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Helmut Roßkopf wurde 1958 in Treuchltingen geboren. Bereits in jungen Ehejahren zum Alkoholiker geworden, kam er am Tiefpunkt seines Lebens zum Glauben an Jesus Christus. Mittlerweile ist er seit über 20 Jahren trocken und hilft anderen Betroffenen aus dem Kreislauf der Alkoholsucht heraus. In diesem Buch erzählt er, wie er mit Gottes Hilfe aus der Sucht herausgefunden hat. Auch seine zwischenzeitlich verstorbene Ehefrau kommt darin zu Wort und erzählt einen Teil der Geschichte aus ihrer Sicht. Ein inspirierendes und ermutigendes Buch darüber, wie Gott in das Leben eines Suchtkranken eingreift und zum Guten wendet.
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Seitenzahl: 56
Veröffentlichungsjahr: 2022
Helmut Roßkopf
Küstenfeuer
Mein Weg zurück ins Leben
© 2022
ISBN Softcover: 978-3-347-62908-0
ISBN E-Book: 978-3-347-62909-7
Druck und Distribution im Auftrag:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
An meine Leser persönlich
Lieber Leser dieses Buches, das was Du hier liest hört sich teilweise lustig an. Es ist aber in Wirklichkeit genau das Gegenteil der Fall, da die Ereignisse von denen ich hier schreibe, sehr traurig waren.
Es würde mich freuen, wenn Du aus dem Buch für Dich ein paar Mosaiksteinchen entnehmen kannst, die dazu beitragen, Dir zu einem zufriedenen Leben zu verhelfen.
In habe in der Arbeit in der Alkoholsucht viele Wunder gesehen und erlebt, dass viele Menschen von ihrer Alkoholabhängigkeit freigeworden sind.
Das WUNDER hat einen Namen, und Menschen, die Gott suchen, werden ihn auch finden. Du musst es nur ausprobieren!
Küstenfeuer, sie leuchten und weisen dem Schiff den Weg in das Leben.
Mein Lebensschiff hatte die Küstenfeuer übersehen und so trieb ich hinaus auf das offene, stürmische Meer. Ich war unterwegs ohne Kompass und Ziel und lies mich treiben. Doch die raue See kostete mir meine ganze Kraft. Ich war schon am Kentern, und drohte unterzugehen. In meiner Not schrie ich zu Gott und übergab ihm das Ruder. Jesus wurde fortan mein Steuermann und er brachte mich in den sicheren Hafen.
Es brennen auch für Dich Küstenfeuer, das sind Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker, Guttempler oder das Blaue Kreuz. Suchst Du sie? Du wirst sie finden und sehen, wenn Du Dich aufmachst. Deshalb wünsche ich auch Dir, aus allen Abhängigkeiten heraus, so sehr eine bewahrte Lebensfahrt mit Ankunft im sicheren Heimathafen.
Nach langer Zeit des Überlegens, ob es Sinn macht, wage ich es und schreibe ein Buch über einige Stationen meines Lebens, in der Hoffnung, dass Mitmenschen damit das Ziel in ihren sicheren Heimathafen finden.
Dein Helmut Roßkopf
Mein Lebenslauf und der Beginn in die Alkoholabhängigkeit
Geboren wurde ich am 10.6.1958 in Treuchtlingen im schönen Altmühltal. Ich war das 2. Kind von Anna und Josef Roßkopf. Meine Kindheit war, so dachte ich, ganz okay und die Schule beendete ich mit der 9. Klasse mit dem Qualifizierten Hauptschulabschluss.
Meine Mutter erzog uns Kinder im katholischen Glauben und lehrte mich höflich, freundlich und hilfsbereit zu sein.
Mein Vater hatte ein Baugeschäft und war als Selbständiger immer sehr beschäftigt und hatte, bzw. nahm sich nach meiner heutigen Erkenntnis, wo ich selbst Vater und Großvater bin, ganz wenig Zeit für mich.
Ich sehe es so, nicht als Entschuldigung für ihn. Er wurde in einer anderen Zeit als uneheliches Kind geboren, das selbst von seinem eigenen Vater nie anerkannt wurde. Er wurde von einer Mutter und Oma allein aufgezogen und war immer nur von Frauen umgeben. Er hatte also nie erlebt, was Vaterliebe ist und konnte es auch zeitlebens nicht zeigen.
Wie konnte er wissen, wie ein guter Papa ist?
