Leben in kleinen Portionen - Franz Rumpler - E-Book

Leben in kleinen Portionen E-Book

Franz Rumpler

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Beschreibung

Warum? Warum nicht? Haben Sie sich diese Fragen in Ihrem Leben schon öfters gestellt? Und so wie es aussieht, werden Sie dies häufiger tun. Denn vermutlich ist Ihre Lebenslage beziehungsweise die eines geschätzten Mitmenschen alles andere als einfach. Und etliche kleine wie große Alltagsprobleme rufen nach Lösungen oder außerordentlichen Vorkehrungen. Nun gibt es Ratgeber ohne Ende - von A wie Altersvorsorge bis Z wie Zahnersatz. Und zu jedem Problem erhält man Ratschläge zuhauf. Und mittlerweile bietet das Internet zu 1000 Fragen eine wahre Flut von Auskünften, die oft sogar gefiltert sein wollen. Dieses Buch will eher dazu beitragen, dass etliche Probleme gar nicht auftauchen. Quasi schon Antworten geben, ohne dass Sie überhaupt gefragt haben.

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Seitenzahl: 117

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Warum? Warum nicht?

Mein Tiefschlag

Die liebe Statistik – hohle Zahlen

Sozialberatung

Erbe - Testament – Vermächtnis

Selbsteinschätzung oder Ihr PIX (Persönlicher Index)

Geistige Leistungsfähigkeit im Laufe des Lebens

Der Alltag

Haushaltsberatungen

Kleine Portionen

Tempo, Termine, Abläufe

Womit wohin im Alltag?

Einkäufe

Wohnen & Leben

Hilfe - suchen, finden, anbieten

Besuche, Ausflüge, Reisen

Bewegung bis Sport

Hobby gefällig?

Technik, Alltag, Chancen

Die ganze Welt daheim: Internet

Blick nach vorne

Kleines Rezeptbüchlein

Anhang: Hilfreiche Links

Warum? Warum nicht?

Haben Sie sich diese Fragen in Ihrem Leben schon öfters gestellt? Und so wie es aussieht, werden Sie dies häufiger tun.

Denn vermutlich ist Ihre Lebenslage beziehungsweise die eines geschätzten Mitmenschen alles andere als einfach. Und etliche kleine wie große Alltagsprobleme rufen nach Lösungen oder außerordentlichen Vorkehrungen.

Nun gibt es Ratgeber ohne Ende - von A wie Altersvorsorge bis Z wie Zahnersatz. Und zu jedem Problem erhält man Ratschläge zuhauf.

Und mittlerweile bietet das Internet zu 1000 Fragen eine wahre Flut von Auskünften die oft sogar gefiltert sein wollen.

Dieses Buch will eher dazu beitragen, dass etliche Probleme gar nicht auftauchen. Quasi schon Antworten geben, ohne dass Sie überhaupt gefragt haben.

Ich habe dies in den letzten Jahren vielfach selbst versucht, überlegt und mit anderen diskutiert. Erfahrungen und Erkenntnisse daraus gebe ich gerne weiter. Womöglich finden Sie bei der Lektüre eine passende Lösung oder zumindest eine Anregung für Ihren Lebensalltag.

Es würde mich außerordentlich freuen.

Steigen wir in den Alltag der kleinen Portionen ein:

Beim Einkauf oder im Restaurant wünscht man sich häufiger kleinere Ver-packungseinheiten beziehungsweise Rationen und schaut deshalb nach Single-packungen, halben Portionen, Senioren-portionen oder Kinderportionen.

Die Entscheidung dafür wird meist mit Bedacht getroffen. Sei es, dass man ökologisch bewusst lebt, sich wohler fühlt oder sein Geld für wichtigere Ausgaben einteilt. Und jeder hat Verständnis dafür. Die für Sie passende Portion können Sie aber genauso an einem Buffet finden. Nicht nur von der Größe her, sondern ebenso von der Zusammenstellung. Nicht erschrecken, wenn in diesem Buch Angebote vorgestellt werden, die Ihnen anfangs so gar nicht gefallen. Auslassen – oder doch mal ausprobieren?

