Liebe! - János Hübschmann - E-Book

Liebe! E-Book

János Hübschmann

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Beschreibung

Dieses Buch „Liebe!“ ist ein umfassender Ratgeber für eine liebevolle Lebensweise. Zu Beginn erläutert es den Unterschied zwischen Liebe und Lieblosigkeit und vermittelt verblüffende Einsichten. Dann geht es ans Eingemachte: Der Leser erhält zahlreiche Tipps, wie er seinen Geist, seinen Körper und seine Welt heilen kann. Jedes Kapitel beginnt mit einer spannenden und lehrreichen Geschichte. Diese Erzählungen gehen mitten ins Herz und sind auch für Kinder eine wertvolle Bereicherung. „Liebe!“ öffnet uns die Augen für die zahlreichen Lieblosigkeiten, derer wir uns oft nicht bewusst sind. „Liebe!“ macht uns Mut, denn JEDER kann lernen, mit sich und seiner Welt liebevoll umzugehen. „Liebe!“ ist mehr als ein Buch. Es ist eine wunderbare Aufforderung, die unsere Welt sehr positiv verändern kann. Es liegt an uns Lesern, was wir daraus machen!

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Seitenzahl: 261

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Für meine liebe Anja,

Du musstest ganz schön viele Opfer in den letzten Jahren erbringen.

Ohne Dich hätte ich dieses Buch nie verwirklichen können.

Ich danke Dir von ganzem Herzen für Alles!

Für unsere lieben Jungs János und Patrick,

Ihr seid die nächste Generation, die diese Welt gestaltet.

Macht was aus dieser Chance!

Inhaltsverzeichnis

Warum?

Wünsche

Die Propheten

Wo steht Dein Haus?

Schlüsselerlebnisse

Eine seltsame Begegnung

Meine Schwester

Jesus

Lemuria

So arbeitest Du mit diesem Buch

Was ist Liebe?

Der Zauberer

Liebe ist ein WUNDER

Alles ist in Bewegung

Alles pulsiert

Alles ist Eins

Alles ist einzigartig

Alles ist voller Leben

Alles ist voller Liebe

Liebe ist BEWUSSTSEIN

Instinkt

Intellekt

Intuition

Das Weltbild der Liebe

Liebe ist ALTRUISMUS

Das rechte Maß

Verantwortung

Genügsamkeit

Friedfertigkeit

Mitgefühl

Gleichmut

Was ist Lieblosigkeit?

Der See der Erkenntnis

Lieblosigkeit ist ein IRRTUM

Das Weltbild der Lieblosigkeit

Lieblosigkeit ist EGOISMUS

Maßlosigkeit

Rücksichtslosigkeit

Gier

Aggression

Gleichgültigkeit

Angst

Du hast die Wahl!

Der Ring

Liebe oder Lieblosigkeit

Die beiden Schlaraffenläner

Intuition oder Intellekt

Das Schubladenhaus

Himmel oder Hölle

Altruismus oder Egoismus

Zerstörung durch Egoismus

Entfaltung durch Altruismus

Verwandle Egoismus in Altruismus

Heile Deinen Geist!

Folia

Du bist Dein innerer Heiler

1. Aktiviere Deinen inneren Heiler

2. Erkenne Deine Lieblosigkeiten

3. Ergründe die Ursachen Deiner Lieblosigkeit

4. Verwandle Deine Lieblosigkeit in Liebe

Entfalte Dich

Hürden der Entfaltung

Heile Deinen Körper

Aquarius

Was macht uns krank?

Metabolisches Syndrom

Krebs

Muskel- und Knochenschwund

Chronische Entzündungen

Allergien

Infekte

Du bist, was Du trinkst

Was macht Wasser so einzigartig?

Was ist ideales Wasser?

Was ist kein ideales Wasser?

Ideales Wasser in der Natur

Ideales Wasser zu Hause

Wasservergleich

Du bist, was Du isst

Bist Du Fleisch- oder Pflanzenfresser?

Du brauchst Pflanzen

Du brauchst kein Fleisch

Du brauchst keine Milch

Du brauchst keine raffinierten Lebensmittel

Du brauchst keine Lebensmittelzusatzstoffe

So optimierst Du Deine Ernährung

GRÜNER SMOOTHIE

FRISCHER PRESSSAFT

VEGANER PROTEIN SHAKE

Du bist, was Du bewegst

Entfalte Deine Ausdauer

Entfalte Deine Kraft

Entfalte Deine Beweglichkeit

Entfalte Deine Geschicklichkeit

So planst Du Dein Training

Du bist, was Du atmest

Atem-Meditation

Sonne Dich

Chakra-Meditation

Entschlacke Dich

Wie reinigst Du Dein Bindegewebe?

Wie aktivierst Du Dein Lymphgefäßsystem?

Wie schützt Du Dein Blutgefäßsystem?

Wie schützt und aktivierst Du Deine Nieren?

Wie regenerierst Du Deine Leber?

Wie regenerierst Du Deinen Darm?

Wie entschlackst Du über die Haut?

