Lovebirds - Trevor Silvester - E-Book

Lovebirds E-Book

Trevor Silvester

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Beschreibung

Love is in the air! Treu wie ein Schwan, sensibel wie eine Eule, selbstbewusst wie ein Pfau – welcher Vogeltyp sind Sie? Wer passt am besten zu Ihnen? Mit Trevor Silvesters völlig neuem Ansatz der Liebestypen-Bestimmung finden wir heraus, wie wir und unser Partner bzw. unser Schwarm wirklich ticken. Die acht Vogelprofile beschreiben die verschiedenen Charaktertypen so treffend, dass sich jeder in einem von ihnen wiederfindet. Wir erfahren, warum Schwäne und Eulen miteinander glücklich werden und wie wir unserer Liebe Flügel verleihen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 575

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Buch

Treu wie ein Schwan, sensibel wie eine Eule, selbstbewusst wie ein Pfau – welcher Beziehungstyp sind Sie? Mit Trevor Silvesters völlig neuem Ansatz der Liebestypen-Bestimmung finden Sie heraus, wie Sie und Ihr Partner oder Schwarm wirklich ticken. Die acht Vogelprofile beschreiben die verschiedenen Charaktertypen so treffend, dass sich jeder in einem von ihnen wiederfindet.

Nach einem Persönlichkeitstest wird jeder Typ detailliert beschrieben – Vorlieben und Abneigungen, typische Verhaltensweisen, Körpersprache, Auftreten und Erscheinungsbild, bevorzugte Arbeitsfelder und Hobbys. So erfahren Sie jede Menge interessante Dinge über sich selbst und Ihren Partner. Schließlich beleuchtet Silvester die verschiedenen Paarbildungen, die Kompatibilität der einzelnen Typen, zeigt auf, wie Missverständnisse entstehen, und bietet Tipps, wie Sie die Liebe zwischen den unterschiedlichen »Vogelarten« erhalten und wachsen lassen. So verleihen Sie Ihrer Liebe Flügel!

Autor

Trevor Silvester ist Hypno- und Paartherapeut mit mehr als 20-jähriger Berufserfahrung. Er betreibt eine eigene Praxis in London.

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

1. Auflage

Deutsche Erstausgabe September 2014

Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

© 2014 der deutschsprachigen Ausgabe

Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

© 2013 Trevor Silvester

Originalverlag: Coronet, an imprint of Hodder & Stoughton

Originaltitel: Lovebirds

Umschlaggestaltung: Uno Werbeagentur, München

Umschlagmotiv, Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5: Finepic®, München

