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Beschreibung

Der Kosmos der Lyrik in spanischer Sprache ist von einem unermesslichen Reichtum an Traditionen und Formen geprägt. Er umfasst jenen weiten Kulturraum, der Spanien mit Lateinamerika verbindet. Dieser Band versammelt Höhepunkte der spanischsprachigen Dichtung aus sechs Jahrhunderten.

Den Anfang bildet der leuchtende "Herbst des Mittelalters" auf der iberischen Halbinsel mit seiner hierzulande kaum bekannten höfischen Lyrik. Die spektakuläre Dichtung des Barock, des spanischen Goldenen Zeitalters, ist mit großen Namen wie Luis de Góngora, Lope de Vega und Calderón de la Barca vertreten. Den Aufbruch in die Moderne vollziehen dann José Martí aus Kuba und Rubén Darío aus Nicaragua, mit denen sich das spanischsprachige Amerika vom europäischen Mutterland emanzipiert. Die lyrischen Landschaften des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts werden in dieser kleinen Anthologie durch berühmte Autoren wie Federico García Lorca, Pablo Neruda und Octavio Paz und große Dichterinnen wie Alfonsina Storni und Amanda Berenguer repräsentiert. Dieser Band mit seinen glänzenden Übersetzungen ist eine Verführung zum Entdecken einer unvergleichlichen poetischen Welt. Alle Gedichte erscheinen zweisprachig spanisch-deutsch.

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KLINGENDE EINSAMKEIT –SOLEDAD SONORA

Kleine Anthologie spanischsprachiger Lyrik

Herausgegeben von Martin von Koppenfels und Susanne Lange

Zweisprachig

C.H.BECK textura

ZUM BUCH

Der Kosmos der Lyrik in spanischer Sprache ist von einem unermesslichen Reichtum an Traditionen und Formen geprägt. Er umfasst jenen weiten Kulturraum, der Spanien mit Lateinamerika verbindet. Dieser Band versammelt Höhepunkte der spanischsprachigen Dichtung aus sechs Jahrhunderten. Den Anfang bildet der leuchtende «Herbst des Mittelalters» auf der iberischen Halbinsel mit seiner hierzulande kaum bekannten höfischen Lyrik. Die spektakuläre Dichtung des Barock, des spanischen Goldenen Zeitalters, ist mit großen Namen wie Luis de Góngora, Lope de Vega und Calderón de la Barca vertreten. Den Aufbruch in die Moderne vollziehen dann José Martí aus Kuba und Rubén Darío aus Nicaragua, mit denen sich das spanischsprachige Amerika vom europäischen Mutterland emanzipiert. Die lyrischen Landschaften des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts werden in dieser kleinen Anthologie durch berühmte Autoren wie Federico García Lorca, Pablo Neruda und Octavio Paz und große Dichterinnen wie Alfonsina Storni und Amanda Berenguer repräsentiert. Dieser Band mit seinen glänzenden Übersetzungen ist eine Verführung zum Entdecken einer unvergleichlichen poetischen Welt.

ÜBER DIE HERAUSGEBER

Martin von Koppenfels ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Susanne Lange ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und eine der renommiertesten Übersetzerinnen spanischer und lateinamerikanischer Literatur in Deutschland. Ihre Arbeit wurde vielfach mit Preisen, Gastdozenturen und -professuren ausgezeichnet.

Zusammen mit Petra Strien, Johanna Schumm und Horst Weich haben die beiden die vierbändige Anthologie Spanische und hispanoamerikanische Lyrik herausgegeben, die als «Wahnsinnswerk, ein Meisterstück» (Uwe Stolzmann, NZZ) und als «in jeder Hinsicht überwältigend» (Martin Oehlen, FR) gepriesen wurde.