SCHONKOST

HEILFASTEN

So planst Du Deine Entschlackung

Heile Deine Welt

Opilio

Wohlstand für Alle

Wasser für Alle

Nahrung für Alle

Kleidung für Alle

Unterkunft für Alle

Medizin für Alle

Bildung für Alle

Beschäftigung für Alle

Freiheit für Alle

Frieden für Alle

Freude für Alle

Wohlstand für unseren Planeten

Artenschutz statt Ausrottung

Aufforstung statt Rodung

Recycling statt Müllberge

Natur statt Chemie

Ökoenergie statt umweltschädliche Energie

Ökolandwirtschaft statt Agrarindustrie

Regional statt Global

Veganismus statt Tierquälerei

Bevölkerungskontrolle statt Bevölkerungsexplosion

Mach was!

Der wahre Reichtum

Warum?

Wünsche

Ich wünsche Dir, …

dass Du Deinem Geist die Möglichkeit gibst,

sich liebevoll zu entfalten.

dass Du Deinen Geist von allem befreist,

was ihn lieblos macht.

dass Du Deinem Körper die Möglichkeit gibst,

sich optimal zu entfalten.

dass Du Deinen Körper vor dem bewahrst,

was ihm schadet.

Ich wünsche uns, …

dass wir alle im Einklang mit der Natur leben

statt sie auszubeuten und zu zerstören.

dass wir alle in Frieden miteinander leben

statt einander zu quälen und zu töten.

dass wir alle in Wohlstand leben

statt an Armut zu leiden und daran zu sterben.

Die Propheten

Es war ein herrlicher warmer Frühlingstag mit weiß-blauem Himmel in einem Münchner Biergarten. Ich saß dort unter einer uralten Linde und genoss die warmen Sonnenstrahlen bei einem frisch gezapften Weißbier und ofenfrischen Laugenbrezeln. Ich fühlte mich wie im siebten Himmel und lauschte dem fröhlichen Gesang der Vögel. Am Nachbartisch fielen mir fünf Männer auf, die sehr ungewöhnlich aussahen. Sie unterhielten sich angeregt und ich begann, dem interessanten Gespräch zu lauschen.

Einer der Männer war offensichtlich indischer Herkunft. Er hatte fast weibliche Gesichtszüge und bewegte sich sehr elegant. Er war gekleidet wie ein Prinz aus 1001 Nacht, mit einem farbenfrohen Gewand, prachtvollem Turban und üppigem Goldschmuck. Er erhob sich und begann zu sprechen:

„Seit 4000 Jahren versuchen wir der Menschheit zu helfen. Doch seht euch an, wie sie immer wieder in die selbe Falle tappen. Lieblosigkeit beherrscht ihre Gedanken und Taten. Kein Tag vergeht ohne Kriege, Folter, Hungersnöte, Ausrottung von Pflanzen und Tieren, Plünderung von Bodenschätzen oder Verschmutzung von Land, Wasser und Luft. Die Menschen haben inzwischen sogar Technologien entwickelt, mit denen sie unser Juwel – den Planeten Erde – vernichten könnten.“

Die anderen Herren nickten zustimmend.

„War unsere Botschaft so missverständlich?“

Ich traute meinen Ohren nicht. Wer waren diese mysteriösen Männer? Da sprach ein anderer Mann aus dieser Runde. Er trug ein schlichtes Gewand aus ungebleichtem Leinen, hatte langes dunkles Haar.

„Ich danke dir für deine Worte. Lasst uns systematisch an die Frage herangehen. Jeder schildert kurz seine Lehre und was die Menschen daraus gemacht haben. Wir beginnen mit dir Krishna, dann folgt Buddha, dann Moses, dann ich und zum Schluss Mohammed.“ „Ja Jesus, so wollen wir es machen.“ beschlossen die Herren. Ich saß mit offenem Mund da und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Da begann Krishna zu erzählen:

„Ich brachte den Menschen vor 5000 Jahren die Botschaft vom Rad des Lebens. Die Seelen aller Lebewesen entwickeln sich zu immer höherem Bewusstsein. Von Einzellern zu Fischen über Reptilien und Säugetieren bis zum Menschen. Dieser Kreislauf aus immer wiederkehrendem Leben und Sterben ist untrennbar mit Leid verbunden, denn der Körper braucht unentwegt etwas, um zu gedeihen. Nur der völlig bewusste Mensch kann aus diesem Kreislauf ausbrechen. Seine Seele ist nicht mehr an den Körper gebunden. Das ist das Ende aller Leiden.

Was haben die Menschen daraus gemacht?

