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So dahingesagt und nicht wirklich so gemeint? In einer Zeit, die von saloppen, unüberlegten und oft unwahren Äußerungen geprägt ist, bietet Hans Michael Hahl Aufklärung, Antworten und einfache Tricks, um die eigene Kommunikation verbindlicher und klarer zu gestalten und sie auf ein neues Level zu heben. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung als Kommunikationscoach für Politiker:innen, Sportler:innen und Top-Führungskräfte. Anhand praxisnaher Beispiele deckt er gängige Fehler auf, vor denen wir alle nicht gefeit sind. Sie erfahren, was wir von großen Redner:innen lernen können, wie wir eben nicht um den heißen Brei herumreden und Störenfriede entmachten. Darüber hinaus präsentiert das Buch konkrete Lösungen, um zukünftig floskelfrei und eindeutig zu kommunizieren. Inhalte: - Zehn Erfolgstipps für eine erfolgreiche Kommunikation - Die Kunst des Improvisierens - Wie Sie auf KO-Sätze schlagfertig reagieren - In Meetings kommunikationsstark und effizient agieren - Wenn Ihnen der Mut zur ehrlichen Antwort fehlt - Wenn mein Gesprächspartner Worthülsen und leere Phrasen gebraucht - Mit intelligenten Synonymen die Kommunikation verbessernDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - E-Book direkt online lesen im BrowserJetzt nutzen auf mybookplus.de.
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Seitenzahl: 306
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Michael Hans Hahl
Klartext im Business
1. Auflage 2024, Juni 2024
© 2024 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg
www.haufe.de
Produktmanagement: Mirjam Gabler
Lektorat: Peter Böke
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»Wir sind alle Entscheider, jetzt gilt es, Verbindlichkeit und Verantwortung hinzuzufügen und endlich zuzuhören.«
Michael H. Hahl
Längst sind wir den Grunzlauten und wilden Gestiken entwachsen und haben im Laufe der Zeit eine Gabe entwickelt und verfeinert, die uns miteinander verbinden, manchmal aber leider auch trennen kann: die Kommunikation, also die Befähigung, miteinander zu sprechen und im optimalen Falle uns auch zuzuhören, anzuerkennen, zu verstehen und zu akzeptieren.
Dass wir uns alle gut verständigen können, daran besteht doch kein Zweifel. Alles, was wir sagen, hat Hand und Fuß, ist wohl überlegt und bestens vorbereitet. Oder stimmt etwa, was George Bernard Shaw einst sagte:
»Das größte Problem in der Kommunikation ist die Illusion, sie hätte stattgefunden.«
Ich bin beileibe kein Magier oder Illusionist, obwohl ich nach meinem ersten Vortrag im Jahre 2006 in Köln vom Vertreter einer namhaften Regionalzeitung als »Zauberer der Worte« bezeichnet wurde. Nein, ich bin kein Zauberer, das gesprochene und bitte vorab gut bedachte Wort bildet einen Schwerpunkt in meiner Arbeit als Kommunikationsstratege. Die Sprache, die Kommunikation, ist der tägliche Begleiter meines Handelns, meiner Arbeit und meiner Gespräche mit Unternehmern, Führungskräften, Rednern, Kunden, Klienten, Seminarteilnehmern, Kandidaten, Interessenten und auch Kolleginnen und Kollegen. Sie ist fester Bestandteil meiner Verhandlungen, meiner Beratung, meines Trainings, meiner Vorträge. Zusammengefasst, meiner gesamten sozialen Interaktion.
Da ich mittlerweile seit über zwanzig Jahren Menschen alle Hierarchie-, Bildungs- und Sozialebenen begleite und ihnen den Mehrwert und die Wichtigkeit dieses Themas näherbringe, war es für mich nun an der Zeit, nach meinem Buch »Business-Erfolg mit dem Netzwerk-Code« einen weiteren Schritt zu gehen und wertvolle Geheimnisse, Einsichten und Besonderheiten, die ich während meiner über 37-jährigen Arbeit mit Persönlichkeiten aller Couleur erlebt und gewonnen habe, an Sie weiterzugeben.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin definitiv nicht allwissend und mache Fehler, jedoch ist die Kommunikation das wichtigste und entscheidende Tool in unserem täglichen Miteinander, und auf diesem Gebiet bin ich Ihr Sparringspartner, in Unternehmen, der Politik, dem Sport, im TV und überall, wo man meiner Unterstützung bedarf.
Deshalb bin ich kein pfiffiges Kerlchen, der jedem das Wort im Munde herumdreht, auch kein Klugschwätzer oder ein schlagfertiger Mensch, der immer alles sofort und viel besser weiß. Ich mag solche Menschen nicht sonderlich. Haben Sie einmal versucht, mit so jemandem ein gutes Gespräch zu führen? Mit Menschen, die sich freuen, wenn sie Sie durch ihr rhetorisches Geschick in die Enge treiben? Personen, die erst dann zufrieden sind, wenn Sie keine Antwort mehr haben oder sich kommunikativ geschlagen geben? Diese Menschen gehen dann als gefühlter »Sieger« aus dem »Kampf« heraus, beweihräuchern sich selbst und haben meist »Lakaien«, die sie dafür auch noch bejubeln. Wenn sie dann noch süffisant lächeln und sich feiern lassen oder, noch besser, sich selbst feiern, dann ist der Unsympath perfekt. Oder was meinen Sie? Sicherlich sind Sie solch einem Typus schon einmal begegnet.
