Kind und Karriere - Tanja Fröhlich-Israng - E-Book

Kind und Karriere E-Book

Tanja Fröhlich-Israng

4,8

Beschreibung

Ein Praxisleitfaden für werdende Mütter, die ihre Kinderzeit mit der Karriere verbinden wollen. Das Buch richtet sich an Erstlingsmütter, die bald nach der Geburt wieder in ihren Beruf einsteigen wollen. Die Familienorganisation bei einer „Karrierefrau“ wirft viele Fragen auf. Welche Form der Tagesbetreuung passt? Wie kann ich notwendige Anschaffungen bündeln? Was sind die wichtigsten Grundlagen für eine zufriedene Familie? Wie ernähre ich mein Kind ohne viel Aufwand gesund und abwechslungsreich? Die Antworten auf diese und andere Fragen basieren auf den Erfahrungen von Müttern in der gleichen Situation. Dabei gibt es keine Patentrezepte, wohl aber eine Menge patenter Ideen. Das Buch rechtfertigt weder die Lebensform „Kind und Karriere“, noch versucht es Überzeugungsarbeit zu leisten – es ist ein Ratgeber für den Alltag. Ebenso pragmatisch werden auch Politik und Wirtschaft angesprochen. Es gibt noch viele ungenutzte Möglichkeiten, das Leben von Eltern zu vereinfachen.

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Seitenzahl: 126

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

Über das Buch

Tagesbetreuung

Mutterschutz

Partner und Elternzeit

Familie und Vertraute

Kindergarten

Tagesmutter

Nanny

Au-Pair

Teilzeit

Betreuungskombinationen

Das bisschen Haushalt … outgesourct

Kochen und Putzen

Einkaufstipps

Ausstattung

Hardware für Zuhause

Transport

Einkaufstipps

Ernährung

Flüssigmilchnahrung

Beikost und Familienkost

Einkaufstipps

Gesundheit

Natürliches und Notwendiges

Klassiker: Erkältung & Co

.

Andere bekanntere Krankheiten und Besonderheiten

Apotheke für zu Hause und unterwegs

Sauberkeit und Pflege

Baden, Säubern und Pflege im ersten Jahr

Einkaufstipps

Gemeinsame Aktivitäten und Spielsachen

Reisen

Reisemodi

Reisegepäck

Wohin?

Das erste Lebensjahr entwickelt sich

Kind und Beruf – ein Rahmen zum Wohlfühlen

Karrierefrau und Mutter

Leitplanken fürs erste Jahr

Liste praktischer Anschaffungen

Buchempfehlungen und nützliche Links

Quellen und Anmerkungen

Anlage: Einführung der Beikost

Stichwortverzeichnis

Dank

Ich möchte mich bei meinem Mann bedanken, der mich sehr unterstützt hat. Der Elternzeit genommen hat. Der keinen Weg und keine Mühe scheut, um Zeit mit seinen Kindern zu verbringen.

Außerdem möchte ich mich bei den Frauen bedanken, die mir ihre Zeit für ein Interview geschenkt haben. Die Gespräche waren immer wieder ein Aha-Erlebnis. Es gibt unglaublich viele Parallelen und genauso viele Unterschiede, im Normalfall sprechen wir nicht darüber.

Mein Dank gilt Frau Dr. Christel Sadok, die mit der Sachkenntnis als Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Psychotherapeutin für dieses Buch eine große Unterstützung war. Ebenso hat Frau Dr. A. H., Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, mit ihrem Sachverstand wesentlich zu diesem Buch beigetragen. Beide Ärztinnen haben lange Zeit in Kliniken gearbeitet und betreiben eigene Praxen. Sie haben sich trotz unzähliger Patientinnen und Patienten ein hohes Maß an Empathie bewahrt und versuchen stets, eine individuelle Lösung für und mit ihren Patienten zu finden.1

Außerdem möchte ich mich bei meinem Arbeitgeber bedanken. Vor allem für die Unterstützung meiner Vorgesetzten, angefangen bei meinem Abteilungsleiter, die gemeinsam mit der Personalabteilung offen für individuelle Lösungen sind und mir so Karriere und Familie ermöglichen. Mein Dank gilt auch dem großen Engagement der Gleichstellungsbeauftragten.

