Lorenzo & Bianca - Tina Folsom - E-Book

Lorenzo & Bianca E-Book

Tina Folsom

0,0

Beschreibung

Venedig, Italien – Anfang 1800 Als der Vampirwüstling Lorenzo Conti eine schöne schlafende Frau im Schlafgemach seines neuerstandenen Hauses vorfindet, glaubt er, sie sei ein Willkommensgeschenk seiner aufmerksamen Freunde. Und es gibt nur eines, was man mit so einem appetitlichen Geschenk machen kann: vernaschen! Die mysteriöse Bianca eilt nach dem Tod ihres Vaters nach Venedig, kommt jedoch zu spät: Das Haus, von dem sie glaubt, dass es einen kostbaren Schatz verborgen hält, ist schon verkauft worden. In der Hoffnung, dass der neue Eigentümer erst in ein paar Tagen einzieht, bricht sie ein, um nach dem unglaublichen Schatz ihres Vaters zu suchen. Aber als Lorenzo sie entdeckt, muss sie schnell handeln und einen Weg finden, im Haus zu bleiben, um ihre Suche fortzuführen. Und welch besseren Weg gäbe es da, als den neuen Eigentümer zu verführen?  Über die Serie  Die Romane der Clan der Vampire Reihe sind lustvolle paranormale Novellen, der Sie zurück in die Zeit von Venedig im frühen 19. Jahrhundert versetzt. Es dreht sich um eine Gruppe von Vampiren, die Liebe und Lust mit sterblichen Frauen finden, während sie versuchen, die Tatsache zu verbergen, dass sie Vampire sind. Der Clan der Vampire Band 1 – Raphael & Isabella Band 2 – Dante    & Viola Band 3 – Lorenzo & Bianca Band 4 – Nico & Oriana Band 5 – Marcello & Jane Scanguards Vampire Band 1 - Samsons Sterbliche Geliebte Band 2 - Amaurys Hitzköpfige Rebellin Band 3 - Gabriels Gefährtin Band 4 - Yvettes Verzauberung Band 5 - Zanes Erlösung Band 6 - Quinns Unendliche Liebe Band 7 – Olivers Versuchung Band 8 – Thomas' Entscheidung Band 8 1/2 – Ewiger Biss Band 9 – Cains Geheimnis Band 10 – Luthers Rückkehr Band11 – Blakes Versprechen Band 11 1/2 – Schicksalhafter Bund Band 12 – Johns Sehnsucht Band 13 – Ryders Rhapsodie Band 14 - Damians Eroberung Band 15 - Graysons Herausforderung Band 16 - Isabelles verbotene Liebe Band 17 - Coopers Leidenschaft Band 18 - Vanessas Wagemut Band 19 – Patricks Verführung Hüter der Nacht Band 1 – Geliebter Unsichtbarer Band 2 – Entfesselter Bodyguard Band 3 – Vertrauter Hexer Band 4 – Verbotener Beschützer Band 5 – Verlockender Unsterblicher Band 6 – Übersinnlicher Retter Band 7 – Unwiderstehlicher Dämon Jenseits des Olymps Band 1 - Ein Grieche für alle Fälle Band 2 - Ein Grieche zum Heiraten Band 3 - Ein Grieche im 7. Himmel Band 4 – Ein Grieche für Immer   Andere Serien: Time Quest Der Club der ewigen Junggesellen Codename Stargate  Die Serie "Der Clan der Vampire" hat alles: Scheinehe, Liebe auf den ersten Blick, erzwungene Nähe, unheilbar krank, Jungfrauen, romantische Orte, verborgene Identität, Seelenverwandte, Frau in Gefahr, Jungfrau in Not, Brüderschaft, verborgene Schätze, Intrigen, Verrat, brennende erotische Szenen. 

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 197

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



LORENZO & BIANCA

DER CLAN DER VAMPIRE - VENEDIG 3

TINA FOLSOM

INHALT

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Epilog

Andere Bücher von Tina

Über die Autorin

KURZBESCHREIBUNG

Venedig, Italien – Anfang 1800

Als der Vampirwüstling Lorenzo Conti eine schöne schlafende Frau im Schlafgemach seines neuerstandenen Hauses vorfindet, glaubt er, sie sei ein Willkommensgeschenk seiner aufmerksamen Freunde. Und es gibt nur eines, was man mit so einem appetitlichen Geschenk machen kann: vernaschen!

