Kräuter selbst anbauen - Renate Hudak - E-Book

Kräuter selbst anbauen E-Book

Renate Hudak

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Beschreibung

Kräuter sind Kult! Die vielseitigen Pflanzen verbreiten mediterranes Flair, verfeinern die kreative Küche und verströmen ihren Duft in Haus und Garten. Ob im Beet, auf Balkon oder Terrasse - mit diesem Ratgeber findet der Hobbygärtner mit Sicherheit das richtige Plätzchen für seine Lieblingskräuter. Zahlreiche bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigen u. a. die Anlage eines farbenfrohen Beetes oder einer Kräuterschnecke und erklären beispielsweise die Topfkultur von Kräutern für Fensterbank oder Balkon. Zudem hilft der übersichtliche Porträtteil, die besten Arten für das eigene Kräuterparadies auszuwählen. Der Expertenrat, wertvolle Pflegehinweise und allerlei Tipps zur Verwendung lassen keine Fragen rund ums Gärtnern mit Kräutern offen.

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Seitenzahl: 181

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Impressum

© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Angelika Holdau, Elke Sieferer, Julia Herko

Lektorat: Iris Jachertz, Barbara Kiesewetter

Bildredaktion: Silvia Ebbinghaus, Dr. Folko Kullmann, Petra Ender

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, Bettina Stickel

eBook-Herstellung: Pia Schwarzmann

ISBN 978-3-8338-9478-7

1. Auflage 2024

Bildnachweis

Coverabbildung: Stocksy/Canan Czemmel; iStock/Julia_Khimich

Illustrationen: Heidi Janic̆ek, München

Fotos: AdobeStock; Borkowski; De Cuveland; Diez; Fischer; Flora Press/Liz Eddison; GAP Photos; /Ernie Janes; Gartenbildagentur Friedrich Strauss/Friedrich Strauss; /NouN; Getty Images; GU/gartenfoto.eu/Martin Staffler (Produktion Folko Kullmann); Hempfling; Herwig; Image Professionals; iStock; Jahreiß, Jarosch; Kuttig; Laux; Lorenz Books, aus: A Harvest of Herbs; Nickig.; Pforr; Photo Press/Rogler; Photo Press; Redeleit; Reinhard; Dr. Reitmeier; Schaefer; Schneider/Will; Shutterstock; Stein; Stocksy; Stork; Strauß; Sulzberger

Syndication: www.seasons.agency

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GRÄFE UND UNZER VERLAG

Wichtige Hinweise

Die meisten der hier vorgestellten Arten und Sorten sollten nicht im Übermaß verzehrt werden.Bewahren Sie Dünge- und Pflanzenschutzmittel für Kinder und Haustiere unerreichbar auf.Suchen Sie bei Verletzungen umgehend einen Arzt auf. Eventuell ist eine Impfung gegen Tetanus erforderlich.

Hinweis

GEWUSST WIE – GARTENPRAXIS LIVE ERLEBEN!

Anschauliche Videos zu den wichtigsten Tätigkeiten im Kräutergarten finden Sie hier: www.gu.de/hudak-kraeuter-videos

Kräuterbeet anlegenWie man Kräuter richtig aussätKräuter vermehren durch StecklingeDie besten Kräuter für TöpfeKräuter haltbar machen

Mit diesen nützlichen Praxistipps steht Ihrem Kräutergarten nichts mehr im Weg!

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Planung

Die unterschiedlichen Blattfarben- und formen von Petersilie, Salbei & Co. sorgen für Abwechslung in Ihrem Kräuterbeet.

Kräuterwünsche – Kräuterwahl

Kräuter sind derzeit die angesagten Stars unter den Gartenpflanzen. In Beet und Topf finden die aromatischen Multitalente immer häufiger Verwendung. Sie beleben den Garten mit bunten Blüten und intensivem Duft. Auch wegen ihres vielseitigen Einsatzes in der Küche oder als Heilpflanzen sind sie beliebt.