Die Priester erfanden ein Kastenwesen, das die Entwicklungsstufe der Menschen im Rad des Lebens darstellen sollte. Sie teilten die Bevölkerung in fünf Gruppen ein. Ganz oben standen natürlich sie selbst. Nur ihnen war es gestattet, die heiligen Schriften zu deuten. Nur sie hatten die Chance, das Rad des Lebens zu verlassen. Unter ihnen gab es die Gruppe der Krieger, der Händler und Bauern, der Handwerker und Arbeiter, und zuletzt die Unberührbaren. Letztere wurde vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen, sie wurden als halbe Tiere eingestuft. Es wurde generell nur innerhalb einer Kaste geheiratet. Die Kinder konnten somit aus der Kaste ihrer Eltern nicht ausbrechen. So blieb die Macht der Priester über Jahrtausende in der Hand weniger Familien. Das ist eine Ungerechtigkeit, unter der auch heute noch Millionen Hindus leiden.“

Es folgte betretenes Schweigen, bis sich ein Mann zu reden begann, der in eine rötlichbraune Robe gekleidet war. Auch er schien indischer Herkunft zu sein und hatte ein kahl geschorenes Haupt.

„Vor 2500 Jahren habe ich am eigenen Leib erfahren, wie JEDER Mensch aus dem Rad des Lebens aussteigen kann, egal welcher Herkunft er ist. Dazu muss der Körper nicht sterben, aber der Verstand. Von Kindesbeinen an wird unser Verstand mit Informationen gefüttert. Wir übernehmen die Ansichten unserer Eltern, unserer Lehrer, unserer Vorbilder … also unserer Gesellschaft. Wir machen diese Ansichten zu unseren eigenen. Es ist fast so, als würde jemand ständig in unserem Kopf plappern. Er quasselt so laut, dass wir die Stimme unseres Herzens kaum noch wahrnehmen. Unter dem Bodhibaum gelang es mir, meinen plappernden Verstand zum Schweigen zu bringen. Die Zeit stand still und ich spürte nur unendliche Glückseligkeit. Ich war eins mit der Schöpfung. Von da an lehrte ich, wie man diesen Zustand, den ich Erleuchtung nenne, erreichen kann.

Was haben die Menschen daraus gemacht?

Meine Reden fanden große Begeisterung bei den gebildeten Menschen. Viele Adelige und Priester schlossen sich mir an und überlieferten meine Botschaft über viele Generationen. Im Laufe der Zeit entstand jedoch ein kompliziertes Regelwerk, das nur Mönche im Alltag umsetzen konnten. So rückte die Erleuchtung für die meisten Menschen in unerreichbare Ferne. Schade.“

Die anderen nickten zustimmend. Nun ergriff ein älterer Herr mit weißem Haar und langem Bart das Wort. Er trug ein langes Gewand, das durch Wind und Wetter ausgeblichen war.

„Vor über 3000 Jahren führte ich mein in Ägypten unterdrücktes Völkchen in ein freies Land. Die Reise dauerte vierzig Jahre und war sehr beschwerlich. Die Menschen wurden immer ungeduldiger und verhielten sich oft wie wilde Tiere. Da stieg ich auf den Berg Sinai und empfing von Gott die 10 Gebote. Mit deren Hilfe gelang es mir, die Menschen zu einem friedlicheren Miteinander zu bewegen. Wir erreichten das gelobte Land und unsere Gebote verbreiteten sich in alle Welt.

Was haben die Menschen daraus gemacht?

Mein Völkchen musste auch nach seiner Befreiung unendliche Demütigungen ertragen. Es wurde vertrieben, unterdrückt, millionenfach enteignet, gequält und ermordet. Immer wieder zog und zieht ihre eigentlich recht friedvolle Religion bis heute Neid und Hass auf sich. Mag es daran liegen, dass sie sich als von Gott auserwählt betrachten, dass ihre Priester Jesus nicht als Messias anerkannten, dass sie in Berufe gedrängt wurden, die sie reich und mächtig machten oder dass sie seit Jahrzehnten keinen Frieden mit den Palästinensern finden?“

Abermals folgte ein langes, bedrücktes Schweigen. Nun war ich gespannt auf den nächsten Redner – Jesus:

„Ich wurde als Sohn Gottes gepriesen. Ich erklärte den Menschen, dass wir alle Kinder Gottes sind. Er gibt uns alles, was wir zum Leben benötigen. Es ist genug für alle da. Viele Menschen erkannten das nicht. Ihr eigennütziges Streben nach Reichtum und Macht verursachte Leid und Elend. Ich bemühte mich, dieses Leid zu lindern und setzte mich besonders für die Schwachen ein. Den Mächtigen war ich ein Dorn im Auge und so schlugen sie mich ans Kreuz. Doch die Liebe unseres Schöpfers ist so groß, dass er selbst diese Sünde verzeiht. Gott liebt ALLE Lebewesen, auch die, die ihn aus den Augen verloren haben.

Was haben die Menschen daraus gemacht?

Die Mächtigen haben sich mit der Zeit zu Führern meiner Glaubensgemeinschaft gemacht, als sie erkannten, dass Religion das Volk gefügig macht. Sie rechtfertigten im Namen Gottes Ausbeutung, Kriege, Folter, Verbrennungen und Zwangsmissionierungen. Noch heute wird Gott von den Mächtigen gerne missbraucht, um eigennützige Interessen zu verfolgen. Vor 500 Jahren spaltete sich die Religion, weil viele Menschen es leid waren, von der Kirche ausgebeutet zu werden. Noch heute hängt die alte Kirche an lieblosen Einstellungen fest, die ich nie geteilt habe. Dazu zählt das Zölibat, das die natürliche Sexualität untersagt. Die Folge sind heimliche Beziehungen und leider auch sexuelle Misshandlungen von Kindern.“

Wie Recht er hatte. Nun ergriff der fünfte Mann das Wort. Er wirkte in Aussehen und Kleidung wie ein arabischer Ölscheich.

