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Wie wir loslassen, was uns blockiert
Fühlen Sie sich auch oft überwältigt von den Anforderungen des Alltags? Der Bestsellerautor und Zen-Mönch Shunmyo Masuno hat eine radikale Botschaft: Wir können alles loslassen – manchmal ist es sogar das Beste, einfach nichts zu tun! Mithilfe seiner 99 prägnanten, inspirierenden Impulse wird es möglich, das mühevolle Streben nach Kontrolle aufzugeben, das Chaos zu bändigen und alles loszulassen, was uns ablenkt und blockiert: die ständigen Erwartungen, die an uns gestellt werden, unser negatives Gedankenkarussell oder auch die meist überflüssigen Sorgen, die wir uns machen. Indem wir entschleunigen und uns ganz auf das fokussieren, was uns im gegenwärtigen Moment glücklich und zufrieden macht, finden wir zu der befreienden Gewissheit: Das Leben darf leicht sein!
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Seitenzahl: 118
Veröffentlichungsjahr: 2025
Shunmyō Masuno
99 Impulse eines Zen-Mönchs
Aus dem Englischen übersetzt von Ursula Bischoff
Lotos
Die Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel »HOW TO LET THINGS GO« im Verlag PENGUIN BOOKS. An imprint of Penguin Random House LLC. USA.
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1. Auflage 2025
Copyright © 2021 by Shunmyō Masuno
All rights reserved including the right of reproduction
in whole or in part in any form. Published by arrangement with PENGUIN BOOKS. An imprint of Penguin Random House LLC.
Übersetzung ins Englische: Allison Markin Powell
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2025 by Lotos Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle Rechte sind vorbehalten. Printed in Germany.
(Vorstehende Angaben sind zugleich Pflichtinformationen nach GPSR)
Redaktion: Florian Oppermann
Einbandgestaltung: Guter Punkt, München, unter Verwendung von Motiven von © iStockphoto (Miodrag Kitanovic, perori 00, Elinalee, pharut)
ISBN 978-3-641-33078-1V001
www.ansata-integral-lotos.de
Vorwort
Wenn wir über die Kraft verfügen, loszulassen, werden wir nicht zum Spielball persönlicher Beziehungen
Wenn wir über die Kraft verfügen, loszulassen, sind wir in der Lage, Ablenkungen am Arbeitsplatz auszublenden
Wenn wir über die Kraft verfügen, loszulassen, können wir unserem Leben mehr Leichtigkeit verleihen