Mit Kräutern ziehen trendige Multitalente ins Beet oder den Topfgarten ein. Auf der Fensterbank oder im Garten bereichern die aromatischen Pflanzen Ihr grünes Reich auf vielfältige Art und Weise.

Vielfältige Kräuter

Sie möchten Salate und Gerichte mit gartenfrischem, aromatischem Grün aufpeppen und raffinierte Rezepte mit frischen Kräuterzugaben verfeinern? Träumen Sie von einem Duftgarten im mediterranen Stil? Oder eher von einer naturbelassenen, »wilden« Ecke, wo Sie heimische Küchenkräuter und Heilpflanzen direkt vor der Haustür ziehen können? Vielleicht möchten Sie aber auch in erster Linie die Farben- und Formenvielfalt der Kräuter dazu nutzen, zusammen mit anderen Stauden und Gartenpflanzen einen raffiniert gestalteten Duft-, Farb- oder Blattschmuckgarten anzulegen. Steht Ihnen der Sinn nach »Wellness« aus dem eigenen Garten, um in ein duftendes Kräuterbad einzutauchen oder sich mit einer beruhigenden Teemischung zu entspannen? All das ist mit Kräutern möglich. Lassen Sie sich von diesen sinnlichen Pflanzen inspirieren, entdecken Sie Ihre persönlichen Vorlieben und probieren Sie mutig Verschiedenes aus: Die Kräuter werden auch die individuellsten Ansprüche bestens erfüllen!

Eine Frage des Platzes

In einem großen Garten fällt es leicht, Kräuter ihren Ansprüchen gerecht unterzubringen. Bei nur wenig Platz ist es besonders wichtig, die zum Boden und Standort passenden Kräuter auszuwählen, damit die Pflanzen gut wachsen. Vielleicht machen Sie erst in einem kleinen Beet Platz für die würzigen Gäste und testen ihr Gedeihen. Oder Sie finden auf Balkon oder Terrasse ein passendes Plätzchen, z. B. in einer Etagere oder Ampel. In der Küche bietet sich die Fensterbank als Ideal-Platz an.

Wie Ihre Entscheidung auch ausfallen mag: Die meisten Kräuter lieben die Sonne, in der sich ihr Aroma voll entfalten kann.

Kräuter für jeden Geschmack

Steht Ihnen der Sinn nach bunter Blütenpracht, verführerischen Düften oder aromatischen Gaumenfreuden? Ob für Beet oder Blumentopf: Die Kräuterpalette ist nahezu grenzenlos.

Wer sich für Kräuter entscheidet, entscheidet sich für Vielfalt. Denn mit den aromatischen Pflanzen kommen nicht nur Gourmets auf ihre Kosten, auch Garten-Ästheten und Wellness-Fans finden Gefallen an den grünen Multitalenten.

Für jeden ist etwas dabei

Salat- und Würzkräuter, die direkt aus dem Garten oder vom Fensterbrett frisch auf den Tisch wandern, sind ungleich aromatischer und gehaltvoller als gekaufte Gewürze. Sichern Sie sich diese einmaligen Geschmackserlebnisse, indem Sie z. B. Petersilie, Basilikum, Estragon oder Dill in Töpfen und Kübeln oder auf einem Kräuterbeet immer griffbereit haben.

Wie das duftet! Lavendel bringt mediterranes Urlaubsflair in Ihr Beet.

Duftende und heilsame Blütenpracht

Besonders intensiv duftende Kräuter sind eine Verführung für die Nase. Gleichzeitig bieten die Duftwunder auch was fürs Auge: Die zierlichen Blüten z. B. von Salbei leuchten zwischen gleichgesinnten Stauden oder Sommerblumen im Garten. Doch nicht nur das – für eine Sommerblütenbowle oder eine duftende Tischdeko sind sie schnell zur Hand und verleihen Ihrem Sommerfest das gewisse Extra.

