Krimi-Häppchen - Band 3: Tödliche Delikatessen aus Venedig und dem Veneto - Michael Böckler - E-Book

Krimi-Häppchen - Band 3: Tödliche Delikatessen aus Venedig und dem Veneto E-Book

Michael Böckler

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Beschreibung

Tod und Schlemmem in der Lagunenstadt! Das Menü ist serviert! Als Vorspeise gibt es Risotto mit Radicchio di Treviso, zum Hauptgang frische Scholle vom Fischmarkt an der Rialtobrücke und als Dessert feinstes Gebäck aus Dorsoduro. Venedig und das Veneto haben kulinarisch einiges zu bieten – aber in den schmalen Gassen rund um den Canale Grande geht es auch höchst kriminell zu: Eine Gräfin genießt ein Tiramisu und beschließt, Rache an ihrem untreuen Ehemann zu üben, ein Carpaccio-Rezept rettet einem Kellner das Leben und eine Portion Spaghetti con Vongole bringt einen Hotelier um den Verstand … Köstlich, kulinarisch, kriminell: Diese Liebeserklärung an den Genuss sollte man am besten mit einem Glas Prosecco Spumante genießen! Jetzt als eBook: „Tödliche Delikatessen aus Venedig und dem Veneto“ von Michael Böckler. dotbooks – der eBook-Verlag.

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Über dieses Buch:

Das Menü ist serviert! Als Vorspeise gibt es Risotto mit Radicchio di Treviso, zum Hauptgang frische Scholle vom Fischmarkt an der Rialtobrücke und als Dessert feinstes Gebäck aus Dorsoduro. Venedig und das Veneto haben kulinarisch einiges zu bieten – aber in den schmalen Gassen rund um den Canale Grande geht es auch höchst kriminell zu: Eine Gräfin genießt ein Tiramisu und beschließt, Rache an ihrem untreuen Ehemann zu üben, ein Carpaccio-Rezept rettet einem Kellner das Leben und eine Portion Spaghetti con Vongole bringt einen Hotelier um den Verstand …

Köstlich, kulinarisch, kriminell: Diese Liebeserklärung an den Genuss sollte man am besten mit einem Glas Prosecco Spumante genießen!

Über den Autor:

Michael Böckler, geboren 1949 in Berlin, studierte Kommunikationswissenschaften in München und war anschließend freiberuflich als Journalist tätig. Heute ist er ein bekannter Autor kulinarisch geprägter Kriminalromane. Seine unzähligen Reisen haben bei ihm ein Faible für mediterrane Speisen und Weine in allen landestypischen Ausprägungen geweckt. Er lebt und schreibt in München – und verkostet mit Passion italienische, französische und spanische Weine.

Michael Böckler veröffentlichte bei dotbooks bereits  „Tödliche Delikatessen aus Mallorca“ und „Tödliche Delikatessen aus Südtirol“.

Die Website des Autors: www.michael-boeckler.de

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Originalausgabe Mai 2014

Copyright © 2014 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München

Titelbildabbildung: © gurgenb / fotolia.com

ISBN  978-3-95520-603-1

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Michael Böckler

Tödliche Delikatessen aus Venedig und dem Veneto

Krimi-Häppchen

dotbooks.

Vorbemerkung

Vor der Lektüre dieses Buches bedarf es einiger Hinweise. Schließlich sollen Sie wissen, worauf Sie sich einlassen. Der Autor ist bekannt für Kriminalromane, in denen mit Leidenschaft gegessen und getrunken wird – aber auch Menschen zu Tode kommen. Sozusagen ein mörderischer Cocktail aus Genuss und Niedertracht.

Michael Böckler bleibt seinem Konzept auch in der vorliegenden Edition treu. Bei dem Titel »Mords-Genuss« kann es eigentlich keine Missverständnisse geben. Der Autor lädt Sie zu kriminell-kulinarischen Exkursionen ein, die in Regionen führen, die er besonders mag – wie zum Beispiel Südtirol, Mallorca oder Venedig und das Veneto. Es gibt im Wechsel mörderische Kurzgeschichten sowie Informationen zu den touristischen Highlights und zur Ess- und Weinkultur.

Ursprünglich ist die Edition »Mords-Genuss« als Manuskript für Hörbücher entstanden. Womit der Prozess genau umgekehrt ist wie üblich. Meist gibt es ja erst den Lesestoff, der später womöglich zum Hörbuch wird. Dies erklärt die etwas andere Form der Präsentation: Mit Laura und Sandro gibt es zwei virtuelle Gastgeber, die Ihnen die Lagunenstadt und die dazu gehörige norditalienische Region vorstellen.

