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Pacey Lawes ist charmant, erfolgreich und als Torwart der Vancouver Agitators eigentlich am Ziel seiner Träume. Doch nach einer Niederlage, die ihn mehr erschüttert, als er zugeben will, flüchtet er mit seinen Jungs in eine Hütte in den kanadischen Rockies. Dort will er nur eins: abschalten und vergessen. Bis ein Unwetter alles ändert und eine völlig durchnässte Fremde vor der Tür steht ...
Winnie wollte einfach nur einen ruhigen Kurztrip nach Banff. Statt Wellness trifft sie allerdings auf eine Gruppe muskulöser Eishockeyspieler, ein chaotisches Cottage und einen Torwart mit blauen Augen, der sie mehr aus dem Gleichgewicht bringt als das tobende Unwetter.
Was als Zufall in einer stürmischen Nacht beginnt, wird schnell zu einem Spiel mit Funken, Nähe und unausgesprochenen Gefühlen. Doch als alte Geheimnisse ans Licht kommen, müssen Pacey und Winnie entscheiden, ob sie bereit sind, ihr Herz aufs Spiel zu setzen ...
Eine humorvolle, herzerwärmende und spicy Hockey-Romance von Spiegel-Bestsellerautorin Meghan Quinn.
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Seitenzahl: 624
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Pacey Lawes ist charmant, erfolgreich und als Torwart der Vancouver Agitators eigentlich am Ziel seiner Träume. Doch nach einer Niederlage, die ihn mehr erschüttert, als er zugeben will, flüchtet er mit seinen Jungs in eine Hütte in den kanadischen Rockies. Dort will er nur eins: abschalten und vergessen. Bis ein Unwetter alles ändert und eine völlig durchnässte Fremde vor der Tür steht ...
Winnie wollte einfach nur einen ruhigen Kurztrip nach Banff. Statt Wellness trifft sie allerdings auf eine Gruppe muskulöser Eishockeyspieler, ein chaotisches Cottage und einen Torwart mit blauen Augen, der sie mehr aus dem Gleichgewicht bringt als das tobende Unwetter.
Was als Zufall in einer stürmischen Nacht beginnt, wird schnell zu einem Spiel mit Funken, Nähe und unausgesprochenen Gefühlen. Doch als alte Geheimnisse ans Licht kommen, müssen Pacey und Winnie entscheiden, ob sie bereit sind, ihr Herz aufs Spiel zu setzen ...
Eine humorvolle, herzerwärmende und spicy Hockey-Romance von Spiegel-Bestsellerautorin Meghan Quinn.
Meghan Quinns Leidenschaft für Bücher begann als sie einen e-Reader geschenkt bekam und die große Welt der Romance-Bücher entdeckte. Heute ist sie selbst erfolgreiche Bestseller Autorin und wird von ihren Leser:innen weltweit für ihre mitreißenden, emotionalen und spicy Geschichten gefeiert. Sie lebt mit ihrer Ehefrau, ihrem Adoptivsohn, zwei Hunden, vier Katzen und ganz vielen Book Boyfriends in Colorado.
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Meghan Quinn
Kiss And Don't Tell
Aus dem Amerikanischen von Ivonne Senn
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PROLOG — Pacey
1. KAPITEL — Pacey
2. KAPITEL — Winnie
3. KAPITEL — Pacey
4. KAPITEL — Winnie
5. KAPITEL — Pacey
6. KAPITEL — Winnie
7. KAPITEL — Pacey
8. KAPITEL — Winnie
9. KAPITEL — Pacey
10. KAPITEL — Winnie
11. KAPITEL — Pacey
12. KAPITEL — Winnie
13. KAPITEL — Pacey
14. KAPITEL — Winnie
15. KAPITEL — Pacey
16. KAPITEL — Winnie
17. KAPITEL — Pacey
18. KAPITEL — Winnie
19. KAPITEL — Pacey
20. KAPITEL — Winnie
21. KAPITEL — Pacey
22. KAPITEL — Winnie
23. KAPITEL — Pacey
24. KAPITEL — Winnie
25. KAPITEL — Pacey
26. KAPITEL — Winnie
27. KAPITEL — Winnie
28. KAPITEL — Pacey
29. KAPITEL — Winnie
EPILOG — Winnie
Impressum
Lust auf more?
Pacey
Verdammt, ich bin so ein Idiot!
Das habt ihr einen Mann noch nie sagen hören, oder?
Bestimmt hat das jeder Kerl außer mir höchstens ein paarmal von sich verlauten lassen.
Ich hingegen war schon so oft ein Idiot, dass ich den Überblick verloren habe.
Aber das hier …
Das ist mit Abstand das Idiotischste, das ich je getan habe.
Habe ich euer Interesse geweckt? Wollt ihr mehr über meine verfahrene Situation wissen?
Das ist leicht.
Ich sage bloß ein Wort … Liebe.
Okay, okay, ich weiß, ich bin nicht der Einzige, der es mit der Liebe verbockt hat. Ehrlich gesagt glaube ich sogar, dass es nur menschlich ist, es mit Herzensangelegenheiten zu vermasseln. Doch das hier ist mein erstes Mal. Das macht es so besonders.
Genau, ich bin ein Ersttäter.
Sozusagen Jungfrau … also keine Sexjungfrau, sondern eine Liebesjungfrau. Ich hatte bereits viel Sex. Darauf müssen wir nicht näher eingehen, aber ich versichere euch, dass ich keine Jungfrau mehr bin.
Seht ihr, genau das hier ist das Problem. Das Geplapper. Die Nichtnutzung meines Gehirns. Das würde ich gern auf die Verletzung schieben, die beinahe meine Saison vorzeitig beendet hätte, doch das wäre gelogen. Ich bin einfach ein Trottel.
Seid ihr es leid, dass ich um den heißen Brei herumrede? Wenn ihr an meiner Stelle wärt, würdet ihr das auch tun.
Ich weiß, ich bin selbst genervt von mir.
Okay, ich hab’s vergeigt. Und wie? Tja, ich will es kurz und knapp halten …
Ein Unwetter.
Eine Frau, die ein Cottage aufsucht.
Diese Frau bleibt bei uns … keine Sorge, dazu komme ich noch.
Diese Frau stellt sich als die Ex-Freundin meines Halbbruders heraus.
Sie weiß es nicht.
Aber ich.
Glaubt ihr, dass ich ihr das sagen würde?
Natürlich nicht. Warum sollte ich das tun? Das wäre ja intelligent, und wie wir festgestellt haben, bin ich ein Idiot.
Findet sie es heraus? Klar.
Wird sie wütend? O ja.
Verlässt sie mich … und bin ich deswegen traurig, allein und auf Liebesentzug?
Ja, so sieht es aus.
Habe ich das verdient?
Mehr als ihr ahnt.
Aber was viel wichtiger ist: Glaubt ihr, dass sie mir noch eine Chance geben sollte, ihr Herz zurückzuerobern?
Nein?
Wie bitte?
Bevor ihr euch entscheidet, hört euch die Geschichte an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihre eure Meinung dann noch ändern werdet.
Pacey
»Alter, du killst den Vibe«, sagt Hornsby vom Pool aus. »Bring mich nicht dazu, den Dad zu spielen und das WLAN auszuschalten.«
Ich ignoriere ihn und schaue mir den Clip auf meinem Handy noch einmal an. Links antäuschen, rechts decken, Schuss in die untere linke Ecke … und Tor.
Es war ganz einfach.
Jeder Teenager hätte den Zug machen können. Verdammt, ich würde es nicht mal einen Zug nennen, sondern das Einmaleins des Eishockeyspielens!
Und doch habe ich ihn nicht gehalten.
»Du kannst dir das so oft angucken, wie du willst. Das wird nichts ändern«, wirft Taters, unser rechter Außenstürmer, ein.
»Aber wie kann es sein, dass wir das nicht haben kommen sehen?« Ich werfe mein Handy auf die Sonnenliege, lehne mich zurück und fahre mir mit der Hand durch die Haare. »Das war so ein simpler Trick, und ich habe ihn mir durch die Beine gehen lassen.«
»Dieser eine Treffer hat uns nicht die Play-offs gekostet«, sagt Taters. »Jeder von uns hat dazu beigetragen, dass das Match so grottenschlecht gelaufen ist.«
Ja, aber dieser eine Schuss war der Treffer zum Sieg, was bedeutet, dass die Schuld trotzdem bei mir liegt.
»Jetzt kannst du sowieso nichts mehr machen.« Eli Hornsby, der attraktivste Verteidiger der gesamten Liga, verschränkt die Hände hinter dem Kopf und lehnt sich zurück. Er hat die Niederlage eindeutig akzeptiert und erlaubt es sich nun, runterzukommen. Keine Ahnung, ob ich das kann. Dazu machen mir die Niederlage und das daraus resultierende Ausscheiden aus den Play-offs doch zu sehr zu schaffen. »Und was ist die oberste Regel, wenn wir in die Kabine zurückgehen?«, fragt er.
»Keine Gespräche über Eishockey«, sagt Posey, bevor er losrennt und eine Arschbombe in den Pool macht.
Jeden Sommer fahren die Jungs und ich nach Saisonende nach Banff in Kanada, wo Silas Taters eine Hütte hat – na ja, es ist eher eine Villa, aber er nennt sie eine Hütte. Hier vergessen wir die Saison, genießen die Sonne und die malerischen Berge und … albern einfach herum.
