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LOST IN SEX. Eine Lebensbeichte. Eine Autopsychoanalyse. Obwohl es ein Buch eines einzelnen ist, ist es doch auch ein Buch für viele. Für all die, die mit einem moralischen Regulator geboren und aufgewachsen sind, für all die, die hochsensibel sind, für all die, die Probleme mit ihrer Sexualität und mit Sex an sich haben, für alle, die sich nicht in Schubladen pressen lassen wollen, für alle, die nach einem Sinn des Daseins suchen. Für die, die an und unter Phobien, Obsessionen und Abhängigkeiten leiden. Und für all die, die Musik und den Rock `n´ Roll lieben. Und für die, die nachdenken. Für die, die ihre Gefühle leben wollen und nicht dürfen. Für die, die sich allein fühlen, obwohl sie Teil einer Gemeinschaft sind. Für die, die nicht in dieses Dasein zu passen scheinen. Die sich irgendwie anders fühlen. Ein Buch, für viele.
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Seitenzahl: 393
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Für Gabi.
Was ist eine sinnvolle Lebensentwicklung eines Menschen? Worüber lohnt es sich, nachzudenken und nachzuforschen und worüber nicht?
Eine gesellschaftskritische Autobiographie von einem intellektuellen Arzt mit idealistischen und zeitgleich utopischen Lebensanschauungen und eine Lebensgeschichte eines zarten, schüchternen, hochbegabten und kämpferischen Jungen, der in den gesellschaftlichen spießbürgerlichen Zangen gefangen bleibt.
Christian Alois Kolbenschlag, geb. 1969, Dr. med., Arzt, Künstler, Gesellschaftskritiker und vor allem Mensch, schreibt über die Tiefgründe und Abgründe des Menschseins und den Sinn allen Seins an sich.
Lost in Sex
Dichtung
und
Wahrheit.
Trüb
und
Klarheit.
Hass
und
Schönheit.
Gemein-
und
Einsamkeit.
Falsch-
und
Wahrheit.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Ohne Frage: Ich mache Kunst, bin Künstler. Und Kunst ist nur dann Kunst, wenn sie authentisch ist. Ich habe das alles erlebt, was ich schreibe, was ich zeichne, was ich spiele, was ich lebe. Ich bin authentisch. Also bin ich Künstler.
Und ich bin vor allem Mensch, denn ich lebe, liebe und leide. Alles Leben ist Leid und das Leid entsteht durch die Geistesgifte Gier, Hass und Verblendung. Das sind die ersten der vier edlen Wahrheiten. Und ich als Mensch bin zuweilen voller Gier, Hass und Verblendung. Und ich bin wütend und ärgere mich. Auf die Gesellschaft, in der ich lebe, leben muss und auf mich. Auf alles eben. Und sie kann raus, diese Wut, seit einigen Monaten, ich habe ihr die Tore geöffnet und seither geht es mir gut. Sie macht mich kreativ, diese Wut und frei von Depressionen. Also bin ich wütend. Wütend auf das, was so falsch auf dieser Welt ist.
Brief an die Borniertheit
Darf ich wissen
nach bestem Wissen
und Gewissen
und den Regeln meiner Kunst?
NEIN! Denn
Habe ich nachgedacht,
werde ich nur ausgelacht.
Habe ich nur funktioniert,
bin am Ende ich angeschmiert.
Daher:
Wissen,
nach bestem Wissen
und Gewissen
istgleich
in den Arsch gebissen!
(…und grenzenlos verschissen…)
Grenzenlos verschissen. Warum ist das so? Warum bin ich als Mensch so wütend?
Homo Homini Lupus!
Ecce Homo
Lupus erupit…1
Mein Wolf ist also ausgebrochen und weiß noch nicht so wirklich, was er mit dieser Freiheit anfangen soll. Also: Irgendwas stimmt nicht oder stimmt noch nicht in mir. Irgendwas ist noch in mir, was noch nicht bearbeitet ist in mir, was aber unbedingt nach außen will.
Also gehe ich tief in mich, suche in mir und lasse heraus, was ich so gefunden habe und finde. Wobei ich noch nicht einmal weiß, ob es mich überhaupt gibt. Oder ob ich nicht nur in der Vorstellung eines anderen existiere.
Heute fängt der Winter an und die Tage werden wieder länger.
Neue Wege gehen. Ich werde definitiv neue Wege gehen! Ich werde meinen eigenen Weg gehen in einer Gesellschaft, die ganz andere Wege kennt als ich und die ihre Wege sind. Irrwege! Wege, die ich so nicht mitgehen kann, ohne krank zu werden.
Mein Ziel ist es, nicht mehr in, sondern auf dem Hamsterrad zu laufen. So kann ich die Geschwindigkeit besser steuern und habe zudem eine bessere Sicht auf die Dinge.
Ich werde mich definitiv beruflich verändern, obwohl ich definitiv als Arzt weiterarbeiten werde. Ich werde alle Menschen, die meinen Rat und meine Hilfe suchen, weiterbehandeln, werde ihnen helfen, wenn ich kann. Nur nicht mit diesen 3-B: Bürokratie, Borniertheit und Berufsschwachmatentum. Aus diesem Hamsterrad werde ich definitiv aussteigen. Ich glaube, ich bin auf einem guten Weg und werde ihn weitergehen. Ich bin kreativ genug, mein Leben selbst zu gestalten!
Was hilft mir dabei? – Die vier edlen Wahrheiten2!
Alles Leben ist Leid.
Leid entsteht durch die Geistesgifte Gier, Hass und Verblendung.
Erlöschen die Geistesgifte, erlischt das Leid.
Der Weg hierzu ist der edle achtfache Pfad
3
:
I:
Rechte Erkenntnis
II:
Rechtes Denken
III:
Rechte Rede
IV:
Rechtes Handeln
V:
Rechter Lebenserwerb
VI:
Rechtes Üben
VII:
Rechte Konzentration
VIII:
Rechte Versenkung
Ich werde versuchen, auf diesem Pfad zu gehen, so gut ich kann. Als ich zwei Stunden, bevor ich das schreibe, aufgewacht bin, überkam mich wieder ein Gefühl der Angst und ich fühlte mich nicht stark genug. Also habe ich an und für mich und mit mir gearbeitet. Und es geht mir wieder besser!
Handeln ist Sein!
