Kombucha - Das Teepilz-Getränk - Günther W. Frank - E-Book

Kombucha - Das Teepilz-Getränk E-Book

Günther W. Frank

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Beschreibung

Günther Franks Ratschläge basieren auf jahrelanger Beschäftigung mit dem Kombucha-Teepilz. Hier erfahren Sie alles, was Sie über das Gesundheitselixier wissen müssen. Angefangen beim Kombuchapilz selbst und seinen Eigenheiten, über die verschiedenen Arten der Herstellung bis zur Anwendung des Teepilz-Getränks und wie man den Pilz haltbar macht. Dieses Buch ist eine Pflichtlektüre für alle Kombucha-Freunde, es gilt als die »Kombucha-Bibel« schlechthin. Besuchen Sie Günther Frank im Internet: www.kombu.de

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Günther W. Frank

KOMBUCHA

DAS TEEPILZ-GETRÄNK

Praxisgerechte Anleitung für Zubereitung und Anwendung

ENNSTHALER VERLAG STEYR

Erklärung

Die in diesem Buch angeführten Vorstellungen, Vorschläge und Therapiemethoden sind nicht als Ersatz für eine professionelle medizinische oder therapeutische Behandlung gedacht. Jede Anwendung der in diesem Buch angeführten Ratschläge geschieht nach alleinigem Gutdünken des Lesers. Autoren, Verlag, Berater, Vertreiber, Händler und alle anderen Personen, die mit diesem Buch in Zusammenhang stehen, können weder Haftung noch Verantwortung für eventuelle Folgen übernehmen, die direkt oder indirekt aus den in diesem Buch gegebenen Informationen resultieren oder resultieren sollten.

www.ennsthaler.at

ISBN 978-3-7095-0075-0

Günther W. Frank · Kombucha – Das Teepilz-Getränk

Alle Rechte vorbehalten

Copyright © 1989 by Ennsthaler Verlag, Steyr

Ennsthaler Gesellschaft m. b. H. & Co. KG, 4400 Steyr, Österreich

Umschlaggestaltung: Thomas Traxl, Steyr

Umschlagfoto: postsmth/fotolia.de

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Vorwort

Kapitel 1 – Was kann Kombucha für Sie tun?

Hat das Kombuchagetränk Heilwirkungen?

Mythos und Wahrheit

Gesundheitsfördernde Wirkungen des Kombucha-Tees – Ein Blick in die Literatur

Die Geschwister des Teepilzes Kombucha

Kapitel 2 – Der Start – wir fangen an

Wie komme ich an das Kombuchagetränk?

Kombucha-Erzeugnisse fertig kaufen

Gelingt die Zubereitung des Kombuchagetränks immer?

Das Arbeiten mit Mikroorganismen – größte Reinlichkeit ist erforderlich

Zubereitung – Schritt für Schritt

Kapitel 3 – Der Tee

Welchen Schwarz- oder Grüntee soll man verwenden?

Der grüne Tee

Koffeingehalt in Kombucha

Ein paar Tipps zum Teekochen

So kochen Sie große Mengen Tee

Kräutertee

Welche Nachteile hat Kräutertee gegenüber Schwarztee?

Gehalt an ätherischen Ölen gebräuchlicher Heilkräuter

Kapitel 4 – Der Gärungsprozess

Ansetzen im Gärgefäß

Der Teepilz in der Nährlösung

Der Pilz braucht Sauerstoff

Das Gärgefäß muss zugedeckt werden

Einfluss des Lichts und der Sonne

Der Teepilz liebt Wärme

Was der Pilz sonst noch braucht

Der Gärprozess läuft

Die Frank’sche Dauerfermentation

Kapitel 5 – Das Getränk ist fertig – ernten und trinken

Wann ist das Kombuchagetränk fertig?

So wird Ihr Kombuchagetränk nicht zu sauer

Abfüllen des fertigen Getränks

Früchte untermischen

Wie viel und wann soll man trinken?

Die Intervall-Methode

Dürfen Diabetiker das Kombuchagetränk einnehmen?

Dürfen Menschen, die an einer Pilzkrankheit leiden, Kombucha trinken?

Kombucha – da haben andere Pilze nichts zu lachen

Kombucha für Schwangere und Stillende?

Kombucha auch für Kinder?

Verträgt sich Kombucha mit Arzneimitteln?

Was ist von Kombucha in Kapselform zu halten?

Kombucha-Tropfen

So machen Sie Kombucha-Pressextrakt

Kann man den Kombucha-Pilz essen?

Kapitel 6 – Körper, Küche, Kosmetik

Das russische Rezept von Danielova für einen Tee mit hoher antibakterieller Aktivität

Eine Anleitung aus Brasilien mit neuen Ideen

Abnehmen mit Kombucha

Kombucha für Haut und Haar

Erfrischungsgetränke mit Kombucha

Kombucha-Suppe

Kombucha-Brot

Kombucha-Essig

Kombucha für mein Haustier

Kapitel 7 – Kalorien und Alkohol

Wie viele Kalorien hat das Getränk?

Kombucha hilft beim Abnehmen

Alkohol im Kombuchagetränk

Kapitel 8 – Zucker und Honig

Der Zucker im Kombuchagetränk

Etwas zur »Zucker-Chemie«

Warum wird weißer Zucker zur Kombuchabereitung empfohlen?

Wie viel Zucker soll man nehmen?

Gibt es Alternativen zum weißen Zucker?

Süßstoffe

Zuckeraustauschstoffe

Brauner Zucker

Vollrohrzucker

Beurteilung des Vollrohrzuckers für die Kombuchabereitung

Kombuchabereitung mit Honig

Kapitel 9 – Leben, Kultivierung, Vermehrung, Morphologie

Wie lange lebt der Teepilz?

Vermehrung und Weiterzucht des Kombucha-Pilzes

Beeinflusst eine große Pilzmenge Gärergebnis und Wachstum?

Wie spielt sich der Vermehrungsprozess ab?

Bakterien

Hefen (Saccharomyces)

Spalthefen (Schizosaccharomyces)

Der »echte« Teepilz

Ursprung der Kombucha-Kultur

Welche Namen wurden dem Teepilz noch gegeben?

