Klassiker der Erotik 36: Der lüsterne Kommissar - Richard Werther - E-Book

Klassiker der Erotik 36: Der lüsterne Kommissar E-Book

Richard Werther

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Beschreibung

Er ist wahrlich keine Zierde seines Standes - dieser Kommissar von Rhems, der bei der Wiener Polizei als Detektiv arbeitet. Der ehemalige Offizier hat so seine eigene Methode, mit der er seine Fälle löst. Besonders wichtig ist es dabei für ihn, dass er selbst nicht zu kurz kommt. Deshalb sucht er sich auch vornehmlich solche Fälle aus, bei denen er es mit schönen und interessanten Frauen zu tun hat. Die größten Verbrecherinnen können noch damit rechnen, dass er beide Augen zudrückt und sie laufen lässt — wenn sie sich entsprechend revanchieren. Und was das bei ihm heißt, gibt er ihnen ganz unverblümt zu verstehen: Liebe.

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RICHARD WERTHER

DER LÜSTERNE KOMMISSAR

Inhalt

Vorwort

Rückschau auf ein Leben voll unbeschreiblicher Wonnen

Ich rette die Gräfin vor der Vergewaltigung durch die Banditen

Meine erste »Meisterleistung« als Detektiv

Der malayische Kris

Die Flagellantin

Das schwarze Seidentrikot

Die Kollegin aus London

Die verfolgte Unschuld

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Vorwort

Ein altes Sprichwort sagt: Das größte Glück der Erde, liegt auf dem Rücken der Pferde!

Für meinen Onkel, der im Übrigen ein ausgezeichneter Kriminalist war, lag dieses höchste Glück der Erde aber ganz bestimmt zwischen den wollüstigen, aufreizend schönen Schenkeln der Frauen!

Da er sich jedoch nie für eine einzige Frau hatte entscheiden können, und bei jeder neuen Eroberung auf eine neue Art Wollust suchte und empfand, war er ein eingefleischter Junggeselle geblieben.

Wenn ich mir gegenüber ganz ehrlich sein will, so muss ich gestehen, dass ich ihm in dieser Beziehung — jedenfalls was die Frauen anbelangt, sehr ähnlich bin.

Immer wenn ich eine Frau kennen lerne, habe ich das Gefühl, zwischen ihren Schenkeln Freuden zu genießen, die die eben erst genossenen bei weitem übertreffen. Ich bilde mir ein, auf einem durch nichts mehr zu überbietenden Gipfel der Lust angelangt zu sein — bis ich dann wieder eine neue Eroberung mache und feststelle, dass es mit jedem neuen Partner wieder ein neues, auf seine besondere Art faszinierendes Spiel ist.

Mein Onkel ist vor ein paar Tagen gestorben. Für ihn hat all diese Lust nun ein Ende, doch ich bin fest davon überzeugt, dass er dieses Leben so lange in vollen Zügen genossen hat, solange ihm sein stets freudiger Mitkämpfer eisern zur Seite gestanden hatte. Ich glaube, es waren ihr Leben lang zwei wackere Kämpfer!

Ist es da verwunderlich, wenn ich mich als erstes über ein dickes Bündel handgeschriebener Blätter hermache, auf denen mein Onkel seine Lebens- und Liebeserinnerungen niedergeschrieben hat?

Allein der Gedanke an diese Liebesorgien macht mich unruhig und lässt meine Nerven bis zu einem sehr sensiblen Punkt unterhalb meines Bauchnabels erzittern. Schließlich und endlich werden es ja sicherlich nicht so ganz alltägliche Beichten sein, die ich da zu lesen bekommen werde.

Um mich ein wenig zu beruhigen — und auch um dem Ganzen dem ihm zustehenden würdigen Rahmen zu geben — werde ich mir jetzt aus dem wohl sortierten Weinkeller meines Onkels eine seiner besten Flaschen holen (er hätte das sicherlich auch getan) und werde dann bei dem Genuss dieses edlen Tropfens im Geist miterleben, mitschwelgen, mitfühlen, wie er eine Frau nach der anderen eroberte, wie er ihren herrlichen Leib streichelt, ihre Schenkel öffnet, wie er seine Lanze ansetzt, um sie dann ganz in den Tempel der Wollust zu versenken. Ich werde sie im Geiste in höchster Ekstase stöhnen und brünstige Schreie ausstoßen hören, wenn sie sich endlich dann ganz verströmen!

