Lucky Punch - C.K. Zille - E-Book
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C.K. Zille

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Beschreibung

Wenn man dich vor die Wahl stellt: Die Liebe zu einem Menschen oder zum Sport, wofür würdest du dich entscheiden?Ben macht Vica einen Heiratsantrag. Doch er zerstört diesen perfekten Augenblick mit einer schrecklichen Forderung. Vica soll sich zwischen einem Leben in der High Society an seiner Seite und dem aktiven Boxen entscheiden. Sie entscheidet sich für den Sport, weil ihr dieser wichtiger als alles andere ist. Da ihr Ex zahlreiche Kontakte und großen Einfluss hat, bleibt Vica nichts anderes übrig, als im Boxclub der Mafia für ein großes Turnier zu trainieren. Ihr neuer Trainer, der Mafioso Juri, ist bereit ihr zu helfen. Dieser ist nicht nur ziemlich sexy, was auch Vica nicht verborgen bleibt, sondern hat auch noch ein anderes Geheimnis ...»Lucky Punch« ist der fünfte Band der Sports-Romance Serie Read! Sport! Love! von Piper Gefühlvoll. Die Bände der Serie stammen von verschiedenen Autorinnen und hängen inhaltlich nicht zusammen, aber in jeder Geschichte stehen Sport und große Gefühle im Zentrum.

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Inhalt

Cover & Impressum

Widmung

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Danksagung

Widmung

»Für Nora und Alea, hört niemals auf, für eure Träume zu kämpfen«

Kapitel 2

Das Beste, um sich abzureagieren, war Sport. Allem voran half mir das Boxen. Es brachte Balance in mein Leben, war der Ausgleich, den ich so sehr brauchte, um mit allem abzuschließen. Warum konnte Ben das nicht verstehen? Vielleicht, weil er es nie selbst ausprobiert hatte?

Als ich die Halle betrat, roch ich den abgestandenen Schweiß, hörte dumpfe Schläge und schmerzvolles Stöhnen. Ich liebte es, hier zu sein und von der mir vertrauten Umgebung umspielt zu werden.

Mein Trainer Mike war im Ring und trainierte mit einem jungen Burschen, den ich schon ein paar Mal gesehen hatte. So wie ich hatte er auf der Straße gelebt und versuchte nun, sich sein Leben zurückzuerobern. Stück für Stück. Ich war mir sicher, dass er es schaffen würde, denn ich sah die Ähnlichkeit zwischen uns, außerdem unterstützte ihn Mike. Mein Trainer war die gute Seele dieses Rings, auf die Fünfzig zugehend, stellte er gerade für die jungen Boxer von der Straße eine Art Vaterersatz dar. Wie immer hatte er die mittlerweile ergrauten Haare zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden.

Ich nickte ihnen kurz zu und zog mich um.

Um mich aufzuwärmen, machte ich mehrere schnelle Hampelmänner, bevor ich ins Stretching überging. Dann nahm ich mir einen Boxsack vor. Meine ersten Schläge waren locker, beinahe sanft, um meine Gelenke aufzuwärmen.

Eine empörte Stimme ertönte hinter mir: »Streichelst du den Boxsack, oder was soll das werden?«

Unwillkürlich musste ich grinsen. Ich drehte mich zu Teresa, mit der ich seit zwei Jahren zusammen trainierte. Sie stellte sich direkt an den Boxsack und hielt ihn für mich fest. Ihre hagere, aber durchtrainierte Figur verschwand beinahe hinter dem Sack. »Und jetzt will ich was sehen. Außerdem erklärst du mir, warum du nach dem gestrigen Abend nicht bei deinem Liebsten bist.« Wissend zwinkerte sie mir zu.