Es könnte sein, dass Sie durch die Lektüre animiert werden, auf den Spuren der Geschichten zu wandeln. Das wäre sogar ausgesprochen begrüßenswert. Damit Sie dabei kulinarisch nicht darben müssen, gibt es im Anhang einige Adressen zum Essen und Trinken. Vom Autor ausprobiert und für gut befunden.

So, das war's schon. Die Exkursionen sind zur Nachahmung empfohlen – die Schandtaten in den Kurzgeschichten dagegen weniger. Jede Ähnlichkeit mit lebenden (oder toten) Personen wäre zufällig und unbeabsichtigt ...

VENEDIG & VENETO

Laura: Benvenuti, Willkommen zu einem Mords-Genuss.

Sandro: Willkommen zu einer kriminell-kulinarischen Exkursion nach Venedig und ins Veneto, das in Deutschland Venetien genannt wird.

Laura: Begleiten Sie uns in eine Region Norditaliens, die zum Sterben definitiv zu schade ist …

Sandro: Das hast du schön gesagt.

Laura: Danke, das ist aber kein Grund, mich zu unterbrechen.

Sandro: Das geht ja gut los ...

Laura: Um fortzufahren, das Veneto reicht vom malerischen Ostufer des Gardasees, der Gardesana orientale, über Verona, Vicenza, Padua und Treviso bis nach Venedig, der unvergleichlichen Serenissima, der märchenhaften Stadt in der Lagune.

Sandro: Auf unserer Reise werden bedauerlicherweise einige Menschen zu Tode kommen. Aber nur diskret und äußerst zurückhaltend. Schließlich wollen wir uns nicht den Appetit verderben lassen. Ganz im Gegenteil. Zwischen Mord und Totschlag, also gewissermaßen in den schöpferischen Pausen, werden wir Sie mit der vielfältigen Küche Venetiens vertraut machen, Ihnen die Weine der Region näher bringen – Sie können schon mal einen Prosecco kalt stellen – und einige Geschichten und Anekdoten erzählen. Lassen Sie sich überraschen.

Laura: Bevor wir Sie mit einer Kurzgeschichte nach Asolo entführen, könnten Sie zur akustischen Untermalung ein Konzert von Antonio Vivaldi auflegen. Der Komponist und Teufelsgeiger, der wegen seiner Haarfarbe »prete rosso«, roter Priester, genannt wurde, hatte ein tragisches Schicksal. Der Leiter des Konservatoriums am Waisenhaus für junge Mädchen wurde Anfang des 18. Jahrhunderts mit seinen Kompositionen und Konzerten in Venedig gefeiert wie ein Popstar. Aber dann geriet er in Vergessenheit, um schließlich, fern seiner Heimat, in einem Armenhaus zu sterben. Und doch ist er heute, nicht zuletzt mit seinen »Vier Jahreszeiten«, den »Quattro Stagioni«, so lebendig und gegenwärtig wie nie zuvor.

Sandro: Die folgende Kurzgeschichte kann gewissermaßen als Antipasto verstanden werden, als kriminelle Vorspeise, die einen Mords-Genuss verspricht.

VIVA LA CUCINA VENEZIANA!

Bevor Commissario Zuccarelli die efeubewachsene Villa betrat, genoss er für einen kurzen Moment »la bella vista«, den unvergleichlichen Blick auf die sanft geschwungenen Hügel, mit ihren Zypressen und Palazzi, über die Weinberge hinweg streichend, hinunter in die Ebene, die sich Richtung Venedig im Dunst verlor. Ihm kam der große Dichter Carducci in den Sinn. Dieser hatte zweifellos recht gehabt, als er bei Asolo von der »Cittadina dei cento horizonti« gesprochen hatte, vom Städtchen der hundert Horizonte. Zuccarelli liebte diesen mittelalterlichen Ort, er dachte an die große Tragödin Eleonora Duse, die hier gelebt hatte und auf deren Grab bis heute täglich frische Blumen liegen.

Auf deren Grab? Commissario Zuccarelli gab sich einen Ruck. Der Gedanke an die letzte Ruhestätte eines verstorbenen Menschen hatte ihn in die Realität zurückgeholt. Er war nicht von Padua nach Asolo gekommen, um sich an den Schönheiten der Landschaft zu ergötzen. Nein, er hatte ein Gespräch zu führen. Eines von der unangenehmen Art. Aber, nun ja, das gehörte zu seinem Beruf. »Non posso lamentare«, murmelte er.

Wenige Minuten später stand er vor dem Hausherrn. Dottor Sebastiano saß in einem hohen Lehnstuhl. Ein eleganter Herr in den besten Jahren, eine kultivierte Erscheinung – nur etwas blass im Gesicht, aber das war ja kein Wunder.