Wann werde ich als Kommunikationsberater gerufen? Genau oder gerade dann, wenn es um den gezielten Einsatz, die bestmögliche Vorbereitung, die entscheidenden Varianten und die erfolgsorientierte Strategie in einer entscheidenden Kommunikationssituation geht. Ich werde beauftragt, wenn Ideen und Visionen vorhanden sind, jedoch die passenden Worte und eine wirkungsvolle Kommunikationsstrategie fehlen. Gemeinsam mit meinen Klienten erarbeite ich das persönliche Alleinstellungsmerkmal. Darin bin ich führend, denn wir schaffen es, unvergessliche Anker bei denjenigen zu setzen, die wir mit unserer Kommunikation erreichen wollen. Dafür möchte ich Sie optimal vorbereiten und Ihnen die notwendige Improvisationsgabe vermitteln. Ich möchte, dass Sie Eindruck hinterlassen und man sich noch nach langer Zeit gut an Sie erinnern kann. In unserer schnelllebigen Zeit ist das gar nicht so einfach. Was heute modern ist, gilt morgen bereits als überholt oder veraltet.
Vor einigen Jahren hat mir ein Klient in Stuttgart einmal folgenden Satz gesagt und, wie sie sehen, habe ich ihn bis heute nicht vergessen. Er sagte: »Was ich heute nicht weiß, kann ich mir morgen aneignen. Was ich heute weiß, kann schon morgen nichts mehr wert sein.« Ein bekannter Talkmaster würde jetzt sagen: »Der braucht ein bisschen.« Lassen Sie den Satz einfach einmal auf sich wirken und entscheiden Sie dann, wie er Ihnen gefällt.
Das sind also einige der Gründe, weshalb ich dieses Buch schreibe. Weil ich gern auf das Thema Kommunikation so intensiv und verständlich wie möglich eingehen möchte. Denn immer noch, manchmal sogar immer mehr, verroht das sprachliche Miteinander. Die Sprache wird nicht selten zum Nebenprodukt auch dort, wo sie die Hauptrolle spielen müsste. Was gesagt wird ist teilweise unüberlegt und ignorant. So dahingesagt und nicht wirklich so gemeint. Wertschätzung und Anerkennung fehlen dort, wo sie verpflichtend sein sollten. Das gilt es zu ändern und dafür möchte ich mit meinem Buch einen Impuls geben. Dies ist für mich eine Herzenssache. Ich bin der Koch, der seine Rezepte verrät, auf dass Sie sie nachkochen und individuell verfeinern können und ein unvergessliches Mahl entsteht. Wenn das gelingt, dann kommen die Empfehlungen, die Akzeptanz, die Überzeugung und nicht zuletzt die Zustimmung ganz von selbst. Ich hoffe, Ihnen läuft schon etwas das Wasser im Munde zusammen und Sie haben ordentlich Hunger mitgebracht.
Geleitworte von Rolf H. Ruhleder
Rolf H. Ruhleder ist Deutschlands härtester und teuerster Rhetoriktrainer. Er ist promovierter Betriebswirt, der 1989 in Bad Harzburg das Management Institut Ruhleder (MIR) gründete, das pro Jahr mehr als 250 Seminare, davon 200 firmeninterne Veranstaltungen, durchführt. Zu seinen Kunden zählen Unternehmen ebenso wie Prominente aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Sport. Auch Fußballer und Eishockey-Nationalspieler hat er bereits für Interviews trainiert. Der oft als »Rhetorik-Papst« bezeichnete Ruhleder hat außerdem 16 Bücher mit einer Gesamtauflage von mehr als 350.000 Exemplaren veröffentlicht.1RTL betitelte ihn als »Deutschlands Manager-Trainer Nr. 1«.
»Wir leben heute im Zeitalter der Kommunikation und Digitalisierung. Vieles ändert sich in diesen Bereichen. Auf dem Gebiet der Kommunikation – der Rhetorik und Dialektik – gilt jedoch weiterhin: Sich klar und deutlich auszudrücken und in allen beruflichen wie privaten Situationen Sicherheit und Überzeugung auszustrahlen sind die wichtigsten Grundsätze. Dies ist der Wunsch aller Seminarteilnehmer, die ich inzwischen schulen durfte.
Michael Hans Hahl hat dies in seinem lesenswerten Buch »Klartext im Business« klar, deutlich und abwechslungsreich zum Ausdruck gebracht. Seine gewinnende und auch herzliche Art haben mich von Anfang an überzeugt. Die zahlreichen Ratschläge und Empfehlungen in seinem Buch sind aus der Praxis hervorgegangen und sofort umsetzbar.«
Begleiten Sie mich auf einer Reise zu einem der spannendsten Themen, die es gibt. Hierzu kann man gar nicht genug hören, lesen, sehen, schreiben oder sprechen. Das unerschöpfliche Füllhorn der Sprache zeigt uns Chancen auf, die wir ergreifen, die wir nutzen und bitte nicht ignorieren sollten. Und so lade ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, nun herzlich ein, mich zu begleiten und die Möglichkeiten der Kommunikation, ihre Wirkungen und Nebenwirkungen, näher kennenzulernen.
Michael H. Hahl
1 Quelle: https://www.abendblatt.de/wirtschaft/karriere/article107244430/Zur-Person.html.
Oder: »Kommunikation führt zu Gemeinschaft, das heißt zu Verständnis, Vertrautheit und gegenseitiger Wertschätzung.« (Rollo Reece May)
KommunikationsbegriffLassen Sie mich gleich zu Beginn des Buchs die Frage stellen: Was kann Kommunikation? Wenn Sie mich auf einen Satz festnageln wollen, dann würde ich die folgende Antwort geben: »Alles und nichts«. Sehr viel und ganz wenig, Kommunikation kann Dich in den Himmel heben, jedoch auch ganz tief fallen lassen. Kommunikation beflügelt Dich und lässt Dich im nächsten Moment wie Ikarus abstürzen. Kommunikation ist High Speed und Vollbremsung zugleich. Kommunikation kann ein Schloss aufbauen, um es im nächsten Moment wieder einzureißen und zu einer verfallenen Hütte werden zu lassen. Kommunikation gibt Hoffnung und bringt Enttäuschung zugleich. Sie kann Dich trösten, aber auch tief verletzen. Kommunikation erklärt Dir die Welt und ist doch manchmal der schlechteste Touristenführer. Sie lässt Dich träumen oder wird zum Alptraum. Sie kann dafür sorgen, dass Du verstehst oder auch gar nichts kapierst. Sie macht Dich heute zum Herrscher der Welt und morgen zum Niedrigsten der Niedrigen, wie es in dem Film »Der Dieb von Bagdad« heißt. Kleine Menschen werden durch die Kommunikation zu Riesen und große Leute können so klein werden wie ein Floh.