Die mysteriöse Bianca eilt nach dem Tod ihres Vaters nach Venedig, kommt jedoch zu spät: Das Haus, von dem sie glaubt, dass es einen kostbaren Schatz verborgen hält, ist schon verkauft worden. In der Hoffnung, dass der neue Eigentümer erst in ein paar Tagen einzieht, bricht sie ein, um nach dem unglaublichen Schatz ihres Vaters zu suchen.

Aber als Lorenzo sie entdeckt, muss sie schnell handeln und einen Weg finden, im Haus zu bleiben, um ihre Suche fortzuführen. Und welch besseren Weg gäbe es da, als den neuen Eigentümer zu verführen?

Abonnieren Sie hier gratis Tinas Email Newsletter

© 2014-2025 Tina Folsom

1

Venedig, Italien – Anfang 1800

Lorenzo war spät dran, trotzdem war er sich sicher, dass ihm seine Freunde in Anbetracht der guten Neuigkeiten, die er mitbrachte, verzeihen würden.

Nur ein paar Wochen zuvor hatte ein Angriff eines Hüters beinahe einem seiner Freunde das Leben gekostet. Da die Hüter des Heiligen Wassers, des Geheimbundes der Vampirjäger in Venedig, immer kühnere Versuche starteten, alle Vampire der Inselstadt auszulöschen, hatten er und seine Kameraden beschlossen, drastische Maßnahmen zum Schutz gegen diese Bedrohung zu ergreifen.

Sein bester Freund Dante hatte vorgeschlagen, alle Gebäude des Häuserblocks, in dem er und sein Bruder Raphael lebten, aufzukaufen und den gesamten quadratischen Komplex in eine Art Festung zu verwandeln: zehn Häuser an dieser Straße, zehn an der Straße parallel dahinter und jeweils vier an den Seitengassen, die das Rechteck vervollständigten. Indem sie die aneinander angrenzenden Häuser erwarben, würden sie Geheimgänge zwischen den Gebäuden anlegen können und so die Möglichkeit haben, sich zu treffen, ohne die Straßen oder Kanäle benutzen zu müssen. Dies würde ihnen einfache Fluchtmöglichkeiten bieten, sowie die Möglichkeit, einander während des Tages zu Hilfe zu eilen, ohne sich den brennenden Sonnenstrahlen auszusetzen.

Heute Abend war ihr zweites Treffen, um die Strategie zur Erreichung dieses Ziels zu besprechen.

Lorenzo lächelte in sich hinein, als ein Diener die schwere Eingangspforte zu Dantes und Raphaels Haus öffnete. Er war den anderen bereits weit voraus. Seine Freunde würden sehr zufrieden mit ihm sein.

Ein Frösteln lag in der Nachtluft und obwohl sein Vampirkörper nicht so empfindlich auf Kälte reagierte wie der eines Menschen, mochte er die feuchtkalte Luft nicht, die beim Einatmen in seine Lunge drang. Er bevorzugte den subtilen Duft des Holzfeuers, der ihm beim Betreten des Hauses in die Nase stieg. Er reichte dem Diener seine Handschuhe und erlaubte ihm, den schweren, schwarzen Mantel von seinen Schultern zu nehmen. Die menschlichen Diener waren mit Bedacht ausgewählt worden und stammten oft aus derselben Familie, die ihren Meistern treu diente und deren Geheimnisse mit ins Grab nahm. Dafür wurden sie außergewöhnlich gut entlohnt. Loyalität war eben nicht günstig zu haben.

Lorenzos empfindliches Gehör hatte schon die Stimmen seiner Freunde wahrgenommen. Sein außerordentlicher Geruchssinn konnte sie noch genauer unterscheiden: Ein Dutzend von ihnen war versammelt.

Lorenzo betrat den Salon und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Neben den Brüdern Dante und Raphael und ihren Gemahlinnen Viola und Isabella waren noch mehrere seiner Vampirkameraden anwesend: Nico, Silvano, Enrico, Francesco, Paolo, Andrea, Carlo und Marcello. Obwohl es noch mehr Vampire in Venedig gab, repräsentierten die Versammelten die Führer ihrer jeweiligen Clans. Sie würden ihren Gefolgsleuten erläutern, was zu tun war.

