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Kirche - viele sind getauft, und wenige können etwas damit anfangen. Wofür steht Kirche für dich? Was bedeutet für dich die Frage nach einem Gott? Der Missbrauchsskandal hat das Ansehen der Kirche geschädigt. Doch seien wir einmal ehrlich: der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen war vielen schon immer bekannt. Es wussten Bischöfe, Priester und zahlreiche Gläubige davon. Missbrauch wurde mehr oder weniger toleriert. Und die Opfer von Missbrauch wurden seit Jahrhunderten nicht beachtet. Und Missbrauch ist auch kein rein kirchliches Problem. Es ist ein Problem unserer gesamten Gesellschaft. Erst vor kurzem kam es durch die Nachrichten: man schätzt, dass in jeder Schulklasse mindestens zwei Schüler und Schülerinnen Opfer von sexuellem Missbrauch in den Familien sind. Missbrauch und sexuelle Gewalt sind weit verbreitet. Und Kirche wird dieses Problem deshalb nie los werden. Kirche besteht aus Menschen mit ihren Dunkelheiten und Fehlern, aber auch mit ihren Hoffnungen und Sehnsüchten. Aber Kirche kann in Zukunft besser mit Missbrauch und sexueller Gewalt umgehen lernen. Das erfordert ein Umdenken . Und denken und erst recht umdenken fällt schwer. Und hier stellt sich die Frage: wofür steht Kirche? Meine Antwort ist die: Kirche soll den Menschen Orientierung und Halt geben, damit das Leben gelingen kann. Gott meint es gut mit uns. Das muss man zuerst mal verstehen lernen. Dann macht Kirche Sinn. Früher musste man in die Kirche gehen, obwohl es niemand richtig verstanden hat. Und irgendwann sind die Leute weggeblieben, und die Kirchen wurden leer. Aber es fehlt uns jetzt etwas in der Gesellschaft. Die Glocken läuten noch, doch kaum jemand kommt. Erst, wenn die Glocken aufhören zu läuten, werden die Menschen aufmerksam darauf werden, dass ihnen etwas fehlt. Und dieses kleine Buch soll Geschmack daran machen, sich wieder neu für Kirche zu interessieren. Ich, für mich, habe Kirche verstanden und finde Kirche gut. Und warum...? Das möchte ich dem Leser in meinen einfachen Worten als einfacher, praktizierender Christ nahebringen. Vielleicht kommst dann auch du auf den Gedanken, dich neu für Kirche zu interessieren und dich nach deinen Möglichkeiten und Talenten einzubringen... bitte nicht aus der Kirche austreten, sondern jetzt erst recht mithelfen Kirche zu erneuern!
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Kirche ist die Gemeinschaft aller, die zu Jesus Christus gehören. Auch die „Menschen guten Willens“ gehören dazu. Dazu zählen die Menschen, die das Gute wollen und tun, weil sie auf ihre Weise an einen Gott glauben.
Warum soll ich denn wegen der vielen Skandale aus der Kirche austreten, anstatt die Dinge einzufordern, für die Kirche steht? Für mich steht Kirche dafür, dass sie Menschen Orientierung und Halt im Leben gibt.
„Wer nach der Wahrheit sucht, sucht Gott“, hat die jüdisch-atheistisch-christlich geprägte Edith Stein erkannt. Ihr Leben bietet reichlich Stoff zum Nachdenken. Dieses Buch soll in diesem Sinn nachdenklich machen.
Für mich persönlich gibt es einen Gott, der die Welt erschaffen hat. Der Mensch als Gottes Abbild hat eine einzigartige Würde. Er ist frei und selbst verantwortlich für sein Handeln. Deshalb kann er sich für oder gegen Gott entscheiden.
Der eine Gott begegnet uns in der Person des Vaters, in der Person des Sohnes Jesus und in der Person des Geistes. Und Gott lebt als Vater im Sohn. Und Gott treibt die Schöpfung in der Person des Geistes zur Vollendung. Gott ist der Gott der Liebe und des Friedens. Gott ist Liebe, und Liebe sucht immer ein Du, um es zu lieben. Aus diesem Grund hat Gott alles erschaffen. Gott liebt diese Welt. Gott liebt jeden Menschen auf der Welt so, als wäre es sein einziges Kind. Und er lädt jeden einzelnen Menschen ein, ihn wieder zu lieben, ihm zu vertrauen und ihm zu folgen.
