Love Expert - Erin McCarthy - E-Book

Love Expert E-Book

Erin McCarthy

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  • Herausgeber: Feelings
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Versuchung im Büro: Eigentlich könnte der attraktive Mack jede Frau haben – aber er will nur eine: seine Kollegin Kindra. Doch ausgerechnet die sucht den erotischen Kitzel nur noch im Internet. Sie ist überzeugt: Mit den wilden Phantasien und tabulosen Gedanken, die ihr dort unzählige anonyme Chatpartner schenken, kann ein einzelner Kerl nicht mithalten. Mack ist wild entschlossen, ihr das Gegenteil zu beweisen … Die Sommer-Quickies: Schnell, scharf und preiswert! Neben »Love Expert« sind in dieser Reihe »Hot Office Day« von Erin McCarthy sowie »Untreu in Las Vegas« von Nancy Warren und »Nochmal so wie letzte Nacht« von Nancy Warren erschienen. Begeisterte Leserstimmen: »Ein richtig schönes, erotisches, sinnliches Buch für Zwischendurch. Ich habe jede Seite genossen und kann das Buch sowie die ganze Reihe nur mit guten Gewissen weiterempfehlen. [...] [E]in richtig toller Sommer-Quickie.« »[Der Roman] hat mir sehr gut gefallen.« »[G]anz wunderbar geschrieben.« »Love Expert« ist ein eBook von feelings –emotional eBooks*. Mehr von uns ausgewählte romantische, prickelnde, herzbeglückende eBooks findest Du auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.de/feelings.ebooks Genieße jede Woche eine neue Liebesgeschichte - wir freuen uns auf Dich!

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Seitenzahl: 127

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Erin McCarthy

Love Expert

Ein Sommer-Quickie

Aus dem Amerikanischen von Tine Mey

Knaur e-books

Über dieses Buch

Versuchung im Büro: Eigentlich könnte der attraktive Mack jede Frau haben – aber er will nur eine: seine Kollegin Kindra. Doch ausgerechnet die sucht den erotischen Kitzel nur noch im Internet. Sie ist überzeugt: Mit den wilden Phantasien und tabulosen Gedanken, die ihr dort unzählige anonyme Chatpartner schenken, kann ein einzelner Kerl nicht mithalten. Mack ist wild entschlossen, ihr das Gegenteil zu beweisen …

Die Sommer-Quickies: Schnell, scharf und preiswert!

Inhaltsübersicht

1. Kapitel2. Kapitel3. Kapitel4. Kapitel5. Kapitel6. Kapitel
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1. Kapitel

Ich will deine Nippel lecken, bis du …«

Kindra zuckte in ihrem Drehstuhl zusammen, als eine tiefe Stimme hinter ihrem Rücken erklang.

Bitte, lass es nicht denjenigen sein, von dem ich fürchte, dass er es ist, dachte sie.

Zögerlich wandte sie sich um. Er war es. »Oh, mein Gott. Mack!«

Hastig schob sie die Computermaus auf dem Schreibtisch hin und her und versuchte verzweifelt, die E-Mail zu schließen, die auf ihrem Bildschirm zu sehen war. Die schmutzige E-Mail von ihrem Onlinepartner Russ. Die schmutzige E-Mail, die gerade von ihrem Kollegen und Schwarm im wahren Leben, Mack Stone, gelesen wurde.

Gott, wo war nur das verfluchte Minimierungssymbol?

»… bis du wie eine Rakete kommst, heiß und feucht …« Macks amüsierte Stimme verstummte allmählich. »Was ist das?«, fragte er schließlich.

»Eine Spammail«, gelang es ihr herauszubringen. Sie spürte, wie ihr unter ihrer weißen Bluse und dem schwarzen Blazer der Schweiß ausbrach. »Solche unerwünschten Werbemails bekomme ich andauernd.«

Kindra schloss das Fenster, als Macks Finger den Monitor berührte.

»Warum steht dann dein Name darauf?«

»Ich glaube nicht, dass da mein Name stand«, log sie ohne schlechtes Gewissen. Unter keinen Umständen würde sie vor Mack »Ich-habe-jede-Woche-eine-andere-Freundin« Stone zugeben, dass sie eine virtuelle Affäre hatte.