Illustrationen Innenteil: Kate Sutton

Redaktion: Dagmar Rosenberger

Layout und Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

KW · Herstellung: IH

ISBN 978-3-641-13092-3

www.goldmann-verlag.de

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Inhalt

Einführung

Teil eins

Der Unterschied macht den Unterschied

Teil zwei

Liebesvogel-Porträts

Sehvögel: Pfauen und Schwalben

Pfauen

Schwalben

Singvögel: Rotkehlchen und Nachtigallen

Rotkehlchen

Nachtigallen

Fühlvögel: Schwäne und Tauben

Schwäne

Tauben

Denkvögel: Eisvögel und Eulen

Eisvögel

Eulen

Fazit

Teil drei

Potenzielle Nistpartner finden

Teil vier

Liebesvogel-Pärchen

Rotkehlchen und Taube

Schwalbe und Schwalbe

Nachtigall und Taube

Eisvogel und Pfau

Rotkehlchen und Schwan

Eule und Schwalbe

Taube und Pfau

Schwan und Eisvogel

Eule und Rotkehlchen

Nachtigall und Schwalbe

Taube und Schwan

Eisvogel und Rotkehlchen

Eule und Pfau

Schwan und Nachtigall

Schwan und Eule

Schwalbe und Eisvogel

Taube und Taube

Nachtigall und Rotkehlchen

Eule und Eule

Pfau und Schwan

Schwalbe und Rotkehlchen

Taube und Eisvogel

Nachtigall und Eisvogel

Nachtigall und Nachtigall

Schwalbe und Schwan

Taube und Eule

Rotkehlchen und Rotkehlchen

Pfau und Pfau

Taube und Schwalbe

Pfau und Rotkehlchen

Eule und Eisvogel

Pfau und Nachtigall

Schwan und Schwan

Schwalbe und Pfau

Eisvogel und Eisvogel

Eule und Nachtigall

Fazit

Teil fünf

Zusammenbleiben

Zum guten Schluss

Dank

Register

Einführung

Beziehungen – wir scheinen geradezu fixiert auf sie zu sein, und das Thema ist überall präsent, sei es in Form des schier endlosen Stroms von Zeitschriftenartikeln mit dem neuesten Promi-Liebesklatsch, beim Flurfunk im Büro über Soundso und den neuen Partner oder bei den endlosen Gesprächen mit Freunden über den Stand der eigenen Beziehung. Wie wir selbst mit anderen auskommen und wie andere mit anderen auskommen, ist ein unerschöpfliches Thema von allgemeinem Interesse.

Da ich einen großen Teil meines Arbeitslebens damit verbracht habe, Menschen mit Beziehungsproblemen zu helfen, wundert mich das freilich längst nicht mehr. Die meisten Menschen finden Partnerschaften schwierig, und dennoch sind sie wahrscheinlich das Allerwichtigste in ihrem Leben. Wer in einer stabilen und liebevollen Partnerschaft lebt, in der einer für den anderen da ist, lebt erwiesenermaßen länger, ist gesünder, glücklicher und erfolgreicher. Kein Wunder also, dass wir mitunter geradezu zwanghaft versuchen, eine solche Beziehung zu haben.

Warum aber ist es so schwierig? Schließlich ist die Menschheit von Anfang an auf Paarbeziehungen gepolt, und insofern sollte man annehmen, dass wir diese Form des Zusammenlebens inzwischen beherrschen. In diesem Buch erkläre ich, warum wir es trotzdem schwierig finden, und wie Sie die Dinge, die Beziehungen problematisch gestalten, so verändern können, dass ein Zusammenleben möglich wird, wie Sie es sich immer gewünscht haben.

Dafür möchte ich Ihnen weitergeben, was ich bei vielen Paaren, die mir in meiner Praxis gegenübersaßen, beobachtet habe. Viele kamen mit der Art von Schmerz und Kummer, wie man sie nur bei drohendem Liebesverlust erlebt und erleidet, denn eine Sache ist mir immer wieder aufgefallen: Die überwiegende Mehrheit der Paare trennt sich nicht deshalb, weil sie sich nicht (mehr) lieben; sie trennen sich, weil sie nicht miteinander leben können.

Gegensätze ziehen sich an … und treiben sich dann gegenseitig in den Wahnsinn. Es hat mich einige Jahre gekostet, um zu verstehen, warum das so ist.

Die Einführung ist (hoffentlich) der erste Teil dieses Buches, den Sie lesen, doch er ist der letzte Teil, den ich schreibe. Daher bin ich, während ich darüber nachdenke, wie es Ihnen bei der Lektüre meines Buches wohl ergehen wird, voller Hoffnung. Voller Hoffnung, dass Sie hier etwas entdecken, das Sie zustimmend nicken lässt, wenn Sie an sich und Ihre Beziehungen denken, und voller Hoffnung, dass Sie einiges erfahren, was Ihnen hilft, ein erfülltes und reiches Leben mit einem geliebten Menschen aufzubauen. Ich bin felsenfest überzeugt, dass dies möglich ist und dass der Mensch, den Sie zurzeit lieben, jemand ist, mit dem Sie ein glückliches Zusammensein erlernen können.

