Kinesiologie für Kinder - Gabriele Förder - E-Book

Kinesiologie für Kinder E-Book

Gabriele Förder

0,0
13,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Kinesiologie -Lehre von der Bewegung- geht davon aus, dass Bewegung, körperlich-seelisches Wohlbefinden sowie die Denkfähigkeit eng zusammenhängen. Kinesiologie für Kinder, der Bestseller zu diesem Thema, zeigt Eltern, Lehrern und Erziehern, wie sie Lern- und Denkblockaden bei Kindern erkennen und mit gezielten kinesiologischen Übungen auflösen können: So macht das Lernen wieder Freude! Aber auch belastende Situationen im Familienalltag können Eltern mit diesen Übungen spielerisch entschärfen. Viele Mütter und Väter sind beim Lernen mit ihrem Kind oft angespannt - hier finden Sie konkrete Übungen, mit denen Sie eigene innere Blockaden auflösen und so Ihr Kind wieder erfolgreich unterstützen können. Mit Poster für das Kinderzimmer: die besten Übungen auf einen Blick.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 140

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Unsere eBooks werden auf kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert. Auf anderen Lesegeräten bzw. in anderen Lese-Softwares und -Apps kann es zu Verschiebungen in der Darstellung von Textelementen und Tabellen kommen, die leider nicht zu vermeiden sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.

EIN WORT ZUVOR

Konzentrationsprobleme, Aggressivität, Lese-, Schreib- und Rechenschwächen gehören mehr und mehr zum schulischen Alltag. Immer mehr Kinder fallen durch Lern- und Verhaltensstörungen auf. Sie sind unruhig, ängstlich, leiden unter Bewegungsmangel und gesundheitlichen Beschwerden. Bis zu 40 Prozent der Grundschüler sind heute von solchen Problemen betroffen. Häufig laufen die Erklärungsversuche für diese Schwierigkeiten auf fragwürdige Schuldzuweisungen hinaus wie »Er passt nie auf, ist eben ein schlechter Rechner« oder »Sie ist faul, das Kind einer alleinerziehenden Mutter«. Als Selbsthilfemethode für Kinder und Erwachsene begnügt sich die Pädagogische Kinesiologie nicht mit der unbefriedigenden Suche nach Ursachen, sondern bietet Kindern, Eltern, Lehrern und Erziehern praktische Hilfe: Schulprobleme werden vorwiegend als stressbedingte Lernblockaden, nicht als Folge von negativen Eigenschaften von Kindern oder Eltern gesehen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie solche Lernblockaden bei Ihrem Kind erkennen und mit speziellen Übungen auflösen können. Die einfachen, unterhaltsamen Übungen machen Lernen wieder möglich und führen schnell zu positiven Verhaltensänderungen.

Unser Ratgeber ist aber nicht nur als Hilfe für Kinder gedacht.Wir möchten auch alle Erwachsenen ansprechen, die mit Kindern leben oder arbeiten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Lernsituationen mit Kindern häufig auch für die Großen stressbelastet sind. Für solche Fälle finden Sie ebenfalls Hilfen in diesem Buch – damit Sie selbst entspannt bleiben und Ihr Kind nicht nur mit seinem Lernproblem, sondern in seiner gesamten Persönlichkeit wahrnehmen können. Nach dem Motto »Man lernt nie aus« können die Übungen der Pädagogischen Kinesiologie auch uns Erwachsenen helfen, geistige Blockaden zu überwinden.

Ludwig Koneberg

Gabriele Förder

LERNEN MÖGLICH MACHEN

Wenn Kinder ihre Umwelt erforschen, üben sie wichtige Bewegungsabläufe ein und trainieren ihr Denkvermögen. Die Kinesiologie unterstützt sie bei diesem natürlichen Lernen.

Was ist Pädagogische Kinesiologie?