Ich möchte mich bei vielen Politikerinnen und Politikern bedanken, die den Mut haben, unsere Gesellschaft tiefgreifend zu verändern. Die mit Durchsetzungskraft die Projekte Elternzeit und Ausbau der Kita-Plätze in Angriff genommen haben und die bereits an neuen Projekten wie der Allianz mit Arbeitgebern und Gewerkschaften zur besseren Vereinbarkeit von Familien und Arbeitswelt arbeiten.

Ich möchte mich bei allen Männern bedanken, die Elternzeit genommen haben und nehmen. Bei den Vätern, die – ob mit oder ohne Elternzeit – gemeinsam mit den Müttern im Team arbeiten. Und bei allen Arbeitgebern, die gesellschaftliche Änderungen mitgestalten und es schaffen, diese geschickt mit Vorteilen für das Unternehmen bzw. die Organisation zu verbinden.

Mein großer Dank gilt auch allen Erzieherinnen und Betreuerinnen, die unseren Kindern jede Menge Herz und Aufmerksamkeit schenken und so unsere Familien vergrößern. Mein ganz persönlicher Dank gilt der Kinderakademie in Berlin, vor allem der Nestchengruppe. Mein Sohn hat dort jede Menge Spaß gehabt und seine Zeit dort war eine Bereicherung. Und er gilt Natia, der ich die ersten zwei Jahre den wichtigsten Menschen meines Lebens mit anvertrauen durfte. Deine Kinder werden es einmal sehr gut bei Dir haben. Außerdem möchte ich Vollzeit-Müttern und Alleinerziehenden meine größte Hochachtung aussprechen. Ich weiß nicht, wie sie das schaffen.

I. Über das Buch

Dieses Buch richtet sich insbesondere an berufstätige Frauen, die zum ersten Mal Mutter werden. Ziel des Buches ist, das Miteinander von Muttersein und Karriere im ersten Lebensjahr zu vereinfachen. Das erste Jahr ist speziell. Es gilt, sich Kennenzulernen und den Familienrhythmus zu finden. In diesem Buch stehen nicht nur Ihr Kind, sondern auch Sie im Vordergrund und damit »Huckepack« auch immer Ihr Kind. Wenn Sie (und Ihr Partner) sich wohlfühlen, so bieten Sie die beste Basis für die Zufriedenheit Ihres Kindes.

Da ist nun so ein wunderbarer Winzling und braucht täglich 24 Stunden eine Rundumbetreuung. Was nun? Keine Frau wird als Mutter geboren und weiß, was wie wann und warum zu tun ist.

Gleich nach der Geburt kommen Tipps von anderen Eltern, den eigenen Eltern, den Krankenschwestern, der Hebamme, der Frauen- und Kinderärztin und dem Rest der Welt. Literatur und Internet erschließen unerschöpfliche Quellen der Weisheit und der Unwissenheit. Trotzdem – und manchmal gerade deshalb – ist die Mutterschaft in den ersten Monaten besonders anstrengend. In den ersten Monaten stehen Unsicherheit und das Lernen der Mutter und des Vaters im Vordergrund. Die gute Nachricht ist, dass sich vieles von selbst erschließt, je mehr man sein Kind und das Miteinander kennenlernt – es ist ein Prozess. Nach der Anfangszeit steht die Organisation des Tagesablaufes und der mittelfristigen Zeiträume im Zentrum. Auch wenn Sie noch so viel Hilfe haben – diese Organisation, Ihre Emotionen, Ihre Sorge und Ihre Verantwortung addieren sich zu den Anforderungen des täglichen Lebens.

Sie sind es gewöhnt, an der Arbeit effizient vorzugehen, Ihren Arbeitsbereich zu organisieren und weitestgehend unter Kontrolle zu haben. Wie nie zuvor ist nun Ihr Organisations- und Improvisationstalent gefragt. Das Buch soll Ihnen ermöglichen, die mühsame Selbstrecherche von Basiswissen zu limitieren. Sie erhalten beispielsweise Tipps für die verschiedenen Tagesbetreuungsmodelle oder den gesunden Einkauf. Das sind Vorschläge, die weder dogmatisch sein sollen noch einer Ideologie anhängen. Sie beruhen auf Gesprächen und Interviews mit erfolgreich berufstätigen Müttern, denen einer Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie einer Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Psychotherapeutin sowie eigener Erfahrung. Weiterhin sind Empfehlungen von Hebammen, einer Baby-Physiotherapeutin und spezialisierter wissenschaftlicher Einrichtungen eingeflossen. Der Ratgeber für Anschaffungen für das erste Lebensjahr verweist zusätzlich auf Testergebnisse von Experten.

