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Eine hochwertige Honigbienenkönigin ist das A und O für den Fortbestand und die Produktivität eines Bienenvolkes. Dass die Nachzucht guter Königinnen gar nicht schwierig sein muss, zeigt dieser leicht verständliche praktische Ratgeber für Hobby-Imker in vielen Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Fotos. Der Autor gibt Einblick in die Arbeit mit der Zuchtkassette, einer Bienenwabe aus Kunststoff, die das komplizierte Umlarven von Hand erspart. Er stellt die Modelle von Nicot, Jenter und Kemp vor und erklärt drei einfache und nichtsdestotrotz erfolgversprechende Methoden, wie man im Laufe der Jahre hochwertige Bienenköniginnen produziert – die Grundlage einer nachhaltigen Bienenhaltung.
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Seitenzahl: 63
Veröffentlichungsjahr: 2025
Jean Riondet
KÖNIGINNEN ZÜCHTEN
Drei einfache Methoden für die erfolgreiche Nachzucht von Honigbienen-KöniginnenAus dem Französischen von Annette Flesch
Die Erneuerung der Königinnen in einem Bienenvolk wird zu einem absoluten Muss, sowohl für die Qualität der Zucht als auch aus gesundheitlichen Gründen. Die starke Nachfrage nach Königinnen führt zu massiven Importen aus anderen Erdteilen, wodurch früher oder später Parasiten und unbekannte Krankheiten bei uns eingeschleppt werden.
Die eigene Produktion von Königinnen wird somit zu einem Know-how, das sich jeder Imker aneignen sollte – unabhängig von seinem Erfahrungsstand.
Der heutige Imker ist auch ein Züchter. Die Königinnenzucht ist also der erste Schritt in der Entwicklung Ihrer Imkerei, der Sie natürlich auch zur Auswahl der Zuchtlinien, die Sie nachziehen und verbessern möchten, führt.
Durch die Disziplin, die diese Tätigkeit erfordert, wird auch Ihr allgemeines Wissen über die Führung der Bienenvölker beträchtlich erweitert. Mag die Zucht eigener Königinnen auch kompliziert erscheinen, so liegt sie doch für jeden im Bereich des Möglichen.
Unser Ziel ist es, Ihnen mit einem Minimum an Investitionen und komplizierter Technik einen einfachen Zugang zur Zucht von Qualitätsköniginnen zu ermöglichen.
Wir brauchen (fast) keine spezielle Ausrüstung, keine teuren Ablegerkästen, keine besondere Geschicklichkeit oder technische Fähigkeiten, keine komplexen Abläufe …
Eine relativ geringe Investition – eine Zuchtkassette, einige Halterungen, Weiselnäpfchen und Adapter, ein oder zwei selbst gebaute Zuchtrahmen …, Disziplin und fundierte Kenntnisse in der Entwicklungsbiologie der Biene: Mehr braucht man nicht, um erfolgreich zu sein!
Jean Riondet
Eine Amme füttert eine zukünftige Königin
Ein Bienenvolk schwärmt aus
VORWORT
GLOSSAR
WARUM KÜNSTLICHE NACHZUCHT?
Auslese selbst vornehmen
Das Zuchtvolk sorgfältig auswählen
Den Starter richtig führen
WIE MACHT MAN WEISELZELLEN?
Problemlösungen bei der Zucht
Und nach dem Starter?
Reflektierende Wärmeschiede
Auffüttern für die Zucht
Wann züchtet man Königinnen?
Zeit und Ressourcen sparen
WAS IST EINE ZUCHTKASSETTE?
Das Umsteckverfahren von Jenter
Das Cupularve-System von Nicot
Das System Kemp
In der Praxis
Reinigung der Zuchtkassette
Die Abdeckplatte der Zuchtkassette befestigen
Ein effizientes System
DAS MATERIAL
Stellen Sie Ihre Ausrüstung zusammen
Das Zubehör in Bildern
Völkerführung bei der Zucht
Wie stellt man die Ableger am Tag X+3 zusammen?