Denn im Folgenden geht es um kleine Portionen für konkrete Situationen und Stationen des schwierig gewordenen Alltags. Und diese Anpassungen bedeuten nicht nur kleiner, sondern ebenfalls kürzer, näher, weniger, anders, schlichter, reizarmer, eben achtsamer und somit individuell abgestimmt auf Ihre aktuell leider völlig veränderte Lebenslage.

Dadurch soll und kann das alltägliche Leben mit der Belastung durch eine chronische Krankheit, Behinderung oder altersbedingten Einschränkungen wieder bekömmlicher und gleichzeitig sicherer werden.

Sind Sie selbst betroffen? Herzinfarkt, Tumor, Amputation, Schlaganfall als Folge eines Hirninfarkts beziehungsweise einer Hirnblutung (Aneurysma), Schädel-Hirn-Trauma, einer anderen zentralen Funktion Ihres Körpers durch Unfall oder Krankheit.

Haben Sie einen intensiveren Bezug zu diesen und ähnlichen Krankheitsbildern in Familie, Bekanntschaft, in Ausbildung, Beruf, Ehrenamt und suchen nach dem einen oder anderen Tipp?

Dem Gehirn und dessen Funktionsfähigkeit kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Und vielleicht hilft hier ein Bild aus einem völlig anderen Alltagsbereich weiter: Beim Auto wäre es vergleichsweise ein Problem in der Motorsteuerung. Dies kann die Motorleistung ebenso mindern wie die Schaltfähigkeit des Getriebes, den Start am Morgen, das Bremsen und Beschleunigen, die Lenkung und sogar die Abgassteuerung.

Kurzum: Das Zusammenwirken der Sensoren und Aktoren im gesamten Fahrzeug ist gestört.

Das kann das Auto komplett lahmlegen oder erlaubt gerade noch ein Weiterfahren bis zur Fachwerkstatt. Und wenn nicht mehr aus eigener Kraft, dann eben auf dem Abschleppwagen. Und bei uns Menschen: möglichst schnell zum Arzt oder ins Krankenhaus.

Es folgen weitere Vergleichsbilder, die alltagsnah dazu beitragen sollen, eine schwierige Lebenslage neu einzuordnen, über den eigenen Zaun zu blicken oder bei anderen ein besseres Verständnis für eine Verhaltensweise sowie Reaktion zu wecken.

Und wenn schon der Blick über den Zaun erfolgt in einer existentiellen Krise, dann ist es nicht nur hilfreich, sondern immens wichtig, dabei auf das untrennbare Zusammenwirken von Geist, Seele und Körper zu achten. Jeder von uns hatte schon die eine oder andere Lebenskrise durchlaufen. Pubertät, Schulversagen, unglückliche Trennung, eine schwere Krankheit, Unfall. Die Verläufe sind individuell und nicht vergleichbar. Sie müssen nicht mit Medizin oder Therapie verbunden sein. Aber sie verändern uns. Ob sie stärken, möglicherweise schwächen, hängt von vielen Variablen ab.

Doch wenn jetzt unser Alltag Hilfe und Unterstützung braucht, dann sollten wir diese mit Bedacht portionieren für Geist, Seele und Körper. Stärkend, nachhaltig und wohltuend.

Denn die letzte und unausweichliche Krise kommt bislang für jeden von uns. Ungefragt und schwer vorherzusehen. Selbst wenn die Medizin nicht nur gegen Erkrankungen forscht, sondern sogar den Tod nicht mehr akzeptiert, ist regelmäßig zu lesen: plötzlich und unerwartet, nach langer schwerer Krankheit, viel zu früh, nach einem erfüllten Leben.

Mein Tiefschlag

Dazu dieser kurze autobiografische Rückblick - den Sie gerne überspringen können.