Sprechen lernen wir alle, indem wie wir es tun. Darin, wie wir Worte wählen, sie betonen, gegebenenfalls noch mit vollem Körpereinsatz unterstreichen, unterscheiden wir uns voneinander. Vor allem aber macht unsere Einstellung zu unserem Gegenüber den Erfolg des gesprochenen Wortes aus. Sprechen wir überlegt oder unüberlegt? Manchmal liegen Welten dazwischen.
Wie wäre es, wenn wir zu Beginn dieses Buches unserer Kommunikation, also dem gesprochenen Wort, eine Art Rufnamen geben? Einen Vornamen haben wir schließlich alle. Denn was passiert zum Beispiel, wenn wir der Verständigung eine Art »Vornamen« geben. Ihr ein Adjektiv voransetzen, um sie so zu präzisieren, sichtbarer, erlebbarer, begreifbarer, spürbarer und verständlicher zu gestalten?
Fantasie und Kommunikation
FantasieLassen Sie uns doch einmal einige Beispiele finden und sie vergleichen. Schaffen wir eine einschneidende, vorstellbare Kommunikation und lassen unserer Fantasie freien Lauf. Fantasie ist übrigens ein sehr guter Ratgeber, wenn es um das erleb- und sichtbare Sprechen geht.
Als Kommunikationsstratege, diese Bezeichnung wurde mir vor Jahren einmal von meinen Seminarteilnehmern verliehen, kann ich sagen, dass Fantasie eine essenzielle Rolle in der zwischenmenschlichen Kommunikation spielt. Fantasie erlaubt es uns, sich in die Perspektive anderer Menschen hineinzuversetzen und alternative Realitäten und Szenarien zu visualisieren. Diese Fähigkeit ist entscheidend für den Aufbau von Empathie und Verständnis zwischen Individuen und sie ermöglicht es uns, uns besser aufeinander einzulassen und effektiver zu kommunizieren. Denn wie bereits Albert Einstein einmal bemerkte: »Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.«
Darüber hinaus erlaubt uns die Verwendung von Fantasie und bildhafter Sprache, komplexe oder abstrakte Konzepte auf eine zugängliche und ansprechende Art und Weise zu vermitteln. Ein Beispiel hierfür bietet die Verwendung von Metaphern oder Analogien, um abstrakte Konzepte greifbarer und verständlicher zu machen. Fantasie kann somit als eine Art »Brücke« zwischen den individuellen Erfahrungen und der gemeinsamen Verständigung dienen, indem sie die Möglichkeit bietet, ein solidarisches Bild und Verständnis zu schaffen.
In der Literatur, Kunst und im Film ist die Verwendung von Fantasie ein zentrales Element, um eine emotional ansprechende Geschichte zu erzählen und eine tiefe Verbindung zwischen den Zuschauern oder Lesern und dem Dargestellten herzustellen. Die Kraft der Fantasie liegt darin, dass sie uns erlaubt, in eine fremde Welt einzutauchen, und uns dabei hilft, uns mit den Charakteren und Themen auf einer tieferen Ebene zu verbinden.
Mein Fazit
FantasieFantasie ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Kommunikation, sondern sie spielt auch eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Empathie, Verständnis und gemeinsamen Erfahrungen. Die Verwendung von Fantasie und bildhafter Sprache ermöglicht es uns, komplexe Ideen auf verständliche und zugängliche Weise zu vermitteln, und schafft eine tiefere Verbindung zwischen den Individuen und den Themen, über die wir miteinander sprechen.
Vornamen der KommunikationKommunikationsbegriff, Vornamen der KommunikationHier endet mein kleiner Ausflug in die Fantasie. Kehren wir zurück zu der Vornamengebung für unser gesprochenes Wort. Ich nenne diese Strategie auch »Kommunikation vs. …« Damit möchte ich nicht etwa einen Kampf und die beiden Kontrahenten ankündigen, sondern zwei unterschiedliche Möglichkeiten gegenüberstellen. Diese zehn »Vornamen« für Kommunikation sind mir eingefallen:
»Kommunikation vs. …«
Kommunikation vs. verbindliche Kommunikation
Kommunikation vs. vorbereitete Kommunikation
Kommunikation vs. wertschätzende Kommunikation
Kommunikation vs. einfühlsame Kommunikation
Kommunikation vs. klare Kommunikation
Kommunikation vs. erlebbare Kommunikation
Kommunikation vs. gezielte Kommunikation.
Kommunikation vs. strategische Kommunikation
Kommunikation vs. anerkennende Kommunikation
Kommunikation vs. verständliche Kommunikation
Die zweite Bezeichnung auf der rechten Seite, also die Kommunikation mit dem »Vornamen«, wird uns immer mehr zusagen und verständlicher, leichter begreifbarer sein als der abstrakte Kommunikationsbegriff selbst. Warum? Weil wir etwas damit verbinden, erwarten, vielleicht sogar erhoffen. Doch der erläuternde Zusatz, der Vorname, hat noch einen weiteren, enormen Vorteil: Er erklärt uns die Intensität und den Wert unserer Kommunikation, er zeigt, worauf es uns in der Kommunikation ankommt.