Wild- und Heilkräuter, wie Spitzwegerich, Johanniskraut oder Beinwell, fühlen sich auch im Garten oder in einem Kübel auf dem Balkon ausgesprochen wohl. Dort können Sie auch getrost Blätter und Blüten der »gezähmten Wildlinge« ernten und verwenden, die im Gegensatz zu Wildkräutern aus der freien Landschaft weitgehend unbelastet von Spritzmitteln und Umweltgiften sind. Ein knackiger, frischer Wildkräutersalat oder ein belebender Erkältungstee schmecken dann nochmal so gut und sind dazu gesund.

Mediterranes Kräuterflair

Wer statt von heimischer Wildnis eher vom sonnigen Süden träumt, der kann seinen Sehnsüchten mit Kräutern auf die Sprünge helfen. Rosmarin, Lavendel, Lorbeer und verschiedene Duftsalbei-Arten verzaubern Ihren Garten im Nu in eine mediterrane Oase. Terrassen- und Balkonbesitzer sind in diesem Fall sogar ein wenig im Vorteil. An diesen geschützten, warmen Plätzen in direkter Hausnähe, wo oftmals auch noch Plattenbeläge Wärme spenden, wachsen die südländischen Sonnenanbeter nämlich ausgesprochen gut, und ihre Blätter und Triebe werden hier ganz besonders aromatisch.

Die Blüten von Ringelblumen, Salbei und Ysop bringen Farbe ins Kräuterbeet.

Kräuter auf Balkonien

Viele weitere Kräuter machen eine gute Figur in Töpfen und Kübeln, auf Etageren und Pflanzenstellagen: Wählen Sie Pflanzen für Terrasse und Balkon aus, die als Einzelexemplare in Gefäßen gut zur Geltung kommen, wie Salbei, Lavendel, Ysop, Indianernessel oder Silberwermut. Das mobile Grün lässt sich jederzeit umgestalten, z. B. in einen Kräuter-Dschungel zum Sommerfest oder in eine romantische Duftlaube.

Ein- oder mehrjährige Kräuter?

Einjährige Kräuter bilden im Jahr ihrer Aussaat Blätter, Triebe, Blüten und Samen und sterben danach ab. Sie werden jedes Jahr neu ausgesät. Bei Zweijährigen erscheinen im ersten Jahr Blätter und Triebe, im darauf folgenden Jahr Blüten und Samen, danach endet der Lebenszyklus dieser Pflanzen. Achten Sie bei der Beetgestaltung darauf, dass die Kräuter ausreichend Platz haben. Wer auf eine jährliche Blütenpracht nicht verzichten möchte, sollte regelmäßig nachsäen, damit keine Blühpausen entstehen! Mehrjährige Kräuter liefern über Jahre hinweg würzige Triebe, Blätter und Blüten und entwickeln sich im Lauf der Jahre zu immer stattlicheren Exemplaren ( Porträts ab >).

Wieviel darf’s denn sein?

Von besonders wüchsigen Pflanzen, wie Beifuß, Liebstöckel oder Gewürzfenchel, genügt ein einzelnes Exemplar. Andererseits entscheidet Ihre Vorliebe, wie viel Sie von einer Pflanze benötigen. Während z. B. Basilikum seine Blätter häufig dem Essen beisteuert, findet Lavendel seltener den Weg in Salate oder den Kochtopf. Wer mit getrockneten Kräutern vorsorgen möchte, sollte je nach Art drei bis fünf Pflanzen in Beet oder Topf haben.

Tipp

Zitronige Frische en Gros

Lassen Sie in einem Duftbeet oder in einem Kasten auf Balkon oder Terrasse verschiedene Kräuter um die Wette duften und machen Sie den Test: Wer verströmt das intensivste Zitronenaroma? Spezialisten mit Zitrusduft sind Zitronenmelisse, Zitronenverbene, Zitronenthymian, Zitronengeranie, Lemonysop und Zitroneneberraute.