Meine Gesamtlage war bis Juni 2010 zufriedenstellend, bestens wäre aus heutiger Sicht die Einstufung dafür. Vor einem Jahr hatte der Ruhestand nach 42 Dienstjahren als Lehrer begonnen. Und jetzt Sommer in Franken. Montag Radtour durch das Naabtal, Dienstag war der alte Wurzelstock im Garten dran. Ketten-säge, Pickel, Spaten, Schweißtuch. Die für den Abend angesetzte Bürgerversammlung im Gemeindehaus hatte mit der geplanten Sanierung des nahe gelegenen Badeweihers ein lockendes Thema und war gut besucht.Doch kurz vor dem Ende war plötzlich ein Gefühl wie unter Strom da. Der linke Arm kribbelte, zitterte, das linke Bein fing ebenfalls an. Meine Frau merkte, wie ich zu ihr nach links sackte. Der Nachbar rechts bemerkte das Zittern und beide wollten mit mir an die frische Luft raus. Aber nichts ging mehr. Kein linker Arm, kein linkes Bein. Sprache war noch da. „Ich vermute, das ist ein Schlaganfall“. Große Aufregung, hektische Telefonate. Am ruhigsten muss irgendwie ich geblieben sein. Allerdings wohl nicht mehr freiwillig, sondern weil zunehmend gelähmt.

Und allmählich verschwanden auch die Sinneswahrnehmungen wie in einer Wolke. Ich hörte noch den Anruf einer Dame bei der Rettungsleitstelle. Es dauerte danach keine 10 Minuten, bis der Notarzt da war. Blaulichtfahrt, Infusionen, Ärztin auf der Stroke-Unit, die mich stundenlang aufopferungsvoll versorgte, bewachte und begleitete. Mit dramatischen und erfreulichen Nachrichten über den Verlauf und das Ergebnis der zahlreichen Untersuchungen und Bildaufnahmen informierte sie mich immer wieder: Aneu-rysma. Blutung im Stammhirn groß wie ein Hühnerei. Neurochirurgen wagen wegen deren Lage keinen Eingriff. Blutung war endlich zum Stillstand gekommen. Und immer wieder und wieder hat sie mich mit Worten und Händen vor dem Abdriften in die große Dunkelheit bewahrt.

Ein Szenario, das an Krimis oder Kriegsfilme erinnerte. Und schließlich folgte eine lange tiefe Schlafphase. Wenn das so etwas wie ein Vorgeschmack auf den nahenden Tod in seiner schmerzfreien Variante war, habe ich seit dieser Nacht zumindest eine Sorge weniger.

Von einem Staffellauf der Schutzengel hat später eine Oberärztin gesprochen: Schlaganfall in der Öffentlichkeit und nicht nachts während des Schlafs, 10 Fahrminuten mit dem Notarzt zur Stro-ke-Unit einer Uniklinik und nicht auf dem flachen Land. Mittlerweile kommen deshalb in manchen Regionen für den Transport von Schlaganfallpatienten Rettungshubschrauber zum Einsatz. Aus Gründen der Zeitgewinnung und wie auch Schonung der Patientin.

Und dann war wieder Aufwachen. Großer heller Raum, viele Menschen. Und sofort stand jemand an meinem Bett. Weitere kamen dazu. Fragen, Berührungen, Aufforderungen. Hören Sie mich? Spüren Sie das? Können Sie sprechen? Wie heißen Sie? Wissen Sie, wo Sie sind? Welchen Tag haben wir heute? Das Sprechen fiel mir schwer. Immer wieder gerieten Lippe oder Zunge zwischen die Zähne. Alles ging langsam. Aber was an Worten herauskam, war wohl zu verstehen und in etwa zutreffend.

Und dann war da so ein Gefühl, als ob noch etwas neben mir lag. Ich drehte den Kopf nach links und sah eine Hand, einen Arm. Es war meine linke Körperhälfte. Nicht zu spüren, nicht zu steuern, kein Schmerz, keine Reaktion, eher ein Fremdkörper. Und von dem Moment an ließ mich dieses Nicht-Gefühl-Erlebnis kaum wieder los. Zumindest in den ersten Wochen und Monaten war das wie ein automatisierter Test. Nach dem Aufwachen, während des Fernsehens, vor dem Aufstehen, beim Autofahren: linker Arm, Finger, Muskel, linkes Bein, Zehen, Muskel. Alles da, alles zu spüren, anzusteuern?