Kapitel 10 – Störungen bei der Kombuchazubereitung

Unerwünschte Mikroorganismen werden gestoppt

Die organischen Säuren schützen den Pilz

Die Konservierung durch Alkohol

Selbstschutz des Pilzes durch Antibiotikum

Der Schutzeffekt des Kohlendioxids

Vermeintliche, unechte Störungen

Echte Störungen

Was tun bei Schimmelbildung?

Lästige Gäste: Essigfliegen

Bekämpfung der Essigfliegen

Kapitel 11 – Pause in der Kombucha-Produktion

Zeitweise Unterbrechung der Kombuchabereitung

Tiefgefrieren des Teepilzes

Trocknen des Kombuchapilzes

Kapitel 12 – Erfahrungen mit Kombucha

Erfolgsberichte

Dokumentation

Eine russische »Kriminalstory« über Kombucha

US-Präsident Reagan setzte auf Kombucha

Ein Wort zum Schluss: Ist Gesundheit das Wichtigste?

Dank

Literatur- und Quellenverzeichnis

Über den Autor

Weiters erschienen

Vorwort

Der Teepilz Kombucha ist ein uraltes Volks- und Hausmittel. Seine Wirkung wird seit Generationen von vielen Völkern, vor allem im ostasiatischen Raum, geschätzt und begehrt. Manche Ältere unter uns erinnern sich noch gut, wie in ihrer Kindheit – vor allem im damaligen Ostpreußen, in den Ländern des Baltikums und manchen Teilen Schlesiens und Sachsens – die Großmutter in einer warmen Ecke einen auf gesüßtem Tee schwimmenden Teepilz hütete. Unter ihrer Obhut und Pflege wurde das Gärgetränk als Haustrunk für die ganze Familie zubereitet.

Heute besinnen sich viele Menschen wieder auf natürliche Lebens-, Heil- und Genussmittel. Kombucha kann durch die Aktivierung des Immunsystems und der Selbstheilungskräfte dazu beitragen, Gesundheit, Fitness, Aktivität und Wohlbefinden zu regenerieren und zu stabilisieren. Das Fermentationsgetränk wird nicht nur von Menschen mit Krankheiten getrunken, sondern vorsorglich als Lebensmittel verwendet, das den Körper in Balance hält. Viele Heilpraktiker und Naturheilverfahren praktizierende Ärzte empfehlen Kombucha.

Mein Weg mit Kombucha

Ich selbst habe diesen Pilz vor einigen Jahren bekommen. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit diesem alten Naturmittel aus dem ostasiatischen Raum, mit dieser kleinen chemischen Fabrik, die diverse Substanzen produziert.

Ich habe Hunderte Liter Teekwass zubereitet und mit meiner Familie getrunken, habe eigene Versuche angestellt sowie alles studiert, was ich zum Thema Kombucha irgend auftreiben konnte. Besonders dankbar bin ich den Fachleuten, Professoren, Ärzten, Heilpraktikern, Apothekern, Chemikern usw., die mir sehr geholfen haben, die theoretischen Grundlagen zu erschließen. Dankbar bin ich auch für den fruchtbaren Gedankenaustausch mit den vielen Frauen und Männern, die mich von ihren vielerlei Erfahrungen und auch Misserfolgen in der Praxis profitieren ließen.

Beim Erarbeiten der vielfältigen Quellen, der wissenschaftlichen Arbeiten und fremden Berichte, erkannte ich: Je tiefer man in ein Gebiet eindringt, sei es in der Biologie, Medizin, Physik oder Philosophie, umso offensichtlicher wird es, dass man meistens nicht alles aus einem Punkt heraus erklären kann. Ich erkannte, dass Aussagen wie »So ist das und damit basta!« nicht immer mit der Wahrheit zu tun haben, sondern mehr in den Bereich der Behauptung gehören.

Nur Scharlatane sind allwissend

In Wirklichkeit ist es so, wie es der bekannte Physiker Professor Heinz Maier-Leibnitz in einem Beitrag in der WELT (Nr.295 vom 17.12.1988) formulierte: »Es gibt überall, besonders in der Wissenschaft, unendlich viel, was man einfach nicht weiß. ›Das weiß man nicht‹ ist eine durchaus wissenschaftliche Aussage. Das muss jeder Wissenschaftler nicht nur wissen, sondern auch öffentlich zugeben, und das Publikum muss es akzeptieren und keine Allwissenheit erwarten oder verlangen. Nur Scharlatane sind allwissend und haben auf alles eine Antwort. (…) Man weiß selten etwas ganz genau. Oft muss man ältere Messungen korrigieren, oder es gibt mehrere Messungen derselben Größe, aber man kann nicht entscheiden, welche der Wahrheit am nächsten kommt.«

Und Professor Ulrich Beck veranschaulichte diese Tatsache in einem SPIEGEL-Essay (SPIEGEL Nr.9/1988, S.200–201) so: »Wer einem bunt zusammengewürfelten Expertenkreis eine beliebige Frage stellt – etwa: Ist Formaldehyd giftig? –, erhält von, sagen wir, fünf Wissenschaftlern 15 verschiedene Antworten, alle mit ja – aber, einerseits – anderseits garniert – wenn die Befragten gut sind; wenn nicht, zwei oder drei scheineindeutige.«

Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis war für mich, den unterschiedlichen Meinungen aus dem breiten Spektrum des Erfahrungsschatzes und Forschungswissens auch dann Bedeutung beizumessen, wenn ich nicht übereinstimme.

Ich liebe Bücher nicht, in denen ich lese: »Nur so und so dürfen Sie es machen. Nur so ist es richtig!« Gegenargumente werden verschwiegen, weil sie nicht in die eigenen Erklärungsmuster passen. Wenn ich mich daraufhin bei anderen Quellen informiere und tiefer schürfe, merke ich: So gesichert, wie es der Autor glauben machen will, sind diese angeblichen Erkenntnisse gar nicht.

Ich halte es für eine Frage der Glaubwürdigkeit und der Ethik, alles zu erwähnen, was dem Leser zu einer Urteilsfindung dienlich sein kann, und auch das nicht zu verschweigen, was Andersdenkenden nützen könnte. Manchem Leser mag diese Arbeit zu viel Information bringen. Er möge sich die für ihn wichtigen Rosinen herauspicken.