Es ist untrüglich – mein Gespür trügt mich nicht: Irgendetwas wird früher oder später definitiv gegen die Wand fahren. Und obwohl ich nah, sehr nah dran war – ich bin es nicht mehr und ich werde es auch nicht sein. Es ist der Staat und die Gesellschaft, die gegen die Wand fahren, sie schauen sich selbst dabei zu und finden es auch noch gut. Sie tun alles dafür, wirklich alles. Noch mehr Ignoranz geht leider nicht. Sehenden Auges gegen die Wand!
…Aber wehe, wehe,
wenn ich an das Ende sehe…4!
Wilhelm Busch
Was kann ich tun?
Was kann ich tun, um dabei nicht unter die Räder zu kommen?
- Resilienz? - Habe ich lange versucht!
- Ignoranz? - Gelingt mir nicht!
Was kann ich sonst noch tun?
Ich versuche immer wieder, mich im und über den Alltag nicht aufzuregen, aber es gelingt mir einfach nicht!
Ich kann vor der Welt die Augen nicht verschließen!
Ich kann vor meinem Leben die Augen nicht verschließen!
Ich bin nun einmal durch und durch ICH SELBST!!!
Ich merke nur, ich bin nicht mehr allein mit Frust und Enttäuschung und Erschöpfung. Allenthalben machen sie sich breit!
Mein innerer Kampf ist tatsächlich in die Außenwelt gelangt.
Ich kann nur der Welt nicht helfen; oder vielleicht doch?
Indem ich bin, wer ich bin und der ich bin?
Unser aller Ende ist uns allen vorbestimmt!
Und wir können ihm alle nicht entrinnen!
NO WAY!
Es wird einen Neubeginn nach der Katastrophe geben. Einen Neubeginn auf neuem Niveau. Auf ganz neuem Niveau! Und meine Tagebücher und alles, was ich einmal gesagt und geschrieben habe, wird einmal Gold wert sein. Auch wenn es derzeit in keinster Weise danach ausschaut…
Die Welt versteht mich nicht und ich verstehe die Welt nicht.
Das ist einfach eine Kontradiktion5…
Ich bin Mensch, Arzt, Künstler, Gesellschaftskritiker. Ich werde NIE etwas anderes sein! So sehr ich mich auch bemühe…
Wie wird es mit mir weitergehen? Mit meinem Leben? Ich werde die nächsten Tage auf mich zukommen lassen, werde Stimmungen und Eindrücke auf mich wirken lassen. Träume, Gedanken, Erinnerungen…
Zurückschauend habe ich heute etwas Tolles getan: Ich bin Mensch gewesen und war für Menschen da. Für einfache Menschen. Ich will auch weiterhin für die einfachen Menschen da sein. Für die, die meine Hilfe suchen. Die meinen Rat und meine Lebenserfahrung brauchen. Ich KANN den Kopf nicht in den Sand stecken. Ich bin Kämpfer und zum Kampf geboren.
Das Leben ist ein Kampf,
der mit jedem Tag
neu gekämpft werden muss6!
Hermann Hesse
Was sind unsere Gebote als Menschen und für uns Menschen? Dazu bietet Weihnachten immer wieder Anlass, darüber nachzudenken und wenn es der einzige Sinn von Weihnachten ist! Für mich jedenfalls bietet diese Weihnacht Zeit zur inneren Einkehr! Zum Nachdenken darüber, wie es mit mir und meinem Leben als Mensch und Arzt in Zukunft weitergeht.
Was ist der Sinn und das Ziel des Lebens? Darüber habe ich gestern lange mit einem Freund gesprochen. Ich weiß nicht, was der allgemeine Sinn des Lebens ist. Ich merke nur, dass ich jeden Tag mehr dazulerne, was mein Sinn ist: Nachdenken, kommunizieren, Dinge verändern, die mir und dem Leben im Weg stehen. Das scheint in der Welt der Sinnlosigkeit im Grunde sinnlos zu sein. Aber vielleicht ist ja der Kampf gegen die Sinnlosigkeit der Sinn meines Daseins!
Der liebe Gott hat mir hierfür viele Talente mitgegeben:
Empathie
Zuhören können
Reden können
Nachdenken können
Schreiben können
Zeichnen können
und vor allem mitfühlen können
Ich darf diese Talente nicht vergeuden! Daher der Kampf gegen die Sinnlosigkeit als mein Lebenssinn.
Und mein Lebensziel?
Zu sagen, dass ich nach meinem Leben, im Sinne einer Grabrede, sagen kann:
Er hat den Kampf gegen die Sinnlosigkeit gekämpft!
Ich lerne jeden Tag neu dazu, ich lerne, mit Situationen umzugehen, mit denen ich bislang nicht umgehen konnte.
Wieder ein Sinn des Lebens… und eine neue Erfahrung: Social Media.
Ich hatte heute morgen eine tolle Erkenntnis mit dem Umgang mit Social Media:
Social Media als Quelle, den Dialog zu suchen; den Dialog aber nicht über Social Media führen, sondern über Wege, die den Menschen die Möglichkeiten geben, sich selbst und die Welt zu entdecken.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
Coda zu irgendeiner Coda:
In der Tat – dicke Titten machen mich an! Da geht es mir nicht anders als jedem anderen Mann. Wahrscheinlich kriege ich auch eine Erektion, aber damit weiß ich umzugehen! Aber dicke Titten imponieren mir nicht, ebenso wenig, wie mir eine Erektion bei irgendeinem arschgesichtigen Wichtigtuer imponiert! Das wollte ich zu Weihnachten in diesem Jahr einfach einmal loswerden.
Ich lerne dazu, jeden Tag! Das ist ein Lebenssinn! Ich lerne durch und mit Social Media zu kommunizieren! Das birgt eine Gefahr in sich: Grenzen nicht zu erkennen! Also erkenne ich Grenzen an und sage: STOP, wenn es denn sein muss!
Mir ist ein gutes Gedicht zu Anmache auf Social Media eingefallen:
Dicke Titten machen mich an,
da bin ich so wie jeder Mann;
aber sie imponieren mir nicht –
denn ich schaue den Menschen
zuerst ins Gesicht!
