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Ein Buch zur besseren Lebensbewältigung in Krisenzeiten . Meine Krise war durch Elternhaus , Erziehung mir schon vorgegeben worden . Jedoch konnte ich sie nach vielen einschneidenden Erlebnissen lösen . Eine Biografie meines bisher verkorksten Lebens .
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2014
Lichtblicke meines Lebens
Vorwort
Dies ist eine reelle Biografie aus meinem Leben .Diese Biografie soll Mut machen , dass wenn es auch noch so Dicke kommen mag immer irgendwoher ein Paar LICHTBLICKE sich ergeben auch wenn sie auf sich warten lassen sollten ! In welcher Situation des Lebens auch immer , so sind es doch immer mal wieder LICHTBLICKE die dass Leben zum Positiven hin verändern können .
In meinem Leben sollte es Jahrzehnte dauern bis ich mein Leben so richtig in den Griff bekommen sollte !
Es ist nichts erfunden , sondern genauso aus meiner Erinnerung heraus von mir hier niedergeschrieben worden .
Aus Gründen des Datenschutzes habe ich jedoch die Namen der Personen die in meiner Biografie erscheinen durch Fantasie-Namen ersetzt .
So dann eine spannende Zeit beim Lesen meiner Biografie !
Der Anfang aller Probleme
Das sogenannte Weltbild wurde durch meine Eltern gänzlich von mir fern gehalten bzw. im Lichte des Glaubens erklärt .
Dies hatte zur Folge hatte mich von jeglichen Geburtstagsfeiern (der Meinung der Glaubensgemeinschaft nach haben diese einen heidnischen Ursprung) fern zu halten . Dies gleiche galt übrigens für Weihnachten , Ostern und sonstige sogenannte Weltliche und Kirchliche Feste .
So war es wohl auch in dem Sinne meiner Eltern angebracht gewesen mich zum Beispiel nicht in einem Kindergarten anzumelden , denn dort würden ja solche Feste gefeiert und mir wären womöglich Einstellungen zum Leben beigebracht worden die total im Gegensatz des Glaubens meiner Eltern gestanden hätten .
Für mich als damaliges Kind bedeutete dies im nach hinein nicht zu lernen wie man sich im wahren Leben zurecht findet , wie man sich durchsetzt , wie man seine Meinung wenn es um persönliche Dinge geht gegenüber anderen erfolgreich vertritt .
Einige Jahre später dann nachdem ich eingeschult wurde ging dann der Stress meines gerade richtig beginnenden Lebens richtig los !
Von Anfang an meiner Schulzeit wurde ich zum Außenseiter gestempelt ,ja sogar zum Deppen der Schulklasse (dies sollte so bis in die Oberschule hinein bleiben) , weil ich immer durch den Erziehungsdruck meiner Eltern geprägt und durch den Ausschluss von sämtlichen Aktivitäten , Geburtstagsfeiern , Weihnachtsfeiern usw. einfach nie zum jeweiligen Klassenverbund dazugehörte !
Einmal versuchte ich (ich erinnere mich noch deutlich ) dieses eingeengte Leben heimlich zu durchbrechen .
Ich schlich mich heimlich eines Nachmittags beim draußen spielen , (allein denn da war keiner der mit mir spielen wollte ) zu einem Nachbars Kind ( es war erst vor kurzem in unsere Wohnsiedlung gezogen und wusste nicht dass meine Eltern Zeugen Jehovas waren ) das eine Geburtstagsfeier hatte hin um mit zu feiern .
Ich weiß nicht mehr genau wie meine Mutter davon erfahren hatte , jedenfalls kam mein Ausflug zu dieser Heidnischen Geburtstagsfeier heraus .
Das Theater war dementsprechend groß !!!
Da meine Mutter ein schweres Herzleiden hatte , wurde ich von ihr erst mal unter seelischen Druck gesetzt , von wegen :Wie konntest du mir dass Antun ? Weißt du nicht dass ich mir Sorgen mache um dein Ewiges Leben im Paradies?
(Denn bei Zeugen Jehovas war es eine Sünde , und ist es wohl heute noch so , Geburtstag zu feiern , da man sich dadurch den Geboten der Glaubensgemeinschaft die vorgaben im Einklang mit Gott zu reden widersetzt und dadurch seinen Anspruch auf dieses Paradies verwirkt !
Weißt du nicht , sagte meine Mutter zu mir , dass mein Herz raste vor Angst um dich ???
Und warte mal bis Vati von der Arbeit kommt , der wird dir so einiges aus den Schriften der Glaubensgemeinschaft dazu vorlesen !! Wer ein bißchen nachdenkt , weiß wohl was solche Worte in der Seele eines Kindes von so ca. 7-8 Jahren ( so alt war ich ungefähr damals ) so anrichten können .
Je älter ich wurde , desto größer wurde der Druck von meinen Eltern bzw. von der Glaubensgemeinschaft . Jetzt kamen noch mehr Verbote hinzu . Verbote von Disco besuchen , Verbote sich mit Mädchen sich einzulassen usw.
Ich erinnere mich genau wie es in der 8.Klasse meiner Oberschule hieß , meine Schulklasse macht eine Klassenfahrt .
Die durfte ich seltsamerweise mit machen .
Und es kam wie es kommen musste , ich verliebte mich dort auf dieser Klassenfahrt in ein Mädchen , sie hieß Monika ,aus einer anderen Schule die gerade auch dort in dem selben Schullandheim war .
Wieder daheim von dieser Klassenreise erfuhren meine Eltern in dem darauffolgenden Elternabend so nebenbei wie wohl ich mich doch auf dieser Klassenreise gefühlt habe und dass ich ein nettes Mädchen kennengelernt hätte .