Selbst Verantwortung übernehmen

Um zu einem Urteil zu kommen, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein:

Man muss eine möglichst vollständige Information suchen und verlangen – also hinreichend viel wissen;

Man muss sein eigenes Denk- und Urteilsvermögen anwenden, man muss abwägen, verwerfen und nach eigenen Wertvorstellungen gewichten.

Es kommt mir darauf an, den Leser informierter zu machen, damit er nicht jeder Meldung und jeder fremden Beurteilung Glauben schenken muss. Vorsicht ist vor allem geboten bei allen Äußerungen von Leuten, die nichts über den Teepilz wissen oder nur glauben, sie wüssten etwas, weil sie in irgendeinem Blättchen eine oberflächliche, einseitige Information gelesen haben, sich aber sonst nicht die geringste Mühe machten, einmal zu den Quellen vorzustoßen. Kommentare von solchen Leuten erinnern mich manchmal an den Ausspruch »Je weniger man weiß, umso sicherer ist das Urteil.«

Wenn vor Kombucha oder der Selbstzubereitung des Getränks gewarnt wird, so empfehle ich: Stellen Sie genau fest, von wem der Ratschlag stammt. Ist derjenige, der in der Kombucha-Frage mitreden will, kompetent? Worauf beruht sein Urteil? Welche Interessen stehen dahinter? Binder und Wahler (1988, S.91) schreiben: »Mit wissenschaftlichen Studien wird heutzutage alles mögliche bewiesen.« Und Dr.Bruker (1989, S.7) sagt: »Objektive und interessenunabhängige Informationen sind eine Rarität geworden in unserer Zeit.«

Durch Versuch und Irrtum zur Wahrheit

Ich habe mich bemüht, diese Arbeit so zu verfassen, wie ich es mir von einem Buch wünsche: Es muss dem Leser möglichst vollständige Information und Fakten liefern, ihm jedoch nichts aufdrängen. Ich bin nicht so vermessen, zu allen fremden Autorenmeinungen meinen Kommentar abgeben zu müssen. Ich lasse die verschiedenen Stimmen zu Wort kommen.

Dort wo es Alternativen gibt, soll dem Leser die Wahl der richtigen Entscheidung überlassen werden. Je nachdem, wie hoch jemand die Vor- und Nachteile eines Punktes bewertet, kann die Entscheidung bei jedem Menschen verschieden ausfallen – und trotzdem bei jedem für seine Verhältnisse richtig sein. So ist es auch bei der Kombucha-Bereitung. Es gibt Ermessensmöglichkeiten in vielen Fragen: Welche Zuckerart? Welche Zuckermenge? Dauer der Gärung? Welche Teesorte? Um die richtige Wahl zu treffen, braucht der Leser aber zuerst einmal die Fakten. Er muss die Pros und Kontras kennen. Auf diese Weise kann er vergleichen, abwägen, eigene Versuche anstellen, eigene Fehler begehen – und schließlich zu einem eigenen Urteil kommen.

Der Fortschritt lebt von der schon erwähnten Irrtumsfähigkeit, die mit Lernfähigkeit gepaart sein muss. »Trial and error« (Versuch und Irrtum) nennen die Engländer diese Tatsache treffend. Ich möchte deshalb neben meiner Irrtumsfähigkeit auch meine Lernfähigkeit nicht aufgeben. Diese Anleitung spiegelt meinen jetzigen Wissensstand wider. Für die Zukunft halte ich es mit dem Wort des englischen Komponisten Benjamin Britten: »Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.«

Ich will weiter Fragen stellen. Ich will weiter neue Erfahrungen, Informationen und Forschungsresultate auswerten. Ich will mich weiter bemühen, diese Anleitung ständig zu verbessern und auf aktuellem Stand zu halten.

Wenn Sie mich nach meiner persönlichen Meinung zu Kombucha fragen, sage ich dazu: Ich bin von den positiven Einsatzmöglichkeiten überzeugt. Wenn man die mancherlei Berichte gelesen und vieles von den Betroffenen selbst gehört hat, kann man das auf eigener Erfahrung begründete Vertrauen der vielen Menschen nicht einfach als Humbug abtun, nur weil noch nicht alles analytisch exakt seziert ist.

Kombucha hilft Ihrem Körper, sich zu heilen

Niemand weiß genau, wie viele Menschen in unserer Welt heute Kombucha trinken. Ich kann mir vorstellen, dass die überschwängliche Begeisterung sich stabilisieren wird und Sensationsberichte einer nüchternen Sichtweise Platz machen werden: Nämlich, dass Kombucha uns helfen kann, bei den von allen Seiten auf uns einstürmenden Umweltbelastungen etwas für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu tun. Dass es uns Energie geben kann, um den täglichen Stress ohne Schaden zu überstehen. Bei aller Begeisterung sollten wir jedoch bescheiden bleiben und bedenken: Kombucha ist kein Arzneimittel. Kombucha heilt nicht eine bestimmte Krankheit. Nur der Körper selbst kann sich heilen und eine Krankheit bekämpfen. Alles, was das Kombuchagetränk bewirken kann, ist, den menschlichen Organismus dabei zu unterstützen, indem es das körpereigene Abwehrsystem aktiviert und die Selbstheilungskräfte mobilisiert.

Kombucha ist ein Lebensmittel besonderer Art, ein biologisches, probiotisches Getränk voller lebender, starker Mikroorganismen, voller dynamischer Lebenskraft.

Ich habe einen Traum

Das letzte Geheimnis dieses »Wunderpilzes«, wie er in manchen Publikationen genannt wird, ist noch nicht ergründet. In Hinsicht auf die weite Verbreitung von Kombucha besteht hier Forschungsbedarf. Worauf sind die Heilwirkungen, von denen so viele Menschen berichten, tatsächlich zurückzuführen? Wir wissen noch nicht alles.

Vielleicht findet sich jemand, der (weil er von Kombucha selbst viele Wohltaten erfahren hat) die finanziellen Mittel spendet, die nötig sind, um die Kombucha-Forschung voranzutreiben, sodass dieses Volksheilmittel auch von der etablierten Medizin entdeckt wird. Die Erforschung des Teepilzes sollte auch auf wissenschaftlicher Basis neu belebt und durch seriöse Studien abgesichert werden. Wer Volksheilmittel deshalb ablehnt, weil es keine klinischen Studien dazu gibt, scheint nicht zu begreifen, dass Hunderte Studien die Pharma-Skandale um »Contergan«, »Vioxx« und viele andere nicht verhindern konnten.

