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Schwedisch kochen, im Urlaub und zu Hause. Dies gelingt mit 50 typischen Alltags- und Festtagsrezepten zu Gerichten, wie sie in schwedischen Familien zubereitet werden, von der Frühstücksgrütze bis zur smörgåstårta. Neben Rezepten und vielen Farbbildern enthält das Buch Informatives und Amüsantes zur schwedischen Küche und Kultur. Das Besondere des Buches: Zu jedem Rezept gibt es die Zutatenliste sowohl auf Deutsch als auch auf Schwedisch. So kann man die Gerichte im Urlaub mit "Originalzutaten" und dem Dezilitermaß aus der stuga zubereiten, aber auch zu Hause kulinarisches Schweden-Feeling genießen und vom nächsten Urlaub träumen. Ein informatives, ansprechendes Buch, das Lust auf die schwedische Küche macht und sich gut zur kulinarischen Vorbereitung einer Schwedenreise eignet. Die Autorin ist Übersetzerin und lebt seit Jahren in Schweden.
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Seitenzahl: 80
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Kochen wie die Schweden
Ein Buch zum Schmökern und Schmausen
Christina Baier
Inhalt
Title Page
Impressum
Kapitel 1 – Välkommen
Schwedische Küchenhelfer
Die traditionelle schwedische Küche
Kapitel 2 – Frukost
Gröt / Grütze
Fröknäcke / Körnerknäcke
Filmjölk / Schwedenmilch selbst machen
Knäckebröd / Klassisches Knäckebrot
Blåbärssylt / Heidelbeermarmelade
INFO: Knäckebrot
Skorpor / Zwieback-Schiffchen
Vetekakor / Soft Bröd
INFO: Krabbenkäse aus der Tube?
Kapitel 3 – Lunch & middag
Köttbullar / Fleischbällchen
Stuvade makaroner / Cremige Nudeln
Sjömansbiff / Seemanns-Fleischtopf
Knäckebrödspizza / Knäckebrotpizza
Pizzasallad / Pizzasalat
Laxpudding / Kartoffel-Lachs-Auflauf
INFO: Zurück zu den Wurzeln
Ugnsbakade rotfrukter / Gebackenes Wurzelgemüse
Biff à la Lindström
Bakad potatis med Skagenröra / Ofenkartoffeln
Pyttipanna / Pfannenklein
Ugnspannkaka / Ofenpfannkuchen
Stekt spätta / Gebratene Scholle
Fisksoppa / Fischsuppe mit Gemüse
Kantarellmacka / Pfifferlingsbrot
Jordärtskockssoppa / Topinambursuppe
Morotssoppa / Karottensuppe
Falukorv / Die dicke, rote Wurst
Korv stroganoff /Wurst Stroganoff
Gratinerad falukorv / Überbackene Falukorv
Älggryta / Elchgulasch
Älgstek / Elchbraten
Kapitel 4 – Fika
Kladdkaka / Klebriger Schokokuchen
Morotskaka / Karottenkuchen
Chokladbollar / Schokokugeln
Hallongrottor / Himbeerküchlein
Weitere Konditorei-Spezialitäten
INFO: Saft
Bär i glas / Beeren-Becher
Blåbärspaj / Einfacher Heidelbeerkuchen
Kanelbullar / Zimtschnecken, Grundversion
Lyx-kanelbullar / Gourmet-Zimtschnecken
INFO: Ein Teig, viele Formen
Kapitel 5 – Utflykt
Tunnbrödsrullar / Schwedische Wraps
Tunnbröd / Dünnbrot selbst machen
Tunnbröd / Dünnbrot, schnelle Version
Pinnbröd / Stockbrot
INFO: Von Beeren und Bären
Fisk i tidningspapper / Gegrillter Zeitungsfisch
Hajkbomber / Glut-Pakete
Kapitel 6 – Fest
Smörgåstårta / Sandwichtorte
Laxrullar / Lachsröllchen
Toast Skagen
Senapssill & skärgårdssill / 2 x Hering
Surströmming / Vergorener Hering
Västerbottenpaj / Käse-Tarte
Kräftor / Krebse
Pannkakstårta / Pfannkuchentorte
Kapitel 7 – Vi ses!
Wussten Sie …?
Schnellkurs Kühlregal
Achtung, Verwechslungsgefahr!
Mini-Sprachhilfe
Dialog Språkservice, Ekoxev. 10, 37451 Asarum/Schweden
Druck des Printbuchs: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Texte & Bilder: © Copyright by Christina Baier 2018
Coverfoto oben: A. Diekötter/iStock
Für Druckfehler oder Schäden aus der Nutzung wird keine Haftung übernommen. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.
Hinweis: Das gleichnamige Printbook hat die ISBN 9783746784908. Um die Lesbarkeit auf allen Endgeräten zu ermöglichen, musste die grafische Gestaltung teilweise verändert werden. Das E-Book enthält zusätzliche Bilder.
