8,99 €
Die Sprachführer der Kauderwelsch-Reihe orientieren sich am typischen Reisealltag und vermitteln auf anregende Weise das nötige Rüstzeug, um ohne lästige Büffelei möglichst schnell mit dem Sprechen beginnen zu können, wenn auch vielleicht nicht immer druckreif. Besonders hilfreich ist hierbei die Wort-für-Wort-Übersetzung, die es ermöglicht, mit einem Blick die Struktur und "Denkweise" der jeweiligen Sprache zu durchschauen. Wer in die Seele eines Volkes eindringen will, muß dessen Sprache verstehen. Jahrzehntelang wurde das Litauische neben vielen anderen Sprachen in der Sowjetunion wie ein Stiefkind des Russischen behandelt. Nun, da Litauen unabhängig ist, nimmt Litauisch wieder den ihm gebührenden Stellenwert ein. Es ist wieder Amtssprache. Litauisch gehört zwar nicht zu den leichtesten Sprachen, doch wird dem Lernwilligen mit diesem Band der Einstieg so leicht wie möglich gemacht. Mit ein wenig Mühe kann man sich so Grundkenntnisse aneignen, die eine Reise nach Litauen und Begegnungen mit den litauischen Menschen erst richtig zum Erlebnis werden lassen, denn jeder Litauer ist dankbar und von Herzen gerührt, wenn er einen Ausländer Litauisch sprechen hört.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 134
Veröffentlichungsjahr: 2019
Vorwort / Einleitung
Track 1
Hinweise zur Benutzung
Zur Sprache
Karte von Litauen
Aussprache
Wörter, die weiterhelfen
Grammatik
Hauptwörter
Dieses & Jenes
Eigenschaftswörter
Persönliche Fürwörter
Besitzanzeigende Fürwörter
Tätigkeitswörter
Modalverben
Befehlsform
Umstandswörter
Verhältniswörter
Die 7 Fälle
Satzbau
Fragen
Bejahung & Verneinung
Bindewörter
Zahlen & Zählen
Zeitangaben
Konversation
Die Litauer
Die Familie
Namen
Der erste Kontakt
Track 5
Grüßen & Abschied
Track 6
Die ersten Gespräche
Track 7
Bitten, Danken, Wünschen
Track 8
Unterwegs
Track 9
Unterkunft
Track 10
Essen & Trinken
Track 11
Zu Gast sein
Track 12
Einkaufen
Track 13
Wohin am Abend?
Track 14
An der See
Track 15
Post & Telefonieren
Track 16
Rund ums Geld
Krank sein
Track 17
Fotografieren
Track 18
Toilette
Track 19
Redewendungen
Track 20
Nichts verstanden?
Schimpfwörter
Anhang
Mehr zum Thema Litauen bei Reise Know-How
Literaturhinweise
Wörterliste Deutsch – Litauisch
Wörterliste Litauisch – Deutsch
Die Autorin
Impressum
Das Wichtigste im Überblick:
Zahlen
Track 21
Alphabet, Aussprache
Nichts verstanden? – Weiterlernen!
Track 4
Die wichtigsten Fragen
Track 3
Die wichtigsten Fragewörter, Zeitangaben & Richtungsangaben
Die wichtigsten Floskeln & Redewendungen
Track 2
Wer in die Seele eines Volkes eindringen will, muss dessen Sprache verstehen. Jahrzehntelang wurde das Litauische neben vielen anderen Sprachen in der Sowjetunion wie ein Stiefkind des Russischen behandelt. Das mit ca. 3 Mio. Menschen relativ kleine Volk der Litauer bewahrte jedoch auch im Bestand der Sowjetunion seine kulturelle Identität. Nach der Unabhängigkeit des Landes 1991 erhielt das Litauische den ihm gebührenden Stellenwert als alleinige Amtssprache zurück, und seit 2004 gehört es auch zu den offiziellen Sprachen der Europäischen Union.
Ich freue mich, dass Sie sich in die Zahl der wenigen einreihen möchten, die die Sprache dieses kleinen Ostseevolkes lernen wollen. Litauisch gehört zwar nicht gerade zu den leichten Sprachen, aber mit ein wenig Mühe kann man sich solche Grundkenntnisse aneignen, die eine Reise nach Litauen und Begegnungen mit den litauischen Menschen erst richtig zum Erlebnis werden lassen. Jeder Litauer ist dankbar und von Herzen gerührt, wenn er einen Ausländer Litauisch sprechen hört.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Erlernen der litauischen Sprache und viele herzliche Begegnungen mit den gastfreundlichen Bewohnern Litauens.
Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-litauisch-mp3-1294
Auch erhältlich auf Audio-CD unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-litauisch-audio-cd-120
Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem markiert sind.
Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.
Das Buch ist als eine Art „Schnuppersprachkurs“ zu verstehen. Es soll helfen, Alltagssituationen bei einem Besuch in Litauen sprachlich zu bewältigen, und es soll Mut machen zum Weiterlernen (s. Literaturhinweise im Anhang). Ich habe mich bemüht, die wichtigsten sprachlichen Erscheinungen auf möglichst einfache Weise darzustellen, so dass sie auch vollkommenen Neulingen verständlich werden. Für eine einfache Verständigung ist dies meist ausreichend.
Die Wörterlisten im Anhang enthalten je ca. 1000 Stichwörter und sind alphabetisch geordnet.
Die ersten Seiten enthalten wichtige Hinweise zur Aussprache und Betonung, ein Kapitel, das keineswegs übersprungen werden sollte. Übrigens: Wer versucht, beim Lesen die litauischen Wörter mitzusprechen, lernt doppelt so schnell. Es folgt eine Minigrammatik, die nur die wichtigsten grammatischen Zusammenhänge erklärt, die notwendig sind, um sich verständigen zu können.
Im Konversationsteil findet man Satzbeispiele und Vokabellisten zu vielen touristischen Standardsituationen. Wer damit nicht auskommt, kann sich gezielt der Grammatik bedienen und selbständig neue Sätze bilden.
Die Beispielsätze bestehen in der Regel aus drei Zeilen, dem litauischen Satz, einer Wort-für-Wort-Übersetzung und einer Übersetzung ins Deutsche. Aus der Wort-für-Wort-Übersetzung erfährt man die „eigentliche“ Bedeutung einzelner Wörter oder sogar Wortbestandteile und kann sich den Aufbau des Satzes leicht verdeutlichen. Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen.
Ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung entspricht einem Wort im Originalsatz. Sind mehrere Wörter für die Übersetzung notwendig, sind diese durch einen Bindestrich verbunden.
Ku yrà tualètas?
wo (sie-)ist Toilette
Wo ist eine Toilette?
Àš apsidžiaũgiu.
ich (ich-)VS-sich-freue
Ich freue mich.
Lässt sich ein litauisches Wort nicht mit einem Wort eindeutig ins Deutsche übersetzen, steht in der Wort-für-Wort-Übersetzung eine Abkürzung, die erklärt, worum es sich bei dem litauischen Wort oder Teil eines Wortes handelt.
m
männlich
w
weiblich
Ez
Einzahl
Mz
Mehrzahl
1 / 2 / … / 7
1. / 2. / … / 7. Fall
VS
Vorsilbe
FW
Fragewort
Die Rubrik „Das Wichtigste in Kürze“ im Anhang hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich schnell die wichtigsten Angaben zur Aussprache und eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Sie müssen einfach die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombinieren.
Das Litauische gehört wie Deutsch, Englisch oder Französisch zur großen indoeuropäischen Sprachfamilie. Aber innerhalb dieser Familie fühlen sich die Litauer eigentlich nur mit den Letten wirklich verwandt. Erst 1845 fand der deutsche Sprachforscher Nesselmann heraus, dass sich Litauisch, Lettisch und die inzwischen ausgestorbenen Sprachen der Kuren und Preußen (Pruzzen) zu einer Gruppe der baltischen Sprachen ausgliedern lassen. Unter den modernen indoeuropäischen Sprachen hat das Litauische, so die Erkenntnis der Sprachwissenschaftler, die meisten Übereinstimmungen im Wortschatz und den grammatischen Formen mit der gemeinsamen Ursprache bewahrt.
Das Wort Lietuvà (Litauen) geht übrigens nach dem Sprachwissenschaftler Ernst Fraenkel wohl auf eine gemeinsame Wurzel mit dem lateinischen „litus“ (Gestade, Strand) zurück und könnte so viel wie „Land am Wasser“ bedeuten.
Estnisch ist keine indoeuropäische, und in diesem Sinne auch keine baltische Sprache, sondern eine finno-ugrische.
Insgesamt verfügt das Litauische über 12 Selbstlaute und 21 Mitlaute.
