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- Herausgeber: Letterotik
- Kategorie: Erotik
- Sprache: Deutsch
- Veröffentlichungsjahr: 2021
Eine Anzeige geht bei der Kripo ein. War Rondas Unfall gar kein Unfall, sondern Mord? Eine Kommissarin der Mordkommission ermittelt undercover in der Lesbian Dance Class und erlebt erstaunliche Dinge. Nur gut, dass sie selbst der Liebe von Frau zu Frau sehr offen gegenübersteht. So viel zärtliche Erotik hat sie schon seit Jahren nicht mehr am eigenen Leib spüren dürfen. Dann steht sie Carla, der neuen Besitzerin der Tanzschule, gegenüber und es geschieht ein grässlicher Mord im Studio. Der zweite, mörderisch heiße Teil zu Dana Delarues erotischer Liebesgeschichte Lesbian Dance Class. Und wie immer: nur für Erwachsene.
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Schlangengift
von
Dana Delarue
Die Autorin ...
… wurde am Meer geboren und lebt direkt an der Küste. Sie schreibt gerne in ihren ganz eigenen Genres, vornehmlich im lesbo-erotischen Bereich. Die sanfte und leidenschaftliche Erotik zwischen Frauen liegt ihr besonders und sie träumt davon, einen erotischen und tiefgründigen Liebesroman zu verfassen. Vielleicht tut sie es bereits …
Ein mörderisch heißer Fall
Die Frau im Verhörraum saß der jungen Kommissarin und ihrem Kollegen gegenüber. Sie wirkte nervös, obwohl sie keines Vergehens beschuldigt wurde. Ihre Handflächen waren schweißnass und sie rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. Kommissarin Natalie Süß warf ihrem Kollegen einen fragenden Blick zu, dann wandte sie sich wieder an ihr Gegenüber. „Und wie kommen Sie darauf, dass es in der Tanzschule nicht mit rechten Dingen zugegangen sein muss? Immerhin müssen Sie doch gewisse Beweise für einen Mord haben.“
Die Frau schluckte trocken. „Beweise? Also die Fakten sprechen eigentlich für sich. Ich wunderte mich schon, dass von Seiten der Justiz keine Reaktion erfolgte, als die Inhaberin Ronda Marx bei dem Autounfall ums Leben gekommen war. Das war doch schon sehr merkwürdig, oder? Auf der Autobahn mit hoher Geschwindigkeit und ohne Bremsspuren … Wurde das Fahrzeug denn untersucht?“
Hubert Terstegen blätterte in der Akte, die er in den Händen hielt. „Es gab damals beim besten Willen keine Anzeichen von Fremdeinwirkung. Das Fahrzeug war technisch einwandfrei, kein Hinweis auf Sabotage. Was lässt Sie denn daran glauben, dass es auch ein Mord hätte sein können?“ Der harte Blick seiner eisgrauen Augen durchbohrte die Frau, die gerade eine Anzeige wegen Mordes machen wollte.
„Na, überlegen Sie mal! Beide waren lesbisch und hatten ein Verhältnis miteinander. Jedenfalls zeitweise. Dafür vögelten sie nahezu alle ihre Tanzschülerinnen. Der Laden war dafür bekannt. Dann gab es einen Riesenstreit zwischen beiden und am nächsten Tag war Ronda Marx tot. Carla Tinelli erbte den ganzen Laden und das Vermögen der Tanzlehrerin. Und nur ein paar Tage später stieg eine junge, ebenfalls lesbische Tanzlehrerin in das Unternehmen ein. Natürlich haben die beiden auch etwas miteinander.“ Die Empörung war der Frau anzumerken.
„Nun, Frau Jagst, Sie sagen, dass beide Frauen amouröse Verhältnisse mit den Schülern hatten. Auch mit Ihnen?“
Tanja Jagst sank auf ihrem Stuhl in sich zusammen. „Mit mir?“, wiederholte sie gedehnt.
„Ja, mit Ihnen. Sie sind doch auch eher dem weiblichen Geschlecht zugetan. Oder täusche ich mich da?“
Tanja blickte die Kommissarin verwundert an.
„Ich habe mit Menschen zu tun, mit vielen Menschen. Und ich habe ein Gespür für deren Situation, glauben Sie mir“, fügte die Polizistin erklärend hinzu. „Oder gab es andere Gründe, warum Sie ebenfalls in der Tanzschule angemeldet waren?“
Die Frau ihr gegenüber zögerte lange, warf dann einen scheelen Seitenblick auf den männlichen Teil der Sonderkommission und wandte sich wieder Natalie Süß zu. „Ja, na ja, stimmt schon. Das Institut ist bekannt als die Lesbian Dance Class und dafür, dass man dort sehr schnell und bereitwillig Kontakte knüpfen kann. Wissen Sie, ich gehe nicht gerne in die angesagten Lesbenbars.“
„Aber von den beiden genannten Frauen hat sich keine für Sie interessiert? Und sonst?“
Tanja Jagst machte ein bekümmertes Gesicht. „Von den anderen auch nicht. Vielleicht gehöre ich nicht mehr zur gefragten Altersklasse.“
„Waren denn da nur jüngere Frauen, ich meine, jünger als Sie?“
Tanja Jagst drehte den Kopf zur Seite. Wenn sie geahnt hätte, dass man ihr solche Fragen stellen würde, wäre sie nie auf die blöde Idee mit der Anzeige gekommen. „Nein“, murmelte sie.
„Also auch Frauen in Ihrem Alter waren ihnen nicht zugeneigt?“
Tanja schüttelte den Kopf. Sie biss sich auf die Unterlippe um das Nein nicht über ihre Lippen kommen zu lassen.
Hubert Terstegen warf die Akte klatschend auf den Tisch. „In Ordnung, Frau Jagst. Wir wissen jetzt, worum es geht und wir werden uns den Fall noch einmal ansehen. Erst einmal vielen Dank, dass Sie hier waren und uns informierten. Ich denke, Sie können gehen. Natalie, noch Fragen?“
Die Kommissarin schüttelte den Kopf. Beide erhoben sich und auch Tanja stand auf. Die Fragen der beiden hatten ihr so zugesetzt, dass sie leise keuchte, als sie auf den Flur trat. Sie lehnte sich an die Wand und atmete tief durch. Dann ging sie.
„Also, wenn du mich fragst, ist das ein typischer Fall von verschmähter Liebe. Die Frau wollte etwas von den Tanzlehrerinnen, aber die nicht von ihr. Und weil sich sonst auch niemand anbot, sann sie auf Rache. Darum die Anzeige.“
Natalie nickte nachdenklich. „Wenn man den Ablauf betrachtet, erst der Streit, dann der tödliche Unfall und die Notiz für Carla Tinelli mit der Entschuldigung der Inhaberin. Keinerlei Sabotagespuren am Fahrzeug. Und der Hinweis auf die Wiedergutmachung durch das Erbe. Ich denke, wir können den Fall getrost zu den Akten legen. Oder?“
„Na ja, wenn man die Höhe des Erbes betrachtet … Ein ganz guter Startschuss für eine nahezu mittellose Bachelor-Studentin.“ Hubert wiegte nachdenklich seinen Kopf.