»Doch, da stand dein Name«, beharrte er.

Über die Schulter hinweg warf sie ihm einen ärgerlichen Blick zu und drehte sich langsam zu ihm um. Angesichts seiner absoluten Vollkommenheit presste sie unwillkürlich die Kiefer aufeinander. Warum? Warum war sie täglich acht Stunden dazu verdammt, diesen Inbegriff der Männlichkeit vor Augen zu haben? Von seinem kurzen schwarzen Haar, über das starke Kinn, zu seiner breiten Brust und den trainierten Muskeln, die sich unter seinen modischen, von einem Männermagazin inspirierten Klamotten abzeichneten, und tiefer, bis hinunter zu … na, untenherum eben, war er einfach perfekt.

Und unerreichbar für sie. Er spielte in einer anderen Liga.

Sie funkelte ihn an, wollte in diesem Moment nichts weiter, als dass er von ihrem Schreibtischsessel zurücktrat und den verstörend erregenden Duft seines Aftershaves gleich mitnahm.

Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und gab den Blick frei auf seine makellos weißen Zähne. »Karies« war vermutlich ein Fremdwort für ihn. »Kindra Hill, hast du etwa Cybersex? Das hätte ich echt nicht für möglich gehalten.«

Ihr erster Impuls war aufzuspringen, ihn zur Seite zu stoßen, den Flur entlang bis zur Damentoilette zu rennen und sich dort zu verstecken, bis er das Gebäude verlassen hatte. Aber das hatte schon in der neunten Klasse nicht funktioniert, als Tommy Slade ihr vor aller Augen im Geometrieunterricht die Hose heruntergezogen hatte – und sie fürchtete beinahe, dass es auch jetzt nicht die beste Lösung war.

Ihr blieben also zwei Möglichkeiten. Leugnen. Oder es einfach frech zugeben.

Da sie das sprichwörtliche Mauerblümchen war, hatte sie noch nie in ihrem Leben irgendetwas tapfer und entschlossen herausposaunt. Es war an der Zeit, es auszuprobieren.

Sie holte tief Luft, nahm ihren ganzen Mut zusammen und sagte: »Und wenn es so wäre?«

Okay, was eigentlich verführerisch hatte klingen sollen, kam eher so rüber, als wollte sie sich rechtfertigen oder müsste sich verteidigen. Sie hatte sich ehrlich gesagt angehört wie eine verbitterte, verlassene, geschiedene Frau, die jede Woche mindestens eine Batterie für ihren Vibrator verschliss.

Er riss seine eisblauen Augen auf. »Dann, würde ich sagen, steckt mehr in dir, als man auf den ersten Blick vermuten sollte.«

Offenbar neugierig geworden, schüttelte er den Kopf. »Aber ich frage mich, warum man online darüber chatten sollte, wenn man es doch live und am eigenen Leib erleben könnte?«

Ja, wenn sie es mit ihm tun konnte, vielleicht. Aber bei der Auswahl ihrer Männer hatte Kindra bisher noch nie ein besonders geschicktes Händchen bewiesen. Nach ein paar Fehlgriffen, die von »aufregend wie Valium« bis »erschreckend grenzwertig, fast schon grauenhaft« gereicht hatten, hatte sie sich dazu entschieden, sich lieber jeden Abend vor dem einladend bläulichen Schimmern ihres Computerbildschirms einzukuscheln.

»Es ist einfacher so … sicherer, sauberer«, murmelte sie. Dann straffte sie die Schultern und drehte sich wieder zu ihrem Computer um. Sie stand kurz davor, vor Scham in Ohnmacht zu fallen. Hatte sie das etwa wirklich laut gesagt?

Sie hatte. Mack beugte sich über sie. Sein heißer Atem kitzelte an ihrem Ohr. Sein Schlips fiel nach vorn, berührte ihr Haar und sandte ihr einen kleinen Schauer über den Rücken.

»Aber auf die altmodische Art und Weise machte es doch so viel mehr Spaß.«

»Manchmal. Und manchmal ist es schwierig und kompliziert und einfach mies.« Sie zuckte die Achseln und hoffte, dass es welterfahren und lässig wirkte – so als hätte sie schon jede Menge Männer ausprobiert und sie alle für unzulänglich befunden. Doch statt die beabsichtigte Wirkung zu erzielen, rammte sie ihm aus Versehen ihre Schulter gegen das Kinn.

