Lowinda Löwenzahn und der Vergissmeinnicht-Zauber - Marikka Pfeiffer - E-Book

Lowinda Löwenzahn und der Vergissmeinnicht-Zauber E-Book

Marikka Pfeiffer

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Beschreibung

Seit Polli und Luk entdeckt haben, dass der kleine Schulgarten voller magischer Geheimnisse ist, erleben sie mit ihren neuen Freunden aus dem Feenreich viele Abenteuer. Und jetzt hat die kleine Blumenfee Lowinda Löwenzahn die beiden sogar zum Mondscheinfest eingeladen! Aber dann verhält sich ihr Lehrer Herr Birnbaum auf einmal sehr merkwürdig: Er plant tatsächlich, den Garten stillzulegen und das Grundstück zu betonieren! Ist hier etwa ein Vergiss-mein-doch-Zauber am Werk? Polli, Luk und ihre Freunde Lowinda Löwenzahn und Herr von Gomp müssen schnell handeln. Ob es ihnen gelingt, den Spuk zu beenden und den magischen Garten zu retten? Eine ganz wundersame Reise in die Magie der Natur ...

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Seitenzahl: 106

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Marikka Pfeiffer

Lowinda Löwenzahn und der Vergissmeinnicht-Zauber

 

 

 

Über dieses Buch

Seit Polli und Luk entdeckt haben, dass der kleine Schulgarten voller magischer Geheimnisse ist, erleben sie mit ihren neuen Freunden aus dem Feenreich viele Abenteuer. Und jetzt hat die kleine Blumenfee Lowinda Löwenzahn die beiden sogar zum Mondscheinfest eingeladen! Aber dann verhält sich ihr Lehrer Herr Birnbaum auf einmal sehr merkwürdig: Er plant tatsächlich, den Garten stillzulegen und das Grundstück zu betonieren! Ist hier etwa ein Vergiss-mein-doch-Zauber am Werk? Polli, Luk und ihre Freunde Lowinda Löwenzahn und Herr von Gomp müssen schnell handeln. Ob es ihnen gelingt, den Spuk zu beenden und den magischen Garten zu retten?

Mit Illustrationen von Miriam Koch

Vita

Marikka Pfeiffer studierte Musikpädagogik, Psychologie und Geschichte und arbeitete mit Kindern und Jugendlichen an Theaterstücken und Filmen. Sie hat einen erwachsenen Sohn und lebt heute in der Nähe von Berlin, wo sie oft durch verwunschene Parks und Gärten streift. Dabei hat sie auch Lowinda Löwenzahn entdeckt, denn sie glaubt fest an Feen und Wunderwesen.

 

Miriam Koch wurde 1980 geboren, studierte Kommunikationsdesign in Trier und entdeckte dabei ihre Liebe zur Kinderbuchillustration. 2007 erschien ihr erstes Buch, und seitdem arbeitet Miriam Koch als selbstständige Autorin und Illustratorin.

In dieser Geschichte spielen eine wichtige Rolle:

Lowinda Löwenzahn ist ein Feenmädchen. Das Fliegen fällt ihr ziemlich schwer, denn sie verliert öfter das Gleichgewicht. Damit sie schneller durch den magischen Garten hopsen kann, zaubert sie sich meistens so groß wie ein Menschenkind. In ihren Pusteblumenhaaren trägt sie ihren magischen Blütenstaub wie silberne Perlen. Sie ist fröhlich und neugierig, unglaublich hilfsbereit und leider etwas tollpatschig.

 

Herr von Gomp ist ein Heuspringer aus altem Heupferd-Adel, klug und belesen und Lowindas treuer Freund. Sein Traum ist es, einmal den Grillenwettbewerb im Sommer zu gewinnen – aber leider fiedelt er ziemlich grässlich …

 

Polli ist 9 Jahre alt und hat lange dunkle Haare. Sie hört das Gras wachsen, ist hilfsbereit und mag keine Ungerechtigkeiten.

Schon lange wünscht sie sich eine beste Freundin.

 

Luk ist auch 9 Jahre alt. Er hat einen «grünen Daumen» – das sagt zumindest sein Opa, der sich sehr gut mit Pflanzen auskennt. Er hat auch keinen besten Freund, und Fußball ist überhaupt nicht sein Ding.

 

Herr Birnbaum ist Pollis und Luks Klassenlehrer und Leiter der Schulgarten-AG. Seine Schüler mögen ihn alle sehr gern.

 

Frau Fluche ist auch Lehrerin an der Schule von Polli und Luk. Sie trägt immer schwarze Kleidung und zu enge Schuhe. Und sie hat meistens schlechte Laune.