Ach, was wird das für ein ganz neuer Reiz für mich — ich werde zum geistigen Voyeur!

Die Blätter ziehen mich magisch an, ich kann es nicht mehr erwarten, an dem Leben und Lieben meines so bewunderten Onkels teilzunehmen.

Brutal werde ich aus meinen Gedanken gerissen — es läutet. Etwas unwillig über diese Störung öffne ich. Eine zarte Mädchengestalt fällt mir jauchzend um den Hals und drückt ihre warmen Lippen auf die meinen.

»Oh, Jeannette, Liebling, du bist es! Und ich war so ungehalten, als es läutete. Doch wie schön, dass du gerade jetzt kommst. Komm schnell herein und mach die Tür zu!«

Jeannette ist die Tochter des französischen Botschafters hier. Sie ist eine typische Französin, grazil, mit einem wie von einem Bildhauer gemeißelten Körper, großen dunklen Augen, in denen die ganze Glut ihrer Leidenschaft sich widerspiegelt. Lange, tiefschwarz glänzende Haare umrahmen ein ungemein rassiges Gesicht.

Mein Onkel hatte sie noch gekannt, und mehr als einmal habe ich an seinen wohlwollenden, ja, ich möchte beinahe sagen, begehrlichen Blicken gesehen, dass ihm — wenn sein Priap nur nicht schon zu alt und zu lahm gewesen wäre — ein solch appetitlicher kleiner Käfer auch noch ganz gut geschmeckt hätte!

Aber dieser süße kleine Fratz, dem die Lebenslust so aus den Augen strahlt, gehört mir, und im Augenblick habe ich — ganz im Gegensatz zu meinen sonstigen Gepflogenheiten — noch gar nicht die Absicht, mein Besitzrecht an einen Nachfolger abzutreten. Ja, allein der Gedanke daran, dass ein anderer diesen herrlichen Körper mit seinen Händen berühren könnte, macht mich schon rasend!

Stürmisch reiße ich sie in meine Arme — um mir zu beweisen, um es körperlich zu fühlen, dass sie ganz allein mir gehört — und küsse sie auf ihren wollüstigen Mund, auf die schelmischen Augen, auf die niedlichen kleinen Ohrläppchen.

Doch oh weh, als ich diesen jungen, herrlichen Körper so fest an mich drücke und ihre harten Schenkel sich an meine schmiegen, fühle ich, wie mein munterer Kampfgenosse energisch in seinem Quartier rebelliert. Er ist offensichtlich der Meinung, dass auch er ein gutes Recht darauf hat, dem Gast seine Referenz zu erweisen.

Jeannette sieht mich spitzbübisch an und meint:

»Soll ich diesen Störenfried gleich begrüßen, oder wollen wir ihn noch ein wenig zappeln lassen?«

»Ich bin der Ansicht, wir lassen ihn vorerst einmal ruhig noch ein wenig eingesperrt. Er soll sich einmal daran gewöhnen, dass er nicht immer so vorlaut sein darf, sondern ganz schön abzuwarten hat, bis wir ihn uns herausholen!«

»Ganz meine Ansicht«, meint sie. »Er soll nur noch ein bisschen schwitzen, dieser Draufgänger. Wunderst du dich eigentlich nicht, dass ich hier so unangemeldet hereinschneie? Weißt du, ich habe mir gedacht, dass du vielleicht den Nachlass deines Onkels ordnest und dass ich dir dabei etwas helfen kann. Es gibt doch sicherlich eine Menge aufzuräumen.«

»Nun ja, das sicherlich auch. Ich wollte mir zwar gerade ein gutes Glas Wein einschenken und mich dann mit allem Genuss der Lektüre seiner Erinnerungen hingeben. Das Aufräumen hat ja noch etwas Zeit, findest du nicht auch?«

»In diesem Fall bestimmt! — Macht es dir etwas aus, wenn ich bei dir bleibe und auch ich an den Erinnerungen dieses doch so charmant gewesenen Mannes meine Freude haben möchte? Ich könnte mir vorstellen, dass er selbst nichts dagegen gehabt hätte.«

Dabei blinzelte sie mich schelmisch an. Sie weiß es ganz genau, diese kleine raffinierte Person, welche Schwäche mein Onkel für sie gehabt hatte.