Wie gewöhnlich weiteten sich seine Nasenflügel, als er Isabellas Duft aufnahm. Raphaels Gemahlin war die einzige Sterbliche unter ihnen und ihr entzückender Duft ließ jedes Mal seinen Gaumen jucken und seine Fangzähne prickeln. Was für ein glücklicher Hurensohn sein Freund doch war! Nicht, dass Lorenzo die Fesseln der Ehe gefallen würden, aber die Möglichkeit, von einer Sterblichen zu trinken, ohne mit seinen Kräften ihre Erinnerung zu löschen, war ein Leckerbissen, den er noch nie zuvor genossen hatte. Der Gedanke, eine menschliche Frau unter sich zu haben und sie zu ficken, während sie ihm bereitwillig und seiner Absichten voll bewusst ihren Hals darbot, machte ihn hart.

„Guten Abend, Signori!“, sagte er lauter als nötig, um sich selbst von seinen verdorbenen Gedanken abzulenken. Nicht, dass es helfen würde. Er würde sich später in die Nacht hinauswagen und sein Verlangen mit irgendeiner Dirne stillen müssen, die er zu solch später Stunde noch finden konnte. Und obwohl er keine Probleme haben würde, eine willige Frau für fleischliche Freuden zu finden, müsste er, um ihr Blut zu trinken, seine geistige Überzeugungskraft anwenden, die ihr die Erinnerungen an seine Tat auslöschte. Es war wirklich eine Schande, denn der Biss eines Vampirs verstärkte die sexuelle Erregung – sowohl beim Blutspender als auch beim Vampir selbst.

„Hat dich jemand ans Bett gefesselt?“, fragte Dante schmunzelnd.

Nico lachte. „Er hat eher Nachschlag gebraucht.“

Lorenzos Appetit auf Frauen war unter seinen Freunden wohlbekannt, und anstatt sich über deren kleine Sticheleien hier und da zu ärgern, trug er sie wie Auszeichnungen. „Sie konnte einfach nicht genug von mir bekommen“, log er und brachte damit seine Freunde lauthals zum Lachen. Sogar in Isabellas Augen blitzte ein Funkeln auf. Er zwinkerte ihr freundlich zu. „Aber ich musste mich doch auch um ihre Begleiterin kümmern.“

Die zweite Lüge brachte ihm ein noch lauteres Lachen als Antwort ein.

„Das ist unser Mann!“, verkündete Paolo und klopfte sich auf den Schenkel.

Und normalerweise wäre das, was Lorenzo seinen Freunden nun auftischte, auch die reine Wahrheit gewesen, hätte er in den letzten paar Stunden nicht wichtigere Dinge zu erledigen gehabt. Die Verhandlungen, die er geführt hatte, hatten länger als erwartet gedauert und ihm nicht erlaubt, seinem Lieblingszeitvertreib nachzugehen: Frauen.

„Such dir einen Platz!“, wies ihn Raphael an. „Wir haben schon ohne dich begonnen. Du musst nur aufholen.“

Lorenzo strahlte. „Nicht notwendig.“

Mehrere Augenpaare landeten auf ihm und blitzten vor Neugier. Lorenzo wartete nicht auf ihre Fragen; er war viel zu aufgeregt, seine Neuigkeiten kundzutun. „Ich habe ein Haus erworben.“

Er bemerkte, dass Dante aus seinem Stuhl emporspringen wollte, aber Viola, seine entzückende Gemahlin, legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel. „Herzlichen Glückwunsch, Lorenzo!“, sagte sie und lächelte.

„Danke, Viola. Das ist sehr aufmerksam von dir.“

„Nun, spann uns nicht auf die Folter!“, beschwerte sich Nico. „Wo ist es?“

Lorenzo grinste verschmitzt und machte mit seinem Kopf eine Geste gen Osten. „Zwei Häuser weiter.“

Plötzlich verwandelte sich Dantes besorgter Gesichtsausdruck in Bewunderung. „Wie hast du das vollbracht? Wenn ich mich nicht irre, ist der Besitzer erst vor drei Tagen gestorben. Ich wollte seine Erben in den nächsten paar Tagen ansprechen.“

„Darin bin ich dir zuvorgekommen, mein alter Freund. Es stellte sich heraus, dass ich vor einiger Zeit einen Schuldschein des Mannes gekauft hatte.“

„Er war ein Spieler?“, unterbrach Raphael.