INHALT

GEDICHTE

JUAN RODRÍGUEZ DEL PADRÓN

BIEN AMAR, LEAL SERVIR

ALL MEIN DIENEN, ALL MEIN LIEBEN

JORGE MANRIQUE

ESCALA DE AMOR

STURMLEITER DER LIEBE

COMENDADOR ESCRIVÁ

VEN, MUERTE

KOMM O TOD

FLORENCIA PINAR

OTRA CANCIÓN DE LA MISMA SEÑORA A UNAS PERDIZES QUE LE ENBIARON BIVAS

EIN ANDERES LIED DERSELBEN DAME AUF EIN PAAR LEBENDE TAUBEN, DIE MAN IHR SCHICKTE

GIL VICENTE

MAL FERIDA

VERWUNDET

ROMANCE ANÓNIMO

EL PRISIONERO

LIED DES GEFANGENEN

DOS CANCIONES ANÓNIMAS

AL ALBA VENID

AM MORGEN, FREUND

EN ÁVILA, MIS OJOS,

IN ÁVILA, MEIN AUGENLICHT,

CANCIÓN SEFARDÍ

DEBAJO DEL LIMÓN

UNTER ZITRONEN

GARCILASO DE LA VEGA

SONETO IV

SONETT IV

SONETO XXXII

SONETT XXXII

FRANCISCO DE ALDANA

«¿CUÁL ES LA CAUSA, MI DAMÓN

WIE KOMMT’S, MEIN DAMON

SAN JUAN DE LA CRUZ

NOCHE OSCURA

[DUNKLE NACHT]

FERNANDO DE HERRERA

SONETO X

SONETT X

LUIS DE GÓNGORA

MIENTRAS POR COMPETIR

WEIL NOCH DER SONNEN GOLD

A UNOS ÁLAMOS BLANCOS

AUF EIN PAAR SILBERPAPPELN

DE: SOLEDAD PRIMERA

AUS: ERSTE EINSAMKEIT

LOPE DE VEGA

A LA NOCHE

AUF DIE NACHT

UN SONETO ME MANDA HACER

«KOMM, MACH MIR EIN SONETT!»

FRANCISCO DE QUEVEDO

REPRESÉNTASE LA BREVEDAD DE LO QUE SE VIVE Y CUÁN NADA PARECE LO QUE SE VIVIÓ

ER VERGEGENWÄRTIGT SICH, WIE KURZ DAS LEBEN SEI, UND WIE NICHTIG DAS GELEBTE

DESDE LA TORRE

AUS DEM TURM

AMOR CONSTANTE MÁS ALLÁ DE LA MUERTE

ÜBER DEN TOD HINAUS BESTÄNDIGE LIEBE

JUAN DE TASSIS, CONDE DE VILLAMEDIANA

PASÉ LOS GOLFOS

ICH HAB DIE GOLFE

DETERMINARSE

SICH ENTSCHLIESSEN

PEDRO CALDERÓN DE LA BARCA

A LAS ESTRELLAS

AUF DIE STERNE

SOR JUANA INÉS DE LA CRUZ

ARGUYE DE INCONSECUENTES EL GUSTO Y LA CENSURA DE LOS HOMBRES QUE EN LAS MUJERES ACUSAN LO QUE CAUSAN

SIE WEIST DIE INKONSEQUENZ IN DEN VORLIEBEN UND VORWÜRFEN DER MÄNNER NACH, DIE DIE FRAUEN DESSEN BEZICHTIGEN, WAS SIE SELBST VERURSACHEN

EN QUE DA MORAL CENSURA A UNA ROSA, Y EN ELLA A SUS SEMEJANTES

SONETT, IN DEM SIE MORALISCH GERICHT HÄLT ÜBER EINE ROSE UND SOMIT ÜBER IHRESGLEICHEN

GUSTAVO ADOLFO BÉCQUER

38 (LIII)

38 (LIII)

67 (LXVI)

67 (LXVI)