Ist es nicht faszinierend, dass wir nur durch die Zugabe eines Wortes dem Begriff Kommunikation eine viel intensivere und verständlichere Bedeutung geben können? Im Grunde ist es ganz einfach und doch fällt es so vielen Menschen im täglichen (Business-)Leben so schwer. Woran liegt das? Habe ich es nicht besser gewusst oder habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht? War es mir gleichgültig oder hatte ich es einfach nur nicht auf meiner »Agenda«? Alles ist möglich, darin besteht ja die Kommunikation in all ihrer Vielseitigkeit, ihren Möglichkeiten und ihrer Dynamik.
Jetzt stellen Sie sich bitte einmal ganz persönlich die Frage: »Was kann Kommunikation?« Versuchen Sie die Antwort so spontan und unkompliziert wie möglich in einem Satz zu formulieren:
»Kommunikation kann …«
oder noch persönlicher:
»Für mich kann Kommunikation …«
Übrigens: Wenn Sie wieder einmal überlegen, wie Sie etwas sagen wollen, dann versuchen Sie doch einmal alles, was Sie übermitteln möchten, in einem Satz zu bündeln. Das macht Spaß, regt den Geist an und sie bekommen ein gutes Gefühl, etwas kurz und knapp formuliert zu haben, und schaffen damit eine hervorragende Grundlage für Aufmerksamkeit und nicht selten auch eine gute Diskussionsbasis. Sie kennen ja sicherlich den schönen Ausspruch von David Belasco, der einst sagte: »Wenn du deine Idee nicht auf die Rückseite einer Visitenkarte schreiben kannst, hast du keine klare Idee.« Stellen Sie sich einmal vor, man würde Ideen kurz und präzise so formulieren, dass ein anderer sofort versteht, um was es sich handelt. Was für eine schöne heile Kommunikationswelt hätten wir?
Ich erarbeite diese Form der kurzen und klaren Aussage auch immer wieder mit meinen Klienten und Seminarteilnehmern. Probieren Sie es einmal aus, sie werden staunen, wie stark und fokussiert Ihre Sätze werden. »Ich gebe Ihnen mein Wort drauf.« Das ist übrigens ein solcher knapper, aber kraftvoller Satz, aber das haben Sie sicherlich bereits erkannt.
BuchtitelZu meinen liebsten Übungen zählt in diesem Zusammenhang auch die Übung »Der Buchtitel«. Hier geht es darum, präzise und sehr ansprechend, mit dem Ziel, neugierig zu machen und Interesse zu wecken, einen Buchtitel oder, moderner formuliert, eine HeadlineHeadline zu gestalten. Wer schafft es in einem, maximal zwei kurzen Sätzen, die größte Aufmerksamkeit zu generieren? Es ist immer wieder faszinierend und besonders spannend, zu erfahren, wie Menschen formulieren, wenn sie die Aufgabe haben, andere zu begeistern und ihre Aufmerksamkeit einzufangen. Hierbei kommt ein Prinzip zum Einsatz, das ich aus dem Bewerbungsprozess kenne und häufig anwende: Das KISS-Prinzip: Keep it short and simple. Probieren Sie es gern einmal selbst aus. Macht Spaß und bringt auch etwas. Es verfeinert unsere Kommunikationsfähigkeit.
Kommunikation und ihre Geschwister, wie zum Beispiel KöperspracheKöpersprache, BetonungBetonung, DialektDialekt, LautstärkeLautstärke, zeigen uns, wie wir respektvoll, persönlich und ehrlich miteinander in den Austausch gehen. Wir alle besitzen die Gabe zu kommunizieren und wir alle haben die Chance, unsere Kommunikationsfähigkeit zu verfeinern, zu optimieren, zu fokussieren, kurz gesagt, täglich daran zu arbeiten. Dabei geht es doch gar nicht darum, ein rhetorisches Sprachgenie zu sein oder eine besonders schlagfertige Person. Vielmehr geht es darum, das, was ich sage, mit Respekt vor meinem Gegenüber klar zu formulieren, um mit ihm in den Austausch zu gehen, eine wechselseitige Verständigung zu ermöglichen und zu leben.
Meine Empfehlung
Wenn Sie mit jemandem beruflich sprechen möchten und ihn oder sie um einen Termin bitten, versuchen Sie doch einfach einmal, anstatt eines »Gesprächs« einen »Austausch« vorzuschlagen. Das klingt nicht nur angenehmer, denn hinter dem Begriff »Austausch« versteckt sich der Wunsch einer Begegnung auf Augenhöhe mit Respekt und Akzeptanz des Gesprächspartners, seiner Themen und Sichtweisen. In einem »Austausch« stehen viel mehr Wege offen, um sich anzunähern und gemeinsam etwas zu erschaffen, als in einem »Gespräch«. Denn in den allermeisten Fällen zeigt sich im Gespräch bereits eine bestimmte Haltung.
Sicherlich kennen Sie Sätze wie »Man hat mich zum Gespräch gebeten« oder »Ich bitte um ein Gespräch«. Ein »Gespräch« ist natürlich nichts Schlechtes, aber ein »Austausch« signalisiert eine höhere Bereitschaft zur Interaktion. Auch nimmt es etwas den Druck raus.
Kommunikation kann also verbinden, und so sollte sie stets geführt werden: Verbindend, verbindlich, vertrauens- und verständnisvoll. Wenn wir alle dies ein wenig mehr beherzigen und Störfeuer wie Ironie, Polemik, Arroganz, Gleichgültigkeit, Abneigung, Desinteresse und Unverbindlichkeit beiseite räumen oder gar ganz streichen könnten. Dann hätten wir einige schwierige Themen weniger auf dieser Welt. Stimmen Sie mir zu?