Zwei Dinge pflegen den Fortschritt der Medizin aufzuhalten:

Autoritäten und Systeme.

(Rudolf Virchow, 1821–1902)

Ich wünsche Ihnen nun viel Erfolg bei der Zubereitung des Kombucha-Getränks und reichen Nutzen bei seiner Anwendung. Möge dieser Pilz in Ihrem Haushalt künftig den ihm gebührenden Platz einnehmen. Auf Ihre Gesundheit!

Ich lade Sie ein, auch mein »Kombucha-Journal« im Internet zu besuchen. Es ist international und enthält informative Texte über Kombucha und die Zubereitungsanleitung in bisher dreißig Sprachen. Die Adresse lautet: www.kombu.de

Günther W. Frank

Genossensch.-Str. 10

75217 Birkenfeld im Schwarzwald, Deutschland

E-Mail: [email protected]

Kapitel 1

Was kann Kombucha für Sie tun?

Hat das Kombuchagetränk Heilwirkungen?

Über den Kombuchatee liegt ein erheblicher Erfahrungsschatz vor. Insbesondere in den asiatischen Ländern und in Russland wird der Teepilz seit Jahrhunderten mit gutem Erfolg als Naturheilmittel eingesetzt. Neben der Verwendung als Erfrischungsgetränk kann man in fast allen Berichten auch von seiner Verwendung als Heilmittel lesen. Es werden eine Unzahl von Krankheiten genannt, gegen die der Kombuchatee gebraucht und gepriesen wird. Die Palette reicht von der harmlosesten Unpässlichkeit bis zur schwersten Erkrankung.

Es trifft durchaus zu, was in »Hagers Handbuch für die Pharmazeutische Praxis« (1973, S.254–256) unter »Combucha« angeführt ist: »Anwendung. In der Volksheilkunde bei fast allen Krankheiten, als Diuretikum bei Oedemen, besonders gegen Arteriosklerose, Gicht, Darmträgheit und Steinleiden. Als Erfrischungsgetränk und nach längerer Einwirkung als Speiseessig.«

Aber gerade der Hinweis »bei fast allen Krankheiten«, der auf Vertrauen, Tradition, Empfehlung oder eigener Erfahrung beruht, ist es, den viele Anhänger wissenschaftlicher Medizin beanstanden.

Vorurteil gegen das »Volksmittel«

Es geht den Verfechtern der reinen wissenschaftlichen Lehre, die gelernt haben, in Kategorien von Ursache und Wirkung, von Nutzen und Schaden zu denken, wahrscheinlich so wie Dr.Siegwart Hermann (1929), der von seinen ersten Kontakten mit dem Teepilz Kombucha so berichtet:

»Vor ungefähr 15 Jahren bekam ich einen ›Pilz‹ aus Polen, der mit der sogenannten Kombucha identisch gewesen sein dürfte und dem eine großartige Heilwirkung nachgesagt wurde. Trotz der angepriesenen geheimnisvollen Kräfte, oder gerade deshalb, hatte ich für das Wundermittel kein besonderes Interesse und ließ die Kultur eingehen. Damals hatte ich gegen ›Volksmittel‹ ein Vorurteil …«

Hermann verwendet den damals wohl gebräuchlichen Ausdruck »Wundermittel«, sodass ich ihn um des korrekten Zitierens willen auch schreiben muss – obwohl ich ihn für eine sachliche Beurteilung für eher abträglich halte, da er den Pilz in die Nähe von Scharlatanerie rückt.

Doch kehren wir zu Hermann zurück. Er verharrt nicht auf seiner anfänglichen Skepsis. Statt eines Punkts setzt er ein Komma und fährt fort:

»…, erst das vergleichende Studium unserer Medikamente und der Volksmittel hat mich eines Besseren belehrt. Ich habe gesehen, dass die meisten unserer wertvollen Pharmaka vom Volke aufgefunden und erst nach jahrhundertelangem Gebrauch dem wissenschaftlichen Heilschatz zugeführt worden sind. Es ist richtig, dass die Volksmedizin mit zahlreichen Irrtümern und mit viel Aberglauben behaftet ist und dass sie sich mangels einer wissenschaftlich-kritischen Methode davon nur ungemein schwer zu befreien vermag; aber in vielen Volksrezepten und Maßnahmen ist etwas Wahres und Gutes verborgen. Die Volksärzte aller Völker, die Schäfer und Hirten, die pflanzenkundigen Weiber und die ›weisen Frauen‹ der germanischen Volksmedizin haben die meisten Arzneipflanzen gefunden und ihre Heilwirkungen beobachtet. Durch die Inangriffnahme der Untersuchung der sogenannten Kombucha hat sich meine seinerzeitige Geringschätzung der Volksmedizin in das Gegenteil verwandelt.«

Antibiotische Bestandteile

Es liegen zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten über Kombucha vor. Sie sprechen von einer therapeutischen Wirksamkeit durch die Bestandteile Glucon- und Glucuronsäure, Milchsäure, Essigsäure sowie die lebenswichtigen Vitamine. Wie vor allem russische Forschungen beweisen, haben viele der Inhaltsstoffe antibiotische und entgiftende Eigenschaften und spielen bei den biochemischen Abläufen im menschlichen Körper entscheidende Rollen.

Die antibiotischen Bestandteile in Kombucha sind nicht zu vergleichen mit einem Antibiotikum, das Ihnen der Arzt bei schweren Infektionen verordnet. Es ist vielmehr verwandt mit den natürlichen antibiotischen Bestandteilen in Meerrettich, Kapuzinerkresse, Umckaloabo (südamerikanische Geranienart), Ingwer, Grapefruitkernen, Traubenkernen, Echinacea, Knoblauch, Zwiebeln, Majoran, Salbei, Spitzwegerich, Kamille und Bärentraubenblättern – also gesundheitlich auch bei Daueranwendung völlig unbedenklich.