„Ich lebte vor 1400 Jahren in einer sehr unruhigen Region. Es gab viele Kämpfe und wenig Sicherheit für die Bevölkerung. Da empfing ich von Allah dem allmächtigen Schöpfer den Koran. Der Koran sollte den Menschen helfen, wieder zu Gott zu finden und im Einklang mit der Schöpfung zu leben. Das tägliche Gebet, der Fastenmonat Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka dienten der Verschmelzung mit Allah.

Was haben die Menschen daraus gemacht?

Die Lehre des Koran breitete sich rasch aus. Auch sie wurde zum Instrument politischer Macht. Im Namen Allahs wurden und werden Kriege geführt und Menschen misshandelt und ermordet. Besonders bedrückt mich, wie radikale Organisationen die Lehre total verdrehen, Angst und Schrecken verbreiten.

Völlig missraten ist das Frauenbild meiner Glaubensgemeinschaft. Die Ehe mit mehreren Frauen diente einst deren Schutz. Schließlich gab es zu meiner Zeit durch die vielen Kämpfe deutlich mehr Frauen als Männer. Noch heute verwechseln viele Männer „beschützen“ mit „bevormunden“. Immer wieder nutzen Männer ihre körperliche Überlegenheit aus. Sie tyrannisieren oder misshandeln wehrlose Frauen. Das gilt leider in vielen Kulturkreisen, doch besonders bei meinen Anhängern.“

„Ich danke Euch für Eure Ausführungen.“ brach Krishna das bedrückende Schweigen. „Lasst uns der vielen Menschen, Tiere und unseres Planeten gedenken, die zur Zeit unter der Lieblosigkeit zahlreicher Menschen leiden.“

Die Propheten erhoben sich von ihren Plätzen und nahmen sich bei der Hand. Sie strahlten eine wohltuende Warmherzigkeit aus, als sie mit geschlossenen Augen dastanden. Ich war gespannt, was nun passieren würde ...

Wo steht Dein Haus?

Mein lieber Mitmensch,

Stell Dir vor, Du wohnst in einem baufälligen Haus. Es steht auf feuchtem Grund mitten in einem Moor. Der Putz blättert von den Wänden, das Mauerwerk hat tiefe Risse, die Balken sind morsch und im feuchten Keller breitet sich der Schimmel aus. Wenn Du nicht bald etwas unternimmst, wird Dir Dein Heim über dem Kopf zusammenbrechen.

Du hast nun 3 Möglichkeiten:

Du renovierst die Fassade

Von Außen wirkt Dein Haus wie neu, doch die Probleme bleiben. Es ist nach wie vor feucht und baufällig.

Du sanierst das gesamte Gebäude

Du erneuerst alles, was der Nässe zum Opfer gefallen ist. Nun hast Du ein paar Jahre Ruhe, aber die Feuchtigkeit frisst sich wieder ins Gemäuer und macht Dein Haus erneut unbewohnbar.

Gib Dein Haus auf und suche einen neuen Standort

Eine schwere Entscheidung, denn Du hast Dich an Deine Unterkunft gewöhnt. Doch nur ein neues Heim auf trockenem Grund wird Dir für lange Zeit zuverlässig zur Verfügung stehen.

Dieses Beispiel lässt sich wunderbar auf uns Menschen übertragen. Das Haus ist unser Wohlstand. Der Untergrund, auf dem wir unser Haus errichtet haben, ist unsere Weltanschauung.

Das Erfolgsrezept der Natur ist die Symbiose. Jedes Lebewesen trägt seinen Teil zum Ganzen bei und alle profitieren davon. So sind wunderbare Ökosysteme überall auf unserem Planeten entstanden – im Wasser und an Land – von der eisigen Arktis bis zur glühend heißen Sahara. Viele Pflanzen verbreiten ihre Pollen und Samen mit Hilfe von Tieren. Fleischfresser verhindern, dass Pflanzenfresser überhand nehmen. Unzählige Kleintiere und Mikroorganismen zersetzen Laub, Kot und tote Tiere, um daraus fruchtbare Erde und neues Leben entstehen zu lassen. So konnte sich in vielen Millionen Jahren eine prachtvolle Flora und Fauna entwickeln.

Alle Lebewesen passen sich ihrem Ökosystem an. Ihr Verhalten wird von Instinkten geprägt. Die einzige Ausnahme sind wir Menschen. Wir nutzen unseren hoch entwickelten Intellekt häufig dafür, unsere eigenen Interessen zu verfolgen. Wir möchten uns berauschen, besitzen und beherrschen. Für diese Interessen sind wir bereit, über Leichen zu gehen. Und genau diese egoistische Weltanschauung ist der Morast, auf dem unsere Zivilisation gründet.