Natürlich birgt es immer Gefahren, wenn man versucht, Menschen in Schubladen zu stecken und diese mit einem Etikett zu versehen. Wir alle wissen, dass jeder von uns einzigartig und menschliches Verhalten insofern nie vollständig vorhersagbar ist. Aber es gibt viele kennzeichnende Vorlieben, wie wir Dinge in bestimmten Situationen sehen – zum Beispiel, ob wir politisch eher links oder eher rechts stehen oder ob wir uns wohler in der Gesellschaft vieler Menschen fühlen oder es lieber intimer haben. Ich werde deshalb über die Ursachen von zwischenmenschlichen Unterschieden sprechen, die gemeinhin als Trennungsgrund gelten: »Er hat mich nicht verstanden«, »Sie hat mich ständig auf die Palme gebracht«, »Er war zu phlegmatisch/fanatisch/sprunghaft/dominant/unzuverlässig/langweilig/abhängig …« Die Liste mag endlos erscheinen, aber die Unterschiede, die dahinterstecken, sind es nicht.

Mit diesem Buch möchte ich Sie anregen, darüber nachzudenken, wie Sie mit Menschen umgehen, und Ihnen sagen, wie Sie es vielleicht besser machen können. Zwar liegt der Fokus auf Zweierbeziehungen, doch die Vorteile sind viel breiter gestreut. Denn wenn Sie gelernt haben, mit Ihrem Partner achtsam und verständnisvoll umzugehen, dann ist der Umgang mit Freunden, Kollegen und Chefs das reinste Kinderspiel.

Die Unterschiede, auf die ich mich konzentriere, liegen größtenteils unter der sichtbaren Oberfläche. Ich werde aufzeigen, wie Sie sie bei sich selbst und bei Ihrem Partner erkennen, und wie Sie das, was Ihnen beiden Probleme bereitet, in etwas verwandeln können, was Sie einander näherbringt.

Obwohl ich mir und Ihnen natürlich wünsche, dass dieses Buch dazu beiträgt, eine Ihnen wichtige Beziehung zu erhalten und zu bereichern, weiß ich aus der Arbeit mit meinen Klienten jedoch, dass Sie bei dem Lesen vielleicht erkennen, dass Ihre gemeinsame Zeit als Paar vorüber ist, und dass das, was Sie trennt, seine Berechtigung hat. In diesem Fall soll mein Buch Ihnen dabei helfen, die Trennung möglichst verletzungsfrei für beide Partner zu vollziehen. Das bedeutet freilich nicht, dass Sie oder Ihre Beziehung gescheitert sind.

In unserer Kultur regiert das unausgesprochene Credo, dass Beziehungen nur dann gut sind, wenn sie ein Leben lang halten. So viele von uns werfen sich vor, versagt zu haben, wenn eine Liebesbeziehung das »Bis-dass-der-Tod-uns-scheide«-Versprechen nicht erfüllt. Doch muss das wirklich so sein? Ich selbst hatte mehrere Beziehungen, die eine Zeitlang sehr glücklich und erfolgreich waren. Was letztlich Narben hinterlassen hat, war nicht das Ende der Beziehung, sondern der Versuch, daran festzuhalten, nachdem die ursprüngliche gegenseitige Anziehung erloschen war und wir nicht genügend Verständnis für die Bedürfnisse des anderen aufbringen konnten, um in dem, was geblieben war, Erfüllung zu finden.

Stattdessen erhielten wir die Beziehung krampfhaft aufrecht, gaben uns gegenseitig die Schuld für das, woran es uns mangelte, und verletzten einander in unserem eigenen Schmerz. Hätten wir das Ende als Abschluss einer erfolgreichen, aber eben nicht lebenslangen Partnerschaft gesehen, dann hätten wir den Abschied sehr viel anständiger gestalten können. Hätten wir einander besser verstanden, wäre eine Trennung vielleicht überhaupt nicht nötig gewesen.