Im Gegensatz zu vielen Pharmaka mit ihren unangenehmen Nebenwirkungen richten sich die Wirkstoffe der Kombucha auf das Körpersystem als Ganzes und können durch ihre stoffwechselfreundlichen Eigenschaften den normalen Zustand in den Zellmembranen ohne Nebenwirkungen wieder herstellen und so das Wohlbefinden fördern. Dies ist gerade in unserer Zeit sehr wichtig, in der wir so vielen umstrittenen Einflüssen ausgesetzt sind, sei es in der Nahrung (es gibt inzwischen etwa 3000 erlaubte Lebensmittelzusätze), im Trinkwasser oder in der Umwelt. Gegen viele dieser oft schädlichen Einflüsse können wir uns nicht wehren. Wir können jedoch unserem Körper helfen, durch richtige Zufuhr gesundheitsfördernder Stoffe den normalen Zustand – Wohlbefinden und Gesundheit – aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen. Wenn auch die Vorbehalte gegen solche Konzepte teilweise noch sehr groß sind und noch nicht alles wissenschaftlich erforscht ist, so gibt es doch viele praktizierende Mediziner, die sich im Sinne einer gezielten Vorsorgemedizin neuen ernährungsphysiologischen Beurteilungen der Stoffe zuwenden, die wir unserem Organismus zuführen.

Zahlreiche Ärzte und Wissenschaftler befassten sich mit der Wirkung des als Volksarznei benutzten Teepilzes Kombucha. Besonders aus dem russischen Raum liegen erstaunliche und wissenschaftlich fundierte Berichte vor.

Man muss sich natürlich nicht die Mühe machen, die vielen Berichte zu lesen. Man kann sich seine Meinung über Kombucha auch nach dem Motto bilden: »Je weniger man weiß, umso sicherer das Urteil.« Wenn man die vielen Erfahrungsberichte und wissenschaftlichen Arbeiten der Weltliteratur, die sich auf über Jahrzehnte erstreckende Beobachtungen gründen, aber nicht ignoriert, besteht die Aussicht, dass man zu einem eigenen, unabhängigen Urteil über den Teepilz Kombucha kommt.

Wenn ich zusätzlich die verschiedenen, oft fast unglaublichen mündlichen Berichte von Kombucha-Anwendern ins Kalkül ziehe und für eventuelle Übertreibungen vorsichtigerweise noch ein paar Abstriche mache, so komme ich zu der Überzeugung, dass an den dem Kombuchagetränk nachgesagten Wirkungen etwas dran ist, das man nicht einfach als Humbug oder Scharlatanerie abtun kann.

Aktivierung des Immunsystems

Manche dem Teepilz nachgesagte gesundheitsfördernde Auswirkungen bedürfen noch der Erforschung. Andere Wirkungsmechanismen jedoch sind durch wissenschaftliche Untersuchungen und Erfahrungen durchaus belegt, z.B. Regulierung der Darmflora, Zellstärkung, Entgiftung und Entschlackung, Stoffwechselharmonisierung, antibiotische Wirkung, günstiger Einfluss auf das Säure-Basen-Gleichgewicht und Stärkung der Immunabwehr.

Ich persönlich schätze Kombucha als ein hochwirksames Lebensmittel, ein wertvolles Naturprodukt, ein biologisches, lebendiges Gärgetränk. Es ist für jeden gesundheitsbewussten Menschen ein wirksames zusätzliches Lebensmittel, das durch die zuverlässige Aktivierung des körpereigenen Immunsystems dazu beiträgt, Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern und zu erhalten.

Mythos und Wahrheit

Wenn wir erfahren, dass Kombucha schon vor Christi Geburt als Mittel zur Erlangung der Unsterblichkeit angesehen wurde, so erkennen wir, dass den Teepilz schon von alters her der Nimbus des Allheilmittels umgibt. Auch die verschiedenen Namen, die Kombucha gegeben wurden (siehe Kapitel 9), weisen auf den Mythos hin: »Pilz des langen Lebens« (»Champignon de longue vie«), »Zauberpilz« etc. Seine belebende und heilende Wirkung bescherte dem Teepilz den Ruf eines Universalheilmittels.

Das Ziel ist die Stärkung der unvorstellbaren Heilkräfte Ihres Körpers durch natürliche Verbindungen, die Ihr Körper zum Funktionieren braucht. Wenn Kombucha hilft, den Körper von Giftstoffen zu reinigen, ihn zu stärken und Harmonie und Wohlbefinden herzustellen, dann kann jeder Mensch individuell erleben, wie sich lästige Symptome bessern oder gar verschwinden.

Kein Zaubertrank, kein Freibrief

Trotz aller »Wunder-Berichte« sollten wir bescheiden bleiben. Kombucha, das biologische und lebendige Gärgetränk, ist kein Zaubertrank, um 100 Jahre alt zu werden. Es ist kein Allheilmittel oder ein Mittel zur Erlangung der Unsterblichkeit. Es ist auch kein Freibrief für ungesunde Lebensweise. Kombucha hat hervorragende Säuren und andere Inhaltsstoffe anzubieten, aber erwarten Sie nicht, dass Sie deshalb straflos einen ungesunden Lebensstil fortsetzen können. Sie können nicht Ihre Ernährung vernachlässigen, unvernünftig leben und Ihren Körper missbrauchen und dann sagen »Kombucha wird’s schon richten.« Das funktioniert nicht. In diesem Sinn ist Kombucha kein Wundermittel.

Wenn du nicht bereit bist, dein Leben zu ändern,

kann dir nicht geholfen werden.

(Hippokrates)

Gesundheitsfördernde Wirkungen des Kombucha-Tees – Ein Blick in die Literatur

In einer im Jahr 1961 von Prof.Dr.Eduard Stadelmann erstellten Bibliografie sind allein 260 Publikationen erwähnt, die sich mit dem Teepilz Kombucha befassen. In der Zwischenzeit ist eine beachtliche Zahl dazugekommen. Ich versuche, einen Querschnitt über die Veröffentlichung zu geben, die die gesundheitlichen Aspekte von Kombucha behandeln.

Wer zu hören versteht, hört die Weisheit heraus.

Wer nicht zu hören versteht, hört nur Lärm.

