Magie leben - Claire - E-Book

Magie leben E-Book

Claire

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  • Herausgeber: Ansata
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2011
Beschreibung

Das Leben gestalten mit der Macht der Magie

Für die moderne Hexe gibt es kein »Müssen« und »Sollen«, kein Richtig oder Falsch. Magie leben geht tiefer – ins Innere. Dorthin, wo der magische Funke entsteht, der dem Zauber das Leben einhaucht … Mit leichter Feder beschreibt Claire der modernen Hexe den Weg, auf dem sie ihr Leben mit positiven magischen Energien kreativ gestalten kann:

• Wie kreiere ich einen wirksamen Zauber, der zu meiner persönlichen Lebenssituation passt?

• Wie nehme ich Verbindung zu Gottheiten, Ahnen und magischen Helfern auf?

• Wie arbeite ich mit anderen Hexen zusammen, ohne in festen Hierarchien und Initiationen gefangen zu sein?

• Wie verbinde ich meine christlichen Wurzeln mit »heidnischer« Naturspiritualität?

• Wie finde ich meine spirituelle Heimat, die Basis magischen Wirkens?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 389

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Claire

Magie

leben

Der spirituelle Weg

der modernen Hexe

Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden.

Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr.

Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Ansata Verlag

Ansata ist ein Verlag der Verlagsgruppe Random House GmbH.

ePub-ISBN 978-3-641-06381-8

1. Auflage 2011

Copyright © 2011 by Ansata Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Alle Rechte sind vorbehalten.

Redaktion: Dr. Diane Zilliges

Illustrationen: Markus Weber / Guter Punkt, München

Einbandgestaltung: SWSP Design, München, unter Verwendung eines Motivs von © Ikon Images / Getty Images

Satz: Leingärtner, Nabburg

Inhalt

Vorwort

Vorbemerkungen und magisches Grundwissen

Zauber versus Spiritualität

Der Unterschied zwischen Spiritualität und Religion

Praxis: Ein Sonnenritual im klassischen Sti

Praxis: Ein Sonnenritual im Freistil

Die vier Elemente

Der Begriff der Initiation

Praxis: Die Würdigung einer Initiationserfahrung

Der magische Kreis

Jenseits von Ratio und Logos

Hexenwerkzeuge – was braucht man wirklich?

Magische Stunden – das alte Konzept

Naturspiritualität – gut geshoppt im Wohnzimmer?

Göttin und Gott

Wer sind die beiden?

Gott und Göttin in unserem Leben

Praxis: Der experimentelle Altar

Praxis: Magische Raumsprays herstellen (1)

Praxis: Magische Raumsprays herstellen (2)

Praxis: Magische Raumsprays herstellen (3)

Praxis: Rezepte zum Ausprobieren

Opfergaben

Warum Orakel so wichtig sind

Die Ahnen

An alten Fäden anknüpfen

Es gibt keine perfekte Familie

Praxis: Schlimme Ahnen aus der Liste streichen

Wenn Verwandte zu Ahnen werden

Nekromantie – die Ahnen befragen

Praxis: Ahnenbefragung mit dem Element Wasser

Praxis: Ahnenbefragung mit Räucherwerk

Die persönlichen Verbündeten

Geister und Götter – fließende Grenzen

Die drei Welten (und warum die Unterwelt kein Ort des Schreckens ist)

Der Weg, seine Spirits zu finden

Das Familiar

Übung, um den Kontakt zum Familiar aufzunehmen und es zu rufen

Praxis: Orakel selbst gestalten

Miteinander arbeiten

Solitär und Gruppe – Vorzüge beider Wege

Die goldene Mitte: Gruppen für Individualisten

Tipps und Hinweise für Gruppen

Danksagung

Literaturhinweise

»Alles in der Welt ist merkwürdig und wunderbar für ein paar wohlgeöffnete Augen.«

José Ortega y Gasset

Ich widme dieses Buch allen Menschen, die in der Zeit leben, als das Wünschen noch geholfen hat.

