Kleine Seele du sollst gehorchen - Stefan Lamboury - E-Book

Kleine Seele du sollst gehorchen E-Book

Stefan Lamboury

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Beschreibung

Anna verliert bei einem Autounfall beide Eltern und wird in einem Heim untergebracht. Schnell merkt Anna, dass die Kinder alle still und leise sind. Sie scheinen total eingeschüchtert zu sein. Es dauert nicht lange, bis sie selbst das grausame Regime der Nonnen kennen lernt und feststellt, dass sie wie Sklaven gehalten werden. Ohne Rücksicht auf ihre körperliche oder seelische Gesundheit werden sie von den Nonnen als Versuchskaninchen für die Pharmaindustrie missbraucht. Bei jedem noch so kleinen Vergehen drohen drastische Strafen. Eines Tages fasst Anna einen folgenschweren Entschluss.

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Stefan Lamboury

Kleine Seele du sollst gehorchen

Inhaltsverzeichnis

Stefan Lamboury

Kleine Seele du sollst gehorchen

Novelle

Impressum

Der Autor:

Vorwort des Autors:

Kapitel 1

Neuzugang

Kapitel 2

Disziplinarmaßnahme

Kapitel 3

Morgenappell

Kapitel 4

Arbeitstiere

Kapitel 5

Beim Gottesdienst

Kapitel 6

Feldarbeit

Kapitel 7

Mittagessen

Kapitel 8

Die Kammer

Kapitel 9

Eingesperrt

Kapitel 10

Weihnachtsfest Teil 1

Kapitel 11

Eingesperrt

Kapitel 12

Das Weihnachtsfest

Teil 2

Kapitel 13

Beim Arzt

Kapitel 12

Nächtlicher Besuch

Kapitel 13

Beichte und Buße

Weitere Werke von Stefan Lamboury

Schattenwesen Kurzgeschichtensammlung

Wesen ohne Seelen, Kurzgeschichtensammlung

Impressum

Stefan Lamboury

Kleine Seele du sollst gehorchen

Novelle

Impressum

Stefan Lamboury Josefstr. 2 48683 Ahaus

Tel: 02561 1383

E – Mail: [email protected]

Der Autor:

Stefan Lamboury wurde 1982 in Ahaus geboren. Nach einer Ausbildung zur Bürokraft begann er ein Fernstudium bei der Schule – des – Schreibens, welches Ende 2007 erfolgreich abschloss. Schon während seines Studiums veröffentlichte Stefan erste Kurzgeschichten in Zeitschriften und verschiedenen Ebookverlagen.

Zuletzt erschien sein Werk Rache beim Blutschattenverlag und Tolino Media.

Das Buch:

Anna verliert bei einem Autounfall beide Eltern und wird in einem Heim untergebracht. Schnell merkt Anna, dass die Kinder alle still und leise sind. Sie scheinen total eingeschüchtert zu sein. Es dauert nicht lange, bis sie selbst das grausame Regime der Nonnen kennenlernt und feststellt, dass sie wie Sklaven gehalten werden. Ohne Rücksicht auf ihre körperliche oder seelische Gesundheit werden sie von den Nonnen als Versuchskaninchen für die Pharmaindustrie missbraucht. Bei jedem noch so kleinen Vergehen drohen drastische Strafen. Eines Tages fasst Anna einen folgenschweren Entschluss.

Vorwort des Autors:

Liebe Leser,

die vorliegende Geschichte spielt in den 50er-Jahren und ist mehr oder weniger Fiktion. Auch wenn die Geschichte frei erfunden ist, so spiegelt die Geschichte doch eine ganze Men­ge Wahrheit wieder. Falls Sie zartbesaitet sind, sollten Sie dieses Buch besser nicht kaufen, denn es wird keine leichte Kost sein. Es zeigt die Grausamkeit, der Kinderheime in den 50er und 60er-Jahren in denen man glaubte Kinder durch einen autoritären Erziehungsstil zu bes­seren Menschen zu machen. Falls Sie also über das Leid dieser Zeit nichts wissen wollen und lieber wegsehen, dann hören Sie hier jetzt auf zu lesen und tauschen Sie das Werk um. Für alle anderen haben Sie den Mut, in ein Stück geschichtlicher Wahrheit einzutauchen? Der Ort ist fiktiv, die darin vorkommenden Personen sind fiktiv, aber die Geschichte ist nicht fiktiv. Bei meinen Recherchen zu diesem Projekt stieß ich auf eine unglaubliche Anzahl unmenschlicher Erziehungsmaßnahmen.