Bei dem Gedanken an den Abend, und vor allem an den heutigen Vormittag, wurden meine Schläge sofort härter. Ich verpasste dem Boxsack einen Haken nach dem anderen. »Wir haben uns getrennt.«

Teresa antwortete nicht, sie fragte nicht nach, sie ließ mir die Zeit, die ich brauchte. Stumm hielt sie den Boxsack, den Kopf seitlich gelehnt, sodass die blonden Strähnen ihr ins Gesicht fielen und sah mir fest in die Augen. Darum war sie meine beste Freundin geworden. Meine einzige Freundin, wenn ich ehrlich war. Aber ich wusste, dass ich auf sie zählen konnte. Immer. »Er wollte, dass ich mit dem Boxen aufhöre.«

»Du hast die richtige Entscheidung getroffen«, bestätigte Teresa, ohne mehr gehört zu haben.

Meine Bewegungen wurden langsamer, die Handschuhe fühlten sich bleischwer an. »Er …«, ich schluckte, ich wollte nicht heulen, »er hat mir gedroht, mir auch noch das Boxen zu nehmen.«

»Wie will er das denn bitte machen?« Meine Freundin ließ den Boxsack los, kam auf mich zu und schloss mich fest in die Arme. Sie war ein ganzes Stück größer als ich und drückte meinen Kopf an ihre Brust. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Mike und der Junge aus dem Ring stiegen. Im Hintergrund nahm ich das leise Läuten eines Telefons wahr.

»Er hat Kontakte.« In dem Moment wurde mir erstmals klar, dass einfach zu gehen und ihn zu provozieren, gefährlich war. Er gehörte zur oberen Schicht der Stadt und hatte wirklich Einfluss.

»So ein Unfug, hier kennt dich jeder seit Jahren. Er hat nicht so viel Macht, wie er vorgibt. Mach dir keine Sorgen.« Sie schaffte es, mich für einen Moment zu beruhigen.

Doch dann verließ Mike das kleine Büro am anderen Ende des Rings und eilte direkt auf uns zu.

»Vica, ich muss mit dir sprechen.« Die Art, wie er das sagte, machte mir Angst. Panisch sah ich Teresa an, die mir nicht von der Seite wich.

»Was ist denn?«, fragte ich, wollte dabei beiläufig klingen, doch das gelang mir nicht.

»Ich hatte gerade ein Gespräch mit Ben … Ich kann dich nicht länger trainieren.«

»Was? Warum nicht? Was hat er dir erzählt?« Mein Körper zitterte, plötzlich war mir eiskalt.

»Das ist nicht relevant. Tatsache ist, dass ich dich nicht weiter trainieren darf, obwohl ich es gern tun würde.«

»Wie kann es sein, dass er dich in der Hand hat?«, fragte Teresa mit bohrendem Blick nach.

Ausweichend deutete Mike auf die Umkleide: »Es ist kompliziert. Es tut mir wirklich leid, aber wenn ich dich nicht rauswerfe, macht er mir den ganzen Laden dicht.«

»Können wir das nicht irgendwie verhindern?« Ich war froh darüber, dass Teresa für mich das Sprechen übernahm, mein Kopf hatte mittlerweile abgeschaltet. Mit hängenden Schultern starrte ich auf meine Handschuhe, die Stimmen um mich herum wurden zu einem eintönigen Rauschen.

Ben hatte seine Drohung wahr gemacht.

»Vica?« Ich blickte in Teresas besorgtes Gesicht. »Komm, ich bringe dich nach Hause.«

Wie in Trance zog ich mich um, schaffte es nicht, mich auf dem Weg zur Tür noch einmal zum Ring umzudrehen. Kurz bevor ich nach draußen stolperte, hielt mich Mike jedoch auf. »Vica, warte kurz.«

Ich verspürte den Drang einfach wegzulaufen, seine Stimme zu ignorieren. Ich wollte nur noch raus, drückte die Tür auf und stolperte ins Freie. Die Sonne schien mir brutal hell in die Augen, sie begangen sofort zu brennen und zu tränen.

Unentwegt bewegten sich meine Beine vorwärts, war Teresa nicht gerade noch hinter mir gewesen? In dem Moment hörte ich Schritte, die mich verfolgten.