Wünschen Sie noch mehr Erfolgstipps für Ihre Kommunikation, dann lade ich Sie ein, das nächste Kapitel zu lesen.
Oder: »Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden. Es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun.« (Johann Wolfgang von Goethe)
Kommunikationsbegriff, ErfolgstippsKommunizieren ist eine Kunst, eine Fertigkeit und eine persönliche Qualität in einem. Wohl dem also, der gut zu sprechen weiß und seine Worte weise und mit Bedacht wählt.
Wer seine Kommunikation wirklich verbessern, klarer, wertschätzender und persönlicher ausrichten möchte, für den habe ich in diesem Kapitel die wichtigsten Erfolgstipps zusammengefasst. Seit vielen Jahren schreibe ich meine Beobachtungen, Empfehlungen und Ideen auf, um sie weiterzugeben, so dass auch andere davon profitieren können. Darum habe ich dieses Buch geschrieben.
Hier nun zehn der aus meiner Sicht hilfreichsten Tipps, die ein Muss für jede gute Unterhaltung, aber auch für eine wirkungsvolle Business-Kommunikation sind. Aber entscheiden Sie selbst und vor allem: Schauen Sie einmal, wie viele dieser zehn Empfehlungen Sie bereits täglich berücksichtigen bzw. aktiv anwenden.
Noch eines: Ich habe selbstverständlich auch die Erfahrungen anderer Personen aus meiner Umgebung in dieses Buch einfließen lassen. Ich möchte Ihnen gern unterschiedliche Meinungen und Perspektiven vorstellen, so dass Sie Ihren ganz eigenen Weg entdecken und optimal ausarbeiten können. Für mich werden die Antworten dadurch noch interessanter und vielseitiger. Ich habe mich von gestandenen Persönlichkeiten aus allen Bereichen wie Politik, Film, Sport, Business und vielem mehr inspirieren lassen.
»Du sollst die Tat allein als Antwort sehen.« (Dante Alighieri)
Tipp 1: Gute Vorbereitung ist das A und O
GesprächsvorbereitungVorbereitungSicherlich kennen Sie Aussagen wie »Eine gute Vorbereitung ist das A und O«. Dem möchte ich uneingeschränkt zustimmen. Eine gewissenhafte Vorbereitung ist in der Tat sehr wichtig, denn wer möchte schon gerne unwissend vor einem Publikum stehen, um etwas zu erklären oder anzubieten, von dem er nicht einmal den Hintergrund kennt.
Vorbereitung hat etwas mit Wertschätzung zu tun
VorbereitungVorbereitung hat etwas mit WertschätzungWertschätzung zu tun. Sie zeigt meinem Gegenüber, wie wichtig er und sein Thema mir sind. Außerdem macht mich die Vorbereitung zu einem geschätzten und anerkannten Menschen, da ich mich bestmöglich auf meinen Gesprächspartner, die Gruppe oder die Teilnehmer eines Meetings oder Seminars eingestellt und mich im Vorfeld nicht nur entsprechend informiert, sondern mir auch weiterführende Gedanken gemacht habe. Alexander Graham Bell hat es sehr passend ausgedrückt: »Vor allem anderen ist Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg.«
Nutzen Sie diesen Schlüssel, anstatt – wie leider nur zu oft – den Dietrich, die Brechstange oder gar das Dynamit einzusetzen. Das alles sind lediglich Notlösungen, auf die man grundsätzlich verzichten sollte, weil sie nicht selten mehr zerstören, als etwas zu erhalten. Kommunikation darf niemals auf solch einer Notlösung aufgebaut sein oder als solche angesehen und durchgeführt werden. Dazu ist sie zu wertvoll, zu entscheidend, zu wichtig, zu persönlich.
Meine Empfehlung
Bereiten Sie sich auf jedes (Geschäfts-)Gespräch sehr gut vor. Selbst wenn Sie Thema und Person kennen und felsenfest davon überzeugt sind, dass das anstehende Gespräch schon funktionieren wird und Sie es mit Bravour meistern werden. Selbst dann oder vielleicht auch gerade dann ist eine gute Vorbereitung wichtig. Denn sie hat noch einen weiteren Vorteil. Sie korrigiert bzw. neutralisiert nicht selten vorgefertigte Meinungen und die haben wir doch leider alle oder nicht?
Übrigens: Wer gut vorbereitet ist, der kann in der Regel auch gut improvisieren (vgl. Kapitel 7).
Tipp 2: Respekt, Achtung und Wertschätzung meines Gegenübers
RespektRespekt, Achtung und WertschätzungWertschätzung – diese und ähnliche Begriffe werden Sie in diesem Buch noch öfter lesen. Für mich bilden sie, mit Leben gefüllt, die gesunde Basis eines jeden guten Gesprächs, gleich um welches Thema es geht.
»Sie nehmen mich nicht ernst«, »Ich verlange Respekt«, »Hören Sie mir überhaupt zu?«. Solche Sätze kennen wir aus vielen Gesprächen. Jedoch sind es genau solche Aussagen, die in einem Gespräch nichts, aber auch wirklich gar nichts verloren haben. Verbannen wir sie also und konzentrieren uns auf das Wesentliche – auf unser Gegenüber und auf eine klare, verständliche Sprache. Denn wenn ich vorhabe, ein Gespräch zu führen, ist es entscheidend und unerlässlich, dass ich mich auf meinen Gesprächspartner vorbereite und ihm oder ihr Respekt, Achtung und Wertschätzung entgegenbringe.