Der Commissario räusperte sich: »Nun, verehrter Dottor Sebastiano, als ermittelnder Kommissar muss ich Ihnen leider sagen, dass Sie sich in einer außerordentlich misslichen Situation befinden.«

Der Dottore nickte: »Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst, das können Sie mir glauben.«

»Allora, es spricht alles gegen Sie.«

»Ich weiß. Que cosa faciamo? Was machen wir jetzt?«

»Ich sollte die Vorgeschichte kennen«, sagte Zuccarelli. »Erzählen Sie mir bitte von Anfang an, was an diesem Abend vorgefallen ist.«

»D'accordo. Angefangen hat alles mit einem Carpaccio.«

»Mit einem rohen Rinderfilet?«

»Sì, perchè no? Ich hielt dieses zugegeben einfache, aber klassische Gericht für einen gelungenen Auftakt.«

»Das ist es auch, ganz zweifellos«, bestätigte der Commissario.

»Dieser Meinung war erfreulicherweise auch mein Gast aus Milano. Er hat die Zartheit des Filets gelobt, die feine Sauce aus Senf und Mayonnaise ...«

»Perfetto, das hört man immer gerne.«

»Stimmt, das muss ich zugeben, vor allem von einem anerkannten Feinschmecker.«

Zuccarelli wollte gerade fragen, ob die Mayonnaise - wie im Originalrezept von Giuseppe Cipriani – mit Worcestersauce und Zitronensaft verrührt war, vielleicht sogar mit einem Tropfen Tabasco, besann sich dann aber seiner Pflicht.

»Sie waren gestern Abend alleine,“ fragte er, „ich meine, nur zu zweit?«

»Sì, sì, da solo, hier in meinem Haus, nur wir beiden Männer. Wir haben auf Damengesellschaft verzichtet, wollten uns völlig entspannt auf das feine Essen und den dazu passenden Wein konzentrieren. Wenn Sie verstehen, was ich meine?«

Zuccarelli nickte verständnisvoll: »Absolut, natürlich. Also, Sie haben gekocht?«

»Ja, immer wenn wir uns hier in Asolo treffen, koche ich. In Mailand ist er an der Reihe.«

»Ich verstehe. Warum sagen Sie, dass alles mit dem Carpaccio angefangen hat?«

»Weil sich mein Gast plötzlich zu der Auffassung verstiegen hat, dass die Mayonnaise eine französische Erfindung wäre.«

»Eine französische Erfindung? Ich denke, Ihr Besuch war aus Mailand, also ein Italiener?«

»Ja, das schon, aber ein Italiener mit einer plötzlichen, auch für mich überraschenden Vorliebe für die französische Küche.«

Zuccarelli schüttelte fassungslos den Kopf. »Wie kann so was passieren? Wo doch jedes Kind weiß, dass die Franzosen ihre Küche uns Italienern zu verdanken haben. Ich nenne nur einen Namen: Caterina de’ Medici!«

Dottor Sebastiano lächelte. »Commissario, Sie haben ja so recht. Als Caterina de' Medici, übrigens eine Urenkelin von Lorenzo Il Magnifico, 1533 mit Henri II. vermählt wurde, da hatte sie Angst, in Frankreich nichts Ordentliches zu essen zu bekommen. Deshalb hat sie ihre komplette Küchenbrigade nach Frankreich mitgenommen und ihre schönsten Rezepte. Erst mit dieser kulinarischen Entwicklungshilfe ist die französische Küche aus der Taufe gehoben worden.«

»Ich hoffe, Sie haben diese lehrreiche Geschichte auch ihrem Gast erzählt?«

»Nein, ich wollte nicht unhöflich sein. Auch bin ich elegant darüber hinweg gegangen, dass er den italienischen Senf eher herablassend kommentiert und stattdessen überschwänglich den französischen Dijon-Senf gepriesen hat.«

»Hat er?«

»Völlig unverständlich, nicht wahr? Aber auch das habe ich unwidersprochen hingenommen. Ebenso wie seine Einschätzung, dass das italienische Olio extra vergine dem kaltgepressten Olivenöl aus der Provence an Esprit unterlegen wäre. Esprit! Aber als er sich schließlich zu der Auffassung verstieg, dass der ordinär riechende Tartufo bianco – ein wörtliches Zitat, ordinär riechend -  nicht an das subtile Niveau eines Périgord-Trüffels heranreichen könne, da habe ich zum ersten Mal leisen Protest angemeldet.«

»Das will ich aber auch hoffen, irgendwo hat die Höflichkeit eines jeden Gastgebers ihre Grenzen.«

Dottor Sebastiano sah auf seine gefalteten Hände. »So ist es. Aber ich habe mich sehr zurückgehalten.«

»Bewundernswert.«

»Lassen Sie mich zum ersten Gang meines kleinen Menüs kommen. Ich habe ›Risotto con gamberi e radicchio‹ serviert, wobei ich den Radicchio, natürlich aus Treviso ...«

»Radicchio di Treviso, naturalmente!«