In seinen letzten Tagen auf dem Sterbebett habe ich ihn zum ersten Mal umarmt, doch er konnte meine Zuneigung nicht erwidern. Er konnte mit der Sohnesliebe, die ich zu ihm hatte, einfach nichts anfangen. So starb er, ohne jemals erfahren zu haben, was echte Vaterliebe ist.
Meine Mama starb mit 50 Jahren an Krebs. Ich war damals 15 Jahre alt. Mein Gebet um Heilung für sie wurde nicht erhört und so wurde mein junges Glaubenslebensschiff derart erschüttert, dass ich nicht mehr an den „lieben, guten Gott“ glauben konnte. Mit einem Gott, der mich derart „absaufen“ ließ, wollte ich nichts mehr zu tun haben und so warf ich meinen Kinderglauben über Bord und begann, meinen Kummer mit Alkohol zu ertränken.
Ich war ein begeisterter Fußballer und nach der Jugendmeisterschaft, wo wir kräftig feierten und becherten, wie wir bei uns in Franken sagen, hatte ich meinen ersten furchtbaren Rausch.
Mit dem Alkohol machte ich eine ganz neue Erfahrung, dass der Alkohol enthemmt, meine so traurige Welt damit einfach besser aussah und meinen inneren Schmerz betäubte. Meine Alkoholsucht nahm hier seinen Anfang.
Meine Teenagerjahre – voller Sehnsucht nach Frieden
Mit 16 Jahren bekam ich eine Stiefmutter, sie hatte aus ihrer ersten Ehe keine Kinder und so war ich das „Übungskind“ für sie!
Meine Stiefmutter war als Verkäuferin in einem Einkaufsgeschäft angestellt. Dort war ihre Hauptaufgabe die Spirituosenabteilung und das Auffüllen der Regale. Sie bekam von den Vertretern immer wieder Probierflaschen geschenkt, die dann mehr und mehr zu meinem Konsum dienten.
Ich denke da zurück als ich meine Fußballfreunde zu uns in die „sturmfreie Bude“ einlud, zu einem ganz besonderen Kartenspiel.
Zu dritt einigten wir uns darauf, dass derjenige, der die höchste Karte zog, ein volles Schnapsglas austrinken musste. Es waren die verschiedensten Schnäpse dabei, darunter auch der 80%ige Stroh-Rum.
Es war am Anfang echt lustig und wir hatten eine Menge Spaß und wurden immer enthemmter und mutiger, doch irgendwann wurde es uns allen dreien übel. Da ich während des Spiels „Glück“ hatte und ich öfters die niedrigen Karten zog, ging es mir nicht ganz so schlecht wie meinen Kumpels. Der eine Freund fiel in unserem Garten zwischen die Rosen und den anderen habe ich auf dem Schubkarren geladen und am helllichten Tag durchs Dorf gefahren.
Ich habe erst nach meiner Rückkehr mit der leeren Schubkarre mitbekommen, dass die Nachbarn den Notarzt verständigt haben, weil sie gesehen haben, dass ein Junge halbtot im Garten lag. Mein Freund wurde mit einer schweren Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde ihm dann der Magen ausgepumpt und er überlebte Gott sei Dank. Ich war echt froh, dass er durchkam, denn mit einer solchen Schuld zu leben wäre für mich unvorstellbar gewesen.
Vielleicht ist es noch zum Abschluss dieser Geschichte interessant, wie es weiterging. Auch ich war ja ziemlich vollgetrunken und ging nach der Ablieferung meines halbtoten Schubkarrenfreundes ebenfalls in mein Bett.
Doch schon nach kurzer Zeit drehte sich nicht nur alles in meinem Zimmer, sondern sich auch mein kompletter Mageninhalt um.
Da man im Alkoholrausch eh nicht mehr realistisch denkt, kam ich auf die Idee, mit dem guten und teuren Staubsauger meiner Stiefmutter alles wieder ungeschehen zu machen und saugte das Erbrochene vom Teppichboden, der erhebliche Spuren unseres Gelages aufwies.
Als meine „Eltern“ spätabends nach Hause kamen und die ganze Bescherung sahen, gab es einen Riesenkrach. Soweit ich mich erinnern kann, hatte der wertvolle Staubsauger längere Zeit einen komischen Geruch, der mich an unsere Saufattacke erinnerte.
Die Aktion Suchfindung
Ich war mittlerweile verheiratet und ging einer regelmäßigen Arbeit nach.