Lebensverändernde Sofortmaßnahmen - Andreas Seelbach - E-Book

Lebensverändernde Sofortmaßnahmen E-Book

Andreas Seelbach

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Beschreibung

Meine Waage und ich hatten Angst voreinander, mein innerer Schweinehund und mein gutes Gewissen bekämpten sich auf das Heftigste und mein Leben versank in einem Sumpf aus Übergewicht und emotionalen Tiefpunkten. Zum Glück begegnete mir Paul, ein Meister der lebensverändernden Sofortmaßnahmen. Vorsicht Nebenwirkungen: Wenn ein gesundes, aktives und erfülltes Leben bei Ihnen allergische Reaktionen hervorruft, sollten Sie lieber das Telefonbuch von Hong Kong lesen. Ein Ratgeber in Romanform, der auf lustige Weise zeigt, wie man (es) sich leichter machen kann.

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Seitenzahl: 83

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Wenn ich eine Lektion in diesem Leben gelernt habe, dann ist es die der Dankbarkeit.

Daher ist es mir ein großes Anliegen, einem ganzen Haufen außergewöhnlicher und großartiger Menschen zu danken, die mich, jeder auf seine ganz eigene Art, in den letzten Jahren begleitet, herausgefordert und unterstützt haben:

Lucy, Noah, Ezra, Elisabeth, Sandra, Daniela, Johanna, Carmen, Hans-Christian, Mira, Valentin, Marlin, Andi, Simone, Uwe, Petra, Jelka, Gerrit, Gloria, Michael, Gabi, Jochen, Gabi, Tim, Elke, Reinhard, Jutta, Ernst, Brigitta, Raphael, Bianca, Peter, Bina, Malcolm, Maren, Uta, Edes, um nur einen Teil zu nennen.

Ein besonderer Dank geht an Uwe Alschner für seine Unterstützung und sein Vertrauen.

Die Darstellungen des Autors und die in diesem Buch geschilderten Maßnahme zur Gewichtsreduzierung und zur Versorgung mit Vitalstoffen basieren rein auf persönlichen Erfahrungen. Es wird nicht der Anspruch einer korrekten, wissenschaftlichen Darstellung erhoben und die Formulierungen sind nicht als Heilaussagen zu verstehen.

Vor jeder größeren Gewichtsabnahme sollten Sie sich mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker beraten.

Am Ende des Buches finden Sie Hinweise auf weiterführende Literatur.

Inhaltsverzeichnis

Something got me started

Nächtliches Flirten! Oder doch nicht?

Shop `til you drop

Der erste Abend

Verdrängung

Wie, so einfach?

Erklärungen

Dream on

Pakete

Mr Lader Lader

Ladehemmungen

Die Kur beginnt

Büroalltag, oder auch nicht

Führe mich nicht in Versuchung

Die zweite Woche

Woche drei, mit Spaß dabei

Spiel, Satz und Sieg!

Stabi!

Und weiter mit Methode!

Stockentenwettlauf

Muskelaufbau

Und jetzt?

Rezepte

Something got me started

Das „Morgengrauen“ hatte begonnen. Und es war schlimmer als sonst.

Als ich mich unauffällig am Spiegel vorbei schleichen wollte, um hinter dem Duschvorhang zu verschwinden, stolperte ich über die Waage.

Ich versuchte noch, sie zu ignorieren, aber sie war stärker. Meine Füße platzierten sich wie von selbst auf der kalten Metallplatte und ohne Vorwarnung zeigte sie mir hart aber ehrlich, dass es einen gewichtigen Grund gab, den Spiegel zu meiden.

153 kg Lebendgewicht waren selbst bei einer Größe von zwei Metern nicht mehr tragbar.

Nachdem ich es geschafft hatte meinen Blick von der rot leuchtenden Digitalanzeige zu nehmen und mich mit einem beherzten Sprung in Richtung Dusche retten konnte, stellte ich mich unter den warmen Wasserstrahl und begann nachzudenken. Natürlich nur in dem Rahmen, der einem Mann um kurz nach 06:00 Uhr morgens, und vor dem ersten Kaffee, möglich ist.

Und aus dem Gedankenspiel wurde ein sehr angeregtes Gespräch zwischen Lisa und Helmut, bei dem ich nicht mehr viel mitzureden hatte.

Wer Lisa und Helmut sind? Naja, die beiden sind dauerhafte Untermieter bei mir. Also nicht in meiner Wohnung, sondern wirklich bei oder eher in mir.