Kinesiologie ist die Lehre von der Bewegung.Sie besagt, dass Bewegung nicht nur das körperliche und seelische Wohlbefinden positiv beeinflusst, sondern auch die Fähigkeit, zu denken. Kinesiologie für Kinder basiert auf den Grundlagen der Pädagogischen Kinesiologie, einem Zweig der Angewandten Kinesiologie, und zeigt Lernen aus einer neuen Perspektive, die Körper und Geist als Einheit erfasst. Ihr Hauptanliegen ist, die Kommunikation zwischen Körper und Gehirn und dessen Arbeitsweise zu erforschen.

Negative äußere Einflüsse können dazu beitragen, dass Kinder das Lernen verlernen. Die Kinesiologie für Kinder kann vorhandene Lebensbedingungen nicht ändern, den Kindern aber helfen, besser damit fertig zu werden. Sie liefert ausgewählte Übungen, mit denen Eltern ihre Kinder beim Lernen unterstützen können. Die Kinder lernen dabei spielerisch, Stress abzubauen, um so auch den Anforderungen in der Schule besser gewachsen zu sein.

Angewandte Kinesiologie als Basis

Die Angewandte Kinesiologie wurde Anfang der 60er Jahre als ganzheitliche Heilmethode für Körper, Geist und Seele von dem amerikanischen Chiropraktiker Dr. George Goodheart entwickelt. Heute verbindet sie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, etwa aus der Gehirnforschung, mit Elementen der traditionellen natürlichen Heilverfahren. So wurde in der Kinesiologie die in vielen Kulturen vorhandene Sichtweise von der Ganzheitlichkeit des Menschen übernommen, in der Körper und Geist als Einheit betrachtet werden. Gesundheit ist demnach ein seelisch-körperlicher Gleichgewichtszustand. Ein weiterer grundlegender Baustein der Kinesiologie ist das uralte Wissen um die Kräfte der Lebensenergie. Sie ist der Motor, der uns am Leben erhält.

In der chinesischen Energielehre geht man davon aus, dass unsere Lebensenergie auf bestimmten Leitbahnen, den Meridianen, durch den Körper fließt. Dieses Wissen um die Kräfte der Lebensenergie ist ein Baustein der Kinesiologie.

Fluss der Lebensenergie oder Energieblockade

Auf der Grundlage der chinesischen Energielehre geht man in der Kinesiologie davon aus, dass der menschliche Körper von Energieleitbahnen, den Meridianen, durchzogen wird (siehe Abbildung >). In diesen Bahnen fließt eine Leben spendende Kraft. Wenn diese Kraft ungehindert fließen kann, befindet sich der Organismus im Gleichgewicht, und das bedeutet Gesundheit, Wohlbefinden sowie körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Die Energie- oder Informationsbahnen sind für das Auge unsichtbar, doch mithilfe moderner technischer Verfahren, beispielsweise der elektrischen Hautwiderstandsmessung, lässt sich ihre Existenz heute nachweisen. Moderne neurologische Forschungen bestätigen darüber hinaus, dass wir uns die Lebensenergie als das freie Fließen der Informationsströme im Gehirn vorstellen können.

Werden diese Informationsströme jedoch unterbrochen, spricht man von einer Energieblockade (siehe >). Solche Blockaden werden in der kinesiologischen Praxis als neurologische Verschaltungen bezeichnet. Das bedeutet, dass bei der Informationsverarbeitung in unserem Gehirn Kombinationen auftreten, die weniger geeignet sind als andere. Ein wichtiges Instrument der kinesiologischen Praxis, um Rückschlüsse auf die körperliche Verfassung zu erhalten, ist der von George Goodheart entwickelte Muskeltest (siehe Kasten >). Goodheart entdeckte, dass die Muskeln über die Energieleitbahnen, die Meridiane, mit den Organen energetisch in Verbindung stehen. Folglich weisen bestimmte Muskelreaktionen auf Energieblockaden in den Meridianen hin. Vorhandene Unausgewogenheiten können durch Massage gewisser Akupunktur- und Reflexpunkte, die auf den Meridianen liegen, sowie durch Bewegungsübungen behoben werden.