»Wie sollte dann ich etwas dagegen haben, wenn du glaubst, dass Onkel dich liebend gern dabei gehabt hätte? Ich möchte aber an unser gemeinsames Lesen doch eine Bedingung knüpfen.«

»Und die wäre?«

»Hmmm — also pass einmal auf. Du weißt ja selbst, dass mein Onkel ein außerordentlich großer Frauenfreund — und ich bin davon überzeugt, auch ein ebenso großer Liebeskünstler — war. Sein Repertoire in der Verführungskunst schöner Frauen war bestimmt recht groß. Es könnte also ganz gut sein, dass er uns beiden ganz schön einheizt und eine gehörige Lektion erteilt. Meine Bedingung also: Was wir hier neu hinzulernen — wird auf der Stelle nachgemacht und ausprobiert!«

»Ach, du alter Erpresser, du infamer Halunke, du — na gut — ich bin einverstanden! Also los, frisch ans Werk, fangen wir gleich an!

Doch nein — warte. Da ich ja nicht weiß, was mich heute noch alles an Strapazen erwartet, mache ich dir den Vorschlag, dass wir uns hier gemütlich in den großen Sessel setzen und uns vorsorglich zuerst einmal mit dem guten alten Tropfen stärken. Das wird uns ein wenig ins Blut gehen und uns in die richtige Stimmung versetzen. Ich finde, sicher ist sicher!«

Damit drückte sie mich in den großen, tiefen Ohrbacksessel, setzte sich auf meinen Schoß und reichte mir das Glas.

Das hätte sie besser nicht tun sollen — ich meine das auf den Schoß setzen —, sondern sich in den zweiten Sessel gesetzt!

Wie ein Lavastrom schießt augenblicklich das Blut durch meine Adern, und in meiner Hose geht ein wahrer Freudentanz los!

Natürlich merkt sie sofort, was da unten los ist und drückt sich nur noch fester an mich, dieses geile kleine Luder. Ich habe beinahe den Eindruck, dass es ihr im Augenblick gar nicht mehr so sehr darum zu tun ist, gleich mit dem Lesen zu beginnen, sondern dass sie vielmehr der löblichen Meinung ist, dass unsere bisherigen Kenntnisse in der Liebe ja auch nicht so ganz ohne sind.

»Aber, aber, meine Liebe«, sage ich ganz scheinheilig und tue so, als ob ich überhaupt nichts merke, »so können wir doch nicht in Ruhe lesen.«

Ich hebe sie sanft in die Höhe, fasse unter ihren sowieso ganz kurzen Rock und ziehe ihr das Höschen herunter.

Dann befreie ich meinen rebellischen Priap, der sofort gebieterisch sein Haupt reckt. Senkrecht schnellt er in die Höhe und steht nun eisern da. Jetzt will er endlich seine Begrüßung haben!

Jeannette lacht und gibt ihm einen kleinen Klaps. Dann hat sie mit dem armen Wicht, der schon einen ganz roten Kopf hat, aber doch Erbarmen und gibt ihm einen zarten Begrüßungskuss auf sein glühendes Haupt. Wie zufällig streift dabei ihre Zungenspitze so ganz leicht über den Spalt hinweg, und ihre zarten Hände streicheln den Schaft und das ganz pralle Gehänge.

Mein Blut kocht, aber ich will ihr noch ein wenig Theater vorspielen, auch sie soll noch ein wenig zappeln, bis sie ihren Willen bekommt.