Er ächzte auf. »Da liegst du falsch, denke ich«, brummte er.

»Mir egal.« Sie rollte mit ihrem Schreibtischstuhl ein Stück nach vorn – weg von ihm. Versteh doch den Wink mit dem Zaunpfahl, bitte. Geh einfach. Und nimm deinen heißen, aufregenden Körper mit.

»Ich kann es dir beweisen.«

Sie erstarrte. Er wollte damit nicht ernsthaft sagen … Nein. Mack Stone hatte ihr bisher nicht einmal freiwillig die Uhrzeit verraten.

Aber wenn er tatsächlich das meinte, würde sie sein Angebot dann eigentlich in Anspruch nehmen? Ihr Kopf sagte: Natürlich nicht, du naives und gieriges Luder. Dagegen hatten die Innenseiten ihrer Oberschenkel schon eine ganz andere Antwort parat – eine, die ihr Höschen in einen Miniofen verwandelte.

Na ja, er meinte es sowieso nicht ernst.

»Ich meine es ernst«, sagte er.

Hilfe.

Kindra öffnete den Mund und war sich sehr wohl bewusst, dass ihr Verstand sich mittlerweile verabschiedet und ihr Unterleib nun komplett die Kontrolle übernommen hatte.

»Von was für einem Beweis redest du?«

Sie widerstand dem dringenden Bedürfnis, die Hand vor den Mund zu schlagen.

Zu spät. Jetzt hatte sie es tatsächlich bereits gesagt.

Er musste glauben, dass sie ernsthaft interessiert war.

Was selbstverständlich stimmte.

Aber sie sollte ihn das nicht wissen lassen.

Mack stand noch immer über sie gebeugt. »Ich denke, dass du weißt, von welcher Art Beweis ich rede«, sagte er leise, und in seiner Stimme schwang ein Hauch Belustigung mit.

Also, sie dachte, dass er davon redete, Sex mit ihr zu haben. Doch wenn sie das laut aussprach und damit falschlag, würde sie auf der Stelle ihren Job hier kündigen und nach Europa auswandern müssen.

Kindra räusperte sich. »Wenn du es mir vielleicht erläutern könntest?«

Mack ergriff die Rückenlehne ihres Schreibtischstuhls und drehte Kindra langsam zu sich herum. Da es unter Umständen ein wenig unhöflich wirkte, nach der Tischplatte zu greifen und sich verzweifelt daran festzukrallen, entschloss sie sich dazu, die Beine übereinanderzuschlagen und ihre gefalteten Hände in den Schoß zu legen.

Das war die perfekte Haltung für eine Frau, die behauptete, an Live-Sex nicht interessiert zu sein.

Nur, dass es Mack gelungen war, sich breitbeinig vor ihren Stuhl zu stellen, und seine Hose jetzt … auf Augenhöhe war. Fasziniert nahm sie seinen Anblick in sich auf. Kindra fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. Mack war offensichtlich erregt.

O Mann.

Sie zwang sich, ihren Blick nach oben zu wenden. Er sah nicht länger belustigt aus. Seine Beine und die anderen Teile seines Körpers wichen ein Stück zurück, und mit ihnen verschwand auch sein männlicher Duft aus ihrer Nähe, aus ihrem persönlichen Raum, in den er eingedrungen war.

»Wenn ich dir beweisen möchte, dass richtiger Sex mit einem realen Partner besser ist als Cybersex, fällt mir nur eine einzige Art und Weise ein, wie ich das anstellen könnte.«

Das war’s. Jetzt kam es. »Oh?«, piepste sie.

Mack nickte und schob die Hände in die Hosentaschen. »Ja, genau, Kindra. Es sieht so aus, als würde ich mit dir schlafen müssen.«

Wow. Wenn das ein Traum war, wollte sie auf keinen Fall aufwachen.

Mack bemerkte Kindras geschockte Miene und musste sich mühsam zusammenreißen, um nicht zu lächeln. Denn hinter diesem schockierten Ausdruck in ihren faszinierenden grünen Augen stand … echtes Interesse.