LOCKER LERNEN

Lernen ist natürlich. Wir brauchen nur kleine Kinder zu beobachten, wie sie neugierig die Welt um sich herum entdecken! Die Pädagogische Kinesiologie sieht dieses unbefangene Lernen im Zusammenhang mit dem ungehinderten Fließen der Lebensenergie.

Vom Brain-Gym zur Pädagogischen Kinesiologie

GU-ERFOLGSTIPPHILFE VOM PROFI

Wenn es Ihnen schwerfällt, die Lernblockade Ihres Kindes zu erkennen, dann sollten Sie gemeinsam einen kinesiologisch ausgebildeten Lernberater aufsuchen. Er kann mithilfe des Kinesiologischen Muskeltests ganz genau feststellen, wo das Problem Ihres Kindes liegt. Die Wirkungsweise des Tests wurde jetzt übrigens durch Forschungen von Informatikern und Neurobiologen indirekt bestätigt. Sie stellten fest, dass Gedanken im Gehirn bestimmte Aktivitäts- beziehungsweise Frequenzmuster auslösen, die im Kernspintomografen auch sichtbar gemacht werden können. Diese Muster übertragen sich auf die Muskulatur und beim Muskeltest indirekt auch auf den Tester. Dieser kann die Blockade der Testperson nun genau bestimmen und die kinesiologischen Übungen daraufhin gezielt aussuchen und einsetzen.

Lernblockaden erkennen

Kinesiologisch ausgebildete Fachkräfte, etwa Lernberater, wenden die Verfahren der Pädagogischen Kinesiologie an und setzen unter anderem Bewegungsübungen zur Lösung individueller Lernprobleme ein. Die Übungen eignen sich auch sehr gut zur Selbsthilfe für zu Hause, da sie spielerisch angelegt sind. Die Pädagogische Kinesiologie ist aber nicht nur ein praktisches Anwendungsverfahren. Modellhaft erklärt sie, wie Gehirnfunktionen und Lernprozesse zusammenhängen und welche Sprache der Körper spricht. Mit diesem Wissen gelingt es Ihnen, Lernblockaden bei Ihrem Kind gezielt zu erkennen und aufzulösen. Gehen Sie deshalb nicht gleich zum Übungsteil über, sondern machen Sie sich zuerst mit den Grundlagen der Pädagogischen Kinesiologie (siehe ab >) vertraut. Zunächst wollen wir aber noch auf den »Hauptverantwortlichen« für Energieblockaden eingehen: den Stress.

Stress – ein Problem für Groß und Klein

Der Begriff Stress ist in der Alltagssprache eindeutig negativ besetzt, da er mit Überlastung gleichgesetzt wird. Doch nicht nur Erwachsene fühlen sich überfordert, auch den Kindern geht es nicht besser: Sie haben Schulstress, Lernstress, Umweltstress, Stress mit Freunden ... In der Pädagogischen Kinesiologie spielt der Begriff Stress eine zentrale Rolle, da körperlicher oder seelischer Stress als Auslöser für Energie- beziehungsweise Lernblockaden gilt.

Stress blockiert die Lebensenergie

Körperlicher Stress entsteht zum Beispiel, wenn Sie Ihren Stoffwechsel mit zu viel Essen überlastet haben. Seelischer oder emotionaler Stress können der Ärger im Büro, ein Streit in der Familie sein. Beides sind Beispiele für negativen Stress. Er steht in der Kinesiologie im Mittelpunkt des Interesses, weil er im Unterschied zum positiven Stress (etwa ein Karrieresprung) meist von unangenehmen Gefühlen wie Angst, Ärger, Neid, Eifersucht oder Niedergeschlagenheit begleitet wird. Diese negativen äußeren Stressoren schwächen die Lebensenergie. Der Organismus gerät aus dem Gleichgewicht, wird anfälliger für Krankheiten.

KÖRPERLICHER STRESS

Neben dem psychischen gibt es auch körperlichen Stress, etwa durch Lärm, Gifte, zu reichliches Essen oder extreme Temperaturen bedingt.