Das ging lange Zeit gut, denn wir waren zu wenige und unsere Mittel waren beschränkt. In den letzten 250 Jahren jedoch hat sich einiges gewandelt. Wir schlagen uns noch immer gegenseitig die Schädel ein, doch mit weitaus raffinierteren Waffen. Wir haben enorme Fortschritte in Technik und Chemie gemacht. Wir vermehren uns rasant. Unser Bedarf an Energie, Rohstoffen und Nahrung steigt und steigt. Wir verursachen Unmengen schädlichen Müll mit fatalen Folgen für unsere Umwelt. Ohne Rücksicht auf die Endlichkeit vieler Ressourcen schwächen wir unsere Mutter Erde wie ein nimmersatter Parasit.

Was können wir tun, um unser marodes Haus zu sanieren?

Erneuern wir die Fassade?

Wir gestalten unsere Gesellschaft durch Gesetze. Doch Gesetze können gebrochen und umgangen werden. Wer reich und mächtig ist, kann sich die besseren Anwälte leisten. Und wer besonders mächtig ist, kann auf die Gesetzgebung Einfluss nehmen. Somit wird sich der Egoismus weiterhin behaupten, egal wie viele Gesetze es gibt.

Renovieren wir das ganze Haus?

Wir verändern das politische System. Aus Diktaturen entstehen Demokratien. Das klingt auf den ersten Blick gut, denn nun ist das Volk nicht länger von einem Herrscher oder Regime abhängig. Doch die Möglichkeit, die Regierung selbst zu bestimmen, beschränkt sich meist auf ein Kreuzchen alle paar Jahre. Und die gewählte Regierung lässt sich oft leicht manipulieren von Oligarchen, Großkonzernen und Großmächten. Auch Demokratien gelingt es nicht immer, Konflikte durch religiösen Fundamentalismus oder politischen Extremismus zu lösen. Radikale Organisationen können ein Land oder eine größere Region ins totale Chaos stürzen. Damit ist selbst eine Demokratie nicht in der Lage, egoistische Denk- und Verhaltensweisen auszumerzen.

Bauen wir ein neues Haus auf festem Grund?

Wir brauchen einen echten Neubeginn, der alle Gesellschaftsbereiche erfasst – also Wirtschaft, Politik, Religion und als Keimzelle die Familie. Wir müssen uns einen neuen Standort für unser Haus suchen, eine neue Weltanschauung, die auf liebevollen Werten basiert.

Immer wieder machten uns Propheten darauf aufmerksam. Buddha lehrte uns Mitgefühl mit allen Lebewesen. Jesus zeigte uns, dass jeder Mensch liebenswert ist. Mohammed setzte sich für die Versorgung der Benachteiligten ein. Gandhi kämpfte für die Befreiung seines Volkes von der Kolonialmacht Großbritannien. Martin Luther King und Nelson Mandela forderten die Gleichberechtigung der Dunkelhäutigen. Diese Menschen offenbarten uns unsere wahre Bestimmung:

Wir sind nicht auf der Welt, um zu zerstören.

Wir sind hier, um zu gestalten.

Wir sollten Gärtner sein statt Vandalen,

selbstlos statt eigennützig,

Altruisten statt Egoisten!

Ich möchte Dir in diesem Buch die Einzigartigkeit unserer Welt nahe bringen. Wir leben bereits im Paradies und sollten nicht erst auf ein solches nach unserem Tode hoffen. Ich werde Dir veranschaulichen, wie wir mit Hilfe unseres Egoismus dieses Paradies systematisch zerstören. Und ich zeige Dir Möglichkeiten, wie Du Deinen Egoismus in Altruismus verwandeln kannst.

Dieses Buch ist ein liebevoller Schneeball.

Gemeinsam können wir daraus eine Lawine machen.

Ich wünsche uns, dass sich diese Botschaft in Windeseile verbreitet. Wenn es uns gelingt, all die Energie, die wir für unseren Egoismus vergeuden, in Altruismus zu investieren, dann wird unser Planet schon bald in seiner ganzen Pracht erblühen.

Bist Du bereit für Deine Transformation?

Dann lies dieses Buch mit Deinem Herzen und lass dem Lesen Taten folgen!

Du kannst Dich ändern – und mit Dir die Welt!

Dein Freund Janos

Schlüsselerlebnisse

In unserem Leben gibt es viele Ereignisse, die uns prägen. Manche hinterlassen jedoch solch eine immense Wirkung, dass sie unseren Lebensweg in eine völlig neue Richtung lenken. Wir nennen sie Schlüsselerlebnisse. Eben solche Schlüsselerlebnisse haben mich motiviert, dieses Buch zu schreiben. Ich möchte Dir davon erzählen:

2006 sollte sich mein Leben schlagartig ändern. Ich hatte gerade meine zweite Apotheke gekauft und renoviert. Ich steckte mitten im Bau eines Gesundheitszentrums für Menschen, die aktiv etwas für Körper und Geist tun wollten. Meine Frau Anja bekam gerade unser zweites Kind. Unsere Mietwohnung wurde langsam zu klein und wir planten eifrig ein eigenes Häuschen.