Häufig gestellte Fragen
SCHRITT FÜR SCHRITT METHODE 1
ZUCHT IN DER MAGAZINBEUTE
SCHRITT FÜR SCHRITT METHODE 2
ZUCHT IM HONIGRAUM
SCHRITT FÜR SCHRITT METHODE 3
ZUCHT OHNE STARTER
BEHANDLUNG GEGEN DIE VARROAMILBE
Wann soll man behandeln?
Behandlung der Stammvölker und der Pflegevölker (einschließlich der Starter)
Behandlung der Ableger
FAZIT
SERVICE
Zuchtrahmen
Auch bei der Königinnenzucht ist ein gewisser Grundwortschatz an Fachbegriffen unerlässlich. Schlagen Sie bei Bedarf einfach in diesem Glossar nach. Unser einziger Beitrag dazu ist der Begriff „Zuchtkassette“. Diese Kästchen, die bereits in den frühen 1980er-Jahren entwickelt wurden, sind in den Imkervereinen relativ unbekannt, obwohl es sich um eine bahnbrechende Neuerung handelt, die das unbeliebte Umlarven, das Entnehmen der Larven aus den Wabenzellen, überflüssig macht. Die Zuchtkassette, eine künstliche Zuchtwabe aus Kunststoff, bildet die Grundlage für das Zuchtkonzept, das in diesem praktischen Leitfaden vorgestellt wird.
Ablegervölkchen: Eine Gruppe von Bienen, die über eine große Menge von Ammen verfügt und in der Lage ist, eine Königin aufzuziehen. Anm.: Die Aufzucht von Königinnen erfolgt auf Brutrahmen im Standmaß. Der Einfachheit halber und um Material zu sparen, wird dies unsere Option sein. Der Begriff, den wir dafür verwenden, heißt „Ableger“.
Ableger: 2 Waben mit verdeckelter Brut, 2 reflektierende Wärmeschiede, 1 Futtertasche
Ableger zur Aufzucht von Königinnen
Zuchtwabe, System Kemp
Einsteckzelle: Künstlicher Weiselbecher aus Kunststoff mit einem Durchmesser von 9 mm. Er wird von den Bienen mit Wachs vollständig ausgebaut. Die empfindlichen Becher werden auf einen Adapter aufgesteckt, der vertikal auf den Zuchtleisten angebracht ist.
Gelée royale: Weiselfuttersaft, der von den Hypopharynx- und Mandibeldrüsen der sehr jungen Bienen in ihren ersten Lebenstagen produziert wird.
Die Larven schwimmen in Gelée royale
Königinnen-Absperrgitter: Metall- oder Kunststoffgitter, das Bienen und jungfräuliche Königinnen durchlässt, aber keine begatteten Königinnen, die schon Eier legen, und keine Drohnen.
Metall-Absperrgitter mit Holzrahmen
Pflegevolk: Volk für die weitere Aufzucht von einer oder mehreren Weiselzellen, die in einem Starter angebrütet wurden.
Pflegevolk
Sockel: Zubehörteil des Nicot-Systems. Kunststoffteil, das an einer Zuchtleiste befestigt wird und auf das der Weiselnapfhalter mit der Öffnung nach unten aufgesteckt wird. An einem Dadant-Rahmen werden 12 oder 13 Sockel pro Zuchtleiste befestigt. Die Nicot-Sockel sind mit Einsteckzellen des Jenter-Systems kompatibel.
Stammvolk: (Zucht-)Volk, aus dem die Zuchtkönigin stammt, deren Larven zukünftige Königinnen bilden werden. Das Volk ist nicht für die Honigproduktion bestimmt.
Standardlarve: Von Jacques Kemp als Hilfe erdacht; kleine Box mit zwei Plastiklarven als Muster für die jeweils kleinste und größte Larve, die zur Königin herangezogen werden kann.
Standardlarven von Jacques Kemp
Starter: Weiselloses Volk, reich an Ammen- und Sammelbienen, mit möglichst wenig oder gar keiner Brut, je nach angewandter Methode. Diese Population ist geeignet, eine große Anzahl von Weiselzellen aufzuziehen. Das Volk wird extra für diesen Anlass zusammengestellt.