Und bis heute gibt es ständig Situationen, bei denen dieses Nicht-Gefühl Probleme macht: Ist der Arm schon im Ärmel? Wie halte ich am besten die Gabel? Mit welchem Fuß fange ich vor dieser Treppe an? Was habe ich alles in der linken Hand? Kann ich mich jetzt auf den Stuhl setzen? Allein und ohne Hilfe stehen geht so. Allein stehen und dabei zumindest leicht die Hauswand, ein Geländer, einen Baum berühren ist schon besser. Gravierend schlechter wird es, wenn viele Menschen nah und laut wie kleine Wirbelwinde drum herum sind. Hilfe durch eine Begleitung ist da willkommen und oft dringend notwendig. Auf einem Stuhl oder Sessel mit Armlehne sitzen, ist hilfreich. In der Leseecke, in Lieb-lingslokalen, bei Freunden in kleiner Runde und sogar im Auto. Wohlfühlsze-narien trotz Schwerbehinderung im Alltag. Über die Jahre sammeln wir in Familie und Freundschaft Ideen und Wege für aktive Teilhabe und Inklusion.

Aber die Auswahl kann die Umgebung leicht nerven: Enge Plastikstühle auf der Terrasse der Gaststätte müssen durch einen stabilen Holzstuhl von innen ergänzt werden. Und so kann es auch bei der Zeitwahl sein: Sonntag 12 Uhr bis 14 Uhr proppenvoll. Dann besser auf einen ruhigeren Zeitpunkt ausweichen.

Oft sind es nur kleine Schalter, die ein Vorhaben von belastend beziehungsweise unmöglich auf erfreulich, machbar oder wohltuend umstellen. Manches ist vorhersehbar, Anderes lernt man aus Erfahrungen, die nicht so toll waren. Diese gilt es zu verinnerlichen und in den Alltag einzuflechten.

Viele Wege, andere Ziele …

Meine nächsten Wochen waren eine Mischung aus gefühlter Auferstehung oder Rückkehr - in ein Leben mit völlig verändertem Körper und vor allem neuer Körperwahrnehmung. Rücke um 10 Jahre vor könnte es im Spiel des Lebens heißen: Aus 65 wird 75 – und das mit einem Schlag. Wobei diese spürbare schlagartige Zunahme an Jahresringen eher als bedrohlich anzusehen ist. Krankheiten mitsamt allen Folgen bis hin zur dauerhaften Schwerbehinderung können wie biografische Unfälle schlagartig auftreten (Verlauf I). Sie können aber ebenso schleichend den Menschen erfassen: Von ersten Anzeichen, Beschwerden, Beeinträchtigungen bis hin zu schwerwiegenden Therapien (Verlauf II).

Die beiden Verläufe unterscheiden sich grundlegend. Im ersten Fall ist es wie ein Sturz ins kalte Wasser. Man ist unvermittelt drin. Schock! Die Suche nach möglichen Ursachen ist zunächst unerheblich. Dringlich sind Lösungsansätze: Wie komme ich aus dieser misslichen Lage? Schaffe ich es allein? Wer kann mir helfen? Wie erreiche ich ein rettendes Ufer – oder brauche ich ein Rettungsboot, eine Rettungsinsel?

Und egal wie diese Aktionen ausgehen: Einfacher ist es, wenn Ihnen Ihre momentane Lebensphase ausreichend Gelegenheiten zum Nachdenken gibt, wie ein weiterer und tieferer Sturz vermieden werden kann. Wenn jetzt zusätzlich existenzielle Sorgen dazu kommen (Beruf, Familie, Finanzen …), dann ist Panik verständlich. Für den weiteren Genesungsverlauf jedenfalls alles andere als optimal. Aber wie immer. Man kommt nicht darum herum, sein Leben und die Prioritäten neu zu ordnen: von lebensnotwendig über dringend notwendig bis hin zu wünschenswert und machbar.