Wir wissen, was wir loslassen sollten
Erster Teil
1 Loslassen ist der erste Schritt auf dem Weg in ein besseres Leben
2 Misch dich nicht ungebeten ein
3 Es ist unmöglich, andere zu ändern
4 Es reicht aus, wenn andere nur die Hälfte von dir wissen
5 Auch Familienangehörige sind Individuen, die sich voneinander unterscheiden
6 Blende aus, was du beim besten Willen nicht nachvollziehen kannst
7 Es ist okay, am Arbeitsplatz Abstand zu wahren
8 Schotte dich nicht ab, aber schließ dich auch keiner Clique an, die andere ausgrenzt
9 Sich jedem Menschen ANZUPASSEN, ist keine gute Idee
10 Nimm dir vor, stillschweigend zu beobachten, statt unverzüglich einzugreifen
11 Genieße die Zeit des Alleinseins
12 Überfordere dich nicht
13 Lass dem Schicksal seinen Lauf
14 Verzichte auf einengende Gewinn- und Verlustanalysen
15 Lass dich von den sozialen Medien nicht manipulieren
16 Zeichne dich durch Demut und Bescheidenheit aus
17 Gib einer positiven Stimmung mehr Raum
18 Lass deine Gefühle aus dem Spiel
19 Halte niemanden auf, der geht
20 Lass die Vergangenheit ruhen
21 Hüte dich vor unverbesserlichen Pessimisten
Zweiter Teil
22 Hör auf, dir Sorgen über etwas zu machen, was ungewiss ist
23 Entwickle die Fähigkeit, Unwichtiges zu vergessen
24 Bemühe dich um mehr Gelassenheit
25 Nimm die »Gutmenschen-Maske« ab
26 Vergleiche dich nicht mit dem Durchschnitt
27 Wenn du dich am Leben anderer orientierst, kämpfst du auf verlorenem Posten
28 Lerne wertzuschätzen, was uns voneinander unterscheidet
29 Lass dich von gebrochenen Versprechen nicht aus der Bahn werfen
30 »So ist nun mal der Lauf der Welt«
31 Selbstinszenierung? Nein danke!
32 Nimm dein »gestriges Selbst« als Maßstab für einen Vergleich
33 Lösche alle Erinnerungen daran, was du für andere getan hast, unverzüglich aus dem Gedächtnis
34 Überdenke zuerst dein eigenes Verhalten
35 Bedanke dich bei den Menschen, die dich unterstützen
36 Blende geringfügige Unterschiede aus
37 Lerne, schwierige Erfahrungen in kurzweilige Geschichten umzuwandeln
38 Selbstbesinnung statt Selbstzerfleischung lautet das Gebot der Stunde
39 Trenne dich von Dingen, die du nicht wirklich brauchst
40 Weitergeben statt wegwerfen
Dritter Teil
41 Nimm nicht alles für bare Münze
42 Du entscheidest, welche Informationen du ausblendest
43 Informationen können süchtig machen: Schränke den Konsum ein
44 Lass dich nicht so leicht beirren
45 Nichtwissen ist keine Schande
46 »Herunterschalten, herunterschalten, herunterschalten«
47 Achte auf eine möglichst produktive Nutzung deiner Zeit
48 Beachte deine Leistungsgrenze
49 Wähle deine Worte mit Bedacht
50 Halt einen Moment inne, bevor du reagierst
51 Wer langsam geht, kommt auch ans Ziel
52 Lass nicht zu, dass sich die Traurigkeit bei dir einnistet
53 »Halt, das ist total engstirnig!«
54 Gestalte dein Leben in eigener Regie und schöpfe es voll aus
55 Betrachte die Dinge einmal aus einer anderen Perspektive
56 Wer den gleichen Fehler zweimal macht, hat nichts dazugelernt
57 Nimm dir das Motto »Jeder nach seiner Fasson« zu Herzen
58 Erwarte nicht zu viel
59 Vertiefe dich in die Arbeit, die du verrichtest
60 Deine persönlichen Umstände sind für andere nur selten von Interesse
61 Du musst nicht jedem Trend folgen
Vierter Teil
62 Richte den Blick auf die positiven Aspekte einer Situation
63 Bleib nicht tatenlos in einer »Endlosschleife« stecken
64 Vertraue deinem eigenen Weg
65 Verrichte jede Aufgabe mit Hingabe
66 Nimm dir jeden Tag eine kleine Veränderung vor
67 Schöpfe den gegenwärtigen Augenblick und dein Potenzial voll aus
68 Wandel ist das Gesetz des Lebens; wer nur auf die Vergangenheit oder die Gegenwart blickt, verpasst mit Sicherheit die Zukunft
69 Arbeit sollte fließend und dynamisch sein
70 Verschiebe nichts auf morgen …
71 Fördere deine Stärken
72 Erzwinge nichts – weder bei dir noch bei anderen
73 Verabschiede dich von Rollenklischees
74 Theoretische und praktische Qualifikationen sind zwei Paar Schuhe
75 Nächtliche Entscheidungen sind selten gut
76 Sei weder zu sparsam noch zu verschwenderisch mit Eigenlob
77 Halte dich von verhängnisvollen Situationen fern
78 Verzichte darauf, dir einen ungerechtfertigten Vorteil zu verschaffen
79 Filtere die besten Optionen heraus
80 Schütze dich vor Kampfmüdigkeit
81 Schärfe deine Planspiele nach
Fünfter Teil
82 Glückskinder und Pechvögel gibt es nur im Märchen
83 Nichts ist von sich aus gut oder schlecht
84 Jede Entscheidung, die du triffst, ist die richtige
85 Blende die Stimmen anderer aus
86 Bedauern über die Vergangenheit ist nichts weiter als ein Trugbild
87 Ein Fehler ist kaum mehr als ein Stolperstein
88 Wer langsam und stetig geht, gelangt eher ans Ziel
89 Gib deinen Träumen Raum, statt sie einzugrenzen
90 Gestehe dir eine Auszeit zu, vor allem wenn du voll ausgelastet bist
91 Was heißt schon »normal«?
92 Blicke nicht auf andere herab, wenn du einen Sieg errungen hast
93 Lösche die Flamme des Konflikts, bevor sie sich zum Flächenbrand entwickelt
94 Mit Logik allein ist niemand zu überzeugen
95 Sei bereit, Zugeständnisse zu machen
96 Alles ist nichts, und nichts ist alles
97 Suche deinen persönlichen Daseinszweck in deinem Innern
98 Geh deinen Weg durchs Leben leicht und frei
99 Gib stets dein Bestes
Wenn wir über die Kraft verfügen, loszulassen, werden wir nicht zum Spielball persönlicher Beziehungen
Wir fühlen uns nicht gezwungen, ständig in den sozialen Medien unterwegs zu sein, mit Freundinnen und Freunden sieben Tage in der Woche rund um die Uhr Textnachrichten auszutauschen oder uns an der Verbreitung von Klatsch und Tratsch zu beteiligen.