Das Cottage mit dem Blick auf die kanadischen Rocky Mountains und die ruhige Kleinstadtenergie von Banff sind der perfekte Ort dafür. Der Trubel von Vancouver ist genauso fern wie jegliche Trainingseinrichtungen – abgesehen von dem teuer ausgestatteten Fitnessstudio im Keller der »Hütte«.
Doch in diesem Jahr bin ich nicht in der Stimmung, mich zu entspannen. Wir waren so nah dran. So nah dran, unsere dritte Meisterschaft zu gewinnen. Ich wollte diesen Sieg, denn ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit mir noch vor dem Netz bleibt. Und es verfolgt mich, dass wir so kurz davor standen, es ins Finale zu schaffen. Wie gern hätte ich noch einmal den Stanley Cup über meinen Kopf gehalten und wäre in dem Wissen, dass meine Mannschaft, die Vancouver Agitators, die Nummer eins ist, übers Eis geglitten!
Ich dachte, dass wir es dieses Jahr schaffen. Wir hatten den Sieg schon sicher.
Waren das perfekte Team.
Die Favoriten.
Und haben es verbockt.
Wie können die anderen diesen Ausgang der Saison so gelassen hinnehmen?
»Du siehst mürrisch aus«, sagt Taters und bespritzt mich mit Wasser.
Silas Taters ist der blitzschnelle rechte Außenstürmer, der aus anderen Gründen, auf die wir nicht näher eingehen wollen, Komplexe hat und bekannt dafür ist, mit kleinen, bissigen Bemerkungen die Leute um sich herum zu provozieren. Und darin ist er wirklich gut. Er hat im selben Jahr unterschrieben wie ich, und ich weiß, dass er den Sieg genauso sehr wollte. Also befindet er sich entweder in der Phase der Leugnung oder er ist ein Meister des Verdrängens.
Ich stehe von meiner Sonnenliege auf. »Ich hole mir was zu trinken.«
»Wenn du gehst, dann sei doch so nett und bringe uns allen was mit«, sagt Hornsby.
Eli Hornsby, der Schönling unserer Mannschaft. Ach, was sage ich, der Schönling unserer Liga. Perfekte Zähne, perfekte Nase, perfektes Gesicht. Er ist bärenstark, hat kräftige Oberschenkel und ist der geilste Kerl, den ich je getroffen habe. Ich glaube, er hat schon mit mehr oder weniger jeder Frau in Vancouver geschlafen. Er verausgabt sich beim Training, isst wie ein Scheunendrescher, feiert die ganze Nacht durch und wiederholt das Ganze am nächsten Tag. Seine Art zu leben verursacht mir Angstzustände, und er rät mir ständig, ich »solle mich entspannen«.
»Wollt ihr kalten Kakao?«, frage ich ihn.
Er reibt sich mit der Hand über die Brust. »Milch tut dem Körper gut, wie du sehen kannst, aber bring mir eine Gerstenkaltschale mit.«
Augenrollend verlasse ich den Poolbereich und gehe ins Haus. Taters meint, dieser Bereich würde sich Schwimmhalle nennen, doch das ist nur ein schicker Ausdruck für eine von Glasschiebetüren umgebene Terrasse. Aber es ist nett, weil man sich mit geöffneten Türen fühlt, als wäre man draußen, und wenn es kalt ist, kann man die Türen zuschieben, die Poolheizung anmachen und trotzdem schwimmen.
Als ich die Küche betrete, ertappe ich Posey auf frischer Tat am Kühlschrank. Er hat eine Scheibe Fleischwurst aus dem Mundwinkel hängen und in jeder Hand ein Bier.
Levi Posey, der engagierte Enforcer unserer Gruppe, ist gnadenlos. Privat ist er ein lieber Kerl, aber auf dem Eis ein brutaler Typ, von dem man nicht gegen die Bande gepresst werden will, weil sich das anfühlt, als würde man von einem Güterzug überfahren.
»Warum isst du so was Ungesundes?!«, frage ich ihn.
Er nimmt die Wurstscheibe aus dem Mund, bevor er antwortet. »Ehrlich gesagt habe ich ein Problem, will aber nicht, dass mir jemand hilft.«
Posey ist der König der Fleischwurst. Vor jedem Spiel verschlingt er ein Sandwich mit Fleischwurst und Senf, was widerlich ist. Wie er mit so etwas im Magen so skaten kann, ist mir ein Rätsel, und allein der Gedanke daran verursacht mit Sodbrennen.
»Ist eines der Biere für einen von uns?«
Er schaut auf die Dosen in seinen Händen und dann wieder zu mir. »Äh, nein. Die sind beide für mich.«
»Tu mir einen Gefallen und bring Horny und Taters auch eins.« Ich gehe an ihm vorbei und öffne den Kühlschrank. Jedes Regal ist voller Bier, sogar das Gemüsefach, in dem Posey seine Fleischwurst aufbewahrt. Während wir hier im Cottage sind, haben wir immer einen persönlichen Koch, aber der soll erst heute Abend kommen, deshalb ist der Kühlschrank noch voller Bier.
Sehr viel Bier.
So viel Bier, dass ein Unbeteiligter glauben könnte, in diesem Haushalt gäbe es ein Problem. Aber eine Dose nach der anderen zu trinken, hilft uns, nach einer langen Saison runterzukommen.
Zu entspannen.
Und zu vergessen.
Ich nehme mir eine Dose und drücke die Kühlschranktür zu. Dann schaue ich im offen angelegten Erdgeschoss zum Wohnzimmer. »Wo ist Holmes?«
»Ich glaube auf dem Balkon. Zumindest habe ich ihn da das letzte Mal gesehen«, antwortet Posey.
»Hat er was zu trinken?«
»Noch nicht.«
Ich greife wieder in den Kühlschrank und schnappe mir ein Bier für Holmes. Dann gehe ich nach oben zum Balkon, denn wenn ich eines weiß, dann, dass geteiltes Leid halbes Leid ist.
»Ich glaube, er will allein sein!«, ruft Posey mir hinterher.
»Wann will er das mal nicht?«
Zwei Stufen auf einmal nehmend eile ich die Treppe hinauf.
Als die einzigen Singles im Team haben wir – die Jungs hier im Haus – einen Pakt geschlossen, nach der Saison herzukommen, während unsere Mannschaftskollegen Zeit mit ihren Familien und Freundinnen verbringen. Und wir sind mit diesem Arrangement sehr zufrieden.
Vor allem Holmes, der lieber allein ist.
Wie Posey gesagt hat, ist er auf dem Balkon. Er sitzt in einem Schaukelstuhl, die Schultern nach unten gesackt, den Blick auf seinen Schoß gerichtet anstatt auf die majestätischen Berge vor ihm.
Halsey Holmes, Mittelstürmer, hat die besten Hände auf dem Eis. Er kann einem den Puck so schnell vom Schläger nehmen, dass man den Schuss aufs Tor erst merkt, wenn der Buzzer summt. Außerdem hält er den Rekord für die meisten Tore und Torvorbereitungen. Er ist derjenige, der unsere Mannschaft auf dem Eis zusammenhält, doch privat ist er total kaputt. Vor zwei Jahren hat er seinen Zwillingsbruder Holden bei einem Autounfall verloren, der wie er Profi-Eishockeyspieler war. Seitdem hat Halsey sich komplett von seiner Familie abgeschottet, nimmt am Leben nicht mehr teil und konzentriert sich einzig auf das Spiel und sonst nichts. Nach Banff kommt er nur mit, weil wir ihn dazu zwingen. Wenn wir wieder abreisen, wechseln wir uns damit ab, ihm durch die spielfreie Zeit zu helfen.
Ich öffne die Fliegengittertür zum Balkon. Halsey macht sich nicht mal die Mühe, aufzuschauen, um zu gucken, wer da gekommen ist. Ich reiche ihm ein Bier, das er annimmt.
»Macht es dir was aus, wenn ich mich zu dir setze?«
»Nö«, sagt er und öffnet die Bierdose.
»Ich kann im Moment nicht da unten sein. Die tun alle so, als hätten wir gerade nicht die verdammten Play-offs verpasst.« Als Holmes nichts sagt, fahre ich fort: »Es ist jetzt zwar schon eine Woche her, aber ich denke immer noch ständig über das letzte Tor nach.«
»Du bist erstarrt«, sagt er und hebt die Bierdose an die Lippen.
»Was?«, frage ich.
»Ich hab’s genau gesehen. In dem Moment, in dem Frederic sich zum Schuss aufgestellt hat, hat dein Körper sich angespannt und du bist erstarrt.«
»Ich bin nicht …«
»Du hast immer noch Angst«, spricht er weiter, ohne mich anzusehen. »Als Torwart musst du furchtlos sein. Im Spiel gehört dein Körper nicht dir, sondern dem Team. Du aber verhältst dich, als gehörte er dir, und deshalb konntest du den Schuss nicht abfangen.« Als ich nichts sage, fügt er an: »Beweis mir das Gegenteil.«
Und das ist das Dumme – das kann ich nicht.
Es war ein einziger Treffer. Ein Schuss … und ich bin ohnmächtig geworden.
Als Torwart sollte mich so etwas nicht stören. Aber als ich erkannt habe, dass es spezifische Probleme gab, wurde es real.