Hilfreich, wenn man Menschen an der Seite hat, die kompetent und vertrauensvoll beraten und helfen können. Menschen, die es gut machen und nicht nur gut meinen. Der Verlauf II hat völlig andere Stationen. Und selbst wenn eine harte ärztliche Diagnose wie aus heiterem Himmel kommt und einen sofortigen oder zeitnahen Eingriff angeraten erscheinen lässt: In aller Regel kann man die nächsten Schritte wenigstens teilweise mitentscheiden und wird in die Fol-genabschätzung möglicher Varianten eingebunden. Tragisch wird es, wenn jemand unaufhaltsam von seiner Krankheit eingeholt wird. Ohne erfolgversprechende Therapie und nur Linderung oder Verzögerung mögliche Anker sind.

Doch eines ist bei beiden Verläufen klar: Ein Wunschkonzert sieht völlig anders aus. Und damit keine falsche Hoffnung aufkommt: Eine gravierende Krankheit oder ein schwerer Schicksalsschlag schützen nicht vor weiteren biografischen Katastrophen. Oder wie ein geschätzter Arzt es zutreffend formulierte: Man kann nicht nur Flöhe oder Läuse haben, man kann Flöhe und Läuse haben. Also Schlaganfall mit Lähmung schützt nicht vor Herzinfarkt, Nierenversagen, Lungenentzündung, Sturz … und umgekehrt. Und Krankheit schützt nicht vor Insolvenz, Kündigung, Trennung oder anderen zusätzlichen schweren Steinen auf dem weiteren Lebensweg. Leider ist sogar oft das Gegenteil der Fall. Stichwort „Teufel & großer Haufen“.

Der Weg nach oben hat aber individuelle Begleitumstände. Und diese können förderlich sein oder hinderlich. In die Sparte ‚förderlich‘ gehören z.B. Begriffe wie motivierend, aufbauend, einfühlsam, wohltuend, konstruktiv, integrativ.

Der Sparte ,hinderlich‘ würde ich de-motivierend, deprimierend, ausgrenzend zuordnen. Dennoch bitte nichts unver-sucht lassen und einen passenden förderlichen Weg suchen und möglichst zügig beschreiten. Voller Achtsamkeit!

Selbstwenn es sich eher wie ein Umweg anfühlt. Sie schaffen den Weg! Mit Partnerin, Familie, Freundinnen, Helfern - zusammen oder verschiedene Passagen notfalls allein. Das private Therapiepaket aus Fördern und Fordern war in meinem Fall vom ersten Tag an gut geschnürt: Ehefrau super, immer an der Seite, auf-opferungsvoll bis heute, engagierter Sohn mit Familie gleich um die Ecke sowie zuverlässige und auch fachlich kompetente Freundschaften.

Abwärts geht leider immer

Drei Jahre nach dem Schlaganfall kam es zu einem zweiten epileptischen Anfall. Dieses Mal in der grauenvollen Variante eines Status Epilepticus.

Wieder Fahrt mit dem Notarzt in die Klinik. Mehr als drei Stunden heftigste Krampfanfälle. Ein Gefühl, wie wenn man an einer Starkstromleitung hängt. Aufbäumen, zurückfallen, Bewusstsein da und sofort wieder weg.

Auf einmal Entspannung, Erschöpfung, Heißhunger, langer Schlaf. Kurzer Kli-nikaufenthalt mit neuer gravierenderer medikamentöser Einstellung, ein Jahr Fahrverbot.

Die anschließenden Jahre waren aus heutiger Sicht fast schon komfortabel. Keine weiteren Krankheiten, kein Corona. Urlaube in Dänemark, auf Sardinien, Fu-erteventura, in Österreich, am Bodensee.

Und dann im Mai 2021 wie aus heiterem Himmel ein erneuter Tiefschlag