Ich glaube, ich werde als Mensch immer gelassener. Ich bin authentisch! Wenn nicht ich, wer dann? Ich bin Mensch, Arzt, Künstler, Gesellschaftskritiker. Das ist meine Definition von mir. Denke von mir, was er/sie wolle…
Meine Waffen sind das Grundgesetz, die vier edlen Wahrheiten, der edle achtfache Pfad, der Zweck der Existenz und die Big Five For Life8!
Ich bin ein Kämpfer. Ich bin zum Kämpfen geboren.
Cogito ergo sum…9
Pugno ergo sum etiam10!
Wir Menschen haben die meisten Dinge des Universums nicht in der Hand, auch wenn wir krampfhaft versuchen, alles zu kontrollieren. Wir können vieles nicht festhalten. Wir müssen lernen, loszulassen.
Wirf alles weg, so ist dir geholfen!
Roshi Nagaja11
Wir müssen wieder lernen, loszulassen. Wir müssen wieder mehr in uns gehen.
In interiore homine veritas habitat12.
Augustinus
Wir müssen das Menschsein wieder lernen! Deswegen müssen wir auch wieder lernen, zu uns als Menschen zu stehen, mit unseren Vorzügen, aber auch Nachteilen. Mit unseren Verdiensten, aber auch unseren Fehlern. Was wir brauchen, ist eine Kultur, eine Schule der Selbsterkenntnis. Wir müssen, wir sollten lernen, zu wissen, was es heißt: Ich bin ICH!
Wenn ich auf Social Media bin, erkenne ich immer und immer wieder: Da ist NICHTS originär. Alles nur abgekupfert, übernommen, am besten noch kritiklos. Alles ohne SELBST! Alles ohne wirkliche Inhalte…
So leben, so dümpeln 99% der Menschen so vor sich hin. Sie können nichts dafür, sie haben es nicht anders gelernt. Aber dies eine Prozent, das uns regiert und überwacht, tut auch nicht wirklich etwas dafür, dies zu ändern. Es hält uns im künstlichen Halbschlaf. Panem et Circensess! So will uns die Politik, der Staat, die Gesellschaft.
Poppen, ohne nachzudenken!
Der Großinquisitor bei Dostojewski hat Recht: Wir hatten das Volk und alles in der Hand; und jetzt kommst Du…
Wie kann man nur Jazz hören…? Das werde ich oft gefragt.
Wie kann man Jazz denn NICHT hören? Das antworte ich dann…
Der sexuelle Höhepunkt eines Mannes dauert nur wenige Sekunden; und das nach Minuten, ja oft Stunden harter Arbeit. Der Höhepunkt beim Jazzhören hingegen dauert vom ersten bis zum letzten Ton der Schallplatte! Das ist der Unterschied…
The cute thing with Jazz is: You need your head only while practicing it, ‘cause that’s hard and long-lasting work. Then, when you play it in concert or when you listen to, you don’t need your head anymore. Then you only need heart, soul, balls, tits, …
Das Leben ist unglaublich und jeden Tag aufs Neue neu! Vielleicht habe ich mich wirklich gefunden: Glücklich sein durch KÄMPFEN!
Ich weiß es aber nicht und ich glaube, ich werde mich nie endgültig finden; ich werde mich aber ständig aufs Neue neu erfinden.
Macht aber nix!!!
Das Leben, die Welt, das Universum hat seine eigenen Gesetze! Wir versuchen zwar, sie zu ergründen und immer, wenn wir etwas gefunden haben, von dem wir denken, es sei endgültig, versuchen wir krampfhaft, daran festzuhalten!
…Aber es gelingt uns nicht!
Wir Menschen müssen einfach erkennen (lernen), dass wir endlich sind, das Universum aber für unsere Verhältnisse nicht. Und es werden sich ständig Dinge ändern. Sich mit Veränderungen auseinandersetzen ist ein Sinn des Lebens. Mit Situationen umgehen zu lernen, mit denen man bislang nicht umgehen konnte… schafft man dies, kann man das Leben immer besser und immer wieder aufs Neue genießen. So wie ich den Jazz und das Spiel von John Scofield13, den ich gerade höre…!
Jazz `s life!
Das Jahr ist zu Ende. Und meine Medikamente wirken. Das ist sehr gut. Vergesse ich mein Pregabalin abends einzunehmen, bin ich kein Mensch mehr. Dann bin ich nur noch ein erschöpftes, zerrissenes Wesen voller Angst und Panik und Selbstzweifeln, immer am Rand des Scheiterns seiner Existenz. Mit Pregabalin kann ich klar leben und denken!
Soul Eruption
Die Welt ist von mir
ganz sicher nicht entzückt;
Das stimmt sehr wohl,
ich bin verrückt.
Die Welt denkt von mir:
Der hat ‘nen Spleen!
…But only talking in between…
Das ist kein Spleen-
DER IST ein Spleen!
Die Welt denkt von mir:
Der ist gar toll…!
…Der ist nicht toll…
Lives only Soul, lives Rock’n’Roll!
And only high and high above-
This man is pure, eternal love!
… kann ich zurück ins Schneckenhaus der Welt? Ich glaube, es gibt kein Zurück mehr… Irgendetwas ist passiert mit mir in den letzten Monaten: Die Wut hat ihre Zelle verlassen, hat ihre Heimat in mir verloren. Nun zieht die Wut durch die Welt. Mein Innenleben ist seither ohne Erschöpfung und Depression. Seither
schaffe ich die Konflikte in der Außenwelt, die Wut als ständiger Antreiber.
Früher wollte ich immer wie andere sein:
Angepasst und gleich.
Heute weiß ich, dass ich anders bin:
Angepisst und weich…
Ich bin 54 Jahre lang meinen eigenen Weg gegangen und habe dennoch versucht, mich so gut es geht mit der Welt zu arrangieren…
Aber alles in allem: Es gelingt mir nicht! Ich habe mir immer gedacht, das Leben sei Change or Arrange! Heute weiß ich, in mir ist es genau andersherum: Arrange or Change!
Ich muss noch tiefer in mich gehen und mich mit meinem Innenleben und der Außenwelt auseinandersetzen. Ich muss meine Energie, die pure Energie, akzeptieren lernen. Ich muss anfangen, meine Sexualenergie aufzuarbeiten; der Kopf als Unterdrücker der stärksten, existentiellen Triebe.
Mein Buch: LOST IN SEX schreiben!