Lorenzo nickte. „Und ein schlechter noch dazu. Als er starb, suchte ich sofort seinen Advokaten auf und gab ihm zu verstehen, dass es für die Erbin am förderlichsten wäre, wenn ich das Haus im Austausch für den Schuldschein erhalten würde, da dieser auf einen höheren Betrag lautete, als das Haus wert ist. Ich habe ein kleines Sümmchen draufgeschlagen, um den Advokaten zu besänftigen, und einen noch etwas größeren Betrag für die Erbin.“

„Und die Erbin hat zugestimmt?“, fragte Dante, wobei er wissbegierig eine Augenbraue hochzog.

Lorenzo verschränkte die Arme vor der Brust, völlig zufrieden mit seiner Leistung. „Sie hatte keine Wahl. Außer den Schulden ihres Vaters gab es nichts für sie zu erben. Und um die Schulden habe ich mich jetzt gekümmert. Der Advokat wird es ihr erklären, wenn sie in Venedig eintrifft. Ich bin sicher, es wird kein Problem darstellen. So oder so war der Advokat ermächtigt, den Vertrag abzuschließen.“

„Ausgezeichnet!“ Dante erhob sich und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich applaudiere dir und deiner Initiative.“ Dann drehte er sich zu den anderen Männern im Raum um. „Das ist genau, was ich von euch allen erwarte. Wartet nicht, bis ein Haus zum Verkauf angeboten wird. Macht ein Angebot! Wir haben die Geldmittel, dem nachzuhelfen. Es gibt achtundzwanzig Häuser auf diesem Block und dem hinter uns. Wir müssen jedes einzelne Haus davon besitzen, wenn wir sichergehen wollen, dass wir uns vor den Hütern schützen können.“

Alle Köpfe nickten enthusiastisch.

„Wann ziehst du ein?“, fragte Nico.

„Diesen Freitagabend.“

Nico und Dante tauschten einen verschwörerischen Blick aus.

„Ich bin sicher, wir werden ein passendes Willkommensgeschenk für dich finden. Was meinst du, Nico?“ Dante grinste von einem Ohr zum anderen und bekam von Nico dasselbe freche Grinsen als Antwort zurück.

Lorenzo schüttelte lediglich den Kopf. Er konnte sich sicher sein, dass das, was seine Freunde im Sinn hatten, entweder sündig oder unterhaltend sein würde, und wenn er Glück hatte, sogar beides.

2

Bianca Greco blickte noch einmal über ihre Schulter, bevor sie den Schlüssel in dem verrosteten Schloss umdrehte und das erste Mal seit Jahren betete. Das Klicken verkündete, dass ihre Gebete erhört worden waren: Der alte Schlüssel funktionierte immer noch. Niemand hatte bis jetzt die Schlösser ausgetauscht.

Bevor sich ihr Glück wenden konnte, schlüpfte sie in ihr altes Zuhause und schloss die Tür hinter sich. Endlich konnte sie wieder atmen.

Sofort, als sie die Nachricht vom plötzlichen Tode ihres Vaters erhalten hatte, hatte Bianca ihre Taschen gepackt und war nach Venedig aufgebrochen. Aber trotz ihrer hastigen Abreise hatte die Reise aufgrund der schlammigen Straßen mehrere Tage gedauert. Sie war zu spät eingetroffen.

Der Advokat, Signore Mancini, hatte sie mit einem strahlenden Lächeln informiert, dass er es geschafft hatte, das Haus ihres Vaters zu verkaufen und zusätzlich noch etwas Geld vom Käufer herauszuschlagen, der gnädigerweise alle Schulden ihres Vaters beglichen hatte. Dem Advokaten zufolge konnte sie sich glücklich schätzen, überhaupt etwas erhalten zu haben, insbesondere, da die Schulden den Wert des Hauses weit überstiegen hatten.