Hier fühlen sich Kräuter wohl

Kräuter gedeihen an vielen Plätzen: Ob in Ihrem Garten Sonnen- oder Schattenseiten vorherrschen, der Boden sandig oder lehmig ist – für jeden Standort ist ein Kraut gewachsen.

Der richtige Standort und Boden entscheiden im Wesentlichen, ob Ihre Kräuter sich wohl fühlen. Haben Sie rund ums Haus Pflanzflächen und Beete, dann sind Ihrer Kräuterauswahl kaum Grenzen gesetzt. Denn dann finden sich sicherlich sowohl warme, geschützte Sonnenplätzchen als auch schattige oder halbschattige Orte. Haben Sie nur wenig oder einen bestimmten Platz, an dem entsprechend vorgegebene Bedingungen herrschen, passen Sie Ihre Kräuterauswahl diesen an. Dennoch bleiben auch bei auf den ersten Blick problematischeren Standorten noch ausreichend Arten für eine Kräutervielfalt übrig. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl auch den Boden. Ein optimaler Boden kann z. B. fehlendes Licht wettmachen, ein zu schwerer Boden in voller Sonne andererseits trotzdem nicht zum gewünschten Erfolg beim Kräuteranbau führen. Beziehen Sie diese Überlegungen von Anfang an mit in Ihre Planung ein, damit Ihre Kräuter auch bestens gedeihen und Beete oder Topfgarten mit ihrem Flair und Geschmack bereichern.

»Schattenkünstler« wie das giftige Maiglöckchen (links), Bärlauch und Veilchen bilden mit Funkien bunte, dichte Teppiche.

Kräuter für Sonne und Schatten

Bezüglich ihres Lichtbedürfnisses können Kräuter grob in zwei große Gruppen eingeteilt werden: Da sind zum einen die wärmeliebenden »Sonnenkinder«, zum anderen die genügsamen »Schattenkünstler«.

Mediterrane Kräuter eignen sich für reizvolle Arrangements auf kleinen Sonnenbeeten.

Der Sonne entgegen

Ausgesprochene Sonnenanbeter unter den Kräutern sind Currykraut, Majoran, Basilikum, Lavendel, Oregano, Rosmarin, Salbei und Thymian. Diese Kräuter stammen aus südlichen Ländern und brauchen ähnliche Bedingungen, wie sie dort vorherrschen, um ihr typisches Aroma entwickeln zu können. Je sonniger und wärmer ihr Gartenplatz ist, umso mehr ätherische Öle bilden die Pflanzen in ihren Blättern und Trieben aus, und umso intensiver und ausgeprägter sind ihr Duft und ihr Geschmack.

Im Schatten oder Halbschatten entwickeln sie dagegen nur wenig Aroma und kommen nur spärlich oder gar nicht zum Blühen. Auch die meisten Blütenkräuter, wie Kapuzinerkresse, Königskerze und Indianernessel, brauchen täglich eine gehörige Portion Sonnenschein. Das gilt ebenso für Wildkräuter, wie Schafgarbe und Johanniskraut.

Im Schatten zufrieden

Doch auch im Schatten duftet es würzig, z. B. nach Bärlauch. Selbst dort begegnen uns zarte Kräuterblüten, wie die des Waldmeisters, die so manche dunkle Gartenecke aufhellen. Bei den Schattenkräutern handelt es sich häufig um heimische Waldpflanzen, die sich unter Sträuchern und Bäumen besonders wohlfühlen. Kräftig grüne Laubfärbung und saftige, große Blätter wie bei Engelwurz und Süßdolde sind einige ihrer typischen Merkmale.

Einige Kräuter gedeihen im Halbschatten noch sehr gut, auch wenn sie eher Sonne schätzen. Zu ihnen gehören typische Teekräuter, wie Spitzwegerich, Pfefferminze, Zitronenmelisse, Meerrettich, Rainfarn und Liebstöckel.