Eigentlich sollte es ja nur ein kleines Rezeptheft für alle Freunde und Verwandten werden, die uns immer wieder gerne in Schweden besuchen und dann das Rezept für die leckeren Ofenkartoffeln, den klebrigen Schokokuchen oder das knusprige Körnerknäckebrot mit nach Hause nehmen möchten.
Recht schnell ist das Projekt jedoch ausgeufert, da ich unbedingt noch die tolle Technik zur Herstellung von Hefezöpfen, eine Übersicht zu den schwedischen Milchprodukten, eine Anekdote zum Knäckebrot sowie diesen und jenen wichtigen Hinweis unterbringen wollte.
Als Übersetzerin bin ich mit den besonderen Reizen und Tücken der Übertragung von Rezepten vertraut. Da gibt es gewisse Zutaten im anderen Land nicht oder nicht mit den gleichen Eigenschaften (allein die Mehlsorten sind eine Wissenschaft für sich) und Mengen werden auf andere Weise angegeben.
In schwedischen Rezepten steht schon mal „Man nehme 1,5 Liter Erdbeeren“ und die deutsche Angabe „ein Päckchen Backpulver“ kann in Schweden leicht zu unerwünschten Ergebnissen führen, wird Backpulver hier doch in Dosen zu 225 g verkauft.
Aus diesem Grund habe ich die Zutaten zu jedem Rezept sowohl auf Schwedisch als auch auf Deutsch aufgeführt. So kann man die Gerichte im Urlaub mit „Originalzutaten“ aus dem schwedischen Lebensmittelgeschäft und dem in der stuga sicherlich vorhandenen Dezilitermaß zubereiten, aber auch zu Hause etwas Schweden-Feeling genießen und vom nächsten Urlaub träumen.
Das Buch präsentiert eine persönliche Auswahl an fünfzig schwedischen Alltags- und Festtagsrezepten, von denen die meisten urlaubstauglich und recht einfach in der Zubereitung sind.
Von vielen Rezeptklassikern kursieren zahlreiche Varianten, jede Familie hat ihre Lieblingsversion. Insofern sind die Rezepte im Buch auch als Ausgangspunkt für eigene Improvisationen gedacht, an vielen Stellen habe ich Variationsvorschläge und Anregungen zum Weiterprobieren untergebracht.
Die angegebenen Garzeiten sind als ungefähre Angabe anzusehen, sie hängen vom benutzten Geschirr, der Dicke des Gebäcks und der tatsächlichen Leistung des Ofens ab. Beim Aufenthalt in verschiedenen Ferienhäuslein haben wir immer wieder festgestellt, dass nicht jeder Ofen, der 200 °C anzeigt, auch wirklich diese Temperatur hat.
Zwischen den Rezepten befinden sich Infoseiten zur schwedischen Küche, ganz hinten gibt es weitere Seiten mit Nützlichem und Amüsantem sowie eine Mini-Sprachhilfe.
Viel Vergnügen beim Ausprobieren der Rezepte, beim Schmökern und Schmausen. Trevlig läsning och smaklig måltid!
Christina Baier
Blekinge, im Frühling 2018
Ich verwende meist ein Maß für trockene Zutaten und eines für Flüssigkeiten. Beim Abmessen von Mehl sollte man nicht mit dem Maß in der Packung „graben“, sondern das Mehl recht locker einfüllen.
2Butter holt man sich nicht mit dem eigenen Messer, sondern mit dem hölzernen smörkniv. Viele Familien verwenden Buttermesser, die von den Kindern im Werkunterricht hergestellt wurden.
3Der 1925 von einem norwegischen Schreiner erfundene osthyvel ist aus der schwedischen Küche nicht mehr wegzudenken. Mit ihm kriegt man nicht nur die riesigen Käseblöcke aus dem Supermarkt klein, man kann damit auch ruckzuck einen leckeren Krautsalat herstellen, Deko-Schokolade raspeln oder hauchdünne Scheiben kalter Butter schneiden.
4In Schweden ist der visp genannte Spiralbesen üblich, ich finde ihn sehr handlich und verwende ihn gern für die Zubereitung von Soßen. Der in Deutschland übliche Besen heißt ballongvisp.
5Mit dem zackigen kruskavel bekommt Knäckebrot das richtige Muster, außerdem vermeidet man die Bildung von Blasen.
6Der slickepott durfte nur wegen seines hübschen Namens mit auf‘s Bild.
Die schwedische Natur und das Klima spiegeln sich in der Landesküche wider. Noch bis vor hundert Jahren war Schweden ein armes Land der Fischer und Bauern. Die kargen Böden waren nicht sehr ertragreich, das Leben hart und das Alltagsessen alles andere als üppig.