Dadurch das diese Monika sich auch in mich verliebt hatte , stand sie eines Tages vor meiner Wohnungstüre und wollte mich besuchen . Und was hatte meine Mutter darauf als erstes zu tun ???
Sie bat das Mädchen herein und begann sie voll zu reden von dem Glauben der Zeugen Jehovas , von der Ehe usw.
Tja das war es dann mit der Liebe zu diesem Mädchen namens Monika !
Sie trennte sich nach der Aktion von meiner Mutter von mir .Mensch hab ich damals geweint ! Ich war sehr traurig über die Trennung meiner ersten großen Liebe , leidete wie ein Hund unter dieser Situation .Und als ob dem nicht genug gewesen wäre , durch irgendwelche Umwege , (ich kann heute nicht mehr sagen woher) kam heraus dass Monika sich von mir getrennt hätte wegen dem Verhalten meiner Mutter auch Monika zum Glauben der Zeugen Jehovas zu bekehren ). Ich wurde in meiner Schulklasse daraufhin gemobbt , so wie man es heute wohl nennt .
Es war grauenhaft für mich so dass ich öfters den Schulunterricht schwänzte . Dies wiederum zog einen blauen Brief nach sich von meiner Klassenlehrerin .
Ich bekam tierischen Ärger von meinem Vater und meine Mutter setzt wieder ihr Herzleiden ein um mich unter seelischen Druck zu setzen . So wie meine Mutter es immer machte wenn ich nicht so funktionierte wie es die sogenannten Glaubenssätze erforderten .
Von ab sofort waren für mich alle noch möglichen Klassenreisen für mich tabu , bestimmt von meinen Eltern .
Die Zeit der Schule war nach 2 Jahren etwa , nachdem ersten Verlieben , zum Glück vorbei . Ich dachte nun würde in meinem Leben einiges etwas anders laufen , da ich ja inzwischen 16 Jahre alt geworden war , aber ich sollte mich geirrt haben .
Ich begann eine Lehre als Klempner was mir aber dann doch nicht als der für mich richtige Berufsweg klar wurde .
Schließlich begann ich eine Lehre als Bäcker . Ich hatte den Beruf für mein Leben gefunden . Diese Berufsausbildung war die Richtige für mich !
Dort in meiner Lehrzeit lernte ich durch andere Berufsschüler dass Alkohol das Leben angeblich etwas leichter macht . Was sich aber viele Jahre später als Irrtum erweisen sollte .
Bis ich begriff das ich mein eingeengtes Leben nur durch eigene Bemühungen und nicht durch den Alkohol in den Griff bekomme sollten noch sehr viele Jahre der Erfahrungen mit dem Gebrauch von Alkohol ins Land gehen !
Nach der Bestandenen Gesellenprüfung , folgten der Führerschein & mein erstes großes Auto ( Ford Consul ,3 Liter Maschine ) was ich durch meinen Gesellenlohn finanzierte . Konnte ich mir ja leisten da ich immer noch bei meinen Eltern wohnte .
(Im nach hinein denke ich heute , Mensch was war ich dumm ?
Warum hast du dir kein kleines Auto gekauft und bist dafür in eine eigene kleine Wohnung gezogen ? ) Aber da ich meine Eltern trotz allem irgendwie noch liebte und der seelische Druck von meiner Mutter immer noch großen Einfluss auf mich hatte , brachte ich es nicht fertig mir eine eigene Wohnung zu suchen .
Durch Auffallen um jeden Preis wollte ich mir die Anerkennung verschaffen , die ich bisher niemals bekommen hatte .(So sehe ich es zum heutigen Zeitpunkt im nach hinein .) Kurzfristig war das auch von Erfolg gekrönt , aber nach kürzerer Zeit war dass große Auto zum Alltag geworden und keiner achtete mehr auf mein Auto , also auch auf mich dadurch .
Da ich ja nun volljährig war , ging ich öfters in eine kleine Kneipe , trank ein paar Biere und lernte sogenannte Freunde kennen .
Was sich aber im laufe der Zeit herausstellte war dass es falsche Freunde waren . Solange nämlich wie ich einen Ausgab war ich der beste Kumpel , als ich jedoch klamm war mit meinem Geld und ich keinen mehr ausgeben konnte waren diese sogenannten Freunde deutlich kühler im Verhalten mir gegenüber !
Ehe und sonstige Katastrophen
So dann im Alter von 22 Jahren als junger Mann wollte ich endlich auch eine Frau an meiner Seite haben ! Da ich aber immer noch bei meinem Eltern lebte und ihnen zuliebe in die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas eingetreten war , ging dieses Kennenlernen einer Frau nur in der Absicht diese Frau auch zu Heiraten .
Diese Frau sollte außerdem aus den eigenen Reihen der Zeugen Jehovas kommen .
Da ich nun als junger Mann darauf aus war unbedingt eine Frau in meinem Leben zu haben suchte ich diese Frau in den Reihen der Glaubensgemeinschaft und fand sie auch . 7 Jahre älter wie ich war diese Frau und hatte 2 Kinder (1 Junge & 1 Mädchen ) aus erster Ehe .Ich bildete mir ein ich würde mit den Problemen die sich aus dieser Konstellation ergeben würden fertig werden . Weil meine Gefühle verrückt spielten vor Liebestrunkenheit kam es dazu dass ich schon nach 2 Monaten mich mit der Frau verheiratete .
Ich stellte mir doch ein Familienleben mit meiner Frau und ihren Kindern so einfach vor , was sich jedoch noch als Trugschluss erweisen sollte !!!