Optimaler Kräuter-Boden

Die meisten Kräuter sind relativ anspruchslos und wachsen in jedem »normalen« Gartenboden, der etwas durchlässig und nicht allzu schwer ist. Die wenigsten mögen allerdings dauerhaft nasse Füße. Abgesehen von Brunnenkresse, Kalmus und Bachbunge, die Wasser lieben, sollten Sie keine Ihrer Kräuterpflanzen in nassen Boden setzen. Prüfen Sie deshalb vor der Anlage eines Beetes und dem Kauf der Kräuter, welchen Boden Sie in Ihrem Garten haben. Machen Sie die Bodenprobe (>/>) und verbessern Sie gegebenenfalls Ihren Boden (>).

Für kiesige, sandige, durchlässige Beete gibt es spezielle »Hungerkünstler« unter den Kräutern, die, auch ohne dass der Boden zuvor mit humosen Bestandteilen verbessert wurde, auf diesen Plätzen bestens gedeihen. Zu ihnen zählen z. B. Thymian, Quendel, Beifuß, Johanniskraut, Königskerze und Wermut.

Im Topfgarten haben Sie es dagegen viel leichter: Dort können Sie die Erde an die Bedürfnisse der Pflanzen individuell anpassen.

Checkliste

»Sonnenkinder« erkennen

Blau- oder graugrüne Blätter, z. B. von Lavendel oder Salbei, schützen vor zu hoher Verdunstung.Denselben Effekt haben wollig behaarte Blätter wie bei der Königskerze.Fleischige Blätter, z. B. von Tripmadam, dienen als Wasserspeicher.Harzig-klebrige Stängel und Blätter, wie beispielsweise bei der Ringelblume, deuten auf einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen hin.

Nicht nur hübsch anzusehen: Hier duften Minze, Lavendel & Co. mit edlen Rosen um die Wette.

Die Vielfalt des Kräuteranbaus

Unterschiedliche Blatt- und Blütenfarben und verschiedene Wuchsformen der Kräuter machen Lust auf kreative und spannende Kombinationen. Sie bringen Abwechslung ins Gemüsebeet, duften zwischen bunten Gartenblumen oder legen sich wie ein Teppich über Steine und zwischen Platten.

Kräuter überraschen immer wieder aufs Neue: Lassen Sie sie mit Stauden und Sommerblumen um die Wette blühen, gemeinsam mit Rosen duften oder als auffällige Blickfänge zwischen Salat und Gemüse den Ton angeben. Spielen Sie mit den unterschiedlichen gestalterischen Aspekten, von denen die Kräuter eine ganze Palette zu bieten haben. Dazu gehören z. B. Größe, Wuchs- und Blattform, Laub- und Blütenfarbe. Im Steingarten löst z. B. Thymian die bunten Blütenteppiche der Blaukissen ab. Große Blätter wie die des Meerrettichs stehen im gelungenen Kontrast zu zartem Blattgefieder von Kerbel und Dill. Zum Anfassen und Streicheln animiert das wollig behaarte Laub der Königskerze. Zarte Winzlinge wie der Waldmeister bilden duftige Teppiche, mächtige Einzelpflanzen wie Gewürzfenchel oder Engelwurz thronen majestätisch im Mittelpunkt eines Beetes.

Starke Kombinierer

Die meisten Kräuter sind auch wahre Genies, wenn es darum geht, sich harmonisch in bereits im Garten vorhandene Stauden- oder Rosenpflanzungen einzufügen. Kombinationen mit liebenswerten Blühern und Duftpflanzen, wie Lavendel, Salbei oder Oregano, gelingen eigentlich immer und sind im Handumdrehen angelegt. Trockenmauern oder der Platz zwischen Trittplatten bieten weitere attraktive Gelegenheiten, Kräuter im Garten gekonnt zu integrieren.