Ich trinke einen Schluck und sage: »Das kann ich nicht.«
Was stimmt, denn ich kann es wirklich nicht.
Er hat verdammt noch mal recht.
Wenn ich darüber nachdenke, wird mir bewusst, dass ich tatsächlich erstarrt bin.
In dem Augenblick, als ich sah, wie Frederic seinen Fuß aufgestellt hat, ist die Angst mir den Nacken hochgekrochen. Genau wie jedes Mal, wenn ich mit einem Schlagschuss rechne. Doch dieses Mal war ich nicht schnell genug und habe mich von der Angst lähmen lassen.
In der Ferne hallt ein Donnerschlag durch die Berge. Der eben noch blaue Himmel wird grau und Wolken ziehen auf.
Da kommt ein Sturm.
Was perfekt zu meiner Stimmung passt.
Denn in mir braut sich auch einer zusammen.
***
»Ich glaube nicht, dass Stephan es heute zu uns schafft«, sagt Posey, der mit noch einer Scheibe Fleischwurst am Tresen in der Küche sitzt.
»Das muss er aber«, hallt es aus Richtung des Kühlschranks, in dem Hornsby halb verschwunden ist. »Wir haben nichts mehr zu essen außer Crackern.«
»Vergiss nicht meine Fleischwurst«, wirft Posey ein. »Ich könnte euch allen ein Sandwich machen.«
»Niemand will deine verdammte Fleischwurst«, entgegne ich, während mein Magen genauso laut grollt wie der Donner draußen.
Der Sturm hat schnell an Kraft gewonnen. Der Handyempfang ist unzuverlässig, das Internet ist komplett aus und der Regen prasselt gegen die Fenster, während Blitze über den dunklen Himmel schießen. Man kann spüren, wie das Haus bei jedem Donnerschlag unter unseren Füßen vibriert.
Stephan ist unser Koch – der beste, den es gibt –, und leider fürchte ich, dass Posey recht hat. Auf keinen Fall schafft er es bei diesem Wetter zu uns. Das Haus liegt auf einem Hügel, zu dem ein steiler Schotterweg hinaufführt. Wenn es so regnet wie jetzt, wird daraus eine matschige Rutschbahn, auf der selbst Stephans Truck keine Chance hat.
»Ich kann bis morgen früh von Crackern leben«, sagt Hornsby und nimmt sich die Packung. Seine Augen werden schmal, als er die Schachtel öffnet und leer vorfindet. Er wirft Posey einen finsteren Blick zu, der geflissentlich wegschaut.
»Spinnst du, Posey? Du kannst doch nicht alle Cracker essen!«
»Woher willst du wissen, dass ich das war?« Er wirft eine Hand in die Luft. »Es könnte auch Holmes gewesen sein.«
»Ich war es nicht«, sagt Holmes, der auf der Couch sitzt und liest.
Posey hätte sich jemand Glaubwürdigeren aussuchen sollen. Holmes ist ein Einsiedler; er verbringt seine Zeit garantiert nicht damit, in der Küche Cracker hinunterzuschlingen.
»Du bist derjenige, der den ganzen Tag in der Küche herumgelungert hat«, sagt Taters und nimmt Hornsby die Packung weg. »Und wer stellt so eine Packung wieder zurück? Das ist echt mies.«
»Woher sollte ich wissen, dass es heute ein Unwetter gibt? Wenn hier jemand Schuld hat, dann du, Taters. Du bist der Gastgeber und dafür zuständig, uns mit Essen zu versorgen.« Da hat Posey nicht ganz unrecht.
»Stimmt. Und deshalb habe ich Stephan engagiert.«
Posey verschränkt die Arme vor der Brust. »Ich glaube, wir wissen alle, wie das ausgegangen ist, du Schwachmat!«
Erneut hallt Donner durch die Luft, und das laute Krachen lässt uns alle zusammenzucken.
»Meint ihr, es ist zu schlimm, um in den Ort zu fahren?«, frage ich.
Taters lacht. »Wenn du nicht darauf stehst, eine Schlammbahn herunterzurutschen, solltest du lieber hierbleiben.«
»Mein Fleischwurstsandwich klingt immer verlockender, oder?«, witzelt Posey grinsend.
In dem Augenblick klopft es an der Tür.
Wir schauen einander überrascht an.
»Hat Stephan es doch geschafft?!« Taters läuft zur Haustür. Als er öffnet, steht eine kleine, vollkommen durchnässte Gestalt davor. Sie trägt einen Regenmantel mit Kapuze und zittert am ganzen Körper. Im Hintergrund jagen Blitze über den Himmel. Die Szene könnte direkt aus einem Horrorfilm stammen, und doch schauen wir alle genauer hin.
»Ich glaube nicht, dass das Stephan ist«, flüstert Hornsby.
In dem Moment klingt es, als hätte ein Blitz ins Dach eingeschlagen. Dem blendend hellen Licht folgt ein ohrenbetäubendes Krachen. Der Kopf der Gestalt schießt hoch, und die Blitze erhellen den unteren Teil des regennassen Gesichts, während der Rest im Schatten bleibt. Die Heftigkeit des Sturms gepaart mit der abrupten Bewegung lässt uns alle einen Schritt zurückmachen. Und ich spreche vermutlich für alle Männer in diesem Haus, wenn ich sage, dass unsere Eier sich gerade vor Grauen zusammengezogen haben.
»O Mann«, murmelt Posey, der aus dem Sessel gefallen ist, »gleich werden wir sterben!« Er zeigt zur Tür.
Was zum Teufel soll das? Warum hält Taters immer noch die Tür auf? Hat er denn noch nie einen Horrorfilm gesehen? So enden Leute mit einer Axt im Kopf. Weil sie die Tür nicht zuknallen.
Die Gestalt nimmt die Kapuze ab, und wir halten alle kollektiv den Atem an, als eine schüchterne Stimme sagt: »Nein, ich bin keine Mörderin. Ehrlich nicht.«
Es ist die Stimme eines Mädchens.
»Um Himmels willen, mach das Außenlicht an«, sage ich.
Taters betätigt den Lichtschalter, und das Gesicht des Mädchens wird sichtbar. Nur dass es kein Mädchen ist.
Nein, unser unangemeldeter Besuch ist eine Frau mit nassen blonden Haaren, verängstigtem Blick und einem wunderschönen herzförmigen Gesicht.
Zitternd sagt sie: »Es t-tut mir leid, dass ich störe, aber mein Auto ist im Schlamm stecken geblieben. Ich habe das Licht vom Pool gesehen und bin ihm gefolgt. Habt ihr hier Handyempfang?« Hinter ihr tobt der Sturm, und sie schrumpft noch mehr in sich zusammen.
»Leider nicht.« Taters will die Tür schließen, doch Hornsby hält ihn zurück.
»Was zum Teufel machst du da?«
»Unsere Handys funktionieren nicht«, antwortet Taters verwirrt. »Danach hat sie doch gefragt. Also können wir ihr ganz eindeutig nicht helfen.«
»Biete ihr an, hereinzukommen, du Idiot!«
Taters schaut von der Frau zu Hornsby und wieder zurück. »Sie könnte eine Mörderin sein.« Er macht sich nicht die Mühe, leise zu sprechen.
»Sie hat gesagt, dass sie das nicht ist«, wirft Posey ein, der gerade die letzten Crackerkrümel aufpickt.
»Und das glauben wir ihr einfach?«, fragt Taters.
Wir alle schauen die Frau nach Bestätigung suchend an. Als sie merkt, dass wir auf eine Antwort warten, stottert sie: »Das bin ich wirklich nicht. Mit Morden habe ich nichts am Hut. Verdammt, ich weiß ja nicht mal, wie man das macht!«
Taters verdreht die Augen. »Das weiß doch jeder.«
»Ich weiß nicht, wie man jemanden ermordet und damit durchkommt«, korrigiert sie sich.
Taters schnaubt. »Mit einem Häcksler ist man bestens beraten, so viel ist ja wohl klar.«
»Mein Gott!« Ich schüttle den Kopf. »Lass sie einfach rein.«
»Was ist, wenn sie eine Psychopathin ist?«, will Taters wissen. »Willst du so eine hier im Haus?«
Die Frau meldet sich wieder zu Wort: »Ich bin keine Psychopathin, versprochen. Ich hatte einfach gehofft, ich könnte euer Telefon benutzen.«
»Und wie ich schon sagte …« Taters legt eine dramatische Pause ein und dreht sich wieder zu ihr um. »Die Handys funktionieren nicht. Also sorry für die Unannehmlichkeit, aber du solltest dich dann wieder auf den Weg machen.«
»O Mann, wo zum Teufel bleibt denn deine Ritterlichkeit?!«, fragt Hornsby und schiebt Taters aus dem Weg, um die Tür weiter aufzuziehen. »Entschuldige unseren Freund. Er ist Typ 6 im Enneagramm, der loyale Skeptiker. Ein Fremder in seinem Haus ist sein schlimmster Albtraum.«
In ihrer Stimme schwingt Verständnis mit, als sie sagt: »Meine beste Freundin ist auch Typ 6. Ich verstehe das total. Ich habe ihr zum Geburtstag eine Ring-Türkamera gekauft, und sie meinte, das wäre das tollste Geschenk, das sie je bekommen hätte.«
»War es die Ring Doorbell Pro?«, fragt Taters interessiert. »Hast du ihr auch das Spotlight dazu gekauft? Man kann beides miteinander verknüpfen.«
»Ignorier ihn einfach«, sagt Hornsby und bedeutet ihr, hereinzukommen.