Vorwort

In meinen vorherigen Büchern habe ich vor allem über die praktischen und handfesten Seiten des Hexentums geschrieben, über Zauber, Steine, Öle, Räucherungen, Kerzen, über magische Hilfsmittel und Rituale, die neue Harmonie und Gleichgewicht im Leben bewirken. Es ging darin, wenn man so will, um die äußeren Wege einer Hexe.

Dieses Buch ist den inneren Wegen der Hexe gewidmet – und war genau dadurch eine Herausforderung. Denn die Hexe gibt es genauso wenig wie die Farbe. Hexe zu sein ist ein individueller Weg, und in diesem Sinne ist dieses Buch auch zu verstehen: als eine Möglichkeit, sich Inspirationen für den persönlichen Weg zu holen und etwas Eigenes daraus zu machen. Ich möchte dazu anregen, zu philosophieren und nachzusinnen, sich einzufühlen und auszudrücken, wie es sich für einen lebendigen spirituellen Weg gehört.

Hexen waren schon immer Individualistinnen. Beim Schreiben dieses Buches hatte ich die weise, alte Frau in einem Dorf genauso vor Augen wie die moderne Hexe der heutigen Zeit. Beide sind sich nämlich gar nicht so unähnlich, auch wenn sich der äußere Rahmen über die Jahrhunderte geändert hat. Ich habe aus alten Quellen und modernen Erfahrungen gleichermaßen geschöpft – weil ein Baum ohne Wurzeln keine Nahrung hat, aber die Wurzeln nun einmal nicht in den Himmel wachsen können, dafür braucht es einen Stamm und vor allem frische Triebe. Jeder Aspekt hat seine Aufgabe, lässt man einen außen vor oder bewertet man einen höher als die anderen, wird es schwierig mit einer gleichmäßigen Entwicklung.

Ich habe dieses Buch für Hexen geschrieben, die vorwiegend allein arbeiten, aber auch für Hexen, die nach modernen Wegen suchen, eine magische Zusammenarbeit mit anderen zu gestalten, ohne sich dabei starren Formen zu verpflichten. Dieses Buch ist für moderne Frauen und Männer gedacht, die inmitten der heutigen Herausforderungen und Sinnfragen ihren spirituellen Weg gestalten wollen, ohne die Ursprünge zu vergessen.

Vorbemerkungen und magisches Grundwissen

Zauber versus Spiritualität

Wie auch viele andere magische Traditionen – vom Schamanismus bis zum Voodoo – wird das Hexentum von Außenstehenden oft als eine Art Zauberkult betrachtet und weniger als eine Strömung mit wirklich spirituellem Gehalt. Eine Hexe zaubert. Aber was macht sie (oder er) sonst noch? Ich bekomme oft Fragen in der Art gestellt: Gut, du bist Hexe, aber woran glaubst du, was ist jetzt genau das Spirituelle daran? Ist das Zaubern schon alles?

Nein, das ist glücklicherweise nicht alles. Wobei man sich von einer Vorstellung von vornherein verabschieden muss: Das Hexentum ist keine uniforme Religion (ob es überhaupt eine Religion ist, darauf kommen wir gleich noch zu sprechen). Es ist vielfältig und lebendig! Es vermittelt uns eine Vorstellung davon, wie Religion vor langer Zeit vielleicht einmal war: frei wachsend und intuitiv, aufmerksam und umsichtig. Jedenfalls, wenn es gut kommt. Natürlich gibt es bis heute Dogmatiker und Menschen, die ihr Hexentum nach strengen, vorgegebenen Regeln leben wollen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, solange sie anderen nicht vorzuschreiben versuchen, dass sie genauso zu leben hätten.

Es ist ebenso gut, dogmatisch zu arbeiten wie einen freien Weg zu gestalten. Bei einigen wechselt sich das auch phasenweise ab. Manchmal geben einem Regeln genau den Halt, den man gerade braucht. Ein anderes Mal ist der freie Flug zu neuen Abenteuern das, was einen weiterbringt. Es gibt beispielsweise Hexen, die kaum spirituell arbeiten und sich auf die magische Arbeit konzentrieren, es gibt umgekehrt aber auch Hexen, die gar nicht zaubern und sich ganz auf die geistigen und spirituellen Aspekte konzentrieren. Und dazwischen gibt es noch jede Menge Schattierungen. Idealerweise wird das Hexentum nicht in Schwarz-Weiß, sondern in Farbe gelebt.