 

Doretta Distel ist die Kugeldistelfee. Sie ist dünn wie ein Laternenpfahl, und auf ihrem kugelrunden Kopf wachsen spitze, stachelige blaue Haare. Sie ist eine Kratzbürste, hat aber eigentlich ein weiches Herz. Für Menschen sieht Doretta aus wie eine Libelle.

 

Hilla Hyazinthe ist eine Blumenfee mit einem besonders starken Parfüm und einer hoch aufgetürmten Frisur. Ihren Blütenstaub trägt sie in einer altmodischen Handtasche. Sie ist immer ein bisschen unzufrieden und mäkelig. Für Menschen sieht Hilla aus wie ein Käfer.

 

Turina Tulpe ist eine besonders majestätische Blumenfee.

Sie trägt Pluderhosen und einen Turban. Schließlich stammen ihre Vorfahren aus dem Orient!

Für Menschen sieht Turina aus wie ein Schmetterling.

 

Knall und Kicher Erbse sind Schwestern und beide kugelrund. Sie flitzen durch die Gegend wie Feuerwerksböller und fallen gern aus der Rolle.

Für Menschen sehen Knall und Kicher aus wie zwei Hummeln.

Außerdem wohnen noch Petula Primel, Birta Blauregen, Nila Narzisse, Tabea Tausendschön, Gisella Gänseblümchen und natürlich viele andere Blumenfeen im geheimen Feengarten.

Kapitel 1Die Vergissmeinnichtfee in Not

Lowinda Löwenzahn stand freudestrahlend in der Tür ihres Hügelhauses und blickte einer blau gekleideten Blumenfee hinterher, die winzig wie ein Schmetterling in den Feengarten hinausflatterte. Vorbei an rosafarbenen Hortensien, kugelblauen Disteln und duftenden Rosen. Die Sommerwiese blühte.

«Du hast doch nicht etwa …?», zirpte da plötzlich eine Stimme hinter Lowinda. Die Löwenzahnfee fuhr herum, dass ihre Pusteblumenhaare durcheinanderwirbelten und die Silberperlen darin glitzerten.

Auf dem Geländer der Schlafgalerie saß ihr bester Freund und Mitbewohner, der olivgrüne Heuspringer Herr von Gomp. Empört schaute er herunter.

«Oh nein, mein liebster Gomp, wo denkst du hin?», versuchte Lowinda, sich herauszureden, spürte aber ein verräterisches Zucken ihrer Augenlider.

Mit einem Satz hopste der Heuspringer auf die offene Tür und blickte ihr direkt ins Gesicht.

«LOWINDA LÖWENZAHN», trötete er, «du hast doch nicht der Vergissmeinnichtfee etwas von deinem magischen Blütenstaub gegeben?»

Lowinda biss sich auf die Lippen.

«Potz Löwenzahn», nuschelte sie. «Wenn du so direkt fragst …» Doch dann strahlte sie ihren Freund an. «Ich habe Vila nur geholfen», erklärte sie. «Sie hat mich nämlich darum gebeten. Natürlich weiß ich, dass sie eine Frühlingsfee ist. Aber sie möchte doch so gern einmal unser Mondscheinfest erleben. Und das findet nun mal im Juli statt, wenn sie eigentlich längst in ihrer Wurzelhöhle schlafen müsste.»

«Das hat auch einen guten Grund!», schnaubte der Heuspringer. «Alle Pflanzen brauchen Ruhezeiten! Und die Feen mit ihnen!»

«Jaja.» Lowinda flitzte zur Küchenzeile, holte eine Dose aus Birkenrinde und hielt sie Herrn von Gomp unter die Nase, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. «Hier! Probier mal. Meine Spezialmischung für den Sommer. Himbeer-Löwenzahn-Pudding-Pralinen. Und ganz ohne Haselnüsse diesmal.»

Herr von Gomp kniff die Augen zusammen, bevor er sich eine Praline schnappte und sie in seinem Mund verschwinden ließ.

«Mhmmmm. Pfortschüglich», zirpte er undeutlich und leckte sich die Lippen. «Du machst die besten Blütenpralinen der Welt.»

Lowinda strahlte. Ihren Pralinen konnte Herr von Gomp eben nicht widerstehen.

Er sprang auf ihre Schulter. «Deine Leckerbissen werden der Höhepunkt auf unserem Mondscheinfest sein.»

«Nun ja», murmelte Lowinda und verschloss die Pralinenschachtel. «Das wird wohl eher die Königin der Nacht. Wenn sie denn rechtzeitig hier ankommt.»