Stress führt zu falschen Reaktionen

Die Stress-Definition der Pädagogischen Kinesiologie reicht über den klassischen Stressbegriff, nach dem ein äußerer Stressor wie Lärm oder Hitze zu einer Blockade führt, hinaus. In der Kinesiologie geht man davon aus, dass jede Blockade des Informationsflusses Stress für den Organismus bedeutet, weil der Mensch dann nicht auf seine kompletten Ressourcen zurückgreifen kann. Verhaltensmuster, die aus einer Stresserfahrung entstehen, können in ähnlichen Situationen zu gleichen, diesmal aber ungeeigneten Reaktionen und Einstellungen führen. Ein Schüler soll zum Beispiel vor der Klasse ein Referat halten. Er greift unbewusst auf ein früher in einer Stressreaktion erlerntes Verhaltensmuster zurück, das ihn in seinen Möglichkeiten beeinträchtigt: Er verhaspelt sich dauernd. Seine Mitschüler hänseln ihn deswegen. Diese Erfahrung führt zu der Einstellung »Ich kann nicht vor einer Gruppe sprechen«. Er ist also, sobald er in eine Stresssituation gerät, nicht fähig, sein geistiges Potenzial auszuschöpfen, er ist blockiert.

Es ist allerdings abhängig vom jeweiligen Typ, wie sich Stress auswirkt: Er kann beflügeln oder das Denken lahmlegen. Jeder Mensch nimmt Stresssituationen anders wahr: Was den »schlechten Rechner« aus dem Konzept bringt, nämlich dass er vor der Klasse an die Tafel geholt wird, kann für einen guten Rechner der »Kick« sein, den er braucht, um eine knifflige Aufgabe zu lösen.

EINE ALARMREAKTION DES KÖRPERS

Der Stressforscher Hans Selye (1907–1982) beschrieb Stress als Alarmreaktion des Organismus auf Belastungen, die über das normale Maß hinausgehen. Diese Reaktion läuft automatisch ab. An den Stressor Hitze beispielsweise passt sich der Körper mit Schwitzen an, um sich abzukühlen. Auf den Stressor Kälte reagiert er mit Zittern, um so wieder Wärme zu erzeugen. Um also sein Gleichgewicht (in diesem Beispiel die konstante Körpertemperatur von rund 37 Grad) aufrechtzuerhalten, muss sich der Organismus immer wieder auf die veränderten Umstände einstellen. Stress ist deswegen nicht grundsätzlich etwas Schlechtes, sondern in diesem Fall sogar lebensnotwendig.

Stress blockiert das Denken

In der Pädagogischen Kinesiologie interessiert vor allem, welche Reaktionen negativer Stress im Gehirn auslöst. Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Sie müssen vor vielen Zuhörern einen Vortrag halten und verlieren plötzlich mitten im Satz den Faden. Natürlich ist das, was Sie gerade sagen wollten, noch immer in Ihrem Kopf als Wissen gespeichert, aber Sie können es im Moment nicht abrufen – Sie sind geistig blockiert und können mit einem Mal keinen klaren Gedanken mehr fassen. Am liebsten würden Sie jetzt davonlaufen oder sich verstecken – die übliche Stressreaktion (siehe unten). Derartige Energieblockaden auf der geistigen Ebene sind jedem als sprichwörtliches »Brett vor dem Kopf« bekannt. Wie dieses Beispiel zeigt, kann Stress bestimmte geistige Fähigkeiten blockieren. Und gerade beim Lernen ist diese automatisch ablaufende Reaktion des Gehirns ein bedeutendes Hindernis. Die Pädagogische Kinesiologie spricht in diesem Fall von Lernblockaden.

Welche Vorgänge laufen bei derartigen Alarmsituationen im Gehirn ab? Unter Stress konzentriert sich die Energie im hinteren Bereich des Stammhirns, der Allgemeinen Integrations-Zone AIZ. In diesem Teil unseres Gehirns sind unter anderem die natürlichen Reflexe gespeichert. Die AIZ übernimmt im Stressfall die Regie im Gehirn, das Vorderhirn (Zone für bewusstes, assoziatives Denken) wird blockiert. Das ist der Moment, in dem Sie keinen klaren Gedanken fassen können.