Die Frau rührt sich nicht, sondern lässt ihren Blick durch den Raum schweifen. »Ich will wirklich nicht stören. Da eure Handys auch nicht funktionieren, gibt es ja gar keinen Grund für mich, hier zu sein.«
»Wo willst du stattdessen hin?«, fragt Hornsby.
»Ich weiß es nicht. Zurück zu meinem Auto, schätze ich, um den Sturm dort abzuwarten.«
»Das könnte eine Weile dauern«, merkt Hornsby an. »Ernsthaft, komm rein. Du störst nicht.«
Wieder schaut sie sich um, und als ihr Blick auf mir landet, habe ich ein Déjà-vu-Erlebnis. Sie kommt mir irgendwie bekannt vor. »Ich will nicht unhöflich klingen oder so, aber ihr seid eine Gruppe von großen Männern. Verteidigen kann ich mich nicht, denn ich habe nichts bei mir außer meinem Rucksack, der trotz aller Bitten von meiner Freundin keine Waffen zur Selbstverteidigung enthält, sondern bloß Snacks. Ich bin mir nicht sicher, ob ich darauf vertraue, dass ihr nicht mich umbringt.«
»Du hast Snacks?«, fragt Taters und klingt auf einmal wesentlich freundlicher.
»Ja«, sagt sie skeptisch und tritt einen Schritt zurück.
»Er wird sie dir nicht abnehmen.« Hornsby schiebt Taters nun endgültig beiseite. »Ignorier ihn. Er hat niedrigen Blutzucker. Und ja, wir mögen groß und einschüchternd aussehen, aber wir sind keine Mörder. Wir sind die Agitators.«
Sie zieht sich noch weiter zurück. »Das klingt nicht gerade beruhigend.«
»Die Vancouver Agitators«, fügt Hornsby an.
Doch ihr dämmert es immer noch nicht. Ihr Gesicht ist eine Maske aus Nervosität und Unsicherheit.
»Wir sind Profi-Eishockeyspieler«, kläre ich sie auf.
Erneut sieht sie mich an. Dunkle Wimpern betonen besorgt dreinblickende Augen. Ungelogen, ihr Blick fühlt sich an wie ein Hitzestrahl, der direkt auf mich gerichtet ist.
Ich kenne sie. Das könnte ich schwören. Aber woher?
Sie wendet sich von mir ab und sagt: »Ich schaue kein Eishockey.«
Die Jungs stöhnen im Chor auf, und Taters geht sofort in die Defensive. Jedes Mal, wenn jemand sagt, dass er kein Eishockey schaut – was angesichts dessen, dass wir in Kanada leben, nicht oft vorkommt –, macht er es sich zur Mission, herauszufinden, warum.
»Du schaust kein Eishockey? Gibt es dafür einen Grund?« Seine Körpersprache verrät, dass er für einen Streit gewappnet ist.
»Äh, weil ich Besseres zu tun habe«, antwortet sie. In dem Moment frischt der Wind auf und treibt den Regen ins Haus.
»Wie bitte?«, fragt Taters fassungslos. Er schüttelt den Kopf und zeigt mit dem Daumen auf die Frau. »Ich hatte recht, was sie angeht. Sie muss weiterziehen.«
»Hör auf mit dem Scheiß!«, ermahnt Hornsby ihn. »Nicht jeder schaut Eishockey. Ist das eine schlechte Entscheidung? Ja. Aber wir sind nicht hier, um zu urteilen, sondern um zu helfen.« Er wendet sich wieder an die Frau. »Ernsthaft, wir werden dir nichts tun. Das wäre auch dumm von uns. Schlechte Publicity. Wir sind gute Kerle. Versprochen.«
»Woher weiß ich, dass ihr die Wahrheit sagt? Also, dass ihr wirklich Eishockeyspieler seid?«
Hornsby holt sein Handy heraus. »Du kannst im Internet nachgucken.«
»Das WLAN funktioniert nicht«, sage ich.
»Fuck!« Er steckt das Handy wieder weg und überlegt kurz. »Ich weiß.« Er nimmt die Regenschirme aus dem Schirmständer und wirft Posey und Taters je einen zu. Holmes lässt er aus, weil wir alle wissen, dass er nicht einmal den Kopf gehoben hat, seitdem unser Gast an die Tür geklopft hat. Dann nimmt er sich einen Untersetzer vom Tisch und sagt: »Zeigen wir es ihr. Lawes, stell ein Tor auf.«
»Ernsthaft?«, frage ich.
Sein Blick landet auf mir. »Ja. Ernsthaft.«
Seufzend schiebe ich zwei Barhocker so hin, dass sie die Seiten bilden und der Tresen die obere Latte. Anschließend stelle ich mich davor in Position.
»Pass gut auf. Wir werden dir jetzt unsere extreme Sportlichkeit beweisen.« Hornsby, unser Verteidiger, lässt den Untersetzer auf den Boden fallen und schiebt ihn mit dem Griff des Regenschirms hin und her. Es ist lustig, wie er versucht, so zu tun, als hätte er die gleichen Koordinationsfähigkeiten wie Holmes. »Das hier ist nicht ideal, vor allem, weil ich von zwei Spielern bewacht werde. Holmes, ich könnte deine Hilfe gebrauchen.«
»Nö«, sagt er nur.
Hornsby seufzt. »Taters, du bist raus. Wir spielen zwei zu eins.«
»Gern.« Taters setzt sich und nutzt den Regenschirm als Mikro. »Ich mache den Stadionsprecher.«
Ich hasse jede Sekunde hiervon, während ich beobachte, wie Hornsby sich in Position begibt. Posey verteidigt gegen ihn. Sie tippen gleichzeitig mit den Schirmgriffen auf den Boden, und dann schnappt Hornsby sich den Untersetzer und wirbelt zu mir herum. Seht euch Horny an, wie er hier seine Moves zeigt – vermutlich, um die Frau zu beeindrucken, weil er im Moment nicht auf seiner tatsächlichen Position spielt. Posey ist jedoch dicht hinter ihm und setzt seine Schultern ein, um an den Untersetzer zu kommen.
»Ich begrüße Sie zu diesem spontanen Regenschirm-Untersetzer-Match«, sagt Taters. »Im Tor haben wir heute Abend Pacey Lawes. Schnell auf den Füßen ist er eine Gefahr vor dem Netz. Sie werden hart arbeiten müssen, um etwas an ihm vorbeizubekommen. In Socken über den Parkettboden rutschend haben wir Eli Hornsby mit dem grünen Regenschirm, der Probleme damit hat, den Untersetzer bei sich zu behalten oder auch nur über den Boden gleiten zu lassen. Ich glaube, jetzt gerade bereut er, welchen Puck er da ausgesucht hat.«
»Genau«, bestätigt Hornsby mit angespannter Stimme.
»Und mit dem gelben Regenschirm haben wir einen der besten Verteidiger der Liga. Er hat keine Angst, vollen Körpereinsatz zu zeigen, und wird den Abend mit einem Fleischwurstsandwich abschließen. Levi Posey klebt förmlich an Horny.«
»Nenn mich vor anderen nicht so«, beschwert Hornsby sich, während er zu mir herumwirbelt. Ich behalte den Blick auf den Untersetzer gerichtet, bereit, seinen Schuss zu halten, wie immer der auch aussehen wird.
»Horny konzentriert sich auf sein Ziel, aber wird er am Futter-Vernichter vorbeikommen? Oder hat eine ganze Packung Cracker zu vertilgen Poseys Fähigkeit beeinträchtigt, sich schnell zu bewegen und den Untersetzer zu stehlen?«
»Fühlst du die Cracker wirklich?«, frage ich.
»Ha, ich bin leicht wie eine Feder«, antwortet Posey und versucht, den Untersetzer zu erobern.
»Behalt deine verdammten Ellbogen bei dir«, beschwert Hornsby sich und schlägt den Untersetzer in die entgegengesetzte Richtung, bevor er wieder umdreht.
»Er kommt näher. Dieses Tor ist seines, das fühle ich«, verkündet Taters. »Das ist der Move, den wir von ihm kennen und lieben. Links antäuschen, herumwirbeln und …«
Hornsby lässt den Regenschirm vorschnellen und schießt den Untersetzer in die linke obere Ecke des »Tors«. Ohne darüber nachzudenken, strecke ich mich und blocke den Schuss ab. Hornsby hatte keine Chance.
»Und Lawes stoppt den Untersetzer. Ein Block, den er im Schlaf gekonnt hätte. Das muss unseren lieben Freund Horny schmerzen.«
»Äh, was ist mit meiner großartigen Verteidigung?«, fragt Posey.
»Ich glaube, es war die Packung Cracker, die dir dabei geholfen hat. Du hast die Stellung gehalten, das muss man dir lassen.«
Ich bin fertig mit dem Spiel und werfe den Untersetzer auf den Tresen. Dann setze ich mich an die Kücheninsel, und Hornsby stellt seinen Regenschirm in den Ständer zurück.
»Und, hat das geholfen?«, fragt er die Frau.