»Vica!« Teresa holte mich ein, bevor ich mein Fahrrad erreichte, und hielt mir einen Zettel unter die Nase. »Du glaubst nicht, was Mike getan hat.« Ihre Stimme klang aufgeregt, aber nicht empört, sondern vielmehr positiv überrascht.

»Er hat mich rausgeschmissen, weil mein Ex ihn erpresst?«, gab ich sarkastisch zur Antwort. Ich wischte mir die Tränen fort und drückte den Zettel aus meinem Sichtfeld.

»Lies!«, forderte Teresa und wedelte weiter mit dem Flyer unter meiner Nase herum.

»AIBA Boxing Championship Colorado. Na und?« Wieder drückte ich das Blatt weg und schloss mein Fahrrad auf.

»Mike hat dich dort angemeldet und diese Woche die Teilnahmebestätigung bekommen!«

Ihre Worte drangen langsam zu mir durch. Solch ein Wettbewerb war genau das, worauf ich seit Jahren hingearbeitet hatte. Im Gegensatz zu Ben, der mich liebend gern mit Ausflügen vom Training abgehalten hatte, wie mir jetzt erst bewusst wurde, hatte Mike mich immer ermutigt. Doch ich war bisher zu feige gewesen, mich bei den Juniorenwettkämpfen oder Amateurturnieren zu bewerben, hatte meinen Highschoolabschluss oder die Jobsuche vorgeschoben. Das hatte er anscheinend für mich in die Hand genommen. Ein schlechtes Gewissen überkam mich, ich hatte mich nicht einmal richtig von ihm verabschiedet.

»Das ist lieb von ihm, aber ohne Trainer kann ich da nicht teilnehmen.« Ich ertrug es nicht, weiter über eine unerreichbare Zukunft zu reden. »Ben hat Kontakte, ich werde in keinem Boxclub der Stadt einen Trainer bekommen.« Warum hatte ich mich auch ausgerechnet in den Kerl verliebt, der mit jedem Club in der Stadt zusammenarbeitete? Da er diverse Wettbewerbe finanzierte, war er hoch angesehen und bekam bei jedem Wettbewerb einen Sitzplatz in der ersten Reihe. Inwiefern er die einzelnen Clubs unterstütze, hatte ich bis heute nicht erkannt. Schlagartig wurde mir klar, dass Mike in gewisser Weise von seinem Wohlwollen abhängig war. Dumm für mich. Bevor ich schon wieder in Tränen ausbrach, stieg ich auf das Rad und fuhr los.

»Das werden wir noch sehen!«, rief mir Teresa motiviert nach. Sie hatte gut reden, ihr Ex-Freund hatte nicht die halbe Stadt in der Hand.

Vor lauter Anspannung presste ich die Zähne so stark aufeinander, bis mein Kiefer schmerzte. Ich war so wütend! Hatte Ben mich überhaupt geliebt, oder war ich von Anfang an als sein Püppchen auserkoren worden? Wie gerne wäre ich zu ihm gefahren und hätte ihm gezeigt, was ich im Ring gelernt hatte, aber damit hätte ich alles nur schlimmer gemacht. Dadurch würde ich seine Beweggründe auch nicht verstehen.

Wie konnte ein Mensch nur so manipulativ und verlogen sein? Wenn er mich nicht bekam, zerstörte er mir mein ganzes Leben? So hätte ich ihn niemals eingeschätzt. Wie konnte man sich nur so sehr in einem Menschen täuschen?

 

Zuhause warf ich meinen Rucksack frustriert in die Ecke. Meine Hoffnung, das Hobby zum Beruf zu machen, rückte in immer größere Ferne. Ich hätte aus Frust heulen können, doch mittlerweile fühlte ich mich nur noch leer und ausgelaugt. Was sollte ich nur machen? Bisher konnte ich mich durch das Boxen am besten ablenken, aber selbst das hatte Ben mir genommen.

