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Ein Nachschlagewerk für ein Leben ohne Schmerzen. Ein Leben mit Schmerzen muss nicht sein. Lernen Sie auf verständliche Art, wie Sie chronische und akute Schmerzen verringern oder ganz loswerden können. Dieses Buch vermittelt Wissenswertes über die Entstehung von Schmerz, betrachtet moderne Behandlungsmethoden mit Schmerzmitteln kritisch, erklärt in einfacher und verständlicher Weise den Weg zur Schmerzfreiheit. Auf über 200 Seiten erhalten Sie Informationen, Soforthilfe und Empfehlungen für 28 Schmerzgebiete. Ergänzt wird dieses Wissen mit Tipps, wie Sie Schmerzerfahrungen präventiv verhindern und eine höhere Lebensqualität gewinnen können.
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Seitenzahl: 183
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Ich möchte allem voran meinen vielen tausenden von Patienten, welche ich in den letzten über 30 Jahren behandelt und beraten habe, danken. Von ihnen bekam ich so viel Dankbarkeit zurück, was mich immer und immer wieder bestätigt hat noch vielen weiteren Menschen mit Schmerzen zu helfen.
Mein Dank gehört auch all den vielen Ausbildnern, welche mich in den vergangenen 30 Jahren weitergebildet hatten. Schulungen bei Dr. Brügger und McKenzie haben mich schon früh in meiner Karriere als Physiotherapeutin auf meinen Weg gebracht, den Schmerzpatienten als Ganzes zu betrachten und ihnen aufzuzeigen wie sie allein nur schon durch die Veränderungen im Alltag, durch mehr Bewegung, wie auch durch Gegenbewegungen der Belastungen, schmerzfrei werden können. Dies war eine sehr frühe, wertvolle Erkenntnis.
Danken möchte ich den Autoren Roland Liebscher-Bracht – Die Arthrose Lüge und Dr. Robert Schleip – Faszienforschung. Diese Bücher lieferten mir ein Teil der Erkenntnisse in diesem Buch.
Ich möchte auch meinem Schulleiter Thomas Tritschler, welcher sich vor über 30 Jahren dafür entschieden hat, mich am Kantonsspital Schaffhausen in die Schule für Physiotherapie aufzunehmen, danken. Es war der Startschuss für ein erfülltes Berufsleben.
Ein grosses Dankeschön gebührt Ralph Bolliger. Er unterstütze mich von der Idee bis zum fertigen Buch. Es entstand eine wunderbare professionelle und freundschaftliche Zusammenarbeit. Zu jeder Zeit stand mir Ralph mit Rat und Tat zur Seite und ermöglichte mir damit, meinen Wunsch, ein Buch für Schmerzpatienten zu schreiben, umzusetzen.
Ein grosses Dankeschön an Elisabeth Albisser und Adrian Jäggi, welche sich für die Bilder zur Verfügung gestellt haben.
Nicht zuletzt danke ich allen Menschen, welche mich auf meinem Weg begleitet und mich in irgendeiner Weise vorwärtsgebracht haben.
Danksagung
Vorwort
Wer bin ich?
Die Schulmedizin
Wie und wo leiden Sie an Schmerzen?
Der Schmerz
Schmerzmittel
Alternative Schmerztablette
TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation)
Was ist Schmerz?
Wie entsteht Schmerz?
Wie wird ein Gelenk bewegt?