Sie steht einfach nur da, die Hände an den Gurten ihres Rucksacks, und nimmt die Szene in sich auf. Den verwirrten Gesichtsausdruck kann ich ihr nicht vorwerfen. Verdammt, ich würde sonst was dafür geben, zu wissen, was sie gerade denkt!
»Äh, nein. Das hat euch nur noch wahnsinniger aussehen lassen. Und der Spitzname ›Horny‹ hilft auch eigentlich nicht.«
»Das sind alles Idioten«, sagt Hornsby.
»Hier«, meldet Holmes sich vom Sofa und streckt den Arm mit seinem Handy aus.
Taters geht zu ihm und nimmt es ihm ab. »Du hast Mannschaftsfotos auf dem Handy?«
Holmes sagt nichts, sondern widmet sich wieder seinem Buch, das er die ganze Zeit gelesen hat.
Hornsby schnappt sich das Handy und zeigt es der Frau, die das Foto ausführlich betrachtet. Dann fragt sie grinsend: »Warum lächelt ihr nicht? Immerhin ist es ein Mannschaftsfoto?«
»Sportler sollen auf Fotos nicht lächeln«, erklärt Taters. »Wir sollen einschüchternd wirken.«
»Oh, das habt ihr also versucht? Für mich sieht es eher aus, als würdet ihr an Verstopfungen leiden.«
Wir brechen alle in Gelächter aus, als Taters ihr das Handy wieder wegnimmt. »Du weißt schon, dass das hier mein Haus ist, in das du versuchst, reinzukommen, oder? Mich als unter Verstopfungen leidend zu bezeichnen, wird dir keinen Zutritt, sondern eher das Ticket raus in den Sturm verschaffen.«
»Beruhig dich mal«, sagt Hornsby. »Komm, wärm dich zumindest ein wenig auf. Wir haben Cracker, Fleischwurstsandwiches und ausreichend Bier. Vielleicht kommt während des Wartens ja auch der Handyempfang zurück.«
Sie scheint immer noch misstrauisch zu sein, aber anstatt sich weiter zurückzuziehen, betritt sie das Haus.
»Darf ich dir den abnehmen?«, fragt Hornsby und greift nach ihrem Rucksack.
Sie setzt ihn ab und zieht anschließend auch ihren Regenmantel aus. Darunter kommt eine sanduhrförmige Figur in schwarzen Leggins und einem eng anliegenden roten Top zum Vorschein, das ihr Dekolleté betont.
Verdammt!
Ich glaube, ich weiß, was jedem von uns gerade durch den Kopf geht – abgesehen von Holmes, der immer noch in sein Buch versunken ist: Diese Frau ist scharf.
Aber die eigentliche Frage ist, ob sie auch alle so wie ich ein Déjà-vu-Erlebnis haben. Denn ich könnte schwören, dass ich ihr Gesicht schon mal irgendwo gesehen habe.
Winnie
O Gott, sie sehen mich alle an!
Noch nie war ich mit so vielen attraktiven Männern in einem Raum.
Ich bin mir sicher, dass derjenige, den sie Hornsby nennen, die Reinkarnation eines Disney-Prinzen ist. Markantes Kinn und ein wunderschönes Gesicht. Ehrlich gesagt sieht er schon zu gut aus.
Potato – zumindest glaube ich, dass er so heißt; der Besitzer des Hauses – hat diese »Mein Aussehen ist mir nicht wichtig«-Ausstrahlung, von der wir alle wissen, dass es nicht stimmt. Und das macht ihn natürlich umso toller.
Ehrlich gesagt hat das Krümelmonster das bezauberndste Lächeln, das ich je gesehen habe. Sein jungenhafter Charme sorgt dafür, dass ich bei seinem Anblick auch lächeln möchte.
Und dann ist da der Torwart. An seinen Namen erinnere ich mich nicht. Vielleicht Lawes? Ich war zu abgelenkt von seinen gletscherblauen Augen und den dunkelblonden Haaren. Die sind länger, als ich sie normalerweise bei Männern mag – sie reichen ihm fast bis ans Kinn –, aber bei ihm sieht das unglaublich sexy aus. Ich bin mir nicht sicher, ob es die Augen oder die Beachwaves sind, doch er schüchtert mich mehr ein als der Schönling.
Was mich allerdings am meisten am Torwart stört, ist, dass er mir irgendwie bekannt vorkommt. Als hätte ich ihn schon mal gesehen.
Ich sollte wirklich nicht hier sein. Katherine, meine beste Freundin und persönlicher Bodyguard, würde einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie wüsste, dass ich gerade in ein fremdes Haus voller muskulöser Männer gegangen bin, die ich noch nie zuvor getroffen habe. Männer, die mich problemlos gefangen nehmen und in ihrem Keller festhalten könnten – zumindest würde sie das so ausdrücken. Jede Situation, in die ich geraten könnte, endet laut ihr damit, dass ich in irgendeinem Keller gefangen gehalten werde. Ich musste schwere Überzeugungsarbeit leisten und ohne ihren Segen losziehen, um diesen Trip überhaupt machen zu können. Und ich musste versprechen, sollte ich in irgendjemandes Keller landen und sie um Hilfe rufen, dürfte sie mich mit den Worten »Ich hab’s dir doch gesagt!« zurechtweisen.
Hoffentlich behält sie nicht recht, jetzt da ich dieses Haus betrete.
Aber welche anderen Möglichkeiten habe ich? Ich glaube nicht, dass ich in diesem Unwetter zu meinem Auto zurückfinden würde. Auf dem Weg hierher bin ich schon mehrmals ausgerutscht und beinahe hingefallen. Ich kann mir nicht vorstellen, wieder da rauszugehen und nach einem anderen sicheren Hafen zu suchen.
Als mein Wagen stecken geblieben ist, wurde mir klar, dass ich nur eine Option habe: meinen Rucksack mit so viel aus meinem Koffer zu füllen, wie ich konnte, mir Wasser und etwas zu essen einzustecken und einfach das Beste zu hoffen.
Und nun stehe ich in meiner einzigen Option.
Der Nette legt eine Hand auf seine Brust und sagt: »Ich bin Eli Hornsby. Das ist Silas Taters, der Besitzer des Hauses und dein großzügiger Gastgeber. Der auf der Couch ist Halsey Holmes. Ich bezweifle, dass du irgendeine Interaktion mit ihm haben wirst. Er bleibt gern für sich. Der da drüben mit dem breiten Lächeln, das ist Levi Posey. Er mag Fleischwurstsandwiches. Und an der Kücheninsel haben wir Pacey Lawes. Sein Vorname hat nichts mit der Serie Dawson’s Creek zu tun, sondern ist reiner Zufall. Was er alle gern wissen lässt.«
Pacey.
Mir gefällt dieser Name. Er passt zu ihm.
»Und du bist …?«
»Winnie«, antworte ich. »Keine Verwandtschaft mit Winnie Puuh, sondern reiner Zufall.« Ich grinse. Als ich zu Pacey schaue, lächelt er mich an.
»Was ist mit Winnie aus Wunderbare Jahre?«, fragt Levi.
Ich zeige auf ihn. »Was das angeht, kann ich mir nicht sicher sein. Meine Mutter war ein großer Fan von Fred Savage, deshalb könnte es da durchaus einen Zusammenhang geben.«
»Mein Dad war von ihr besessen«, sagt Levi. »Ich erinnere mich, wenn ich mit ihm die Wiederholungen angeschaut habe, hat er mir immer wieder erzählt, dass er früher der felsenfesten Überzeugung gewesen wäre, später mal Winnie Cooper zu heiraten. Spoiler-Alarm: Er hat Winnie Cooper nicht geheiratet, sondern eine Frau namens Yessica geschwängert. Beide hatten was getrunken, der Klassiker. Sie haben nicht geheiratet, mein Dad hat das Sorgerecht bekommen und hier bin ich, das Produkt von zu viel Whiskey. Ich glaube, deshalb mag ich den so gern. Also Whiskey, meine ich. Der ist verdammt gut.«
Eli räuspert sich. »Posey redet gern.«
»Nennt ihr euch bei euren Nachnamen?«, frage ich. »Denn ich komme kaum mit, wer wer ist.« Ich zeige auf den Hausbesitzer. »Ich weiß, dass ich deinen Namen gehört habe, aber das Einzige, was mir einfällt, ist Potato. Und ich weiß, so heißt du nicht, aber so möchte ich dich gern nennen. Und du bist Eli, oder? Es fällt mir schwer, mir zu merken, ob du Eli oder Horny bist.«
»Beides«, sagt Levi. »Und du kannst uns nennen, wie du willst. Ich glaube, ich fange auch an, Taters ›Potato‹ zu nennen. Das klingt irgendwie nett.«
»Denk nicht mal daran«, droht Potato und geht schnaubend an mir vorbei.
Ich spüre bereits, dass wir nicht die besten Freunde werden.
»Hast du Hunger?«, fragt Eli. »Wir haben nicht viel zu essen hier, aber wir können dir ein Bier und ein Fleischwurstsandwich anbieten. Unser Koch sollte eigentlich heute Abend kommen und uns was machen, aber wegen des Sturms sind wir uns ziemlich sicher, dass er es nicht schaffen wird. Hoffentlich kommt er morgen.«
»Tja, ich will euch eure mageren Vorräte nicht wegfuttern. Ich finde schon was in meinem Rucksack.«
»Äh, was hast du denn da drin?«, fragt Levi und zeigt auf meinen Rucksack. Sein Lächeln ist wirklich entwaffnend.