Das litauische Alphabet
Das litauische Alphabet hat lateinische Buchstaben. Allerdings gibt es eine Reihe von Sonderzeichen über und unter den Buchstaben, die darauf hindeuten, dass wir es auch mit einer besonderen Aussprache zu tun haben.
a ą b c ch č d e ę ė f g h i į y j k l m n o p r s š t u ų ū v z ž
Bei der Reihenfolge der Selbstlaute ist zu beachten, dass die verschiedenen Schreibweisen (z. B. e, ę und ė oder i, į und y) jeweils zusammengehören. Das spielt vor allem dann eine Rolle, wenn man ein Wort im Wörterbuch sucht. So kann es vorkommen, dass unter der Rubrik I, į, Y die Wörter inžinirius (Ingenieur), ýpač (besonders) und įpakúoti (einpacken) hintereinanderstehen.
Unabhängig davon, ob ein Selbstlaut betont wird oder nicht, gelten folgende Ausspracheregeln.
Selbstlaute (Vokale)
Immer lang werden ą, ę, ė, į, y, o (außer in Fremdwörtern), ų und ū gesprochen.
Die Buchstaben mit dem „Häkchen“, d. h. ą, ę, į und ų, heißen Nasalbuchstaben. Der Name ist aber ein wenig irritierend, denn die entsprechenden Laute werden schon seit langem nicht mehr mit Beteiligung der Nase gesprochen, sondern nur noch lang. Sie sind aber sprachgeschichtlich aus den Verbindungen an, en, in bzw. un hervorgegangen.
Immer kurz sind i und u.
Steht ein i nach einem Mitlaut und vor a, o, oder u, dann kein i sprechen, sondern nur ein „j“ andeuten. Das i hat hier die Funktion, den Mitlaut zu „erweichen“, was es im Deutschen nicht gibt, z. B. čià (hier) sprich etwa „tschja“, keliõnė (Reise) sprich etwa „keljone“.
a und e können entweder lang oder kurz sein, was von der Betonung abhängt.
a
kurzes „a“ wie in „Kasten“, z. B. àš (ich),langes „a“ wie in „Tag“, z. B. mán (mir)
ą
langes „a“ wie in „Laden“, z. B. vãsarą (im Sommer)
e
kurzes und offenes „e“ ähnlich „ä“ in „kämmen“, z. B. profèsija (Beruf),langes, offenes „e“ ähnlich „ä“ in „gähnen“, z. B. gras (gut)
ę
langes, offenes „e (ä)“ wie in „gähnen“, z. B. švsti (feiern)
langes und geschlossenes „e wie in „Emil“, z. B. ddė (Onkel)
i
kurzes „i“ wie in „Tick“, z. B. tìk (nur)
į
langes „i“ wie in „Tiger“, z. B. įdomù (interessant)
y
wie į, z. B. ýpač (besonders). Dieser Buchstabe heißt übrigensnicht „Ypsilon“, sondern „langes i“.
o
in litauischen Wörtern langes offenes „o“ wie in Morgen,z. B. óras (Wetter, Luft), in Fremdwörtern kurzes „o“ wiein „Most“, z. B. restorãnas (Restaurant)
u
kurzes „u“ wie in „Kunst“: ùpė (Fluss)
ų
langes „u“ wie in „Mut“: msų (unser/e)
ū
wie ų, z. B. jsų (euer/eure bzw. Ihr/e)
Sogar die Litauer untereinander sind sich nicht immer einig, wenn es um die richtige Aussprache und Betonung geht. Einem Litauisch lernenden Ausländer wird man es deshalb nicht übel nehmen, wenn er sich einmal irrt.
Mitlaute (Konsonanten)
Die meisten Mitlaute werden wie im Deutschen ausgesprochen, nur bei folgenden Mitlauten sind Unterschiede zu beachten:
ch
wie in „kochen“, z. B. charãkteris (Charakter)
c
wie „z“ in „Konzert“, z. B. koncèrtas (Konzert)
č
wie „tsch“ in „deutsch“, z. B. čià (hier)
r
rollendes bairisches „r“: Zunge an den Gaumen legen und vibrierenlassen. Gelingt das nicht, wird man aber trotzdem verstanden.