Bianca kochte vor Wut. Signore Mancini hatte lediglich vermutet, dass sie aufgebracht war, weil es ihr Zuhause gewesen war und sie glückliche Erinnerungen damit verband. Von wegen! Die wenigen glücklichen Erinnerungen, die sie an dieses Haus hatte, stammten aus ihrer frühen Kindheit. Doch von dem Zeitpunkt an, als sie sich zu einer jungen Frau mit einer schlanken Taille, weiten gebärfreudigen Hüften und einem üppigen Busen entwickelt hatte, hatte ihr Vater die Freier im Dutzend angeschleppt.

Sie war sich vorgekommen wie bei einer Viehauktion. Und sie war das Vieh, das an den höchsten Bieter verkauft werden sollte. Sie spürte immer noch die Enttäuschung über die Reaktion ihres Vaters, als sie ihn angefleht hatte, einen gütigen Gemahl für sie auszuwählen. Er hatte sie nur mit seinen kalten Augen angesehen und ihr befohlen, ruhig zu sein. Kein Funke war mehr übrig gewesen von dem liebevollen Vater, auf dessen Schoß sie als Kind stundenlang gesessen hatte. Davon besessen, in der venezianischen Gesellschaft aufzusteigen, wollte er Bianca mit dem einflussreichsten Freier vermählen.

Sie hatte das Einzige getan, was sie konnte: Sie war geflohen.

Nachdem sie genügend Münzen aus der Börse ihres Vaters gestohlen hatte, um wohlbehalten aufs Festland zu fliehen, hatte Bianca es bis Florenz geschafft, bevor ihr das Geld ausgegangen war. Ohne handwerkliche Fähigkeiten oder irgendeine Begabung, um sich ihren Unterhalt zu verdienen, hatte sie das getan, was ihr Vater zuvor versucht hatte: Sie hatte ihren Körper verkauft.

Dank ihrer feinen Manieren und ihrer Schönheit hatte sie die Aufmerksamkeit eines wohlhabenden Gönners auf sich gezogen, der sie zu seiner Kurtisane gemacht hatte. Als er ihrer müde geworden war, hatte er sie an einen seiner Freunde weitergegeben. Obwohl die Männer, mit denen Bianca zusammen gewesen war, sie gut behandelt und ihr einen guten Lebensstil geboten hatten, machte sie sich keine Illusionen darüber, was sie war: eine Hure.

Die Tatsache, dass sie ihrem Handwerk nicht in dunklen Gassen oder schäbigen Stundenhotels nachging, verringerte das Gefühl nicht, etwas Schmutziges zu tun. Und trotz der Tatsache, dass sie fleischliche Beziehungen zu Männern vergnüglich fand und viel darüber gelernt hatte, wie man einen Mann beglückte und wie ein Mann einer Frau Vergnügen bereiten konnte, hatte sie nie einen von ihnen geliebt. Niemand hatte je gesehen, was hinter der Fassade der schönen Kurtisane lag, noch hatte jemand je ihr Herz berührt. Denn alles, was sie sahen, war die Schale, der Körper, der sie blendete, die Fassade, die sie aufgebaut hatte, um sich und das Mädchen in ihrem Inneren zu schützen. Das Mädchen, das von ihrem Vater betrogen worden war.

Nein, Bianca wollte das Haus nicht. Aber sie begehrte, was es verbarg: den Schatz, von dem ihr Vater viele Jahre zuvor gesprochen hatte. Sie erinnerte sich noch sehr gut an seine Worte.

„Es ist ein großer Schatz“, hatte er behauptet, als sie als kleines Mädchen auf seinem Schoß gesessen war. „Und wenn ich ihn an die richtige Person verkaufte, würden wir mehr Geld erhalten, als wir je für das Haus bekommen könnten.“

„Mehr als für unser Haus?“, hatte sie ungläubig gefragt. „Aber es ist ein riesiges Haus.“

Er hatte sie angelächelt. „Ja, aber der Schatz ist wertvoller.“

„Dann muss er groß sein, dieser Schatz.“

Ihr Vater hatte seinen Kopf geschüttelt. „Nein, er ist klein. Deshalb ist er so einfach zu verstecken.“

„Wo ist er?“, hatte sie geplappert.