Ich gehe zu meinem Rucksack, den Eli auf dem Boden abgestellt hat, und öffne den Reißverschluss. Nachdem ich meine Kleidung zur Seite geschoben habe, wühle ich darin und finde ein paar Müsliriegel, einige Tüten mit Apfelmus und ein paar Nussmischungen.
»Wow, wir haben den Jackpot geknackt!«, sagt Eli und dreht sich zu Potato um. »Bist du nicht froh, dass ich sie hereingebeten habe? Sie hat deinen Lieblingsmüsliriegel: Birthday Cake.«
»Wirklich?« Potato reckt den Hals, um eine bessere Sicht zu haben.
Ich nehme einen der Müsliriegel und werfe ihn Potato zu, der ihn lässig mit einer Hand auffängt.
»Wow, guter Wurf, Winnie!«, sagt Eli.
»Danke. Ich habe mal Softball gespielt. Auch auf dem College.« Ich halte einen weiteren Riegel hoch und sage: »Ist jemand an Erdnussbutter interessiert?«
»Den nehme ich.« Eli schnappt sich noch einen Blaubeerriegel und wirft ihn dem Typen mit dem Buch zu, der, glaube ich, Halsey heißt. »Kopf hoch, Holmes! Blaubeere, dein Favorit.«
Halsey wendet sich für den Bruchteil einer Sekunde von seinem Buch ab, um den Riegel aufzufangen, und vergräbt sich dann wieder in den Seiten.
»Mach dir um mich keine Sorgen, ich mache mir ein Fleischwurstsandwich«, sagt Levi. »Willst du auch eines?«
»Weißt du, das klingt ehrlich gesagt gut«, antworte ich.
Levi strahlt. »Ich glaube, ich habe gerade meine neue beste Freundin gefunden«, sagt er und geht zum Kühlschrank.
»Unter einer Bedingung«, wende ich ein, und er bleibt stehen. »Ich sehe dir zu, wie du es zubereitest, um sicherzugehen, dass du da keine Drogen reinschmuggelst. Du weißt schon, um meiner Freundin sagen zu können, dass ich alle Punkte auf der Sicherheitscheckliste abgehakt habe, wenn sie fragt. Und … na ja, weil ich hier in einem Haus voller fremder Männer bin.«
Die Jungs lachen, und Eli sagt: »Du hast an der falschen Tür geklopft. Wir sind keine, die Frauen unter Drogen setzen, sie gefangen nehmen oder als Beute behalten. Wir versuchen nur, uns nach einer langen Saison zu entspannen.«
»Das klingt ein wenig nach mir«, gebe ich zu. »Abgesehen von dem Eishockey-Ding.« Ich wende mich Pacey zu und versuche, mich nicht in seinen Augen zu verlieren und nicht zu stottern. »Möchtest du auch einen Müsliriegel?«
Er beäugt den Haufen Müsliriegel auf dem Boden und kaut auf dem Mundwinkel, während er überlegt. Ich finde das ganz bezaubernd.
»Ich nehme Apfelkuchen und eine Tüte Nüsse … also, falls das in Ordnung ist.«
»Natürlich«, antworte ich. Meine Hand zittert leicht, als ich seine Sachen nehme und ihm zuwerfe. Er fängt sie mit Leichtigkeit auf und schenkt mir ein Lächeln.
»Danke.«
»Ja, kein Problem«, sage ich schüchtern.
»Ich habe die Zutaten vorbereitet«, sagt Levi. »Willst du jetzt zusehen?«
Ich wende den Blick von Pacey ab. »Ja, gern.« Dann gehe ich auf die andere Seite des Tresens, Pacey gegenüber, und denke darüber nach, wie verrückt diese ganze Situation ist.
Ich weiß, jeder andere halbwegs intelligente Mensch wäre nicht in dieses Haus gegangen. Vor allem nicht als allein reisende Frau ohne Handyempfang.
Aber hier bin ich nun, kurz davor, ein Fleischwurstsandwich zu essen, meine Snacks zu teilen und immer tiefer in diese im Leben einmalige Situation hineingezogen zu werden, in der ich mit einer Gruppe Profi-Eishockeyspieler in einem Cottage festsitze.
So was kann man sich nicht ausdenken. Sie haben ein »Match« mit Regenschirmen und einem Untersetzer gespielt, um mir zu beweisen, wer sie sind. Und so etwas nennt sich … erwachsen.
Ich bin einfach dankbar, aus dem Regen raus zu sein. Wenn ich später in den Keller verfrachtet werde … dann soll es so sein.
Aber bitte, lieber Gott, mach, dass sie mich nicht in den Keller sperren!
***
»Gib’s zu«, sagt Levi und stößt mich mit dem Ellbogen an.
Wir sitzen am Esstisch, der für zwölf Personen gedacht ist, nehmen aber nur die Hälfte von dem Platz ein. Ich sitze am Kopfende, zwischen Eli und Levi, den beiden Freundlichsten aus der Gruppe. Wir beenden gerade unser »Abendessen«.
»Es ist gut. Sag den Jungs, wie gut das Sandwich war.«
Ich schlucke und wische mir den Mund mit einer Serviette ab. »Abgesehen davon, dass das Brot mir am Gaumen geklebt hat, war es verdammt gut.«
»Das Kleben am Gaumen gehört zum Erlebnis dazu.«
»Wenn das der Fall ist, dann war es eine glatte Zehn.«
Levi schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch und zeigt auf die Jungs. »Ich hab’s euch doch gesagt! Jetzt bereut ihr es, oder?«
»Nicht im Geringsten.« Potato lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und führt eine Wasserflasche an die Lippen.
»Mir fällt gerade auf, dass wir dich gar nicht gefragt haben, was du hier oben machst. Wo wolltest du hin?«, will Eli wissen.
»Ich komme aus Seattle«, antworte ich vage. Ja, sie wirken nett, aber das ist kein Grund, ihnen meine Lebensgeschichte zu erzählen. »Ich wollte hier oben eine kleine Auszeit nehmen. Ich war noch nie hier, und Banff stand auf meiner Bucket-List, also bin ich in mein Auto gestiegen und losgefahren.«
»Aus Seattle?«, fragt Levi. »Das sind beinahe zwölf Stunden.«
Achselzuckend sage ich: »Ich bin heute früh gegen sieben Uhr losgefahren und habe einen meiner Lieblingspodcasts gehört. Es war gar nicht so schlimm.«
»Bleibst du im Ort?«, will Eli wissen.
»Ich weiß noch nicht. So weit habe ich noch nicht geplant.«
Die Männer tauschen einen Blick, und das Schweigen zwischen ihnen macht mich nervös.
»Was ist los?«, frage ich.
»Du hast keine Reservierung oder so?«, erkundigt sich Levi.
»Nein. Ich dachte, ich finde schon was, wenn ich erst mal hier bin.«
Eli verzieht das Gesicht. »Banff ist um diese Jahreszeit sehr beliebt. Ich bin mir nicht sicher, ob du noch eine Unterkunft findest.«
»Meinst du wirklich?«, hake ich enttäuscht nach. »Da habe ich einmal versucht, spontan zu sein, und keinen Gedanken daran verschwendet, wo ich schlafen soll.« Ich denke an meinen Wagen, der im Schlamm feststeckt. Wenn ich ihn da rausbekomme, kann ich auf dem Rücksitz schlafen, da ist Platz genug. »Tja, wie es aussieht, werde ich wohl in meinem Auto übernachten.« Ich versuche, es wegzulachen, doch keiner der Jungs lacht mit.
»Wenn du dir Sorgen machst, entführt zu werden, ist in deinem Auto zu schlafen womöglich nicht die beste Idee«, sagt Pacey, der den Blick fest auf seine Wasserflasche gerichtet hat. Während des ganzen »Abendessens« hat er nicht viel gesagt, aber wenn er den Mund aufmacht, hänge ich aus irgendeinem Grund an seinen Lippen.
Keine Ahnung, warum. Eigentlich ist er nicht schwer fassbar oder düster, wie die Männer in den Büchern, die ich immer lese. Er wirkt einfach … desinteressiert?
Wow, das sagt ja so einiges über mich aus.
Reiß dich zusammen, Winnie.
»Es ist ein Abenteuer«, sage ich und schlucke die Wahrheit herunter. »Und ich kann immer noch wieder zurückfahren. Keine große Sache.« Erneut zucke ich mit den Schultern und tue so, als wäre das nichts, obwohl ich innerlich durchdrehe.
Das hier ist genau das, wovor Katherine mich gewarnt hat. Sie wollte nicht, dass ich allein reise, mich verirre und dann – natürlich – entführt werde und keinen Handyempfang habe. Und noch dazu meine halben Vorräte verschenke.
Das war nicht klug, Winnie. Überhaupt nicht klug.
