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Seitenzahl: 225
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
ISBN 978-3-95845-757-7
1. Auflage 2013
www.mitp.de
E-Mail: [email protected]
Telefon: +49 7953 / 7189 - 079
Telefax: +49 7953 / 7189 - 082
© 2013 mitp-Verlags GmbH & Co. KG, Frechen
Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Lektorat: Monika Kruse-Köhn Sprachkorrektorat: Frauke Wilkens Covergestaltung: Christian Kalkert Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck
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VORWORT
DAS BUCH
Kapitel 1DER AUTOR
Kapitel 2DIE LANGZEITBELICHTUNG
2.1 Gestaltungsmittel
2.2 Bewegungsunschärfe und Dynamik
Kapitel 3DIE AUSRÜSTUNG
3.1 Das Stativ
3.2 Der Stativkopf
3.3 Der Fernauslöser
3.4 Der Graufilter
Aufgabe des Filters
Bezeichnung und Stärke
Schraub- oder Einsteckfilter
Variable ND-Filter
Die gleichzeitige Verwendung von mehreren Filtern
3.5 Das Objektiv
3.6 Die Kamera
Kapitel 4KAMERAEINSTELLUNGEN
4.1 RAW oder JPEG?
4.2 Die Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung – Hotpixel
4.3 Die Spiegelvorauslösung
4.4 Lichtempfindlichkeit – kurz ISO
4.5 Der Bulb-Modus
4.6 Das Histogramm
Kapitel 5AUFNAHMEPROZESS EINER LANGZEITBELICHTUNG
5.1 Bildausschnitt und Fokussierung
5.2 Richtige Belichtungszeit ermitteln und neu berechnen
5.3 Welcher Aufnahme-modus?
5.4 Welcher ISO-Bereich?
Kapitel 6MOTIVE FÜR LANGZEITBELICHTUNGEN
6.1 Landschaft
6.2 Urban
6.3 Architektur
Kapitel 7NACHTFOTOGRAFIE
7.1 Planung und der richtige Zeitpunkt
7.2 Sicherheitsmaßnahmen
7.3 Blaue Stunde
7.4 Die komplette Dunkelheit
7.5 Lichtsterne und Lichtspuren
7.6 Langzeitbelichtung in der Nacht
Kapitel 8FOTOGRAFIEREN IN DER NACHT.
8.1 Ausrüstung
Die Kamera
Das Stativ und der Stativkopf
Das Objektiv
Der Fernauslöser
Die Taschenlampe
8.2 Fokussierung
8.3 Belichtungsmessung, Blende und Verschlusszeit
8.4 Welcher Aufnahmemodus…
Der A-Modus
Der S-Modus
Der M-Modus
8.5 Welcher ISO-Wert? ISO-Rauschen
Architektur und Landschaftsaufnahmen
Street und Porträt
Rauschreduzierung bei Nachtaufnahmen
8.6 Histogramm für Nachtaufnahmen
Kapitel 9MOTIVE FÜR DIE NACHTFOTOGRAFIE
9.1 Landschaft
9.2 Urban und Architektur
9.3 Street
9.4 Special – Feuerwerk fotografieren
Stativ, Fernauslöser und Weitwinkelobjektiv
ISO, Blende und Verschlusszeit
Standort
Kapitel 10BILDKOMPOSITION UND -GESTALTUNG
10.1 Eine Frage des Formats
10.2 Farbe oder Schwarz-Weiß
Kapitel 11BILDBEARBEITUNG
Meine Art der Bildbearbeitung
11.1 Bearbeitung in Adobe Lightroom
Grundfunktionen, die Sie kennen sollten
Histogramm
Grundeinstellungen
Werkzeuge
Gradationskurve
Teiltonung
Details
Effekte
11.2 Schwarz-Weiß-Bearbeitung
Die Freistellung
Erste Einstellungen
Verlaufsfilter und Korrekturpinsel
Gradationskurve für mehr Kontraste
Die gewisse Note
Schärfe und Rauschreduzierung
Vorher – Nachher
11.3 Farbbearbeitung
Das Ausgangsbild
Verlaufsfilter
Farbgebung durch Tonung
Korrekturpinsel
Weitere Schritte
Vorher – Nachher
11.4 Bearbeitung einer Nachtaufnahme in Lightroom
11.5 Bearbeitung in Adobe Photoshop
Histogramm und Beschnittwarnung
Photoshop-Korrekturwerkzeuge
Tonwertkorrektur und Gradationskurve
Sättigung und Schwarz-Weiß
Farbbalance – Tonung für Schwarz-Weiß
11.6 Schwarz-Weiß-Bearbeitung
Vergleich Lightroom und Photoshop
11.7 Farbbearbeitung
Vergleich Lightroom und Photoshop
11.8 Bearbeitung einer Nachtaufnahme
Kapitel 12ALLES HAT EIN ENDE
INDEX
Manchmal sieht man Fotos und denkt sich »Verdammt, wie hat der das gemacht«. Ronny macht genau solche Aufnahmen. Jedes einzelne mit einer surrealen Faszination, die mich in ihren Bann zieht.