Als Künstler bin ich sehr viel näher an der Sexualität als andere Menschen, da ich näher an deren Energie dran bin. Mein Kopf hat sie nur ständig ein Leben lang unterdrückt und nur heimlich rausgelassen. Die Scham als Gesetzgeber. Der moralische Regulator des Handelns. Dieser riesige, seit über 40 Jahren währende Konflikt. Diese ewige Unterdrückung!
Zum Kotzen!!!
Was wünschte ich mir als junger Mensch? Frauen aufreißen, ab ins Bett, geile Nacht und am nächsten Tag getrennte Wege gehen. Das Tier in mir war schon immer Rock ’n’ Roller…
Stattdessen: Kopf, Scham, Minderwertigkeitskomplexe, Angst vor verletzt werden. Warum war ich nicht wie andere???
Sex macht frei! Liebe macht zwar zuweilen glücklich, tut aber häufig weh!
Ich habe es selten in meinem Leben geschafft, innerlich frei zu sein. Darüber habe ich ganze Gedichtbände verfasst.
Stattdessen: Schrei nach Liebe, nach Glück, aber auch nach Anpassung und Unterwerfung! Mein Leben war ein ständiges fühlendes und sexuelles Auf und Ab! Ich habe sehr viele Möglichkeiten verpasst, weil mein Kopf dazwischenstand. Ich habe mich nicht gesehen, wie ich bin, ich habe mich nur gesehen, wie ich nicht bin. Auch darüber habe ich Gedichtbände verfasst. Gefangen im moralischen Regulator des Handelns, gefangen in der moralisch regulierten Welt des Seins. Mehrmals habe ich versucht, aus der moralisch regulierten Welt des Seins auszubrechen. Auch darüber habe ich Gedichtbände geschrieben – keiner hat sie gelesen, keiner hat sie verstanden, keiner hat je mit mir darüber geredet, warum ich empfinde, wie ich empfinde.
Mein Problem beim Anbaggern von Frauen war immer: Lass bloß keine Liebe in mir daraus entstehen…
Früher wusste ich nicht, dass jeder Mensch seine Seele hat; diese ist allerdings unterschiedlich stark ausgeprägt. Von Mensch zu Mensch. Ich wusste auch nicht, dass jeder Mensch seine eigene Biografie hat.
Heute weiß ich es:
Der Mensch als Gesamtheit der Biografie seiner Seele. Deswegen versteht man den Menschen nie ganz. Man versteht ihn allerdings mehr und mehr, je mehr man sich mit ihm auseinandersetzt. Allerdings erkennt man auch, dass das perfekte Kunstwerk Mensch seine Fehler hat, dadurch, dass man ihn immer wieder und immer länger beobachtet. Wie das Kunstwerk Der bärtige Mann von Tintoretto im Roman Alte Meister von Thomas Bernhard14.
Neues Jahr, neues Glück, wie in der Lotterie…
Wie eng sind Kunst und Sex verzahnt? Das gilt es in der nächsten Zeit auszuloten. Viel nachdenken, aber auch darüber sprechen in der Psychotherapie. Ich muss alle meine Karten auf den Tisch legen. Zu lange habe ich über mich und meine Gefühle geschwiegen. Es will raus. Alles will raus! Ich muss reden, reden, reden und nach außen gehen. Ich bin Mensch, Arzt, Künstler und Gesellschaftskritiker. Alles zu 100%. Also bin ich alles in allem 400%. Das sind 300% über der Norm!
Elan vital!
Ich kann nicht mehr anders. Ich lebe meine Energie aus. Entweder ich bleibe bestehen oder ich kippe um. Wenn ja, dann lasst mich liegen.
Hop oder top!
How can you tell
an Asshole
that’s
an Asshole?
By telling him
that’s an Asshole…!
Da wird der Mensch, der ständig müde, erschöpft und demotiviert war, zum Workaholic…
Mein Leben geht eine neue Bahn! Mein Leben kommt aus mir heraus! Es gibt kein Zurück mehr (…obwohl der Zweifel die härteste Eigenschaft ist, die ich besitze)! Ich bin ein Mann und ein Mensch.
Er ist ein guter Mensch, aber er denkt zu viel…
Büchner, Woyzeck
Und ich denke über vieles nach…
Meinen Psychiatrieroman zu Ende schreiben.
Mein neues Buchkonzept:
LOST IN SEX.
Über das Leben und Sterben und das Wiedererleben der Sexualität in mir. Einleitend vielleicht ein Gedicht von gestern:
Erlebter Katholizismus
Ich war jung.
Ich war wild.
Ich wollte frei sein…
…Doch der Geist Gottes schwebte über dem Wasser…
(1. Mose 1,2).
Die Katholische Kirche
verbot mir den Umgang mit mir selbst.
Sie verbot mir den Umgang
mit Heavy Metal,
denn da war der Teufel drin.
Sie verbot mir den Umgang
mit dem anderen Geschlecht,
denn Sex war Sünde sowieso.
Sie verbot mir den Umgang
mit falschen Göttern
und mit Drogen
und überhaupt mit allem, was Spaß macht…
Ich war somit in allen Anklagepunkten…
(schuldig)!
Die Katholische Kirche selbst
war aber unschuldig; denn
sie vergriff sich einfach nur
an Unschuldigen…
Es muss sehr viel hinein in diesen Roman. Alles Ungelebte, alles
Unausgesprochene und dennoch Gefühlte.
Nur, wo fange ich an? Wann fange ich an?
Ist die Sexualenergie (Libido) die Energie, um Dinge in sich und der Welt umzusetzen? Warum unterdrückt man sie ständig oder lässt sie sich ständig unterdrücken? Vielleicht weil man (und man ist das meiste außer und außerhalb von ich) Ruhe haben will? Ruhe und Ordnung? Behaglichkeit, Beschaulichkeit, Bürgertum? Wieder 3-B…
Keiner will anecken!
Keiner will Energie aufwenden!
Keiner will Konflikte!
Und dennoch gibt es ständig und immer wieder aufs Neue Konflikte im Individuum und in der Welt.
Also ist das mit dem Unterdrücken der Libido vielleicht doch kein so guter Plan? Es ist nicht nur kein guter Plan, nein, es ist eine Katastrophe! Alles, was unterdrückt wird, kommt irgendwann doch einmal wieder zum Vorschein, es explodiert und platzt in einem wahren Feuerwerk der Emotionen heraus. Energie, pure Energie lässt sich auf Dauer nicht unterdrücken. Also stelle ich mich jetzt meiner Energie. Ich lasse sie heraus, indem ich tief in mich hineinschaue.