Kräuter in Szene setzen

Viele Gestaltungsmöglichkeiten stehen Ihnen mit Kräutern offen. Attraktiv und nicht alltäglich wirkt eine Kräuterschnecke oder Kräuterspirale, die das Herzstück eines Gartens sein kann und ganz unterschiedlichen Kräutern ein Zuhause gibt. Sie verbindet eine Vielfalt an Kräuterduft und -würze auf engstem Raum. Ein bunt gemixtes Kräuterbeet, z. B. zusammen mit verschiedenen Gemüsearten, ist ebenso möglich wie eine wilde Kräuterwiese oder eine lauschige Duftbank in einer stillen und idyllischen Gartenecke.

Gesucht – gefunden: Begleiter für Kräuter

Neben bunten Blumen, zwischen Gemüse oder mehrjährigen Gartenblumen gedeihen viele Kräuter ausgesprochen gut. Ihre leichte Vergesellschaftung macht es einfach, ein Plätzchen für sie zu finden.

Kräuter lassen sich hervorragend mit anderen Gartenpflanzen, wie Blumen oder Gemüse, vergesellschaften und kombinieren.

Blühende Frauenmantelpolster sind eine gelungene Wegbegrenzung im Kräutergarten.

Kräuter kombinieren

Ohne viel Aufwand und gro-ßen Platzbedarf können auf diese Weise Kräuter in Ihrem Garten Einzug halten. Angelegt als Beeteinfassung, als duftender Weg durch den Garten, als Aroma verströmende Tuffs im Staudenbeet oder in der Steinmauer, im Topfgarten zwischen bunt blühenden Sommerblumen – Plätze und Partner finden sich dank der Vielseitigkeit der Kräuter überall. Selbst ein Gemüsebeet wird so zu einem bunten, vielfältigen Highlight im Garten (>/>).

Ein Potpourri aus Kräutern und Blumen

Ergänzen Sie bunte Sommerblumen, die während der frostfreien Zeit von Mai bis Ende September unermüdlich blühen, auf Beeten oder im Balkonkasten doch einmal mit einjährigen Kräutern. Sie werden staunen, wie gut z. B. Rote Gartenmelde, Dill und Chinesischer Lauch zu hohen Sonnenblumen und rosa Schmuckkörbchen passen. Zu niedrigen Sommerblumen in Beeten oder Pflanzgefäßen setzen Sie Kapuzinerkresse, Gewürztagetes und rotlaubige Basilikumsorten. Nicht nur die Blüten, auch die unterschiedlichen Blätter setzen hier Akzente.

Für Fans von buntlaubigen oder auffälligen einjährigen Kräutern lohnt es sich, einmal in Ruhe im Samenfachhandel zu stöbern. Dort werden mittlerweile viele attraktive Sorten angeboten.

Als Untermieter bei Stauden

Seite an Seite wachsen Kräuter auch mit einer Vielzahl von Blüten- und Blattschmuckstauden – den mehrjährigen Gartenblumen in Ihrem grünen Reich. Damit die Lebensgemeinschaft dauerhaft gelingt, pflanzen Sie Stauden und Kräuter nebeneinander, die ähnliche Standorte bevorzugen. So zaubern z. B. typische Frühlings- und Wildkräuter, wie Bärlauch, Lungenkraut oder Waldmeister, zusammen mit frühblühenden Stauden, wie Leberblümchen, Primeln und Elfenblumen, einen bunten und bodendeckenden Teppich unter Hecken und Sträucher. An einem ähnlich halbschattigen Platz schaffen höhere Stauden, wie hellgrüne Farne und breitblättrige Funkien, zusammen mit blühendem Beinwell und duftender Minze ein märchenhaftes Flair. Ein sonniges Beet lassen Sie in leuchtenden, warmen Sommerfarben erstrahlen, indem Sie Steppenkräuter, wie Indianernessel oder Anisagastache, mit Blütenstauden, wie Sonnenauge und zartgelber Flockenblume, kombinieren.