Schmerzentstehung in den Gelenken
Schmerzentstehung Wirbelsäule
Das hohle Kreuz
Der Bewegungsapparat
Muskeln
Faszien
So werden Sie Ihre Schmerzen los
Übungen
Soforthilfe
Entspannung
Unterstützende Produkte
Schmerzgebiete
Kopfschmerzen, Migräne
Primäre Kopfschmerzen
Ursache
Soforthilfe
Augenschmerzen
Ursache
Soforthilfe
Kieferschmerzen
Ursache
Soforthilfe
Halswirbelsäulenschmerzen, HWS-Syndrom, Schwindel, Halskehre, Steifhals, Zervikalsyndrom, steifer Nacken, Schiefhals, Schleudertrauma, einschlafende Hände und Finger
Ursache
Soforthilfe
Nackenschmerzen & steifer Nacken
Ursache
Soforthilfe
Brustwirbelsäulenschmerzen, BWS-Syndrom, Brustbeinschmerzen, Atembeschwerden
Ursache
Soforthilfe
Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen, Lendenwirbelsäulenschmerzen, LWS-Syndrom, Lumbago, Lumbalgie
Ursachen
Soforthilfe
Hexenschuss
Ursachen
Soforthilfe
Ischias, Ischialgie & Ischiasschmerzen
Ursachen
Soforthilfe
Bandscheibenvorfall, Discushernie
Ursache
Soforthilfe
Beckenschmerzen, Schmerzen im Iliosakralgelenk, ISG-Schmerzen
Ursachen
Soforthilfe
Hüftschmerzen, Hüftarthrose
Ursache
Soforthilfe
Knieschmerzen
Ursachen
Soforthilfe
Wadenschmerzen, Wadenkrämpfe
Ursachen
Soforthilfe
Achillessehnen-Schmerzen
Soforthilfe
Fussgelenkschmerzen, Fussgelenkarthrose, Knöchelschmerzen
Soforthilfe
Fussschmerzen, Zehenschmerzen
Ursachen
Soforthilfe
Fersensporn
Ursachen
Soforthilfe
Hallux valgus
Soforthilfe
Schulterschmerz
Ursachen
Sofortmassnahmen
Tennisellbogen, Tennisarm
Ursachen
Golferellenbogen
Ursachen
Soforthilfe
Handgelenkschmerzen, Handgelenksarthrose
Ursachen
Soforthilfe
Karpaltunnelsyndrom
Ursachen
Soforthilfe
Sehnenscheidenentzündung
Ursachen
Soforthilfe
Fingerschmerzen, Fingergelenksarthrose
Ursachen
Soforthilfe
Daumenschmerzen, Daumenarthrose
Ursachen
Soforthilfe
Fibromyalgie
Ursachen
Sofortmassnahmen
Gicht
Ursache
Soforthilfe
Gewicht
Abnehmen
Ernährung
Nahrungsergänzung
Cellulite
Bewegungstraining
Krafttraining
Bücken und Heben
Stress und Anspannung
Schlafen
Füsse
Schlusswort
Liebe Leserinnen und Leser,
Leben ohne Schmerzen! An was denken sie bei diesen Worten?
Das Sie wieder schmerzfrei schlafen können, schmerzfrei laufen können, schmerzfrei wandern können, einfach wieder jeden Tag ohne Schmerzen geniessen können? Das Sie diese Lebensqualität wieder zurückbekommen?
Ja ganz genau, deshalb lesen Sie dieses Buch. Deshalb schreibe ich dieses Buch.
Ich bin sicher am Ende dieses Buches werden Sie ganz bestimmt ihre Schmerzen beträchtlich lindern können, oder gar komplett schmerzfrei werden! Und Sie werden vor allem viele liebgewonnene Gewohnheiten, denen Ihre Schmerzen im Wege stehen, wieder in Angriff nehmen können.
Das Buch ist aus 30 Jahren Erfahrung entstanden und es soll Ihnen als Ratgeber dienen. Es zeigt Ihnen auf, was Sie sofort gegen Ihre Schmerzen tun können. Massnahmen, welche Sie unmittelbar anwenden können und von welchen Sie sofort spüren werden, dass es Ihnen guttut.
Ich freue mich, dass Sie dieses Buch in den Händen halten und wünsche Ihnen ein Leben ohne Schmerzen.