š
wie stimmloses „sch“ in „Tasche“, z. B. šokolãdas (Schokolade)
v
wie „w“ in „Wald“: vókiškai (auf deutsch)
z
stimmhaftes „s“ wie in „summen“, z. B. mùzika (Musik)
ž
stimmhaftes Gegenstück zum „sch“, wie das „g“ in „Gelee“oder „Garage“, z. B. pliãžas (Strand)
Doppelselbstlaute (Diphthonge)
Die Doppellaute aus zwei Selbstlauten (Doppelvokale) ai, au, ei, ie, ui und uo werden teilweise anders als im Deutschen gesprochen:
ai
wie in „Mai“, z. B. laĩkas (Zeit).Achtung: Tritt i vor ai auf, sprich „ej“, z. B. bróliai (Brüder)
au
wie in „Maus“, z. B. sáulė (Sonne)
ei
„ej“ wie in engl. „Safe“, z. B. méilė (Liebe)
ie
„ije“ wie in „Geranie“, z. B. žiemà (Winter)
ui
„uj“ wie in „pfui“, z. B. puikù (wunderbar)
uo
„u“ + offenes „o“ (wie in Wolle), z. B. vanduõ (Wasser)
Betonung
Für die Betonung gibt es im Litauischen keine einfache einprägsame Regel, weil sie nicht fest auf einer Silbe liegt. Doch man lasse sich dadurch nicht entmutigen, denn die drei verschiedenen Betonungszeichen auf den betreffenden Selbstlauten geben Aufschluss darüber, ob die betonte Silbe kurz, lang oder sehr lang (gedehnt) gesprochen wird. Auch in einsilbigen Wörtern werden die Zeichen gesetzt.
`
kurz: àš (ich), mamà (Mutti)
´
lang mit fallendem Ton: sakýti (sagen)
˜
(sehr) lang und gedehnt mit eher steigendem Ton: vnas (Wein)
Achtung: ˜ kann auch über einem Mitlaut stehen. Dieser wird dann eben auch länger gesprochen, und der Ton der ganzen Silbe (mit dem vorangehenden Vokal) steigt zu diesem End-Mitlaut hin an: teñ (dort), ku (wo).
Innerhalb von Doppelvokalen kann die Betonung sowohl auf dem ersten oder zweiten Vokal liegen. Trotzdem bilden beide eine Silbeneinheit. Ausländern fällt es meist sehr schwer, diese Betonungsunterschiede auszudrücken. Dies kann in der Praxis allerdings nur bei einigen Wörtern zu Problemen führen, wo die richtige Betonung über die Bedeutung des Wortes entscheidet, z. B.:
áukštas
hoch
aũkštas
Etage
trùkti
dauern
trkti
fehlen
In vielen Situationen kann man sich schon mit den folgenden Redewendungen behelfen. Man setzt dazu einfach das gewünschte Wort aus dem Wörterverzeichnis anstelle der Pünktchen ein.
Um grammatisch korrekt zu sprechen, müsste man in den ersten beiden Rede-wendungen das neue Wort im 2. Fall gebrauchen. Für den Anfang geht es aber auch schon mal zur Not ohne Beugung.
A tùrite …?
FW (ihr-)habt …
Haben Sie …?
laisv kambari(2. Fall)
freie Zimmer
atvirùkų(2. Fall)
Postkarten
pãšto žénklų(2. Fall)
Briefmarken
Prãšom …!
bitte …
Ich möchte gern …
kavõs(2. Fall)
Kaffee
led(2. Fall)
Eis
Prãšom pasakýti …!
bitte VS-sagen …
Bitte sagen Sie …!
Ku yrà …?
Wo ist …?
autoservìsas
eine Autowerkstatt
pãštas
die Post
tualètas
eine Toilette
Prãšom!
Bitte!
Ãčiū!
Danke!
Im Litauischen werden die Hauptwörter nicht großgeschrieben, sondern nur Satzanfänge, Eigennamen und die höfliche Anrede (Sie, Ihre).
Geschlecht
Das litauische Hauptwort kann nur männlich oder weiblich sein; ein sächliches Geschlecht gibt es nicht. Bei Personen- und Tierbezeichnungen stimmt das natürliche Geschlecht mit dem grammatischen überein. Das Wort für „Schwester“ (sesuõ) ist also wie die Schwester selbst weiblichen Geschlechts.
Artikel wie im Deutschen (der, die, das), an denen man das Geschlecht erkennen könnte, gibt es im Litauischen nicht. Aber dafür ist das Geschlecht eines Hauptworts generell an seiner Endung ablesbar. Nur die Endungen -is und -uo können bei männlichen wie weiblichen Wörtern vorkommen. Je nach ihrem Geschlecht werden Wörter mit diesen Endungen jedoch unterschiedlich gebeugt.