Leider schon nach einem Jahr folgten die ersten Probleme mit meinen Stiefkindern . Sie kamen gerade in ihre Pupertät und wurden aufsässig gegenüber mir und dem Glauben der Glaubensgemeinschaft .
Sie wollten einfach nicht mehr diese Einschränkungen hin nehmen , die ich ja selbst in der Kind/Jugend Zeit hin nehmen musste .
Ich fühlte mich damals total in der Zwickmühle !
Auf der einen Seite war ich von Glaubenswegen das Familienoberhaupt das die Kinder im Sinne des Glaubens der Zeugen Jehovas erziehen sollte , auf der anderen Seite war mir selber dieser Glauben zuwider ! Schlimme Situation für mich damals so als junger Familienvater ! Meine Frau schob die ganze Verantwortung zu mir herüber in Punkto Glauben .
Ich fing an mich an den Alkohol zu erinnern .
Mein erster Absturz wartete nicht lange auf mich .
Dann wieder die Versöhnung mit meiner damaligen Frau . Danach wieder Stress mit den Kindern wegen Glauben usw. dadurch auch Stress mit der eigenen Frau Und …. wieder Prost meinerseits !
Eine ständige Achterbahnfahrt der Gefühle war es halt eben . Bis zu dem Punkt wo ich dann eine Arbeitsstelle nach der anderen verlor wegen der Sauferei und damit verbundenen Fehltagen auf Arbeit .
Dies bekamen durch meine Frau auch die Glaubensältesten der Zeugen Jehovas zu Ohren , was zur folge hatte dass ich wegen der Trinkerei erst ermahnt wurde und nach einigen Jahren weil ich dass Trinken nicht einfach so aufgeben konnte aus dieser Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen wurde . Einerseits wäre mir das sehr recht gewesen zum damaligen Zeitpunkt da dann endlich dieser Druck vorbei wäre , andererseits hatte ich Angst in ein tiefes Loch zu fallen, da schlagartig alle Freundschaften die ich in den Reihen der Zeugen Jehovas geschlossen hatte nicht mehr vorhanden wären !
Diese Situation zog mich dann so weit runter dass ich immer öfter & immer mehr Alkohol zu mir nahm .
Was wiederum dazu letztendlich dazu führte dass nach und nach meine Ehe den Bach runter ging . Bis zur endgültigen Scheidung sollte es jedoch noch 16 Jahre dauern . Diese Zeit der Ehe-Hölle , der Trennungen , der Erniedrigungen usw. beschreibe ich nun auf den folgenden Seiten .
Eines Tages nach einem Handfesten Streit wiedermal mit meiner Frau
flüchtete ich aus Berlin (meiner Heimatstadt) mit ordentlich viel Alkohol im Rucksack und damals 800 DM . Ich war in Magdeburg , in Braunschweig und schließlich in einer Kleinstadt namens Seesen gelandet . Total Runtergekommen , im Park schlafend oder auch bei anderen Pennern zuhause die ich in den jeweiligen Säufer Ecken kennen lernte !
Essen gab es entweder bei der Kirche oder in der Bahnhofsmission .
Eine schreckliche Zeit ,um die ich sie zu Ertragen , mich immer mehr mit dem Alkohol zuschüttete .
Als ich gar nicht mehr weiter schaffte ich es irgendwie , wieder nach Berlin meiner Heimatstadt zu kommen um dort mich von meinem Alkohol in einem Krankenhaus entgiften zu lassen .
Nachdem ich nachdem Entgiften einigermaßen wieder fit war , strebte ich einen Versuch der Versöhnung mit meiner damaligen Frau an ! Was auch mit der Hilfe der Fachkräfte des Krankenhauses gelang , jedoch mit der Auflage mich in eine längere Theraphie zu begeben . Ich sagte zu und begab mich nach einer Wartezeit von ca. 6 Wochen in diese Therapie .
Um meine Ehe zu retten , wie ich damals dachte !
Ich war noch nicht soweit um zu begreifen dass ich eigentlich diese Therapie für mich selbst machen sollte und nicht für meine Frau !!!
Nun denn denn die Zeit der Therapie ging zu Ende und ich zog wieder zu meiner damaligen Frau mit ihren Kindern . Meinen Respekt hatte ich natürlich nachdem was ich in der Vergangenheit abgezogen hatte , gänzlich verloren vor meinen Stiefkindern und meiner
Ehefrau !
Anstatt dass meine Ex-Frau mit mir an einem Strang zog um die Familienkiste wieder zum Laufen zu bekommen , meinte Sie nur das ist dein Problem !
Wer hat denn den ganzen Mist mit der Sauferei veranstaltet , Du oder Ich ?!
Es war nur eine Frage der Zeit , ( da sich im Verhalten im Umgang mit mir und ihren Kindern NICHTS geändert hatte so wirklich ) , dass ich wieder in mein altes Sauf Muster verfiel . Aber diesmal noch etwas schlimmer wie vorher !
Inzwischen hatte ich aber auch schon wieder eine Arbeitsstelle als Bäcker gefunden , die jedoch nicht auf Dauer bleiben sollte !
Da ich ja kein Geld mehr in die Hand bekam (Mein ganzer monatlicher Lohn ging auf das Bankkonto meiner damaligen Frau ) mußte ich mir meinen Alkohol in verschiedenen Supermärkten stehlen , was zur folge hatte dass ich erwischt wurde nach einiger Zeit .
Ich wurde mit der Polizei nachhause gebracht . Wie peinlich als die Nachbarn es mitbekamen .
Dann folgte wieder dass Versprechen gegenüber meiner Frau und der Glaubensgemeinschaft ich würde ab sofort keinen Alkohol mehr anrühren , was ich aber im nach hinein nicht einhalten konnte !