Lisa ist eine gut gelaunte, lustige kleine Person, die mich antreibt, mir neue Ideen und Vorschläge macht, wie ich mein Leben verändern kann und die eigentlich nur einen Fehler hat: Sie hat Recht und das weiß sie auch!

Helmut dagegen ist der ruhige, etwas muffelige Typ, der so gerne mit mir auf dem Sofa sitzt, bei Bier, Chips und Fernsehen. Lisa mag er überhaupt nicht. Er weiß zwar auch, dass sie fast immer Recht hat, aber er würde es nie zugeben.

Naja, auf jeden Fall fing Lisa mal wieder die übliche Diskussion an: „Na los, du faule Socke! Tu endlich mal wieder etwas für deinen Körper! Du weißt doch ganz genau, wie das geht!. Du hast es doch schon mal geschafft!“

„Jetzt halt du erst mal die Klappe!“, kam eine brummige Stimme aus der Tiefe. „Erstens ist er noch nicht wirklich wach und zweitens gibt es gute Gründe dafür, warum er sich da jetzt nicht drum kümmern kann. Und außerdem… sooo schlimm ist es doch auch wieder nicht. Er ist halt ein wenig…“

„Ihr haltet jetzt beide die Klappe“, schrie ich in mich selbst hinein. Dieses Mal klappte es mit dem hinein zum Glück. Hin und wieder hatte ich in solchen Momenten schon seltsame Blicke geerntet und erst mit Verzögerung gemerkt, dass mein inneres Gespräch wohl doch den Weg nach außen gefunden hatte.

Ich zog mich an und schlich mich in die Küche. Kaffee! Und dann ab zur Arbeit.

Somit hatte Helmut den ersten Teilsieg des Tages errungen, denn ich blieb bei meiner Gewohnheit, nicht zu frühstücken.

Der zweite Teilsieg kam dann schon kurz danach. Da mich gegen 10:00 Uhr mein Blutzucker aufgrund von Langeweile komplett verlassen hatte, versuchte ich unter Zuhilfenahme von zwei dicken Schokoriegeln ihn davon zu überzeugen, wieder bei mir einzuziehen. Mit Erfolg. Aber kurz danach kam dann der nächste Tiefpunkt: Passend zum Eintreffen der Familienpizza, die mir bis direkt an meinen Schreibtisch geliefert wurde. Nicht dass Sie jetzt denken, ich würde eine Familienpizza alleine essen. Nein, meine Kollegin Mareike half jedes Mal tatkräftig mit, dieses Wagenrad aus Teig, Käse und Salami zu verputzen. Na gut, seit zwei Monaten war sie nicht mehr so tatkräftig dabei und aß jetzt höchstens noch ein Stück, aber immerhin…

Vielleicht hätte ich einfach mal eine kleinere Pizza bestellen sollen, aber das kam mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht in den Sinn. Stattdessen schob ich mir ein Stück nach dem anderen in den Mund und arbeitete weiter. Da ich mich mehr auf die Arbeit als auf mein Essen konzentrierte, kam es hin und wieder vor, dass ich verzweifelt nach einer weiteren Ecke tastete und feststellen musste wie sehr ich meinen eigenen Körper ausblenden konnte, der mir schon zirka 1000 Kalorien zuvor mitzuteilen versuchte, dass er genug hat.

Die nächste Stunde verbrachte ich damit, meine Mittagsträgheit zu bekämpfen. Leider nicht ganz so erfolgreich, wie ich gehofft hatte. Nachdem mich zweimal kurz der Sekundenschlaf gepackt hatte und ich mir einmal beim Einnicken fast einen Bleistift in mein rechtes Auge gerammt hatte, zum Glück mit dem Radiergummi zuerst, entschied ich mich, die Kaffeemaschine zu besuchen.

Es gab schon seit längerem Gerüchte, dass unser Chef den Kaffee in Zukunft nicht mehr kostenfrei anbieten wolle, da einfach zu viel verbraucht würde. Dass ich daran nicht ganz unbeteiligt war, galt in der Firma als offenes Geheimnis. Es wurde sogar vermutet, dass mein Konsum für den Staatshaushalt von Costa Rica eine grundlegende Bedeutung habe.