Mitten in meinen ganzen Aktionismus platzte eine kleines Problem. Ich konnte mein rechtes Bein nicht mehr richtig heben. Zuerst stolperte ich beim Joggen, dann zog ich das Bein beim Treppensteigen nach. Nun begann ein monatelanger Spießrutenlauf, bis ich in einer neurologischen Klinik die niederschmetternde Diagnose bekam: Ich hatte ALS.

Der Chefarzt hatte mich schon so mitleidig angesehen. Als ich den Begriff googelte, brach für mich eine Welt zusammen. ALS ist eine unheilbare Erkrankung des motorischen Nervensystems. Ich würde nach und nach die Kontrolle über meine Muskulatur verlieren, ich würde irgendwann nicht mehr schlucken, sprechen und atmen können. Ich wäre dann bei vollem Bewusstsein im eigenen Körper eingesperrt. Ich bräuchte Beatmungsgerät und Magensonde, um weiter leben zu können. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag gerade mal bei 4 Jahren. Und immer wieder sah ich auf den Begriff “unheilbar”.

Nach dem ersten Schock begannen Anja und ich unser gesamtes Leben umzustrukturieren. Ich musste mein Unternehmen verkaufen, bevor es rentabel war. Das nach Tilgung der Kredite übrige Geld reichte gerade für die Baufinanzierung. So konnten wir 2008 in unser behindertengerechtes Haus einziehen – kurz bevor ich im Rollstuhl saß.

Parallel dazu suchte ich nach Möglichkeiten, aus der unheilbaren Krankheit doch noch eine heilbare zu machen. Ich ließ mir alle Metalllegierungen aus dem Mund entfernen, bekam monatelang Infusionen, die Schwermetalle und Chemikalien ausleiteten und mein Immunsystem unterstützten. Ich nutzte weitere Möglichkeiten zur Entgiftung und sanierte meinen Darm. Ich nahm frische Säfte zu mir und verzichtete auf Fleisch. Doch der Muskelabbau schritt unaufhaltsam voran. Aus dem athletischen Gesundheitsapostel wurde ein völlig abgemagertes Häufchen Elend.

Nun blieb noch die Suche nach seelischen Ursachen. Auch hier ließ ich nichts unversucht. Ich besuchte eine Auraseherin, machte Rückführungen und systemische Aufstellungen, war in einer christlich geführten Naturklinik und reiste auf die Philippinen zu einem weltbekannten Wunderheiler. Ich war bereit, in die tiefsten Abgründe meiner Seele zu steigen, um wieder gesund zu werden. Was mir auf diesen Reisen in mein Innerstes alles passierte, hätte ich niemals erwartet.

Es kam nicht zu erhofften Heilung meines Körpers. Dafür bekam ich Offenbarungen, die mein ganzes Weltbild auf den Kopf stellen sollten. Sie sind die Quelle – der Ursprung – dieses Buches. So gesehen ist die Krankheit ein Segen. Ohne sie hätte ich niemals derart tiefe Einblicke erhalten, von denen Du nun als Leser profitieren kannst.

Für jemanden, der nur glaubt, was man beweisen kann, werden die nun folgenden Erlebnisse wie Hirngespinste klingen. Auch ich war früher ein rational denkender Mensch. Ich musste jedoch einsehen, dass uns wundersame Dinge passieren können, die man nur mit dem Herzen begreifen kann.

Eine seltsame Begegnung

Im Dezember 2008 war ich für 3 Wochen in der Naturklinik Michelrieth. Sie wird von einer christlichen Sekte geführt, die sich unter anderem gegen Tierquälerei und für vegane Nahrung einsetzt. Ich nahm mir 3 Bücher von Osho mit, einem indischen Philosophen, der das größte Meditationszentrum der Welt in Poona aufgebaut hatte. Osho erzählte gerne lehrreiche Geschichten. Ich hatte gerade eine solche über einen König gelesen, der Herr über seine Gefühle werden wollte.

Am selben Tag sprach mich eine ältere sehr schlanke Dame – schätzungsweise 80 Jahre alt - beim Mittagessen an. Sie sagte mit zerbrechlicher Stimme, sie sei eine Mystikerin und habe eine Botschaft für mich. Ich sei ein schlafender Engel, der bald erwache. Ich hätte die Aufgabe, den Menschen wieder Zugang zur Liebe zu ermöglichen. Verdutzt sah ich die an meinem Tisch sitzenden Personen an. Sie hielten wie ich den Auftritt dieser Frau offensichtlich für äußerst grotesk.

Am nächsten Tag kam die ominöse Dame beim Frühstück nochmal zu mir. Sie gab mir eine Kopie aus einem Buch und meinte, ich müsse das unbedingt lesen. Ich traute meinen Augen kaum, das war die Anekdote, die ich einen Tag zuvor bei Osho gelesen hatte. Das konnte einfach kein Zufall sein. Auf die Kopie hatte sie ihre Telefonnummer geschrieben. Als ich wieder zu Hause war, rief ich gleich an. Ich hatte viele Fragen, konnte mir einfach nicht erklären, wie so etwas möglich ist. Doch es war zu spät. Sie war kurz nach unserer Begegnung verstorben.