Etwas vereinfacht könnte man die traditionelle husmanskost auf den Nenner „Kartoffeln, Soße, Fisch bzw. Fleisch, Wurzelgemüse und Beeren“ bringen. Wärmebedürftige Gemüse- oder Obstsorten konnten in den kurzen Sommern kaum angebaut werden. Die in den Wäldern im Überfluss wachsenden Beeren waren daher eine wichtige Vitaminquelle. Für viele Schweden sind sie auch heute noch ein wesentlicher Teil der kulinarischen Identität.
Für den langen, dunklen Winter mussten die Lebensmittel konserviert werden. Fisch wurde ebenso wie Fleisch getrocknet oder gepökelt, Beeren zu Saft und Marmelade verarbeitet. Vielleicht rührt daher die Vorliebe der Schweden für Süßes und Salziges? Saltlakrits gehört zu den beliebtesten Süßigkeiten, Butter ist normalerweise gesalzen und Brot meist gesüßt, erst in den letzten Jahren erfreut sich Sauerteigbrot steigender Beliebtheit.
Bei den Kräutern spielt Dill die Hauptrolle, er verfeinert Fisch- und Kartoffelgerichte, gerne in Kombination mit Sauerrahm. Zimt und Kardamom verleihen Backwaren ihren besonderen Geschmack und das nicht nur in der Weihnachtszeit. Dazu trinkt man Kaffee in großen Mengen.
Als Kontrast zur einfachen Alltagsküche wurde an Festtagen alles aufgefahren, was die Vorratskammern hergaben, oft in Form eines knytkalas, einem großen Buffet, zu dem jeder etwas beitrug.
Früh am Morgen mit der Kaffeetasse am Steg sitzen, wenn ein leichter Nebel über der Bucht hängt und die Schreie der Möwen über dem Wasser ertönen…
Im Winter beginnt man den Tag gerne mit einem Schüsselchen warmer gröt, im Sommer isst man filmjölk mit Müsli oder frisch gepflückten Beeren. Dazu Kaffee oder Tee und manchmal Orangensaft, außerdem ein Brot mit Käse, Leberwurst oder Tubenkaviar und eventuell ein gekochtes Ei.
Dann ist man startklar.
Beim Lesen von Astrid Lindgrens Büchern wurde ich als Kind immer neidisch, wenn da stand, dass es zum Frühstück Grütze gab. Ich dachte an Rote Grütze … Erst viel später verstand ich, dass es sich dabei um einfachen Getreidebrei (meist Haferbrei) handelt, der dem englischen Porridge entspricht! Ein Schüsselchen gröt am Morgen ist gesund, wärmt und hält eine Weile satt.
Für 2 Portionen:
4 dl vatten
4 kleine Tassen Wasser
2 dl havregryn
2 kleine Tassen Haferflocken
1 krm salt
1 Messerspitze Salz
Zubereitung:Alles in einem Topf mischen, aufkochen und ca. 3 Minuten schwach kochen lassen. Ab und zu umrühren. Den Haferbrei in eine Schale oder einen tiefen Teller geben und etwas Milch dazugießen. Mit Zucker und Zimt, frischen Beeren, Apfelmus, Nüssen, Honig oder einem Klecks Marmelade servieren.
Variation: Rostad havregrynsgröt. Die Haferflocken vor dem Kochen zunächst in einer heißen, trockenen Pfanne anrösten (ohne Fett), dadurch bekommen sie ein leicht nussiges Aroma.
>>> INFO: In Deutschland hat man die Wahl, ob man eher cremige gröt aus feinen oder kernige gröt aus groben Haferflocken zubereiten möchte. In schwedischen Supermärkten gibt es einfach nur havregryn, sie liegen in Größe und Konsistenz dazwischen.
Wer schon einmal im Nebel an einem schwedischen See gesessen hat oder durch einen småländischen Wald gewandert ist, der kann sich vorstellen, dass Wichtel und Trolle auch heute noch im Volksglauben lebendig sind.
Auf dem Land war es früher üblich, am Weihnachtsabend ein Schälchen gröt für den gårdstomte, den Hofwichtel, vor die Tür zu stellen. War das Schälchen am nächsten Morgen leergegessen, war man sicher, dass der Wichtel Hof und Tiere auch im nächsten Jahr gut beschützen würde.
Daraus hat sich der Brauch entwickelt, an Weihnachten ein Schälchen Hafergrütze oder Milchreis für tomte, den Weihnachtsmann, hinauszustellen.
Kinderleicht in der Zubereitung und einfach superlecker. Zum Frühstück, zum Knabbern, zu Käse & Wein … Die gesunde Alternative zu Chips!
Für ein Blech:
2 dl vetemjöl
120 g Weizenmehl (Type 550)
1 dl solrosfrön
65 g Sonnenblumenkerne
1 dl sesamfrön
60 g Sesamsamen
½ dl hela linfrön