Da der Regen etwas nachgelassen hat, habe ich die Gastfreundschaft vermutlich schon überstrapaziert, also stehe ich auf und sage: »Tja, danke für eure Gesellschaft und die Möglichkeit, meine Kleidung zu trocknen. Aber ich will euch nicht länger stören.«
»Super«, sagt Potato und steht ebenfalls auf. »Es war nett, dass du vorbeigeschaut hast.«
»Was soll das, Silas?« Eli schaut ihn fassungslos an. »Du wirst sie nicht rauswerfen.«
»Das tue ich doch gar nicht.« Er zeigt auf mich. »Sie will gehen. Ich war nur höflich und habe ihr für ihren Besuch gedankt.«
»Und was glaubst du, wo sie hingehen kann?«, fragt Eli.
»Äh, zurück zu ihrem Auto?«
»Ich fühle mich unwohl, wenn Mom und Dad sich streiten«, sagt Levi und spielt mit seiner Stoffserviette.
Pacey beugt sich zu ihm vor. »Wer von beiden ist Mom?«
Mit seinem für ihn typischen Lächeln antwortet Levi: »Natürlich Taters. Der ist eindeutig der Unterlegene.«
»Du kannst mich mal! Ich bin nicht die Mom.« Taters wendet sich wieder Eli zu. »Wenn sie gehen will, dann lass sie doch!«
»Ich will wirklich keine Probleme machen«, sage ich und trete einen Schritt zurück. »Ich hatte nur gehofft, dass ihr Jungs ein Telefon habt, das ich benutzen kann. Ich bin echt dankbar, dass ihr mich für eine Weile aufgenommen habt. Das war sehr nett.« Ich drehe mich um und gehe in Richtung Tür. Hinter mir diskutieren Eli und Potato weiter, während ich meine Sachen zusammensammle.
Es ist offensichtlich, dass Potato mich nicht hierhaben will, und ich werde nicht der Grund dafür sein, dass sich jemand in seinem eigenen Haus nicht wohlfühlt. Als ich meinen Regenmantel vom Garderobenständer hole, merke ich, dass er noch feucht ist. Aber das macht nichts. Es nieselt noch, und in meinem Auto habe ich Kleidung zum Wechseln – wenn ich es denn finde.
Mein Gott, das ist wirklich so idiotisch!
Ich hätte meinen Wagen gar nicht erst verlassen sollen. Doch die Angst hat mich gepackt, ich habe in der Ferne Licht gesehen und bin darauf zugegangen. Was mich hierhergebracht hat. Und man sieht ja, was für eine tolle Idee das war.
Ich bin gerade dabei, in meinen Mantel zu schlüpfen, als ich eine schwere Hand auf meiner Schulter spüre.
Als ich mich umdrehe, stehe ich Pacey gegenüber.
»Du gehst nirgendwohin«, sagt er leise und nimmt mir den Mantel ab. Eli und Potato diskutieren noch. Halsey liegt wieder lesend auf der Couch und Levi beobachtet »Mom und Dad«, während er nervös auf seinem Stuhl herumrutscht.
»Ist schon g-gut«, stottere ich, eingeschüchtert von diesen intensiven blauen Augen.
Immer noch leise fragt er: »Und wo willst du hin?«
»Zu meinem Auto.«
»Wo genau ist das denn?«
Ich schlucke schwer und zeige auf die Tür. »Irgendwo da.«
»Verstehe.«
In dem Moment kommt Eli zu uns, und Potato stürmt davon. »Tut mir leid.« Eli schaut hinter sich, dann wieder zu mir. »Das hat nichts mit dir zu tun. Taters hat sich gerade von seiner Freundin getrennt, mit der er seit der Highschool zusammen war. Wie du siehst, kommt er damit nicht gut klar.«
»Oh, das ist schrecklich.« Ich schaue den Flur hinunter, den er gerade entlanggestürmt ist. »Tut mir leid, das zu hören.«
»Anscheinend geht ihm im Moment jede Frau auf die Nerven, also ist das nicht persönlich gegen dich gerichtet, sondern nur gegen dein Geschlecht.«
Ich nicke. »Tja, ich will nicht, dass er in seinem Urlaub noch wütender wird.« Ich versuche, meinen Mantel zu nehmen, aber Pacey lässt ihn nicht los. »Wenn es dir nichts ausmacht …?«
Mit Besorgnis im Blick sagt Eli: »Es ist elf Uhr nachts. Du hast keine Ahnung, wo dein Auto ist, es regnet immer noch und die Straßen sind die reinste Rutschbahn. Wenn du jetzt gehst, handelst du dir nur noch mehr Probleme ein. Im Haus gibt es ausreichend Schlafzimmer. Bitte bleib über Nacht. Morgen früh helfen wir dir, dein Auto zu finden.« Als ich nichts sage, fügt er an: »Meine Eltern würden mich umbringen, wenn ich dich nun gehen lasse.«
»Ich kann dir dein Zimmer zeigen«, bietet Pacey an. Er nimmt meinen Rucksack und hängt ihn sich über die Schulter.
Ich schaue zwischen den beiden Männern, die ich gerade erst kennengelernt habe, hin und her, und obwohl ich das hier für keine gute Idee halte, glaube ich nicht, dass meine andere Option besser ist. Warmes Bett oder kalte, regnerische Nacht, in der ich durch den Schlamm wandere und versuche, mein Auto zu finden. Die eine Alternative kommt mit der Möglichkeit einer Entführung – auch wenn wir inzwischen, glaube ich, festgestellt haben, dass diese Männer ganz in Ordnung sind – und die andere kommt mit möglichen Knochenbrüchen.
Also sage ich: »Okay.«
»Gut.« Wieder wirft Eli einen Blick hinter sich. »Ich schaue mal nach Taters. Lawes, macht es dir was aus, Winnie ihr Zimmer zu zeigen?«
»Nein, das mach ich schon«, sagt Pacey lässig. Er nickt in Richtung eines Flurs, der dem, in dem Potato verschwunden ist, gegenüberliegt. »Hier entlang.«
Als ich losgehe, hebt Levi eine Hand zum Gruß, während er in der Nussmischung pickt, die Potato nicht aufgegessen hat. »Schlaf gut. Wir sehen uns morgen.«
Er ist lustig.
»Gute Nacht«, sage ich und folge Pacey den Flur hinunter. Er schaltet das Licht an, und ich komme nicht umhin, zu bemerken, wie es auf seine Rückenmuskeln fällt, die sich unter dem Stoff seines hellblauen T-Shirts abzeichnen. Es ist unübersehbar, dass dieser Mann ein Sportler ist – breite Schultern, schmale Taille und … o Gott, was für ein knackiger Hintern!
Ein wirklich toller Hintern.
So prall und fest …
»Ist das in Ordnung?«, fragt er und bleibt stehen. Schnell hebe ich den Blick von seinem Hinterteil zu seinem Gesicht. Mist, hat er das mitbekommen?
Hör auf, den Hintern von dem Mann anzustarren, Winnie! Ehrlich, was stimmt nicht mit dir?
»O ja, das ist …« Ich schaue in das Schlafzimmer und … o mein Gott, es ist umwerfend! Genau wie der Rest des Hauses hat es Wände aus grau gebeiztem Holz und eine hohe, gewölbte Decke mit Holzbalken, in deren Mitte ein Kronleuchter hängt. Das schmiedeeiserne schwarze Himmelbett ist mit weißer und hellblauer Bettwäsche bezogen und lässt den Raum wie einen Traum wirken. Gegenüber vom Bett befindet sich ein Kamin mit einem gemütlich aussehenden Teppich davor, auf dem ein bequemer Sessel steht.
Äh, ja, das hier sieht wesentlich einladender aus als mein Auto.
»Das ist mehr, als ich verlangen könnte. Ehrlich, ich kann einfach auf der Couch schlafen.«
Pacey geht in das Zimmer hinein. »Du wirst nicht auf der Couch schlafen, wenn es ausreichend Zimmer gibt, in denen du bleiben kannst.« Er stellt meinen Rucksack vor den Kamin, streckt dann die Hand aus und betätigt einen Schalter an der Seite. Flammen schießen auf.
Wow.
Einfach nur wow.
»Das war beeindruckend.«
Er schaut mich grinsend an. »Wenn du das beeindruckend findest, wart’s ab, bis du die Handtuchheizung ausprobiert hast.«
Was ist das hier für ein Leben? Bin ich in einer Parallelwelt, in der ich mit einer Gruppe muskulöser Eishockeyspieler in einem Fünf-Sterne-Ressort urlaube? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gerade mein ganzes Glück aufgebraucht habe.
»Das Badezimmer ist da.« Pacey zeigt auf eine geschlossene Tür. »Darin findest du alles, was du brauchst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass im Schrank auch Kleidung für Männer und Frauen hängt. Taters ist gern ein guter Gastgeber, auch wenn es nicht so wirkt. Wenn du sonst noch etwas brauchst, ich bin zwei Türen weiter rechts.«
»Okay. Äh, danke. Das war sehr nett von dir.«
Er geht zur Tür, und ich gehe ihm schnell aus dem Weg. Auf der Schwelle bleibt er stehen und wirft einen Blick über die Schulter. Das Licht des Kaminfeuers tanzt auf seinen Bartstoppeln. »Wenn du dir immer noch Sorgen machst, entführt zu werden, schlage ich vor, dass du die Tür abschließt und den Sessel unter den Griff klemmst.« Damit zwinkert er mir zu – mein Busen wogt – und geht, wobei er die Tür leise hinter sich zumacht.
Innerlich quieke ich aufgeregt und danke meinem Glücksstern, dass dieser Abend nicht so schlimm geendet hat, wie es hätte sein können.