Sie warf einen Blick zur offenen Haustür, als erwartete sie jeden Augenblick die Ankunft einer Königin, und Herr von Gomp hob einen Vorderfuß. Lowinda zuckte zusammen. Hoffentlich würde er nicht anfangen zu fiedeln. Ihr Freund übte nämlich für den Grillenwettbewerb am Ende des Sommers, und sein Geigenspiel klang noch immer ziemlich schräg.

Doch Herr von Gomp rückte nur die Fliege um seinen Hals zurecht. «Wie viele von deinen magischen Perlen hast du denn der Vergissmeinnichtfee geschenkt?» Er musterte Lowindas Haare, als wollte er die silbernen Blütenstaubperlen darin zählen.

«Och, so ein … drölf … acht vielleicht?», antwortete Lowinda ausweichend. Sie hatte es nicht so mit Zahlen.

«ACHT??» Herr von Gomp riss die Augen auf. «Das ist viel zu viel! Wir wissen doch gar nicht, was es bewirkt, wenn sie die mit ihrem Blütenstaub mischt!»

«Mach dir keine Sorgen», erwiderte Lowinda. «Was soll schon passieren? Mein Löwenzahn setzt sich gern durch. Also wird die Wirkung ihres eigenen magischen Parfüms verstärkt, und sie bleibt wach. Ist doch nichts dabei.»

Zweifelnd wiegte Herr von Gomp seinen Kopf. «Na, wenn du dich da mal nicht irrst. Wie im Frühling, mit deiner ersten magischen Pusteblume. Da wolltest du auch nur helfen, und das endete in einer ziemlichen Katastrophe. Weißt du noch?»

Lowinda wurde ein klitzekleines bisschen rot. Sie erinnerte sich noch gut an die Tage im April, als zwei Menschenkinder im Garten erschienen waren und sie für die beiden eine magische Pusteblume hatte wachsen lassen. Von da an war alles schiefgegangen.

Na ja. Nicht alles. Ganz und gar und wunderbarerweise nicht alles.

«Haha», sagte die Löwenzahnfee und klatschte vor Freude in die Hände. «Dadurch haben wir aber zwei pusteblumentolle neue Freunde gewonnen. Und das, obwohl Blumenfeen und Menschen normalerweise gar nicht befreundet sein sollten. Polli und Luk sind jetzt sogar unsere Feenwächter!»

«Stimmt», zirpte Herr von Gomp. «Sie sind ja auch feensichtig, eine absolute Ausnahme unter den Menschen, und zwei sehr nette Kinder.» Er stockte kurz, bevor er fortfuhr. «Ich hoffe nur, dass sie der Aufgabe, die Feen und den geheimen Garten zu beschützen, auch gewachsen sind. Wie du weißt, sind nicht alle Menschen nett! Es wäre so traurig, wenn wir entdeckt werden und wieder wegziehen müssten oder gar Schlimmeres passiert!»

Das fand Lowinda auch, aber bevor sie Herrn von Gomp antworten konnte, dass sie fest an Polli und Luk glaubte, zirpte der Heuspringer mit Blick auf den Sonnenstand: «Oje. Wir sollten uns beeilen! Wir sind doch mit den beiden vorn im Schulgarten verabredet. Heute ist ihr großer Tag.»

«Verflixte Wurzelknolle. Richtig.» Rasch verstaute Lowinda die Pralinenschachtel in einem Schrank aus Kirschbaumholz und lief mit Herrn von Gomp zwischen ihren Haaren nach draußen. Polli und Luk hatten die beiden ausdrücklich gebeten, bei ihrer Gartenvorstellung dabei zu sein. Gut verborgen hinter den Schlehen natürlich. Und absolut geheim. Zum Glück hatten es Lowinda und Herr von Gomp nicht weit bis zum Schulgarten, denn der Feengarten, in dem die Blumenfeen wohnten, war ein Teil davon. Gut versteckt lag er hinter einer magischen Brombeerhecke. Und weil sich Lowinda fast immer so groß wie ein Menschenkind zauberte, durchquerte sie den Garten nun mit großen Schritten. Die Sommerhitze brachte die Luft zum Flimmern, und es duftete nach trockenem Gras.

Plötzlich ertönte Geschrei.

«Hör auf, mich rumzukommandieren!», schimpfte eine Blumenfee in einem pinken Blütenkleid und zischte wie eine aufgebrachte Wespe an Lowindas Nase vorbei. «ICH bin die Königin der Blumen. Merk dir das!»

Sie wurde von einer Blumenfee in Weiß verfolgt, die einer Libelle glich. «Davon träumst du wohl, Rosita Rose!», zeterte diese. «ICH bin die Königin der Blumen! Das weiß doch jeder! Ich, Lina Lilie.»