In den Gesprächen mit berufstätigen Müttern habe ich eine Menge gelernt. Zum Beispiel, dass jede Familie für sich eine Insel ist. In dem Sinne, dass jedes Biotop seine eigenen Regeln und Wohlfühlmechanismen entwickelt. Dass es wichtig ist, dass diejenigen, die junge Eltern zunächst als »Experten« begreifen (andere Eltern, Krankenschwestern, Hebammen etc.), keinen unnötigen Druck ausüben, da die vielleicht naheliegende Lösung für Sie und Ihre Familie schlicht nicht passt. Zudem wiedersprechen sich einige der Informationen und dienen manchmal nur dazu, die eigene Meinung kundzutun. Es gibt aber auch gute Tipps, die auf eine praktische Hilfestellung in Ihrer speziellen Situation zielen. Ersteres ist bestenfalls ein Ärgernis, letzteres ist Gold wert. Gerade in der Zeit nach der Geburt ist das Zuhören, ein gemeinsames Verständnis der Situation und die gemeinsame Suche nach individuellen Lösungen die größte Hilfe. In diesem Sinne gibt es keine Patentrezepte, wohl aber patente Ideen oder schlichtweg Erfahrungen, die hilfreich sein können.

Ich habe auch gelernt, dass zu einer Weiterführung der Karriere der Frau die Partnerschaft mit dem Mann eine große Rolle spielt. Insbesondere ist es hilfreich, wenn beide Partner gleichberechtigt die Organisation und den Ablauf des Zusammenlebens mitgestalten. Vermutlich bin ich deshalb fast ausschließlich auf Frauen gestoßen, die erfolgreich weiter im Beruf tätig sind, weil die mit Ihren Partnern getroffenen Absprachen und das gemeinsame Verständnis für ein funktionierendes Zusammenleben in großen Teilen stimmig sind. Allen Frauen ist gemeinsam, dass sie Partner gewählt haben, die ein ähnliches Familienverständnis mitgebracht haben und vice versa. Dazu gehörte auch, aber nicht zwangsläufig, dass die Elternzeit des Mannes zum größten Teil selbstverständlich gewesen ist, auch wenn der Mann eine höhere Position bekleidet hat. Dies deckte die Bandbreite des selbstständigen Unternehmers, des leitenden Angestellten und des hochrangigen Beamten ab. Wie sich die Zeiten ändern.

Ich bin mir bewusst, dass dies derzeit (noch?) nur einen kleineren Teil unserer Gesellschaft abbildet. Auf der anderen Seite beginnen Veränderungen aber nun mal nicht als Massenphänomen. Ein sich im Gegensatz von weniger als nur zwei Generationen gewandeltes Erziehungsverständnis und ein verändertes Rollenverständnis von Mann und Frau sowie die fortlaufende öffentliche Diskussion der besseren Vereinbarkeit von Muttersein, Vatersein und Karriere haben rückblickend betrachtet schon viele Veränderungen initiiert, die aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken sind. Politische Instrumente wie die Elternzeit und das Elterngeld sowie der Ausbau der Kinderbetreuung eröffnen weitere Möglichkeiten. Private Initiativen wie denen von Unternehmen zur Unterstützung von Familien und deren Akzeptanz von Familienzeiten tun ein Übriges. Das zeigt, dass sich die Gesellschaft verändert.