Ich bin dipl. Physiotherapeutin HF und Schmerztherapeutin und behandle und berate seit über 30 Jahren Patienten mit Schmerzen. Ich arbeitete mit Patienten aus allen Gebieten, in der Geriatrie, Chirurgie, Traumatologie, Rheumatologie, innere Medizin, bis zum Spitzensport. Ich war u.a. als Chefphysiotherapeutin in der Klinik Hirslanden in Zürich, als Physiotherapeutin im schweiz. Skiverband bei den Frauen Alpin tätig, baute 4 Physiotherapie-Praxen auf, bildete Therapeuten aus und ich arbeite heute noch mit Schmerzpatienten. Nebenbei bildete ich mich in Gebieten der Schmerztherapie, Ernährung, Bewegung und in allen Bereichen der präventiven Gesundheitsförderung weiter.
Während meiner über 30-jährigen Tätigkeit hatte ich ein Ziel: Ich wollte immer, dass meine Patienten schmerzfrei werden. Ich wollte, dass es meinen schmerzgeplagten Patienten wieder gut geht, dass Sie Lebensqualität zurück gewinnen und vor allem auch behalten können. Das war und ist noch heute meine Passion!
In den letzten 30 Jahren habe ich mir grosses Wissen und viel Erfahrungswerte angeeignet, welche ich nun weitergeben will.
Langsam aber schränke ich meine behandelnde Tätigkeit als Physiotherapeutin ein und werde in naher Zukunft meine Praxistüre für immer schliessen. Aber ich will auf keinen Fall all die vielen wertvollen Erfahrungen einfach in der geschlossenen Praxis zurücklassen.
Deshalb habe ich mich entschlossen dieses Buch zu schreiben.
Persönliche Erfahrungen habe ich bei meinen 8 Unfällen und nachfolgenden Behandlungen gemacht:
Daumen: knöcherner Bandausriss bei einem Reitunfall, musste wieder fixiert werden
Schienbein: Bruch nach einem Skiunfall. Das Bein wurde reponiert und gegipst.
Nase: Trümmerbruch des Nasenbeins nach einem unglücklichen Zusammenstoss mit meinem Boxerhund, musste operiert werden.
Rücken: Bandscheibe gerissen bei einem Reitunfall. Kleine, abgebrochene Stückchen der Bandscheibe lagen auf einem Nerv, was nebst höllischen Schmerzen, nach 3 Stunden schon eine Lähmung im Bein auslöste. Ich wurde sofort in der Klinik Hirslanden notfallmässig operiert. Dabei wurden die abgebrochenen Bandscheibenstückchen, welche auf dem Nerv lagen, entfernt. Das Resultat ist natürlich eine Verschmälerung der Bandscheibe zwischen L3 und L4. (3. und 4. Lendenwirbel), was mir aber absolut keine Probleme macht.
Knie: Die Folgen eines schweren Skiunfalls waren ein gerissenes vorderes Kreuzband, eine starke Zerrung des äusseren Seitenbandes, sowie beide Menisken gerissen und abgerissen. Das Kreuzband wurde durch eine Kreuzbandplastik ersetzt, die Menisken genäht und wieder fixiert.
Knie: 2. Operation ½ Jahr nach dem Unfall. Meniskus musste nochmals geshaft werden. Und da der Unfall einen grossen Knorpelschaden in der Kniefläche hinterlassen hat, wurden dort Löcher in die Knochen gebohrt, um das Knorpel-Zellwachstum zu fördern. 3 Monate später wurde dies kontrolliert. Der Knorpel hat sich dünn wieder aufgebaut, aber leider ging gleichzeitig der Abbau des Knorpels, welcher durch den Unfall ausgelöst wurde, weiter. Die Diagnose Ende 2017 war eine Arthrose Grad IV im linken Knie mit weiterem Knorpelabbau. Mein Knie ist schmerzfrei, ich habe keinerlei Einschränkungen. Jetzt war ich soeben 2 Wochen in den Skiferien, bin täglich Ski gefahren und dazu noch mit dem Hund jeden Morgen und Abend den Berg hoch und runter gelaufen – schmerzfrei.