(Chinesisches Sprichwort)

Schon Bacinskaja (1914) stellte fest, dass das Getränk als Regulator für die Magen-Darm-Tätigkeit wirksam sei. Die Autorin empfahl, vor jeder Mahlzeit ein Gläschen davon zu trinken und die Portionen allmählich zu erhöhen.

Professor S. Bazarewski brachte 1915 im »Correspondenzblatt des Naturforschervereins zu Riga« einen Bericht, wonach in den baltischen Provinzen Russlands, und zwar in Livland und Kurland, unter der lettischen Bevölkerung ein Volksheilmittel verbreitet sei, das den Namen »Brinum-Ssene« führt. Wörtlich übersetzt heißt das »Wunderpilz«. Diesem Pilz werde, so berichtet Bazarewski, von der lettischen Bevölkerung »eine wunderbare Heilkraft für viele Krankheiten zugeschrieben«. Einige der von Bazarewski befragten Letten behaupteten, dass er bei Kopfschmerz helfe, wieder andere versicherten, »dass dieser Pilz bei allen Krankheiten von Nutzen ist«.

Prof.P. Lindner (1917/18) berichtete, dass das Getränk hauptsächlich als Mittel gebraucht werde, um die Darmträgheit zu regulieren. Lindner erwähnt auch, dass die Teepilz-Massen (also der Teepilz selbst) neben dem eigentlichen Aufguss für sich verzehrt werden können. Ferner teilt Lindner mit, dass er von dem Oberpostsekretär Wagner aus Berlin-Charlottenburg Näheres über die Heilwirkung des Teekwass erfahren habe: »Ihm war vor Jahren in Thorn dieses Getränk als Heilmittel gegen Hämorrhoiden empfohlen worden, und er hat durch dessen regelmäßigen Genuss in der Tat Heilung gefunden.«

Der Geheimrat Prof.Dr.Rudolf Kobert (1917/18) entsinnt sich, dass mit dem Pilz ein »unfehlbares Mittel gegen Gelenkrheumatismus« hergestellt worden sei.

Drei Zehntel heilt Medizin,

sieben Zehntel heilt Diät.

(Aus China)

Auch Prof.Dr.Wilhelm Henneberg (1926) berichtet, dass ein mit dem Teepilz bereitetes Getränk, in Russland Teekwass genannt, dort überall in Gebrauch sei und ein »Bekämpfungsmittel gegen allerlei Krankheiten, besonders gegen Verstopfung« sein solle.

Nach Dr.Madaus in der »Biologischen Heilkunst« (1927) haben der Pilz bzw. dessen Stoffwechselprodukte einen ausgezeichneten Einfluss auf die Regeneration der Zellwände und seien deshalb ein vorzügliches Heilmittel gegen Arterienverkalkung.

H. Waldeck (1927) erzählt, dass ihm während des Ersten Weltkriegs im Jahr 1915 im russisch besetzten Polen ein Apotheker, bei dem er einquartiert war, ein »Wundertränkchen« gegen seine hartnäckige Verstopfung gebraut habe. Der Apotheker vertraute Waldeck an, dass er dieses »russische Geheim- und Hausmittel« nie ausgehen lasse, »zumal es noch für alle möglichen Leiden gut sei« und »infolge seiner natürlich gebildeten Säure die Altersbeschwerden erfolgreich bekämpfe und so zur Verlängerung des Lebens beitrage«.

Die Leistungsfähigkeit steigt

In der Zeitschrift »Die Weiße Fahne« (Zeitblätter zur Verinnerlichung und Vergeistigung; 1928) wird berichtet: »Der erfrischende Geschmack des Teegetränks gefällt allgemein, und die Wirkung ist, soweit sich dies in der kurzen Versuchszeit schon sagen lässt, eine sehr gute. Der Geschmack des vergorenen Tees ist sehr angenehm, er erinnert etwas an leicht moussierenden Wein oder süßen Most. – Die Wirkung des Tees zeigt sich zumeist sehr schnell, er wirkt vor allem blutreinigend und schlackenlösend und soll, wie es unsere Gesinnungsfreundin schreibt, auch bei bösen Gesichtsausschlägen vorzügliche Dienste leisten. Weiter wirkt er, ärztlichen Gutachten und Urteilen zufolge, vorzüglich bei ständigen Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Gicht, Rheumatismus sowie bei sonstigen Altersbeschwerden. Die generelle Wirkung des Teepilzes zeigt sich schon nach einigen Wochen in allgemeiner Besserung des Gesamtbefindens und in der Hebung der Leistungsfähigkeit, die auch mit auf die hohe Vitamin- und Hormonwirkung des Pilzes zurückzuführen sein dürfte, was im übrigen auch von Ärzten betont wird. Weiter regt der Pilz (…) in vorzüglicher Weise den Stoffwechsel an und hilft so zur Entschlackung des Körpers, d.h. zur Ausscheidung von Krankheitsstoffen aller Art.«

Anmerkung: Nach heutiger Sicht geht man davon aus, dass Glucuronsäure die Abfallstoffe an sich bindet und mit dem Urin ausscheidet (Glucuronoide oder »gepaarte Glucuronsäure«).

Dr.Maxim Bing (1928) empfiehlt den Kombucha-Schwamm als »sehr wirkungsvolles Mittel zur Bekämpfung von Arterienverkalkung, Gicht und Darmträgheit«. Bei Verwendung frischer, guter Kulturen trete eine »günstige Wirkung ein, die sich bei Arterienverkalkung im Sinken des Blutdrucks, Aufhören der Angstgefühle, der Reizbarkeit und Schmerzen, des Kopfwehs, Schwindels usw. äußert. Die Darmträgheit und ihre Begleiterscheinungen können ebenfalls rasch gebessert werden. Bei Verkalkung der Niere und der Haargefäße des Hirns erzielt man besonders günstige Ergebnisse, während Herzgefäßverkalkungen weniger günstig beeinflusst wurden.«

Nach meinem Dafürhalten spricht einiges dafür, dass die beobachteten guten Wirkungen des Pilztees bei Gicht, Rheuma, Arthritis usw. damit erklärt werden können, dass im Körper abgelagerte Schadstoffe durch Konjugation mit der im Getränk enthaltenen Glucuronsäure wasserlöslich und nierengängig gemacht und mit dem Harn ausgeschieden werden. Bei der Konjugation, einer Form der Biotransformation, werden körperfremde und körpereigene Stoffe mit Glucuronsäure zu Glucuronoiden verbunden, die man auch »gepaarte Glucuronsäure« nennt.