Respekt: Vor der Person, vor dem, was sie erreicht hat, und vor ihrer Bereitschaft, ein Gespräch mit mir zu führen. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, niemand erwartet, dass Sie sich vor der Person verbeugen oder gar niederknien. Eine Ausnahme könnte sein, wenn Sie einmal einer Königin oder einem König begegnen. In jedem Gespräch sollte klar zum Ausdruck kommen, dass nicht nur der Gegenstand der Unterhaltung, sondern auch Ihr Gegenüber, Ihr Gesprächspartner bedeutsam ist.
Lassen Sie mich Ihnen einige zwei Formulierungsbeispiele sowohl für respektvolle wie für einen respektlose Sätze geben, die täglich in vielen beruflichen Gesprächen verwendet werden.
Eine wenig respektvolle Formulierung
Respekt, respektvolle Formulierung»Wann sind Sie denn endlich fertig damit, ich brauche das Ergebnis spätestens heute Mittag auf meinem Schreibtisch, ist das klar?«
Sie glauben vielleicht, dass niemand so spricht und ich maßlos übertreibe? Ich darf Ihnen versichern, dass genau dieser Ton in vielen Unternehmen an der Tagesordnung ist. Traurigerweise auch in Unternehmen, die mit ihrer Wertschätzung und Mitarbeiterfreundlichkeit werben. Lassen Sie mich Ihnen versichern, dass ich mit diesem Formulierungsbeispiel nicht übertrieben habe.
So könnte eine respektvolle Gesprächsführung aussehen:
Eine respektvolle Formulierung
Respekt, respektvolle Formulierung»Ich finde es gut, dass Sie das Thema aufgenommen haben. Da steckt eine ganze Menge Arbeit drin. Sind Sie optimistisch, dass Sie das Ergebnis heute im Laufe des Tages erhalten? Ich würde es gerne noch mit Ihnen besprechen. Vielen Dank für Ihr Engagement.«
Besinnen wir uns wieder auf die bewährten Tugenden. Auf das, was uns einst ausgemacht, ja auch ausgezeichnet hat, und für das schon der Schriftsteller Karl May bekannt war, der viele Jahre die Werte der Deutschen repräsentiert hat (vgl. Kapitel 30).
Tipp 3: Trennen Sie die Sach- von der Beziehungsebene
Sachebene»Den kann ich nicht leiden.« Bitte nicht (laut) sagen. Wenn Sie ein Profi sind, ist die BeziehungsebeneBeziehungsebene für Sie zwar wichtig, Sie sollte sie jedoch niemals negativ beeinflussen oder sich von ihr negativ beeinflussen lassen. Sie können diese Ebenen auseinanderhalten, davon gehe ich aus, denn es geht um die (gemeinsame) Sache. Es gilt, einen Weg zu finden, ihn zu erarbeiten, zu entwickeln und miteinander zu gehen. Nicht selten ergeben sich aus dem Projekt Berührungspunkte und Verbindungen. Manchmal entstehen Freundschaften zu Menschen, die wir zuvor abgelehnt oder wenig beachtet haben. Interessanterweise sind dies nicht selten Verbindungen, die ein ganzes Leben halten.
Im Leben ist es nicht selten so, dass man in manchen Bereichen sehr gut ist und in anderen weniger. Wir sind alle Menschen, Individuen, die Unterschiedlichstes auf ihrer persönlichen »Festplatte« gespeichert haben. Manche mögen uns und manche eben nicht. Es gibt Menschen, die finden uns sympathisch, humorvoll, gutaussehend, charmant, begabt und manche würden genau das Gegenteil behaupten. Es liegt im Auge des Betrachters, in der Einstellung, der Ausrichtung und des Typus. Es kann nicht jeder jeden mögen. Aber eine erfolgreiche gemeinsame Zusammenarbeit kann diese (Vor-)Urteile meist revidieren. Das Zauberwort, das am Anfang eines jeden Miteinanders steht, lautet Akzeptanz. Geben Sie jedem Menschen, gleich ob Kollegin oder Kollege, die Chance, Ihren Eindruck zu korrigieren. Oder im schlimmsten Fall zu bestätigen. Trennen Sie Arbeit und Persönliches. Sie erleichtern sich damit Ihr (Arbeits-)Leben. Wenn es Ihnen gelingt, die Sache von der Beziehung zu trennen, dann sind Sie ein echter Profi, Sie ärgern sich weniger und es geht Ihnen sicherlich viel besser damit.
Tipp 4: Kommen Sie auf den Punkt
Es gibt Menschen, die können Ihnen einen Strauß an bunten Argumenten liefern. Leider dauert es oftmals ewig, bis sie auf den Punkt kommen. Lassen Sie die blumige Verpackung einfach weg und versuchen Sie sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein ehemaliger Kollege aus der Wohnungswirtschaft erzählte fast jedes Mal, wenn man ihn nach der Uhrzeit fragte, etwas über die Entstehung der Zeit. Irgendwann mochte ihn niemand mehr nach der Uhrzeit fragen. Das ging sogar so weit, dass fast niemand mehr mit Fragen auf den Kollegen zuging. Die Befürchtung, er könne sie wieder in Grund und Boden reden, war einfach zu groß. Die ältere Generation von Ihnen erinnert sich in diesem Zusammenhang sicherlich noch an den Slogan, der vor vielen Jahren an den öffentlichen Telefonzellen stand: »Fasse Dich kurz.«
Was glauben Sie, warum Meetings oftmals ohne feste Beschlüsse enden? Einer der Hauptgründe ist zweifellos die Tatsache, dass nicht viele Leiter, Redner und Teilnehmer auf den Punkt kommen, diesen ganz klar ansprechen und dann auch nur hierfür einen Beschluss herbeiführen. Meine ehemaligen Kolleginnen aus der Wohnungswirtschaft wissen, was ich meine (vgl. auch Kapitel 11).