Herr von Gomp hüstelte. «Das geht jetzt seit Tagen so», sagte er, während Lowinda mit ihm weiterlief. «Ständig streiten die beiden darum, wer von ihnen eine Königin ist. Können sie nicht einfach beide eine sein?»

Das fragte sich Lowinda allerdings auch und wich den Schwestern Knall und Kicher Erbse aus, die über die Wiese böllerten und dabei unablässig kicherten.

Sie hopste durch ein Meer von blauen Glockenblumen an den blütenlosen Blättern des Vergissmeinnichts vorbei und bewunderte die Nachtblumen, die tagsüber scheinbar farblos zwischen all den Schönheiten wuchsen. Sie würden erst beim Mondscheinfest ihren großen Auftritt bekommen. Darauf freute sich Lowinda ganz besonders, denn in diesem Sommer würden zum ersten Mal Polli und Luk dabei sein. Und als Überraschung für die beiden hatte Lowinda extra die Königin der Nacht eingeladen.

Die Löwenzahnfee hatte die magische Brombeerhecke beinahe erreicht, als sie abrupt stoppte.

Auf dem Rindenschild, auf dem «GÄRTNERN streng VERBOTEN» eingeritzt war, hockte – die Vergissmeinnichtfee. Sie sah völlig zerzaust aus, trug ein schief sitzendes Hütchen und jammerte: «Ich weiß nicht mehr, wo ich wohne. Wo soll ich denn jetzt hin??»

«Oh nein», zirpte Herr von Gomp. «Nicht schon wieder.»

«Wer sind Sie??», kreischte die Fee erschrocken, als sie Lowinda und den Heuspringer bemerkte. «Was machen Sie in meinem Garten??» Sie riss eine Umhängetasche hoch, die quer über ihrer Schulter hing, und hielt sie sich wie einen Schutzschild vor die Brust.

«Ach, Vila», rief die Löwenzahnfee und setzte das breiteste Lächeln auf, zu dem sie fähig war. «Hast du uns schon wieder vergessen? Du sollst doch dein Parfüm benutzen, damit das nicht dauernd passiert!»

Verwirrt blickte die Blumenfee sie an, und Lowinda sah, dass sie ihr Kleid verkehrt herum trug. Der Kragen saß vorn am Hals, und die Knopfleiste befand sich auf dem Rücken.

Lowinda machte einen vorsichtigen Schritt auf die Fee zu. «Schau mal in deine Tasche!», sagte sie.

Misstrauisch presste Vila ihre Umhängetasche fester an sich. «Wieso??»

«Weil sich darin ein Parfümfläschchen mit deinem magischen Blütenstaub befindet. Damit sollst du dich einsprühen.»

«Ach ja??» Verwirrt runzelte die Fee die Stirn, kramte aber umständlich in ihrer Tasche. «Meinen Sie das?» Sie zog einen altmodischen Flakon heraus. «Das soll ich benutzen??», fragte sie in einem Ton, als hätte Lowinda ihr geraten, eine stinkende Socke zu essen.

Doch die ließ sich nicht beirren.

«Ganz gewiss», antwortete sie. «Du heißt VERGISSMEINNICHT, weil du, äh, sobald deine Blume verblüht ist, SEHR vergesslich wirst. Nur dein Parfüm aus magischem Blütenstaub kann dir helfen, dich an deine Aufgaben nach der Blütezeit zu erinnern.»

«Und an deinen Namen», zirpte Herr von Gomp.

Die Vergissmeinnichtfee kniff die Augen zusammen. «Warum sollte ich Ihnen glauben?», fragte sie spitz.

«Weil wir dir helfen wollen», erwiderte Lowinda sanft. Sie lächelte die Vergissmeinnichtfee an und versuchte, geduldig zu bleiben. Gar nicht so einfach, da Vila ihr kein bisschen zu vertrauen schien. Seit im Sommer ihre Pflanzen verblüht waren, passierte das leider immer öfter. Dann vergaß Vila Vergissmeinnicht, dass sie genau diesen Namen erhalten hatte, um sich und ihre Blumen nach der Blütezeit eben nicht zu vergessen, denn auch nach der Blüte gab es für eine Blumenfee viel zu tun. Es musste aufgeräumt und das Wachsen neuer Pflanzen vorbereitet werden.

Um die Sache zu beschleunigen, wollte Lowinda der Vergissmeinnichtfee den Parfümflakon abnehmen, als die Fee loskreischte: «Zu HILFE! Eine DIEBIN! Ich werde bestohlen!!»

Erschrocken ließ Lowinda den Flakon los.