3-facher Kieferbruch und Schleudertrauma nach einem schweren Reitunfall. Der Kiefer musste gerichtet werden und die Zähne wurden für 6 Wochen zusammengeschraubt. Ich konnte meinen Kiefer 6 Wochen lang keinen Millimeter mehr öffnen. Das musste ich danach wieder Zentimeter für Zentimeter erarbeiten. Mein Kiefer ist schmerzfrei, höchstens beim Zahnarzt spür ich mal was.
Schulter: Rotatorenmanschettenruptur nach Sturz. Abriss von 2 Sehnen und Teilabriss von 1 Sehne. Alle 3 Sehnen wurden wieder fixiert. Die Schulter wurde in einer Abduktions-Schiene für 6 Wochen ruhig gestellt. Das ist eine Metallschiene, auf welcher der Arm liegt, 90° im Schultergelenk. Normale Rehabilitation und danach viel Bewegungstraining. Die Schulter ist völlig schmerzfrei, ich habe keinerlei Einschränkungen
Wie Sie sehen, weiss ich selber auch was Schmerzen sind und habe ebenfalls schon einiges durchgemacht.
Heute kann ich sagen, dass ich zu 100% schmerzfrei bin. Und ich kann alles machen was ich will: Skifahren, Wandern, Schwimmen, Yoga und als Physiotherapeutin meiner Passion nachgehen.
Daraus habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass ich mit meinen Rehabilitationen und mit meinem Bewegungsapparat alles richtig gemacht habe. Nie musste ich länger als ein paar Tage Schmerzmittel einnehmen. Auch ich habe all das gemacht was ich Ihnen in diesem Buch empfehle.
Ich bin nicht immer einverstanden mit dem Weg, welchen die herkömmliche Schulmedizin geht. Zuviel wird nur der Schmerz als solches behandelt und leider viel zu selten die Ursache, welche zum Schmerz führt.
Ich möchte hier aber auch anfügen, dass es für die Hausärzte gar nicht möglich ist mit den Patienten diese wichtigen, zusätzlichen Massnahmen zu besprechen. Die Zeit für die Patienten ist knapp und die Krankenkassen sind nicht bereit diese wertvolle Mehrzeit zu bezahlen. Damit schlagen sie meiner Meinung nach einen völlig falschen Weg ein.
In diesem Buch werde ich Ihnen einfache Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie sofort Ihre Schmerzen reduzieren und nachhaltig schmerzfrei werden können.
Lesen Sie das Buch, setzen Sie Gelerntes konsequent um, befolgen Sie meine Ratschläge und der Erfolg wird Ihnen sicher sein!
Ein Leben ohne Schmerzen.
Da Sie dieses Buch in den Händen halten gehe ich davon aus, dass Sie entweder an Schmerzen leiden und wieder schmerzfrei werden möchten oder dass Sie in diesem Buch Informationen finden möchten, damit Schmerzen bei Ihnen gar nie auftauchen.
Beide Leser sind herzlich willkommen und werden in diesem Buch den Weg zu einem schmerzfreien Leben finden.
Vorweg möchte ich Ihnen aber zeigen wie Schmerz überhaupt entsteht.
Vorweg gleich was ganz Wichtiges: Schmerz ist auch etwas Positives! Ich weiss, das klingt für einen schmerzgeplagten Menschen nach Zynismus. Aber bitte, lesen Sie weiter!
Schmerz ist dazu da, um Schäden an unseren Gelenken, an unserer Wirbelsäule, an unserem Körper zu vermeiden.
Schmerz ist ein Signal, welches uns mitteilen will, dass wir handeln müssen, weil Gefahr für unseren Bewegungsapparat besteht.
Doch wie gehen wir normalerweise mit Schmerz um? Wie gehen Sie selber mit ihrem Schmerz um?
Eins ist klar, wir alle wollen den Schmerz nicht. Niemand will Schmerzen.