Manche Beziehungen sind einfach als Sprint gedacht und nicht als Marathon. Ich hoffe also, dass dieses Buch Sie dabei unterstützen wird, genau zu erkennen, wo Sie mit Ihrem Partner stehen; ob das, was Sie gemeinsam haben, die gemeinsame Reise wert ist, und, falls dem nicht so ist, zu sehen, dass das Ende dieser Beziehung zugleich der Beginn von etwas anderem sein kann, was für Sie beide gut ist.

Wie wir unsere Partnerschaften empfinden, ist sicherlich von Hollywood beeinflusst, das sich in seinen Drehbüchern meistens auf zwei Beziehungsstadien fokussiert: die glühende Flamme der anfänglichen Leidenschaft und das vernichtende schmerzende Feuer des Endes. Ein Film, der das warme mittlere Stadium einer Beziehung thematisiert, in dem die Leidenschaft zumindest teilweise von zufriedener Intimität und gemeinsamen Hoffnungen abgelöst wird, würde vermutlich kaum jemanden ins Kino locken. Wenn sich etwas zwischen zwei Menschen entwickelt, das mehr ist als die Summe ihrer Leidenschaft, dann ist das wundervoll zu erleben, aber es ist sicher nicht besonders spannend auf der Leinwand zu beobachten.

Diese publikumswirksame Überbetonung der Leidenschaft kann jedoch dazu führen, dass der Verlust des Reiß-mir-die-Kleider-vom-Leib-ich-muss-dich-jetzt-sofort-haben-Gefühls als Zeichen dafür gesehen wird, dass etwas mit der Beziehung nicht stimmt, während es in Wahrheit ein Zeichen dafür ist, dass Ihre Beziehung in ein neues, reiferes Stadium eingetreten ist. Deshalb sehen wir uns, anstatt diesen Wandel zu schätzen, häufig anderweitig um, um das Feuer des Anfangsstadiums neu erleben zu können. Und was das Ende einer Partnerschaft angeht, fühlen wir uns oft geradezu verpflichtet, Liebe in Hass zu verwandeln und die Trennung als Drama zu inszenieren. Das muss jedoch keineswegs so sein.

Ein guter Freund von mir, Gil Boyne, der über fünfzig Jahre als Therapeut tätig war, gelangte zu dem Schluss, dass wir alle an einer universellen Neurose leiden: Wir glauben, nicht liebenswert zu sein, oder dass wir es nicht verdienen, geliebt zu werden. Ich denke nicht, dass es etwas gibt, woran alle Menschen leiden, aber ich erkenne dieses Muster bei den meisten meiner Klienten. Wenn Sie sich wertlos fühlen, führt dies zu einer ganzen Reihe von Beziehungsthemen, von Eifersucht bis hin zu Klammerverhalten, zu Versuchen, den Partner zu dominieren und/oder abzuwerten, jeden wegzustoßen, der Ihnen zu nahe zu kommen droht, oder an jemandem festzuhalten, den Sie nicht mehr lieben, nur weil Sie fürchten, dass Sie keinen anderen Partner finden.

Eine tragfähige, glückliche Beziehung ist die beste Gelegenheit, an diesen Punkten zu arbeiten und sie zu heilen. Dieses Buch ist keine Therapie, aber die eine Hälfte in einer funktionierenden Zweierbeziehung zu sein, kann es sein. Daher hoffe ich, dass mein Buch Ihr Leben positiv bereichert – und zwar nicht nur hinsichtlich der Beziehung zu Ihrem Partner, sondern auch hinsichtlich Ihrer Beziehung zu sich selbst. Sich selbst zu verstehen ist ein großer Schritt hin dazu, sich selbst zu lieben.