ROSALÍA DE CASTRO

UN MANSO RÍO

EIN SANFT STRÖMENDER FLUSS

AÚN OTRA AMARGA GOTA

NOCH EINEN BITTREN TROPFEN

JOSÉ MARTÍ

CRIN HIRSUTA

GESTRÄUBTE MÄHNE

RUBÉN DARÍO

YO PERSIGO UNA FORMA

ICH FOLGE EINER FORM

JULIO HERRERA Y REISSIG

SOLO VERDE-AMARILLO PARA FLAUTA. LLAVE DE U

GRÜNGELBES SOLO FÜR LAUTE IN U-DUR

DELMIRA AGUSTINI

FUE AL PASAR

IM VORÜBERGEHEN

ANTONIO MACHADO

LXXIV

XXIX

LXXIV

XXIX

JUAN RAMÓN JIMÉNEZ

EL RECUERDO SE VA

DIE ERINNERUNG BRICHT AUF

JOSÉ JUAN TABLADA

PECES VOLADORES

FLIEGENDE FISCHE

RAMÓN LÓPEZ VELARDE

HORMIGAS

AMEISEN

ALFONSINA STORNI

PALABRAS DEGOLLADAS

ENTHAUPTETE WORTE

CÉSAR VALLEJO

XXI

XXI

VICENTE HUIDOBRO

ARTE POÉTICA

ARTE POÉTICA

PABLO NERUDA

ANIMAL DE LUZ

TIER AUS LICHT

GILBERTO OWEN

ES YA EL CIELO

SCHON HIMMEL

JUAN L. ORTIZ

HAY ENTRE LOS ÁRBOLES

ZWISCHEN DEN BÄUMEN

FEDERICO GARCÍA LORCA

CASIDA DE LAS PALOMAS OSCURAS

KASSIDE VON DEN DUNKLEN TAUBEN

MIGUEL HERNÁNDEZ

NANAS DE LA CEBOLLA

WIEGENLIEDER DER ZWIEBEL

LUIS CERNUDA

DONDE HABITE EL OLVIDO

WO DAS VERGESSEN WOHNT

JAIME GIL DE BIEDMA

DE VITA BEATA

DE VITA BEATA

JOSÉ LEZAMA LIMA

PEZ NOCTURNO

NACHTFISCH

OCTAVIO PAZ

SILENCIO

STILLE

NICANOR PARRA

RITOS

RITUALE

IDEA VILARIÑO

PARAÍSO PERDIDO

VERLORENES PARADIES

JORGE EDUARDO EIELSON

HABITACIÓN EN LLAMAS

ZIMMER LICHTERLOH

JAVIER SOLOGUREN

LA TINTA EN EL PAPEL.

DIE TINTE AUF DEM PAPIER.

AMANDA BERENGUER

(LA CARTA)

(DER BRIEF)

ALDO OLIVA

NOÉ

NOAH

ALEJANDRA PIZARNIK

DE: ÁRBOL DE DIANA

AUS: BAUM DER DIANA

…AL ALBA VENID…

… AM MORGEN HER ZU MIR …

GERARDO DENIZ

DIFÍCIL

SCHWIERIG

SEVERO SARDUY

EPITAFIOS: VII.

EPITAPHE: VII.

JOSÉ KOZER

ÍNDOLE ULTERIOR

JENSEITIGES WESEN

NÉSTOR PERLONGHER

TEMA DEL CISNE HUNDIDO (1)

MOTIV DES UNTERGEGANGENEN SCHWANS (1)

RAÚL ZURITA

NAUFRAGA, SE HUNDE.

ES ERLEIDET SCHIFFBRUCH, ES SINKT.

REINA MARÍA RODRÍGUEZ

EL RECORRIDO DE LA ARAÑA

DER LAUF DER SPINNE

EDUARDO ESPINA

CANTATA A NUESTROS DROMEDARIOS

KANTATE AUF UNSERE DROMEDARE

SERGIO RAIMONDI

EL PLOMERO VISITA LA CASA DEL POETA ÓRFICO Y LE DA UNA LECCIÓN

DER KLEMPNER BESUCHT DEN ORPHISCHEN DICHTER UND ERTEILT IHM EINE LEKTION

JAIME LUIS HUENÚN

FABLA DE CASTILLA

ZUNGE KASTILIENS

SOLEDAD SONORA – KLINGENDE EINSAMKEIT – Nachwort von Martin von Koppenfels

ANMERKUNGEN

RECHTENACHWEIS

GEDICHTE

JUAN RODRÍGUEZ DEL PADRÓN

(1390?-1450, CASTILLA)

BIEN AMAR, LEAL SERVIR,

cridar e dezir mis penas,

es sembrar en las arenas

o en las ondas escrevir.