Und darüber spreche…
Libido (Sexualenergie) als Lebensenergie? Für meinen täglichen Kampf brauche ich Libido ohne Ende. Der Kampf gegen alle Moralapostel…
Moral! Das ist, wenn man moralisch ist!
Wieder Büchner, wieder Woyzeck!
Der Kampf gegen die Gesellschaft ist der ständige Kampf gegen sich selbst und mit dem Dasein. Es gibt kein Entrinnen.
Was hat das mit mir und Sex zu tun?
Nun, Unterdrückung in jedem Fall. Etwas, was ich mein Leben lang unterdrücken musste, weil man von mir verlangt hat, es zu unterdrücken. Die moralischen Instanzen waren der moralische Regulator meines Handelns. Ich war 12/13 und wollte endlich aus meiner Haut und das Einzige, was aus mir herauskam, war meine Haut.
Psoriasis. Schuppenflechte.
Der sichtbare Regulator der Moral. Im Prinzip nur sehr dezent, es gab sichtbar schlimmere Verläufe. Es gab deutlich Gekennzeichnetere als mich. Doch ich litt. Ich fühlte mich abstoßend, minderwertig. Ich war einfach nur sensibel, viel zu sensibel. Die Energie wollte aus mir heraus, meine Sexualenergie und sie blühte auf. Sie blühte auf meiner Haut. Das gab eine natürliche Grenze, eine Grenze nach außen, eine Grenze zum anderen Geschlecht. Eine Grenze dahin, wohin meine Seele und meine Sexualenergie unbändig drängten. Also blieb ich definitiv hinter dieser Grenze und versteckte mich in meiner Höhle tief in mir. Und beschäftigte mich mit mir selbst, wollte mich mit mir beschäftigen, auch sexuell, aber ich wusste ja nicht, wie es geht, denn es hat mir keiner gezeigt. Außerdem gab es ja den moralischen Regulator. Den erhobenen Zeigefinger als Gebot, als Verbot. Es gab Gott, die Katholische Kirche, meine Eltern, die Gesellschaft. Die Instanzen meines Lebens. Es gab etwas, was man als Scham bezeichnet. Schamgefühl.
Ich hatte Schamgefühl ohne Ende. Die Instanzen überwachten jeden kleinsten Winkel meiner Seele. Also versuchte die Seele schön still zu halten. Bloß nichts nach außen drängen lassen, meine Ängste, meine Gefühle, meine unbändige Wut auf alles, was mich unterdrückte, mein unbändiger Trieb nach Sexualität. Aber alles das musste in mir bleiben. Ruhig, Wuffi, bloß nicht aufmucken, mach Platz und sei brav! Ich war Parzival, ich durfte ja nicht fragen. Also wurde ich nicht erlöst und blieb in mir gefangen und befangen. Das Einzige, was nach außen drängte, war meine Haut. Was mir als Kind die Luft zum Atmen nahm, worüber ich noch genauer sprechen werde, wurde nach dem Erwachen meiner Gefühlssexualität meine Haut. Grenze, Barriere, Zensor meiner Energie. Die Instanzen stahlen sie mir einfach.
Zu viele Ideen, zu viele Gedanken. Wie sortiere ich das nur alles? Für mich hängt einfach nur alles mit allem zusammen. Ich bin einfach ein Kind des Urknalls.
Ein Teil von jener Kraft,
die stets das Gute will
und doch das Böse schafft16!
Als Künstler lebt man sein Dasein. Ich habe schon immer mein Dasein gelebt. Ich war schon immer Künstler. Alles, was in mir ist, war schon immer in mir. Und alles, was schon immer in mir war, war Kunst, pure Kunst. Kunst darf nicht die Erwartungshaltung des Zuhörers oder Zuschauers widerspiegeln. Tut sie nur das, dann ist sie keine Kunst! Kunst muss nicht nur die Aussage darstellen. Kunst IST Aussage.
Aussage pur!
Warum schämt sich der Mensch? Warum schämt sich Kreatur? Ich habe das nie so wirklich verstanden und je älter ich werde, desto weniger verstehe ich es. Also lese ich nach. Und ich lese, dass es allen Menschen gehört. Es ist ein Affekt, ein angeborener Affekt. Keiner ist frei davon. Aber alle sind wir unfrei dadurch. Und wie bei allem mehr oder weniger. Es hat etwas mit dem Gefühl der Unzulänglichkeit zu tun, eine aversive Emotion.
Schuld und Scham sind scheinbar eng miteinander verknüpft. Fühle ich mich schuldig, schäme ich mich dafür, schäme ich mich für etwas, stehe ich in einer Schuld oder es wird mir eine Schuld auferlegt. Doch wie kann ich schuldig für etwas sein, wofür ich nichts kann? Wirklich nichts kann?
Es ist viel, was es zum Thema Scham und Schuld zu lesen gibt, vielleicht zu viel, was man lesen könnte. Und es reicht, wenn man beides, Scham und Schuld, empfinden kann, so wie es mir als hypersensiblem Etwas in die Wiege gelegt und von Gott gegeben wurde. Dann braucht man in der Tat nichts mehr darüber zu lesen. Dann weiß man alles darüber, auch ohne etwas dazu gelesen zu haben.
Was kann ich denn für meine Sexualität, für mein Empfinden, meine Gefühle, meine Triebe, der Heißhunger danach, der so schön und doch so schmerzhaft ist? Ich habe ihn mir weder gekauft noch geliehen, ihn weder angelesen noch angeeignet. Er, der Durst nach Liebe und Leben, war einfach immer da und irgendwann brach er durch. Er tat es, er durfte es allerdings nicht. Die Instanzen verboten es.
Und mir, als Hypersensiblem reichte schon das geringste Verbot und selbst die Androhung der geringsten Strafe reichte schon aus, den Trieb in mir tief, tief zu vergraben. Es sollte einfach nicht sein. Der ständige Kampf zwischen Kopf als Regulator und Bauch oder vielmehr dem Unterleib als Reguliertem. Der ständige Kampf zwischen Gott und dem Teufel, Himmel und Hölle, zwischen Gut und Böse. Dass das alles eins ist, eins war und wieder eins werden sollte, erkannte ich erst sehr viel später. Und es kam spät, sie kam spät, diese Erkenntnis.