„Das ist ein Geheimnis. Niemand darf wissen, dass er überhaupt existiert. Wüsste es jemand, würden sie uns wehtun.“

„Schh!“, hatte sie gesummt. „Du kannst es mir zuflüstern.“

Aber ihr Vater hatte weder das Versteck noch woraus der Schatz bestand, je enthüllt. Und vielleicht war es auch nur eine Geschichte gewesen, um ein zehnjähriges Mädchen zu unterhalten. Aber als das konnte sie es nicht einfach abtun. Wenn der Schatz wirklich existierte, musste er immer noch im Haus sein. Und sie musste ihn finden. Er war die einzige Möglichkeit, wie sie ihrem jetzigen Leben entfliehen konnte. Sie würde nicht ewig eine Kurtisane bleiben und Männern, die sie nicht liebte, ihren Körper geben.

Bianca stellte ihre Tasche neben sich auf den Boden und wagte sich ins Haus. Es war alles noch wie früher: die Möbel, die Gemälde, die Teppiche. Sogar die Kristallgläser im Salon, wo ihr Vater gerne seinen Grappa getrunken hatte, waren noch an ihren angestammten Plätzen. Signore Mancini hatte ihr erzählt, dass der Mann, der das Haus gekauft hatte, darauf bestanden hatte, die Möbel und alles andere zu behalten. Auf ihre Frage, wann der neue Eigentümer im Anwesen einziehen würde, hatte er mit den Achseln gezuckt und erklärt, dass der Mann nicht gewirkt hatte, als wäre er in Eile.

Nun ja, da der Kauf erst diesen Nachmittag im Stadtarchiv verzeichnet worden war, nahm Bianca an, dass der neue Eigentümer höchstwahrscheinlich bis Montag warten würde, um Arbeiter zu engagieren, die das Haus reinigten und seine Habseligkeiten anlieferten. Kein Italiener wollte am Wochenende arbeiten, nicht einmal die ärmeren Stände. Das bedeutete, sie hätte das ganze Wochenende Zeit, um das Haus von oben bis unten zu durchsuchen und alles auseinanderzunehmen, um das zu finden, was ihr Vater als Schatz bezeichnet hatte.

Bianca schritt das knarzende Treppenhaus hinauf, wobei ihr langes Kleid den Staub von den Stufen aufnahm. Offensichtlich hatten die Diener ihres Vaters das Haus schon vor seinem Tode vernachlässigt. Unmöglich, dass sich so viel Schmutz in nur einer Woche ansammeln konnte. Jetzt war es im Haus still; nichts rührte sich. Die Diener waren weg, sicherlich froh, dass der Advokat ihre ausstehende Vergütung bezahlt hatte. Es würde sie nicht überraschen, wenn sie etwas vom Tafelsilber hatten mitgehen lassen.

Einerseits war sie froh, dass es so war. Wären die Diener ihres Vaters immer noch im Haus gewesen, hätte sie herumschleichen müssen, in dem Versuch zu verbergen, was sie tat. In einem leeren Haus konnte sie ihre Suche jedoch offen durchführen.

Bianca zitterte, als sie den Korridor im oberen Stockwerk erreichte. Es war ein bewölkter Tag gewesen und jetzt, wo die Sonne dabei war, unterzugehen, kroch die Feuchtigkeit ins Haus und setzte sich fest. Wenn sie am Wochenende im Haus bleiben wollte, musste sie mindestens ein oder zwei Feuer schüren. Sie ging an der Tür zur Kammer ihres Vaters vorbei, entschied sich aber, nicht hineinzugehen. Sie hatte nicht den Wunsch, so intensiv an ihn erinnert zu werden.

Stattdessen öffnete sie die nächste Tür und trat in das alte Zimmer ihrer Mutter. Es war, als wäre sie erst gestern gestorben, dabei waren schon über zehn Jahre vergangen. Ihr Vater hatte immer dafür gesorgt, dass die Diener den Raum mindestens einmal die Woche sauber machten und lüfteten, als ob er erwartete, dass sie zurückkam. Sie blickte sich um. Frische Laken schmückten das Himmelbett und Holz war neben dem Kamin aufgeschichtet, bereit, dass ein Dienstmädchen ein Feuer machte.