„Typisch“ weibliche Endungen sind:
-a
mótina (Mutter)
knygà (Buch)
-ia
ponià (Dame, Frau)
bažnýčia (Kirche)
-ė
mergáitė (Mädchen)
gãtvė (Straße)
-is
móteris (Frau)
širdìs (Herz)
-uo
sesuõ (Schwester)
„Typisch“ männliche Endungen sind:
-as
výras (Mann)
vnas (Wein)
-ias
svčias (Gast)
klias (Weg)
-is
brólis (Bruder)
automobìlis (Auto)
-ys
arkls (Pferd)
kambars (Zimmer)
-us
sūnùs (Sohn)
tugus (Markt)
-ius
daĩnius (Sänger)
skrius (Abteilung)
-uo
šuõ (Hund)
mnuo (Monat)
Als Faustregel kann also gelten, dass fast alle Hauptwörter (auch Eigenschaftswörter und Fürwörter), die in ihrer Grundform auf -s enden, männlich sind.
Achtung: Der ddė (Onkel) bewahrt trotz der Endung -ė seine Männlichkeit.
Bei Fremdwörtern kommen auch die Endungen -i, -o und -u vor. Diese Wörter sind immer männlich, sofern sie keine weiblichen Personen bezeichnen:
meniù(m)
Speisekarte
taksì(m)
Taxi
lèdi(w)
Lady
Mehrzahl
Die meisten Hauptwörter gibt es in der Ein- und Mehrzahl, d. h. zu jeder Einzahlendung existiert auch eine entsprechende Mehrzahlendung.
Einzahl
Mehrzahl
knygà
-(i)a
kngos
-(i)os
Buch
gãtvė
-ė
gãtvės
-ės
Straße
šalìs
-is(w)
šãlys
-ys
Land
klias
-(i)as
keliaĩ
-(i)ai
Weg
brólis
-is(m)
bróliai
-iai
Bruder
kambars
-ys
kambariaĩ
-iai
Zimmer
skrius
-ius
skriai
-iai
Abteilung
sūnùs
-us
snūs
-ūs
Sohn
sesuõ
-uo
sserys
-ys
Schwester
Ausnahmen bestätigen die Regel:
žmogùs
žmónės
Mensch
mnuo
mnesiai
Monat
Einige Hauptwörter besitzen nur eine Einzahl. Diese sind auch im Deutschen häufig Einzahlwörter:
cùkrus
Zucker
píenas
Milch
Auch die Fremdwörter auf -i, -o und -u bilden keine Mehrzahl:
víenas taksì
ein Taxi
daũg taksì
viele Taxen
Andere Hauptwörter kommen nur in der Mehrzahl vor, wobei es hier kaum Ähnlichkeiten zum Deutschen gibt. Hierzu zählen z. B. die folgenden Wörter.
pinigaĩ
Geld
drabùžai
Kleidung
akiniaĩ
Brille (bzw. Brillen)
atóstogos
Urlaub
Wenn man mit einem solchen Mehrzahlwort ein einzelnes Objekt bezeichnen will, benutzt man spezielle Zahlwörter.
mtai
Jahre
vienerì mtai
ein Jahr
Um „dieses“ oder „jenes“ auszudrücken, gibt es im Litauischen drei verschie dene Fürwörter:
šìtas
dieser hier
tàs
dieser / der da
anàs
jener
Die Verwendung dieser hinweisenden Fürwörter (Demonstrativpronomen) ist relativ, aber man kann davon ausgehen, dass šìtas (dieser hier) immer ein sehr nahes, und anàs (jener) ein weiter entferntes Objekt bezeichnet. Am gebräuchlichsten ist aber tàs (dieser). Häufig wird es im Deutschen mit dem bestimmten Artikel (der) wiedergegeben.
Je nachdem, ob das folgende Hauptwort männlich oder weibli ch ist bzw. in der Einzahl oder Mehrzahl steht, erhalten auch die hinweisenden Fürwörter unterschiedliche Endungen.
Einzahl
Mehrzahl
šìtas (m)
šìtas výras
šiti výrai
dieser / der Mann (hier)
diese / die Männer (hier)
(w)
šità móteris
šitõs móterys
diese / die Frau (hier)
diese / die Frauen (hier)
tàs (m)
tàs výras
tiê výrai
dieser / der Mann
diese / die Männer
(w)
tà móteris
tõs móterys
diese / die Frau
diese / die Frauen
anàs (m)
anàs výras
aniê výrai
jener Mann
jene Männer
(w)
anà móteris
anõs móterys
jene Frau
jene Frauen