Während der Arbeit an diesem Buch habe ich geraume Zeit damit verbracht, nach einem Weg zu suchen, um Beziehungsunterschiede so zu beschreiben, dass sich der Leser auf unterhaltsame Weise angesprochen fühlt und gleichzeitig absolut klar wird, worauf es mir ankommt. In erster Linie soll das Buch Sie dabei unterstützen, jemanden kennen zu lernen, zu dem Sie sich hingezogen fühlen, und von Anfang an alles richtig zu machen (sobald Sie die folgenden Fragebögen ausgefüllt und gelesen haben, welcher Liebesvogel-Typ Sie sind, können Sie zu Teil vier vorblättern, wo Sie einige allgemeine Tipps erwarten, wie Sie den zu Ihnen passenden Typ finden können). Wenn Sie bereits in einer Partnerschaft leben, soll die Lektüre Ihnen helfen, eine tiefere Verbundenheit und ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln.

Die Inspiration, wie ich dieses Buch konkret angehen wollte, kam mir schließlich bei einem Spaziergang mit meinen Hunden Betty und Fred. Die beiden waren noch Welpen, das heißt, wir kamen nur langsam voran, weil alles, was sie entdeckten, sofort genauestens beschnüffelt und untersucht werden musste. So hatte ich viel Zeit, über ein Paar nachzudenken, mit dem ich damals gerade arbeitete und das kurz vor der Trennung stand. Die beiden waren zu mir gekommen, weil sie mich als letzten Rettungsanker für ihre Beziehung sahen. Ihr Fall war ein echter Klassiker: zwei Menschen, die zusammenbleiben wollten, die beide glaubten, ihr Bestes zu tun, um den Partner zu lieben, die sich aber beide ungeliebt und missverstanden fühlten. Und ich wusste auch warum: Sie waren sehr unterschiedlich.

Ich weiß, das klingt banal. Wir wissen, dass Menschen unterschiedlich sind, anders als wir selbst, und doch behandeln wir sie viel zu oft so, als seien ihre Wünsche und Bedürfnisse dieselben wie unsere eigenen. So war es auch in diesem Fall: Um ihr seine Liebe zu zeigen, behandelte der Ehemann seine Frau so, wie er selbst gern behandelt worden wäre, und sie war ihrerseits eifrig bemüht, ihm das angedeihen zu lassen, was sie sich für sich selbst wünschte. Das konnte doch nicht verkehrt sein, oder? Schließlich haben wir gelernt, dass man mit anderen so umgehen soll, wie man selbst möchte, dass sie mit einem umgehen. Stimmt das denn nicht?

Kurz und bündig: nein.

Wenn Sie einmal innehalten und darüber nachdenken, wird Ihnen wahrscheinlich rasch klar, dass Sie sich geliebt fühlen, weil Ihr Partner bestimmte Dinge tut. Ebenso spürt Ihr Partner, dass er oder sie geliebt wird, weil Sie bestimmte Dinge tun. Und wissen Sie was? Wenn Ihre Beziehung nicht funktioniert, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass diese Dinge unterschiedlich sind. Sie tun für Ihren Partner das, was Ihnen das Gefühl geben würde, geliebt zu werden (ihm aber möglicherweise gar nichts bedeutet) – und umgekehrt. Mein Ehepaar hungerte nach Liebe, obwohl beide ehrlich bemüht waren, den anderen zu »füttern«.

Ich suchte nach einer guten Metapher, um das zu erläutern. Meine erste Titelidee für dieses Buch lautete: »Wie Sie mit dem Alien leben, in den Sie sich verliebt haben«, aber das war irgendwie zu nahe an dem bekannten »Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus« – und außerdem widerstrebt mir die These, dass Beziehungsprobleme primär auf dem Unterschied zwischen Männern und Frauen basieren, zumal homosexuelle Paare, die zu mir zur Beratung kommen, exakt dieselben Probleme haben wie heterosexuelle. Es kann also nicht einfach eine Frage des Geschlechts sein. Und obwohl die erste Titelidee nicht passte, traf sie doch den Kern der Sache: Es gibt Unterschiede zwischen Menschen, die den Eindruck erwecken, dass wir es mit einer gänzlich anderen, fremden Spezies zu tun haben.