Der Unterschied zwischen Spiritualität und Religion

Bevor wir auf alle möglichen weiteren Punkte schauen, sollten wir kurz innehalten, um einen Blick auf diese beiden Begriffe und ihre Verknüpfungen zu werfen. Denn es gibt sowohl ein religiöses Hexentum als auch die Hexenspiritualität, und in dem Moment, in dem man sie sprachlich trennt, muss man sie eigentlich schon wieder verbinden, weil eines nicht ohne das andere kann – zumindest im Idealfall. Der entscheidende Punkt ist die Gewichtung beider, die man für sich selbst als stimmig empfindet.

Religion bedeutet eine gewisse Festigkeit in Praktiken, Regeln, Ritualen und Lehren eines Glaubens. Sie gibt Halt, aber auch Einschränkungen, das sind die beiden Seiten dieser Medaille. Religion vermittelt eine Struktur, so ist zum Beispiel das Jahresrad mit seinen acht Festen eine zentrale religiöse Vorstellung vieler Hexen (Näheres dazu findest du in meinem Basiswissen Weiße Magie, ich möchte nichts wiederholen, was viele schon kennen). Damit sorgt Religion auch für eine gewisse Öffentlichkeitskompatibilität, sie geht nach außen. Vorgegebene Feste mit bestimmten Inhalten und Symbolen kann man gut gemeinsam feiern, weil man sich nicht erst noch über alle Details einig werden muss. Es ist eben Fest A, dazu verwendet man die Symbole a, b und c, und wie’s gemacht wird, ist auch jedem klar. Religiöse Elemente geben Halt und sorgen für Verbindlichkeiten, zum Beispiel auch, wenn es um gemeinsame Ansichten über Lebensrituale wie Hochzeiten oder Beerdigungen geht. Religion schafft daher auch Gemeinschaft, die allerdings hat ihren Preis: Es sind die Regeln, an die man sich zu halten hat. Wie strikt oder locker sie ausfallen, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Um auf den Jahreskreis zurückzukommen: Manche Hexen feiern klar strukturierte Rituale mit festen Texten und Vorgaben, während andere eher ein fröhliches Mehrfamilienpicknick mit lockeren Segnungsritualen abhalten. Einige begehen die Feste in tiefer Meditation über das jeweilige Thema, während andere Gesang und Tanz bevorzugen. Da gibt es wirklich einen großen Spielraum zu erkunden.

Spiritualität ist die Schwester der Religion, sie zielt direkt auf die persönliche Beziehung zum Göttlichen und den Verbündeten auf der anderen Seite. Ihr höchstes Ziel ist das Einswerden mit dem Göttlichen, in welcher Form man es auch immer für sich persönlich wahrnimmt. Spiritualität findet im Herzen jedes Einzelnen statt. Sie kann umschrieben werden, aber letztendlich muss sie jeder für sich selbst erleben und erfühlen, um zu wissen, was es wirklich ist. Somit ist gelebte Spiritualität auch der Punkt, an dem man Vorgaben und Regeln – für einen Moment oder für lange Zeit – loslässt, um seine eigenen Erfahrungen zu machen.