Vielleicht hilft meine Mutter mir auf dieser Reise wirklich. Ich setze mich aufs Bett und lasse mich dann rücklings auf die weiche Überdecke fallen, sodass ich an die gewölbte Decke schauen kann.
Kurz schließe ich die Augen und erlaube mir, Dankbarkeit zu empfinden.
Sehr, sehr große Dankbarkeit.
Heute Nacht werde ich dieses gemütliche Bett und das warme Feuer genießen und morgen früh dann einen Plan machen. Ich werde etwas finden, wo ich bleiben kann, und mein Auto aus dem Schlamm befreien.
Schließlich bin ich aus einem bestimmten Grund hergekommen, und da ich nun schon einmal hier bin, muss ich auch einen Weg finden, es durchzuziehen.
Pacey
»Guten Morgen«, sage ich, als ich an Holmes vorbeigehe, der am Küchentresen sitzt und liest.
»Morgen«, sagt er, den Kopf im Buch vergraben.
Es ist halb sechs Uhr morgens, und obwohl ich gern ausgeschlafen hätte, konnte ich das nach all der »Aufregung« vom Vorabend nicht. Holmes war schon immer ein Frühaufsteher, der nicht viel Schlaf braucht. Aber ich glaube, das liegt auch daran, dass ihn nachts die Vergangenheit einholt. Was meiner Meinung nach auch der Grund dafür ist, dass er sich in Büchern verliert – so muss er sich nicht der Realität stellen.
»Weißt du, es würde dich nicht umbringen, schon mal Kaffee für uns aufzusetzen, wenn du sowieso so früh auf bist«, ziehe ich ihn auf.
»Warum sollte ich das tun, wenn ich ihn nicht trinke?«
»Du trinkst doch auch Kaffee.«
»Nur ab und zu.« Er klappt das Buch zu und legt es mit dem Titel nach unten hin.
Ich gebe Kaffeepulver in den Filter. »Was liest du da?«
»Irgendeinen abgedrehten Thriller.« Er verschränkt die Hände hinter dem Kopf und streckt sich. »Ich denke, du solltest ein T-Shirt anziehen.«
Ich schaue an meiner nackten Brust herunter und dann wieder zu Holmes. »Mach ich dich scharf?«
Er bleibt unbeeindruckt. »Wir haben eine Frau im Haus.«
»Meinst du, sie hat noch nie einen Mann mit nacktem Oberkörper gesehen?«
»Das ist eine Frage des Respekts.«
Ich zucke mit den Schultern. »Sie wird vermutlich noch eine Weile schlafen. Gestern Abend wirkte sie sehr angetan vom Gästezimmer.« Ich schalte die Kaffeemaschine an und hüpfe auf den Tresen. »Irgendwie verrückt, dass sie hier zu uns gestoßen ist, oder?«
Holmes nickt. »Ja. Aber besser zu uns als zu jemand anderem.«
Ich kratze mich an der Wange und versuche, wirklich wach zu werden. »Taters hat sich wie ein Arsch benommen.«
»Er wollte einen Jungstrip. Wenn sie hier ist, verdirbt ihm das alles.«
»Ist doch nur eine Nacht.« Ich verdrehe die Augen. »Auf keinen Fall hätten wir sie abweisen können.«
»Ja, stimmt.« Holmes starrt mich ein paar Sekunden lang an, bevor er sagt: »Du scheinst sie zu mögen.«
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. »Woher willst du das wissen? Du hast dich den Großteil des Abends in deinem Buch vergraben.«
Er zuckt mit den Schultern. »Ich sehe so was.«
»Du bist verrückt.«
Wieder zuckt er mit den Schultern und schlägt dann sein Buch auf.
»Ich meine, okay, sie ist hübsch.«
Er nickt, schaut aber nicht auf.
»Und ja, ich finde ihre Kurven durchaus ansprechend.«
Ich sehe, dass er eine Augenbraue hebt, doch er hält den Blick weiter auf sein Buch gerichtet.
»Bin ich ein wenig neugierig, wieso sie in Banff ist, ohne eine Unterkunft zu haben … noch dazu allein? Klar. Aber das wäre jeder.«
Er stößt ein unterdrücktes Geräusch aus.
»Und erinnert sie mich an jemanden?«
Holmes zieht schon wieder eine Augenbraue hoch.
»Vielleicht tut sie das, aber ich komme nicht darauf, an wen. Darum geht es auch gar nicht. Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass hier gestern Abend eine Frau auftaucht. Ich war einfach überrascht, mehr nicht.«
Holmes lehnt sich auf seinem Hocker zurück und hebt das Buch vors Gesicht.
»Vielleicht bin ich ja verrückt, aber ich glaube, es gibt da etwas, das sie uns nicht erzählt hat. Irgendein Geheimnis, das sie entdecken muss. Ich meine, wer kommt schon ohne eine Zimmerreservierung hierher? Vor allem heutzutage, wo das doch online ganz einfach geht? Das ist doch irgendwie komisch, oder?«
Der Kaffee fängt an, durchzulaufen, und der aromatische Duft verteilt sich im Raum.
»Aber wir müssen uns darüber keine Gedanken machen, weil sie heute wieder geht. Das wird eine dieser Geschichten sein, über die wir reden werden, wenn wir älter sind.« Mit der Stimme eines alten Mannes sage ich: »Erinnert ihr euch noch an den Abend, als diese Frau mitten in einem Unwetter zum Cottage kam und uns Müsliriegel als Friedensangebot gegeben hat? Das ist eine Geschichte, an der unsere Enkel ihre helle Freude haben werden.«
Holmes schweigt weiter, also lasse ich das Thema fallen und springe vom Tresen, um mir einen Kaffeebecher aus dem Schrank zu holen.
»Oh, ich hatte nicht damit gerechnet, dass schon jemand wach ist«, sagt eine geschockt klingende Frauenstimme aus dem Wohnzimmer.
Ich drehe mich um und sehe Winnie in Leggins und einem eng anliegenden grünen T-Shirt vor mir stehen. Es ist ein anderes Oberteil als gestern, hat aber die gleiche Passform. Was bedeutet, dass sie wieder mal ihre Kurven zeigt, die ich so zu mögen scheine.
Aber als ich ihr ins Gesicht schaue, fällt mir nicht nur auf, dass sie geduscht hat, sondern auch, dass sie meine Brust mustert.
Meine nackte Brust.
Verdammt! Holmes hatte recht. Ich hätte ein T-Shirt überziehen sollen.
Aus irgendeinem Grund verspüre ich das Verlangen, zwei Kaffeebecher zu nehmen und vor meine Nippel zu halten.
»Wir sind Frühaufsteher«, sage ich ungelenk. »Ich dachte, äh, dass du länger schlafen würdest. Ich kann mir ein T-Shirt anziehen.«
»Ach, mach dir meinetwegen keine Mühe. Ich meine, wenn du es willst, dann nur zu, aber für mich musst du das nicht tun. Ich habe schon männliche Oberkörper gesehen. Gut, sie waren nicht so fit und muskulös wie deiner, aber ich meine … Also nicht, dass ich hingeguckt hätte oder so. Na gut, ich habe geguckt, aber nicht geglotzt. Er ist mir bloß aufgefallen. Aber ja, wenn du ein T-Shirt anziehen willst, dann nur zu, aber nicht meinetwegen. Mir geht es gut. Dass du nackt bist, macht mir gar nichts aus.« Sie atmet tief ein. »Du bist nicht nackt. Es ist normal für einen Mann, kein T-Shirt zu tragen.« Mit dem Daumen zeigt sie zur Tür. »Tja, das war peinlich. Ich gehe jetzt. Sagst du den anderen noch mal danke von mir?«
»Warte mal. Du willst gehen?«, frage ich.
Sie nickt. »Ja, ich dachte, ich sollte mal mein Auto suchen. Ich habe genug von eurer Urlaubszeit in Anspruch genommen.«
Aus irgendeinem Grund behagt es mir nicht, sie allein da rauszuschicken. Vor allem, weil sie sich hier in den Wäldern und auf den Straßen nicht auskennt. Anstatt mich also von ihr zu verabschieden, sage ich: »Ich begleite dich.«
Das Grinsen von Holmes fällt mir durchaus auf, doch ich ignoriere es.
»O nein, das ist nicht nötig«, wehrt sie ab.
Den Kaffee vergessend frage ich: »Kennst du dich hier in der Gegend aus?«
»Nein, aber ich meine, so schwer kann es doch nicht sein, oder? Ich habe eine grobe Vorstellung, das sollte reichen.«
»Du hast keine Ahnung, wo du bist.« Ich gehe an ihr vorbei den Flur hinunter. »Bin gleich zurück.« Auf dem Weg zu meinem Zimmer komme ich an ihrem vorbei und werfe einen Blick hinein. Das Bett ist so ordentlich gemacht, dass es aussieht wie unberührt. In meinem Zimmer schnappe ich mir ein T-Shirt aus dem Schrank und ziehe Socken und Laufschuhe an. Dann binde ich mir die Haare zu einem Man Bun zusammen und jogge wieder den Flur hinunter, an dessen Ende Winnie sich gerade die Schuhe zubindet.
Als sie mich erblickt, sagt sie: »Ehrlich, du musst mir nicht helfen.«