Ich sollte nach einem neuen Club suchen, hatte aber furchtbare Angst vor weiteren Zurückweisungen, die unweigerlich auf mich zukommen würden. Ich kannte Ben, wenn er sich eine Sache in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er sie gnadenlos durch. Dass sich diese Eigenschaft einmal so negativ auf mich auswirken würde, hätte ich jedoch nicht gedacht.

Um mich abzulenken, räumte ich also meine Wohnung auf und schrubbte jeden Winkel gründlich sauber. Ich fing bei der kleinen Küchenzeile an, kämpfte mich durch Bad, Schlafzimmer und Wohnzimmer, bis ich am Abend völlig erschöpft ins Bett fiel. Doch kaum lag ich, klingelte es an der Tür. Stöhnend zog ich die Decke über meinen Kopf, ignorierte das erneute Läuten. Dann klingelte mein Handy. Ich schaffte es nicht, es vollkommen zu ignorieren, und schaute auf das Display. Teresa?

Da es nicht Ben war, nahm ich den Anruf entgegen. »Ja?«, fragte ich genervt, um mögliche Ablenkungsversuche niederzuringen. Ich wollte nur noch schlafen.

»Bist du unterwegs?«, fragte Teresa, ich hörte im Hintergrund Autos fahren. Sie stand vermutlich vor meiner Eingangstür des Mietshauses.

»Ich bin zu Hause.« Mürrisch schlug ich die Bettdecke zurück.

»Lass mich rein! Ich habe Neuigkeiten!«

»Gute oder Schlechte? Schlechte kannst du gerne für dich behalten.«

»Lass dich überraschen. Komm schon, öffne die Tür!«

Ein tiefes Seufzen entfuhr mir, während ich mich aus dem Bett quälte. Ich beendete das Gespräch und wartete auf meine Freundin, die mit ungeahnter Schnelligkeit bis hinauf in den vierten Stock rannte.

Triumphierend grinste sie mich an, während sie mich in mein Wohnzimmer schob. »Setz dich!«, befahl sie gut gelaunt. Ihre schlanken, sehnigen Arme stemmte sie in die Hüften, sie richtete sich vor mir auf, wirkte noch größer, als sie es ohnehin schon war.

Ich gehorchte, weil mir die Kraft fehlte zu protestieren.

»Also. Ich habe da einen Boxclub, der dich nehmen wird. Ich habe schon mit dem Inhaber gesprochen.«

»Was? Wirklich?« Ich konnte nicht glauben, dass Teresa es tatsächlich geschafft haben sollte. Ben hatte so gute Kontakte und durch sein Sponsoring gab es keinen Club, der es sich freiwillig mit ihm verscherzen würde. Oder etwa doch?

»Ja wirklich!« Freudestrahlend löste sie ihre triumphierende Geste und knallte den Flyer entschieden auf den Tisch. »Du wirst also an dem Turnier teilnehmen!«

Kreischend vor Freude sprang ich auf und fiel Teresa um den Hals. »Das ist ja unglaublich. Wie hast du das geschafft?«

»Nun …«, begann sie zögerlich.

Verwundert setzte ich mich wieder hin. »Wo ist der Haken an der Sache?«

»Eigentlich ist das kein richtiger Haken.« Ihre Hände vollführten seltsame Bewegungen in der Luft, bevor sie endlich mit der Sprache herausrückte: »Dein Ex kommt an den Club nicht heran, weil er scheinbar in der Hand der Mafia liegt.«

Meine Gesichtszüge entgleisten mir. »Mafia?«, stammelte ich und hielt meine Hände vors Gesicht.

»Ja, aber es sind nur Gerüchte. Deinen Trainer habe ich bereits kennengelernt, er ist wirklich sympathisch und dass er angeblich einige Jahre im Knast war …« Sie stockte kurz und winkte dann ab, während sie sich neben mir aufs Sofa fallen ließ. »Nicht weiter wichtig. Er hat eine Lizenz!«

»Gekauft vom Mafiageld«, vervollständigte ich ihren Satz, woraufhin Teresa mit den Schultern zuckte. Das beruhigte mich jedoch kaum.