Wir wissen, dass in einer echten Freundschaft die Qualität mehr zählt als die Quantität der Begegnungen. Wir haben gelernt, Meinungen und Aktivitäten von Leuten zu ignorieren, die wir nicht einmal persönlich kennen.
Wenn wir über die Kraft verfügen, loszulassen, sind wir in der Lage, Ablenkungen am Arbeitsplatz auszublenden
Wir lassen uns weder von anderen manipulieren noch grübeln wir zwanghaft über die Werturteile oder persönlichen Einstellungen von Kolleginnen und Kollegen nach. Wir lassen uns nicht von nutzlosen oder unnötigen Informationen antreiben: Erst nach reiflicher Überlegung, ob oder in welcher Hinsicht sie für uns relevant sein könnten, treffen wir eine richtungsweisende Entscheidung und handeln entsprechend. Wir sind in der Lage, überflüssige Informationen und externe Einflüsse auszublenden, zum Beispiel das, was andere sagen oder tun.
Wenn wir über die Kraft verfügen, loszulassen, können wir unserem Leben mehr Leichtigkeit verleihen
Wir belasten uns weder mit einer Vergangenheit, die wir bedauern mögen, aber nicht ändern können, noch verschwenden wir Zeit mit Sorgen um eine Zukunft, die noch nicht eingetroffen ist. Wir verzichten darauf, uns mit unseren Gedanken zu quälen. Wir haben gelernt, loszulassen, was sich unserer Kontrolle entzieht, was unvermeidlich ist, was ein für alle Mal der Vergangenheit angehört.
Wir wissen, was wir loslassen sollten
Diese Erkenntnis trägt dazu bei, Ballast auf der Kopf- und Herzebene abzuwerfen und uns auf das zu konzentrieren, was im Leben wirklich wichtig ist. Damit vermeiden wir unnötige Komplikationen und haben die Freiheit, das Potenzial unseres Lebens bestmöglich, gesund und erfüllend auszuschöpfen. Es gibt viele Dinge, die sich unserer Kontrolle entziehen: unsere Mitmenschen, die Vergangenheit, die Zukunft … das alles gilt es loszulassen. Statt ihnen zu gestatten, unsere Gedanken und unsere Energie zu vereinnahmen, sollten wir unsere Bemühungen auf das richten, was wir im Hier und Jetzt erreichen können.
Im Zen gibt es den Ausdruck hogejaku, was »Alles loslassen« bedeutet. Ein Leben, in dem du loslassen kannst, ist ein Zen-Leben, das von der Beschränkung auf das Notwendige geprägt ist.
Natürlich gibt es am Arbeitsplatz, in zwischenmenschlichen Beziehungen und in allen anderen Lebensbereichen Dinge, von denen wir uns nicht befreien können. Wie unterscheiden wir zwischen dem, was wir loslassen, und dem, woran wir festhalten sollten? Diesen Fragen gehen wir auf den folgenden Seiten nach.
Ich hoffe von ganzem Herzen, dass dir dieses Buch hilft, loszulassen – und das Potenzial deines Lebens in seiner ganzen Fülle bestmöglich auszuschöpfen.
Gassho
SHUNMYO MASUNO
Lass dich nicht vereinnahmen
Wahre eine gesunde Distanz in deinen Beziehungen
Vielleicht misst du dem Begriff »etwas loslassen« eine negative Bedeutung bei.
Auf halbem Weg aufgeben; etwas nicht zu Ende bringen; sich heraushalten, wenn jemandem Unrecht widerfährt; versäumen, etwas weiterzuverfolgen … sind das Situationen, die du mit »loslassen« in Verbindung bringst? Alle diese Zuschreibungen scheinen auf einen Mangel an Verantwortungsbewusstsein hinzuweisen.
Ich gebe zu, dass sie zweifellos ein Körnchen Wahrheit enthalten. In diesen Beispielen scheint »loslassen« tatsächlich alles andere als vorteilhaft zu sein.
Doch in unserer Welt gibt es dennoch viele Dinge, von denen wir uns lieber verabschieden sollten. Wir können nicht auf alles reagieren, was geschieht – vor allem in der heutigen Zeit, in der wir ständig mit Informationen überflutet werden und die sozialen Medien persönliche Beziehungen zu einer Angelegenheit gemacht haben, die rund um die Uhr unserer Aufmerksamkeit bedarf.
Genau deshalb ist es umso wichtiger, das Loslassen zu lernen. Wir sollten es sogar als eine »Überlebenskompetenz« betrachten.