Das bisschen Licht, dass noch durch das Fenster drang, war ausreichend, damit Bianca ihr Spiegelbild sehen konnte. Sie sah aus wie eine Vogelscheuche. Den ganzen Tag zu reisen, erst in einer dreckigen Kutsche, dann auf einem schaukelnden Boot, hatte ihr Aussehen völlig durcheinandergebracht. Sie hatte noch keine Zeit gehabt, sich zurechtzumachen. Der gepflegte Haarknoten, in den ihr langes dunkles Haar gezähmt worden war, war nicht länger die elegante Frisur, die sie einmal gewesen war. Kleine Strähnen schwarzer Locken fielen auf ihren Hals und ihre Schultern herab. Ihr dunkelblaues Kleid war staubig und der Saum schlammverkrustet. Als sie ihr Kleid leicht hob, bemerkte sie, dass ihre Stiefel nicht besser aussahen.

So sehr sie die Suche sofort beginnen wollte, konnte Bianca nicht anders, als sich nach einem heißen Bad zu sehnen, um den Schmutz der Reise von ihrem Körper zu waschen. Außerdem musste sie ein Feuer machen, um das Zimmer aufzuwärmen, damit sie in der Nacht nicht frieren würde.

Mit einem schweren Seufzer näherte sie sich dem Kamin und kniete sich hin. Trotz ihrer behüteten Erziehung wusste sie, wie man ein Feuer in Gang brachte. In ihrer Anfangszeit in Florenz hatte sie alles gelernt, was sie zum Überleben brauchte. So dauerte es nicht lange, bis das Feuer brannte. Sie legte zwei große Holzscheite in die Flammen und trat zurück. In einer Stunde würde der Raum angenehm warm sein.

In der Zwischenzeit ging sie wieder hinunter und machte sich auf den Weg zur Küche. Der Ofen war aus Gusseisen. Sie musste auch dort ein Feuer machen, wenn sie heißes Wasser für ein schnelles Bad wollte. Mit der Handpumpe füllte sie mehrere große Kochtöpfe mit Wasser und stellte diese auf die Kochfläche des Herdes, dann machte sie sich daran, ein Feuer zu schüren.

Vom Heben der schweren Töpfe auf den Herd sammelte sich schon Schweiß auf ihrer Stirn. Es würde noch anstrengender werden, sie wieder herunterzuheben, sobald das Wasser kochte. Sie würde das Wasser nie bis nach oben in die kleine Badekammer neben dem Zimmer ihrer Mutter tragen können. Stattdessen würde sie den Zuber, der im Nebenraum zur Küche stand, wo die Diener für gewöhnlich die Wäsche machten, benutzen. Das würde für heute Nacht genügen müssen.

3

Lorenzo hatte geplant, nach Sonnenuntergang in seinem neuen Heim anzukommen, aber seine Freunde hatten sein Bestreben, seine neue Residenz in Besitz zu nehmen, vereitelt, indem sie eine weitere Versammlung einberufen hatten, um noch mehr Einzelheiten bezüglich der Aneignung der übrigen sechsundzwanzig Häuser des Blocks zu besprechen. Er hatte nur halbherzig zugehört, erpicht darauf, sein neues Haus zu inspizieren. Immerhin hatte er es ungesehen erworben. Er hatte noch nicht einmal einen Fuß hineingesetzt. Es war durchaus möglich, dass das Haus ein Trümmerhaufen war.

Jedoch hatte ihm der Advokat versichert, dass das Anwesen bewohnbar war und nur etwas gereinigt werden musste. Lorenzo machte das nicht viel aus. Er würde das Innere sowieso umbauen. Zuerst mussten versteckte Ausgänge in den Grundriss des Hauses integriert werden und sobald das Haus zwischen dem der Brüder Dante und Raphael in Vampirhänden war, würden Verbindungstunnel zwischen den Gebäuden gebaut werden. Natürlich würden dies keine echten unterirdischen Tunnel sein, sondern versteckte oberirdische Gänge. Jeder Versuch, unterhalb des Kanalpegels zu graben, würde zu einer sofortigen Überflutung führen. Jedoch würden auch oberirdische Gänge ihren Zweck erfüllen und ihnen erlauben, sich während des Tages frei zu bewegen.