Ich beschäftige mich heute nicht mehr sehr viel mit Nachtfotografie und Langzeitbelichtungen, da ich mich auf Menschen spezialisiert habe. Als ich einen Ersatzdozenten für meine Workshops zu dem Thema gesucht habe, konnte ich mir niemand besseren vorstellen als Ronny. Er ist nicht nur menschlich ein ganz toller Typ, sondern fasziniert auch mit seiner akribisch perfekten Arbeitsweise, ohne dabei wie ein kauziger Nerd zu wirken. Im Gegenteil, Ronny ist jemand mit dem man stundenlang über Fotografie quatschen kann ohne dass es langweilig wird.
Langzeitbelichtungen faszinieren mich noch immer. Mit relativ einfachen Mitteln kann man fantastische Effekte erzielen ohne dabei zu Photoshop greifen zu müssen. Ich habe dieses Stilmittel bereits bei einigen Hochzeiten verwendet, um das Paar in einer bekannten Umgebung anders darzustellen. Ziehende Wolken und seidenglattes Wasser kombiniert mit einem Hauch von Blitzlicht erzeugen für mich Fotos, die einfach anders sind ohne dabei wie Effekthascherei zu wirken.
Ich sitze momentan auf Mallorca und fotografiere hier Menschen. Immer wenn ich zum Meer komme und die Brandung an die Klippen schlagen sehe, muss ich an Ronny denken und wie er diese Naturgewalt mit seiner Art der Fotografie einfangen würde. Zu dumm, dass ich mal wieder meinen Graufilter zu Hause vergessen habe und zu faul war das Stativ mitzuschleppen. Ronny hat es mit seinen Bildern geschafft, dass ich jedes Mal bei derartigen Anblicken an ihn denken muss. Auch wenn diese Art der Fotografie keine Neuerfindung ist, so hat er es doch geschafft, dass ich bei dem Wort Langzeitbelichtung sofort nur einen Namen im Kopf habe.
Ich freue mich, dass Ronny mit diesem Buch nun sein Wissen mit der Öffentlichkeit teilt und den Lesern das nötige Rüstzeug mit auf den Weg gibt, um diese Techniken auch einmal ausprobieren zu können.
Einen kleinen Tipp möchte ich allen Lesern noch mit auf den Weg geben. Fotografie ist eins der tollsten Hobbys der Welt und gleichzeitig einer der schönsten Berufe. Genießt die Zeit beim Fotografieren und freut Euch über Eure Bilder, ohne zu sehr auf die Bilder anderer zu starren und sich selbst zu vergleichen. Fotografie wird oft viel zu ernst genommen, dabei soll es doch in erster Linie Spaß machen und die Menschen sollen sich über die Bilder freuen. Um sich weiterzuentwickeln sollte man nicht das Ziel haben wie Fotograf XYZ zu fotografieren, sondern lediglich sich selbst immer in kleinen Schritten zu verbessern. Der eigene Fortschritt und die Freude darüber ist für mich eine der größten Motivationen.
Lieber Ronny, ich freue mich Dich kennengelernt zu haben und über die große Ehre, diese Zeilen als kleinen Einstieg in Dein Buch geschrieben haben zu dürfen.
Patrick Ludolph
Ich spare mir an dieser Stelle das Wort Einleitung. Irgendwie finde ich es einfach nicht passend – ich habe keinen Roman geschrieben, obwohl man das anhand der Seitenzahl vielleicht denken könnte.
Fotografiebücher finden sich wie Sand am Meer in den Regalen der Buchhandlungen. Im Grunde wurde schon über fast jedes Fotografiethema etwas geschrieben. Zudem finden sich auch im Internet zahlreiche Anleitungen, Aufnahmetipps und Bearbeitungstricks rund um das Thema Fotografie, ebenso zum Thema Langzeitbelichtung und Nachtfotografie.
Warum also ein Buch über zwei doch sehr spezielle Themengebiete? Gibt es überhaupt so viel zu schreiben? Zwei berechtigte Fragen, die ich natürlich mit einem »Jaaaa« beantworten kann, denn sonst würden Sie diese ersten Zeilen nicht lesen. An dieser Stelle: Danke für den Erwerb meines Buches und schön, dass Sie sich für diese Fotothemen interessieren. Natürlich muss ich ehrlicherweise gestehen, dass sich gerade mal zwei Drittel des Buches mit der eigentlichen Langzeitbelichtung und der Nachtfotografie beschäftigen. Im letzten Drittel dreht sich alles um die Bildbearbeitung. Das soll aber nicht bedeuten, dass ich mehr Wert auf das Thema Bildbearbeitung lege. Die digitalen Möglichkeiten sind es, die es etwas größer ausfallen lassen.
Was sich allerdings wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht, ist meine persönlich Sichtweise des Aufnahmeprozesses, der Bildbearbeitung und wie ich diese für meine Art der Fotografie einsetze. Das genau werden Sie hier finden. Das Buch sprüht gerade vor Subjektivität. Zwar werden teilweise natürlich allgemeine Themen angesprochen, aber auch diese spiegeln meine persönliche Erfahrung und Sichtweise wieder.