»Meine Liebe, du dürftest doch allmählich wissen, dass man einen solchen Burschen nicht ungestraft küssen darf. Oder solltest du etwa irgendwelche hintergründigen Absichten haben?«

»Und wenn ich welche hätte? Wären dir denn diese Absichten gar so unangenehm?«

»Nein — eigentlich nicht!«

»Nun, dann errate doch einmal meine hintergründigen Absichten?«

Da kann ich mich nicht mehr beherrschen, hebe sie hoch und setze sie über ihren feurigen Verehrer, der freudig tief in sie eindringt!

Ach, was hat dieses Mädchen doch für ein herrliches Tal der Wonnen. So eng und jungfräulich wie am ersten Tag. Mit der angeborenen Raffinesse einer liebenden Frau versteht sie es immer wieder, die Lust und Begierde zu wecken und zu steigern, um uns dann auf den Gipfel der Wollust und gleichzeitigen Erfüllung zu führen.

Bin ich bei ihr am Ziel aller Wünsche angelangt?

Ganz ruhig sitzt sie auf mir und lässt mein Schwert in der Scheide stecken. Und während ihr warmer, junger Mund sich auf den meinen presst und ihre kleine spitze Zunge sich durch meine Zähne schiebt, um meinen Gaumen leicht zu kitzeln, beginnt in ihrer heißen Grotte langsam ein aufregendes Muskelspiel.

Sanft umschließt sie den stahlharten Stab und lässt ihn dann wieder los. Fest — los, fest — los, in kurzen Intervallen, es ist zum wahnsinnig werden. Ein Mund, der saugt und küsst, ein kleines enges Löchlein, das ein herrlich verwegenes Spiel mit einem gefährlichen Gegner beginnt.

Oh, dieses aufreizende Spiel, das keine mit einer solchen Meisterschaft bisher beherrschte wie meine Jeannette!

Mein Schweif wird dicker und dicker, auch er kann es kaum noch ertragen, ihr nicht jetzt gleich schon seinen ganzen Lebenssaft entgegenzuspritzen.

Ich packe sie bei ihren kleinen festen Brüsten, küsse sie auf die kleinen Warzen, die vor Freude steil und spitz abstehen.

Beiße in die kleinen herrlichen Halbkugeln, in die Armhöhle, in die Schulter, in den schlanken weißen Hals, überall vergrabe ich in wilder Gier und Lust meine Zähne, ich zittere vor Verlangen — am liebsten würde ich ihr die Kleider vom Leib reißen, um sie ganz, ganz ohne jede, diese Herrlichkeiten verdeckende Hülle, genießen zu können.

Mein Fieber greift auch auf Jeannette über. Sie stößt kleine Lustschreie aus, ihre Finger krallen sich bei mir fest, ihre Schenkel umschließen die meinen noch fester.

Als ob sie einen feurigen Hengst unter sich habe, beginnt sie erst im Trab, doch dann immer mehr in einen Galopp übergehend, einen wilden Liebesritt!

»Ach, du kleine, du herrliche Bestie, dir will ich es zeigen, du sollst eine Ouvertüre bekommen, dass dir Hören und Sehen vergeht!

Um Gnade wirst du betteln, so will ich ihn dir hineinstoßen! Ja, stoßen — es soll dir ruhig wehtun — du liebst es ja so — ach, du —!

Wir fallen von unserem Sessel herunter und wälzen uns in irrer Lust über den Teppich. Eisern halte ich sie umklammert, damit mein wild zustoßender Speer nicht aus seinem Gefängnis gleitet. Hart stößt sie dagegen und bleibt mir nichts schuldig, bis wir gleichzeitig auf den Höhepunkt kommen und mit einem brünstigen Schrei ermattet aufeinander liegen bleiben.

Wie ich sie da so pudelnackt stehen sehe, würde ich am liebsten gleich wieder über sie herfallen, aber wir wollten ja doch in den Erinnerungen lesen — und so beherrsche ich mich.

Außerdem haben wir ja noch eine lange, sehr lange Nacht vor uns, ja sogar vielleicht Tage und Nächte, denn wer weiß, wie lange wir lesen?