Wie ein Gott, der Leben nur durch Lust ermöglichte, auf der anderen Seite die Lust unter Strafe stellte und stellen konnte, ist mir bis heute schleierhaft. Oder gab es diesen Gott gar nicht? Ein Gott, der sich am Leiden seiner selbst und sich seiner selbst ergöte? Wie sollte, wie konnte das möglich sein und wie sollte dies funktionieren? War dieser Gott vielleicht gar nicht er selbst, sondern nur die, die sich für diesen Gott hielten? Die mit teuflischem Verlangen sich als Gott aufspielten? Die die eigentlich göttliche Lebenslust als Götter dieser Welt in ihre teuflisch tugendhaften Schranken wiesen? In Moral und Ordnung, kontrolliert durch Schuld und Scham?
Das verstand ich, wie gesagt, nie. Erst viele, viele Jahre später, nachdem ich vieles vom Leben und der Welt gesehen und erlebt hatte, wurde es mir klar.
Mein Leben und mein Gefühlsleben waren gekennzeichnet dadurch, dass ich nicht über Sex reden konnte. Eingeklemmt und eingezwängt in der Zwangsjacke des moralischen Regulators kämpfte mein Kopf ständig damit, meine Emotionen und meine Triebe in Schach zu halten.
Ich hatte keinen wirklichen Sex im Leben. Ich war somit unsexy. Und mir fällt wie Schuppen von den Augen, wie unattraktiv ich war und weswegen ich unattraktiv war. Ich war ein Muster der Verklemmtheit, der situationsbedingt Lockerheit gespielt hat. Ich war niemals wirklich frei! Gefangen durch den moralischen Regulator meines Fühlens und meines Handelns. Natürlich hatte ich Sex im Leben. Sehr spät, ich war schon über 20. Sehr verklemmt natürlich, denn der Kopf war immer dabei. Sehr unprofessionell natürlich, denn ich hatte überhaupt keine Ahnung davon. Nach außen spielte ich den langhaarigen, coolen Rock `n’ Roll-Typen, der sexuelle Souveränität aus der Distanz vorgaukelte. Aber je näher man kam, desto mehr konnte man klarsehen, wie sehr das alles nur Fassade war. Man konnte es sehen und noch mehr, man konnte es spüren.
Wie gesagt, ich hatte Sex, das erste Mal mit 22. Aber es war kein Sex. Ich war nicht frei. Ich war kopfbestimmt. Ich tat etwas, was der moralische Regulator im Prinzip untersagte. Aber da ich Sex hatte mit einer Frau, die noch sehr viel unsicherer und verklemmter und regulierter als ich war, fiel das für die nächsten Monate nicht auf. Doch unser Sex war nicht frei, denn wir waren nicht frei im Leben. Ständig kontrollierten wir uns selbst und uns gegenseitig. Ständig waren wir bestrebt, die Vorgaben des moralischen Regulators mit allen Möglichkeiten, die wir hatten, einzuhalten. Ständig war ich bestrebt, eine Rolle zu spielen und nicht zu sehr aus dieser herauszufallen. Ständig war ich versucht, mich der Ordnung anzupassen. Aber ich war, ganz tief in mir, schon immer ein Rebell. Aber ich durfte nicht rebellieren. Deswegen litt ich…
Eine Rolle zu spielen ist nicht gut; zu sein, wer man ist, ist besser. Ich möchte ein kurzes Gedicht hier einfügen, das ich zu der damaligen Zeit geschrieben habe:
Sinn des Lebens
Nicht sein, was man ist.
Sein, was man nicht ist.
Obwohl man nicht sein will…
Leben heißt:
INSICHHINEINFRESSEN!
Nichtkotzen
ist richtig leben.
Ich war 20 Jahre alt, als ich das schrieb. Ich wusste nicht warum; es wollte aus mir heraus. Es stellte mich dar, ganz genau dar. Es stellt mich dar, bis in die Gegenwart; aber ich bin dabei, es abzulegen.
Ich wollte aus mir heraus.
Aber ich konnte nicht.
Das Einzige, was aus mir herauskam, als ich 12 Jahre alt war, war meine Haut.
Ich kann die Dinge am bezeichnendsten darstellen in Gedichten.
Also schreibe ich ein Gedicht hierzu:
Song ‘bout me
I was fourteen,
I was young and wild
and I wanted to be free.
But the moral regulator
hang over me like haze…
So I couldn‘t be free…
I wanted love.
I wanted sex.
But the moral regulator
thwarted my plans:
He gave me
itchy, red and flaky skin!
He gave me
a natural distance
to all the girls I desired.
This was Gods natural selection.
And locked me up
deep inside myself
with all my feelings and emotions.
But I wanted to be free
and I am free:
Lupus fugit et
redire non potest!*
(* The wolf has escaped and cannot go back)
Wohin führt der Weg?
Warum wusste ich nie, wohin er führt? Meine Wege, meine vielen Wege, haben immer nur irgendwohin geführt. Reine Aleatorik18! Gerne hätte ich einmal einen Weg gehabt, der genau dorthin führt, wo ich hinwollte. So habe ich zumindest die meiste Zeit meines Lebens gedacht. Heute weiß ich, dass das immer falsches Denken war. Ein Denken, was uns von Gesellschaft, Moral und Medien immer vorgegaukelt wird und wurde. Lebenswege in Wirklichkeit sind nie geradlinig. Sie sind immer verschlungen und weichen von dem, was normal sein soll, ab.
Ich habe lange gebraucht, das zu verstehen. Vielleicht habe ich es auch heute immer noch nicht verstanden, ich lasse mich immer noch zu sehr und auch immer wieder blenden. Auch ich bin nur ein Mensch. Auch ich hätte es immer wieder gerne einfach im Leben.
Aber dem ist nicht so!
Ich bin Künstler!
Und in der Kunst ist nun mal der Mittelweg der einzige, der nicht nach Rom führt19.
Wahre Liebe
Ich liebe Dich! Habe Dich immer geliebt und werde immer zu Dir zurückkehren.
Aber ich weiß: Ich lebe den Rock’n’Roll!
Also ziehe ich durch die Welt. Und wenn mir die Liebe begegnet, werde ich sie nicht ablehnen.
