der Popularität, oft angefacht durch spektakuläre Mensch-gegen-Maschine-Wettbewerbe: 1997, als die KI »Deep Blue« gegen Gari Kasparow im Schach gewann, oder 2016, als »AlphaGo« Lee Sedol im sehr komplexen, chinesischen Spiel Go schlug. Nicht zu vergessen »Watson«, die KI von IBM, die schon im Februar 2011 das Spiel »Jeopardy!« besser spielte als die weltbesten menschlichen Spieler.
Parallel verlief eine andere Entwicklung, nicht in die Tiefe, sondern diesmal in die Breite: Noch bis in die frühen 1990er-Jahre hinein waren KI-Systeme vorwiegend auf einige wenige Spezialanwendungen begrenzt, wie etwa für militärische Zwecke, für erste Industrieroboter oder für die Erkennung von Mustern in der Raumfahrt. Erst nach dem Jahrtausendwechsel breiteten sich KI-Systeme in vielen anderen Wirtschaftsbereichen aus, was unter anderem auf die Fortschritte bei datenbasierten KI-Methoden zurückzuführen ist. Infolgedessen gibt es heute nicht nur eine Vielzahl von KI-Systemen in Industrie und Wirtschaft, sondern auch einen schnell wachsenden Konsumentenmarkt für Produkte und Dienstleistungen, die auf KI beruhen. Durch die fortschreitende Rechenleistung und Verfügbarkeit von großen Datenmengen haben KI-Systeme zudem in den letzten zwei Jahrzehnten Einzug in anders gelagerte Verbraucherprodukte gehalten, z. B. als virtuelle Assistenten, Empfehlungssysteme und Smart Home-Geräte. Wichtige Treiber dafür waren die Etablierung von Machine Learning-Techniken wie Deep Learning sowie Fortschritte in der Sprach- und Bilderkennung.
Dies gilt erst recht, seit OpenAI im November 2022 ChatGPT der breiten Öffentlichkeit zugänglich machte und damit die generative KI (GenKI)als Tool für »normale« Anwender vorstellte. Am 5. Dezember 2022, also bereits 5 Tage 45nach Veröffentlichung, konnte ChatGPT gemäß einer Äußerung von CEO Sam Altman auf X (ehemals Twitter) schon über eine Million Nutzer verzeichnen, was damals den Rekord für die am schnellsten wachsende Anwendung bedeutete. Die monatlichen Aufrufe steigerten sich, laut den Schätzungen des Analyse-Tools SimilarWeb, innerhalb des Jahres 2023 von 616 Mio. im Januar bis zum Höchststand von 1,7 Mrd. (im November), was einem Zuwachs von ca. 276 % entspricht. In Juni 2024 lag die Zahl dann bei 2,9 Milliarden.
Heute ist KI eine treibende Kraft, die unsere Welt transformiert, die Grenzen des Möglichen erweitert und uns gleichzeitig vor gewichtige, noch zu lösende Herausforderungen stellt. Sie hat sich von einer fernen Idee zu einer realen Präsenz entwickelt, die nicht nur unsere gegenwärtige Lebensweise bereichert, sondern ebenfalls zukünftige Generationen prägen wird.
Konkrete Beispiele, wie KI heute im weitesten Sinn in der Wirtschaft schon genutzt wird, sind weitreichend und lassen sich in allen Bereichen finden:
Einschub 5: Aktuelle Anwendungsfälle von KI in unterschiedlichen Bereichen
Gesundheitswesen
Vorausschauende Analytik für Diagnosen: Vorhersage von Krankheiten basierend auf medizinischen Daten.Automatisierte Bildanalyse: Erkennung von Anomalien in Röntgenbildern und MRTs.Personalisierte Medizin: Entwicklung maßgeschneiderter Behandlungspläne.Chatbots für Patientenbetreuung: Automatisierte Antworten auf Gesundheitsfragen.Finanzwesen
Betrugserkennung: Identifizierung verdächtiger Transaktionen in Echtzeit.Robo-Advisor: Automatisierte, KI-gesteuerte Anlageberatung.Kreditwürdigkeitsprüfung: Schnelle Bewertung der Kreditwürdigkeit von Kunden.Automatisierte Kundenbetreuung: Virtuelle Assistenten für Kundenanfragen.46Einzelhandel
Preisoptimierung: Dynamische Preisgestaltung je nach Nachfrage und Angebot.Empfehlungssysteme: Personalisierte Produktvorschläge für Online-Shopping.Lagerbestandsmanagement: Optimierung von Lagerbeständen durch Vorhersage, was Kund:innen kaufen.Chatbots für Kundenservice: Virtuelle Helfer für Kundenanfragen und Support.Verkehr und Mobilität
Autonomes Fahren: Selbstfahrende Fahrzeuge und Assistenzsysteme beim Fahren.Verkehrsflussanalyse: Optimierung des Verkehrsflusses in Städten.Intelligente Navigationssysteme: Echtzeit-Verkehrsinformationen und Routenvorschläge.Vorhersage von Fahrzeugausfällen: Frühzeitige Erkennung von Wartungsbedürfnissen.Sicherheit
Gesichtserkennung: Zugangskontrollen und Identitätsprüfung.Überwachungssysteme: Erkennung ungewöhnlicher Aktivitäten in Echtzeit, z. B. auf Ihrem Computer.Cybersicherheit: Erkennung und Abwehr von Cyberangriffen.Intelligente Alarmsysteme: Anpassung der Empfindlichkeit basierend auf verschiedenen Faktoren.Landwirtschaft
Präzisionslandwirtschaft: Einsatz von Drohnen und Sensoren zur Überwachung von Feldern.Erntevorhersage: Vorhersage der Ernteerträge durch Analyse von Wetterdaten.Schädlingsbekämpfung: Identifizierung und Bekämpfung von Schädlingen durch Bildanalyse.Automatisierte Bewässerungssysteme: Bedarfsgerechte Bewässerung basierend auf Bodenfeuchtigkeit und Wettervorhersagen.47Unterhaltung
Musik- und Filmempfehlungen: Personalisierte Vorschläge basierend auf bisheriger Nutzung.Computerspiele: Entwicklung von KI-Gegnern, deren Verhalten sich anpasst.Automatisierte Videoinhalte: Erstellung und Bearbeitung von Videos durch KI.Sprachsynthese: Erzeugung natürlicher Sprache für virtuelle Assistenten.Produktion
Qualitätskontrolle: Automatische Erkennung von Fehlern in der Produktion.Vorhersagende Wartung: Voraussagen von Maschinenausfällen, um ungeplante Stillstände zu vermeiden.Abgesehen von den Vorteilen für die Wirtschaft, können viele KI-Tools Ihnen persönlich helfen: In einer Welt, in der Zeit knapp und kostbar ist, wirken KI-Technologien wie ein unsichtbarer Assistent, der uns Alltagsaufgaben erleichtert und so mehr Zeit für das gibt, was wirklich zählt.
Stellen Sie sich das mal vor: Ihre E-Mails werden schon vor dem ersten Kaffee am Morgen gefiltert und sortiert, sodass nur noch die Nachrichten übrig bleiben, die wichtig sind. Alle Werbung ist raus! Oder Ihre Meeting-Notizen verwandeln sich wie von Zauberhand in strukturierte Dokumente mit klaren Aufgaben für das Team, ohne dass Sie einen Finger krümmen müssen. Noch besser: Die KI erinnert an die Termine, hakt automatisch nach, wenn jemand eine Frist überschritten hat, und fordert in Ihrem Namen einen Zwischenstand zum Schulterblick ein, um sicherzustellen, dass alles in die richtige Richtung geht.
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