Si tanto cuanto serví

sembrara en la ribera,

tengo que reverdesciera

e diera fructo de sí.

E aun por verdat dezir,

si yo tanto escreviera

en la mar, yo bien podiera

todas las ondas teñir.

JUAN RODRÍGUEZ DEL PADRÓN

(1390?–1450, KASTILIEN)

ALL MEIN DIENEN, ALL MEIN LIEBEN,

was ich laut und still gefleht,

ist nur in den Sand gesät,

ist nur in das Meer geschrieben.

Hätt ich all mein eifrig Lieben

eingestreuet in den Sand,

blühend stände längst der Strand,

Früchte hätt er längst getrieben.

Hätt ich in das Meer geschrieben

meine Seufzer, meine Qual,

von den Wellen ohne Zahl

wäre keine leer geblieben.

Ludwig Uhland

JORGE MANRIQUE

(1440-1479, CASTILLA)

ESCALA DE AMOR

Estando triste, seguro,

mi voluntad reposava

cuando escalaron el muro

do mi libertad estava;

a escala vista subieron

vuestra beldad y mesura

y tan de rezio hirieron

que vencieron mi cordura.

Luego todos mis sentidos

huyeron a lo más fuerte,

mas ivan ya mal heridos,

con sendas llagas de muerte;

y mi libertad quedó

en vuestro poder cativa,

mas gran plazer ove yo

desque supe que era biva.

Mis ojos fueron traidores:

ellos fueron consintientes,

ellos fueron causadores

que entrassen aquestas gentes,

que el atalaya tenían

y nunca dixeron nada

de la batalla que vían

ni hizieron ahumada.

Después que ovieron entrado

aquestos escaladores,

abrieron el mi costado

y entraron vuestros amores,

y mi firmeza tomaron,

y mi coraçón prendieron,

y mis sentidos robaron,

y a mí solo no quisieron.

Fin

Qué gran aleve hizieron

mis ojos y qué traición:

por una vista que os vieron

venderos mi coraçón.

Pues traición tan conoscida

ya les plazía hazer,

vendieran mi triste vida

y oviera de ello plazer,

mas al mal que cometieron

no tienen escusación:

por una vista que os vieron

venderos mi coraçón.

JORGE MANRIQUE

(1440–1479, KASTILIEN)

STURMLEITER DER LIEBE

Arglos, doch in tiefen Sorgen,

lag mein Wille wohlgeborgen,

als der Feind die Mauer stürmte,

die die Freiheit mir beschirmte.

Eure Schönheit, Eure Zucht

stiegen ein am hellen Tag,

griffen an mit solcher Wucht,

dass mein Urteil unterlag.

Meine Sinne flohen gleich

in den inneren Festungsring,

so verletzt von manchem Streich,

dass der Tod sie schon umfing;

Meine Freiheit blieb zurück,

schutzlos Euch anheimgegeben,

doch vernahm ich voller Glück,

sie sei immerhin am Leben.

Meine Augen, die Verräter,

waren mit dem Feind im Bund:

Für den Einbruch jener Täter

waren sie der wahre Grund,

denn auf hohem Turm postiert,

haben sie mir nicht verkündet,

dass ein Heer heranmarschiert,

und auch kein Signal entzündet.

Als die Kletterer die Schranke

überwanden und das Tor,

fiel mir Liebe in die Flanke

und drang tief ins Innere vor,

stürmte meinen festen Sinn,

nahm mein Herz im Handstreich ein,

raffte meine Sinne hin

und verschmähte mich allein.

Schluss

Seht, welch übles Schurkenstück

meine Augen an mir taten:

haben für nur einen Blick

gleich mein Herz an Euch verraten.

Hätten sie nur auch mein Leben,

wie’s in ihrem Wesen liegt,

samt dem Herzen dreingegeben,

ich hätt freudig mich gefügt;

doch entschuldigt kein Geschick

diese falschen Renegaten,

die für einen einzigen Blick

gleich mein Herz an Euch verraten.

Martin von Koppenfels