Heute ist es mehr als jemals zuvor ein Gebot der Stunde, zu entscheiden, was wir loslassen und woran wir festhalten sollten. Nur so können wir den Freiraum schaffen, den wir brauchen, um das Potenzial unseres Lebens voll auszuschöpfen.
Wie reagierst du, wenn du merkst, dass jemand Kummer und Sorgen hat? Du hast die Wahl zwischen zwei Optionen.
Eine Möglichkeit wäre, die betreffende Person umgehend darauf anzusprechen und zu versuchen, ihr Mut zu machen.
Eine andere Möglichkeit wäre, sich zurückzuhalten und abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt.
Es gibt keinen richtigen Weg, zu reagieren. Dir sollte nur bewusst sein, dass die erste Option als aufdringlich betrachtet werden könnte, während die zweite als aufmerksam und zugewandt wahrgenommen wird.
Viele Menschen brauchen Zeit, um Kummer und Sorgen zu verarbeiten – und zwar alleine. Sie sind nicht in der Stimmung, sich von anderen sagen zu lassen, was sie tun oder lassen sollten, ihnen steht nicht der Sinn nach Aufmunterungsversuchen oder Einladungen zu einem Glas Wein, um »abzuschalten«. Der Umgang mit solch gut gemeinten Reaktionen gleich welcher Art kann anstrengend sein. Sie bringen nichts, sondern fügen der Liste nur eine weitere Sorge hinzu.
Versetze dich einmal in die Person, die von Kummer und Sorgen geplagt wird. Wäre es dir nicht auch lieber, eine Zeit lang in Ruhe gelassen zu werden, bis du die Chance hättest, aus eigener Kraft zur Ruhe zu kommen?
»Mein Mann schafft es nicht, Ordnung zu halten – überall lässt er seine Sachen herumliegen, vor allem die Socken, und ich muss hinter ihm herräumen. Jetzt sind wir schon so lange verheiratet, aber er ist einfach unverbesserlich, egal wie oft ich ihn bitte, sich endlich zu ändern!«
Solche Klagen sind in manchen Ehen oder Partnerschaften an der Tagesordnung, obwohl nicht immer klar ist, ob es sich tatsächlich um ein schwerwiegendes Problem oder eine aufrichtige Beschwerde handelt.
Falls dir das vertraut vorkommt, kann ich nur sagen:
Dein Durchhaltevermögen ist bewundernswert, aber es wird dir nie gelingen, andere Menschen zu ändern, deinen Partner oder deine Partnerin eingeschlossen. Du würdest dich viel besser fühlen, wenn du sie einfach so akzeptierst, wie sie sind.
Wenn du dich über jede Kleinigkeit aufregst, machst du dir nur selbst das Leben schwer. Gleich ob es sich um große oder kleine Dinge handelt, die dich stören, es gibt nur wenige Situationen, in denen alles genau so läuft, wie wir es uns vorstellen, und die sollten wir wertschätzen. Anders ausgedrückt: Es kommt auf den Blickwinkel an, aus dem du eine Situation betrachtest, und den kannst nur du selbst ändern.
Es ist an der Zeit, das Bedürfnis loszulassen, Menschen zu verändern, auf die du keinen Einfluss hast. Richte deinen Fokus vielmehr darauf, etwas bei dir selbst zu verändern, um dir das Leben zu erleichtern. Dieser Sinneswandel kann sich positiv auf das Verhalten anderer auswirken und auch bei ihnen einen Veränderungsprozess in Gang setzen.
Neuerdings scheinen immer mehr Menschen geradezu versessen darauf, dass andere alles über sie erfahren. Ein Anzeichen dafür ist das Bedürfnis, in den sozialen Medien jedes noch so kleine Detail ihres Lebens zu teilen.
Ähnlich verhalten sich diejenigen, die zahlreiche Social-Media-Freundinnen und -Freunde haben, von denen sie den meisten nie persönlich begegnet sind. Sie posten fortwährend und in allen Einzelheiten, was sie gerade tun oder getan haben, und antworten gleichermaßen ausführlich auf die Beiträge, die andere ins Netz stellen. Es kommt mir so vor, als würde sich hinter dieser pausenlosen Kommunikation die Botschaft verbergen: »Hallo? Ich brauche eure Aufmerksamkeit und euer Verständnis – hier, jetzt, überall!«
Ich möchte solche ernst zu nehmenden Gefühle nicht entmutigen, aber außer dir ist niemand in der Lage, alles zu verstehen, was dich als Mensch ausmacht. Und auch du wirst deine Freundinnen und Freunde niemals voll und ganz kennen.