Er hatte es geschafft, ihr Interesse zu wecken.

In Kindras Büro zu kommen, um ein paar Software-CDs zu borgen, die er auf seinem Computer installieren wollte, hatte sich als eine viel bessere Idee herausgestellt, als er es sich je erträumt hätte. Es war der reinste Glückstreffer gewesen, genau in dem Moment ihr Büro zu betreten, als sie gerade wie gebannt vor ihrem Computermonitor gesessen und sich auf die Unterlippe gebissen hatte, während sie hochkonzentriert eine schmutzige E-Mail gelesen hatte. Eine nicht besonders originelle E-Mail, wie er fand.

Er hatte gut die Hälfte der Mail gelesen, bevor er sich bemerkbar gemacht und die Nachricht laut vorgetragen hatte. Eigentlich hätte er von Kindra erwartet, rot zu werden. Aber sie war nicht errötet, wenn sie auch eindeutig durcheinander gewesen war.

Kindra Hill war unergründlich. Ein Rätsel. Seit er vor einem Jahr den Job bei Ohio MicroDesign, einem Grafikdesign-Unternehmen, angenommen hatte, versuchte er, hinter Kindras Geheimnis zu kommen. Nach außen hin gab sie sich schüchtern und ruhig. Doch er hatte sie beobachtet – in heimlichen Momenten, in denen sie nicht damit gerechnet und es nicht bemerkt hatte.

Statt tatsächlich so zurückhaltend zu sein, wie sie sich offiziell präsentierte, rollte Kindra oft mit den Augen und schnaubte verächtlich – natürlich möglichst unauffällig und nur, wenn sie meinte, dass niemand sie beachtete. Mit vor der Brust verschränkten Armen fläzte sie sich gern in ihrem Schreibtischstuhl, wenn sie sich allein glaubte. Und wenn er schnell genug war, konnte er sogar manchmal sehen, wie in ihren grünen Augen die Funken sprühten.

Aber sie versteckte diese Seite an sich.

Und er wollte den Grund dafür erfahren.

Kindra schloss den Mund und öffnete ihn dann erneut. Sie kniff ganz leicht die Augen zusammen. »Warum solltest du das tun wollen?«

»Machst du Scherze?« Jetzt war er derjenige, der geschockt war. Hatte sie sich kürzlich mal im Spiegel angeschaut? »Welcher Kerl würde es nicht wollen?«

Einen Moment lang schien sie darüber nachzudenken und nickte dann. »Das stimmt vermutlich. Kerle sind so.«

Sie stemmte die Füße auf den Boden und schob sich auf ihrem Stuhl ein paar Zentimeter weiter weg von ihm. »Nur damit du Bescheid weißt: Wenn du wirklich beweisen willst, was du dir vorgenommen hast, tja … dann liegt echt ein hartes Stück Arbeit vor dir.«

Verdammt. Kaum hatte sie es ausgesprochen, meldete sich schon ein heftiges Pochen in seiner Lendengegend. Irgendwie glaubte er, dass ihm die zusätzliche Kraftanstrengung nichts ausmachen würde. Schließlich wollte er sich für all die spontanen Erektionen revanchieren, die er in den letzten zwölf Monaten dank Kindra hatte verbergen müssen. Er stellte seinen Fuß hinter eine Rolle ihres Schreibtischstuhls und blockierte ihn dadurch.

Mit den Händen packte er die Armlehnen des Sessels, beugte sich vor und flüsterte ganz nah an ihrem Ohr: »Ich denke, ich nehme die Herausforderung an.«

Sie erschauerte und lehnte sich zurück, als müsste sie eine gewisse Distanz wahren. Ihre Augen waren halb geschlossen, und Mack ermahnte sich, ein bisschen zurückhaltender zu sein. Nur keine Eile.

Kindra wollte es. Doch er musste sichergehen, dass sie ihre Meinung nicht mehr änderte.

Dass er ein geradezu enttäuschendes Jahr hinter sich hatte, war noch lange keine Entschuldigung dafür, allen Charme und alle Raffinesse über Bord zu werfen und in einem Anfall von Leidenschaft über sie herzufallen.