Und genau deshalb suchen wir nach Lösungen, welche uns so schnell wie möglich von unseren Schmerzen befreien. Und die schnellste Lösung ist natürlich die Schmerztablette.
Das Problem dabei ist nun aber, dass wir dem Schmerz nicht zuhören. Wir wollen ihn so schnell wie möglich loswerden und vergessen dabei nachzuforschen warum unser Gehirn diesen Schmerz sendet. Somit beseitigen wir nur das Symptom Schmerz, aber nicht das was dazu geführt hat.
Schmerzmittel sind der Bestseller bei der Behandlung von Schmerzen. Ungefähr 200 Mio. Packungen pro Jahr werden in Deutschlands Apotheken verkauft. In Europa entstehen durch den Verkauf von Schmerzmitteln Kosten in Milliardenhöhe.
Was passiert denn überhaupt, wenn Sie eine Schmerztablette nehmen?
Ganz vereinfacht gesagt, wird Schmerz dann im Gehirn ausgelöst, wenn der Botenstoff Prostaglandin durch das COX Enzym gebildet wird und sich an die Schmerzrezeptoren bindet.
Die meist verwendeten, nicht opioiden Schmerzmittel, wie z.B. Aspirin, Iboprufen, Paracetamol haben die Eigenschaft, COX Enzyme zu blockieren und hemmen damit diese Prostaglandin Produktion.
Somit haben wir eine gute Möglichkeit Schmerzen schnell zu bekämpfen, aber auf der anderen Seite kümmern wir uns nicht mehr um die Botschaft Schmerz, mit welcher uns unser Körper etwas Wichtiges mitteilen will.
Das heisst wir befassen uns nicht mehr damit, was wohl die Ursache war, weshalb unser Hirn Schmerz gesendet hat. Notwendige Schritte, weitere Schäden zu vermeiden, werden nicht unternommen, die Schädigungen am Bewegungsapparat gehen weiter und werden über Jahre mit Schmerzmitteln behandelt. Chronische Schmerzen entstehen.
Wenn das Schmerzmittel die Ursache Ihres Schmerzes beseitigen würde, käme der Schmerz ja nicht zurück. Aber im Gegenteil, meist muss die Dosis der Schmerzmittel erhöht werden, oder es werden stärkere Schmerzmittel eingesetzt.
Schade wurde vom ersten Schmerz an nicht die Ursache behandelt.
Ich möchte aber anmerken, dass ein Schmerzmittel, oder eine Operation natürlich ein Segen sein kann. Mir geht es in diesem Buch nicht darum, dass Schmerzmittel, oder Operationen nicht gebraucht werden. Mir geht es darum, den Menschen mit Schmerzen Möglichkeiten aufzuzeigen wie sie schmerzfrei werden können und vor allem wie Sie schmerzfrei bleiben können und dadurch im besten Fall weder Schmerzmittel noch eine Operation brauchen.
Schmerzfrei zu werden ist doch gar nicht so schwer!
Nach meinen 30 Jahren Erfahrung in der Behandlung von Schmerzpatienten weiss ich eines ganz sicher. Der Schmerzpatient wird leider praktisch nie darüber aufgeklärt, was er neben Schmerztabletten, oder besser statt den Schmerztabletten, sonst noch alles gegen seine Schmerzen tun kann. Ich sehe immer wieder, dass meinen Schmerzpatienten sehr wichtige Informationen und Möglichkeiten nicht bekannt sind. Und genau diese kleinen Veränderungen können die Schmerzen erheblich lindern. Wieso werden schmerzgeplagte Menschen nicht darüber informiert? Könnte das mit den enormen Umsätzen der Pharmaindustrie zusammenhängen? Ein dermassen lukratives Geschäft, wie das Geschäft mit Schmerzmitteln, will sich wohl niemand entgehen lassen.