Es war weit nach Mitternacht, als Lorenzo die Vordertür seines neuen Hauses erreichte und den Schlüssel im Schloss umdrehte. Der Geruch, der ihn begrüßte war nicht, was er von einem verlassenen Haus erwartet hatte. Er war einladend und er fühlte sich gleich zuhause. Und er verstand auch sofort warum: Irgendwo im Haus brannte ein Feuer in einem Kamin. Er war nicht alleine.

Nachdem er seine Tasche im Foyer abgestellt hatte, atmete er tief ein, um die verschiedenen Düfte des Hauses aufzunehmen: Rauch, Seife, Staub und Moder. Und noch ein anderer schwacher Duft von etwas völlig Unerwartetem.

Ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen. Dante und Nico waren die Besten. Sie kannten ihn zu gut und es gab keinen Zweifel darüber, was sie ihm als Willkommensgeschenk besorgt hatten. Mit Betonung auf Kommen.

Lorenzo folgte dem verlockenden Duft nach oben und wanderte den Korridor entlang. Vor einer Tür blieb er stehen und atmete nochmals tief ein. Ja, sein Geschenk war hinter dieser Tür und wartete auf ihn. Seine Ohren schnappten jedes Geräusch auf, aber hinter der Tür war es bis auf das Knistern des Feuers still.

Leise drehte er den Knauf und öffnete die Tür, bevor er in das fast dunkle Zimmer schlich. Nur das niedrige Feuer im Kamin spendete etwas Licht, aber Lorenzos überragende Nachtsehkraft brauchte kein helles Licht, um die Umrisse seines Geschenks zu erkennen.

Da, in der gänzlich femininen Kammer, die früher der Dame des Hauses gehört haben musste, schlummerte eine junge Frau unter der Decke. Ihr dunkles Haar war wie ein Heiligenschein um ihr Porzellangesicht aufgefächert; ihre Lippen waren leicht geöffnet und ihr Atmen gab ihm ein Zeichen, sich zu nähern.

Er fragte sich, welche Farbe ihre Augen hatten. Vielleicht so dunkel wie ihre dichten Wimpern, die so lang erschienen, dass sie ihre Wangen streichelten.

Warum hatten ihn Nico und Dante so lange aufgehalten, wenn sie doch wussten, dass diese bezaubernde Schönheit auf ihn wartete? Es war unentschuldbar, eine Frau wie sie warten zu lassen und ihr nicht die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdiente. Er hatte vor, das jetzt gleich wieder gutzumachen.

Ohne ein Geräusch zu machen, nahm Lorenzo seinen Umhang ab und ließ ihn auf einen nahegelegenen Stuhl fallen, bevor er sich seines Hemdes entledigte. Als er den obersten Knopf seiner Hose öffnete, bemerkte er, dass er bereits hart war. Er zog seine Hose und seine Schuhe aus und legte sie zum Rest seiner Kleidung. Dann schaute er zurück auf die schlafende Frau in seinem Bett und nahm seinen Schwanz in die Hand, um zu versuchen, die Anspannung etwas zu lindern.

Seine Erektion war schwer und unaufhaltsam. So sehr es ihm auch gefiel, die Frau anzusehen, begehrte er noch mehr, sie zu berühren. Und sie zu wecken. Sie zu ficken. Sie zu beißen. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.

Lorenzo ließ seine Erektion los und hob die Bettdecke an, um mehr von dem Körper der Frau zu enthüllen. Sie trug ein Nachthemd, das mehr offenbarte, als es verdeckte. Der dünne, fliederfarbene Stoff war nahezu transparent und stellte ihre dunklen Brustwarzen zur Schau. Mit jedem Atemzug hoben sich ihre vollen Brüste und pressten die kleinen Knospen gegen den Stoff, wobei das Reiben sie scheinbar versteifte.

Er leckte seine Lippen bei dem Anblick und ließ sich auf das Bett nieder. Seine Augen wanderten weiter über ihren Körper, bewegten sich über ihre schlanken Hüften und weiter hinab. Ein dunkler Schopf aus Haaren schien dort, wo sich ihre Schenkel trafen, durch den Stoff. Leicht geöffnet lag ihr Geschlecht entblößt, um erforscht zu werden, sollte ihm danach sein.



Tausende von E-Books und Hörbücher

Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.