Komm in meine Arme - Sophie R. Nikolay - E-Book

Komm in meine Arme E-Book

Sophie R. Nikolay

0,0
1,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ich bin Andreas, ich arbeite in der Psychiatrie als Pfleger. Als Dennis auf unsere Station kam, überfiel mich das Bedürfnis, ihm zu helfen - mehr als den anderen Patienten. Der blonde junge Mann mit den grünen Augen zog mich in seinen Bann, obwohl er sich total verschloss. Hier erzähle ich unsere Geschichte ... Gay Drama, entspricht rund 40 Seiten eines Printbuches.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 31

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Sophie R. Nikolay

Komm in meine Arme

Gemeinsam frei!

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Komm in meine Arme

 

Sophie R. Nikolay

 

Komm in meine Arme

Gemeinsam frei!

 

 

 

 

 

 

 

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Die Handlung dieser Geschichte ist frei erfunden.

Bitte respektieren Sie die Arbeit von Autoren und erwerben Sie Bücher rechtmäßig.

 

 

Ich ertrage es nicht mehr. Alles, was sich in meinem Kopf abspielt und mir den Verstand raubt, muss heraus. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, alles niederzuschreiben. Vielleicht geht es mir dann besser …

Es begann ruhig. Ein Tag ohne Probleme, ein neuer Patient ohne Gegenwehr, eine willkommene Abwechslung zum sonst nervenaufreibenden Alltag in der Klinik. Ich arbeite in der Psychiatrie. Ich bin Krankenpfleger und komme eigentlich mit allen Patienten – auch mit den schwierigen – gut zurecht. An besagtem Tag wurde Dennis bei uns eingeliefert. Dass ausgerechnet er, der sich als stillster und pflegeleichtester Patient herausstellen würde, die Ursache für das Chaos in meinem Kopf wäre, hätte ich niemals angenommen. Aber von vorne.

Dennis kam an einem Freitag auf die Station. Das Zimmer, in das er gelegt wurde, gehörte zu meinem Pflegebereich. Er sprach nicht, reagierte auf niemanden und ließ alles über sich ergehen. Lethargisch kam er mir vor. Als ob er aufgegeben hätte und ihm alles egal wäre. Seinen Akten entnahm ich, dass er gerade zwanzig Jahre jung war und an einem Trauma litt. Mehr als einmal fragte ich mich, was ihm zugestoßen sein könnte. Ein junger Mensch, der sich so verhält, muss Schreckliches durchgemacht haben.

Bis zum Abend saß Dennis regungslos auf dem Sessel in seinem Zimmer. Ich stellte ihm Wasser auf den Tisch und er sah nicht einmal hin. Wenn ich ihn ansprach, fühlte ich mich, als redete ich mit einer Wand. Das ist zwar bei vielen Patienten so – doch ich verzichtete nie darauf, mit den Menschen zu sprechen, die ich pflegte. Ich glaubte immer, dass sie mich hörten, auch wenn sie es nicht zeigten. Bei Dennis war ich mir da nicht sicher. Schon in den ersten Stunden bekam ich von ihm den Eindruck, er wäre nur noch eine Hülle.

Ich wusste, dass es nicht gut wäre, all die Schicksale der Patienten zu nah an mich heranzulassen. Doch ohne es zu bemerken, tat ich das bei Dennis ab dem ersten Tag. Als es Zeit zum Abendessen wurde, versuchte ich, zu ihm durchzudringen.

„Dennis? Hörst du mich?“

Keine Reaktion, nicht mal ein Blinzeln.

„Es gibt Abendessen. Komm mit, ich bringe dich hin.“

Immer noch nichts.

Ich versuchte ihn zum Aufstehen zu bewegen, indem ich ihm am Ellenbogen fasste und den Arm zu mir herauf zog. Erst glaubte ich, es wäre sinnlos, doch dann stand er auf und ließ sich von mir dirigieren. Er sah mich dabei nicht ein einziges Mal an.

Im gemeinschaftlichen Speiseraum, den alle nicht fixierten Patienten nutzen, setzte er sich auf den Stuhl, neben den ich ihn geführt hatte. Ich versuchte erneut, seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Was möchtest du? Magst du Wurst, oder lieber Käse? Einen Tee oder Saft?“

Dennis starrte ein Loch in die Wand gegenüber. Ich zuckte mit den Schultern und entschied für ihn. Nichts Neues in meinem Beruf …

An der Essensausgabe reihte ich mich bei den Patienten ein, die vorbildlich nacheinander zu Rosi an die Theke traten und sich Teller mit dem gewünschten Belag und Brot geben ließen. Die Schüsseln daneben enthielten rohe Paprikastreifen, Kirschtomaten und Essiggurken. Letztere verursachten bei Carmen – einer langjährigen Patientin – immer Panikattacken, nachdem sie einmal beinahe an einer erstickt wäre. Sie hatte vergessen, die Gurke zu kauen …

Meine Kollegin Rita stand beobachtend neben der Ausgabe und besagten Schüsseln und achtete darauf, wer sich was nahm. Als Carmen an der Reihe war, trat Rita flink vor die Schüsseln. Ein kleiner Versuch, die Gürkchen zu verstecken. Er misslang. Carmens allabendliche Einlage blieb auch diesmal nicht aus. Es schepperte, als ihr Teller zu Boden fiel, sie schrie gedämpft und hielt sich die Hände vor den Mund. Ingrid, eine unserer Hilfsschwestern, war schnell zur Stelle und führte Carmen von der Essensausgabe weg, während sie beruhigend auf sie einredete. Dennis hatte nicht einmal den Kopf gedreht …

Die Lage beruhigte sich – wenn man alle anderen Geräusche außen vor ließ. Denn ruhig war es nie. Dazu müsste man schon zwei Drittel der Patienten sedieren.

Schließlich war ich an der Reihe, bat Rosi um einen Teller mit Kochschinken und Schnittkäse, dazu Roggenbrot und ein Portionspäckchen Butter. Obendrauf legte ich etwas von der Rohkost, griff vom Getränkewagen zwei Schritte weiter einen Orangensaft und brachte alles zu Dennis.

Er starrte immer noch geradeaus.