Es mag dieser Gedankengang gewesen sein, der meine Aufmerksamkeit auf zwei Vögel lenkte, die in einem Busch am Rande des Spazierweges saßen. Eines war ein Rotkehlchen, das andere eine Taube. Das Rotkehlchen zwitscherte aus voller Brust, während die Taube einfach nur so dasaß. Wenn Sie ein Rotkehlchen singen hören, achten Sie einmal genau auf die Pausen zwischen den Strophen: Fast immer antwortet von irgendwoher ein anderes Rotkehlchen. Die beiden singen nicht, sie unterhalten sich! Die Taube schien indes völlig unberührt von der Schönheit des Gesangs. Und plötzlich erkannte ich, dass ich hier meine Metapher gefunden hatte. Die Unterschiede zwischen den beiden Vogelarten sind absolut unübersehbar, für die Tiere selbst sicher ebenso wie für uns, und natürlich bleiben sie bei der Partnersuche immer jeweils der eigenen Art treu. Rotkehlchen singen Rotkehlchen zu, Tauben turteln mit Tauben, Pfaue gesellen sich zu Pfauen, und Eulen … nun ja, Eulen tun in der Dunkelheit ihre geheimen Eulen-Dinge.

Nun stellen Sie sich einmal vor, ein Rotkehlchen würde versuchen, mit irgendeiner anderen Vogelart auf dieselbe Weise Kontakt aufzunehmen wie mit anderen Rotkehlchen. Können Sie sich ein Vogelpärchen aus einem Zaunkönig und einer Drossel vorstellen? Einen Emu in wilder Vogelehe mit einer Amsel? Es würde ihnen bald so ergehen wie manchen Menschen – sie würden sich ungehört, unverstanden, ignoriert und ungeliebt fühlen, und in jedem zweiten Baum würde ein Vogelscheidungsanwalt sitzen (vermutlich ein Geier).

Ich benutze als Metapher also verschiedene Vogelarten, um die Unterschiede zu verdeutlichen, die für die meisten Schwierigkeiten verantwortlich sind, mit denen wir in unserem Liebesleben fertigwerden müssen. Ich verwende acht Vogelarten, um acht verschiedene Menschentypen zu beschreiben.

Stellen Sie sich einfach vor, dass jede Art sich ein bisschen mit der nächsten überlappt, um an die schier endlose Vielfalt heranzukommen, die die Charakterzüge eines jeden Menschen ausmacht. (Wenn Sie ein Vogelkundler sind, mögen Sie angesichts der Freiheiten, die ich mir bei der Beschreibung der einzelnen Arten herausgenommen habe, mit den Zähnen knirschen. Bitte haben Sie Nachsicht und sehen es so, dass ich die Vogelarten nur als bildhafte Repräsentanten bestimmter Charakteristika ausgesucht habe; es sollen keinesfalls ornithologische Beschreibungen sein.)

Dieses Buch will Ihnen zeigen, wie Sie den Liebesgesang Ihres Partners erkennen, denn es ist durchaus möglich, dass Sie ein Rotkehlchen sind, das mit einem Eisvogel zusammenlebt, oder eine Eule, die versucht, eine Taube zu bezirzen. Gegensätze in der Partnerschaft verurteilen diese nicht zum Scheitern – und sind auch kein Grund, uns gegenseitig verrückt zu machen. Sie müssen lediglich lernen, nicht nur Ihre eigenen, sondern auch die Lieder des anderen zu singen. Und wie Ihnen das gelingt, zeige ich Ihnen hier.

Zum Abschluss noch etwas Erheiterndes, das viel von dem beinhaltet, was ich im Folgenden zum Ausdruck bringen möchte. (Es ist wichtig, dass Sie sich beim Lesen auf die Fehlinterpretation konzentrieren, nicht auf das jeweilige Geschlecht der Akteure!)