Wie bereits angeschnitten gehen die beiden am besten Hand in Hand. Religion ohne Spiritualität wird zum leblosen Nachmachen, führt leicht zu Hochmut anderen gegenüber und zu starren Ideologien, die großzügig Staub ansetzen. Dann macht man Rituale um der Rituale Willen, so wie sie schon immer gemacht wurden, auch wenn der Sinn hinter den Handlungen schon lange nicht mehr dem aktuellen Erleben entspricht. Dann besteht man darauf, dass Dinge »richtig« gemacht werden, und meint, dass alles, was anders ist, der falsche Weg wäre, zumindest aber nicht gleichwertig ist. Damit ist man dem Aberglauben ziemlich nahe, denn Aberglaube bedeutet letztlich: Man wusste früher einmal, warum man etwas macht, doch mit der Zeit ging der Inhalt verloren und jetzt wird nur noch die Form gelebt. Diese starre Form von Religion ohne Spiritualität bedeutet auch, dass das individuelle, spirituelle Erleben kaum noch wertgeschätzt wird, im schlimmsten Fall sogar verfolgt wird. Hierarchien bilden sich heraus und religiöses Personal verwaltet für die anderen, was sie zu glauben, zu fühlen und zu denken haben.

Umgekehrt bedeutet Spiritualität ohne jeden Halt durch ein religiöses Konzept oft eine große Überforderung des Einzelnen, führt leicht zu Beliebigkeit und dem Gefühl, sich auf einer ewigen Suche zu befinden, ohne wirklich jemals anzukommen. Das sieht man bei Leuten, die von einer Lehre zur nächsten wandern und alles mitmachen, was gerade angesagt ist. Heute Indianer, morgen Hexe und übermorgen schon Sufi. Das Angebot ist groß im modernen, spirituellen Supermarkt der Seminare, Workshops und Selbsterfahrungsgruppen. Gegen all das ist nichts zu sagen, man findet schließlich nur heraus, was zu einem passt, indem man es ausprobiert. Man kann allerdings berechtigt darüber streiten, ob man gleich überall verkünden muss, was man gerade zu sein meint, obwohl man noch keine zwei Wochen dabei ist. Lass diese Etiketten beiseite, solange du dir nicht sicher bist, ob das wirklich dein langfristiger Weg sein wird und ob du überhaupt irgendwelche Etiketten für dich verwenden willst. Anfangs sind alle Wege aufregend und spannend. Das ist die Euphorie eines neuen Weges, es ähnelt dem, was wir empfinden, wenn wir frisch verliebt sind. Aber es ist kein Automatismus, dass aus dieser Verliebtheit auch Liebe wird. Das wird nur die Erfahrung zeigen.

Es gibt keinen spirituellen Weg, der nicht auch Zweifel, Sorgen und Unsicherheiten mit sich bringt. An diesen Türen der Prüfung (ja, auch der spirituelle Weg selbst prüft, wie ernst es uns wirklich damit ist) geben viele auf und wenden sich schnell einem neuen Weg zu. Wieder stellt sich die Euphorie des Neuanfangs ein und wieder gibt man sich ein neues Etikett, nur um bei den ersten Anzeichen von Schwierigkeiten erneut davonzulaufen: Auf zur nächsten Philosophie, die soll eh viel tief schürfender sein als alles jemals Dagewesene. Diese Einstellung führt dazu, dass man niemals richtig ankommt. Es gibt nicht ohne Grund den weisen Satz, dass man zwar auf ganz verschiedenen Wegen den Berg zum Göttlichen erklimmen kann, aber niemals oben ankommen wird, wenn man ständig zurückläuft und einen neuen Weg zur Spitze wählt. Das heißt nicht, dass du deinen Horizont nicht beständig erweitern solltest. Aber du brauchst einen Heimathafen, in dem du dich auch in den ganz alltäglichen Stürmen des Lebens zu Hause weißt.

Bei manchem spirituellen Sucher erwächst das ewige Suchen nicht aus Neugier oder weil er noch nicht das Passende für sich gefunden hätte, sondern aus Perfektionismus und innerer Getriebenheit. Dann verfolgt einen die stetige Sorge, nicht den absolut optimalen Pfad für sich entdeckt zu haben. Auf der anderen Seite werden so auch die unvermeidlichen Steine auf dem Weg gern falsch bewertet. In Wirklichkeit fordern sie uns nur dazu auf, unseren Weg zu vertiefen, sie stellen uns auf die Probe und bedeuten manchmal auch eine Prüfung, wie ernst es uns ist, bevor uns neues Wissen zuteilwird, wenn wir die Prüfung gemeistert haben. Anstatt diese Stolpersteine realistisch als natürliche Herausforderungen eines Weges zu betrachten, werden sie als Anzeichen gewertet, dass irgendetwas mit einem selbst oder dem gewählten Weg falsch sein müsste.