Warum manche Menschen nicht auf den Punkt kommen
Als Trainer für effektive und erfolgreiche Meetings möchte ich Ihnen die fünf wichtigsten Gründe nennen, warum Menschen nicht immer auf den Punkt kommen:
Mangelnde Klarheit: Oftmals haben die Menschen selbst nicht wirklich verstanden, was sie sagen möchten.
Dies führt dazu, dass sie um den heißen Brei reden und umständlich formulieren. Dabei kann es auch vorkommen, dass sie ihre Gedanken nicht vollständig sortiert haben und einiges durcheinanderbringen. Das macht es erheblich schwieriger, auf den Punkt zu kommen.
Angst vor Konflikten: KonfliktAngst, Angst vor KonfliktenIn manchen Fällen vermeiden Menschen es, direkt auf den Punkt zu kommen, weil sie befürchten, dadurch Konflikte auszulösen. Sie wählen lieber umschreibende, beschönigende, oftmals völlig wertlose, leere Worte oder weichen dem eigentlichen Thema aus, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Das Ergebnis: Wir vertagen uns.
Rücksicht auf andere: RücksichtnahmeEinige Menschen möchten andere nicht verletzen oder verärgern und wählen daher ihre Worte sorgfältig aus, um sicherzustellen, dass sie ihre Absichten klar und verständlich ausdrücken. Dies führt jedoch nicht selten dazu, dass sie nicht direkt auf den Punkt kommen.
Eigene Unerfahrenheit: UnerfahrenheitInsbesondere bei jüngeren Menschen kann es vorkommen, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken und Gefühle klar zusammenzufassen und zu kommunizieren. Ihnen fehlt oftmals die Erfahrung im Umgang mit Konversationen und sie brauchen mehr Zeit, um sich auszudrücken.
Stress: StressIn stressigen Situationen, zum Beispiel in beruflichen Meetings oder in persönlichen Konflikten, können Menschen unter Druck geraten und dadurch unklar oder umständlich kommunizieren. Sie haben möglicherweise Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder ihre Gedanken geordnet zu präsentieren, was es ihnen manchmal unmöglich macht, auf den Punkt zu kommen.
Dies sind nur einige von ganz vielen Gründen, warum sich manche Leute einfach nicht kurz fassen und auf den Punkt kommen. Sollten Sie zu dieser Gruppe gehören, darf ich Sie beruhigen, denn die »punktuelle« Kommunikation kann man erlernen und sie optimieren.
Tipp 5: Stellen Sie sicher, dass Sie verstanden wurden
VerständlichkeitWas für Sie klar und logisch ist, kann für Ihren Gesprächspartner unverständlich und verschwommen sein. Setzen Sie Ihr Verständnis einer Sache nicht als Basis oder als das einzig Wahre voraus. In dem ergreifenden Film »Philadelphia« mit Tom Hanks sprach sein Anwalt, gespielt von Denzel Washington, einen ganz besonderen Satz. Über diesen Satz mussten viele Zuschauer sicherlich im ersten Moment schmunzeln. Dahinter steckte jedoch die deutliche Bitte, klar und verständlich zu formulieren: »Erklären Sie es mir so, als wäre ich zwei Jahre alt.« Nehmen Sie diesen Tipp bitte nicht allzu wörtlich. Mir ist klar, dass Ihre Gesprächspartner im Business nicht in dieser Altersgruppe zu finden sind. Jedoch sollten Sie diese Empfehlung in Ihre Vorbereitung und dem anschließenden Business-Gespräch beherzigen. In der gesprochenen Kommunikation sollte nie etwas selbstverständlich sein und Sie sollten nie etwas voraussetzen. Suchen Sie eine gemeinsame Basis und schaffen Sie ein Fundament, auf dem Sie und Ihr Gegenüber aufbauen können. Das ist mit Mehrarbeit verbunden. Jedoch zahlt sich diese am Ende aus, da Sie gemeinsam einen für beide Seiten verständlichen, akzeptablen und nicht selten sehr erfolgreichen Weg gefunden haben.
Tipp 6: »Haben Sie ’ne Minute?«
Tür-und-Angel-Gespräch»Ach Müller, gut dass ich Sie gerade treffe. Hören Sie, wir müssen noch über die Verkaufsstrategie sprechen. Haben Sie gerade ’ne Minute?« Kein Gespräch, in dem man Sie um eine Minute Ihrer Aufmerksamkeit bittet, dauert wirklich 60 Sekunden. Man soll zwar niemals nie sagen, aber sicherlich stimmen Sie mir zu. Oftmals möchte die Person, die Sie gerade in Ihrer Pause, vor einem wichtigen Termin oder auf dem Heimweg »überfällt«, ihr Thema, das sie möglicherweise seit Stunden oder Tagen vor sich herschiebt, loswerden. Auf die Schnelle. Ganz spontan. Dauert auch nur eine Minute (mindestens).
Ich darf Ihnen versichern und sicherlich sehen Sie das ebenso: Nichts von Bedeutung dauert nur eine Minute und schon gar nicht Anweisungen, Ausarbeitungen, Vorbereitungen oder ähnliche Anforderungen an Sie, Ihre Expertise und die Qualität Ihrer Arbeit. Also fragen Sie das nächste Mal nach einem realistischen Zeitfenster für das Gespräch und lehnen Sie ein »Tür und Angel«-Gespräch ab. Das ist unhöflich, respektlos und dominant, da Sie damit auch über die Zeit der Kollegin oder des Kollegen verfügen.
Tipp 7: Führen Sie Ihre Gespräch grundsätzlich auf Augenhöhe
Im BewerbungsprozessBewerbungsprozess spricht man gerne von einem Vorstellungsgespräch, einem Bewerbungsgespräch oder, aus dem Amerikanischen übernommen, von einem JobinterviewJobinterview.