Ein ewiger Kreislauf begann sich zu Entwickeln bis schließlich ich aus der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas heraus geworfen wurde .
Was wiederum zur Folge hatte dass nun auch der Respekt von meiner damaligen Familie (Onkel , Tanten usw.) total weg war . Ja sogar meine eigenen Eltern verachteten mich wegen meinem Verhalten .
Hatten nur Verurteilungen für mich übrig und zeigten mir deutlich das sie sehr traurig wären nun von Gott nicht mehr geliebt zu werden !
Heute denke ich :Was für eine verblendete Sicht doch meine Eltern durch ihre Zeugen Jehovas Glaubensgemeinschaft verinnerlicht hatten !!!
Mein Selbstwertgefühl war kaputt , ich hielt es nicht mehr aus und verschwand bei Nacht und Nebel aus Berlin
Ich hau ab !
Doch diesmal mit meinem Auto ( inzwischen mit einem alten VW Golf da ich den großen Ford Consul wegen der Familie mir nicht mehr finanziell leisten konnte ) was sich als großer Fehler herausstellen noch sollte .
Ein Tag vorher ließ ich mir den Lohn von meinem Arbeitgeber bar auszahlen , ich glaube es waren so um die 1900 DM .
Tja so fuhr ich dann so um 3 Uhr nacht`s ( meine Frau glaubte ich würde zur Arbeit fahren ) in Richtung Braunschweig von Berlin aus .
Tankte immer mal wieder nicht nur meinen Golf nach . Da ich im Training war was das Saufen angeht konnte ich schon so einiges an Alkohol vertragen ohne wie ich dachte kein Auto mehr fahren zu können . Was war ich nur im wahrsten Sinne des Wortes blauäugig .
Schließlich in Braunschweig angekommen geriet ich in eine Mausefalle der Polizei Braunschweig . Einmal Pusten und es war klar , ich durfte keinen Schritt mehr weiter fahren .
Dann die wohl im Polizeialltag übliche Prozedur. Ab auf die Polizeiwache , Daten aufnehmen , Gespräche , Gespräche weshalb , warum usw. und schließlich ab zur Entgiftung ins Krankenhaus Braunschweig .
Schließlich folgte ein Anruf der Polizeiinspektion Braunschweig bei meiner Frau . Um ihr dann mitzuteilen wo ich mich gerade befand und dass sie doch bitte den Golf aus Braunschweig abholen sollte .
Was meine damalige Frau dann auch mit einem Nachbarn der einen Führerschein hatte tat !
Mir persönlich war dass so peinlich dass ich wieder versagt hatte , dass ich den darauffolgenden Anruf meiner Frau im Schwesternzimmer des Krankenhauses nicht angenommen hatte .
War feige mich meinem erneuten versagen in Punkto Alkohol gegenüber meiner Frau zu stellen !
Ich glaubte fest daran zum damaligen Zeitpunkt mein weiteres (Ehe)Leben gründlich gegen die Wand gefahren zu haben .
Durch die Hilfe des Krankenhausarztes gelang es dann doch noch Kontakt zu meiner Frau in Berlin aufzunehmen . Ich muss dazu noch anmerken das ich kurz vor meinem verschwinden noch Vater eines eigenen Sohnes geworden war und auch erst kurz vor meinem letzten Verschwinden wir uns eine Kleingartenparzelle angeschaft hatten .
Dies alles nun aufzugeben fiel mir doch sehr schwer mit meinem inzwischen wieder etwas klareren Kopf ohne Alkohol .
Wieder zurück nach Berlin
Mir wurde nochmals eine Chance geschenkt und ich durfte nachhause nach Berlin .
Es war ein unwohles Gefühl in mir , mich wieder KLEIN machen zu müssen . Aber nach anfänglichen schwierigen Gesprächen mit der Selbsthilfegruppe in Berlin die ich regelmäßig dann besuchte , schien es mir als ob ich noch gerade mal so die Kurve kriegen würde .
Was sich aber etwas später schon wieder als Trugschluss entpuppen sollte !
Nach ca. 2 Wochen nachdem wieder in Berlin sein bekam ich eine Ladung zum Gericht in Braunschweig . Dort sollte mein Fahren unter Alkoholeinfluss verhandelt werden . Ich sollte laut meiner damaligen Frau dieses Gerichtsverfahren allein durchziehen , sie wollte nicht mit nach Braunschweig . So fuhr ich halt alleine mit der Bahn nach Braunschweig zum Amtsgericht .
Ich ahnte damals schon dass mein Führerschein mir weggenommen würde , dachte aber fälschlicher Weise das mein Führerschein nur wenige Monate weg wäre . Ich hatte falsch gedacht !!!!
Der Amtsrichter befand dass ich durch meine Therapie die zu wenig Erfolg geführt hatte , da ich ja wieder Alkohol getrunken hatte , ich nicht mehr ein Fahrzeug auf über 2 Jahre führen durfte !
Der totale Schock war das damals für mich , da ich doch bisher so stolz auf mein Auto , meine Fahrkünste war . Dein letztes Selbstwertgefühl so dachte ich , ist dir jetzt auch noch genommen worden !!!!!
Wieder daheim nach der Gerichtsverhandlung durfte ich mir nachdem ich von dem Ausgang der Verhandlung erzählt hatte von meiner damaligen Frau und den Stiefkindern anhören was ich doch für ein Versager wäre ! Führerschein weg , letzte Arbeitsstelle weg durch mein abhauen aus Berlin !