Die Anwendung dauert 15-30 Minuten und kann den Schmerz deutlich verringern, oder gar verhindern. Dabei werden elektrische Impulse über Elektroden auf die Haut übertragen. Durch diesen elektrischen Reiz werden afferente Nervenbahnen (aufsteigende Schmerzleitung zum Hirn) so beeinflusst, dass die Schmerzweiterleitung abgeschwächt, oder gar verhindert wird. Aber auch hier handelt es sich um die Behandlung des Symptomes Schmerz. Aber es ist natürlich sehr hilfreich, wenn die Schmerzen, ohne Medikamente, gesenkt werden können. Sie finden ein Gerät auf meiner Webseite, welches klein und transportabel ist, sehr gut überall am Körper eingesetzt werden kann und über ein App gesteuert wird.
Mehr Informationen unter schmerzfrei-shop.ch.
Wie Sie schon gehört haben, ist Schmerz vor allem da, um uns etwas mitzuteilen!
Es ist aber leider nicht so, dass wir das als Herausforderung sehen uns sofort auf die Suche nach der Ursache dieses Schmerzes zu machen, sondern wir konzentrieren uns einzig und allein auf den Schmerz.
Die wertvolle Warnung ignorieren wir. Meistens überdecken wir sie mit Schmerzmitteln, dann müssen wir uns (vorerst!) mal nicht mehr darum kümmern.
Stellen sie sich mal vor, in ihrem Auto leuchtet die Öllampe rot auf.
Was machen Sie? Kleben Sie die Warnleuchte ab damit Sie sie nicht mehr sehen? Oder fahren Sie sofort zur nächsten Tankstelle, um Öl nachzufüllen?
Ich denke alle fahren so schnell wie möglich an die Tankstelle, füllen Öl nach und lösen damit das tatsächliche Problem, nämlich den Öl-Mangel. Nicht das rot aufleuchtende Licht ist das Problem. Dies zu überkleben bringt überhaupt nichts. Die Ursache dafür, dass die rote Warnlampe aufleuchtet, ist, dass der Motor aufgrund des niedrigen Ölstands nicht mehr ausreichend geschmiert wird und dadurch erheblichen Schaden erleiden kann.
Anders aber leider bei uns selbst. Ihr Schmerz ist wie die rote Öllampe im Auto. Das Schmerzmittel ist wie der Kleber, den wir drüber kleben, fertig. Jetzt spüren wir ja den Schmerz nicht mehr, also alles gut. Alles gut? Nein nichts ist gut, denn wir haben uns die entscheidende Frage nicht gestellt, wieso kommt das Alarmzeichen Schmerz? Wieso leuchtet meine rote Lampe? Was ist die Ursache meines Schmerzes?
Schmerz hat immer eine Ursache. Der Schmerz selbst ist jedoch nicht die Ursache.
Schmerz wird immer vom Gehirn ausgelöst. Der Körper reagiert auf Prozesse im Körperinnern, wie zum Beispiel bei einer Entzündung, oder einer Schädigung an Gewebsstrukturen (Knochen, Bänder, Muskeln, Nerven, Faszien, usw.) indem er chemische Botenstoffe freisetzt. Diese werden von Schmerzfühlern erkannt, den sogenannten Rezeptoren, die an den Nervenenden sitzen. Werden diese gereizt, leiten die Nervenbahnen den Schmerzimpuls ins Rückenmark weiter, wo alle Nervenfasern zusammenlaufen. Von dort läuft er weiter bis ins Gehirn. Hier wird der Schmerzimpuls wahrgenommen und interpretiert: Das Gehirn erkennt, wo und wie der Körper Schaden genommen hat. Sind diese Schäden grösser sind, als ihr Körper fähig ist zu reparieren, sendet ihr Gehirn genau dorthin den Schmerz.
Somit brennt nun an diesem Teil Ihres Bewegungsapparates die rote Lampe und meldet: Achtung Gefahr! Wo brennt Ihre rote Lampe?