Was Sie dagegen nicht finden werden, sind allgemeine Erklärungen, welche Kamera oder welches fotografische Zubehör Sie verwenden müssen, um diese oder jene Aufnahmen zu erstellen, oder aber wie Sie am besten ein Bild entrauschen oder die Grundanleitung zu den Bearbeitungsprogrammen usw. Das wäre ganz und gar nicht mein Stil und die BlogTimes-Leser unter Ihnen wissen, was ich meine.
Neben reichlich Subjektivität werden Sie in diesem Buch alles Wissenswerte über die Langzeitbelichtung, die Nachtfotografie und meine persönliche Art der Bildbearbeitung lesen können. Notwendige Einstellungen und Hinweise dazu, was Sie beim Kauf von Zubehör, gerade bei ND-Filtern, beachten müssen, sind ebenso dabei. Die Hersteller waren sich gerade bei Letzterem offensichtlich nicht einig und verwirren viele ihrer Kunden mit komischen Bezeichnungen.
Für das Buch, im Speziellen für die Aufnahmen, war ich in Deutschland, England, Dubai, Kanada und USA unterwegs, um Ihnen neben dem hoffentlich nicht ganz trockenen Text auch ein paar optische Highlights bieten zu können.
Ein Teil der Aufnahmen wäre ohne fremde Hilfe nicht entstanden und so möchte ich mich ganz besonders bei IPS Hamburg bedanken, der mich mit Kameraequipment versorgt hat. Ebenfalls möchte ich mich herzlich beim Fotozubehörhersteller Vanguard bedanken, der mir mit einem Carbonstativ und einer tollen Fototasche die vielen Fotoreisen sehr viel angenehmer gestaltet hat.
Abbildung 1.1Grand Central Terminal, New York City - Belichtungszeit 10 Sekunden | 16 mm Brennweite - Mit freundlicher Genehmigung der Grand Central Terminal ® Metropolitan Transportation Authority
Um Ihnen einen kleinen Eindruck über den Autor dieses Buches zu geben, möchte ich mich kurz vorstellen – Ronny Ritschel, Jahrgang 79 und seit 2006 der Fotografie verfallen.
2.1 Gestaltungsmittel
2.2 Bewegungsunschärfe und Dynamik
Was kann ich mit einer Langzeitbelichtung am Tag erreichen, was ich nicht auch mit einer normalen Verschlusszeit erzielen kann? Was fasziniert mich an der Langzeitbelichtung? Ist es nur die Technik, oder steckt noch mehr dahinter? Diese Fragen werden mir immer wieder im Rahmen meiner Workshops von den Teilnehmern gestellt. Das und mehr möchte ich Ihnen in den nächsten Zeilen und anhand von Bildbeispielen erklären. Schnell werden Sie feststellen, warum ich bei einer Vielzahl meiner Aufnahmen sehr oft die Langzeitbelichtung als Gestaltungsmittel verwende.
Die Langzeitbelichtung erlaubt mir durch die Entfernung unerwünschter Details im Bild, den Betrachter auf die in meinen Augen wichtigen Bildbestandteile zu lenken. Wie jetzt, was heißt das denn? Da der Mensch eher visuell geprägt ist, habe ich hier für Sie zwei Bildbeispiele, die Ihnen meine Sichtweise ein wenig veranschaulichen soll.
Abbildung 2.1Hamburger Hafen – Belichtungszeit 1/50 Sekunde 20 mm Brennweite
Abbildung 2.2Hamburger Hafen – Belichtungszeit 30 Sekunden | 20 mm Brennweite
Es handelt sich bei Abbildung 2.1 und Abbildung 2.2 um quasi zwei identische Aufnahmen. Für die erste Aufnahme (Abbildung 2.1)
3.1 Das Stativ
3.2 Der Stativkopf
3.3 Der Fernauslöser
3.4 Der Graufilter
3.5 Das Objektiv
3.6 Die Kamera
Ich kann mich noch gut an die ersten Gehversuche in Sachen Langzeitbelichtung, die ich am Tag aufnehmen wollte, erinnern. Es dürfte so 2009 gewesen sein. Für mich war diese Art der Fotografie noch völliges Neuland und daher versuchte ich ohne weitere Hilfsmittel, nur durch maximales Schließen der Blende, eine möglichst lange Verschlusszeit zu erreichen. Viel mehr als eine 1/20 Sekunde war am Ende leider nicht drin. Zudem versuchte ich noch durch manuelles Eingreifen, die Belichtungszeit mithilfe des manuellen Modus zu verlängern. Im Nachgang betrachtet konnte das natürlich nur schiefgehen. Ich kam also nicht sehr weit, und das Foto wurde völlig überbelichtet. Zwar hatte ich damals schon ein Stativ verwendet, um die Aufnahme nicht zu verwackeln, aber von Graufilter hatte ich noch nie etwas gehört. Ich war frustriert und auch nachdenklich, wie die anderen Fotografen diese Aufnahmen wohl erstellt haben. Nachdem ich mich informiert hatte, war schnell klar, dass ich weiteres Equipment benötigte.