Ich nutzte daraufhin alle Möglichkeiten um eine neue Arbeitsstelle als Bäcker zu bekommen , und …. ich bekam auch schließlich wieder eine . Jedoch wurden meine sämtlichen Bemühungen ein normales Leben zu führen (Ohne Alkoholeinfluss) immer wieder torpediert durch Zweifel und ständiger Kontrolle bei allem was ich tat durch meine Frau und den Stiefkindern . So fühlte ich mich nach und nach nicht mehr vollwertig , musste sehr vieles Ungerechte über mich ergehen lassen da ich durch mein Minderwertigkeitsgefühl ich mich nicht traute den Mund aufzumachen . Dies bemerkten auch der Arbeitgeber der Bäckerei und meine Arbeitskollegen und nutzten mich schamlos aus . Ich durfte die Arbeiten machen die keiner machen wollte , mein Chef trug mir Sonderaufgaben auf kurz vor Feierabend während die anderen Kollegen sich schon auf den Feierabend vorbereiteten .
Da hieß es zum Beispiel vom Chef : Wir haben eine Bestellung für heute Nachmittag über 1200 Schweineohren (Gebäck aus Blätterteig ) herein bekommen gerade eben . Du kannst das doch so gut , übernehme diese Bestellung . Ach ja um 14 uhr werden die Schweineohren abgeholt .
Was für eine Verarsche dachte ich damals , traute mich aber nicht zu sagen : Ey Chef ist gleich Feierabend und 9 Std. Arbeit mit nur einer Pause von 10 Minuten reicht !!!!
Mein Selbstwertgefühl war richtig im Keller . Wollte ich doch die Arbeitsstelle unbedingt behalten um meiner Familie zu beweisen dass ich auf Dauer etwas behalten kann .
Aber trotzdem , was ich auch tat , nichts war gut genug in den Augen meiner damaligen Frau . Im Gegenteil sie rief an solchen Arbeitstagen wo mir Sonderaufgaben aufs Auge gedrückt wurden in der Bäckerei an und fragte wo ich denn bliebe . Wir wollten doch noch dies und jenes tun , oder etwas in unserm Kleingarten tun usw.
Schließlich entschuldigte ich mich jedesmal und versprach mich zu beeilen .
Völlig abgehetzt kam ich nach der Arbeit zuhause mit dem Fahrrad an , (Den Autofahren ging ja nicht mehr) war fertig von der Arbeit und musste trotzdem nochmals los um dies oder jenes zu erledigen oder in den Kleingarten zu fahren um dort weiter zu arbeiten im Garten oder an der Gartenlaube !
Dementsprechend war ich auch jedesmal ziemlich fertig am Abend nach meiner doch sehr anstrengenden Arbeit und den danach geforderten Aufgaben meiner damaligen Frau .
Mir fällt ein Beispiel gerade ein . Da verlangte doch meine Frau nach meiner Arbeitszeit noch den Rasen auf dem Kleingartengrundstück zu mähen und irgendein Beet umzugraben . Was natürlich mir nicht so schnell gelang , denn ich war müde und schlapp von meiner Arbeit als Bäcker . Kommentar von meiner Frau war nur : Was ist los mit dir ? Andere Männer schaffen noch viel mehr . Hast du etwa keine Lust ? Dann können wir den Kleingarten (500 qm.) ja wieder verkaufen !!!
( Boing das hatte gesessen und traf mich ins Herz .)
Des weiteren sagte meine Frau zu mir : Du kannst dich doch nicht so gehen lassen , da dein Sohn auch noch etwas von seinem Papa haben will !!!
Im laufe dann eines ca. dreiviertel Jahres wurde der Druck den ich von allen Seiten meiner damaligen Familie bekam zu groß für mich .
Es folgte der Herbst und Winter , wo ich auch mit meinem Rad jeweils um 3 Uhr nachts zur Bäckerei fahren musste , da um diese Uhrzeit in Berlin außerhalb wo ich wohnte kein Nachtbus fuhr .Jedes mal fast eine Stunde Fahrzeit mit meinem Rad , egal ob es wie aus Eimern regnete , Schnee fiel oder es glatt auf den Straßen war . Noch nicht mal für meinen täglichen Kampf um mit meinem Rad zur Arbeit zu kommen unter dem schlechten Wetter bekam ich irgendeine Anerkennung oder ein du Armer Mensch zu hören . Es war so deprimierend , meine Arbeitskollegen kamen schön mit ihrem Auto zur Arbeit und keiner obwohl es kein Umweg für sie gewesen wäre war bereit mich des Nacht`s mit dem Auto mit zu nehmen !
Und schon wieder wuchs mein Verlangen nachdem Alkohol .
Auf einmal fing ich an auf dem Weg zur Arbeit mit geborgtem Geld von den Arbeitskollegen an der Tankstelle die regelmäßig Nachtdienst hatte halt zu machen um mir vor der Arbeit 1-2 Flachmänner Apfelkorn rein zu ziehen um den (seelischen) Stress ( wie ich im nach hinein fälschlicher Weise dachte ) besser ertragen zu können .
Es wurde immer mehr mit dem Apfelkorn, ich borgte mir immer mehr Geld bei den Kollegen , die natürlich ihr Geld wieder haben wollten nach einiger Zeit . Der Druck des zurück zahlens wurde enorm so dass ich heimlich an die Geldbörse meiner damaligen Frau ging und Geld herausnahm um meine Schulden wenigstens teilweise zu bezahlen .
Dies wurde und musste natürlich von meiner Frau früher oder bzw. später entdeckt werden .
Wieder Beschimpfungen , wieder die Versicherung meinerseits es nicht nochmal zu tun ( was ich letztendlich nicht halten konnte ) .
Und schon wieder war das bißchen Selbstvertrauen das ich im innersten noch gespürt hatte total im Eimer .