Die Liebe ist der größtmögliche Ausdruck seiner Allmacht. Denn Gott liebt sogar seine Feinde bedingungslos. Er lässt ihnen nicht nur die Freiheit, sondern er sorgt auch noch für sie. Und wer nicht bei ihm sein will, wird deshalb nach dem Tod auch an dem Ort sein, wo Gott nicht ist. An diesem Ort wird es aber keine Liebe geben. Denn Gott selbst ist die Liebe.
Auch heute hat der Glaube an Gott für viele Menschen eine große Bedeutung. Er gibt ihnen Sinn und Orientierung im Leben, Hoffnung und Kraft in schweren Zeiten und eine Gemeinschaft, in der sie sich geborgen fühlen können. Christen sind berufen, sich für Gerechtigkeit, Frieden und Nächstenliebe einzusetzen. Der Glaube ist höchstpersönlich und individuell. Jeder Mensch hat seine eigene Art und Weise, Gott zu erfahren und zu lieben.
Die Bibel ist „Wort Gottes“ an uns. Sie ist Grundlage des christlichen Glaubens. In ihr gibt sich Gott zu erkennen. Und das Wort Gottes bewirkt schöpferisch, wozu es ausgesprochen ist. Es wird gelesen, gehört, befolgt und wirkt weltweit und durch alle Zeiten hindurch. Die Bibel ist für jeden und jede und nicht nur ein Buch für Theologen und Geistliche. Sie ist ein Buch für alle Menschen, die auf der Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens sind. „Die Heilige Schrift nicht zu kennen heißt, Christus nicht zu kennen.“ (Hieronymus)
Die Kirche versucht, immer wieder den Glauben an Gott in zeitgemäßer Weise und Sprache neu zu formulieren und auf die Herausforderungen und aktuellen Fragen der jeweiligen Zeit einzugehen. „Ecclesia semper reformanda“.
Doch gerade die Katholische Kirche und ihr Klerus stehen heute in heftiger, öffentlicher Kritik. Was die Kirche zur Sexualität des Menschen lehrt, steht im Widerspruch zu dem, was manche Kleriker, aber längst nicht alle Kleriker, tun.
Gott schuf den Menschen als Mann und Frau. So steht es in der Bibel. Die Katholische Kirche sieht Sexualität als gute Gabe Gottes, die zur Liebe und ausdrücklich zur Fortpflanzung bestimmt ist. Weil es um die Weitergabe des Lebens und um die Neuschöpfung menschlichen Lebens geht, ist Sexualität etwas Heiliges und nichts Profanes.
Die Ehe zwischen Mann und Frau hat biblischen Ursprung. Die theologische Begründung ist umfangreich. Innerhalb der ehelichen Verbindung, so lehrt es die Katholische Kirche, ist sexuelle Vereinigung zwischen Mann und Frau Ausdruck ihrer Liebe und die Möglichkeit das menschliche Leben weiterzugeben.
Die Keuschheit ist eine Tugend, um sexuelle Begierde zu beherrschen und um die Sexualität in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu leben. Keuschheit meint nicht sexuelle Enthaltsamkeit, sondern eine reife Art, verantwortungsbewusst und gut mit der eigenen Sexualität und der anderer umzugehen. Die Katholische Kirche sieht in Ehe und Familie eine natürliche und von Gott gewollte Gemeinschaft. Diese Form sexuellen Lebens der Ehepartner ist für unsere menschliche Fortpflanzung und Zukunft und für die Kirche die Grundlage.
Und die Katholische Kirche lehrt weiter auf biblischer Grundlage, dass jede anders gelebte Sexualität in sich sündhaft ist. Denn sie entspricht nicht dieser natürlichen Bestimmung und Ordnung zur Fortpflanzung. „Sündhaft“ ist sie deshalb, weil sie den Menschen von Gott und der Kirche „absondert“ und trennt. Die Katholische Kirche gibt die theologischen Erklärungen dazu in ihren Dokumenten. Das alles wird von den meisten Menschen heutzutage nicht mehr verstanden und akzeptiert.
Weil es ihr bei der Sexualität auch immer um Fruchtbarkeit und Weitergabe des Lebens geht, empfiehlt die Katholische Kirche den Eheleuten einerseits die Natürliche Empfängnisregelung und lehnt andererseits künstliche Verhütungsmittel grundsätzlich ab, weil sie der Weitergabe des Lebens entgegenstehen. Abtreibung verurteilt sie strengstens. Das wird heute vielfach nicht mehr verstanden und akzeptiert und führt deshalb zu Spannungen. Aber diese Lehre ist theologisch und biblisch begründet und wird von der katholischen Kirche als verbindlich angesehen. In der heutigen Zeit will kaum noch jemand davon etwas wissen. Was die Kirche lehrt, sollten die Menschen auch verstehen und vor allen Dingen leben können.