Nicht wenige Menschen sind der Überzeugung, dass alles perfekt und reibungslos verlaufen würde, wenn sie erst den richtigen spirituellen Weg für sich gefunden haben. Genau diese Überzeugung führt dazu, dass sie niemals ankommen, denn es gibt keinen spirituellen Weg, der einem nichts abfordern würde und auf dem einem die sprichwörtlichen gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Die bereits angesprochene Supermarkt-Mentalität wird an dieser Stelle fleißig von den Profiteuren dieser Unsicherheit geschürt. Wer schon einmal auf einer Esoterikmesse war, wird aus eigener Erfahrung wissen, worauf ich anspiele. Es ist für mich nur mit dem Wort »gruselig« treffend zu umschreiben, wie dort auf marktschreierische Art und Weise für die verschiedenen Systeme und Wege geworben wird, als wären sie Waren, die man aus dem Regal nehmen kann. Die Suchenden werden (und das nicht nur auf solchen Messen) in die Rolle von Konsumenten gedrängt – und wer konsumiert, erwartet natürlich auch einen gewissen Service beziehungsweise ein reibungsloses Funktionieren des Produkts.

Nun waren spirituelle Wege aber niemals als Produkte gedacht, auch wenn man bei manchen modernen Erscheinungen das Gefühl hat, dass sie im Schnellverfahren designt wurden, um dem Markt etwas Neues zu bieten. Spirituelle Wege haben schon immer Hingabe, Liebe, die Öffnung des Egos und des Geistes bedeutet. Sie sind kein Fastfood, das man sich im Vorbeigehen reinzieht. Sie bedeuten stattdessen – um in diesem Bild zu bleiben –, dass man erst einmal selbst das Kochen erlernt, anschließend gegebenenfalls verschiedene Küchen erkundet und irgendwann ein guter Koch oder eine gute Köchin für die ureigensten Lieblingsrezepte geworden ist.

Welcher Typ bist du? Zweimal ein Sonnenritual

Die folgende Übung dient dazu, die beiden möglichen Wege zu erfahren: einmal eher den religiösen Stil, also mit festen Vorgaben, und auf der anderen Seite frei fließend und intuitiv. Es gibt dabei kein Richtig oder Falsch. Es geht darum, dass du bewusst wahrnimmst, was dir an beiden Möglichkeiten gefällt und was dir weniger gut gefällt. Du kannst herausfinden, ob du eher der strukturierte oder eher der intuitive Typ bist, denn das ist eine Sache, die man über sich selbst wissen sollte, wenn man seine Spiritualität aktiv gestalten lernen will. Lies diese Übung nicht nur, sondern führe sie wirklich in der Praxis aus. So mancher, der annimmt, eher der freie, intuitive Typ zu sein, entdeckt auf einmal die Liebe zu genau geplanten Ritualen und empfindet eine gewisse Feierlichkeit durch die notwendigen Vorbereitungen, während andere, die bislang eher nach Anleitungen arbeiteten, im Intuitiven auf einmal einen echten Kraftschub erleben. Es bringt wenig, solche Anleitungen nur zu lesen oder vom Kopf her entscheiden zu wollen, welcher Typ man ist. Der beste Lehrmeister ist immer die Praxis!

Ich habe für dieses kleine Experiment ein Sonnenritual ausgesucht, denn die heilende, lichtvolle und wärmende Kraft der Sonne kann man immer gut gebrauchen. In der ersten Version führst du das Ritual eher klassisch durch, mit einem magischen Kreis und vorgegebenen Korrespondenzen. Das zweite Ritual arbeitet intuitiv und hat nur knapp umrissene Vorgaben, alles Weitere kannst du selbst hinzufügen. Du kannst natürlich auch weitere Rituale zu den unterschiedlichsten Themen entwerfen und ausprobieren, um dein persönliches Arbeitsmuster auszuloten. Dieses Sonnenritual ist nur eine grundsätzliche Verdeutlichung der Herangehensweise für beide Varianten.