Du wirst diese fantastische Geschichte natürlich auch in diesem Buch finden.

Meine Schwester

Thomas nahm mich im April 2009 mit auf die lange Reise zum Wunderheiler Jun Labo. Dieser lebte in Baguio, einer Stadt in den Bergen 200km nördlich von der philippinischen Hauptstadt Manila. Drei Wochen sollte ich dort behandelt werden. Nach einigen Tagen überredete mich Thomas, einen Nachtclub zu besuchen. Er kannte dort ein Mädchen, das er wiedersehen wollte. Nach einigem Zögern willigte ich ein. Thomas fand seine Bekannte sofort und tuschelte mit der Besitzerin des Nachtclubs. Sie kam zu mir und meinte: “Suche Dir eins der Mädchen aus.”

Das war mir sehr unangenehm. Ich war hier, um Heilung zu finden und nicht um mich mit anderen Frauen zu vergnügen. Als alle Mädchen direkt vor mir auf der Bühne standen, waren meine Bedenken mit einem mal verschwunden. Eine hatte mich mit ihrem Lächeln und ihren strahlenden Augen sofort in ihren Bann gezogen. Wir verbrachten den gesamten Abend miteinander und hatten viel Spaß. Doch so attraktiv sie auch war – ich spürte keine sexuelle Anziehung. Am folgenden Abend saß ich mit Thomas bei einem Glas Wein in der Hotelbar. Er meinte: “Kommt sie Dir nicht bekannt vor?” Er hatte Recht. Da war vom ersten Augenblick ein wohliges Gefühl der Vertrautheit.

In der darauf folgenden Nacht schreckte ich plötzlich aus dem Schlaf auf. Das Mädchen aus dem Nachtclub kreiste über mir – nicht ihr Körper sondern ihre Seele. Sie sah aus wie eine Galaxie. Dann sprach sie zu mir ohne Worte: “Ich bin Deine Schwester. Wir waren Geschwister schon vor langer Zeit und wir wären auch jetzt Geschwister, hätte unsere Mutter mich nicht abgetrieben.” Diese Erscheinung verwirrte meinen Verstand und erfreute gleichzeitig mein Herz.

Ein Jahr zuvor hatte ich bereits eine Rückführung bei Monika gemacht, einer außergewöhnlichen Heilpraktikerin. Sie war 73 Jahre alt, hatte die jugendliche Energie eines Teenagers und eine tiefe Weisheit, für die ein Leben bei weitem nicht reichte. Ich erzählte ihr, dass meine Mutter mehrere Abtreibungen hatte, als ich etwa 8 bis 10 Jahre alt war. Meine Mutter litt damals sehr darunter. Ich selbst suchte bei meiner Nachbarin Steffi Ersatz für meine fehlenden Geschwister. Als sie damals mit ihren Eltern wegzog, fühlte ich mich jahrelang sehr einsam. Ich wusste aber nicht, was mir wirklich fehlte.

Bei der Rückführung sollte sich das ändern. Auf einmal begann ich im Liegen heftigst am ganzen Körper zu zittern. Es war wie ein epileptischer Anfall und fühlte sich wie ein inneres Erdbeben an. Während dieser intensiven körperlichen Erfahrung sah ich ein Märchen und einen Jungen vor mir schweben. Sie blickten mich voller Liebe an und ihre Augen sagten mir: “Wir sind Deine Schwester und Dein Bruder.” Und dann war alles mit einem mal vorbei. Ich spürte eine tiefe Stille und Glückseligkeit.

Ich hatte diese bewegende Erfahrung fast vergessen, doch jetzt kam alles wieder hoch. Ich entschloss mich, dem philippinischen Mädchen davon zu erzählen und lud sie zu mir ins Hotel ein. An diesem Abend spielte in der Bar eine Band Evergreens. Zusammen mit meinem philippinischen Pfleger und seiner Schwester lauschten wir der Musik. Diese war eine Kräuterhexe und behandelte mich schon seit einigen Tagen mit selbst gebrauten Massageölen und einem bewusstseinserweiternden Tee. Während ich so da saß, spürte ich, wie das innere Erdbeben erneut begann. Es zog auf wie ein mächtiger Wirbelsturm.

Ich weiß nicht mehr wie aber es gelang den anderen, meinen völlig verkrampften Körper auf mein Zimmer zu tragen. Da lag ich nun schweißgebadet, zitternd und wirres Zeug schreiend – umringt von drei Menschen, die ich erst vor ein paar Tagen kennen gelernt hatte und die mir doch schon so vertraut waren. Im Zeitraffer zogen alle schlimmen Erlebnisse meines Lebens an mir vorbei und ich durchlitt noch mal alle damit verbundenen seelischen Schmerzen. Und dann war das Gewitter mit einem Schlag vorbei. Ich öffnete meine Augen und blickte in die tiefbraunen Mandelaugen meiner Schwester. Sie hatte die ganze Zeit meine Hand gehalten. Wir sahen uns lange schweigend an. Dann erzählte ich ihr von meinen Erscheinungen. Sie hörte aufmerksam zu und sagte zum Schluss voller Zärtlichkeit: “Hallo mein Bruder.” Ich blickte in die Runde und dann wurden mir zwei Dinge klar:

Nichts geht verloren

Wir können einen Körper töten. Doch die darin wohnende Seele nicht. Sie lebt weiter.