Trotz aller Veränderungen, gibt es weiterhin ein tiefer verankertes Rollenbild, das sich immer wieder auch im Kleinen offenbart. Das kann beispielsweise die Kritik an der späten Mutterschaft im Gegensatz zur meist vollständig ausbleibenden Kritik an der späten Vaterschaft sein. Das kann der Chef sein, der eine verdiente Mitarbeiterin fragt: »Wie machen Sie das nur mit Ihren drei Kindern?«. Sie erzählt zuhause ihrem ebenfalls berufstätigen Mann davon. »Nein,« schmunzelt ihr Mann auf Nachfrage, »eine solche Frage hat mir noch niemand gestellt.«

Laut dem europäischen Statistikamt Eurostat ist der Kinderanteil an der Gesamtbevölkerung in der Europäischen Union in Deutschland am niedrigsten.2 Die Geburtenrate ist schon seit einer Dekade relativ konstant.3

Ist es nicht ein Paradoxon, dass viele Menschen dies, egal ob man Kinder hat oder nicht, anders wahrnehmen? Die Kindergärten, besonders in den Ballungsgebieten, sind zum großen Teil überfüllt, ein Platz in der Wunschkita gleicht einem Lotteriespiel, der Ausbau der Kindergärten kommt der Nachfrage kaum nach, auf den Spielplätzen streiten sich Kinder um die Schaukeln und das Kinderabteil bei der Deutschen Bahn ist ohnehin meist überfüllt. Kinderfreundlichkeit ist trotz der faktischen demografischen Entwicklung oft Mangelware, sei es in Form von unpraktischen Wickelplätzen oder der Herausforderung ein Taxi mit Kindersitz zu bestellen. Trotz wenigerer Kinder stimmt ein Großteil des Angebotes der Infrastruktur nicht mit dem Wunsch und der gesellschaftlichen Notwendigkeit nach mehr Kindern überein. Das ist – zumindest für Unschlüssige – abschreckend, denn sie erleben dies entweder im unmittelbaren oder mittelbaren Umfeld mit. Ausdrücklich nicht damit gemeint ist, dass sich jegliche Infrastruktur nach Kindern ausrichten sollte. Individuelle und private Anbieter wie Cafés, Restaurants oder Hotels sollten beispielsweise immer die Wahl haben, Kinder aus Angeboten auszuschließen. Eine Gesellschaft sollte in der Lage sein, diese Flexibilität zu bieten. Eine kinderfreundliche Infrastruktur steht nicht im Widerspruch mit dem guten Recht von Menschen auf Ruhe- und Rückzugsbereiche.

Ein Veränderungsprozess ist in die »perfekte Zukunft« gerichtet und zeigt daher schmerzhaft die vielen noch offenen Baustellen auf. Diese beziehen sich sowohl auf »harte« Fakten als auch auf systemimmanente Rückstände. Beispiele für harte Fakten sind die in vielen Teilen des Landes nicht ausreichenden oder nicht ausreichend ausgestatteten Kinderbetreuungsstellen oder unzureichende Infrastruktur für Reisen mit Kindern. Beispiele für systemimmanente Rückstände sind die ihrer Leistung nicht angepasste Wertschätzung von Erzieherinnen sowie die dringend notwendige individuellere Begleitung der Erstlingsmutter nach der Geburt.

Nicht jede Mutter will oder muss gar Karriere machen. Es gibt so viele verschiedene »Familienkonzepte« wie es Familien gibt. Die Mütter aber, die Karriere machen wollen, sollten nicht nur theoretisch die Möglichkeit dazu haben. Sie sollten auch die dazu notwendigen Strukturen vorfinden. Wie bei allen gesellschaftlichen Umbrüchen, ist erst die Idee da und dann folgt die (Infra-)Struktur. Politik, Unternehmen und die Öffentlichkeit in Deutschland haben sich besonders in den letzten zehn Jahren intensiv dieses Themas angenommen.

In den Interviews mit berufstätigen Müttern über das erste Jahr nach der Geburt sind mir folgende Aussagen immer wieder begegnet:

Eine individuellere Unterstützung in der ersten Zeit wäre toll gewesen. Oft sind die Erwartungen an Krankenschwestern und Hebammen zu hoch.

Schade, dass das Wohlbefinden der Mutter als Voraussetzung für das Wohlbefinden des Kindes so wenig in die Beratung einbezogen wird.

Viele wollen genau wissen, was richtig für ein Kind ist. Sie vergessen dabei, dass jedes Kind und jede Familie anders ist. Hätte ich nur mehr auf mein Bauchgefühl vertraut.

Wenn ich Negatives zum frühen Wiedereinstieg in meinen Beruf gehört habe, so kam dies hauptsächlich von Frauen.

Mein Mann und ich sind ein Team. Den Blick für Details und den Hang zum Perfektionismus findet man allerdings hauptsächlich bei uns Müttern. Das kann zu Kontroversen führen.