Praxis: Ein Sonnenritual im klassischen Stil

Ziel

alle Ziele, die positive Veränderungen anstreben

Du benötigst hierfür

gelbe Blumenein weißes oder gelbes Altartuch (du kannst fürs Erste auch mit Papierservietten improvisieren)sechs gelbe Teelichte oder Votivkerzen, mit Orangenöl gesalbtzwei weiße Stumpenkerzenvier weiße Teelichteeine kleine rote Kerze (als Symbol des Elements Feuer)das Siegel der Sonne, gezeichnet mit gelber/goldener Farbe auf ein gutes, weißes Papier (kein Notizzettel, etwas Stilvolles wie Büttenpapier oder ein anderes besonderes Papier ist ideal, man bekommt es in jedem Schreibwarenladen) Räucherwerk, das eine oder mehrere der folgenden Zutaten enthält: Zimt, Weihrauch, Johanniskraut, Kamille, Lorbeer, Safraneine Räucherschale oder ein Räucherstövchenoptional: ein magischer Stab (vom Zweig bis zum teuren Kristallstab aus einem Laden kann es alles sein)eine kleine, flache Schale mit Wasser (durchsichtiges Glas oder eine gelbe/goldene Schale)neun Steine deiner Wahl

Siegel der Sonne

Zeitpunkt

ein Sonntag in einer Sonnenstunde (0 bis 1 Uhr, 7 bis 8 Uhr, 14 bis 15 Uhr, 21 bis 22 Uhr, Winterzeit; bei Sommerzeit + 1 Stunde)

Aufbau

Durchführung

Dusche oder bade vor dem Ritual und zieh frische Kleidung an, wenn möglich sollte sie weiß und gelb/goldfarben sein. Zumindest aber solltest du ein großes gelbes oder goldenes Tuch tragen. Alternativ kannst du auch auf Kleidung verzichten oder dir nur ein großes Tuch in einer Sonnenfarbe umbinden.

Arrangiere den Altar (siehe Abbildung). Betrachte ihn, ob er dir so gefällt. Wenn alles in Ordnung ist, lege acht Steine (der neunte liegt links auf dem Altartuch) gleichmäßig in einem Kreis um den Altar herum, so groß, wie es dein Platz erlaubt (du solltest bequem mit hineinpassen). Beginne dabei im Osten und stelle je ein weißes Teelicht in die zentralen Himmelsrichtungen: Osten, Süden, Westen und Norden. Jeder zweite Stein wird also von einem Teelicht begleitet, sie markieren die zentralen Himmelsrichtungen, die Steine im Nordosten, Südosten, Südwesten und Nordwesten bleiben ohne Teelichte. Die Teelichte werden vor Ritualbeginn entzündet.

Idealerweise steht der Altar in der Mitte des Kreises und du sitzt oder stehst im Westen mit Blick nach Osten. Wenn das aus räumlichen Gründen nicht möglich ist, sitze in der Mitte und arrangiere den Altar im östlichen Bereich des Kreises.

Den magischen Kreis ziehen

Ziehe nun deinen magischen Kreis. Beginne dabei im Osten, den Stab in der rechten Hand haltend. Stell dir vor, wie aus der Spitze des Stabes ein weiß-bläuliches Licht strömt (ähnlich einer Gasflamme beim Herd). Geh im Uhrzeigersinn, bis du wieder im Osten stehst. Leg den Stab ab und geh zurück in den Osten, schau dabei nach außen. Falls du keinen Stab hast oder verwenden möchtest, kannst du den Kreis auch mit dem ausgestreckten Zeigefinger der rechten Hand ziehen.