Schönen Gruß

St. L

Kapitel 1

Neuzugang

Der blaue VW Bulli fuhr auf den Hof. Durch das vergitterte Fenster auf der Laderampe konnte Anna die grauen Baracken sehen. Erst vor drei Stunden hatte Anna ihren Vater und ihre Mutter durch einen Unfall verloren, Ver­wandte hatte sie nicht. So war sie in die Obhut des Staates gekommen. Die Fahrt zum Heim war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen. Was würde sie hier erwarten? Ihre Eltern waren streng gewesen aber gerecht. Anna sah zwei Mädchen, welche unter Aufsicht einer Ordens­schwester den Hof fegten. In ihrer rechten Hand hielt die Nonne einen Stock, mit dem sie ihrer Forderung nach Gründlichkeit, falls nötig auch Nachdruck verleihen konnte. Mit einem Ruck kam der Wagen zum Stehen. Ein großer Mann vom Jugendamt öffnete die Hintertür des Bullis und sagte: „Aussteigen!“

Anna griff sich ihren Jutesack und stieg aus. Eine Ordensschwester nahm Anna in Empfang und sagte: „Guten Tag, mein Name ist Schwes­ter Susanne. Willkommen im Haus der Hoff­nung. Wie ist dein Name?“

„Anna Müller.“

„Geburtsdatum?“

„24.03.56.“

„Laut dem Jugendamt hast du deine Eltern bei einem Autounfall verloren, stimmt das?“

Anna nickte.

„Folge mir, ich bring dich zur Oberschwester.“

Anna folgte Schwester Susanne durch den dunklen Flur. Kahle Wände, der Boden war mit grauen Fliesen ausgelegt. Die Schwester führte Anna in ein Büro. Eine junge Frau Anna schätzte sie auf knapp über 20 Jahre, saß an ei­nem Schreibtisch und tippte etwas auf ein Blatt Papier. Eine Tasse dampfender Kaffee stand neben der Schreibmaschine. Das Knat­tern der Schreibmaschine und das Zurückfah­ren des Schlittens waren das einzige Geräusch in diesem Raum.

„Guten Tag ich bin Anna.“, sagte Anna.

Die Dame sah von ihrer Arbeit auf und schenkte Anna einen vorwurfsvollen Blick. Anna hörte Stimmen aus dem Raum gegen­über. Eine braune Tür aus Eichenholz ver­schloss das Zimmer. Anna sah sich um. Die Wände waren weiß und kahl so wie der Flur, durch den sie gekommen war. An der Wand hinter der Frau mit der Schreibmaschine hing ein Bild von Jesus Christus und seinen Jün­gern. Das musste das letzte Abendmahl sein, schätzte Anna, sie hatte davon im Religionsun­terricht gehört. Das war der Abend gewesen, an dem Judas seinen Bruder Jesus an die Rö­mer verraten hatte. Sie wusste nicht, wie lange sie gewartet hatte, aber Anna kam es wie eine Ewigkeit vor, bis sich die Tür öffnete und Schwester Susanne sagte: „Komm rein!“

Der Ton in ihrer Stimme erschreckte Anna, es war einer jener Töne, die keinen Widerspruch duldeten. Anna ging an Schwester Susanne vorüber und betrat den Raum.

Das Büro wirkte im Vergleich zum Rest des Hauses warm und angenehm. Der Boden war mit Teppich ausgelegt, ein schwarzer Schreib­tisch stand in der hinteren Ecke des Raumes. Auf dem Schreibtisch lag eine Akte, ihre Akte. Eine beleibte Person um die vierzig saß dahin­ter und schien fast den gesamten Platz hinter dem Schreibtisch auszufüllen. Von der Decke hing eine staubige Messinglampe herab. Hinter der Person stand ein Regal, auf dem sich Ak­tenordner und Klemmbrettmappen stapelten. Eine Akte lag auf dem Schreibtisch vor ihr.

„Wie ist dein Name?“, fragte die Schwester.

„Anna Bäcker.“

„Wann bist du geboren worden?“

„24.03.56“

„In der Akte vom Jungendamt steht, dass du deine Eltern bei einem Autounfall verloren hast.“

Anna nickte. Eine Träne lief ihre Wange hinab.