Eine 50:50 Aufteilung der Kinderzeit und Organisation der Hausarbeit mit dem Partner ist eher selten.

Nur das hundertprozentige Vertrauen in unsere Betreuungslösung hat mir die Weiterführung meiner Karriere ermöglicht.

Wieder zu arbeiten war alternativlos.

Nota bene:

Dieses Buch ist politisch nicht korrekt. Es ist keine Zusammenfassung wissenschaftlicher Studien. Vielmehr will es, basierend auf konkreten Erfahrungen und einigen praxisorientierten Ergebnissen der Wissenschaft, pragmatische Hilfestellung sein.

Bei der Nennung der weiblichen Berufsbezeichnungen ist auch immer die männliche implizit. Ich habe die weibliche Form gewählt, da es in den genannten Berufen eine eindeutig weibliche Dominanz gibt.

In diesem Buch werden Produkte und Marken genannt. Diese Erwähnungen basieren auf Erfahrungen sowie Testergebnissen von Experten. Ich erhalte keine Finanzierung oder sonstige Vergünstigungen von den genannten Unternehmen und bin auch im Rahmen dieses Buchprojektes nicht mit den Unternehmen in Kontakt getreten. Die Ausnahme bilden Anfragen zur Genehmigungen für Zitate und Verwendung von Abbildungen.

II. Tagesbetreuung

Ihre Karriere steht und fällt mit einer guten Betreuungslösung.

Sie planen, direkt nach dem Mutterschutz oder im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes wieder in Ihren Beruf einzusteigen. Daher muss die Betreuungslösung frühzeitig vor der Geburt organisiert werden. Es gibt vielfältige Möglichkeiten. Nicht alle werden – je nach Wohnort – immer zur Verfügung stehen. Sie wollen auch nicht nur eine »Aufbewahrung«, sondern die Sicherheit einer liebevollen Umgebung. Wenn ein Angebot bloß verfügbar und damit verführerisch ist – vergessen Sie’s. Sie können nur dann Ihre Karriere weiter verfolgen, wenn diese Sicherheit gegeben ist. Sie müssen sich mit der von Ihnen gewählten Lösung wohlfühlen, sonst wird Ihre Lösung auf Dauer sehr wahrscheinlich weder für Ihr Kind noch für Sie und Ihre Arbeit funktionieren. Im Folgenden erhalten Sie Ansatzpunkte für Möglichkeiten der Tagesbetreuung. Achten Sie bei Ihrer Wahl auf

»Es hat ein paar Tage gedauert, bis ich nach meinem Wiedereinstieg gedanklich loslassen konnte. Diese ersten Tage waren nicht schön. Ich hatte plötzlich das Gefühl, in zwei Parallelwelten zu leben, da die Zeit nach der Geburt so anders und so intensiv war. Es hat dann aber nicht lange gedauert und ich war wie selbstverständlich wieder voll im Job. Ich wusste ja, meine Tochter ist in guten Händen.«

Ihr Bauchgefühl,

einen geregelten Tagesablauf und

feste Bezugspersonen.

Organisieren Sie die Betreuung so, dass Sie möglichst nah an Ihrem Wohnort bzw. Ihrem Arbeitsort liegt.

Kinder haben ungefähr in den ersten zweieinhalb Jahren kein Gefühl für Zeiten. Das liegt an dem sich noch entwickelnden Teil des Gehirns, der für die Erinnerung und die Zukunftsplanung zuständig ist. Ihr Kind im ersten Lebensjahr lebt also im Hier und Jetzt. Ist Ihr Kind mit mehreren Betreuungspersonen gut verbunden und mit diesen im Wohlfühlmodus, so freut es sich nicht auf Sie, sondern über Sie, und zwar nach zwei Stunden Abwesenheit ebenso wie nach Ihrer zweitägigen Dienstreise.

Richten Sie sich darauf ein, dass Sie bzw. Ihre Familie für eine Betreuung, die Ihnen die größtmögliche Verbindung zwischen dem Wohlbefinden Ihres Kindes und Ihnen als Familie sowie gleichzeitig berufliche Flexibilität bietet (beispielsweise im Krankheitsfall des Kindes), einen signifikanten Teil des Einkommens für die Betreuung aufwenden müssen.

Mutterschutz