Die vier Elemente anrufen

Bitte nun den Wächter der Luft, während des Rituals bei dir zu sein. Du kannst ihn dir als Person oder als einen Windhauch vorstellen, das macht jede Hexe anders. Manchen sind die elementaren Kräfte als Wind, Feuer und so weiter am liebsten, während andere ihnen lieber ein menschliches Gesicht geben. Entscheide ganz nach deinem Gefühl oder noch besser: Probiere beides zuvor aus und entscheide dann, wie du es halten willst. Geh weiter in den Süden und rufe den Wächter des Feuers. Danach folgt der Westen mit dem Element Wasser. Hier rufen einige Hexen keinen Wächter, sondern eine Wächterin, genau wie im Norden mit dem Element Erde.

Ganz klassisch gesehen sind Luft und Feuer männliche Elemente, während Wasser und Erde weibliche Elemente sind. Wenn du deine Wächter als Personen imaginieren möchtest, dann solltest du dir um diese Geschlechtsfragen Gedanken machen. Das bedeutet nicht, dass du das hier genannte Modell übernehmen muss. Es gibt auch Hexen, die alle Wächter als Wächterinnen imaginieren oder umgekehrt: als männliche Wächter. Manche unterscheiden das auch je nach Ritualziel oder persönlicher Stimmung. Im Zweifelsfall hilft auch hier nur: ausprobieren! Das eigene Empfinden kann einem niemand abnehmen, diese Detailfragen muss man in der persönlichen Praxis für sich klären. Nur wenn du es versuchst, spürst du die unterschiedlichen Energiequalitäten ganz direkt und kannst so herausfinden, wie und wann du sie einsetzen möchtest.

Die Kraft der Sonne

Nachdem dein Kreis gezogen ist und die Wächter der Viertel gerufen wurden, ist es an der Zeit, die beiden weißen Kerzen, die kleine rote Kerze für das Element Feuer und das Räucherwerk zu entzünden. Manche Hexen räuchern bereits vor dem Ritual, es gibt auch einige, die die beiden weißen Altarkerzen und die kleine rote Kerze vor dem Ziehen des Kreises entzünden würden. Lass dich nicht von unterschiedlichen Ritualanweisungen verwirren. Überlege dir vor der Zeremonie, wie es dir am besten gefällt, und bleibe dann dabei. Die gelben Teelichte/Votivkerzen sind allerdings noch nicht entzündet, denn jetzt wird erst einmal die verbündete Kraft hinzugerufen.

Du kannst sie als Energie der Sonne bezeichnen oder auch eine klassische Gottheit der Sonne dazurufen. Apollo, Helios oder Sulis wären gute Verbündete in diesem Fall. Du brauchst dann aber etwas Vorlauf vor dem Ritual, um sie näher kennenzulernen. Es ist keine gute Idee, einfach so irgendwelche Gottheiten einzuladen, die man gar nicht kennt. Bleib im Zweifelsfall erst einmal bei der Sonnenenergie als solcher. Wer eher westlich-kabbalistisch arbeiten möchte, dem steht der Engel Michael als Engel der Sonne zur Seite.

Rufe die Kraft der Sonne in deinen eigenen Worten oder mit einer eigens geschriebenen Anrufung an. Anrufungen zu schreiben ist heutzutage ein bisschen aus der Mode gekommen. Dabei sind sie nicht nur Worte, die du verlesen oder rezitieren wirst, sie sind auch Zeit, Arbeit und Hingabe, die von den Gottheiten und Energien sehr genau wahrgenommen werden. Es kommt bei ihnen immer gut an, wenn man sich etwas Mühe macht.

Nachdem die Kraft angerufen ist und du ihre Präsenz spürst (das ist reine Übungssache, lass dir Zeit und übe einfach, bis es schließlich gelingt), entzünde die Teelichte oder Votivkerzen und besprich mit der gerufenen Kraft dein Anliegen. Schließe dann deine Augen und spüre deinen Wunsch. Dazu braucht es nicht unbedingt Worte. Fühle ihn innerlich, wie er sich immer mehr verdichtet und immer klarer zutage tritt. Wenn du spürst, dass du von der Energie deines Zieles völlig erfüllt bist, nimm den Stab und leite sie in einem Stoß auf das Siegel der Sonne. Wenn du keinen Stab verwendest, berühre das Siegel mit deinem Zeigefinger, um die Kraft zu lenken. Atme dabei hörbar aus, die Energie sollte mit dem ganzen Körper in das Sonnensiegel gegeben werden.