„Ich werde dir jetzt die Regeln erklären, höre gut zu, denn ich erkläre sie dir nur einmal hast du verstanden?“, fragte die Nonne.

Anna nickte.

„Meine Name ist Schwester Ruth, ich bin die Oberschwester hier und leite das Kinderheim. Um 4:15 Uhr steht ihr auf, ihr habt eine Vier­telstunde Zeit euch zu waschen, anzuziehen und eure Betten in Ordnung zu bringen. Ich dulde keine Verspätung hast du verstanden?“

„Ja Schwester Ruth.“

Um 4:30 Uhr geht ihr auf den Hof, ihr mistet den Schweinestall aus und fegt den Hof. Ihr werdet die Tiere füttern und ihnen frisches Wasser geben. Wir haben Hühner, Schweine und Kühe. Außerdem werdet ihr den Boden bohnern und den Tisch eindecken. Wenn ihr fertig seid, wird eine der Schwestern eure Ar­beit kontrollieren. Falls ihr die Arbeit nicht ordnungsgemäß erledigt habt, müsst ihr noch einmal anfangen. Dafür habt ihr Zeit bis um 6:15 Uhr. Um halb sieben gibt es Frühstück. Das Frühstück ist um 7:00 Uhr beendet, da­nach wird der Tisch abgeräumt und das Ge­schirr gespült. Um 7:45 Uhr geht ihr auf das Feld Unkraut jäten, Gemüse anbauen, den Hof fegen und den Rasen kürzen. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen. Um 1:00 räumt ihr den Tisch ab und wascht das Geschirr. Anschließend 2:00 geht ihr zum Gottesdienst, danach also um drei werdet ihr in der Bibel lesen und den Rosenkranz beten bis um 4: 00 Uhr. Anschlie­ßend werden die Ställe ausgemistet und die Tiere versorgt. Um 5:00 Uhr waschen der schmutzigen Wäsche. Um 7: 00 Uhr Abendes­sen, anschließend Tisch abräumen, beten, ab­waschen und ins Bett verstanden?“

„Ja Schwester Ruth.“

„Ihr dürft dreimal täglich auf die Toilette, Mor­gens um sechs, mittags um zwei und Abends nach dem Abendessen. Mittags dürft ihr das letzte Mal ein Glas Wasser trinken, da­nach gilt absolutes Trinkverbot verstanden?“

„Ja Schwester Ruth.“

„Es wäre besser für dich, wenn du dir diesen Tagesablauf gut einprägst. Am Sonntag wer­den wir morgens um neun in den Gottesdienst gehen, dann werden wir den Rosenkranz beten und aus der Bibel lesen. Anschließend geht je­des Kind von euch zur Beichte und wage es ja nicht der Beichte fernzubleiben. Noch etwas du darfst diese Mauer nur in Begleitung einer Ordensschwester verlassen? Solltest du diese Regeln brechen, wird dir der Rohrstock oder die Peitsche die Regeln beibringen verstan­den?“

Anna zuckte beim Klang der Wörter Peitsche und Rohrstock zusammen. Eine Ohrfeige ließ sie aufschreien.

„Ob du mich verstanden hast? Antworte gefäl­ligst du kleines ungezogenes Luder.“

„Ich habe Sie verstanden Schwester Ruth.“

„Jeden Montag morgen müsst ihr euch nach dem Gottesdienst beim Arzt vorstellen, wir wollen doch nicht dass ihr krank werdet.“

Schwester Ruth lachte.

„Jetzt leere den Jutesack, ich will sehen was ist da drin?“, sagte Schwester Ruth.

Anna zog eine große Plastikpuppe hervor, als sie das Spielzeug auf den Schreibtisch legte, gab die Puppe ein Geräusch von sich. Die Or­densschwester riss die Augen auf und sagte: „Du meine Güte was ist denn das?“

„Ich habe die Puppe letztes Jahr von meiner Mutter zu Weihnachten bekommen, das Kleid­chen, welches die Puppe anhat, habe ich selbst genäht.“

Schwester Ruth ergriff das Spielzeug, sah es ein paar Sekunden an und legte es anschlie­ßend auf den Boden. Sie trug Puppe auf den Zettel ein, der vor ihr lag und sagte: „Wenn du entlassen wirst, erhältst du sie wieder, so lange du jedoch hier bist, wird sie von uns verwahrt, verstanden?

---ENDE DER LESEPROBE---