Aus dem Tagebuch der Ehefrau:

Richard hat sich heute Abend wieder einmal unmöglich benommen. Wir hatten uns zum Abendessen in einem netten Lokal verabredet. Ich war vorher mit ein paar Freundinnen shoppen und dachte, er sei vielleicht sauer, weil ich etwas zu spät kam, aber er sagte gar nichts dazu. Er ließ auch kein Wort über das neue Kleid fallen, das ich anhatte. Unsere Unterhaltung verlief recht schleppend, und deshalb schlug ich vor, woanders hinzugehen, wo es ruhiger war. Er stimmte zu, blieb aber wortkarg. Auf dem Rückweg zum Auto griff er nicht nach meiner Hand, sondern vergrub beide Hände in den Hosentaschen und blickte auch die ganze Zeit zu Boden.

Ich fragte ihn, was denn los sei, was er denn habe. »Nichts«, sagte er. Dann wollte ich wissen, ob es an mir liege, dass er sauer sei. Er antwortete, er sei nicht sauer, es habe auch nichts mit mir zu tun und ich solle mir keine Gedanken darüber machen. Auf der Heimfahrt sagte ich ihm, dass ich ihn liebe. Er hob die Mundwinkel etwas an, fuhr aber stumm weiter.

Ich kann mir sein Verhalten einfach nicht erklären. Ich verstehe nicht, warum er nicht gesagt hat: »Ich liebe dich auch.« Als wir daheim ankamen, hatte ich das Gefühl, ihn total verloren zu haben, als wollte er gar nichts mehr mit mir zu tun haben. Er saß einfach nur stumm da und stierte in den Fernseher. Er schien weit weg und abwesend. Schließlich ging ich schweigend ins Bett. Ungefähr eine Viertelstunde später kam er nach. Aber ich hatte immer noch das Gefühl, dass er mental ganz woanders war. Er nahm mich nicht in den Arm und sagte auch nicht »Gute Nacht«. Er schlief sofort ein. Ich weinte. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin mir fast sicher, dass er in Gedanken bei einer anderen Frau ist. Mein Leben ist ein einziges Desaster.

Aus dem Tagebuch des Ehemannes:

Ein Vierer-Putt – wer braucht vier Schläge mit dem Putter, um einen Ball einzulochen? Mein Leben ist ein einziges Desaster.

Teil eins

Der Unterschied macht den Unterschied

Wir leben in einer Zeit, in der Filme uns ein völlig unrealistisches Bild von der vollkommenen Liebe vorgaukeln: dass wir gleich um die nächste Ecke auf die/den »Eine/n« stoßen, der uns aus Versehen seinen Orangensaft überkippt, unser Herz im Sturm erobert und uns mitnimmt in ein besseres Leben. Die meisten von uns kennen auch das Gefühl, sich Hals über Kopf zu verlieben und haben für eine (mehr oder weniger lange) Weile einen Menschen gefunden, bei dem sie sich angekommen fühlten. Sie dachten, endlich zu verstehen, was es mit dem ganzen Wirbel um die liebe Liebe auf sich hat. Doch dann ließ der Zauber langsam nach, und wir fragen uns: Hat er sich schon immer auf diese nervige Weise die Zähne geputzt? Hat sie am Anfang auch ständig über meinen Kumpels gemeckert?

Meistens dauert es dann nicht lange, bis Sie Ihren Freunden oder zumindest sich selbst etwas vorjammern wie »Keine Ahnung, was ich an ihm ursprünglich so toll gefunden habe«, oder »Es hat ein Weilchen gedauert, bis sich ihr wahres Wesen zeigte«. Und irgendwann sagt dann der eine zum anderen – »Ich brauche einfach ein bisschen mehr Freiraum« (und Sie kommen darin nicht vor) oder »Vielleicht brauchen wir mal eine kleine Auszeit« (für den Rest des Lebens, so wie es klingt).