Sobald Sie nun diesen Schmerz spüren, werden Sie als erstes dort schonen. Sie belasten und bewegen den Schmerzort nicht mehr so stark.
Diese Reaktion des Körpers erscheint uns zuerst als logisch. Aber leider ist es damit nicht getan, nur das Schmerzgebiet zu schonen und die Gelenke weniger zu belasten, resp. zu bewegen. Denn das Problem ist, dass trotz Schonen diese schädigenden Kräfte, welche zu den Entzündungen und Schäden an Gelenken und Wirbelsäule führen, immer weiterarbeiten, mit der Zeit noch stärker werden und die Faszien noch unnachgiebiger werden. Die Schmerzen werden immer weiter zunehmen.
Was genau sind das für schädigende Kräfte, welche in den Gelenken und in der Wirbelsäule zu Schmerzen führen?
Stellen Sie sich Ihren Körper so vor, dass Sie ihn schmerzfrei in alle Richtungen bewegen können. Einem Artisten gleich. Unser Körper, ohne Verkürzungen und Verspannungen, als wunderbares Bewegungssystem, bietet uns die Möglichkeit alle unsere Gelenkwinkel 100% nutzen zu können.
Jetzt schauen Sie sich Ihren Körper genau in diesem Zeitpunkt an. Was denken Sie wieviel Prozent bewegen Sie alle Ihre Gelenke am ganzen Körper?
Der heutige Durchschnittsmensch bewegt seine Gelenkwinkel nur noch ca. 30% seiner Möglichkeiten. Menschen, welche wenig Bewegung haben, grad mal noch 10%.
Das bedeutet, wir bewegen unsere Gelenke und die Wirbelsäule viel zu wenig. Deswegen benutzen wir dann auch die Muskulatur bei weitem nicht mehr in vollem Ausmass. Wenn wir die Muskeln nicht immer in vollem Bewegungsausmass bewegen verkürzen und verspannen diese und auch die Faszien, welche die Muskeln umgeben, werden immer unnachgiebiger.
Durch diese Verspannungen und Verkürzungen entstehen nun Kräfte, welche unsere Gelenke und die Wirbelsäule schädigen können. Sie wissen, dies wird unserem Gehirn gemeldet, welches dann den Schmerz an den Ort der Schädigung sendet, so entsteht Schmerz.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass der Knorpel unserer Gelenke, wie auch die Bandscheiben unserer Wirbelsäule allein durch die Bewegung ernährt werden. Sie können sich vielleicht jetzt schon ein bisschen vorstellen, welche fatalen Folgen es haben kann, wenn wir nur noch 30% unserer körperlichen Möglichkeiten ausschöpfen.
Gerade der untere Rücken, die Lendenwirbelsäule und das Kreuz sind durch unsere Sitzhaltung stark betroffen. Kein Wunder finden dort (L4/L5, L5/S1) die Mehrheit aller Bandscheibenvorfälle statt.
Somit wissen Sie nun, dass primär Bewegungseinschränkungen zu Schmerzen führen. Jeder von uns kommt durch seine eigene Körperhaltung, seine sportlichen Aktivitäten, seine Freizeitbeschäftigungen und seinen Beruf in sein persönliches Haltungs- und Bewegungsmuster. Somit werden auch bei jedem von Ihnen ganz individuell verschiedene Muskeln und Faszien verkürzt, verspannt und unnachgiebig sein.
Bei allen Gelenken, welche wir bewegen, ziehen sich immer auf der einen Seite Muskeln zusammen und auf der anderen Seite, müssen Muskeln und Faszien sich dehnen und nachgeben. Wir haben immer, an jedem Gelenk, einen Muskel welcher die Bewegung durchführt und einen Muskel, sein Gegenspieler (Antagonist), welcher die Bewegung zulassen, resp. bremsen muss.