WICHTIG

Setzen Sie Ihr Kind beim Lernen nie unter Druck – etwa schöner zu schreiben oder schneller zu arbeiten. Sie könnten sonst genau das Gegenteil erreichen.

Kämpfen oder fliehen?

Doch wie kommt es zu solch einem »Kurzschluss« in unserem Gehirn? In Stresssituationen laufen innerhalb kürzester Zeit körperliche und geistige Prozesse ab, auf die wir keinen Einfluss haben. Diese Verhaltensweisen sind Teil unseres genetischen Erbes: Wenn unsere Urahnen auf der Jagd einem wilden Tier gegenüberstanden, durften sie nicht lange überlegen. Sie mussten handeln – flüchten oder kämpfen –, um ihr Leben zu retten. Dabei wurden alle Kräfte in den Körperteilen mobilisiert, die zur Verteidigung oder Flucht gebraucht wurden.

Damals wie heute ist der Mensch in solchen von Stress beherrschten Situationen daher zu körperlichen Höchstleistungen fähig. Unser Gehirn bedient sich in Stresssituationen, die ihm ganz besonders bedrohlich erscheinen, automatisch dieses uralten Überlebensinstinkts. Positiver Nebeneffekt: Durch die körperliche Anstrengung wird der Stresspegel wieder abgebaut.

Davonlaufen oder Kämpfen sind allerdings in den typischen Stresssituationen unserer Zeit keine angemessenen Reaktionen mehr. Denn was nützt uns im konkreten Fall, etwa einer Auseinandersetzung in der Familie oder vor einer Prüfung, unsere körperliche Leistungsfähigkeit? Unsere geistigen Fähigkeiten wie ruhiges Nachdenken und gezieltes Handeln, die eigentlich gefragt wären, sind bei Stress offensichtlich blockiert.

Wird ein Kind ständig kritisiert, gerät es immer mehr in Stress und fühlt sich zunehmend allein mit seinen Schwierigkeiten. So verstärken die Eltern sein Problem, statt ihm zu helfen.

»Das Brett vor dem Kopf«

Am besten lernt es sich entspannt und mit genug Pausen. Überforderung, Stress und Erwartungsdruck dagegen behindern das Lernen. Ein kleiner Fortschritt aus eigener Motivation macht mehr Mut zum Weiterlernen als eine verzweifelte große Anstrengung. Zu geistigen Blockaden kommt es häufig, wenn wir uns unter Druck gesetzt fühlen. Eine geistige Blockade oder Lernstörung ist also in den allermeisten Fällen kein medizinisches Problem, sondern ein energetisches. Man kann es sich modellhaft so vorstellen: Die Leitungen (Nervenbahnen) sind vorhanden, aber die Information bleibt irgendwo auf der Strecke, ist blockiert. Bei Kindern äußert sich das »Brett vor dem Kopf« häufig als Wahrnehmungsstörung: Sie verstehen zum Beispiel Anweisungen des Lehrers nicht richtig, schreiben falsch ab oder lesen etwas ganz anderes laut vor, als dasteht. Auch Verhaltensweisen, die sich in Stresssituationen festsetzen – in der Pädagogischen Kinesiologie heißen sie ungeeignete Lernstrategien –, können geistige Blockaden, sprich Lernblockaden auslösen.

Ein Beispiel: Peter hat Schwierigkeiten beim Schreiben. Er kann den Stift nicht locker halten, drückt zu fest auf und schreibt stockend. Seine Eltern fordern Peter auf, »schöner«, »deutlicher« oder »schneller« zu schreiben. Er verkrampft sich daraufhin und drückt den Stift noch fester auf die Unterlage, wodurch sich das Schriftbild natürlich weiter verschlechtert. Mit der Zeit verfestigt sich diese »blockierte« Verhaltensweise. Peters Gehirn hat gelernt, auf das »Streng dich mehr an« mit einer noch stärkeren Verkrampfung zu reagieren und diese Verkrampfung für die Lösung des Schreibproblems zu halten. Es wird also immer dieselbe ungeeignete Lernstrategie abgerufen.