Danach verschnaufe erst einmal einen Moment. Wenn du wieder entspannt und gelassen bist, danke der Gottheit, der Energie des Feuers oder auch Erzengel Michael für die Anwesenheit und verabschiede dich. Wenn du dich energetisch noch ziemlich aufgeladen fühlst, ist jetzt die Zeit gekommen, dich zu erden. Lege dafür deine Handflächen auf den Boden und lass die Energie abfließen. Nach einem starken Ritual kann es auch guttun, die Stirn ebenfalls auf die Erde zu senken und überschüssige Energie abzulassen. Danach fühlst du dich wieder frisch und gelassen.

Geh nun zum nördlichen Punkt deines Kreises (ab jetzt hebt man alles in der umgekehrten Reihenfolge wieder auf) und verabschiede die Energie der Erde, dann im Westen das Wasser, im Süden das Feuer und im Osten die Luft. Stell dir dabei bildlich vor, wie die Wesenheiten beziehungsweise dein inneres Bild für die Energie verfliegt oder seiner Wege geht. Im Osten angekommen nimmst du deinen Stab (oder verwendest wieder deinen Zeigefinger) und hebst nun auch den Kreis auf: Diesmal gehst du dabei entgegen des Uhrzeigersinns und ziehst den bläulichen Lichtkreis in der Vorstellung wieder in den Stab hinein, als wäre der Stab (oder dein Zeigefinger) ein Staubsauger, der sie einfängt.

Damit ist das Ritual beendet und du kannst die Kerzen löschen. Die gelben Kerzen sollten als Opfergaben weiter brennen, bis sie von selbst verlöschen, du kannst sie aber auch löschen und später wieder entzünden. Wenn du deinen Altar in der Zwischenzeit wegräumen musst, entzünde sie an einem anderen Ort wieder. Nicht jeder hat unbegrenzt Platz, der entscheidende Punkt ist, wie du es tust: Gehst du aufmerksam und liebevoll damit um, dann spricht nichts dagegen, die Kerzen an einen anderen Platz zu bringen. Zuvor nimmst du aber noch das Sonnensiegel an dich. Trage es nach dem Ritual bei dir, bis der Wunsch in Erfüllung gegangen ist, und gib es danach bei Sonnenschein in ein fließendes Gewässer.

Achte darauf, dass niemand anderes mit deinem Sonnensiegel in Kontakt kommt, weil du es sehr persönlich mit deiner Energie aufgeladen hast. Dieser Hinweis hat nichts mit übermäßiger Mystik zu tun, da geht es schlichtweg um die Energie. Du hast das Siegel mühevoll geladen, es hat jetzt also drei Energien: die der Sonne, deine persönliche Energie und die Energie deines Wunsches. Fasst eine andere Person dieses Siegel an (das gilt so im Prinzip auch für alle anderen magische Dinge, mit denen du arbeitest), dann kann sie wie ein Blitzableiter die ganze Energie herausziehen und zu sich ableiten. So etwas ist kein böser Wille und passiert meist völlig unbewusst. Bildlich gesprochen ist diese Person ein anderes Energiesystem und wenn sie dein Siegel in die Hand bekommt, hat sie ein Stück von dir in der Hand. Nicht immer muss das bedeuten, dass die Energie dann abgeleitet wird, sie kann auch völlig unbeschadet darin bleiben. Aber wenn der andere selbst gerade eine große Portion Sonnenenergie braucht, dann dürfte deine sorgfältig aufgeladene Energie im Nu von ihr aufgesogen werden.

Praxis: Ein Sonnenritual im Freistil

Ziel

alle Ziele, die positive Veränderungen anstreben

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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