»Komm her, mein Schatz, wir wollen uns nicht gleich am Anfang so verausgaben, dass wir nachher vielleicht unfähig sind, die Eskapaden meines Onkels nachzuexerzieren! Trinken wir zur Stärkung ein Glaserl Wein — und fangen wir dann mit der Lektüre an!«

Jeannette war nicht nur ein schönes, sondern auch ein sehr kluges Mädchen — sie setzte sich nämlich jetzt in den zweiten Sessel!

Ich begann vorzulesen.

Rückschau auf ein Lebenvollunbeschreiblicher Wonnen

Ich bin ein alter Mann geworden, hinter dem die Ängste und Nöte dieser Welt, vor allem aber leider auch die Wonnen des Mannseins, liegen.

Die Frau, die ich am längsten und innigsten liebte, liegt im Grab. Zurück blieb die Erinnerung an die herrliche Gemeinsamkeit, an die wilden Nächte, die unsagbaren Wonnen, die sie mir mit ihrer Liebe, mit ihrem herrlichen Leib täglich schenkte.

Ihr sei diese Flasche gewidmet, sie soll neben mir sitzen, und wir wollen gemeinsam mein Leben und mein Lieben nochmals vorbeiziehen lassen.

Die Bilder der Lust umgaukeln mich und fachen die Feuer, die ich schon längst erloschen glaubte, wieder an.

Doch was soll es? Ich bin nun einmal ein alter Mann, daran dürfte sich leider auch nichts mehr ändern! Einst habe ich die Frauen geliebt, heute bin ich Philosoph genug, mich in das Unabänderliche zu fügen.

Man soll sich nicht selbst belügen und in Hoffnungen wiegen, aus denen es dann nur ein unsanftes und beschämendes Erwachen gibt.

Ach, du lieber Gott, wenn ich noch der gleiche wäre wie früher — jung, feurig und draufgängerisch — ich würde sofort noch einmal von vorn anfangen, würde zu allem, was war, wieder ein freudiges »Ja« sagen!

Ist es die Spätlese? Sind es die Erinnerungen an die genossene Lust, dass es in meinem Herzen warm wird, dass sich alles Blut in meinen Adern, ja selbst bis zu meinem tapferen Mitkämpfer bei all diesen Wonnen drängt?

Ich will mich nicht besser machen als ich bin. Nicht nur die Erinnerung an die eine bringt mein Blut in solche Wallung. Ach nein, es drängt sich noch so mancher blonde, braune und schwarze Lockenkopf an mich heran.

All die roten, heißen Lippen, die ich geküsst, bieten sich mir wieder dar — ich werde also auch von ihren Küssen, ihren herrlichen Körpern, und all den stürmischen Nächten und Tagen (die Zeit spielte bei der Liebe nie eine Rolle) erzählen! Oh, wie waren sie alle, alle so unbeschreiblich süß!

Wie habe ich doch mein Leben genossen! Mir ist kein Nektartropfen daneben gegangen.

Oft habe ich mir mit Gewalt das genommen, was mir sonst nie gewährt worden wäre, es hat mir darum aber um kein bisschen schlechter geschmeckt. Im Gegenteil — eher besser!

Der Kampf um das Weib, um seine Gunst — oder vielleicht auch nur um die Tatsache, über ihren Widerstand zu siegen, sie zu zwingen, ihre herrlichen Schenkel zu öffnen, um mich aufzunehmen, reizten mich mein Leben lang und ließen mich größere Wonnen genießen als bei den Frauen, die sich mir freiwillig gaben.

Wir wollen doch ehrlich sein, ob Gelehrter, Offizier, Künstler oder gar Verbrecher — oder ein Polizist wie ich einer bin —, wenn uns ein Weib seine Schenkel öffnet oder öffnen muss, dann pfeifen wir auf alles, vergessen alles, dann sind wir nur noch besessen von der fleischlichen Lust!

Die Welt hat ja nichts Schöneres als das Weib!

Ich rette die Gräfinvor der Vergewaltigung durchdie Banditen

Ich muss vorausschicken, dass ich nicht immer Kriminalist war, sondern vorher Offizier bei einem Infanterieregiment in Kronstadt an der rumänischen Grenze.