Die Reaktionsweise des Gehirns auf negativen Stress zeigt sich unmittelbar in den Bewegungen und in der Körperhaltung – wir wirken ungelenk und verkrampft. Umgekehrt kann dieser Stress aber auch durch Bewegung abgebaut werden. Blockaden im Kopf lösen sich auf, und wir entspannen uns. Über Bewegung, also Arbeit mit dem eigenen Körper, kann auch der Geist, das Denk- und Lernvermögen, positiv beeinflusst werden (siehe >).

TIPP

In Aussicht gestellte Belohnungen für Fortschritte oder gute Noten können Lernblockaden noch verstärken: Für das Kind steht dann zu viel auf dem Spiel, um sich ungehindert aufs Lernen zu konzentrieren. Gegen eine kleine Anerkennung (ohne Ankündigung!)spricht aber nichts.

Stress abbauen – Lernblockaden lösen

Stressabbau ist das Hauptziel der Pädagogischen Kinesiologie, denn Stress beeinträchtigt unser Denken und damit die Lernfähigkeit. Er blockiert uns. Die besten Ideen oder Lösungen für Probleme kommen uns deshalb in der Regel, wenn wir locker und entspannt sind. Folglich versucht die Pädagogische Kinesiologie, diesen Zustand möglichst oft herbeizuführen. Wenn geistige Blockaden aufgelöst sind, wird Lernen möglich. Das gilt nicht nur für Kinder. Auch Erwachsene leiden unter Lernblockaden und sind oft felsenfest davon überzeugt, dies oder jenes nicht zu können. Doch negative Gedanken und Gefühle, etwa ein geringes Selbstwertgefühl, gehören zu den stärksten Stressoren. Kinesiologisch ausgebildete Fachkräfte können in solchen Fällen weiterhelfen.

Die kinesiologische Lernberatung

In der Einzelarbeit mit lernblockierten Kindern untersucht die kinesiologische Fachkraft, zum Beispiel der Lernberater, in welchem Zusammenhang eine Lernblockade steht. In Betracht kommen beispielsweise emotionale Belastungen oder ungeeignete Lernstrategien (siehe >). Mit dem Muskeltest lassen sich jene Faktoren ausfindig machen, die als Stressoren wirken. Ferner tastet sich der Lernberater durch genaue Beobachtung der Körpersprache des Kindes weiter an das eigentliche Lernproblem heran.

Die Anwendung des Kinesiologischen Muskeltests (siehe Tipp >) erfordert langjährige Praxis. Er sollte deshalb einer kinesiologisch ausgebildeten Fachkraft überlassen bleiben. Diese Lernberater haben eine spezielle pädagogische und kinesiologische Ausbildung. In eigener Praxis arbeiten sie mit Kindern, die unter einer Lernstörung leiden. Dabei geht es nicht um Nachhilfe im Sinn einer Vertiefung von Lernstoff, sondern darum, die gestörte Lernfähigkeit wiederherzustellen. Lernberater ermitteln mögliche Lernblockaden und lösen sie mithilfe von geeigneten Bewegungs- und Energieübungen auf. Um Ihrem Kind zu Hause bei seinen Lernproblemen zu helfen, machen Sie mit ihm zunächst die von uns vorgestellten Übungen. Falls Sie damit keinen Erfolg haben, suchen Sie sich bitte fachliche Hilfe.

LERNBERATER FINDEN

Beim Institut für Praktische Pädagogik (Adresse siehe >) erhalten Sie Adressen von kinesio-logischen Lernberatern in Ihrer Nähe.

Grundlagen der Pädagogischen Kinesiologie

Lernen geschieht im Gehirn.