Seit unsere Spezies diese Erde bevölkert, so schätzen Evolutionsbiologen, blieben Paare im Schnitt nur etwa sechs Jahre lang zusammen – also in etwa so lange, bis die Mutter mit dem Nachwuchs selbstständig leben konnte. Dieser Hintergrund erhellt auch das Phänomen des »verflixten siebten Jahres«. Evolutionsbedingt bedeuteten die ersten sechs Jahre mit einem Kind für die Paare sehr wenig »Quality Time«, denn es galt, auf Jagd zu gehen, Räuber und Feinde abzuwehren und einen Ort zu finden, um den Kindern Schutz und Sicherheit zu gewähren. Damals, in der Frühzeit des Menschen, betrug die Lebenserwartung nur rund 25 Jahre (kaum Zeit also, um sich in Beziehungsprobleme zu verstricken oder Jahrestage zu vergessen): man paarte sich, kriegte Kinder, zog sie unter Mühen ein paar Jahre lang gemeinsam auf, trennte sich dann wieder oder erlag den Gefahren des damaligen Alltags. Ich vermute mal, unsere Vorfahren würden sich vor Lachen im Höhlengrab umdrehen, wenn sie ein Wort wie »Quality Time« bloß hören würden.

Die meisten Menschen genießen heute den Luxus, in einer Blase der Sicherheit zu leben, die uns allen Raum lässt, dem wahren Glück mit dem vollkommenen Partner entgegenzufiebern, der »uns erfüllt« – ein Glück, auf das noch nicht einmal unsere Urgroßeltern zu hoffen gewagt hätten.

Doch dieses Glück geht am Ende selten auf. Der Mensch als biologisches Wesen gehört nämlich nicht zu den monogamen Arten. Die Monogamie ist ein kulturelles Phänomen, und unserem Überlebenstrieb folgend wählen wir einen Partner nicht danach aus, wie wahrscheinlich es ist, dass er »uns erfüllen« wird. Auf einer unbewussten Ebene sind die Dinge sehr viel simpler: Unser Unterbewusstsein stellt sich zu allererst die Frage: Welcher Partner bietet gute Gene für mein Kind, und wird er/sie ein guter Vater/eine gute Mutter sein?

Und das führt uns ganz schön weit weg von alledem, was wir zu suchen glauben, wenn wir uns nach einem Partner umsehen. Was, glauben Sie, spricht Sie an einer Person als Erstes an? Ihre Augen? Ihr Lächeln? Ihr Auto? Nein! Ihr Körpergeruch. Eine geradezu ironische Antwort, wenn man bedenkt, welche Unsummen wir für alle möglichen Duftwässerchen ausgeben, um beim anderen Geschlecht Aufmerksamkeit zu erregen. Professor Robert Winston stellte sich zusammen mit sechs Frauen als Proband für ein Experiment zur Verfügung. Dazu wurde ihm (wie auch den Frauen) Blut abgenommen und auf sechs Gene hin untersucht, die als spezifische Marker für das Immunsystem gelten. Anschließend schlief jede der Frauen zwei Nächte lang im selben T-Shirt, das dann jeweils unter Verschluss in ein Glas kam. Professor Winston sollte an jedem Glas schnuppern und die Frauen allein anhand des Geruchs in attraktive »Duftfavoritinnen« einstufen. Etwas Interessantes passierte: Zielsicher bevorzugte er die T-Shirts mit dem Körpergeruch jener Frauen, deren Immun-Gene sich deutlich von seinen eigenen unterschieden. Oder anders gesagt, er fühlte sich am meisten von den Gegensätzen angezogen. Und Evolutionsbiologisch betrachtet ist dies absolut sinnvoll: Wenn ein Kind ein möglichst breit gefächertes Immunsystem hat, hat es größere Chancen, die Widrigkeiten des Lebens zu meistern und zu überleben.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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