Ein völlig ungefährliches Mittel

Professor Dr.W. Wiechowski (1928), damals Vorstand des Pharmakologischen Instituts der deutschen Universität in Prag, widmete der Kombuchafrage eine interessante Abhandlung mit dem Titel »Welche Stellung soll der Arzt zur Kombuchafrage einnehmen?«

Wiechowski äußert eine für meine Begriffe bemerkenswerte Haltung der medizinischen Wissenschaft zu Kombucha: »Wie schon erwähnt, widerspricht es keineswegs den Grundsätzen der wissenschaftlichen Heilkunde, ein Heilmittel zu verwenden, über dessen Wirkungsart die experimentelle Pharmakologie noch nichts zu ermitteln imstande gewesen ist. Im Gegenteil sehen wir vielfach, dass längst in der Therapie verwendete Arzneimittel erst verhältnismäßig spät durch die experimentelle Pharmakologie hinsichtlich des Wesens ihrer Wirksamkeit aufgeklärt worden sind. (…) Da es sich bei der Kombucha um ein völlig harmloses Mittel handelt, besteht kein Anlass, die Bevölkerung vor seiner Anwendung, welche vorläufig eher eine diätetische als therapeutische zu nennen ist, zu warnen.«

Dummheit ist nicht: wenig wissen,

auch nicht: wenig wissen wollen.

Dummheit ist: glauben, genug zu wissen.

(A. J. Daniel, amerik. Schriftstellerin, 1921–1982)

Der Pharmakologe Wiechowski gewann die Überzeugung, dass die beim Genuss des Kombuchagetränks erzielten unbestreitbaren Heilerfolge nicht auf Suggestion, sondern auf einer tatsächlichen therapeutischen Einwirkung des Getränks auf den menschlichen Organismus beruhen. Prof.Wiechowski selbst hatte sich über die Heilerfolge des Kombuchagetränks bei den Versuchen überzeugt, die in der Internen Klinik von Prof.Dr.Jaksch in Prag vorgenommen worden waren.

Dr.L. Mollenda (1928) berichtet, dass sich das Kombuchagetränk insbesondere bei Störungen der Verdauungsorgane bewährt habe, deren Funktion es geradezu normalisiere. Außerdem habe sich das Getränk bei Gicht, Rheumatismus und verschiedenen Stadien der Arteriosklerose bewährt. Er schreibt u.a.: »Das Getränk, wenn dasselbe auch sauer ist, ruft keine Übersäuerung des Magens hervor, dasselbe erleichtert und fördert merklich das Verdauen auch der schwer verdaulichen Speisen.«

Vorbeugend gegen Krankheiten

Dr.E. Arauner (1929) berichtet über verschiedene ärztliche Gutachten und Urteile und kommt zu folgender Wertung: »Zusammenfassend kann man sagen, dass der Teepilz bzw. das durch denselben gebildete Extrakt als vorzügliches Vorbeugungsmittel gegen Zuckerkrankheit, namentlich aber gegen Alterserscheinungen, wie Arterienverkalkung, hohen Blutdruck mit Folgeerscheinungen, wie Schwindel, Gicht, Hämorrhoiden, sich bewiesen hat und zum mindesten ein angenehmes Abführmittel ist.« Dr.Arauner berichtet weiter, dass der Teepilz bei den Asiaten wegen seiner überraschenden Heilerfolge seit Jahrhunderten als wirksamstes natürliches Volksheilmittel bei Müdigkeit, Abgespanntheit, Nervosität, beginnenden Alterserscheinungen, Arterienverkalkung, Darmträgheit, Gicht und Rheumatismus, Hämorrhoiden und Zuckerkrankheit in Gebrauch ist.

Der damalige Direktor der staatlich anerkannten Drogisten-Akademie Braunschweig, Hans Irion, sagt in seinem »Lehrgang für Drogistenfachschulen« (1944, Band2, Seite 405): »Durch den Genuss des Getränks, welches als Teekwass bezeichnet wird, findet eine auffallende Belebung des gesamten Drüsensystems des Körpers und eine Förderung des Stoffwechsels statt. Der Teekwass wird als vorzügliches Vorbeugungsmittel gegen Gicht und Rheumatismus, Furunkulose, Arterienverkalkung, hohen Blutdruck, Nervosität, Darmträgheit und Alterserscheinungen empfohlen. Auch für Sporttreibende und geistig angestrengt Arbeitende ist er sehr zu empfehlen. Durch die Förderung des Stoffwechsels im Körper wird übermäßiger Fettansatz verhindert oder beseitigt. Es gelangen mit dem Getränk auch Mikroorganismen in den Körper, welche schädliche Ablagerungen, wie Harnsäure, Cholesterin u.a. in leicht lösliche Form überführen und so beseitigen. Darmfäulnisbakterien werden unterdrückt.«

Die erste Darstellung in Buchform, die den Teepilz zum Thema hat, erschien 1954. Das 54-seitige Büchlein ist in russischer Sprache geschrieben. Der Autor G. F. Barbancik fasst die wichtigsten Ergebnisse, vor allem russischer Autoren, zusammen, die mit dem Teepilz als Heilmittel erreicht wurden. Er berichtet von erfolgreicher Anwendung bei Mandelentzündung, inneren Erkrankungen verschiedener, besonders entzündlicher Art, Magenkatarrh bei mangelhafter Säureproduktion, Entzündungen des Dünn- und Dickdarms, Ruhr, Arterienverkalkung, Bluthochdruck, Sklerose usw.

In einem kurzen Kapitel (»Von einigen unbegründeten Gerüchten über den Teepilz«) weist Barbancik mit Nachdruck darauf hin, dass die Möglichkeit einer krebserregenden Wirkung des Teepilzes von wissenschaftlich-medizinischer Seite gesehen jeglicher Grundlage entbehre.