Wenn er nicht vorsichtig vorging, würde er alles vermasseln und diese einmalige Gelegenheit verpassen. Und das wollte er nun wirklich nicht. Vielmehr wollte er nämlich herausfinden, was Kindra unter den phantasielosen Kostümen verbarg, die sie immer trug. Er wollte die Spange lösen, mit der sie ihr Haar streng zurückgebunden hielt, und wollte sehen, ob es tatsächlich die kastanienbraunen Highlights hatte, wie er annahm.

Er wollte sie.

Langsam ging er zu ihrem Schreibtisch herüber und lehnte sich dagegen. »Also, was meinst du? Soll ich dir beweisen, dass du falschliegst? Oder bist du mit dem, was du jetzt bekommst, vollauf zufrieden?«

Gespannt hielt er den Atem an.

»Tja …« Sie spielte mit der Haarspange auf ihrem Kopf. Dabei hob sich ihr Blazer ein wenig und ließ ihre Kurven erahnen.

»Also, was schwebt dir denn da so vor?«

Ja! In seiner Phantasie rammte Mack einen Football in die Endzone – Touchdown! »Heute Abend. Dinner. Anschließend zu dir.«

Sie würde sich in ihrem eigenen Apartment bestimmt sicherer fühlen, hatte er sich überlegt. Behaglicher. Und ihm war es egal, wo er war – Hauptsache, er war nackt und mit Kindra zusammen.

Aber sie schüttelte den Kopf. »Ich bin schon verabredet. Heute ist Freitag. Ich spiele in einem Bowlingverein, und freitags trainieren wir immer.«

Kindra bowlte? Das überstieg eindeutig sein Vorstellungsvermögen. Vielleicht, weil er sie nie in etwas anderem als blauen oder schwarzen Businesskostümen und High Heels gesehen hatte.

Bowling war für ihn kein Sport. Man stand einfach nur da und warf mit einer Kugel nach Plastikpins. Golf war da schon etwas anderes. Das war ein richtiges Spiel.

»Kannst du das Training heute nicht mal ausfallen lassen?« Verdammt, er klang übereifrig und viel zu erwartungsvoll. Vielleicht sollte er seine Ungeduld ein wenig zügeln.

»Nein. Mein Team verliert meine Punkte, wenn ich nicht auftauche. Das kann ich nicht machen.«

Gut. Es war schließlich nicht so, als bräuchte er es unglaublich dringend oder so. Kein Grund zu übermäßiger Eile. Er war nicht verzweifelt. In letzter Zeit hatte er jede Menge Sex gehabt. Also, ziemlich viel. Na ja, ehrlich gesagt … nicht wirklich.

Und vor allen Dingen nicht mit Kindra.

»Dann morgen Abend?«

Wieder fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen.

Weiche, volle Lippen, die fürs Küssen und Saugen und Knabbern praktisch wie gemacht zu sein schienen. Lippen, die sich ganz bestimmt wundervoll anfühlten, wenn sie es ihm mit dem Mund besorgte.

Gequält biss er die Zähne zusammen.

»Okay«, sagte sie und sah aus, als hätte sie soeben eine zehn- bis fünfzehnjährige Strafe im Staatsgefängnis aufgebrummt bekommen. »Morgen Abend.«

Begeisterung sah anders aus.

Möglicherweise würde es doch nicht so leicht werden, wie er es sich ausgemalt hatte. Immerhin hatte sie sich offenbar dazu entschlossen, enthaltsam zu leben und auf richtigen Sex zu verzichten. Dafür musste es einen Grund geben. Und Argumente, die er entkräften musste. Genau das würde er tun. Selbst wenn es die ganze Nacht dauerte.

Da sie gerade davon sprachen – dieser Punkt musste noch unmissverständlich klargestellt werden. »Du musst mir wenigstens zwölf Stunden zugestehen, um meine Beweise erbringen zu können, Kindra.«

Kindra blinzelte verwundert. Zwölf Stunden? Er plante, es ihr zwölf Stunden lang zu beweisen? Dabei wäre sie schon mit zehn Minuten und einem freundlichen Winken auf seinem Weg nach draußen zufrieden gewesen.

»Ist das nicht ein bisschen lange?«