Kronstadt ist bekanntlich eine der schönsten Garnisonen der österreichischen Armee. Hier gibt es reiche und vornehme Familien, viele besonders schöne und anziehende Frauen und demzufolge Bälle und Gesellschaften — einfach alles, was sich ein junger, gutaussehender Offizier wünschen kann. Nicht vergessen möchte ich auch noch die ausgezeichnete Jagd — also Herz, was begehrst du noch mehr?

Mein Major hatte mich sehr gern, und auch beim Regimentskommando war ich gut angeschrieben, sodass ich die besten Aussichten auf eine schnelle Karriere hatte.

Einen Moment der Unüberlegtheit vernichtete eines Tages mit einem Schlag all diese Aussichten und Erwartungen und warf mich aus der vorgezeichneten Bahn.

Doch ich will der Reihe nach erzählen.

Im Großen und Ganzen hatten wir in unserem Regiment lauter brave Leute. Sie waren nicht gerade sehr intelligent, aber dafür willige und ergebene Soldaten, die an dem Offizier, der sie zu behandeln verstand, mit blinder Treue hingen. Selten kam es vor, dass sich einmal einer gegen diese Disziplin verging.

Doch die beste Disziplin geht flöten, wenn zu der braven Herde plötzlich ein räudiges Schaf kommt.

Nagru hieß der Kerl, halb ein Zigeuner, halb ein Wallach, der sich drei Jahre lang dem Einrücken zu entziehen verstanden hatte. Endlich gelang es den Gendarmen, den wilden Gesellen in total betrunkenem Zustand einzufangen und beim Regiment einzuliefern.

Man kann sich die Freude des mit einem solchen Rekruten beglückten Hauptmanns vorstellen. So ein Kerl kann ein ganzes Regiment außer Rand und Band bringen.

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie der dicke, sonst so gemütliche Pachinger fluchte, als ihm der Regimentsadjutant den Entschluss des Oberst mitteilte, ihn mit diesem Musterexemplar von einem Rekruten zu beglücken.

Es stellte sich dann auch bald heraus, dass die Wut des armen Pachinger nur zu begründet war.

Er versuchte es mit Milde und Nachsicht, den Nagru zur Vernunft zu bringen. Er redete ihm gut zu und hielt ihm vor Augen, dass es in seiner Lage doch das Beste wäre, sich in das Unabänderliche zu fügen und sich während der Zeit anständig aufzuführen. Doch als dies alles nichts half, sperrte er ihn schließlich ein, dass dem Kerl die Augen übergingen. Aber auch das half nichts, er änderte sich nicht und versuchte nur Unruhe zu stiften und die Kameraden aufzuhetzen.

Eines Tages war der Kerl dann plötzlich verschwunden. Er hatte tatsächlich drei gleichgesinnte Seelen gefunden, die sich ihm beim Ausreißen angeschlossen hatten. Mit dem aber noch nicht genug. Die Schufte nahmen ihre Gewehre mit, und durch einen kühnen Einbruch in das Kompaniemagazin versorgten sie sich mit der nötigen Munition.

Als der alte Feldwebel des Pachinger — der dafür ja verantwortlich war — den Diebstahl bemerkte, traf ihn beinahe der Schlag.

Aus Hermanstadt kamen vom Divisions- und Korpskommando die längsten Nasen, die sich auf dem üblichen Dienstweg bis zum armen Pachinger hinunter ins Ungeheuerliche verlängerten.

So habe ich den sonst ruhigen Pachinger noch nie erlebt, er tobte wie ein wild gewordener Stier — seine Flüche hallten durch die ganze Kaserne.

Das ganze Regiment wurde den Deserteuren nachgeschickt. Husaren und Gendarmen waren Tag und Nacht unterwegs — es war alles umsonst, die Kerle waren nicht einzufangen.

Hoch oben in den Klüften des Schuler und anderer Bergriesen führten sie ein höchst vergnügtes Räuberdasein und lachten über die vergeblichen Anstrengungen ihrer früheren Kameraden sich eins ins Fäustchen. Von ihrem herrlichen Höhensitz konnten sie das ganze vergebliche Manöver ja wunderbar beobachten.