Der Arzt Dr.Rudolf Sklenar aus Lich/Oberhessen berichtete 1964 in der Zeitschrift »Erfahrungsheilkunde« über seine Diagnosemethoden und schreibt über seine Therapieerfolge: »Ein hervorragendes Naturmittel ist die Einnahme eines Pilzgetränkes namens Combucha, welches entgiftend in jeder Hinsicht wirkt und Mikroorganismen sowie Harnsäure und Cholestrine auflöst.«

Dr.Sklenar hatte eine biologische Krebstherapie entwickelt, in der Kombucha neben anderen biologischen Mitteln wie Colipräparaten zur Sanierung der Darmflora eine wichtige Säule darstellt.

Auch Bäume und Pflanzen profitieren

Der Arzt Dr.Valentin Köhler hatte 1961 in der Zeitschrift »Ärztliche Praxis« unter dem Titel »Glucuronsäure macht Krebspatienten Mut« die Diskussion über den therapeutischen Einsatz von Glucuronsäure angeregt. Glucuronsäure ist eines der Produkte, die während des Gärprozesses im Kombucha-Tee produziert werden. Dr.Köhler berichtete damals über ermutigende Ergebnisse bei der Behandlung von Krebspatienten mit Glucuronsäure. Die möglichst lange Einwirkung von Glucuronsäure vermag eine Zunahme der körpereigenen Abwehr und möglicherweise auch der Interferon-Produktion herbeizuführen. Die Entgiftungsfunktion der Glucuronsäure geht einher mit einer Besserung des Allgemeinbefindens und des oxidativen Stoffwechsels.

Überraschende Erfolge konnte Dr.Köhler auch bei der Behandlung kranker Bäume beobachten. Zur Lösung des Baumtod-Problems wurden an verschiedenen Institutionen wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt. In dem von Hans Kaegelmann herausgegebenen Buch »Sofortheilung des Waldes« berichten die Doktoren H. Valentin und Julian Köhler (1985) über die lebensschützende Funktion der Glucuronsäure in der Natur. Durch Verbindung mit Nährstoff-, Spuren- und Schwermetall-Ionen werden Aufbauprozesse ausgelöst bzw. beschleunigt. Die Fähigkeit der Glucuronsäure, Verbindungen mit Fremd- bzw. Eigen-Schadstoffen einzugehen, bewirke einen Schutz für die pflanzliche Zelle. Mehr als 200 Stoffe können auf diese Weise unschädlich gemacht werden, auch solche, die im sauren und radioaktiven Regen enthalten sind, sowie Schwefeldioxid, Nitrite, Ozon. Die der Glucuronsäure zukommende Schutzaktivität bewahrt nach Dr.Valentins Forschungen auch die Genetik der Pflanze vor Wachstumsstörung bzw. fördert deren Wiederherstellung im weiteren Wachstumsverlauf. So war in Versuchen mit Glucuronsäure sogar die Rückzüchtung von »hängenden Geranien« (sie wuchsen wieder hoch) und Trauerbirken (sie wuchsen wieder aufrecht) möglich: genetische Beeinflussung!

Was für die Pflanzenzelle gilt, kann auch auf die menschlichen Zellen übertragen werden: Wenn die Abbau- und Aufbauvorgänge im menschlichen Stoffwechsel durch das Zuführen gering dosierter Glucuronsäure, die im Kombuchagetränk enthalten ist, auf dem optimalen Niveau gehalten werden, so ist damit ein Zusammenschluss gefunden zwischen wissenschaftlichen Daten und einem Naturprodukt, das zur Zeit überwiegend noch in der Laienwelt bevorzugt wird.

Hier zeigt sich eine Hilfsmöglichkeit für die durch Umweltschadstoffe mehr und mehr gefährdete Menschheit. Durch Glucuronsäure werden die »Stör-Produkte« im menschlichen Körper zur Endproduktion abgebaut, ausgeschieden und damit unschädlich gemacht. Diese Entgiftungsfunktion der Glucuronsäure nützt dem vielseitigen Funktionieren der Zellen. Das zeigt sich dann bei vielen Menschen in einer Steigerung der körpereigenen Abwehrkraft gegenüber den von vielen Seiten auf uns einstürmenden Schadstoff- und Umweltbelastungen, einer Wiederbelebung der geschädigten Körperzellen und einer Wiederherstellung und Festigung des Wohlbefindens.

Hilfreiche Bakterien für die Darmflora

Die Hefen und Bakterien in Kombucha helfen den Darmbakterien auf die Sprünge. Ohne Zweifel regenerieren die Millionen lebenden Hefen und Bakterien und die Makromoleküle die Darmflora von Grund auf. Die Milchsäurebakterien sorgen für ein freundliches, symbiontisches Milieu in unserem Darm. Die Symbiose, der gegenseitige Nutzen, besteht nicht nur darin, dass die genannten Bakterien einen Platz in unserem Darm einnehmen und gefährliche Arten fernhalten und so ihr eigenes Überleben sichern, sondern sie tragen auch zur Verdauung und zu vielen enzymatischen Prozessen bei.

Die Geschwister des Teepilzes Kombucha

Die Kombucha hat Brüder und Schwestern rund um den Erdball. Ähnliche Lebensgemeinschaften von Hefen und Bakterien werden von Menschen in aller Welt seit Urzeiten für die Herstellung von gesundheitsfördernden Gärgetränken und Lebensmitteln verwendet und zu ihrem Wohlbefinden eingesetzt.

So lesen wir schon in der Bibel (Ruth 2,14), dass der Großbauer Boas die Moabiterin Ruth, die später seine Frau wurde, beim Ährenlesen einlud: »Komm hierher und iss vom Brot und tauche deinen Bissen in den Essigtrank!« Und sie setzte sich zur Seite der Schnitter. Er aber legte ihr geröstete Körner vor, und sie aß und wurde satt und ließ noch übrig. – Dieser biblische Bericht, der um die Zeit 1000v.Chr. spielt, gibt uns nicht nur einen Hinweis auf die damaligen, für unsere Begriffe bescheidenen, aber vorbildlichen Ernährungsgewohnheiten. Wir sehen daraus auch, dass schon in alter Zeit mittels Mikroorganismen milchsaure Getränke zubereitet wurden und den Menschen als Kraftspender und Erfrischung dienten.

Versuche mit Wasserkefir