Schauen Sie sich Ihren Ellenbogen an. Lassen Sie den Arm fallen, sodass Sie die Innenseite Ihrer Hand sehen. Nun ziehen Sie die Hand hoch und beugen den Ellenbogen. Dabei wird Ihr Beugemuskel am Oberarm (Bizeps) aktiv und zieht den Unterarm nach oben. Die Muskulatur hinten am Oberarm, die Streck-Muskulatur (Trizeps) muss jetzt nachgeben, ebenso die Faszien. Wenn Sie den Arm nun wieder strecken, funktioniert es umgekehrt. Der Streck-Muskel (Trizeps) streckt den Unterarm nach unten, der Beuge-Muskel (Bizeps) muss nachgeben, resp. die Bewegung bremsen. Ebenso muss auch hier die Faszie elastisch genug sein, um diese Bewegung zuzulassen.
Diese Bewegung findet im Ellenbogen statt.
Jetzt ziehen Sie wieder Ihren Unterarm nach oben, beugen im Ellenbogengelenk, aber bei 90° stoppen Sie die Bewegung. Sie können nicht weiterbewegen, weil Schmerz auftritt. Das heisst der Strecker-Muskel hinten (Trizeps) lässt die Bewegung nicht mehr weiter zu. Er verspannt in dieser Position, ebenso die Faszien sind nicht weiter elastisch. Auf der anderen Seite versucht der Beuger-Muskel (Bizeps) weiterzuziehen, kommt aber gegen den Strecker-Muskel (Trizeps) nicht an und verspannt sich dadurch ebenso in dieser Position. Damit haben wir nun die Situation, dass sich die beiden Muskeln «bekämpfen».
Dadurch entstehen diese Verspannungen, Verkürzungen und Dysfunktionen der Muskulatur und als Folge wird die Faszie immer unnachgiebiger. Diese Spannungen und Verhärtungen üben nun den oben beschriebenen Druck auf das Ellbogen Gelenk aus, Gefahr der Schädigung besteht, was das Gehirn erkennt und Schmerz in den Ellbogen schaltet.
Beim Ellenbogen ist dies nach Unfall, Überlastung, wie auch bei einem Golfer- oder Tennisellenbogen der Fall.
Wir nehmen als Beispiel das Kniegelenk. Patient, 50-jährig, arbeitet seit 20 Jahren in einem Büro. Sitzt viel. Schläft mit angezogenen Beinen. In seiner Freizeit geht er spazieren so gut es geht und ab und zu ins Fitnessstudio. Dort geht er aufs Laufband und macht an den Geräten die Übungen, welche er schmerzfrei durchführen kann. Er hat seit längerer Zeit Knieschmerzen, Tendenz zunehmend. Das Knie wird dadurch schon lange nicht mehr in vollem Bewegungsausmass bewegt. Der Muskel passt sich mit der Zeit der viel zu oft angewendeten Beugestellung an. Beachten Sie: Die Beugestellung findet nicht nur den ganzen Tag über, sondern auch nachts statt. Der Patient legt sich nun noch eine Rolle unter die Knie, weil dies die Schmerzen reduziert. Aber der Schein trügt, denn damit gibt er nur dem starken Zug der Beugemuskulatur nach, was alles noch schlimmer macht. Hier entstehen nun Verkürzungen und Verspannungen in der Beugemuskulatur, die Faszie wird in diesem Gebiet immer unnachgiebiger. Dem hält die Streckmuskulatur entgegen und es kommt auch in dieser Muskulatur zur Überbelastung was zu Verspannungen, Verkürzungen und zu einer unnachgiebigen Faszie führt.
Diese Zugspannungen der Muskulatur, wie auch die unnachgiebige Faszie erzeugen jetzt zu viel Druck und überlasten das Kniegelenk. Schäden können entstehen, was das Gehirn erkennt und Schmerz zurück zum Knie schaltet. Das Knie kann nun nicht mehr in vollem Umfang bewegt werden. Dies wiederum hat zur Folge, dass der Knorpel nicht mehr an allen Stellen belastet wird. Die Folge: er bildet sich zurück und eine Arthrose entsteht.