Lotte in London – Kurzgeschichten - Victoria Benner - E-Book

Lotte in London – Kurzgeschichten E-Book

Victoria Benner

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Beschreibung

Gartenarbeit mit Hund? Eine Talkshow mit einem nicht ganz so süßen Kätzchen? Ein Interview mit Charlotte, Tom und Jack, dass, wie alles bei dem Team, aus dem Ruder läuft? Und wer ist eigentlich dieser Jack? Wenn Du diese Frage geklärt haben und mehr von Lotte lesen möchtest, dann ist der Kurzgeschichtenband das Richtige für Dich. Drei Geschichten um die Chaosqueen, ihren Ritter in der nicht ganz lupenrein schimmernden Rüstung und seinen niedlichen Sidekick findest Du in der Geburtstagsausgabe.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 39

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Lotte in London – Kurzgeschichten

Victoria Benner

Impressum

©2019 Victoria Benner

ISBN: 978-3-746733-71-5Verlag: Victoria Benner, 225-255 West 1st Street, North Vancouver, BC V7M 3G8, Canadahttp://[email protected]: epubli, ein Service der neopubli GmbH, BerlinCover: Sean FarrellBildnachweis: Mascha Tace, filitova, Potapov Alexander, siloto & TotemArt, via Shutterstock

Erzeugt mit Writer2ePub von Luca Calcinai

Weitere Werke von Victoria Benner

Aus der Lotte Serie:

Schattensprung

Wiedersehen in Berlin

Gartenarbeit mit Hindernissen

Charlotte genoss die ersten warmen Strahlen der Frühlingssonne auf ihrem Gesicht. Wie lange war es her, dass sie mal einen schönen Tag gehabt hatten?, fragte sie sich. Die Regentage im Winter an denen alles schwarz- grau gewesen war hatten, so schien es, nie enden wollen. Um so mehr freute sie sich jetzt an diesen ersten schönen Momenten, nach der langen Dunkelheit.

„Hey.“

Charlotte öffnete die Augen und wandte sich um, wo Thomas in einer abgetragenen Jogginghose und einem eng anliegendem T-shirt, in der Tür zum Wohnzimmer stand. An seiner Seite sein, seit letztem Weihnachten, ganz persönlicher Schatten: Jack , ein Jack Russel Terrier, der seinen Herrn vergötterte und ihn auch nicht eine Sekunde aus seinen dunklen Knopfaugen ließ. Auch diesmal saß er zu Füßen von Tom, starrte, mit schief gelegten Kopf, aufgestellten Ohren und offenem Maul zu ihm hoch, als könne er kaum erwarten, was Tom Weltbewegendes zu sagen hätte. Ein Bild er Harmonie, wie es schöner nicht hätte sein können, gäbe es da nicht ein störendes Detail: Jack vergötterte Tom, mit Charlotte aber, die ihn die meiste Zeit betreute, kam er nicht zurecht. Oder sie mit ihm. So ganz hatte Charlotte das noch nicht herausfinden können, da sie, wann immer Thomas wegen Dreharbeiten oder Promotouren länger außer Haus war, zu sehr damit beschäftigt war Jack davon abzuhalten das ganze Haus auf den Kopf zu stellen oder sich mit anderen Hunden, die es ebenfalls wagten im Park Gassi zu gehen, auf Leben und Tod zu duellieren.

„Was machst du?“, fragte Thomas.

Charlotte atmete die frische Frühlingsluft tief ein und stieß sie wieder aus.

„Ich werde heute den Garten machen. Da, ich habe meine neuen, tollen Stiefel an!“ Sie streckte einen Fuß vor und ließ die Schnallen ihrer auf Hochglanz polierten lila Gummistiefel in der Sonne aufblitzen. „Und hier sind meine farblich dazu passenden Handschuhe, die mir ein netter Unbekannter“, sie grinste Thomas an, „geschenkt hat.“

„Du nimmst Geschenke von Unbekannten an? Schockierend.“

„Ja. Aber nur, wenn es Gartenhandschuhe sind“, sagte Charlotte. Dann zuckte sie die Schultern. „Was soll ich machen? Mein Freund will mir weder welche kaufen, noch will er mir einen Gärtner spendieren. Da muss ich nehmen, was ich kriegen kann.“ Sie seufzte gespielt theatralisch.

Thomas grinste. „Lass doch Jack das machen. Dann geht das mit dem Buddeln ganz fix.“

„So weit kommt´s noch! Wenn ich eine direkte Leitung nach Australien will, mach ich das selbst! Jack kann woanders buddeln, aber nicht in meinem schönen Garten!“

„Noch ist er nicht schön.“

„Aber wenn ich hier fertig bin. Wirst schon sehen.“

„Na gut, dann wollen wir dich nicht weiter aufhalten, oder Jack? Wollen wir eine Runde Laufen gehen und dann noch einen Abstecher in den Park machen?“, fragte Thomas den Terrier. Der Hund gab ein aufgeregtes Japsen von sich, als könne er nichts Wunderbareres vorstellen als das.

„Ja? Na dann komm! Komm!“

Jack sprang an Thomas hoch und bellte.

„Ja fein! Feiner Hund, Jack! Feiner Hund!“

Charlotte machte ein finsteres Gesicht, als sie das sah. „Geht nur“, sagte sie. „Und bleibt recht schön lange weg!“

„Wie Madame beliebt.“ Thomas, Jack im Schlepp, verschwand im Innern des Hauses.

„Madame wünschen auch, dass der Hund in eine Hundeschule geht!“, rief Charlotte ihm nach, unsicher, ob er sie noch gehört hatte oder nicht. Dann kniete sie sich nieder, griff nach der Pflanzschaufel und einem Sack Erde.

***

Der Schatten, den Charlottes knieende Gestalt auf die dunkle Erde warf, war inzwischen wieder lang geworden, als sie die Schaufel weglegte. Mit einem Stöhnen drückte sie das Kreuz durch und erhob sich aus der gebeugten Position,bevor sie die Erde von ihren Handschuhen klopfte. Dann betrachtete sie mit einem zufriedenen Seufzer ihr Tagwerk.

Zugegeben, noch gab es nicht viel zu sehen. Nur die paar Rosen, die sie bereits blühend im Gartencenter gekauft hatte, streckten ihre Köpfe der untergehenden Sonne entgegen. Aber sie war sicher, wenn in ein paar Wochen die Osterglocken und Tulpen aus den in der Erde versteckten Zwiebeln hervorkämen, würde der Garten ein Meer aus Blüten in makellosem Weiß und strahlendem Gelb bieten.

Charlotte lächelte. Die Arbeit würde sich gelohnt haben, dass spürte sie bereits jetzt.

Zufrieden, aber mit einem fiesen Reißen im Rücken und schmerzenden Schultern wandte sie sich dem halbdunklen Wohnzimmer zu.