Auch Trockenheit liebende Stauden werden durch die Nachbarschaft bunt blühender Kräuter aufgemuntert. Pflanzen Sie Thymian und PolsterOregano zu flachen Steingartenstauden, mittelhohen Salbei neben niedrige Nachtkerzen sowie Königskerzen und Johanniskraut zu Edeldisteln und Katzenminze.

Die Rote Gartenmelde, im Verein mit Borretsch und Ringelblume, setzt frische Farbtupfer zwischen Gemüse und Salat.

Ideale Partner: Kräuter und Gemüse

Kräuter und Gemüse sind nicht nur in der Küche, sondern auch im Garten prima Partner. Ihre meist ähnlichen Ansprüche an Boden und Standort lassen sie zufrieden nebeneinander wachsen. Ganz besonders peppen buntlaubige und auffällig blühende Kräuter das in erster Linie grüne Salat- und Gemüseallerlei auf. Blütenkräuter, wie Ringelblume, Kapuzinerkresse und Borretsch, sind traditionelle Gemüsebegleiter und zudem auch besonders ausdauernde Blüher. Die Blattfarben von grau-, silber- oder blaulaubigen Kräutern wirken zwischen kräftig grünem Salat und Spinat als ein attraktiver »Hingucker«. Kräuter mit bunten, gefleckten Blättern wiederum präsentieren Gemüse in einem neuen, trendigeren Licht.

Schöne gestalterische Effekte erzielen Sie, wenn Sie Gemüse und Kräuter mit unterschiedlichen Wuchsformen kombinieren: beispielsweise kugelige und breite mit schmalen, hoch aufragenden Formen. Schlanke Kräutersilhouetten, wie Dill oder Gartenmelde, machen sich zwischen Köpfen von Rot- oder Weißkraut ganz besonders gut.

Ein würziger Rahmen

Eine klare Gliederung und Einteilung der Beete im Gemüsegarten und entlang von Wegen im Garten hilft, Ordnung und Übersicht zu bewahren. Grenzen Sie einzelne Beete voneinander ab: Verwenden Sie statt der klassischen Beeteinfassung oder Wegbegrenzungen in Form von Buchshecken doch einmal duftende Kräuter, wie Lavendel, Heiligenkraut, Ysop oder Schnittlauch (>/>). Ein regelmäßiger Pflege- und Ernteschnitt halten solche Einfassungen top in Form.

Tipp

Die Klassiker: Rose und Lavendel

Lavendel hat längst die traditionellen Kräutergärten verlassen und stattdessen die Rosenbeete erobert. Sowohl seine Farbe als auch sein Duft schmeicheln der »Königin der Blumen« und vertreiben so manche Blattlaus. Verwenden Sie den dunkelblauen ‘Hidcote Blue’ zu Rosen in Gelb und Rosa oder weißen Lavendel der Sorte ‘Alba’ zu roten Rosen.

Kräutergarten mit Tradition

Der Kräuteranbau in Klostergärten hat eine lange Geschichte. Über Jahrhunderte hinweg hat sich die besondere, formale Gestaltungsart dieser Gärten erhalten und ist heute wieder hochaktuell.

Wenn Sie an einer formalen Gestaltung Gefallen finden, ist es eine reizvolle Aufgabe, einen »Kloster-Kräutergarten« nach historischem Vorbild oder einzelne Beete in diesem Stil anzulegen.

Diese moderne Interpretation eines formalen Kräutergartens lädt zum Verweilen und Entdecken ein.

Geometrie im Kräutergarten

Gestaltet waren Kloster-Kräutergärten meist überall nach einem ähnlichen Prinzip: Eine rechteckige oder quadratische Grundfläche ist in mehrere gleich große Beete in Form von geometrischen Figuren (Quadrate, Rauten, Rechtecke, Dreiecke) unterteilt. Dazwischen verlaufen kreuzförmig Trittplattenwege, die sich ebenfalls am quadratischen oder rechteckigen Grundriss orientieren. Im Zentrum des Gartens befindet sich oft ein Pflanzenrondell mit einem Busch oder kleinen Baum, einem Rosenhochstämmchen, einem Brunnen oder einer Skulptur.