Zu lange habe ich das getan. Und den Rock’n’Roll In mir begraben.
Aber wahre Liebe bedeutet, zu sein, wer man ist.
Und ich bin ich!
True Love
Why am I suspicious?
Cause I wanna know that the mind, thinking about me, is real.
Cause I wanna feel that the body I feel, is real.
Cause I wanna see, the eyes, that I see, are real.
Cause I wanna feel that the heart, that’s beating for me, is real.
Cause I wanna feel that the love that I feel and that’s felt about me is true.
That’s me. That’s Rock’n’Roll!
Ich bin so viel, weil ich so viel fühle. Und ich renne nicht hinterher. Trotzdem habe ich das Gefühl, es zu tun. Das ist die ewige Suche nach Liebe und Anerkennung. Aber ich werde mich definitiv nicht entscheiden! Es wird entschieden werden:
Für mich oder gegen mich.
So wie ich bin.
Cry for love
When I was a young man
anytime I was running after women
cause I was so thirsty,
I was beggin’
for love and attention.
And I was running and running
and never came to an end
and never reached the goal.
Cause I felt myself
inferior, unattractive
and not adorable.
But I grew up
and was getting older
and more mature.
Now,
I ain‘t any more…
It’s me who I am!
Kann man die Liebe, die Sexualität neu erlernen? Ja, in jedem Lebensalter, man muss nur offen dafür sein. Ist man frei geworden, ist alles so viel leichter. Manchmal braucht es verschiedene Voraussetzungen für neue Freiheit. Neues Denken, neue Einstellung und vor allem das Ablegen von überkommenen Mustern.
Gefängnisse und Ketten haben noch nie dazu beigetragen, das Leben voranzubringen. Vielleicht haben sie vor Schaden bewahrt. Aber sie haben auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung unterbunden. Ich erkenne gerade wieder ein solches Muster. Das Muster der ständigen Suche nach Liebe und Anerkennung. Das Muster des fehlenden Selbstvertrauens, des fehlenden Selbstwertgefühls, des fehlenden Selbstseins. Das ist alles altes Leben! Aber ich arbeite an mir, die alten Zöpfe abzuschneiden. Ich renne nicht mehr hinterher. ICH gebe die Möglichkeit! ICH bestimme! Ich bin das Alphatierchen und nicht mehr die anderen Pseudoalphas um mich herum!
Ich bin, wer ich bin!
Ich bin, was ich bin!
Ich bin, wie ich bin!
Ich bin ich!
Man in Love
For a long time
I’ve been asking myself
if I could…
…love two women…
Now I know:
Yes I can!
Cause I’m a Man in Love!
…And I need the Love
to consolidate my Heart
to fight the Fight
for Love and Life!
Now I ask myself:
Can two Women
love me?
…Well, that’s not my problem…
Exploring Man
Once there was a man
in midlife crisis.
But it was not midlife crises
cause all his life
to the middle
was a crisis…
And he felt so sad…
Cause he was a prisoner
caught in the prison
of bornism.
But for once in his life
his heart exploded
and soul came out.
And for once in his life
he felt free!
And he knew:
How to live a life
out of all conventions…
Ich bin 54 Jahre alt. Und die meiste Zeit meines Lebens wusste ich nicht, wohin mit mir, weil ich mich nicht in all meinen Facetten geliebt fühlte. Seit heute weiß ich: Ich liebe die zwei schönsten Frauen dieser Welt. Und die zwei schönsten Frauen dieser Welt lieben mich. Und ich bin happy und dankbar. So happy, dass ich auf meiner Terrasse tanzen kann! Und ich träume! Ich träume davon, als Mensch, Arzt und Künstler mit meinen zwei Frauen zusammenleben zu können. Ihre Liebe und Zuneigung zu spüren für sie da zu sein! Ich träume! Ich träume den Traum von einem Leben, den ich niemals zu träumen gewagt habe. Ich lebe und liebe für meinen Traum.
Ich bin 54 Jahre alt und bin ein Mann.
Ich fühle mich erstmals im Leben so.
Und ich schreibe ein Buch über Sex und meine Sexualität. Weil es die schönste Sache der Welt ist. Und weil es die Seele frei macht. Endgültig frei. Das wusste ich nie. Jetzt weiß ich es, weil ich es empfinde. Erstmals im Leben empfinde ich meine Gefühle wirklich. Ich höre und empfinde den Jazz und den Rock `n‘ Roll, den ich mein Leben lang in mir gehört und gespürt habe, nicht nur mehr, nein, ich kann ihn jetzt endlich leben. Das ist ein tolles Gefühl. Denn Jazz und Rock `n‘ Roll handeln von Sex und Liebe. Und wie soll man beides empfinden, wenn man nicht offen dafür ist? Klar, man kann es hören, aber empfinden? Ich hörte und empfand es aber trotzdem immer, nur fand ich keinen Weg nach draußen. Die Liebe und die Entdeckung meiner Sexualität haben mir nun den Weg nach draußen gezeigt, sie haben die Pforte geöffnet, die so fest verschlossen war! Jetzt liebe ich den Jazz, den Rock `n‘ Roll und ich lebe und liebe zwei Frauen. Und ich stehe dazu, weil ich das empfinde!