Ein starkes Startervolk
Umlarven: Umbetten einer Larve aus einer Arbeiterinnenzelle in eine künstliche Weiselzelle. Das Transferwerkzeug heißt Umlarvlöffel. Da das Umlarven für einen wenig erfahrenen Imker schwierig zu erlernen ist, haben wir uns für eine andere Methode entschieden, nämlich die Verwendung von Zuchtkassetten.
Umlarven von Hand mit einer Umlarvnadel
Wärmeschied, reflektierend (PIHP): High-Tech-Wärmeschied, entwickelt von dem französischen Imker Marc Guillemain. Rähmchen mit Styroporfüllung und außen mit einer aluminiumkaschierten Isolierbeschichtung, die die Wärmestrahlung von Brut und Bienen reflektiert. Das spart enorm viel Futter, um die Brut zu wärmen und die Königinnen zu ernähren.
Reflektierendes Standard-Wärmeschied
Weiselnapfhalter: Adapter zur Aufnahme der Einsteckzellen, erleichtert die Handhabung der angepflegten empfindlichen wächsernen Weiselzelle. Er wird auf einen Sockel aufgesteckt, der an der Zuchtlatte befestigt ist.
3 verschiedene Weiselnäpfchen (Einsteckzellen) von Jenter, Nicot und Kemp
Weiselnapfhalter für die Einsteckzellen, von oben nach unten: Jenter, Nicot, Kemp
Weiselzelle: Zelle mit einem Durchmesser von 9 mm, in der eine Königin aufgezogen wird. Diese Zellen hängen senkrecht als Ausstülpung aus den Brutzellen der Arbeiterinnen heraus.
Ammenbiene in einer natürlichen Weiselzelle
Zuchtkassette: Kästchen mit Einsätzen, in denen die Königin ihre Eier ablegt und die das Umsetzen der Larven ermöglichen, ohne sie zu berühren.
Zuchtkönigin: Eine Königin, die für die Produktion von zukünftigen Königinnen selektiert wird.
Die Königin ist mit einem nummerierten Opalithplättchen als Abstammungsnachweis gezeichnet
Die Königin und ihr Hofstaat
Zuchtleiste: Holzleiste, an der die Weiselnapfhalter befestigt werden. Die Leisten sind zur einfacheren Handhabung herausnehmbar. Sie werden in Zuchtrahmen befestigt, die man in die Starter einhängen kann.
Nicot-Sockel zum Befestigen an einer Zuchtleiste
Zuchtrahmen: Rahmen mit Nuten, in denen die Zuchtleisten befestigt werden. Je nach Rähmchenart passen 2–4 Zuchtleisten in einen Zuchtrahmen.
Anm.: Bei den in diesem Buch beschriebenen Rahmen und Techniken handelt es sich um das Dadant-System. Jedes andere Beutensystem ist aber ebenso geeignet.
Zuchtrahmen mit den drei in diesem Buch behandelten Zuchtsystemen
Der Abgang eines Naturschwarms – ein Ereignis, das der Imker durch Zuchtauslese verhindern möchte
Die Biene ist ein wildlebendes Insekt, das sich in der Natur sehr erfolgreich vermehrt. Die natürliche Auswahl eines Bienenvolks entspricht nicht immer den Vorstellungen des Züchters, der die Fortpflanzung selbst steuern will, um einen einheitlichen Bestand zu erhalten.
Der Fortbestand der Art Apis mellifera und die natürliche Vermehrung zahlreicher Bienenvölker ist ihrem Schwarmtrieb und damit natürlich den schwarmfreudigen Linien zu verdanken.
Da das Schwärmen die Honigernte in Gefahr bringt, ist das Zuchtziel des um seinen Ertrag besorgten Imkers die Vermehrung von schwarmträgen Linien. Das ist das Hauptanliegen bei der künstlichen Nachzucht von Königinnen.
Westliche Honigbiene in Frankreich