Überlegen Sie sich, ob Sie aus dem Vollen schöpfen und in einem separaten Gartenteil ausschließlich Küchen- und Heilkräuter in Form eines Kloster-Kräutergartens anbauen möchten. Dann sollten Sie dafür mindestens 15 m2 zur Verfügung haben. Im »Kleinformat« lassen sich aber auch einzelne Beete in einer formalen Weise gestalten.

Im klassischen Klostergarten waren die Beete mit hochkant aufgestellten Brettern eingefasst, später mit niedrigen Hecken aus Heiligenkraut oder Buchs, was sich schön in die heutigen Gärten übernehmen lässt. Auch Lavendel, Currykraut oder Ysop eignen sich als Beetgrenze. Oder Sie wählen für jedes Beet eine andere Einfassung. Bringen Sie die kleinen Hecken regelmäßig durch Schnitt in Form, sonst wirken sie ungepflegt und nehmen den Kräutern Platz und Licht weg. Beeteinfassungen dienen übrigens nicht nur der Gestaltung, sondern haben für die Pflanzen auch einen praktischen Nutzen: Die Lufttemperatur dicht über dem Boden erhöht sich durch eine Einfassung um 1–2 °C. Die kleine Kräuterhecke bremst außerdem starke Wind- und Luftbewegungen. Dadurch stehen die Pflanzen geschützter und gedeihen besser.

Hecken als Blickfang

Ein historischer Kloster-Kräutergarten war für die Menschen etwas Besonderes, eine Art »Paradiesgarten«, der mit einer Mauer oder Hecke geschützt wurde. Mit einer in Form geschnittenen Hecke, z. B. Rotbuche, Hainbuche oder Eibe, mit einer Reihe von an Drähten entlang gezogener Himbeeren oder einem frei stehenden Apfelspalier übernehmen Sie dieses traditionelle Element in Ihren Garten. An den Zugängen in allen Himmelsrichtungen in Form von Torbögen oder Laubendurchgängen bieten sich duftende Kletterrosen oder Jelängerjelieber an, die an den Bögen hinaufranken.

Eingeteilte Beete machen Platz für Kräuter und Gemüse auf engstem Raum.

Gemusterte Pflanzungen

Auf den dicht bepflanzten Beeten im Klostergarten waren die Kräuter so angeordnet, dass durch ihre verschiedenen Blütenfarben, Wuchs- und Blattformen und unterschiedlichen Wuchshöhen geometrische Muster entstanden. Um dies nachzuempfinden, wählen Sie z. B. für die Bepflanzung eines Beetes nur Kräuter von ähnlicher Höhe und ähnlichem Wuchs, die sich in Blattfarbe oder -form jedoch deutlich unterscheiden. So entsteht eine abwechslungsreiche Struktur nach historischem Vorbild, z. B. mit grün- und gelbblättrigem Thymian im Wechsel oder einer Mischung von violettblättrigem und graulaubigem Salbei. Spannend wirkt ein nach Höhen gestaffeltes Beet mit Beifuß im Mittelpunkt und z. B. Johanniskraut und Indianernessel als Rahmen. Voraussetzung für solche Zusammenstellungen sind vor allem die gleichen Ansprüche der Kräuter an Licht und Boden. Außerdem sollten Sie die Wüchsigkeit der Pflanzen berücksichtigen. Ein kriechender Thymian beispielsweise wird von einer Kapuzinerkresse überwuchert. Bei viel Platz bieten sich großflächige Pflanzungen an. Im kleinen Garten wählen Sie besser schwachwüchsigere Arten, die weniger Platz beanspruchen.

Praxisinfo

Die Vorteile formaler Beete und Gärten