Ich hau wieder ab
Der Teufelskreis begann wieder von vorne !
Es war wieder so weit , ich dachte die Ehekiste ist so verfahren , du musst hier weg !!!!
Ich wartete noch bis Monatsende um dann von meinem Chef durch erzählen irgendeines Märchens ,( ich weiß nicht mehr was ich ihm erzählte ) zu meinem Lohn in bar zu kommen und nicht auf das Bankkonto meiner Ehefrau überwiesen werden sollte . Er glaubte mir mein Märchen und zahlte mir so um die etwa 1700 DM aus.Ich deponierte dieses Geld dann in meinem Spind Schrank auf Arbeit ( er war abschließbar ) .
Ca. 2 Tage später war es soweit , ich hatte schon am Vortag mein Geld aus dem Spind Schrank geholt und in unserm Keller versteckt . Ich tat in der Nacht wo ich weg wollte wieder so vor meiner Frau als ob ich zur Arbeit fahren würde . Ging in den Keller holte mein Geld und fuhr mit meinem Rad los , ohne mich einmal umzublicken .
Die nächste Tankstelle mit Nachtdienst war meine , und ich holte mir eine große Flasche Apfelkorn . Danach mit dem Rad in Richtung Bahnhof Zoo Berlin um mit meinem Rad wegzukommen aus Berlin .
Nur weg hier war mein Gedanke , so schnell wie möglich mit dem nächst besten Zug !
Dieser Zug war der nach Magdeburg . Die Mauer war ja inzwischen gefallen so das der Weg in die damalige DDR frei war .
Irgendwann am frühen Morgen kam ich dann mit meinem Rad in Magdeburg an . Vom Bahnhof Magdeburg fuhr ich dann ziellos durch die Stadt und wenn ich merkte das mein Alkoholspiegel zu niedrig wurde besorgte ich mir Nachschub .
So verging der Tag in Magdeburg mit durch die Gegend fahren mit meinem Rad , mit öfteren Nachtanken meines Körper`s und rumsitzen in irgendwelchen Parks & zwischendurch mal eine Bratwurst essen .
Es wurde schließlich langsam dunkel in Magdeburg und ich überlegte mir , irgendwo musst du heute Nacht ja schlafen .So fand ich schließlich irgendwo außerhalb von Magdeburg eine kleine Pension wo ich ein Zimmer bekam . Ziemlich kaputt und benebelt vom Alkoholkonsum fiel ich buchstäblich ins Bett meines Pensionzimmers .
Wurde aber in der tiefsten Nacht wach durch das bemerken eines Wesens das aussah wie eine Lichtgestalt und im halbschlaf zu mir sagte : Was machst du hier ? Bist du völlig durch den Wind ?
Wie ferngesteuert öffnete ich eine Schublade des Nachtschränkchens und fand eine Bibel . Ohne weiter zu Überlegen nahm ich die Bibel und fing irgendwo in der Mitte des Buches an zu lesen . Wilde Gedanken um meine Zukunft schossen mir durch meinen Kopf , bis ich schließlich auf irgendeiner Seite der Bibel las das die Engel Gottes bzw. Jesus ein Herz für die Sünder hätten .Jedenfalls sinngemäß stand das dort geschrieben ! Was ganz anderes was ich durch die Erziehung im Glauben meiner Eltern gelernt hatte .
Es trieb mir die Tränen ins Gesicht bis ich wieder einschlief vor Erschöpfung .
Dieses Erlebnis sollte mich noch viele Zeit später in meinem Lebenslauf begleiten .
Am morgen dann wurde ich geweckt und gebeten ich solle doch bitte zum Frühstück in den Frühstücksraum kommen . Tja nun hieß es für mich aufstehen , Frühstücken und weiter . Aber wohin ?????
Als ich nachdem Frühstück meine Übernachtung bei den Wirtsleuten bezahlt hatte saß ich wieder auf meinem Rad . Alle Gedanken und Erlebnisse der letzten Nacht waren dahin . Ich steuerte das nächste Bistro in der Innenstadt von Magdeburg an und bestellte mir dort morgens um ca. 9 Uhr erst mal ein Bier . Die Bedienung mich zwar etwas seltsam an , da alle anderen Gäste Frühstück bestellten !
War mir aber damals in dem Moment egal – denn mein Pegel war auf einem sehr niedrigen Stand . Ich weiß nicht was die anderen Gäste des Straßen Cafes wohl so gedacht haben mögen .
Nachdem großen Bier fuhr ich weiter auf der Suche nach einem Kiosk der Offen hatte ( denn es war Sonntags und alle Geschäfte geschlossen ) . Ich fand eine Kiosk und kaufte dort eine große Flasche Apfelkorn . Danach die nächste Parkbank die etwas versteckt war , war meine . Und …. Prost !
Nur nicht Nachdenken war mein Motto !!! Alle Menschen sind ja so gemein und ungerecht , so schoss es mir immer und immer wieder durch meinen Kopf .
Die Flasche Apfelkorn näherte sich ihrem Ende , wusste nicht mehr weiter so dass ich mich auf mein Rad setzte und mehr schlecht als recht den großen Straßenschildern folgend Richtung
Krankenhaus fuhr . Dort endlich angekommen suchte ich irgendeine Art der Hilfe , die ich dann auch bekam , in Form einer Ausnüchterung mit anschließendem Gespräch mit einer Fachfrau zum Thema Alkohol .
Was ich bis dahin nicht wusste war das meine Frau bereits bei der Polizei in Berlin eine Vermisstenanzeige gemacht hatte . Und da Krankenhaus und Polizei bei solchen Kandidaten wie ich einer war ,
zusammenarbeiten wurde meine damalige Frau über meinen derzeitigen Aufenthaltsort informiert !