Die vier Kerle führten ein wildes Leben. Sie überfielen einsame Bauernhöfe, um sich mit der nötigen Nahrung zu versorgen und raubten Touristen, wo sie ihrer nur habhaft werden konnten, bis auf das Hemd aus.

Wehe aber den Weibspersonen, die ihnen in die Hände fielen — sie wurden erbarmungslos und brutal vergewaltigt! Und zwar nicht nur von einem Kerl, nein, von allen vieren. Die Frauen, die dieses viehische Vergehen erdulden mussten, litten Zeit ihres Lebens an diesem Schock.

Kronstadt kam nicht mehr zur Ruhe. Die Frauen wagten sich nicht mehr auf die Straße. Die blanke Angst saß ihnen allen im Genick. Man verbarrikadierte nachts die Häuser und fühlte sich trotzdem nicht mehr sicher. Man fühlte sich in die Zeiten Rózsa Sandors — des berühmten ungarischen Räuberhauptmanns — versetzt.

Zu alle dem kam noch ein beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden hinzu, da fast alle Sommergäste ausblieben.

Es war ja auch verständlich, wer wollte denn schon seine Ferien in einem Land verbringen, wo man vor Überfällen, Schändungen oder vielleicht gar Totschlag nicht mehr sicher war?

Na, und die wenigen Sensationslüsternen, die so etwas vielleicht anziehen konnte, von denen konnte man nicht leben, die hatten meistens sowieso nichts, sie zählten hierbei nun wirklich nicht.

Es klingt vielleicht etwas unglaublich, aber ich habe schließlich ganz allein diesen Banditen den Garaus gemacht!

Ich will allerdings zugeben, dass ich hierbei mehr Glück als Verstand gehabt habe.

Eines Tages rückte zu unseren Husaren der junge Graf K. zur Waffenübung ein. An und für sich wäre daran ja nichts Besonderes gewesen, wenn er nicht seine blutjunge und ganz besonders schöne Frau mitgebracht hätte. Das junge Paar, das sich überhaupt nicht trennen wollte, verband diese Übungszeit mit so einer Art Nachhochzeitsreise.

Wie gesagt, die Gräfin war eine ausnehmend schöne junge Frau, die sicherlich noch keine neunzehn Jahre alt war. Sie war groß und schlank, hatte blonde Haare und feurig funkelnde, blaue Augen. Ihr Wesen war von einer natürlichen, bezaubernden Liebenswürdigkeit.

Es konnte nicht anders sein — die ganze Garnison war vom ersten Tag an bereits in sie verliebt.

Die ganze Weiblichkeit von Kronstadt aber, der sonst das Regiment bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit gezücktem Säbel nachlief, war plötzlich für die ganzen Mannsbilder gestorben.

Natürlich hatte es auch mir gleich dieses schöne Weib angetan. Ich hätte kein Mann sein müssen, wenn sich nicht auch mein Säbel aufrichtete, wenn ich ihr begegnete und mit Kennerblick mir diesen herrlichen Körper ohne die verdeckenden Hüllen vorstellte.

Mein Gott, was hätte ich dafür gegeben, wenn ich dieser Frau unter anderen Umständen begegnet wäre! Aber so — nein! Das ging beim besten Willen nicht!

So zog ich mich absichtlich zurück und zeigte ihr vielleicht als einziger nicht, dass es um mich kein bisschen anders stand, als um meine Kameraden, die ihr so offensichtlich den Hof machten.

Meine Standhaftigkeit wurde auf eine harte Probe gestellt, da das Schlafzimmer des Ehepaars im Hotel Bellevue genau neben meinem Zimmer lag. Zu allem Überfluss verband beide Zimmer auch noch eine Tür, die auf der anderen Seite nur durch einen Schrank halb verstellt war.

Ich habe zwar vorhin gesagt, dass ich zu stolz dazu war, wie meine Kameraden der Gräfin öffentlich den Hof zu machen, aber so stolz war ich nun wiederum auch nicht, dass ich nicht aus dem nahen Beieinanderwohnen versucht hätte, meinen Vorteil zu ziehen.