Alles ist eins

Ich empfand die unzertrennliche Verbundenheit mit meiner Schwester, mit den Menschen an meinem Bett, ja mit dem ganzen Universum. Diese Erkenntnis erfüllte mich mit tiefer Glückseligkeit und Gelassenheit.

Auch am nächsten Tag war dieses Gefühl noch da. Immer wenn ich in Ruhe irgendwo saß oder lag, spürte ich die Verbundenheit mit allem was ist. Ich begann die Welt mit anderen Augen zu sehen.

Ich wusste, woraus alles besteht.

Ich wusste, warum wir Menschen so viel Leid verbreiten.

Ich wusste, wie wir das beenden können.

Und ich wusste, dass es meine Aufgabe war, dieses Wissen zu weiter zu geben.

Ich würde ein Buch schreiben. Das Buch, in dem Du gerade liest.

Jesus

Im September 2009 lernte ich den Therapeuten Tom kennen. Er beschäftigte sich mit der sehr umstrittenen Neuen Medizin nach Dr. Hamer. Dieser hatte erkannt, dass viele Krankheiten die Folge ungelöster seelischer Konflikte sind. Der Organismus reagiert auf besondere Stresssituationen offenbar mit vermehrter oder verminderter Produktion von Zellen. Ist der Konflikt gelöst, normalisiert sich alles wieder. Hält der Konflikt an, dann wird man krank und kann sogar sterben.

Das leuchtete mir ein. Vor dem Ausbruch meiner Krankheit hatte ich große Sorgen. Die zweite Apotheke machte viel Arbeit, der Bau des Gesundheitszentrums wurde doppelt so teuer wie geplant und meine Eltern wollten meine Frau nicht so recht akzeptieren. Da war genug Zündstoff vorhanden, um krank zu werden.

Um die Ursachen meiner Konflikte ergründen zu können, sollte ich mit Hilfe einer Phantasiereise in mein Unterbewusstsein gelangen. Tom begann zu erzählen und nach einer Weile ließ er mich die Geschichte weiter spinnen. Wir machten insgesamt 3 Phantasiereisen. Eine davon sollte mich lange beschäftigen:

Ich gelangte aus einem dichten Wald auf eine sonnenerhellte Lichtung. Dort befand sich eine schneeweiße kleine Kapelle mit goldenem Dach und runder goldenen Kuppel, wie man sie in Russland häufig sieht. Die Tür stand leicht offen und ich trat ein. Auch in der Kapelle war alles in weiß gehalten bis auf einen schlichten goldenen Altar.

Das Licht wurde immer heller - bis der ganze Raum nur noch aus weißem Licht bestand. Ich sah an mir herunter und stellte verwundert fest, dass ich ein langes weißes Gewand trug – mehr noch: Mein ganzer Körper strahlte dieses reine Licht aus. Auch meine ganze Wahrnehmung hatte sich verändert. Ich spürte unendliche Ruhe und Warmherzigkeit in mir. Ich wusste, ich war Jesus.

Plötzlich stand meine Mutter vor mir. Sie wirkte ganz anders als sonst. Da war nichts von dem Wesen zu spüren, mit dem ich mich immer wieder in meinem Leben gerieben hatte. Ich erkannte ihr wahres Ich: Ein Kind, dass einfach nur lieben und geliebt werden wollte. Wie tief musste dieses Kind all die Jahre unter einer dicken Schicht aus Ängsten, Wut und Gleichgültigkeit gesteckt haben?

Und dann nahm ich sie mit all meiner Wärme in meine Arme und alles war gut. Während der Umarmung wurde sie von meinem weißem Licht durchdrungen, bis sie sich ganz und gar darin auflöste.

Kurz darauf stand ich selbst vor mir. Ich blickte mir tief in die Augen. Ja und dann geschah etwas völlig verrücktes: Mein eines Ich begann zu weinen – so intensiv wie nie zuvor. Mein anderes Ich nahm mich in den Arm und tröstete mich. Ich spürte, wie mich meine wohlige Geborgenheit umhüllte. Es zog wohltuender Frieden ein in meine rastlose Seele. Ich löste mich auf im warmen weißen Licht der Liebe.

Nun wusste ich, was Christus-Bewusstsein bedeutet.

Und ich wusste, dass jeder Mensch dieses Bewusstsein in sich trägt

wie ein Samen, der nur darauf wartet,

sich zu einer prächtigen Pflanze zu entfalten.

Lemuria

Mein letztes Schlüsselerlebnis war eine systemische Aufstellung im Januar 2011. Ein guter Freund führte sie durch. Helmut arbeitete früher als Gebietsleiter für einen Pharmakonzern. Nach einem schweren Autounfall gab er den gut bezahlten Job auf und widmete sich dem Seelenheil seiner Mitmenschen.