Am Abend dann brachte die Krankenschwester mir bei das meine Frau angerufen hätte und dass sie es am späten Abend nochmals anruft um mit mir zu sprechen !
Ein Schock für mich , damals .
Am Abend dann klingelte das Telefon was neben meinem Krankenhausbett auf dem fahrbaren Krankenhaus Tischchen stand .Ich nahm den Hörer ab und als ich die ersten Worte meiner Frau vernahm legte ich gleich wieder den Hörer auf . Wohl aus Scham und der Angst heraus mich wieder Klein machen zu müssen oder …...., ich kann nicht mehr genau erinnern welche Gedanken mir durch meinen Kopf gingen in dem Moment des Anrufs .
Ich wusste damals danach nur , wenn du in diesem Krankenhaus , hier in Magdeburg bleibst , dann hatt dich deine Frau gleich wieder am Ar.... ! Du musst hier weg aus diesem Krankenhaus , aus dieser Stadt Magdeburg . Nun gut , dachte ich , die kommende Nacht und das Frühstück nimmst du noch mit und dann nichts wie weg von hier !
Womöglich stecken die dich hier vom Krankenhaus bzw. der Suchthilfe hier in Magdeburg noch in eine betreute Wohngruppe zu den anderen gescheiterten Existenzen des Suffs und dann auch wohl noch eine Therapie hier in der Gegend . UNMÖGLICH dachte ich auf einmal , damals !
Nach einer ziemlichen unruhigen Nacht , weil mir viele Gedanken um meine nähere Zukunft durch meinen Kopf gingen war endlich der Morgen da . Ich frühstückte noch und ging danach geradewegs zum Schwesternzimmer meiner Station . Sagte zu der Diensthabenden Krankenschwester dass ich nun gehen wollte weil ich es im Krankenhaus nicht mehr aushielte ! Der kurze knappe Satz der darauf folgte war : Dann warten Sie bitte vor dem Schwesternzimmer ich hole dann mal eben die Oberschwester .
So ca. 20-30 Minuten später kam die Oberschwester und bat mich wieder in das Schwesternzimmer herein in eine Art Büro .
Seltsam kam mir dabei vor dass diese Oberschwester meiner Mutter gleichte , ja fast genauso aussah wie meine schon vor einigen Jahren verstorbene Mutter . Ihre Stimme , ihre Art sich zu bewegen war meiner verstorbenen Mutter unheimlich ähnlich ! Zufall ???
Diese Oberschwester redete auf mich ein , ob ich wirklich alles hinwerfen wolle und ich sollte doch an meine Gesundheit denken ,
bzw. an meine Familie und Sohn in Berlin denken .
Ich jedoch schaltete auf Durchzug und bestand auf meine Entlassung . Es verabschiedete sich die Oberschwester mit einem Blick der meiner verstorbenen Mutter sehr ähnlich war und sagte in ihrer Stimme in der gleichen Tonart die meiner Mutter ähnlich war mit den Worten : Es tut mir leid dass sie sich so entschieden haben !
Unterschreiben sie bitte diese Entlassungspapiere und gab mir gleichzeitig meine Krankenkassenkarte zurück .
Dies was ich nun gerade wahrgenommen hatte beunruhigte mich .
(Sehr sehr lange Zeit später sollte ich begreifen dass dies wohl auch ein Zeichen des Himmels gewesen war und noch viele folgen würden ! Das die Engel wohl ohne das ich es bemerkte an meiner Seite ständig waren in meiner Krisenzeit , dass sie mir Auswege zeigen wollten . Aber noch war nicht die Zeit gekommen um es zu erfassen , da ich unbedingt mit dem Kopf nur den Alkoholkonsum im Kopf hatte ! Es sollte noch sehr viel schlimmer kommen auf meinem Weg der Trinkerei , was ich aber zu diesem Zeitpunkt in Magdeburg noch nicht wusste . )
Als ich nun dieses Entlassungspapier unterschrieben hatte , verließ ich fast fluchtartig den Krankenhauskomplex , schwang mich auf mein Rad und fuhr los in Richtung Innenstadt Magdeburg .
Auf das erlebte , dachte ich musst du dir erstmal was zum beruhigen deiner Nerven kaufen . Auf dem Weg dann in die Innenstadt von Magdeburg kam ich an einem Supermarkt vorbei wo ich mir erst mal was zum Tanken besorgte ! Apfelkorn natürlich !!!
Gleich etwas Abseits vom Eingang des Supermarktes so das mich keiner sehen konnte (so dachte ich damals) nahm ich erst mal einen ordentlichen Schluck aus der Pulle , wie die Berliner so sagen !
Danach schien es mir in meinen Augen gleich besser zu gehen .
So dann wieder auf mein Rad und weiter ging die wilde Fahrt in meine Zukunft die für mich ungewiss aussah zu diesem Zeitpunkt .
Unterwegs kam ich dann an einem Flüsschen vorbei das irgendwohin floss , nahm meine Entlassungspapiere aus meiner Packtasche meines Rades , zerriss sie und warf die Einzelteile in dieses Flüsschen .
Schaute ihnen hinterher , bis sie nicht mehr zu sehen waren !
Ein Abschluss meines bisherigen Lebens unter Druck dachte ich dabei . Das ich jedoch noch viel mehr Druck durch die Lebensumstände erfahren sollte ahnte ich noch nicht . Dass Alles nur noch viel schlimmer kommen sollte als unter meiner Familie die ich in Berlin zurück gelassen hatte wusste ich noch nicht !