Man zeige mir den gesunden jungen Mann, der sich gleichgültig verhält, wenn er weiß, dass im Nebenzimmer, nur durch eine dünne Wand getrennt, ein blendend schönes Weib schläft!

Ich schäme mich jedenfalls nicht, offen zu bekennen, dass allein der Gedanke daran mir das Blut durch die Adern jagte und mir die verführerischsten Bilder vorgaukelte.

Welch prickelnder Reiz sich vorzustellen, wie sie sich entkleidet, wie mehr und mehr ihre herrliche Gestalt sichtbar wird, wie die jungen kleinen Brüste mit ihren stechenden Wärzchen hervorkommen, wie der schlanke Leib in seiner ganzen Schönheit völlig nackt dasteht, und wie herrlich muss erst der Venusberg mit seinem goldenen Lockengewirr aussehen!

Um wie viel schöner muss da erst noch das Tal der Wonne sein?

Ach, ich beneidete das Leintuch, das all diese Kostbarkeiten tragen durfte, das Badewasser, das diesen Leib umspülte und in jede Falte kriechen konnte, das Handtuch, das diesen Körper reiben durfte!

Doch Träume sind Schäume!

Wenn ich der Gräfin begegnete, grüßte ich höflich. Ich verschanzte mich hinter meiner Reserviertheit aus Angst, dass ich mich durch eine Geste, durch einen Blick verraten könnte.

Plötzlich wurde ich zum Moralprediger und fand, dass wir Männer uns nur lächerlich machen, wenn wir sinn- und charakterlos jedem hübschen Gesicht und Rock nachlaufen.

Doch was heißt hier sinn- und charakterlos? Und vor allem jedem hübschen Gesicht? Man konnte die Gräfin nun wirklich nicht in die allgemeine Masse einordnen und von «jedem» hübschen Gesicht sprechen.

Wenn eine Frau so überragend schön ist wie die Gräfin, dann kann man dem Mann, der ihr den Hof macht, nicht vorwerfen, dass sein Handeln sinn- und charakterlos ist.

Um ein schönes Weib werben, lange werben — ja! Aber glücklich sein, wenn einen in der Masse ein zufälliger Blick streift, oder wenn einem gar die Gnade zuteil wird, einen hinuntergefallenen Handschuh aufzuheben — nein!

Außerdem, was hilft denn das ganze Gerede? Die ganze Sache hatte ja nicht die geringste Aussicht auf Erfolg.

Die Gräfin war jung verheiratet und bis über die Ohren in ihren eigenen Mann verliebt. Ich hatte doch Augen im Kopf und konnte sehen, wie lästig ihr all diese Kurschneiderei war, wie sie die ganzen Mannsbilder am liebsten zum Teufel gejagt hätte, damit sie bei ihrem eigenen Mann ein gewisses Türchen hätte öffnen können, um sich den Wonnen hinzugeben, nach denen ihr junger Körper stündlich verlangte.

Doch warum urteile ich über meine Kameraden eigentlich so hart? Warum fühle ich mich so haushoch allen anderen überlegen?

Was tat ich im Grunde genommen denn anderes?

Nein, ich lief ihr nicht öffentlich nach, wie diese — ich tat es dafür in meinen Gedanken bei Tag und Nacht.

Ich zog sie aus! Ich umarmte, begehrte und küsste sie! Ach, warum bin ich nicht ehrlich?

Ich ging viel weiter, ich küsste nicht nur ihren Mund mit den sinnlich aufgeworfenen Lippen, ich küsste ihre kleinen festen Brüste, saugte an den noch so jungfräulichen Rosenknospen, knabberte vorsichtig mit meinen Zähnen daran, bis sie hart wie Stein wurden, ließ dann meine Lippen über den schlanken Leib immer weiter wandern, bis ich an den Venusberg mit den blonden Locken kam.

Meine Zunge bahnte sich durch die seidenen Haare den Weg zu dem kleinen Kitzler, der noch schlummernd dalag.