Ich war 17 und hatte meine erste Freundin. Und ich war so verkopft, so verkrampft, alles, was mit ver- beginnt, ja das war ich. Trotzdem war es ein erster Einblick in eine Spähre, die mir bis dahin unerkannt geblieben war. Es war eine Zufallsbekanntschaft… Aber sind nicht alle Bekanntschaften Zufallsbekanntschaften? Wie dem auch sei! Wir trafen uns zuerst auf einer Party, wir blieben im Gespräch hängen und meine Fassade hat scheinbar viel erzählt… Meine Seele konnte ja nicht, sie war eingeschlossen und vom moralischen Regulator gefangen gehalten. Trotzdem war es ein tolles Gefühl, einen Partyabend mit einem netten Mädchen im Gespräch zu verbringen. Sie war ebenfalls 17, aber eine Klasse unter mir, da ihr mein unbändiger Zwang zum Perfektionismus in allen Belangen fehlte. Später wurde mir klar, auch deswegen, weil sie mit anderen Problemen als ich kämpfte, was ich damals, mit 17, als Mensch, der nur sich selbst und sein Innerstes kannte, noch nicht wissen konnte. Ich wusste ja kaum was und von der Liebe wusste ich ja gar nichts. Es war trotz allem ein tolles Gefühl, diese Talknight. Aber sie war irgendwann vorbei, diese Talknight und unsere Wege trennten sich wieder, wir verloren uns wieder aus den Augen. Erstaunt war ich allerdings über die Einladung zu einer kleinen Silvesterfeier, die sie veranstaltete. Kleiner Rahmen, sehr kleiner Rahmen. Nur sie und eine Freundin, mein damals bester Kumpel und ich. Ich dachte, da wäre etwas zwischen meinem Kumpel und ihr. Aber falsch gedacht. Denn mein Kumpel war schwul, was er allerdings damals noch nicht wusste, keiner wusste es, sein Coming-out kam erst einige Jahre später! Dennoch war nichts damals. Und auch die Fete war nichts. Die Freundin wirkte sehr verschlafen und ging auch schon früh schlafen nach dem Silvesterfeuerwerk. Mein Kumpel war damals schon betrunken. Also blieben wir beide übrig, sie und ich. Und da uns nichts Besseres einfiel, redeten wir einfach den Rest der Nacht. Ich, der schlechteste Talker, der Verstecker vor dem Herrn, redete, ohne von sich preiszugeben, und malte einfach seine Fassade. Aber auch diese Nacht ging vorbei und nach dem gemeinsamen Frühstück gingen wir wieder getrennte Wege. Zufällig trafen wir uns kurz darauf auf einem Kinoabend, der von der Schule veranstaltet wurde. Da mein Kumpel aus unerklärlichen Gründen der Veranstaltung fernblieb und auch sonst keine mir bekannten Gesichter da waren, setzten wir uns im Kino nebeneinander. An den Film kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber trotz meiner unglaublichen Schüchternheit und Verkopftheit spürte ich: Da ist etwas, da kann etwas werden. Und mein Kopf neigte sich trotz der anstrengenden Haltung immer mehr auf die Seite, und irgendwann lag er auf ihrer Schulter. Und lag einfach da. Und blieb einfach liegen. Doch irgendwann war die Vorstellung vorbei und es war nicht mehr, als wieder getrennte Wege zu gehen. Allerdings trafen wir uns von da an nun öfter. Zusammen mit meinem Kumpel, der, so glaube ich, in ihrer Klasse war, zogen wir an den Wochenenden durch die Kneipen. Irgendwann spürte ich, da könnte sich etwas entwickeln. Aber ich war schüchtern. Ich traute mich einfach nicht, die Initiative zu ergreifen. Gefangen in meiner Fassade, gefangen vom erhobenen Zeigefinger, irgendetwas falsch machen zu können. Dem moralischen Regulator meines Denkens und Handelns treuer Untertan. Dennoch kam es, wie es kommen sollte. Nachdem wir an einem Samstagabend von einer Kneipentour zu ihr zurückkamen, lag mein Freund betrunken auf ihrer Couch. Wir beide lagen davor. Irgendwie kamen sich unsere Köpfe näher, dann die Gesichter. Und irgendwann trafen sich unsere Lippen. Und aus einem Kuss wurde schnell ein Zungenkuss, und es wurde leidenschaftlich. Mich störte noch nicht einmal ihr Tabakgeschmack, obwohl ich bis dahin noch nie eine Zigarette in der Hand, geschweige denn im Mund gehabt hatte. Nur sie störte es anscheinend. Also verließ sie mich kurz, um sich von der Zahnbürste helfen zu lassen. Zurückgekehrt, zu mir zurückgekehrt, ging es weiter mit der Zunge und der Leidenschaft. Es folgten zaghafte Berührungen und im weiteren Verlauf Umarmungen. Zu mehr traute ich mich nicht in diesem Moment. Und ich weiß auch nicht mehr, ob sich zwischen meinen Beinen etwas bei mir tat. Der moralische Regulator wollte sich mir diese Peinlichkeit ersparen. Ja, das wollte er! Und ich gehorchte. Und irgendwann erwachte mein Kumpel auf der Couch, sah von dieser herab auf unser Tun und meinte nur:
Ich glaube, ich bin besoffen!
Und so endete die erste Nacht der Liebe und einer Ahnung der Sexualität. Einer allerdings sehr leisen Ahnung.
Wir trafen uns täglich, immer kam ich zu ihr. Und ich war ein Gefangener meiner Emotionen und meines über mir schwingenden erhobenen Zeigefingers. Nur nichts falsch machen. Nur nicht die Peinlichkeit offenlegen, nichts zu wissen. Und ich wusste nichts. Und von Liebe und Sex schon gar nicht. Scheiß Fassade, aber ich konnte sie ja nicht so einfach wegwerfen, wohinter denn sonst verstecken? Meine Hauterkrankung verstecken, mich verstecken. Wohin mit mir? Was hätte ich dafür gegeben, innerlich und äußerlich frei zu sein! Meinen moralischen Regulator über Bord zu werfen und meine Bedürfnisse und Triebe frei herauszusagen und zu lieben. Aber ich war unfrei! Gebrieft dazu, bloß keine Peinlichkeit aufkommen zu lassen.
Anständig sein, anständig bleiben. Dem Über-Ich einfach nicht zu widersprechen.
Und sie war in so vielen Dingen so viel weiter als ich, nur in anderen Dingen so weit hinterher. Sie rauchte wie ein Schlot. Wohingegen der moralische Regulator mir die Zigaretten verbot. Sie trampte, und ich machte mit, obwohl ich das noch nie zuvor getan oder mich getraut zu tun hatte. Ich fühlte mich weltfremd und unattraktiv, einfach unsexy.
Sie war auf ihre Art schön und sexy, wenn sie auch kein Vorzeigegirl und kein Alphafrauchen war. Sie kämpfte mit sich und ihrem Körper, den sie als unsexy empfand, was ich damals allerdings nicht begriff, da ich zu sehr mit mir und der Einhaltung meiner Normen beschäftigt war. Dennoch lag ich fast jeden Nachmittag neben ihr auf ihrem Bett in ihrem Zimmer. Und es kam der Tag, an dem zu den leidenschaftlichen Zungenküssen mehr dazu kam. Berührung, die ich mich nie zuvor getraut hatte: I touched her Tits!