Nach einer weiteren Flasche Apfelkorn die ich auf meinem Umherirren mit meinem Rad durch Magdeburg irgendwo in einem Supermarkt gekauft hatte , beschloss ich nun mich aus Magdeburg mich zu verabschieden . Da ja auch mein Geld so langsam zu Ende ging musste ich unbedingt diese Stadt verlassen , sonst würde ich womöglich doch noch hier hängen bleiben .
In der nähe vom Hauptbahnhof kam ich mit meinem Rad an einem An-und Verkaufladen vorbei . Hielt an und verkaufte dort mein fast neues Rad für 100 DM .
Ich denke im nach hinein das der Ladeninhaber ein für ihn sehr gutes Geschäft gemacht hatte , schließlich war mein Rad sehr viel mehr wert . Als Neupreis so glaube ich mich zu erinnern hatte ich damals so um die 500 DM bezahlt . Aber zum damaligen Zeitpunkt brauchte ich unbedingt um jeden Preis dies Geld für die Bahnfahrkarte aus Magdeburg heraus und für die noch folgenden Flaschen Apfelkorn !
Es war inzwischen so etwa 19 Uhr abends geworden und mir kam die Idee ich sollte nach Braunschweig fahren . Kaufte also die Fahrkarte dorthin und noch 4 Flachmänner Apfelkorn an dem Bahnhofskiosk .
Die ließen sich besser in meiner Jacke verstauen wie eine große Flasche . Hatte ja nun keine Packtaschen mehr wie vorher an meinem Rad und eine Plastiktüte war mit zu unstabil .
Nicht auszumalen , dachte ich mir damals , wenn dir diese Plastiktüte kaputt geht !
Oder war es der Gedanke das andere mich im Zug als Säufer ansehen könnten ?? Ich weiß es nicht mehr !
6.Kapitel : Erfahrungen der unheimlichen Art
Die Bahnfahrt von Magdeburg nach Braunschweig kam mir ewig vor .
Irgendwann am sehr späten Abend war ich in Braunschweig angekommen . Es war Herbst , dunkel , bewölkt und ziemlich kühl .
Ich verließ das Bahnhofsgebäude und lief einfach los , und lief , und lief bis ich vor Erschöpfung in einem kleinen Park in der Gartenstadt Braunschweig halt machte . Dort war eine Parkbank die so ohne weiteres nicht von der Straße einzusehen war . Rechts und Links von dieser Parkbank waren jeweils ein großer dicker , sehr alter Baum .
Dieser Ort war fast ein bißchen unheimlich für mich gewesen , aber ich war jedoch so müde und schlief schließlich auf dieser Bank ein .
Wie hart diese Parkbank war , merkte ich nicht mehr da ja noch genug Treibstoff (Alkohol) in meinem Körper war .
Nach einiger Zeit , ich war schon fest eingeschlafen , Spürte ich das etwas an meiner Parkbank stand . Ich wachte blitzartig auf blickte mich um , jedoch ich sah niemanden .
Ich war zwar noch ziemlich angetrunken , aber so dass ich Jemanden sehen würde der dann doch nicht da ist , war ich damals doch nicht !
Also legte ich mich wieder auf diese Parkbank zum weiter schlafen hin .
Es dauerte nicht lange und dieser Jemand sprach zu mir , ( ich traute mich nicht die Augen zu öffnen da ich ein helles Leuchten um mich herum verspürte ) : Stehe auf und gehe die Straße weiter herunter bis du auf der rechten Straßenseite ein großes graues Haus siehst . Dort gehe dann in den 3. Eingang in den ersten Stock wo dann die linke Tür dir offen steht , wo sich ein Bett befindet . GEH JETZT SOFORT LOS !
Nachdem ich diese Worte vernommen hatte öffnete ich meine Augen um zu sehen ob da Jemand stand . Aber da war niemand ! Es war ja schließlich so um die 2-3 Uhr in der Nacht . Ich erschrak mich mächtig und war plötzlich völlig klar in meinem Kopf .
Es dauerte eine Weile bis begriffen hatte was passiert war .
Na ja , zu verlieren hast du ja nichts , dachte ich mir und ging die Straße weiter runter bis wirklich ein großes graues Haus auftauchte . Wie ferngesteuert ging ich in den 3. Eingang , (denn es war ein langer Bau mit mehreren Eingängen ) in den ersten Stock und griff nach dem Türgriff der linken Tür . Die Türklinke gab nach und ich stand in einem Raum mit einer Art Feldbett , und beheizt war dieser Raum auch noch . Unglaublich , dachte ich nur . Ohne dann weiter zu überlegen legte ich mich in dieses Feldbett und schlief völlig ruhig ein .
Am nächsten Morgen dann stand plötzlich ein freundlicher Mann vor meinem Bett , weckte mich und fragte mich wie ich denn in dieses Zimmer gekommen wäre ?
Denn dieser Raum ist für Notfälle gedacht für hilflose Personen und nur Er und die Polizei hätten einen Schlüssel zu diesem Hauseingang und Raum , außerdem hätte Er gestern abend noch selbst kontrolliert
ob dieser Raum in dem ich mich befand abgeschlossen wäre und ob die Eingangstür verschlossen wäre .
Dann stellte sich mir dieser Mann als Leiter des Obdachlosenheimes vor .
Nachdem ich ihm nun meine Geschichte erzählt hatte , versprach er mir mir zu helfen wenn ich es auch wirklich selber wollte !
Ich sagte damals zu ihm dass ich gerne seine Hilfe in Anspruch nehmen wolle , und so ging dann alles weitere seinen für mich zum Guten seinen Gang . Ich komme etwas später darauf aber noch zurück .