Das Jahresgespräch in Unternehmen wird gerne als Mitarbeitergespräch deklariert. Ich halte dies strenggenommen für ungenau oder falsch. Warum? Weil in einem Jahresgespräch die Kommunikation auf AugenhöheAugenhöheKommunikationsbegriff, Kommunikation auf Augenhöhe oft verlorengeht. Das gilt auch für das Vorstellungsgespräch, in dem sich der Bewerber dem Unternehmen präsentiert. Ich finde das sehr einseitig, denn was ist mit der Vorstellung des Unternehmens, der Arbeitsinhalte und der Position? Oder nehmen wir ein Bewerbungsgespräch. Sie bewerben sich in diesem Gespräch auf Basis Ihrer schriftlichen Bewerbungsunterlagen noch einmal persönlich. So kann Ihr Gegenüber sehen, ob Ihre Persönlichkeit zum Unternehmen passt und die Aussagen in Ihrem Anschreiben, dem Lebenslauf und möglichen anderen Unterlagen stimmen. Wann bewirbt sich eigentlich das Unternehmen bei Ihnen und vor allem, wie?
Auch das aus den USA übernommene »Jobinterview« ist eher einseitig. Denn nimmt man diese Bezeichnung wörtlich, dann bedeutet es, dass eine Person der anderen Fragen stellt, auf die sie dann reagiert und diese im besten Fall beantwortet. Auch hier stellt sich die Frage: Kann ich meinen Gesprächspartner auch interviewen? Ganz ehrlich: eher semioptimal, denn dafür ist keine oder im besten Fall nur sehr wenig Zeit vorgesehen.
Das Mitarbeitergespräch, das in der Regel mindestens einmal im Jahr stattfinden sollte – ich empfehle, es öfter zu führen –, trägt lediglich die Bezeichnung »Mitarbeiter« nicht aber die andere Seite, also die Führungskraft oder den Team-, Produktions- oder Werksleiter im Wort. Denn bei solchen Gesprächen ist es doch eher Tradition, dass mein Arbeitgeber bzw. dessen Vertreter etwas von mir erfahren möchten. Zwischenfragen sind zwar erlaubt, werden aber meist aus Angst oder Unsicherheit des Mitarbeiters weggelassen oder, wenn überhaupt, erst am Ende des Gesprächs gestellt. Ich möchte durch meine Frage ja nicht die Harmonie stören und Gefahr laufen, eine schlechte Bewertung zu bekommen oder als schlechter, aufdringlicher, unangenehmer, vielleicht sogar rebellischer Mitarbeiter auffallen. Ich nenne diese Art der Konversation »einseitige Kommunikation«. Ein gutes, erfolgreiches Gespräch sollte aber doch zweiseitig geführt werden, also von beiden Seiten im Dialog.
Das Zauberwort lautet »persönliches Gespräch«. persönliches GesprächDenn nur in einer solchen Kommunikation begegnen sich beide Seiten auf einer Ebene, eben auf AugenhöheAugenhöhe. Der Unternehmensvertreter ist nicht bessergestellt, weil er einen Job oder eine Bewertung zu vergeben hat. Der Bewerber hat keine schlechtere Position im Gespräch, weil er diesen Job gerne möchte und sich deshalb beworben hat. Der Vorgesetzte hat keine Vorteile, weil er Vorgesetzter ist, und der Bewerber keine Nachteile, weil er ein Bewerber ist.
Die beiden Parteien begegnen sich und sprechen auf Augenhöhe. So und nur so kommt ein guter Austausch zustande, der einen echten Mehrwert für beide Seiten bietet. Ich habe Unternehmen erlebt, die arbeiten mit vorgefertigten Fragebögen und Gesprächsleitfäden, die Jahr für Jahr eingesetzt, jedoch niemals aktualisiert werden. Ich selbst habe einmal für ein solches Unternehmen gearbeitet. Hier wurden Noten vergeben von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend). Ich frage Sie, ist das die Art, wie wir Gespräche führen wollen, indem wir Noten vergeben und Checklisten abhaken?
Wenn dies in Ihrem Unternehmen der Fall ist, dann empfehle ich, die Zeit einzusparen und solche Mitarbeitergespräche abzuschaffen. Nutzen Sie die verlorene Zeit lieber, um sich wichtigeren Themen zu widmen. Zum Beispiel neue Mitarbeiter zu finden, weil die alten aufgrund des schlechten Arbeitsklimas und der desinteressierten Führungskräfte längst gegangen sind.
Ausnahmen bestätigen diese Regel, sind jedoch nur sehr selten und somit nicht erwähnenswert. An der Vorbereitung und der Gesprächsführung, an dem »gemeinsam«, erkennt man eine gute Führungskraft. Begegnen Sie Ihrem Gegenüber also auf Augenhöhe, dann funktioniert’s auch mit dem guten, sinnvollen, verwertbaren und nachhaltigen Gespräch. Besser noch: Es hinterlässt einen bleibenden positiven Eindruck bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dies empfehle ich seit Jahren meinen Klienten und Seminarteilnehmern, und es gilt nicht nur bei der beruflichen Neuorientierung und im Mitarbeiter-Jahresgespräch, sondern für alle Formen der Unterhaltung, des Austauschs und der Informationsübermittlung. Probieren Sie es gern einmal aus, falls Sie es nicht schon vorbildlich umsetzen.
Tipp 8: Die Ausstrahlung – Zeigen Sie Freude an der Arbeit
»Macht Ihnen Ihre Arbeit Spaß? Ja. Dann erzählen Sie es Ihrem Gesicht.«
Ausstrahlung