Und genau jetzt war es soweit. Dort, wo gestern noch meine geliebte Kaffeemaschine gestanden hatte, thronte jetzt ein kastenförmiges Monster mit mehr Knöpfen als eine Kirchenorgel und einem kleinen Schlitz, über dem ein 50 Cent-Stück abgebildet war. Frustriert ging ich zurück an meinen Schreibtisch, holte eine entsprechende Münze und stand dann lange grübelnd vor dem Automaten. Die Auswahl verwirrte mich. Cappuccino, Café au Lait, Café Latte, Latte Macchiato… aber keine Spur von einem normalen Kaffee.

Nachdem ich mich zu einem doppelten Espresso durchgerungen hatte, den ich mit fünf oder sechs Teelöffeln Zucker trinkbar gemacht hatte, war ich so aufgedreht, dass ich das Gefühl hatte, an der Decke entlang zu meinem Schreibtisch laufen zu können...

Helmut ging es am diesem Tag sehr gut und auch abends bekam er genau das, was er haben wollte: Sofa, Futter, Fernsehen.

Nächtliches Flirten! Oder doch nicht?

Ich wachte mitten in der Nacht auf. Vollkommen ahnungslos schaute ich mich um. Und da, ganz plötzlich sah ich sie. Eine wunderschöne Frau, schlank, muskulös und sie lächelte mich mit Ihren strahlend weißen Zähnen an. Sie flirtete mit mir, das war ganz klar, denn sonst war ja niemand hier.

Das war echt klasse. So eine Frau hat Interesse an mir! An M I R!

Ich brauchte noch einige Sekunden um zu merken, dass sie nur in meinem Fernseher war und so lächelte, weil sie mir etwas verkaufen wollte.

Sie und ein sonnengebräunter, muskelbepackter Sonnyboy führten das neueste Geld-weg-….äh…Bauch-weg-Gerät vor, das angeblich innerhalb kürzester Zeit aus einem Klops wie mir den neuen Mister Universe machen könne.

Die Enttäuschung war schon hart und auch wenn ich über das Gerät und die Werbung schmunzeln konnte, so machte mich der Anblick dieser beiden durchtrainierten Menschen doch nachdenklich.

Eigentlich würde ich doch gerne genauso aussehen. Zumindest so wie der Mann…

Und wenn ich alles das, was ich über richtige Ernährung, Sport und die richtige Einstellung zu diesem Zeitpunkt schon wusste auch mal wirklich umsetzten würde, so wäre es zumindest denkbar, dass ich in die Nähe von dem kam, was ich da gerade sah. Natürlich nicht von heute auf morgen und nicht vollkommen mühelos, aber es war machbar.

Ich merkte, wie Lisa schlagartig wach wurde und anfing in meinem Kopf Salti zu springen und zu rufen: „Er hat’s kapiert! Endlich hat er es ka-ha-ha-piert!“. Und noch bevor Helmut überhaupt die Chance hatte, sich bemerkbar zu machen, wurde er von Lisa mit dem Vorschlaghammer anästhesiert und gefesselt.

Somit war die Entscheidung gefallen. Morgens um halb fünf am 1. Februar setzte ich mich hin und schrieb alles zusammen, was jetzt für mich wichtig sein würde, wo ich mich noch weiter informieren musste.

Die Liste mit den offenen Fragen war mit Abstand die längste, aber einige Dinge waren mir schon recht klar: Obst, Gemüse und viel trinken.

Und ich setzte mir ein Ziel: 25 Kilo bis zum 31.12. abnehmen! Somit hatte ich ziemlich genau 11 Monate Zeit für die Umsetzung.

Als ich mit meiner Liste fertig war, schaute ich aus dem Fenster und merkte, dass es ganz langsam schon heller wurde. Also war an Schlaf nicht mehr zu denken und ich ging hundemüde aber glücklich unter die Dusche. Erst ein wenig warmes Wasser und dann, um wach zu werden, schlagartig das Thermostat auf die Eiswürfel-Stufe.

Danach hüpfte ich voller Elan in die Küche, um mir ein gesundes Frühstück zu machen. Diesen Plan gab ich schlagartig und begleitet von einem leisen Kichern des gefesselten Helmut auf, nachdem ich einen Blick in den Kühlschrank geworfen hatte, der sich leider nicht schlagartig mit gesunden Dingen gefüllt hatte. Aber ich ließ mich davon nicht aufhalten. Ich entschied mich für einen Zwischenstopp im Supermarkt auf meinem Arbeitsweg, um mich dort mit Obst, Gemüse und Wasser für den Tag zu versorgen.

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